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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050625011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-25
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1905
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Dves-n-v Nachrichten. Ar, 171. Seite 2. »>» Tonntag. 25. Juni »1105 Pari». sPriv.-Tel.s AuS dem Umstande, daß der F ür st von Monaco vor seiner Abreise bcrm Kaiser in Kiel eine lange Unterredung mit Rouvier hatte und dann dem Präsi denten der Republik einen Besuch abstattete, will man hier schließen, daß Fürst Albert sich zur Berfügung gestellt habe, um außeramtlich die Erleichterung der Verhandlungen zu versuchen. Paris. lPriv.-Tels Bebel antwortete auf eine Um frage der „Via »oc-ialist«-" über die.Haltung der Sozialdemokraten einem Kriege gegenüber: Die Sozialisten müssen die Kriegs- Ursache streng obiektio prüfen. Ist ihre eigene Regierung der Angreifer, müssen sic ihr die Mittel zur Kriegsführuna ver- weigern und ihr mit allen zulässigen Mitteln entgegenarbeiten. Ist aber ihrBaterland der Angegriffene, dürfen sie derRegierung ihre Mitwirkung nicht versagen. Nimmt der Krieg den Eha- rakter eines Eroberungskrieges an. wie der deutsche gegen Frank reich nach Sedan, so ist es Pflicht der Sozialisten, sich der Er oberung zu wlderietzen. Schweden und Norwegen. Berlin. lPrw.-Tel.s Ein Stockholmer Blatt veröffent- licht eine Korrespondenz aus London, wonach eine Reil-e von Großmächten. von denen Deutschland ausdrücklich ausgenommen ^vird. auf den König Oskar von Schweden cinwlrke, den Stand der Dinge in Norwegen anzuerkennen. Raschheit sei in dieser Hinsicht erwünscht, da zu befürchten stünde, daß der Deutsche Kaiser einen seiner Sohne für den Thron Norwegens in Vorschlag bringe. Die „Nat.-Ztg." schreibt dazu: „Das Stockholmer Blatt hat sich durch seinen Londoner Korrespondenten einen gewaltigen Bären aufbindcn lassen." Genickstarre. Berlin. lPrio.-Del.l Im jüdischen Krankenhaus ist ein töjohrigcs Mädchen ans Rixdorf an epidemischer Genick star r e g e sr o r b e n. In das Krankenhaus in Jriedrichshain wurde ein kstähriges Mädchen unter dem Verdachte der Genick starre eingelieiert. — Im Landkreis Beuthen sind nach amt- lieber Feststellung vom 15. bis 22. d. M. 12 Personen anGcnick- sr arre erkrankt und 5 gestorben. Die Gesamtzahl der Erkran kungen in diesem Kreise beträgt 476. die der Todesfälle 288. In ärztlicher Behandlung befinden sich noch 92 Personen. — Im Kreis Zabrze sind vom 11. bis 17. d. M. 10 Todesfälle infolge Genickstarre vorgekommen. Noch ein Rubstrat Prozest. Oldenburg. sPrio.-Tel.) Im Prozeß gegen den Keitner Meyer der im Äiermann-Prozeß über die außerordent liche Tätigkeit des M i n i st e r s R n!> st r a t im Oldenburger Kasino für den Minister ungünstige Aussagen gemacht hatte, isl wegen Meineids Termin am II. Juli vor dem Schwur gericht Bückeburg anberaumt. Es sind 90 Zeugen und 34 Sach verständige geladen. Tie Verhandlungen werden drei bis vier Wochen dauern. Unter den Zeugen befinden sich Vertreter iämtücher Zivil- und Justizbehörden des oldenburgischen Staates. Zum russisch-japanischen Krieg London. lPrio.-Tel.s Eine Tokioter Depesche des „Daily Telegraph" meldet: Nicht 2000. sondern 12 000 Russen, darunter ein kriegsstarkes Regiment Infanterie und 16 Geschütze, räumten Nordkorea bis zur Annäherung der Javaner, die an, 20. Juni Kyonalyoug be'etzten. Zwischen der Poßjet- bai und Wladiwostok sollen 30i^l0 Russen stehen. M o s k a ii. iPriv. -Tel.l Tie Vorbereitungen zur M obil- n> a ch u » g find beendet. Es sollen insgesamt 40 000 Mann mobilisiert werden, wovon 20000 nach dem äußersten Osten zur Ergänzung der Reserven abgehen sollen. L o ii d o n. lPrio.