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Dresdner Nachrichten : 11.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192709113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-11
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1927
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Kr. 427 Seite S — »Dresdner Nachrichten" — Sonntag. 11. September 1S27 brunnens nach seinem neuen und hoffentlich endgültigen Standort auf dem Plaftdreieck am Ende der Kleinen Uriidergafi« beginnen. Das ist nun ein schwieriges und langwieriges Werk, den» so einfach wie in Amerika, wo man ganze Häuser liebt und aus Lastwagen kilometerweit abtranSpvrtiert, geht eS bei eine», solch hohen zerbrechlichen Filigranwerk nicht. Nach dem man das Monument von alle» Seiten photographiert hat. wird cS in die einzelnen genau nummerierten Werkstücke zerlegt. Z» diesem Zweck werden die auSzementierten Fugen mittelst eiserne», »lit Stalilspanen bestreuten Blattsägen ausgeschlitzt, d.ni» die zahlreichen, die Werkstücke zusammenhaltenden Bimu zeöubel mit scharfen Stahlsäge» zertrennt und Stück für Stück norsichtig herabgelassen und nach dem neuen Aus stellnngovrt gebracht. Diese Arbeit wird nur verhältnismäßig langsam vor sich gehen, da infolge der Schmalheit und Höhe des Brunnens immer nur eine beschränkte Zahl von Arbeitern tätig sein kan» und mau bei dem Formenreichtum des Denk mals mit anherordentlicher Borsicht zu Werke gehen muh. Einen Begriff von der Zartheit dieser gotischen Bildhauer arbeit kan» man sich ungefähr machen, wenn man hört, das; das lt! Bieter hohe Monument 8» Fiale». 1728 Krabben. 196 Kreuzblumen, 116 Kapitale und 119 Rosetten anfweist. An Ort und Stelle wird dann der Brunnen wieder Stück für Stück zusammengesetzt, wobei auch die verschiedenen S ch n s; l v ch e r. die das Denkmal in den blutigen März kämpfen des Jahres NM aus dem Pvstplatz erhallen hat, aus gebessert werden sollen. Mit dem Abbruch und de», Wiederaufbau sind vom Rate die Bildhaueriverkstätte» G e b r. E b e r l e i u, DrcSden-N,, Hubertuc-üraße. die schon mehrfach derartige Aufträge mit Erfolg auSgesührt haben und vor allem die Denkmalsknnst pflegen, betraut worden. Die Arbeiten sollen in einem Monat beendet sein. 6. Lebhafte Dermitllnngslaliqkeil -es Dresdner Arbettsnachweifes. In dieser Woche war, wie der Dresdner Arbeitsnach weis berichtet, eine aunervrdentlich starke Bewegung auf dem Arbeitomarkte sestznstellen. Insbesondere wurden Jugendliche in fast alle» Berufe-grnppe» angefordert. Nament lich zeigte sich die verarbeitende Industrie, wie Metall- und Süfnvaren-Jndnstrie. für weibliche Jugendliche besonders aufnahmefähig. Aber auch sonst war der Eingang offener Stellen, nicht zuletzt infolge der fortgesetzten Werbung des Arbeitsnach- weiseS, sehr lebhaft, so daß eine starke Bermittlnngstätigkeit zu verzeichnen war. Insgesamt wurden 2760 Vermittlungen vorgenoinme», die den Bestand an Arbeitsuchenden um 324 auf I9 6I2 <19 936) verminderten. Ans Mitteln der Erwerbs- losenfnrsorge wnrden 7696 i8679s und aus denen der Krisen- fürsorge 2801 <2844) Vollerwerbslose unterstützt. Kurz- arbeiternnterstntznng erhielte» ll8 <126) Personen. An Dresdner NokstandSarbeiten sind gegenwärtig >054 <l646s be teiligt, während bei städtischen Saisonarbeiten 1733 >1825) Mann beschäftigt wnrden. Infolge der überaus