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Dresdner Nachrichten : 11.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192709113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-11
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1927
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Nr. 427 Seile 26 — «Dresdner Nachrichten" —> Sonntag. 11. September 1S27 Hochzeitsreise. Skizze von Georg Freiherr o. Ompteda. ln Steinach begab eS sich, am Brenner: rin Zug vielt auf den, Gleise. Ein junger Herr sah am Fenster und starrte in den regnerischen Tag hinaus: auf dem Rlapi'tischchen vor ihm standen ein paar Nelke«. Der tu» Man» konnte nicht begreifen, warum der Zug gerade Lien, i> am Brenner so lange liegen blieb, da man doch von irgend^ner ansreibenden Tätigkeit der Beamten nichts bemerkte. So noeriiel ihn alle Traurigkeit eines Menschen, der sich nach Sonne und Inden sehnt und ohne ersichtlichen Grund in Stein I> am Brenner warten muß. i^eiade als seine Trostlosigkeit bedenklich zu werden droht«, lie» - uf dem Nebengleis, vom Brenner her, also von Süd und Sonne, ein Zug ein, und der Zufall wollte es. daß. als die Wagen zniii Stehen kamen, genau vor dem iungen Herrn eine Tanie »nt aschblondem Haar und blauen, etwas traurigen Angen am herabgelassenen Fenster lehnte, offensichtlich derart in Gedanken versunken, daß sic den jungen Herrn ihr gegen» über gar nicht bemerkte. Was an ihr ihn ungezogen haben mag, bleibe in der Schwebe, Gewi» ist: als sein Zug sich in Bewegung setzte, erginss er, sah entschlossen, die schönen Nelken und warf sie der Tame als Huldigung hinüber. Ein Glück nur. bah sie sich gerade vom Fenster znrnekzvg. Wie nun. wenn die Blumen der Ahnungslose» mitte» ins Gesicht geflogen wäre»'? So aber streckie sie dem bnnie» und dustenöen Grube zwei schlanke Hände entgegen, iing ihn und neigte, sern jedem Gekränktsein, den üovs, reizvoller noch bei dankendem fächeln alö vorher in sinnendem Ernst. Was geschah aber nun? Während der andere Zug unrett bar da >onalitl, sank die Tame ans ihren Sitz und verbarg daS Gencin in den Nelke», Enn Herr ihr gegenüber wies sie milde znrechi: Wie sie nur von einem Fremden habe Blumen ent gegennehmen können! Tle Tame öffnete und schloß schneller, immer schneller die schlanke» Finger. Sie erklärte dem Herrn, eine Hochzeitsreise habe ne sich anders vorgestellt, auch wisse sie jetzt zur Genüge, dag er sie ja doch nicht liebe. AIS er sich nun über solchen Zwei'el gekrankt zeigte, nahm sie den Nelkenstranb, sog. ab sichtlich beglückt, seinen Tust ein und verlieh das Abteil. Ter Herr blickte ihr erstaunt »ach. rückte an seiner Ge- lehrienbrille und vertiefte sich in de» kleinen Druck eines Buches, der um so leichter zu lesen war, als der Zug noch immer hielt. Die junge Frau aber benutzte den Augenblick, als der Ichaisner aus irgendeinem Grunde die Tür deö Wagens geössnei. um auSzusteigen. Ohne Hut lies sie in den leise rieselnden :>!ege» hinaus, ab und zu ängstlich rückwärts schauend, ob der „orgelnde Gatte sie denn nicht voller Besorgnis zurnckhvlen werde. Ta setzte sich der Zug in Bewegung, und sie stand ohne Schirm, ja ohne Geld, dafür aber mit den schönsten Nelken Tirols im Negen aus dem Bahnsteig von Steinach am Brenner. Lolches Mi hg eich ick wurde ihr bei einem Manne wie dem jungen Herrn niemals widerfahren sei». Der hatte sie nur eine» Augenblick gesehen und ihr schon einen Blumen» straub als Huldigung zugeworfen, was ihr Gatte noch nie getan. Ter aber wähle hinaus und suchte