-Tel.j Graf Lamsdorff übergab der cng- li'chen Voi'chait in Petersburg «christliche Instruktionen der r u 'fischen A d m > r a l: l ä l an die in den ostasiatischen Gewä'ier» befindlichen Kreuzer, wonach sie keine weiteren neu tralen Sänne versenken dürfen. Tiefe Instruktionen sollen den runnchen Kreuzern durch britische Kriegsschiffe übermittelt werden. ^ Arievenslikstrebnligc». Pari». Pnv-Telsi ..Echo de Paris" läßt sich auS Peters burg melden, der Zar habe de» Graten Lamsdorff angewiesen, dem amcuk.rnischeu Botschafter mitzuteileu, daß Rußland keine Ursache habe, die Idee eines Wafsenstill st audc s abziilehuen, da ei» solcher angetan iei, weiteres Blnive>aieße» zu verhindern. — Dasselbe Blatt erfährt, Japan werde den MarguiS Ilo, Rußland W ilte pH» Iriedciismiterhäudler ernennen. Zur Lage in Rußland. Peter» bürg. iPrw.-Tel.j Auf den Bizeminister des kaiserlichen HorcS. ^ m ielsk». Gehilfe» des Ministers Baron Fvederics, lolirden, als er in seinem Wagen über den Ismai- lowskmPro'pekt zum Viahnhofe fuhr, um sich nach Peternof zu begel'eu. von drei Soldaten R e v o I o e r i ch ü s > e abgefeuert. Täs Wagenpferd lvurde getroffen, Smiclsky selbst entkam je doch iinoerletzr. Tie Attentäter glaubten augenscheinlich, un Wagen sitze der Minister des Innern Bulygiu. — In der Vor stadt Kamenie-Ostrowo wurde heute morgen unter «ine Ab teilung berittener Polizei eine Bombe geworfen. Petersburg. Diei Soldaten schossen am den Minister- qebüfen Baron Ir cd er ick. welchen sic irrtümlicherweise für den Minister V n lyai» hielten. Frederick blieb unverletzt. W a richa u. Hier ist heule der allgemeine Aus - ir a n s eingekreten. - T krzeja, der am 26. März d. I. im Hme der Pragaschen Polizeioerwcrliung eine Bombe zur Explo sion gebracht hatte, ist zum Tode verurteilt worden. Lodz. Prio.-Tel.) Tie Zahl der Opfer bei den S tr a ß e n k ä m v f e u wird von verschiedenen Seiten überein stimmend auf 200 Tote und 800 Verwundete, darunter viele Frauen. beziffert. Zahlreiche Bürger flüchten ans der Stadt, iu der Plünderungen und Brandslistnngen stattsinden. L o d z. Hier kamen während der ganzen Nacht blutige A u i r n b r j z e n e n vor. Fast ununterbrochen hörte man Ge- ivcbrsaiven und es ereigneten sich schreckliche Vorgänge. Die Zahl oer Tv'er in aus 2«D<) Tote und Verwundete angegeben. Auch viele Müilärpersonen sind gefallen. Zwei Bomben sind qeworwi! worden. Aller Beiricb slocki. Berlin. iPrio.-Tel.l lieber die Barrikaden kämpfe in Lodz wird über Warschau gemeldet: In Lodz bcrrscht seit Donnerstags abend der Aufruhr. Der Jüdische Bund »nd die Polnische vLozialistcnparlei hatten sich, solange das Militär sich verhältnismäßig ruhig verhielt, noch nlckt unmittel bar zur Verteidigung organisiert: als aber die Soldaten vor- gingcn, bewaffnete sich ein großer Teil jüdischer Arbeiter mit Revolvern, feuerte aus Komkenpatrouillen und tötete sieben Mann und einige Offiziere. Ein Offizier wurde von einem jungen Mädchen ersibossen. In den späteren Abendstunden des Donners tag wurden dann in dem ludifche» Stadtteile Poludnjowa in mehreren Straßen hohe Barrikaden gebaut, gegen welche die Truppen alsbald oorgingen. Tie ganze Nacht hindurch dauer ten die -Salven der Infanterie und die Angriffe der Kosaken an. Die Arbeiter erwiderten das Feuer, wobei u. a. der Chef der Gendarmerie, Oberst Andijeff, schwer