beständigen Witterung in der ver gangenen Wache blieb die Arbeitomarktlage für die Außen- bernse äußern günstig. Neben Landwirtschaft und Garten bau trat besonders daS Baugewerbe mit er höhten Anforderungen hervor, so dass der Mangel an Maurern immer fühlbarer wurde und durch zwischenört lichen Ausgleich nicht völlig zu beheben war. In Industrie und Handwerk forderten nament lich die Metallindustrie, die ,<i a r t v n n a g e n - und S u ü w a r e n - I n d u st r i e in steigender Zahl jugendliche A r bei reck rä sie an, so das? auch Arbeitskräfte anderer Arbeitö- nachweisbezirke, namentlich aus Freital, in großer Zahl der Süßwarenindustrie zngewiesen werden konnten. Die in voriger "Woche einsetzende Belebung des H o l z g e w e r b e s hat nicht nur angehalten, sondern sich auch noch verstärkt. Insbesondere erhöhten sich die "Anforderungen für perfekte Bautischler und Maschiuenarbeiter. Ebenso setzten für das graphische Gewerbe, vorwiegend für Buchdrucker und Schriftsetzer, und auch seit langer Zeit für M n s i k e r erhöhte "Anforderungen ein. In der Z i g a r c t t e n - I n d u st r i e erfolgten im Laufe dieser Woche weitere Entlassungen, während Einstellungen nur sehr vereinzelt stattfanden. "Auch im Tapezierer-, Sattler- und G läse r g e w erbe blieb die ArbeitSmarkt- lage weiterhin ungünstig. Von kaufmännischen Angestellten wurden neben fremdsprachlichen Korrespondenten abschlusisichere "Buchhalter und brancheknndiges kaufmännisches Personal angcsordert Jüngere Kräfte mit lückenlosen Zeugnissen er halten nach wie vor bei Einstellungen den Vorzug. Oderlausitzer Landwirlschafkslage Bautzen, 10. September. Tie von der Krcisdirektion Bautzen der LaudwirtschaftSkammer für die Oberlausitz ver- anstalieten Landwirtschaftotage begannen heute mit der Arbeit der Preisrichter, an deren Spitze Landestierzuchtdirektor Tr. Grundmann steht. Mittags wurde die Ausstellung in der früheren Husarenkaserne feierlich eröffnet. Dem Ehrencius- schnf; gehören n. a. an Ministerialdirektor Dr. Klien vom Wirt- schaftSiniuisterinm, die Präsidenten der Laiidwirtschasts- kammeru von Sachsen und Niederschlesien, Hosrat Dr. Schöne- Dresden. Kreishauptmann Richter-Bautzen, die Lausitzer Amtöhauptleute, die Bürgermeister der Vierstädte usw. Aus gabe der Landmirtschaststage ist eS, der Oefsentlichkeit die Be deutung der Lausitzer Landwirtschaft vor Augen zu führen und neben anderen wertvollen Winken zu zeigen, wie der Land wirt sich Sie technischen Errungenschaften der Neuzeit nutzbar zu machen versteht. Eine Jndustrieabteilung umfasst land- wirtschaftliche HilsSmaschinen aller "Art, die von der sächsischen, insbesondere Lausitzer Maschineniiidiistrie zur Schau gestellt werden. Tie Tierschau umsafst Rinder, vorwiegend Herdbuch- tiere des schwarzbunten Niederungsviehes, Schweine, Schafe, Pferde, und zwar Kalt- und Warmblüter, Ziegen, Geflügel und Kaninchen, insgesamt gegen 500 Tiere und Nummern. In Verbindung mit der Ausstellung finden verschiedene Sport- nnd gesellige Veranstaltungen statt. Für Sonntag ist eine ländliche Morgenfeier mit F e st z u g usw. vor- gesehen. Am Sonntag nachmittag bietet der Dresdner Volks liedchor Lieder, Tänze und Spiele. Slrakenbahnfragen. Man schreibt uns: „Die durch die großen GlciSverlegungsarbeiten auf dem Pvstplatz. in der Wilsdruffer und Jvhannstraße bedingte Um