seine junge Frau, die er mehr liebte, als sich selbst, ohne es bei seiner stillen Wesens art in Worte kleiden zu können. Ta er nun fühlte, wie sich der Zug langsam in Bewegung setzte, lies er ängstlich an die Tür, sie herbeiznrnseii. Doch schon ging der Wagen schneller, und er sah, wie der LtationSchcf ihr verbot, das Trittbrett des fahren den Zuges zu besteigen. Da packte ihn die Verzweiflung, und wie ein Verzweifelter geneigt ist, unbedachte Schritte zu unter- nekmen, riß er die Wagentnr ans und sprang aus den Bahn steig hinaus. Er verlor das Gleichgewicht und blieb, nachdem er eine richtige Lerche geschossen, liegen wie ein Stein. Die junge Frau aber schrie laut auf und verlor vor Schreck den schönen Nelkenstranb. Als sie dann besorgt ihren Mann betastete, war alles an ihm noch ganz, nicht einmal die Brillen gläser hatte» Schaden genommen. Nur aus der Hose wehte am Knie ein lustiges Dreieck. Aber sie verstand ja zu nähen, und er war noch am Leben, jenem Leben, das er offenkundig für sie eingesetzt. Da schob auf dieser ganzen Neise der erste Blutstrom deö Glückes zu ihrem Herzen. Doch schon erschien der Beamte mit der roten Mütze. Sein Blick verhieb nichts Gutes. Er verlangte den Pah deS Mannes, der die Bahnvorsciirnt übertrete». Die junge Frau rettete nun ihrerseits ihren Mann: schnell eine kleine Notlüge bei der Hand, bedeutete sie dem Notberniitztcn. die Tür, an die sich ihr Gatte gelehnt, sei nicht vorschriftsmäßig geschlossen gewesen, fo daß sie genötigt sein könnten, sich zu beschweren. Da erklärte der Beamte, sofort gefügig, durch Fcrnspruch nach Innsbruck, das Gepäck im Abteil sichern zu wollen. Inzwischen hatte cs zu regnen auigekört, denn auch in Steinach am Brenner regnet es nicht ununterbrochen. Zugleich bot sich ein leerer Rückwagen zur Stadt. Aber die junge Frau riel: „Meine Blumen!" Sie hatten längst einen Bewunderer gesunden. Doch der junge Gatte hatte gelernt: er kaufte einem armen Mädchen, das Alpenrosen vergeblich am Zuge feil- geboten. den schönsten Strauß ab und überreichte ihn icr warf ihn nichts seiner Frau. Wie sic da in Wald- und Berglust die herrliche Straße hin- abfnhrcn. während in der Diese ein Zug keuchend seinen Qualm entlud, sah der Mann im Glanze der goldenen Sonne ihr Haar leuchten, wie es ibm noch nie geleuchtet, so daß er dachte: „WaS habe ich da nur für eine hübsche Frau!" Und als vor ihnen die Solsieinkette in den Himmel wuchs, das Tal sich auftat mit grünen Matten und dunklem Wald, da schob sie voll endlich erwachter Zärtlichkeit ihren Arm unter den seinen und neigte sich zu seinem Ohr: »Ich Habs ja gar nicht gewußt, wie lieb du bist!" Eine halbe Stunde Kolelkoch in Kapstadt. Von E a r l o S. ES war iin Jahre 1002. Ta war ich mit einem älteren Bruder von Buenos Aires nach Kapstadt gekommen. Der Rurenkrieg war gerade beendet und alles strömte damals nach Südafrika in der Hoffnung, leichte» Verdienst zu finden. Tat sächlich setzte gleich nach Ende des Krieges ein allgemeiner Aufschwung und grobe GeschästSbewegung ein. Lebensmittel besonders waren knapp und teuer geworden, so daß es eine Zeit gab. wo ein Ei einen Schilling und das Pfund Butter ein Pfund Sterling kosteten. Die Folge davon war. daß viele Dampfer in Buenos Aires mit Eßwaren aller Art und lebendem Vieh vollgepfropft nach der Kapkolonie fuhren. Mit einem solchen Biebdampfer waren mein Bruder und ich nach Kapstadt gekommen, um hier eine Stellung als Buch halter oder dergleichen zu suchen. Ich allerdings war erst knapp siebzehn Jahre