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- «so. - Ullerlet für di« Franenwelt. g»eng vaneven lieht und sich «ri Vieler Brauch «in lehr origineller essanter lst, weil er Noch auS der Zeit stammt, so «rät der «ige> «erklnruch: »Da» Glück ist ein» Himmel», lettre mit aoldnen Stufen, doch Men metft dt« bSSitien und leetkn Und wo da« GlUck nicht bi» pie HSh« ir««», da tu»'« da» Leld!" >kla von Lorneck. ,DerMvthuSder Sonnenwende, "jenn heuczuta« in der JohanniSnacht die euer ouflooern und junge Liebespaare dar- ' c springen, auch manche» Stadtkind neu- ig daneben steht und sich erinnert, daß -u—L --- ^ ,nter> heidnischen ...» eigentliche Ur- spnmg de» Festes doch immer mehr und rnchr in Vergessenheit, wie überhaupt alle unser« «Uten, deutschen Bräuche allmählich von ausländischen Einflüssen verdrängt wer den. Wir kleiden uns nach französischer Mod«, stecken unsere Fähe in englische Schuhe, richten unsere Zimmer im Rokoko-, Empire- oder japanischen Stile ein, stu dier«,» "Griechisch und Lateinisch, und suchen unsere Muttersprache hübsch mit Fremd wörtern zu verbessern. Mit icmand „deutsch veden" heißt grob werden, Beweis, daß und alles Fremde feiner und gesitteter dünkt als das Einheimische. Doch kehren wir zu unserer Johannisfeier zurück, deren ivahve Bedeutung aus der Balvermvthe hervorgcht. Möge darum eine kurze Erinnerung an diese herrlichste unserer alten Götter>agen gestattet sein! Die Geschichte Balders des Gottes des Friedens, des Frühlings, der Jugend, hat zahlreiche Auslegungen erfahren. Sein Tod bedeutet die Sommer sonnenwende, den Ausbruch des Krieges, den Verlust der Jugend, Aber der Mytlfe des lichten Gottes liegt ein tieferer, ethischer Sinn zugrunde, als der bloße Wechsel von Sommer und Winter, Frieden und Krieg, Jugend und Alter. Balder ist, wie Viborg sich in seiner „Mythologie des Nordens so schön ouSdrückt, „der Morgentraum der Seele in den Armen Gottes", die unbewußte Reinheit, die noch kein Unrecht kennt. Sein Tod bedeutet deu Konflikt mit der egoisti schen, brutalen Natur, die im Leben so oft den Sieg über das bessere Selbst davon trägt und seine Wiederkehr die Erkenntnis der geläuterten Seele, die nun zu bewußtem Sein erwacht ist. Tie ursprüngliche Sage ist folgende: Balder hatte böse Träume. Die Götter fürchteten deshalb, daß seinem Leben Gefahr drohe und baten Jrigaa, die Gattin Odins, allen Vätten sdic Geister, die allen Dingen innewohnens den Eid abzunehmen, auf daß sie gezwungen seien, ihm kein Leid anzittun. Dies geschah, und die Götter hieben mit Schwertern und schossen mit Pfeilen zur Probe auf ihn und freuten sich seiner Unverwundbarkeit, Nur einer freute sich nicht, das war Loke, der Gott des Feuers, des Bösen. Er konnte es nicht er sehen, daß Balder durch nichts zu verletzen war: darum ging er in der Verkleidung eines alten Weibes zu Frigga und forschte sie auS. ob den» all« Din« Balder Fried«» geschworen hätten. Uird Frigga gestand ara- lo», «in« kleine Stouhe. namen» Mistel tein, habe sie nicht vereidigt, da sie ihr »och zu jung und unbedeutend erschienen jct. Lok« ging darauf eilends, den Misteizweig »>l pflücken. Dann nahm er wieder seine ge wöhnliche Gestalt an und besuchte die Ver sammlung der Äsen. Sie umstanden Balder und jubelten ihm zu. Loke trat zu dem blinden Gotte Hödr und