Thierzucht. 48 eine* derfelben befpricht die Fifcherei und die Seehundjagd am weifsen, am Eis und am kafpifchen Meere und die andere** die Verhältniffe der künftlichen Fifch- zucht, namentlich aber jener der Staatsanftalt von Nikolsky, der bedeutendften diefer Art in Rufsland. Seiden fpi nner. Zu Trugfchlüffen wurde derjenige geführt werden, der aus der Ausftellung auf die Bedeutung des Seidenfpinners für die einzelnen Länder fchliefsen wollte. Um ein wahrhaftes Bild darüber zu gewinnen, mögen die Zahlen reproducirt fein, welche M. Andre-Jean im Jahre 1857 der Akademie der Wiffenfchaften zu Paris m diefer Frage vorlegte, und welche fich auf die Seidenprodntftion vor Ein tritt der Flecken oder Körperchenkrankheit beziehen. Darnach erzeugten im Durchfchnitte in den jenem vorausgehenden Jahren Seide: im Werthe von ~ Millionen Francs m Europa Italien 2815 Frankreich 1086 Spanien und Portugal ib-o Türkei ij-8 Griechenland mit den jonifchen Infein ... 32 Oefterreich-Ungarn und Süddeutfchland . . 0-9 . . 416 0 in Afien China \ \ 4250 Indien 1200 Japan So o Perfien 230 Verfchiedene andere Länder von Afien 54 8 . . 702 8 Afrika ~ ri Amerika Q .^ Auftralien II2IO Diefe Zahlen find zwar nicht neu, aber nichtsdeftoweniger heute noch brauchbar, da mit dem nach ihrer Erhebung erfolgten Ausbruche und Verbreitung der Körperchenkrankheit das im Laufe langer Zeit fich entwickelte Produtftions- verhältnifs durch einige Jahrzehnte hindurch verfchoben wurde und fich erft gegen wärtig wiederherzuftellen fucht. Dem entfprechend find in Europa Italien und Frankreich die den gröfsten Seidenbau treibenden Länder, an die fich die übrigen nur fehr befcheiden anreihen. Darum darf aber doch feine Wichtigkeit als Erwerbszweig auch für die letzteren nicht unterfchätzt werden ; was er dort für grofse Landftriche ift, gilt er hier ein zelnen Gegenden und ift in beiden Fällen gleich eine Lebensfrage. In Oefterreich treiben nennenswerth Seidenbau eigentlich nur das füdliche Tirol und das Küften- land; was die anderen Königreiche und Länder betrifft, fo Iäfst fich fagen, dafs man hier zwar fchon lange Zeit und noch immer unermüdlich beftrebt ift, fich die Vortheile der Seidencultur zuzuwenden, dafs alle bisherigen Erfolge aber nur die Thatfache zu conftatiren vermögen, dafs nördlich der Alpen kein entfprechender Boden dafür vorhanden ift. Es ift doch eigenthümlich; der Maulbeerbaum, dieF’utterpfanze des Seiden fpinners, gedeiht in den meiften Lagen felbft bis in den hohen Norden der fkan- dinavifchenHalbinfel hinauf, demlnfedle können im Weiteren durch Zuhilfenahme * Notice für les pecheries et la chaffe aux phoques dans la Mer Blanche, 'Ocean Glacial et la Mer Caspienne par Alexandre Schultz. St. Petersbourg 1873. ** Notice für les progres de la pisciculture en Ruffie par Thedore Soudakewicz St. Petersbourg 1873.