alt. hatte aber von der Welt schon ver schiedenes gesehen und war vom Sextaner tn Berlin-Steglitz zum brasilianischen Kolonistenjungen, vom Kolonistenjungeü zum argentinischen Kuhhirten, vom Kuhhirten zum Dorf lehrer, vom Dorflehrer znm Teilhaber einer chemischen Fabrik bereits sehr vieles gewesen. In Kapstadt war es mir Vorbehalten, einen neuen Berus kenne» zu lernen. Wir hatten uns in einem Boardinghouse einauartiert und Woche auf Woche verging, ohne bah wir weder Stellung, noch einen anderen Verdienst finden konnten. Unsere Llarmittel schrumpften bei den teuren Preisen aus er schreckende Weise zusammen. ES hieß setzt: irgend etwas muß unternommen werden. Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten. „Gottes Hilfe" erschien tn Gestalt eines jungen Belgiers, auch Kaufmann von Beruf wie mein Bruder. Wir lernten ihn in dem damals als Haupttreffpunkt der Deutschen sehr beliebten Restaurant von Herrn Preuße kennen. Er erzählte uns. daß er. nachdem er ebenfalls wochen lang vergeblich nach einer geeigneten Beschäftigung gesucht hatte, einfach einen Posten als Koch in einem großen Hotel angenommen und sich Monate hindurch ganz wohl dabei ge fühlt hätte. Inzwischen hätte er seine englischen Sprach. kenntnisse vervollkommnet und bekleide jetzt eine gut bezahlte Stellung als Buchhalter. Fachkenntntsse wären nicht nötig, wenn man »nur nicht auf de« Kops aesallen wäre* und sich beim Lhefkoch beliebt zu machen verstände. Im KriogSrat zwischen uns beiden Brüdern wurde dar» aufbin beschlossen, etwas tn dieser Richtung hin zu unter- nehme». Meinem bedeutend älteren Bruder war e» als ehe» maligem Gardc.EtttjLbrtg»Freiivtlltgen doch «tn bißchen pet«. Nch. sich ausgerechnet al» Vorgesetzten einen Koch, selbst wenn er den Rang eines „Chefs" besäße, auszusuchen: aber mir vee. suchte er es plausibel zu machen, daß für einen jungen Men schen, wie ich es war. gar nichts „dabet wäre". Nachdem der FeldzugSplan mit dem jungen Belgier besprochen war. sollte ich mich also am nächsten Morgen ans die Tour begeben. DaS feinste Hotel war damals das „Mount Nelson Hotel*, in zaubertsch schöner Umgebung am Fuße des Tafelberge» ge» legen. Dorthin traute ich mich nicht zu gehen. Ich ging also zum zweitbesten „Grand Hotel". Durch etnen Sonderetngang erreichte ich das Reich der Köche. Freundlich begrüßte mich der „Chef", ein gemütlicher Wiener, bewirtete mich mit Kaffee und Torte, sagte mir aber, baß er augenbltckltch keine Hilfe branch«. Mein nächster Gang war zmn „Continental Hotel*. Es gehörte immer noch zu den Häusern ersten Ranges. Ich hörte vom Portier, daß der Wirt sich tn der Bar aufhielt, trat dort ein und bestellte, mehr aus Verlegenheit als au» Bedürfnis, etnen WhtSkn mit Soda. AIS ich den ,^Boh" etnen Augen, blick allein sah, faßte ich den Mut, ihn anzusprechen. Die Kon» versation war kurz und ungefähr wie folgt: „küxcu,« me, brauchen Sie etnen Koch?" „Ve,. wann können Die antreten?" „Icderzettl" „H'o», kommen Sie dann morgen um 7 Uhr früh." Ich wollte dein bedienenden Kellner meinen Whisky bezahlen, der „Boß" machte aber eine abweisende Hand- beivegung, die er mit den Worten begleitete: „TKar's »II rigkt". Trotz dieses Erfolges war ich innerlich doch wütend, so schnell etwas gefunden zu haben. Ich gönnte meiner brüderlichen Liebe nicht diesen Triumph. Mit gemischten Gefühlen suchte ich deshalb meinen Bruder auf, der im Preußeschen Restau rant, wie vorauszusehen gewesen war, meine Botschaft mit StegeSgeheul aufnahm. Es hieß nun, für daS wichtige Amt