legung der Linien 2, 18, 19, 20 und 22 hat sicherlich sv manchem regelmäßigen Straßenbahiibenntzcr Verdrießlichkeiten und Nn- bcguemlichkeiten gebracht. Zumal ist die fehlende Verbindung mit dem "Altmarkt von vielen Bewohnern des Ostens wie deS Westens der Stadt schmerzlich empfunden worden. Aber was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall. Es gibt auch eine große Zahl Dresdner Bürger, die über die zeitweilige Verlegung der genannten Linien gar nicht böse sind. Gemeint sind die Bewohner des Dippoldismaldaer Platzes und seines dichtbevölkerten Hinterlandes, die jetzt ans einmal die sonst schmerzlich vermißte Verbindung mit Ost und West erreicht hatten. Denn wenn auch die Straßen- bahndirektion den unlängst an dieser Stelle ausgesprochenen Wunsch nach einer Haltestelle der verlegten Linien 2, 19. 20 und 22 in der unmittelbaren Nähe des DippoldiSwaldaer Platzes nicht erfüllt hat — dafür halten jetzt die Wagen dieser Linien innerhalb der kurzen Marienstraße zweimal in einem Abstande von kaum hundert Metern —, so war es doch Was bringen die Kinos? Prinzeß-Theater. SubermannS .^kotzen st eg" auch die -ritte Woche! Der greise. Ende dieses Monats 70 jährige Dichter wird sich freuen Uber diesen breiten (denn auch in anderen Städten steht dieses Ftlmwerk wochenlang auf dem Sptelplan) Erfolg seine» Roman», den die Filmkunst ihm nach fast 40 Jahren bereitet. Doppelt freuen, -aß der kern deutsche, vaterländische Sinn seiner Ostpreußen lsetn Vater» hau» stand in Hendekrng im Memelgebiet» nach über hundert Jahren in ähnlicher schwerer Zeit noch lebendig ist. wenn ihn auch wie ehedem gleiche verräterische Gesinnung al» Schatten begleitet. Wie schon auSgesührt. zeichnet der Dichter ein leidenschaftliches, weite VolkSkreiie, auch Einzelpersonen er greifendes Wogen der Gefühle und WillenSregungen. Die eine verräterische Tat, von einem unwissenden Kind erpreßt, zieht wie alles Böse auch Unschuldige ins Verderben. Es ist nun interessant zu sehen, wie sich patriotische Leidenschaft tm Lause der Zeit verflacht, in mancher Beziehung auch differenziert hat. Der reiche "Besuch de» Film» erweist wieder die stark zu nehmende Zugkraft vaterländischer Werke, für den in Kürze zu erwartenden Hiiidenbiirg--Film eine gute Vorbedeutung. M U.-T.-Lich«spielc. Wenn man's nicht schon vorher wüßte man würde es ohne weiteres erraten, daß die Handlung des neuen Spielfilms „Die heilige Lüge" da» Produkt einer weiblichen Einbildungcckraft ist. Denn so viel phantastische Verstiegenheit, gepaart mit so viel übermenschlichem Edelmut, kann nur aus einem Fraiienhirn und einem Fraueiiherzen kommen. .Karin Michaelis, die vielgenannte dänische Schriftstellerin, die sich mit ihrem "Roman „Das gefährliche Alter" Weltruhm erworben hat. ist die Urheberin dieses „ge fährlichen", verlogenen FilmdramaS von der „heiligen Lüge". Daß eine Lüge niemals heilig werden kann, daß erst recht nicht ein gemeiner Diebstahl zu rechtfertigen ist, auch wenn beide Handlungen angeblich aus reiner Kindesliebe zu einer armen, blinden Mutter hervvrgegangen sind, sollte eigentlich auch die federgcwandte Dänin wissen. Aber auf harmlose Kinobesucher mag es ja immerhin ganz hübsch wirken, wenn die in Ncunork am Hungertnche nagenden erwachsenen Kinder einer in der dänischen Heimat zurückgebliebenen blinden Mutter vorschwindeln. daß sie im