fragte ihn, ob er auch schon auf Balder gezielt hätte. Dieser meinte, er könne es nicht wegen seiner Blind- beit. Aber Loke beredet« ihn. dem Beiwiel der anderen zu folgen und Balder die Ehre zu erweisen. Er gab ihm den Mistelzwetg und führte ihm die Hand in die Richtung, wo Balder stand. So schoß der blinde Hödr auf ihn, und Balder sank sofort tot zusam men. Da begann eine große Trauer unter de» Göttern. Odins Diener, Hermodr, ritt aus Friggas Beschl zur Totengöttin Hel. um Balder von ihr zurückzuerbiiten. Die Toten, die nicht nn ehrlichen Kampfe ge fallen, kommen tiach Hclheim, im Lande der Nebel. Ucber die Gzallarbrücke, die Schallende, geht der Weg, Auf Naströnd, der Totenküste, steht Hels Burg. (Forste»»«» folgt.» Junimond Akazienblütc füllt die Luft, Gleichwie Jasmin und Rosen, Mit eigenartig süßem Dust, Fast ähnlich den Mimosen; Nur stärker wallt, als deren Hauch, Berauschend er hernieder, Manch' Vöglein fingt dazu im Strauch Uns traute Liebeslieder Der Junimond hat seine Pracht Nun wundervoll entfaltet, Am lichten Tag, in lauer Nacht, Ein stiller Zauber waltet: Der Sonne Glut, des Monde» Glanz, Uns märchenhast umfangen. Erfüllen uns re Seele ganz Mil Sehnen und Verlangen! Ein Herz, rin Herz ersehnen wir, Das »ns zu eigen werde Und liebend mit genieße hier, Die Wonnen dieser Erde; Es muß der schönste Augenblick Nur allzuschnell enteilen, Vollkommen wird erst unser Glück, Will's jemand mit uns teilen. Du Junimond mit Nosenduf. Am warmen Mondscheinabend, Mit würzig-reiner Waldesluft, So köstlich frisch und labend. Der uns mit Freuden ohne Zahl Zu jeder Zeit begegnet, Sei du hicnicden tausendmal, Jä, tausendmal gesegnet! — Adelaide v. Gottbcrg-HeWU. Erscheint täglich Mo. 14L Sonntag, den 25. Juni. IVVS Gewitterschwüle. Roman von Erich Friesen, (21 Fortiebung und Schluß,> (Nachdruck verboten.» „Frei? Wieso frei?" „Jene Frau sie ist tot!" „To — to — to tot'?" stottert der Oberst. Amadeo wie einen Geist anstarrend. „To—t? . . . Und „rein Kind? — meine Elelia — ?" „Tot?" wiederholt auch Teresita ungläubig, bitter hinzu- fügend: „Sie sollte schon einmai tot sein —" „Nein, diesmal ist es LLahrheit," erwidert Amadeo mit ernster Feierlichkeit. ,,Jch war selbst bei ihr und habe ihr die Augen zu- gedrückt," Und hastig, gedrängt erzählte er seine Erlebnisse der letzten »»lacht. Wie elektrisiert springt der Oberst empor. Er erscheint um Jahre verjüngt. Ha, seine geliebte Tochter rehabilitiert! Ihr Kind nicht namenlos! Im Moment vergißt er ganz, daß er dies unerioartete Glück dem fürchterlichen Unglück eines anderen Wesens zu verdanken hat, In fieberhafter Hast entwickelt er sofort einen Plan, Alle Einwände von seiten Amadeos und Tcresitas wehrt er ab mit den bestimmten Worten: „Es gilt das Leben meines Kindes. Alles andere ist jetzt Nebensache, Ich stehe für alles ein," — In ihrem kleinen Stübchen, aus schneeigem Lager liegt Eielia in tiesem Schlaf — dem Schlaf vollkommenster Erschöpfung, Mit gefalteten Händen liegt sie da. bas bleiche, schmale Gesicht von einem himmlischen Lächeln verklärt. Neben ihr sieht Frau Albino. Ihr ist die Ausgabe zu teil geworden, Elelia mit dem Voracsallenen bekannt zu machen. Eine schwere Ausgabe, Die geringste Aufregung bringt ihr Leben in Gefahr — so hat der Arzt gesagt. Und nun diese Nachricht! Diese