auch die nötige ,^klirft* zu besorgen. Der Koch von Herrn Preuße lieh mir: weiße Jacke. Schürze und Mütze. Mit dieser Ausrüstung unter dem Arm betrat ich Punkt 7 Mir am anderen Tage das ..Conttnen» tat". Der Portier führte mich zum „Boß", der mich in Hemdsärmeln empfing und mich nach der Küche führte. Mit einer wettansliolenden Armbewegung und den Worten: „Da haben Sie", machte er mich mit den Räumlichkeiten vertraut. Sofort, nachdem er mich noch dem einzigen anwesenden Men schen, einer saßrunden Rassenegcriu. vorgestellt hatte, wobei ich nur die Worte „riio necv cook" jder neue Kvcßl verstanden hatte, verschwand er. Er hatte etnen so ernsten Ausdruck im Gesicht, daß ich eS nicht wagte, ihn viel zu fragen. AuS der Art und Weise dieser Einführung mußte ich zu meinem Schrecken annchinen, daß ich hier als Erster Koch engagiert war. Diese Annahme sollte sich gleich bestätigen. Ich hatte eben meinen Bürgerrock mit der weißen Garnitur vertauscht und mir die turmhohe Konditormütze znrechtgerückt. als eine ebenfalls turmhohe, spindeldürre Dame im besten Mannes- altcr erschien und mich mit einem großen Wortschwall äußerst liebenswürdig begrüßte. Ich mußte ihr meinen Namen ne», nen. „O Charlie, ich hoffe. Sie bleiben recht lange bei uns", ägte sie und zeigte mir, wo das Fleisch stand, srug mich, wo ich herkam und vieles andere, ,vas ich alles, „so gut ich konnte", beantwortete. Plötzlich kam jedoch die entsetzliche Frage nach dem Menü, das ich für die Mittagsmahlzeit auswählen sollte. Da ich zunächst schwieg, kam sie selber mit Vorschlägen. Ob» wohl sich mir alles im Kopf drehte von lauter „pork, Kjönexs, mutton, irisli itsv, »teak» und veeetables", sagte ich doch immer „oh ^es" und ,^l> rixlu". Als ich kurz darauf wieder allein war, nahm ich mir eine Schüssel mit Nieren vor, begann die einzelnen Stücke ihrer Haut zu entledigen, wusch sie und legte sie wieder in die Schüssel. WaS weiter mit ihnen geschehen sollte, war mir voll» kommen unklar. Dann ging ich daran, eine große Leber in Scheiben zu schneiden. Ich hatte große Sympathie für die Leber, denn von ihr wußte ich, daß man sie in etwas Mehl wälzt, tu die Pfanne tut und brät. Bis hier war also alles gut gegangen, und ich glaubte schon, daß ein gütiger Schick salsengel ein Wunder an mir vollziehen und mich tatsächlich zum Chefkoch fähig macken wurde. Doch mein Echicksalsengel war in diesem Falle die schwarze dicke Köchin, die inzwischen am Herd mit den großen Kesseln hcrumgewirtschastet hatte. Jetzt kam sie zu mir, warf einen fragenden Blick auf mein Hantieren an der Leber und meldete: „Die Suppe ist fertig zum Würzen!" Wieder wurde eS mir schwindlig im Kopf und ich fragte, was sie denn eigentlich mit „würzen" meinte. Er staunt erwiderte mir die alte Bcteranin, selbstverständlich doch zuerst Salz und dann die anderen Gewürze. .LSo ist Salz?" fragte ich „Aber es steht doch vor Ihnen", antwortete sie ent rüstet, „dieser ganz große Kasten enthält doch Salz". Ich aber traute dem Frieden noch nicht recht und probierte erst, da ich die weiße Masse für Zucker hielt. Es war Salz. Nun kam die schwierige Frage, wieviel nehme ich davon? Ich schätzte auf den großen Kessel Brühe ein paar Hände voll. Zuerst nahm ich also so viel Salz, wie ich mit meinen zwei großen Händen faßen konnte End warf die Menge in den Kessel. Da ertönt« hinter mir ein markerschütternder Schrei, die Negerin tau melte einmal tm Kreise herum und stürzte zur Küche hinaus. Noch che ich mir den Schrei der Alten richtig erklärt hatte, hatte