Golde sitzen und ihr daher reichliche Unterstützungen zufließen lassen können,- manche finden eS vielleicht sogar rührend, daß die eine Tochter, um solche Unterstützungen aufzubringcn, Juwelen stiehlt, und daß ihr unschuldiger Bruder die Tat und die dafür verhängte Gefängnisstrafe auf sich nimmt. Und am rührendsten ist e» vielleicht für viele, wenn die inzwischen sehend gewordene Mutter nach Neuyork kommt und beim Anblick de» Elend» ihrer Kinder diesen vorlügt, baß sie noch blind sei, um ihnen nicht die Freude an der der Mutter vovgespielten Glück», komöbie zu verderben. Bi» zuletzt doch alle» herauskommt und mit einer kühnen Gchlußwendung die Diebin Ingrid noch den kreuzbraven Kapitän Möller, der so etwa» wie die gütige Vorsehung tm Film spielt, zum Gatten bekommt. Auch Otto Gebühr, der den edlen Kapitän höchst sympathisch mimt, und Künstler vom Rang« einer Sybil Morel idle blinde Mutter), Margarete Schlegel sJngrtd). eine» Paul Bildt, A. Murski. I. v. Gzvreghy, einer Margarete Kupser und etlicher anderer können den Eindruck nicht ver. wischen, den einigermaßen denkende Zuschauer von dieser dramatischen Entgleisung der Michaelis mit fortnehmen müssen: sentimentaler Kitsch! — So muß man sich diesmal mehr an dem Beiprogramm schadlos halten, das neben der wie immer sehensiverten Emelka-Woche noch eine ganz tolle Groteske und einen netten Kulturfilm: „Aus des Pferdes Jugendtagen". bringt. « Ufa-Palast fBiktoria-Theater). Einen Erfolg, wie er nur wirklichen Grvßfilmen beschieden gewesen ist, hat auch der gewaltige „M e t r o p o l i 8"-F i l m von Dhea von Harbou und Fritz Lang zu verzeichnen. DaS Werk läuft daher auch in der dritten Woche weiter. Neben dem Massenaufgebot von Menschen, Maschinen, Dekorationen, Bauten, Kostümen verdienen auch die darstellerischen Leistun gen von Brigitte Helm, Gustav Frvehlich, Rudolf Klein - Nogge, Alfred Abel u. a. allgemeine Beachtung. „Metropolis" kann andcrwcitcr Verpflichtungen wegen nur noch acht Tag« tm Ufa-Palast vorgesührt werden. a Kürstenhos«Lichtspiele. ,Lsch war zu Heidelberg Student." Wer so von sich sagen kann, will damit betonen, daß es ihm in des Lebens rosigsten Jahren vergönnt ivar, Pflicht. Poesie und persönliche Bedürfnisse in idealen Einklang bringen zu können. Und wer nicht dieses Glück hatte, der sucht in der lebendigen Kunst LeS Films die Zauber der Land, schaft und des fröhlichen, von auSblcibcnden Wechseln oder Examcnängsten unbeschwerten Vurschenlebcns zu lösen. Mary Kid, Werner Fuetterer, Ch. W. Kaiser sind an sprechende Vertreter der Hauptrollen. infolge der verlangsamten Fahrt in der Kurve Marienstraße _ . . —Johannesring wenigstens rüstigen Fahrgästen leicht möglich, In dem industriereichen Chemnitz, wo trotz des starken in unmittelbarer Nähe deS Dipoldiswaldaer Platzes auf- oder abzustcigen. Die Schaffner werden dies oft genug beobachtet haben, wie sie jedenfalls auch sestgestellt haben, daß die Be nutzung der genannten Linien durch die Verlegung des Fahr wegs keineswegs gelitten hat. Diese Beobachtungen legen nun den Gedanken nahe, daß in Zukunft wenigstens eine der von Ost nach West fahrenden vier Linien ihren augenblicklichen Weg dauernd b e i b e h a l t c n möchte. Die großen Durch- gangslinicn 19 lNiedersedlitz-Laubegast—Cossebaude) und 22 lAIteubergcr Straße—Evßmaiiuödorfj kommen hierfür natür lich