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Thierzucht. 5 Aus dem deutfchen Reiche ift in erfter Linie zu nennen, die Au fteilung des Minifteriums für landwirthfchaftliche Angelegenheiten, die Repräfen- tanten des Hauptgeftütes Trakehnen, des F r i e d r i ch-W ilhelms-Geftiites und des Hauptgeftütes G r a d i t z enthält. Die fechs Produdle Trakehnens zeichnen fich durch Eleganz in der Erfcheinung, tadellofen und harmonifchen Bau, fowie guten Gang aus ; das Friedrich-Wilhelms-Geftüt thut fich noch darüber vortheilhaft hervor, dafs feine drei Thiere etwas kurzbeiniger find, und Graditz vereinigt, wie die zwei Hengfte und eine Stute von dort fagen , bei entfprechendem Adel und Bau mit eminentem Gang, feltene Gröfse. Ueberhaupt bewähren diefe Geftüte ihren Ruf, und zeigen von einer ficheren und zielbewufsten Führung der Pferde zucht-Angelegenheiten. Neben der Ausftellung des bekannten königlich württem- bergifchen Hofgeftütes Weil mit fünf reinen Arabern und einem Anglo-Araber Halbblut find die fünf Hengfte der Pferdehändler Gebrüder Schmidt aus Hanno ver befonders zu erwähnen, die ob ihres fchönen Baues und ihrer Maffe Aner kennung fanden, und dann Seelig’s — aus Berlin — dunkelbrauner Walach Veturino, der bei tadellofen Formen eine Sprungfähigkeit befitzt, die geradezu jedes Hindernifs befiegt. Im Ganzen waren aus dem deutfchen Reiche 32 Pferde da. Oefterreichs Ausftellung war begreiflicher Weife der Zahl nach 251 Stück — die gröfste, und zeichnete fleh gleichzeitig durch eine befondere Viel- feitigkeit der Zuchtrichtungen aus, wie es allein nur der Mannigfaltigkeit der heimifchen Verhältniffe als ganz entfprechend bezeichnet werden kann. Zunächft fleht die Ausftellung des k. k. Ackerbauminifteriums, an der fich Radautz mit acht und Piber mit zwei Pferden betheiligten, und unter welche erftere die ausgezeichneten Anglo-Araber Halbblut- Staats-Befchälhengfte Juftice to Kisber, Wild-Wine und Goldfinder gehören, und letztere die vortrefflichen Lippi- zaner Hengfte Majeftofo und Siglavy find. Ueber die k. k. Hofgeftüte Kladrub und Lippiza fleht das Urtheil längft feft, und in der Ausftellung erfährt es nur neuerdings Beftätigung. Insbefondere fei aber unter den ICladruber Carroffiers die dreijährige Vollblutftute Hora und aus Lippiza der vierjährige Araber-Vollbluthengft Ben Azet hervorgehoben. Mit befonderer Befriedigung muffen jeden Freund der Pferdezucht die reichhaltigen Colledtivausftellungen der kämtn e ri fch en und Wiener Land wirt hf c h a ft s-G efe llfc h a ft, dann des V e r e i n e sz urHebung der Pferde zucht in Steiermark und der L a n d e s c o mnii ff i o n für Pferdezucht- Angel e g e nh e i t e n des Kronlandes Salzburg erfüllen. In ihnen manifeftirt fich ein fortfchrittlicher Zug, der bei confequenter Weiterentwicklung Segen für die betreffenden Länder verheilst. Ganz anfehnliche Refultate werden abei auch bereits in der Ausftellung geliefert; insbefondere gehört dahin die Ehrenrettung der norifchen Race, die in Exemplaren vertreten ift, welche es nicht zu fcheuen haben, mit dem Beften diefer Art zu Vergleichen herauszufordern. Die fechs norifchen Hengfte, an der Spitze mit Jupiter, welche die k. k. Landes-Befchälftation in Oberöfterreich aüsgeftellt hat, feien hier auch nicht unerwähnt. Keineswegs fehlen aber daneben die leichten Wagenfehläge, und was in diefer Hinficht unter der Firma der k. k. Landwirthfchafts-Gefellfchaft in Wien und des Vereines zur Hebung der Pferdezucht in Steiermark beigebracht ift, verdient wohl nicht übergangen zu werden. Befonders in letzterem Lande find nach diefer Seite die Pferdezucht-Angelegenheiten forgfältig organifirt, und zu dem Zwecke dasfelbe je nach feinen verfchiedenen Eigenthümlichkeiten in mehrere fcharf abgegrenzte und in ihren Zielen genau beftimmte Zuchtgebiete eingetheilt. Diefe Vereine bebauen ein eminent praktifches Feld, und zwar das der Heranzucht von tüchtigen Gebrauchspferden, und in der Ausftellung hat fich das erftemal in hervorragender Weife Gelegenheit gefunden, ihnen fowohl ob des angenommenen Frincipes wie auch für die Infcenefetzung der Idee Anerkennung zu zollen. Dafs