verletzt wurde. Auf beiden Seilen gab cs viele Tote und Verwundete. Am Frei tag begannen A'rbeiterdelegierte die staatlichen Branntweinladen zu zertrümmern »nd anzuzünden: dw Feuerwehr erschien aber immer crik nach etwa einer halben Stunde, um das Eigentum der Bewohner jener Häuler zu retten. Auf diese Weise wur den ungefähr 30 Moiwpolläden vernichtet. Zu gleicher -Zeit waren Tausende onn Arbeitern damit beschäftigt, gegen dreißig Barrikaden z» errichte», llm die Mittagszeit wurde in allen Fabriken die Arbeit eingestellt, und in Massen strömten nun die Arbeiter aui die Straßen. Es rückten Infanterie und Ko'aken heran »nd räumten die Straßen. Die Arbeiter schossen aus Fenstern und Düren, das Militär antwortete mit Hunderten von Salve» Binnen kurzem bedeckten zahllose Tote und Verwundete das Schlachneid. Von den Verletzten blieben die meisten stunden- lang ohne ärztliche Hilfe auf den Straßen liegen, jo daß viele Kircii Wunden bald erlagen. Die Leichen wurden, in großen Massen auf Wagen unter militärischer Bedeckung auf den Fried hof geschasst. Msbald tvurde dos Krreasrecht proklamiert. Die Verteidigung der Arbeiter war geradezu verzweifelt. Mit Steinen, Tröttoirplatten, Ziegeln und Revolvern, mit Waffen, die den gefallenen Soldaten avgenommen wurden, fetzten sie sich zur Wehr. An mehreren Stellen wurden Bomben gegen die Achernen geschleudert. Eine ganze Anzahl Infanterie- und Kosoken-Osfiziere wurden getötet oder verwundet. Die Tele graphen- und Telrphonleitunaen sind zerstört. Da die Ver sorgung der Stadt mit frische» Lebensmitteln unmöglich ist. leisten. Die Verletzten tvurden meist sterbend ln die Hospitäler gebracht und in Höfen und Korridoren auf den Boden nieder st» lvurde au» einem Hause der Kon- Kosaken geschossen. Die Soldaten de- molierten darauf das Hau» und töteten alle Bewohner. Der heutige Vormittag ist ruhiger verlausen, doch wird für den Abend das Schlimmste erwartet. Bisher nahmen an den Straßenkämpfen vier Infanterie-Regimenter, «in halbes Regi ment Dragoner und ein Regiment Kosaken unter Befehl des Generals Exten teil. Heute treffen da» Dragoner»Regiment „Wloclawek'" und die sechste Division «in. ^ ^ " Lodz vorbereitet für 8000 Mann. offen« -lusspracye beseitigt werben rönne. Unterricht-minister v. Hartell weist aus die in den letzten Jahrzehnten trotz der u». izirllen Verhältnisse erfolgte Au«, und erklärt, die Regierung werde roaramm für die rascheste Befrir» nisse auSarbeiten. Er erkenne an, nach Errichtung nationaler Hochschulen i« hoffe speziell in betreff einer Eluarti ler in Berlin. sPriv.-Tel.) Zur Kaiservarade de» 8. Armeekorps, die am 11. September in Urmitz bei Koblenz slattfindet, werden u. a. auch der Großhe^rva von Baden. Prinz Leopold von Bayern, Prinz Georg von Wales und Prinz Fer dinand von Rumänien zugegen sein. — Der Geheime Ooer- regierungsrat M euschel im Reichsschatzamte erhielt da» Kom turkreuz zweiter Klasse des sächsijchen Albrechtsorden», der Reichsgerichtsrat Dr. Turnau zu Leipzig den preußischen Kronenorden zioeiter Klasse mit dem Stern. Oberpostsekretär A nger in Chemnitz und Obertclegraphensekretär R«ichardt in Leipzig erhielten anläßlich ihres Scheidens au» dem Dienste den Charakter als Rechnungsrat. — Frau Anna Margarete Hesse, die einst vielgenannte Heldin von Kamerun, ist heute früh in Werder an der Havet an einem schweren Lungen- leidcn gestorben. Berlin. sPrio.