weniger in Frage,- sie müssen Umwege vermeiden. Aber für die kürzere» Linien 2 oder 20, die sich auf dem größten Teil ihrer Fahrtstrecke mit den Linien 22 und 19 völlig decken, wäre der minimale Umweg über die Ringstraße leicht zu er tragen. Dieser Umweg dürfte kaum mehr als zwei Minuten betragen und brächte — natürlich unter der Voraussetzung einer Haltestelle am Eingang zur Mariciistraßc am Jvhannesring — für die zahlreichen Umwohner des DippoldiSwaldaer Platzes die schmerzlich vermißte Verbindung nach Ost und West. Dresden dürste wohl die einzige Stadt sein, die aus ihrem „N i n g" keine durchgehende Straßenbahn linie besitzt. Diese wäre sosort erreicht, wenn man etwa die Linie 20 vom Rathenauplatz bis zum Postplatz ans dem jetzigen interimistischen Wege fRingstraße—Marienstraße) lausen ließe. Wenn nur eine einzige Linie leben etwa die 20, oder auch die 2) durch die Ringstraße verkehrte, würde wohl kaum der zweigleisige Ausbau auf dem kurzen jetzt noch e i n gleingeu Stück zwischen Gewandhaus- und Viktoria straße nötig sein, sv daß höchstens eine Kurve am Pvstplatz <zur Einmündung in die Aunenstraßc) ne» gebaut zu werden brauchte. Wieviel neue günstige Verbindungen — vor allem zum Nalhause — würden aber mit dieser Daucrverlcgiiiig einer der beiden Linien 2 oder 20 geschaffen werden, und ein wie großer Teil der Dresdner Bürgerschaft würde die Möglich keit zu raschem Fortkommen nach Ost und West erlangen! Wer nach dem Altmarkt will, kann ja die fast den gleichen Weg fahrenden Linien 19, bzw. 22 benutzen. Daß die enge Wils druffer Straße auf diese Weise von einer der fünf Linien, die jetzt durch sic verkehren, entlastet würde, ist gewiß auch kein zu unterschätzender Vorteil. Die Haltestelle an der Breiten Straße könnte natürlich ohne Bedenken Wegfällen, wenn — wie jetzt bereits — am Ende der Marienstraße <am Postplatz) und an der Ecke Marienstraße—JohanneSring gehalten würde." Wir geben der Straßcnbahndirektion diesen sehr verständ lichen Wunsch zur Erwägung anheim. — Der Verein der Klein- und Mittelrentner Sachsens hielt am Donnerstag im Saale des Volksivohlö, Trabanten gasse, eine Versammlung ab. Nach Eröffnung durch den I. Vorsitzenden Böttger hielt dieser einen aufklärendc» Vor trag, in dem er etwa folgendes aussührte: Als letzte Möglich keit, den Rentnern zu helfen, erscheine die Einführung des Rentnerversorgungögcsetzes. Ein solches sei not wendig. um den Rentnern schnell zu helfen, und vor allem auch denen zu helfen, die schon vor der Inflation nur ein sehr be scheidenes Zinöeinkommen gehabt hätten. Das Gesetz müsse auf Beseitigung aller behördlichen Abzüge, wie sie jetzt be ständen, eingestellt sein, und es müsse eine auskömmliche Rente bringen. An Rückzahlung des Kapitals denke jetzt kein Mensch, wohl aber daran, daß den Rentnern eine hundert prozentige Zinsentschädigunu ihrer verlvrengegangeiicn Kapi talien gewährt werde. Die Kosten, die ein solches Gesetz dem Reiche machen werde, dürfte:! gegen 500 Millionen Mark be tragen unter Einschluß aller von der Fürsorge benötigten Gelder. Dazu würden allerdings für die nicht in der öffent lichen Fürsorge stehenden Rentner noch weitere 500 Millionen Mark hinznkommen. Diese Summe müsse nach Ansicht des Redners von den Neureichen gedeckt werden, wenigstens dem größten Teile nach. Der Redner wandte sich dann der Be sprechung