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Johann Pohl. fehlte das Scliwartz’fche Verfahren der Rahmgewinnung dort, wo mall es fuchen würde, gänzlich, gerade dasjenige, das erd neueren Entftehens ilt und das Ritter von Tfchavoll J.A. in Feldkirch bei der Molkerei-Ausftellung im December auch in feinerAnwendung fo inftruAiv zurDarftellung gebracht hat. Im fchwedifchen Bauern haufe, wo die hieher gehörige Ausftellung J. W. Gundberg s aus Stockholm fland, werden fie wohl die wenigften Landwirthe gefunden haben. Diefes Verfahren unterfcheidet fich von den bisherigen Methoden dadurch, dafs dabei die Milch in Blechgefäfsen von 16 Zoll = 420 Millimeter Tiefe und 18 Zoll = 270 Milli meter Durchmeffer in Waffer eingefenkt wird, das man bei einer Temperatur von 3 bis 7 Grad Celfius erhält. Ganz begreiflicher Weife ifl die Ausführbarkeit desfelben an den Vorratli entfprechender Eismengen geknüpft; dafür gewährt es aber auch felir fcliätzbare Vortheile, die ihm alle übrigen Methoden in Schweden, Norwegen, Dänemark etc. verdrängen helfen. Auch in Oeflerreich ift es bereits an einzelnen Orten in Anwendung. Unter den Butterfäffern begegneten wir mit nur wenigen Ausnahmen meiftentheils blofs alten Bekannten, die fclion anderwärts genügend gewürdigt worden find. Nur in der dänifchen Abtheilung der Agriculturhalle konnte uns Brunn’s N. P. Patent-Butterfafs und in der deutfehen Agricultur-Mafchinenhalle Lefeldt’s Butterfafs einige Zeit auf halten. Das erftere befteht in einem conifchen Kaffe, in dem eine verticale hohle Achfe, die nach feitwärts ebenfalls hohle und an ihrem Ende offene Ruthen fächerartig abzweigt, mittelft einer Zahnräder - Ueberfetzung bewegt werden kann — ähnlich wie beim englifchen Butterfaffe. Indem die hohle Achfe über dem Deckel noch feitwärts goffenartig fich erweiternd ausmündet fleht das Innere derfelben und der hohlen Ruthen mit der äufseren Luft in diredler Communication. Bei der der Richtung der Goffe entgegengefelzten Drehung der Achfe fängt die erftere Luft, diefe drückt auf die unter ihr fich befindliche und treibt fie durch die mit der Achfe communicirenden Ruthen in die Milch, refpe&ive Rahm. Bei der Arbeit ift demnach nebft dem Schlagen der Ruthen auch die eingeftrömte Luft, gleichwie bei dem bekannten Clifton fchen Butterfaffe, wirkfam. Lefeldt hat an feinem viel gebrauchten Butterfaffe — aus- geftellt in der Agricultur-Mafchinenhalle des deutfehen Reiches wieder einige beachtenswerthe Verbefferungen angebracht; und zwar hat er die Kautfchuk- dichtung des Deckels, den er jetzt aus Eiten macht, aufgegeben und erfetzt he durch ein leinenes Tuch; ferner bringt er das Loch zum Ausladen der frei gewordenen Luft in dem gufseifernen Deckel an. Gelegentlich der Molkerei-Aus- ftellung wurden damit von Seite des Generalcomitös Verfuche angeftellt, die feinen Werth gegenüber dem Mühlfteinbutterfaffe der Alpenländer prüfen füllten, je eines der beiden Butterfäffer wurde zu dem Zwecke mit 12-250 Kilo Rahm bei einer Temperatur von 14 Grad Rdaumur befchickt und darnach ergab fich fol gende Leiftung * (liehe Seite 53, Tabelle 1). Als eines der beachtenswertheften Objedle diefes Theiles der Ausftellung dürfte auch der Lefeldt’fche Butterkneter bezeichnet werden. Die Arbeit des Butterknetens, welche bisher gröfstentheils durch die Hand oder durch fimple und unvollkommene Geräthe verrichtet wurde, foll damit auf mafchinellem Wege gefchehen. Die Wirkfamkeit diefer Mafchine befteht darin, dafs die Butter zwei gleich lange und ftarke und mit ungleicher Gefchwindigkeit bewegte Walzenpaare paffirt und dabei gedrückt und geftrichen wird. In 10 Minuten follen (ich damit 80 bis 90 Pfund Butter einmal durchkneten, beziehungsweife durch die Maichine treiben laßen. Ein ebenfalls vom Generalcomite der Molkereiausftellung vor genommener Verfuch mit dem Holländ’fchen und dem Lefeldt’fchen Butterkneter ergab nahfolgende Refultate ** (fiehe Seite 53, Tabelle 2). * Bericht über die erfte öfterreichifche Molkereiausftellung zu Wien vom *3- bis 17. December 1872. Zufammengeftellt und im Aufträge des k. k. Ackerbau-Mimftenums heraus- gegeben vom Generalcomite, ** Derfelben Quelle entnommen.