-Tel.s Die „Nordd. Mg. Ztg." erörtert die verschiedentlich gemachten Vorschläge gegen die Beschluh- unfähigkeit des Reichstages und kommt zu dem resignierten Schlüsse: „Alle die erwähnten Besserungsvor- schläge haben von anderen Seiten nicht leicht zu widerlegende Einwendungen erfahren, so daß die Auffindung eines Allheil mittels für den parlamentarischen Notstand bis jetzt wirklich noch nicht gelungen zu sein scheint. Unter solchen Umstünden ist eS vorläufig immer noch das sicherste und dringlichste, an das Pflicht» bewußtsein unserer Reichsboten zu appellieren und auf eine kräftigere Belebung des Parlamentarismus von Innen heraus hinzuwirken." Berlin. sPrio.-Tel.s Für die Deutsche I.ahr- h u n d e r t - A u s st e l l u ng hat der Kaiser die National- galeric zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung findet vom l. Januar bis 1. Mai nächsten Jahres statt und soll deutsche Werke der Malerei, Zeichnung und Kleinplastik umfassen, die zwischen 1775 und 1875 entstanden und geeignet sind, den künst lerischen Geist dieser Epoche in neues Licht zu rücken. Dem Vor- stände gehört u. a. Geh. Reg.-Rat v. Seidlitz- Dresden an. Durch Bildung von Arbeitsausschüssen in großen Städten sucht man die 'Absichten dieser Ausstellung zu verwirklichen. Berlin. sPrio.-Tel.s Im hiesigen städtischen Zentral- oiehhof wurde gestern abend der 60jährige Viehtreiber Wilhelm Lange, der einem Bullen Futter in die Krippe werfen wollte, von diesem aufaesvießt und getötet. Berlin. Die „Nordd. Mg. Ztg." führt in ihrem „Wochenrückblick" über die Beratung des Zechen still - l e g u n g s g c s e tz e s in der Berggesetzkommission des Herren- bauies aus: „Der Hergang in der Kommission war der, daß bei der Vorberatung des Antrages Tiele-Winckler und Wachler, den Ztvangöbelrieb in der Vorlage zu streichen, vom Handels- miniftcr in Uebereinstimmung mit oem Finanzminister ebenso wie im Abp.eordnetcichause erklärt wurde, daß der Fortfall des Zwangsbetriebes oder die Einführung der Entschädignngspflicht des Staates das Gesetz unannehmbar machen würde und daß dies auch schon der Fall sein würde bei Annahme eines der Anträge. Als darauf der erslere Antrag einstimmig angenom- men wurde, erklärte der -Handelsministcr beim staatsmini- slerimn die Zurückziehung des Gesetzentwurfes beantragen zu wollen." Leipzig. sPrio.-Tel.s Als Nachfolger des verstorbenen Professors Tr. Wachsmuth für den erledigten Lehrstuhl für alte Geschichte kommt dem Vernehmen nach in erster Linie der Greifswalder Professor Dr. Seeckin Frage. — An der hiesigen Handelshochschule lxiben im letzte» Studienjahr 79 Studierende das kaufmännische Tiplomexamen und 32 Kandidaten bas Handelslehrerexamcu bestanden. Leipzig. sPrio.-Tel.s Zum Urteil im Ebeling- Prozeß ist nachzutragen, daß Pfarrer Ebeling sofort Be rufung eingelegt hat. Dem Beleidigten ist Publikations- befugnis zugevilligt, und zwar im „Hausvater", im „Leipziger Tageblatt" und im „Stadt- und Dorf-Anzeiger". Im einzelnen wurde die Strafe wie folgt verteilt: für die Beleidigung Wachs 150 Mark, für die gegen Rausch gerichtete 50 Mk., für die Beleidigung Rietstliels 1000 Mk. Leipzig. sPrio.-Tel.s Heute mittag fand hier die Ein weihung des neuen Gebäudes der Pädagogischen Zen tral bsi b I i o t h e k sComenius-Stiftungs statt. In Ver- tretung des Staatsministerinms wohnte Geheimer Schulrat 'Dr. Äühn-Dresden der Feier bei. Geestemünde. Dem Beschluß deS Arbeitgeberver bandes entsprechend hat die Rickmerssche Schiffswerft heute abend ihre sämtlichen 800 Arbeiter entlassen und die Werft geschlossen. Svrotta». fPnv.