der W i r t s ch a f t s k o n j n n k t u r zu und führte auS, daß ihr Umschwung zum schlechteren in der steigenden Passivität unserer Handelsbilanz begründet liege. Daher sei es unsere hauptsächlichste Aufgabe, unsere Produktion zu heben und die Ausfuhr zu stärken. Weiterhin wurde die Notlage der Landwirtschaft und deren Rückwirkung ans die Lage der Kleinrentner besprochen. Die Unwetterkatastrophen hätten die diesjährige Ernte in vielen Teilen des Reiches schwer geschädigt. Tic Landwirtschaft sei verzweifelt. Ihr müsse unbedingt geholfen werden. Keine Ausgabe hierfür dürfe zu kostspielig erscheinen, weil das große Problem der Volksernähruiig dahintcrstche. Der Redner schloß mit einem Appell an das Verbraiichcrpnbliknm, einheimischen landwirt schaftlichen Produkten vor den ausländischen den Vorzug zu geben. Möglich sei es durchaus, die Wünsche der Kleinrentner voll zu befriedigen, aber das Kletnrentnerprvblcm hänge mit den großen Wirtschastsproblcmcn eng zusammen. Seien diese gelöst, so würde auch die auskömmliche Hilfe für die Klein rentner etnsetzen. Jedenfal.ls werde das Kletnrentnergesetz kommen, weil es kommen müsse. Man dürfe nicht müde werden, für dieses zu kämpfen. An die Rede schloß sich eine lebhafte Aussprache, die aber immer wieder zeigte, daß die Kleinrentnerbewegung sich dadurch am meisten schädigt, daß sie innerlich nicht einig und geschlossen ist. — LandeScltcrntag christlicher Elternvereine Sachsens politischen LinkSetnfchlages die christlichen Listen seit Jahren die Mehrheit bei den ElternratSwahlen erbrachten, kommen am 24. und 25. September die Bertreter der christlichen Eltcrnvercine aus ganz Sachsen zum LandeSelterntag zu sammen. Der Sonnabendnachmittag gilt Beratungen der Vertreter über zwei wichtige Zukunfsfragen der Erziehung. Einmal der der christlichen Bekenntnisschule, in- sonderheit angesichts des veröffentlichten Entwurfs zum Reichsschulgesetz Uber ihre Herbeiführung und über die Bürg- schäften bzw. Mitwirkung der Eltern für ihre dauernde Er- Haltung und bleibende Wahrung des Charakters als Be kenntnisschule, zum anderen der der M i t v e r w a l t u n g der Einzelschule wie des Gesaintschulwesens durch die Elternschaft, wobei ein Ausbau der Elternratseinrich- tung eine wichtige Nolle spielt. Der Abend wird musikalische Darbietungen bringen. Der Sonntagvormittag gehört einer Reihe von Gottesdiensten sowohl für Erwachsene wie auch für Kinder, in denen im Einverständnis mit den betreffenden Kirchgemeinden bekannt« sächsische, in der Elternbewcguiig tätige Pfarrer predigen werden. Den Ausklang gibt eine F e st v e r sa m m l u n g nachmittags, in deren Mittelpunkt ein Vortrag über die Bekenntnisschule stehen wird. Die Tagung gewinnt ihre Bedeutung sowohl durch daS Erscheinen des ReichSschillgesctzentwurfs als auch durch die Nähe seiner Behandlung tm Reichstag. Soll er doch, wie den EltsrnratS- führern versichert worden ist, bei dem Zwischenzirsammciitritt des Reichstages in der auf die Tagung folgenden Woche mit behandelt werden. Die Haltung auch der übrigen christlichen Eltcrnvberände im Reiche läßt erkennen, daß eine etwaige Verschiebung der Behandlung ernste Kämpfe herbciführcn würde, die sich bei den Neichstagswahlen 1928 auswirken könnten. Der Appell aus den christlichen Elternverbändcn verschiedenster Landesteile an die in ihren Gebieten