Nachricht!! Daß eS eine Nachricht ist für sie voll Jubel und Glückseligkeit, macht die Gefahr nicht geringer, Noch schwankt Frau Albina, was tun. Da regt Elelia sich leise. „Liebe Mutter," murmelt sie. noch halb im Schlaf. „Ja, mein Kind, Wie geht eS Dir?" „Wie immer. Müde, matt. Aber —sie richtet sich auf und starrt Frau Albina mit erschrockenen Augen an — „was hast Du? Tn siebst so eigentümlich aus? Amadeo —?" „Ainavco ist «sund, Elelia. Er ist unten bei dem Vater." „Jetzt? Spät abends? . . . Uns nachdem er gestern erst hier war? . . . „Ja, Kind, Er will Dich sprechen," „Mich — sprechen? . , . Warum dieser feierliche Ton, Mutter? ... Er ist wirklich gesund? Es ist ihm nichts passiert, Mutter?" „Gewiß nicht. Mein Wort daraus. Fichtst Du Dich kräftig genug, um auszustehen. Elelia?" „Natürlich, Aber — was l-at das zu be deute», Mutter? Ich ängstige mich," „Ich werde Dir alles erzählen — nach und nach — hübsch langsam. Komm — fetzt das Haar gebürstet und gekämmt! . . . Dann das Weiße Kleid angezogen — weißt Du, das warme Tuchkleid mit den Spitzenärmel». in den: Amadeo Dich so gern sieht ... So! Siehst Du, eine gute Nachricht muß man im Feicrtagskleid empfangen. Meinst Du nicht auch, mein Kind?" Siopsschüttelnd läßt Elelia alles mit sich geschehen, Sic ist so schwach, daß sie sich kaum aus den Füßen zu halten vermag. Und doch drängt sie zur Eile, „Eine — gute Nachricht? Sagtest Du nicht so, Mutter? Eine gute Nachricht — für mich? Wie sonderbar!" „Ja, mein Kind . . . Nun noch diese warmen Hausschuhe, damit Du Dich nicht erkältest . . . Und diesen Strauß weißer Nelken, die Amadeo extra für Dich im Garten gepflückt hat . . . Eine davon stecken wir ins Haar, die anderen vor die Brust. So . . . Wie reizend Du aussieM — wie eine junge Braut!" „Ich —? Braut?" Wie ein Schluchzen ringt es sich von Eleüas Lippen, „O, Mutter. n>arum sagst Du jo etwas? Dm tust mir tveh!" Mit energischem Griff saßt Frau Albina die zitternden, kalten Hände. „Und doch ist es so, Elelia!" ruft sie ernst, fast feierlich, „In diesem Moment bist Du Braut — Amadeos Braut . . . Jene Frau, die zwischen Euch stand — sie ist — tot!" Elelia schwankt. Kein Wort kommt über ihre Lippen, Nur ihr Atem geht rasch und unregelmäßig. „Warum — warum —" stammelt sie endlich fassungslos — „warum sagt er mir das nicht selbst?" „Weil er olles vorbereitet, mein Kind — er und der Vater. In einer Stunde schon wirst Tu Deinem Amadeo angeboren als sein an getrautes Weib — vor Gott »ud den Menschen." „Mutter!!!" Ein einziger Jubel- rus. Tos ganze Gesicht erstrahlt. Die Lippen lächeln. Die Augen glänzen, „Wirst Du cs auch aushalteu, mein Kind? Bist Tn nicht zu schwach?" Elelia antwortet nichts Sie hört nichts mehr, sie sieht nichts mehr. „Sein Weib! Sein angetrautes Weib — bevor o, mein Gott! Mein Gott!!" Sic sinkt auf die Knie, Ihre Lippen bewegen sich in stillem Gebet 1» SLvsvr HV«vI»v HVvKvn UIinb»n Iliimeiclite IjiilWim-I'mA kür Lvibvü8«Iitz. Llicksrsi-^öcks Unlsrtsiüsn Vsmski-I^smcisn vsmsn-^aeksn Valsncisnns-I^öcks Kincisr-Wsscks Vsmsn-Ssinklsicisi' k^isisr-lVIsnIsI I-lsi-fsn-Wäsclis. Lin I*«8l«n 811ek«rv1vn. Lodert Lüdmv jr., LS OvDrxpIrTtL LS H^»l8vi»Ii«ui88trsr88« 40. Wsisss ölussn Soests Wssetislokks »oclovsi-onlisus grossen Stils, killigs prolso. prsgor Str. 12, kvlco Trompotorslr.