-Tels Ter Kaniinerunterosfizier beim hiesigen Bezirkskvmmaiido, WiAuer. hat sich mit seinem Dienst- gcwebr aus »och »ubekannteii Gründen erschossen. München. Heute vormittag ist in Gegenwart des Prinz- rcgenten und sämtlicher Prinzen das Denkmal Kaiser Ludwigs des Bayern aus dem Kaiser Ludwigs-Platze, in der Nähe der Theresienwiesc, feierlich enthülst worden. Bürgermeister v. Bvrfcht schilderte in einer Ansprache die Ver- dienite Ludwigs des Bayern um die Stärkung des Kaisertums, um die Entwicklung der Städte, der Kunst und Kultur und gedachte der späteren gleichen Tätigkeit der Wiltelsbacher bis aui die neueste Zeit. Das Denkmal ist von Matthias Pichorr gestiftet und von Ferdinand v. Miller ausgesührt. Der Prinz regent verlieh dem Künstler den Stern zum Michaelsorden zioeiter Klasse, dem Bürgermeister o. Borjcht das Komturkrcuz des Kronenordens, ferner weitere Auszeichnungen an Verwandte des verstorbenen Stifters des Denkmals. M ii n ch c n. iPriv.-Tcl.s Tie angekündigte Au sspcr- r u n g i m B a u g e w e r b e ist gestern abend erfolgt, lieber die Zahl der aussperrenden Firmen und der ausgesperrten Arbeiter lassen sich zifierninäßige Angaben noch nicht machen. Görlitz. lPrio.-Tel.s Hier überfuhr an einer Straßenecke ein Lastwagen ein achtjähriges Mädchen, das einen Kinderwagen mit einem Kinde fuhr. Das Mädchen wurde ge tötet, das kleine Kind leicht verletzt. Rathenow. lPrio.-Tel.s Der Iagdpächter Schröter aus Berlin, der die Gemeindejagd im Torte Mögelin gepachtet hat, wurde heute im Walde erschossen ausgefunden. Der Schuß laß im Auge. Das Gewehr lag neben der Leiche. Wien. Der Budgetauslchuß des Abgeordneten hauses verhandelte heute das Budgetprovisorium. Kramarcz begrüßt die konkrete Zusage der Negierung und erklärt, die Tschechen müßten aui deren baldiger Erfüllung bestehen. Sic würfen die staatsrechtliche Frage nicht auf, um die namentlich durch die ungarische Zirms heroorgerufene Lage nicht noch mehr z» komplizieren. Von der Regierung und dem guten Willen der Parteien werde es abhäugen, die formell anerkannten Rechte der Iungtschcchcn in die Tot umKusetzen und ob die notwendige Konsolidierung der inneren Verhältnisse der diesseitigen Reichs- Hälfte möglich sei. Die Tschechen würden der Erledigung des Budgets keine Schwierigkeiten bereiten, aber dagegen stimmen. Delverl erklärt, die Deutschen erachteten es als ihre ernste Pflicht, nicht durch die Ausrolluna der nationalen Frage die 'Arbeitsfähigkeit des Hauses zu gefährden. Die Deutschen hätten die Erklärung der Regierung mit Befriedigung ausgenommen, daß die Sprachen- und UniversitätSsraaen nur auf gesetzlichem Wege zu lösen seien, sie bcharrten darauf, daß dies nur im Ein- Verständnis mit den Teittschen geschehen dürt«. Redner spricht sich entschieden gegen die Wahl MÜnn» al» Ort für die zu grün- d-nde tschechisch« ttniversität aus. Ministerpräsident Freiherr von aiaiitlck, -rkiärt, die Regierung übernebme selbstverständlich allein , östlichen Ansprache über Angeleaenheiten au,gefordert. Er glaube, daß diese» stem sich bitber nicht als vollkommen unwirksam evotesen habe und er hoffe, daß noch manche offene schwierige Frag« gerade durch den Verkehr der Parteien untereinander und durry »spräche beseitigt werden könne. Unterricht-minister weist aus die in den letzten ^ günstigen materiellen und finanziellen .. gcstaltung der Hochschulen hin und erklärt im Laus« de» Sommer» ein Pro diaung der dringendsten Bedürsni dag dle Forderung nach Erricht den Verhältnissen b«,ründet sei und lowenische» Universität in absehbarer Zeit mit konkreten Bor> chlägen yervortreten zu können. Im Laufe der weiteren Debatte teilt der HandelSmimster die Vorlegung eine» neuen Lloybder- trage» womöglich für den Herbst in Aussicht. Da» Budget- provstorium wird schließlich angenommen. Wien. tPriv.