gewühlten bürgerlichen Neichstagsabgeordneten, den man bei den vor- hergehcnden Entwürfen nicht erfuhr, zeigt die Stärkung des Verantwortungsbewußtscins der Elternbundsführcr und ihrer größer werdenden Anhängerschar aus sehr verschiedenen Berufskretsen. — Krastpoftverkehr. Infolge der vorgerückten Jahreszeit fällt di« 21 Uhr in Zinnwald abgehcnde und 28,88 Uhr in Dresden ein- trcffeiidc Fahrt der Krastpostlini« Zinnwald—Glashütte—Heidenau- Dresden an Werktagen vom 12. September an weg. — Der Schrebergartenverei» „Jmmerariin" DreSden-Cotta vor» anktaltcte vom 4. bis ». September ein« öffentliche Astern au»- st e l l u n g, um diese schöne Blum« wieder in Erinnerung z» bringen. Ti« Mitglieder wurden besonders aus di« Zucht der Wer eingestellt. Das schmucke BereinShauS zeigte außen Magen von Astern und ini Innern glich eS einem großen Blumengarten. Eine groß«, geschmackvoll mit dieser herrlichen Blume dekorierte Festtafel mitten im BereinShauS zeigte wie man sein Heim mit den aller» befchcidensten Mitteln auSstattcn kann. Mehr als öt> Arten waren vertreten und jede in vier bis acht Farben. Jede Base bot immer einem neuen Reiz. Alle Besucher wurden gebeten, soweit eS der Massenbesuch zerließ, die schönste Asterart zu bezeichnen. Das Er gebnis war. daß von 1690 Nennungen 289 auf die Straubfeder sielen, die Strahlenalter erhielt 181, Prinzeß 172, .Herbstzauber 134, Komet 112, Sonnenschein 9g und der Nest verteilte sich auf S2 andere Arten. Die Straußfederaster erhielt deshalb ein« so hohe Stimmenzahl, weil eine Kreuzung von wunderbarer Färbung und BItttenbau vertreten war. — Ans dem Spielplan wurden Spiele und rhnthmtsche Tänze der Jugend aufgeführt. Entzückend wirkten die Mvülf- bis fünfzehn jährigen Mädchen in ihrem mit Astern drapierten Tanzkostüm. Ein« Freude, di« gefunden, geschmeidigen und luftgebräuutcn Kinder zu sehen. Ein Tanzspicl „Bliimeirerwachen" fand außerordentlich großen Beifall und zeugte von guter Schulung. Mit einem lehrreichen Vor- trag eines BerufSgärtnerS über „Blumenzucht und -pflege" wurde dies« höchst interessante Ausstellung g en. — DaS Staatsgymnafium z« Dresden. Neustadt hat einen Jahresbericht über die Zelt von 1919 bis 1927 heran Sgeg eben, der neben den üblichen Verzeichnissen auch einen Ueberblick über die Schiilgeschichie seit 1919 enthält lKricgSnachwchen, Wandlung der inneren Organisation, Lehrkörper, Schülerschaft, Reifeprüfung«, Ver zeichnis der verstorbenen ehemaligen Schüler, sonstiges inneres Leben und wichtig« Ereignisse auS den acht BerichtSiahren). Er ist an der Schirlkasse (8 bis 3 Uhr) zu haben. sollten 8ie ükters mit einem Fmsteursppncst filmen, rvss leichter st sIs photox-rsphieren. Oie „lebencke" Lrinnerunx ist sie beste. Ick berste 8ie gern unck unverbinäiicb. Z k-trototisu» «eile,»«»,» «KL l)k fUK. EMi. Oi-esJen-klaseivitr, km8er i^IIee 25 Vertrüge — 1-estomen« — llrdangelegenbelten — bleu- unä vmarllnäung pamINen-lkommanältirosellseliakt — Hutvertuno — Orunästllickssactien Vermügensvervalluna — Neteulgung VermeIckunKckerLcbvierixleelten beimlVexsgl! cies ssirmenintuiberi Sicberslellunir von kbekrsu uns Xinciern -potlieker lltttedisetr. 1«, !>., Eia» Itraveetr ^ »«»»-»»bnnp»»« Van «seien Feiten veroränet! Karl IVsN-er Kspr ,0«»7 3-» »» «etpp» Sei Krinkealcis»«» »»«lassen I
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