ich bereits weitere zwei gehäufte Hände voll Salz in die Suppe geworfen. Nun wurde ich aber doch stutzig. Blitzartig kam mir der Gedanke: „Hier hast du etwas verkorkst." Augen blicklich schleuderte ich meine usurpierte Krone, die Kochmütze, auf den Tisch, zog mich um. wickelte die weiße „Fachkleidung" in ZeltungSpapier und wartete sprungbereit. Daß meine Po sition hier haltlos geworden war. hatte ich tm Gefühl. ES konnte sich nur um etnen — den Umständen angemessenen — ehrenvollen Rückzug handeln. Es waren kaum drei Minuten nach dem Verschwinden der schnxrrzen Köchin vergangen, als mit flammendem Blick, wie eine erregte Tigerin, die hagere Engländerin hcreinstürmte, sich vor mir aufpflanzte, die langen, knochigen Arme tn die Hüsten stemmte und mir die Worte entgegenschleuderte: „Wo, in Ihrem Leben, sind Sie je mals Koch gewesen?" Meine Antwort war ruhig und kalt: .Fsich bin allerdings Koch gewesen, aber nur in „ersten Häu- sern", und nicht in so unsauberen Hotels wie bei Ihnen, wo schon Maden im Fletsch herumkriechen." Diese letztere Be obachtung hatte ich gemacht und benutzte sie jetzt als Waffe. Natürlich war ich sofort entlaßen. Ich sollte warten. Nach fünf Minuten erschien ein Kellner und meldete mir, daß der „Boß" unten auf mich wartete. Ich stieg die breite Treppe herunter und sah an der untersten Stufe den Wirt stehen. Er machte wieder ein ernstes Gesicht und hielt den Kops gesenkt, als ob er tiefen Gedanken nachhänge. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, und wie ich de» breitschultrigen Mann da unten so regungslos stehen sah. befürchtete ich. daß er mich schlagen würde. Zu verwundern wäre eS nicht gewesen, hatte ich ihm doch die Suppe schrecklich versalzen und dazu kam noch, baß die Engländer damals tn Kapstadt leidenschaftlich boxten. Ich berechnete also, ob ich dem Wirt einen Haken oder eine gerade Linke verabfolgen und mich mtt einem Satz auf die Straße flüchten sollte. Er jedoch reichte mir die Hand, aus der ein Geldstück In die von mir htngcstreckte fiel. Ich sagte: „Tb-cnk you ver^ mucb", und er murmelte etwas In seinen gestutzten Bart, das so klang wie: „Nichts zu dankenl" Dann stand ich auf der Straße und besah meine Handfläche, in der ein golde nes Pfundstück lag. Die Uhr tm nahen Kirchturm schlug !48 Uhr. Wieder war ich innerlich wütend über diesen „Erfolg* und gönnte meinem Bruder nicht den Triumph. Dessenungeachtet empfing er meine Botschaft, noch gemütlich im Bett liegend, wieder mit Stegesgeheul und sagte, wenn sch daS so weiter machte und jede halbe Stunde ein Pfund Sterling verdiente, würde ich bald ein reicher Mann sein und er brauchte bann überhaupt nichts mehr zu tun. — —> Als Nachspiel gab eö noch eine kleine Aufklärung. Als ich am Abend bei der Zurückgabe der weißen Sachen dein Preußeschen Loch bet einem Glase Bier mein Abenteuer schil derte. erMlt« er mtr. baß die großzügige Belohnung durch den Wirt-ar nicht so verwunderlich wäre, denn er. al» wirk» Itcher Fachmann, wäre dort auch einmal al» Koch eingetreten und bann mtt der hageren Dam« sofort tn Streit geraten, woraus er seinen Posten nach wenigen Tagen verlassen hatte Er wußte auch, daß die Dame — welche die Schwester des Wirte» war — da» Regiment tn der Küche führte, kein männlicher Koch es bet ihr auSbielt und selbst bei ihre», Bruder im Ruse eine» Drachens stand. Da ich nur einer der hundert« Köche gewesen war. die Im „Continental* sehr osi alle Augeirblicke wechselten, hielt mich wahrscheinlich -er „Boß stir eines der vielen