-Tel.j In der Angelegenheit der Prin- zessin Luise von Koburg fand heute beim Oberst!,os- marschallamt eine Verhandlung über das Gutachten der fran zösischen Psychiatriker statt, da» die Prinzessin Luise für geistig vollständig gesund erklärt hatte. Weder der Vertreter des Prinzen Philipp von Koburg noch der Kurator Dr. Feistmantel erhoben insprache gegen das Gutachten. Die Entscheidung des Oberst» ofmarfchallamtes wird voraussichtlich auf Aushebung der kuratel lauten. Prinz Philipp von Koburg wird dem Ver nehmen nach die Ehescheidung verlangen. Pest. <Priv.-Teo) Die Stadtgemeindc Klausenbura be schloß gestern, der Regierung bei der Steuereinziehung und bei der Rekrutierung jede Unterstützung zu verweigern. Paris. sPriv.-Tel.) Nächsten Dienstag will die Regie rung die Amnestie für Döroulöde und andere politische Ver urteilte einbcinaen. Paris. sPrio.-Tel.s Aus Avignon wird gemeldet, daß auS einem Schranke in einem Kasseiizimmer wichtige Modi- lisierungsakten gestohlen worden seien. Rom. lPrio.-Tel.s Der Bürgermeister von Caltanisetta, Advokat Bvnoerraro. und sein Bruder, sowie der Pfarrer Basapolli, städtischer Beisitzer, und dessen Bruder sind ver haftet worden. Sie sind der Ermordung des früheren Bürgermeisters, Commendaiore Giordano, angeklagt. Die Ver haftung wurde unter großem Aufgebot der Polizei nachls vor- genonliucn. Moncao sNord-Portugals. Auf dem Mnhofluß schlug e i n B o o t u m. Es befanden sich aus ihm Pilger, die von der Prozession zurückkehrten: LO, vorherrschend Spanier, er tranken. Brüssel. sPriv.-Tel.s Die Bauinwollarbeiter in Gent haben, um höheren Lohn und eine Verkürzung der Arbeitszeit zu erlangen, den Generalstreik beschlossen. Von 3000 Arbeitern der acht Fabriken haben zwei Drittel die Arbeit niedergelegt. Brüssel. lPrio.-Tel.s Der 18jährige Sohn des Barons Rothschild verunglückte hier durch einen Sturz mit dem Pferde. Sein Zustand ist besorgniserregend. — Aus Konstan tinopel wird gemeldet, der Sultan sei seit einigen Lagen krank und erteile keine Audienzen. London. iPriv-TelO Ter „Daily Telegraph" meldet aus Tokio, daß England und China ihre Differenzen bezüglich Tibets sreuublich ausgeglichen hätten. Japan habe in diesem Streitfall interveniert und zwar zu gimste» Englands. (Nacstts cinachende Devesckien befinden N«1, Seit« 4.1 Vartü. (3 Ndr nachmittag. 97.72 :Ftai„„er littag. Neue Portugiesen 68 OS. Tltr^n (umsic. Anleihe) 87,70. manbank 6o4.—. Ltaatsdaün 715.—. Lombarden — 1«ü 7S. Spanier 5"p,e.,los« l30.—. Besser. V0.r7. Otto. LertlicheS und Sächsisches. e. Majestät der König hatte am Freitag abend 8 Uhr im Artilleriekasino zu M e tz die Offiziere des 12. Fuh- artillerie-Negiments, sowie eine große Anzahl anderer Gäste zur Tafel geladen: diese dauerte zwei Stunden. Die Rück fahrt nach dem Bezirkspräsidium erfolgte 11 Uhr abends. Gestern morgen machte der König ohne Begleitung einen Spaziergang durch die Stadt und unternahm später in Be gleitung des Oberste» v. Zobel eine Fahrt zu Wagen nach Gravelotte, wo er die neue Gedenkhalle in Augenschein nahm. Von da aus begab er sich nach St. Privat, um die Denkmäler in der Umgegend zu besichtigen. Am Denkmal des sächsischen Armeekorps legte der König einen Kranz nieder, welchem der einen Kranz im Namen der sächsischen Armee ^er König hörte hier die kurzen Erklärungen des i^ramm und begab sich dann, nach Roncourt. um die