34 Johann Pohl. mehr bewahrt. Ihm ift gegenüber anderen Culturftaaten noch eine grofse Menge Ländereien eigentümlich, wo das „goldene Vliefs“ in feiner früheren Bedeutung zu erhalten noch lange am Platze fein wird. Nachdem ferner noch die iriterelfante Gegenwart verfchiedener Landfchaf- Typen beftätigt, feien noch befonders hervorgehoben die Kreuzungsproducte von Zackeln mitLincoln-Schafen. Johann Paget aus Gyeres, Baron Daniel B ä n f fy aus Klaufenburg, Graf Emerich Mikö ebendafelbft und Andere ftellten in ihnen zur Maftung vortheilhaft geeignete Formen aus und zeigten, dafs der Gedanke ein guter war. Schweine. Um einen Einblick in die Ausdehnung der Schweinehaltung und den Ver kehr in Schweinen in den einzelnen Ländern des Erdballes zu gewähren, fei gleichfalls in Nachfolgendem der hieher gehörige Inhalt der von Dr. L. Wittmack aus Berlin ausgeftellten ftatiftifchen Tabellen mitgetheilt. (Siehe Tabelle Seite 35 und 36.) Dafs E11 g 1 an d nur feinen Kunftracen angehörige Thiere herbeibringen werde, konnte wohl vorausgefehen werden. Fowler, John Kersley, Swan- wick Ruffel in Cirencefter und Duckering & Sons R. E. in Northorpe betheiligten fich die Einzigen mit ihren Zuchten, und das zufammen in 23 Stücken, die theils den fchweren, theils den mittleren, theils den leichten Racen angehören. Die alte Bezeichnungsweife der englifchen Schweineracen nach Graffchaften kann heute in der Regel nicht mehr als vollkommen zutreffend bezeichnet werden; durch den übergrofsen Zuchtvieh-Verkehr in diefem Lande haben fo mannigfaltige Blutmifchungen ftattgefunden. und die gegenfeitigen Grenzen fich derart vervvifcht, dafs, um ficher zu gehen, man am beften den tarnen der Zucht nennt oder den Charakter derfelben kurz bezeichnet. Nebft dem landwirthfchaftlichen Vereine in Foggia in Italien mit 2 Stück fchlofs fich Deutfchland an mit 66 Stück, welche ausfchliefslich englifcher Abftammung waren, und zu Eigenthümern hatten: die Vieh-Importeure Schütt und Ahrens in Stettin, den Baron Magnus in Drehfa (die Windfor- Schweine), die landwirthfchaftliche Akademie Eldena und A. M. Schön in Breftau (die fcheckigen Berkfhire-Schweine) und Jofef D i e th e 1 m in Branden burg (die Kreuzungen grofser englifcher Racen). Auch die Oefter reich gewidmete Abtheilung enthielt in ihren 58 Stück nur englifches Blut. Obenan ift da die Colledtivausftellung der k. k. Landwirt h- fc ha ft s • G e f e llf c h af t in Wien zu nennen, an der neben Anderen mit Thieren der grofsen weifsen englifchen Racen in hervorragender Weife theil- nahmen: Adolf Ponz, Reichsritter v. Engelshofen in Stöckern, Felix Hi era th inWien und Hermann Graf Schaaffgotfche in Purgftall. Mit Thieren ähnlicher Typen traten dann ferner noch ein: die Domäne Smiritz, Domäne Radiborilz — gehörig dem Prinzen W. Schaumburg-Lippe —, Domäne Waleczow — gehörig dem Altgrafen Franz zu S al m • R e if f e r fc he i d—, Pachtgut München dorf— Jacob Neumeyer — und Andere. Mit dem Schweine ift es eine ganz eigene Sache; trotz aller feiner natür lichen Vorzüge, die wahrhaftig nicht unbedeutend find und die gleichzeitig die Eignung in fich fchliefsen, auch dem modernen Landwirthfchaftsbetriebe in feiner Verbindung mit den verfchiedenen Induftriezweigen zu folgen, kann es lieh doch nicht auch nur annähernd zur Bedeutung des Rindes oder des Schafes emporarbeiten. Auch felbft die befriedigenden Ergebniffe vieler im Kleinen betrie-