Opfer seiner hysterischen Schwester. Es fehlt mtr die Statistik, aber: mtt meiner halben Stunde habe ich vielleicht doch den Rekord aller Köche deö „Continental- Hotels" geschlagen. RLMel. l. Silbenrätsel: d« dar» big- bro du, du, «tar ck« ckel ckl a «I ei et en tat gau g«I glo glo Kai In Ic» Kar Kur, laut sie na nack nani ntr oa or pan per pi ri» rdom ,a ,e ,er »i skor iter ster tdan tln ul ur vi vvin. Es sind 22 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und dritte Buch- staden, beide von oben nach unlen gelesen, eine neue deutsche Erfindung und den Erfinder nennen. Die Wörter bedeuten: I. Schlangenart. 2. Fluß tn Spanten. 3. geometrische Figur, 4. Drache der nordisch,» Kelüeniage, S. dcusicher Chemiker. 6. weiter Mantel. 7. Sladt ,» Thüringen, 8. Sternbild des Tierkreises. S. Gesteinsart, 10 asiatische Reich. 11. Lehrmittel für Erd- und Kimmelskundc, >2. wichtiges Schnst. stück, 13 Prophet, >4. Stabt in Schlesien. IS. berühmter Nalurforich,:, 16. deutscher Fluß, 17. Stadion diejem Fluß, 18. Insel im Mitielmcer IS. Multkmslrument. 20. deutsche Universität, 2t. militärischer DlenslgruL, 22. Vogel. 2. Dreicck-Rätsel: » » a a a a indische Sladt «1 <1 l m m Doppelsalz m m n n künstliche Bodenerhöhung r r » alkoholiiches Getränk » u Präposition u Konsonant Last du die gewünschten Wörter gesunden, so lauten sie wage- und lotrecht gleich. 3. Rösselsprung: troüi leist om v« «1«r r»« nicht vcm Unn >l«n mit ltns c1»r k« n« ! «In j Mil» schätzt sa nur »etzt d« »0 -Ust >« vir schau gea «ro ctiv »eia ck e ck b d v 4. Gekreuzte Schwerter: k l n IN n o i m n i I a Deutschlands Retter Gtaubensvioniere Licht im Dunkel amerikanischer Industrieller Stätte stillen Gedenkens Stadl in Kärnten a d m n n n 1 u ein .lieber" Baum L ck 8 I n r s t u IV Zeichen von Jugend L c r t. i I I m r 8 Flugzeugzubedör L b e b n n ll r 1 Zeugnis von Heldentum Käst du die Wörter gesunden, die der geforderten Bedeutung ent sprechen. so wirst du sehen, daß das oberste Wort gleichzeitig als iagonale von links oben nach rechts unten durch die Figur taust, während das unterste Wort außerdem als Diagonale die Figur ran links unten noch rechts oben durchquert. Beides ist unlöslich mit einander verbunden und mit eherne» Lettern in die deutsche Ge schichte eingetragen. S Denkanfgabe: Lasten St« KL nicht verblüffe«. Welche Uhr geht richtig? ««slSs»n»»« der MStkel t« der letzte« So«««ao,»sr«mmer. i. Dentzaufaabe- Der Denkivortvater. t. Silbenrätsel, 1. Gnome»» 7. It-siNnr» 2. 8rxstet>Ir^ ». Glmplo» z. 81»»»» «. 8r<1« 4. 8ldi»el» >o. Lelnvan»! ». 8««t» n. I»«r ». Inquisition >2. «»eoll,,!» webe» ist seliger denn Nehmen. 2. Dreieckräiseli ro,m«8»bolm ml N n > s » n 8 t I « II ' « l I I D 1 « d 8 l 8 Reuier tFriti) ». Silbensuchrätsel, Dt« Silbe beibt .la' LI-I», 8il»->», 1°u-I» Ua-ma. ba-v» Der Jüngste schrieb: »««»»»'/,. Dcr Zweitälteste strich in der ersten Reibe die erst« 2 au», strick dann die ganze zwciie Reihe aus, und strich tn der dritten Rewe di« ersten beiden 8 au». Er verblieben somit tn der ersten Reibe 22 und in der dritten Reibe die Zahl 8. was zusammen so beträgt. Der Älteste löste seine Aus gabe, indem er binsckrteb: OVIll Nicki- ist - n»N iO>. VI ist die römische Zister sür « und N die römische iür buu. Oviii aber ist der Name eines »crühmlen Dichter» au» dem römischen Alicrtum. ,. Bilderrätsel, Da« Her, gleicht gam dem Meer«, bat Ebbe, Sturm uud Flut. «rzchlielen 81« nur Ibren lr«I»«pboios v«r,rsl>«rt von
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