beiden Häuser zu besuchen, die sein Oheim und sein Vater im Kriege 1870/71 nach der Schlacht am 18. August in der Nacht bewohnt haben. Beim Eintressen daselbst wurde der König bom Vorstände des Sachsen-Vereins zu Metz mit einer Ansprache begrüßt, die der König mit freundlichen, herzlichen Worten erwiderte, woraus er eine Anzahl Mitglieder des Ver eins durch Ansprachen auszeichnete. Hierauf begab er sich nach dem Mbert-Museum und dem Georg-Haufe, wo er ein vom Sachsen-Verein ihm dargebrachies Frühstück einnahm. Die Rückfahrt nach Metz erfolgte über die Feste „Lochringen". - Ihre König!. Hohe'! Prinzessin Mathilde wohnte gestern nachmittag i» Begleitung der Hofdame Freist, v. Gärtner dem Johauinsseste im Pestalozzististe, Iägerstraße 13 bei. Der Kommandeur deS 12. Fußartillerie-Regiments Nr. 12 iu Metz. b»i dem Se Majestät der König das Frühstück eiunahm, ist Herr Oberst von Zobel. — Ter Rektor deS Königlichen GomuasiumS in Wurzen, Herr Professor Tr. Roscher, tritt Michaelis iu den Ruhestand. Der Kaiser bat dem Obeckekretär beim Reichsgericht, Kanzleirat Wieck in Leipzig, den Charakter als Geheimer Rech- uuiigsrat verliehen. — Der Konservative Verein iu Zwickau beschloß, bei der be- 0 rstehciibe» Landtagswahl in Zwickau-Stadt de» uational- liberale» Kandidaten Schuldirektor Becker zu unterstützen. — Gestern nachmittag wurde aus dem Johannis-Friedhöfe in Tolkewitz der König!. Kommerzienrat Generaldirektor a. D. Herr Earl Philippi, zur letzten Ruhe bestattet. Ein ge- waltiaes Trauergefolge erfüllte schon vor der festgesetzten Stunde den Kirchhof, in dessen Parculativushallc der Sarg unter einer Fülle kostbarer Blumenarrangements ausgebahrt »vor. Die Trauerrede hielt Herr Pfarrer Gamper von der Refor mierten Kirche über den Text: „Ich Hab« Dich je und je ge liebt, darum habe ich Dich zu mir gezogen aus lauter Er barmen." Für den Eoncesswnirtcn Sächsifchen Schiffer-Verein rief Herr Direktor-Fischer von der Sächsisch-Böhmischen Dampf- schlsfahrts-Gesellschaft dem Entschlafenen einen Abfchicdsgruß 8 fü , - ^ - dem Sarge voraufgetragen wurde, Herr 'jioilingenicur Hart- wig. Unter Vorantritt einer Anzahl von schiffscapitänen, die kostbare Blumen und Kränze trugen, wurde der Sarg zu Grabe -tragen und unter den Klängen des „Sänger-Testaments" von ulius Otto der Erde übergeben. — Zur Aendernng des Stadtverordnetcnwahlrcchts. Ter von uns bereits im einzelnen mitgeteilte Vermittlungsvorschlag, den Herr Oberbürgermeister Beutler zwecks Neugestaltung des Wahlrechts der Stadtverordnetenversammlung gemacht hat, ist in der gestrigen Sitzung des Gesamtrates auf Vorschlag des gemischten Ausschusses für Versassungssochen genehmigt worden. AuS dem Bortrag, den Herr Oberbürgermeister Beutler hierbei über diese Materie gehalten hat und dessen Druckabzug er uns übersendet, seien folgende Ausführungen wiedergegeben: „Der Unterzeichnete Oberbürgermeister hält cs für seine Pflicht, nun mehr den städtischen Kollegien eine Vorlage zu unterbreiten, in welcher tunlichst diejenigen Gesichtspunkte berücksichtigt wer- den, welche in der Debatte der Stadtverordneten als die Mei nung und Wünsche der Mehrheit der Gemeindevertretung zur Geltung gekommen sind. Daher ges "... - Linie davon aus. ^ ' ' en sind. Daher geht er allerdings in allererster , daß nur ein solcher Vorschlag gemacht werden kann, der sich a u f dem Boden der Revidierten Städteordnung bewegt, b« dessen Durchführung also en der Revidierten enn wenn e» schon i» von der Befugni». 1»
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