Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192709113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-11
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 427 Seite IS — »Drerdyer Nachrichten" — Sonntag. N. September 1827 Wie sage ich es -em Autler? Die Erziehung zur Rücksichtnahme. — Warnungstafel »der Bittplak.tt? — Das amerikanische Antomarterl. — Wir Höf» ltcheu Deutschen. Das Unangenehme der Autoraseret empfindet bekanntlich der, der im Wagen drinsitzt, erst dann, wenn er — plötzlich nicht mehr d r t n sitzt, d. h.. wenn er herauögeschleuöert wird Peinlich ist es aber auf alle Fälle für die Leut«, die aus Schustere- Pappen" nebenher tippeln müssen <es gibt deren noch etliche«. Und auch die starken „Nebengeräusche" werden von den Fußgängern und Bewohnern oft sehr schwer emp» funden. Schade, daß eS zuzeiten des seligen Freiherr« non Knigge nrxii nicht den Typ des modernen HerrensahrerS gab. Er hatte uns sicherlich ein Kapitel Kleber den Umgang mit Autlern" hinterlassen. Wir brauchten uns dann nur das Re zept durchzulesen und danach zu verfahren. So müssen wir uns selber damit plagen, das richtige System der Erziehung des. .Landstraßenfressers" herauSzusinden. Belehren wir ihn? Sollen wir ihn verwarnen, bedrohen oder gleich strafen? Die Praxis zeigt, daß in den verschiedenen Ländern die Ansichte »über den richtigen Weg weit auöeinandergvhen. In vielen Staaten, so in Ungarn, Frankreich und in der Tschecho- Slowakei, begnügt man sich meist mit dem einfachen Hinweis auf die vorgeschriebene Höchstkilometerzabl. auf die Stunde be- rechnet. Nur in einzelnen Gemeinden findet sich ein Hinweis auf die Strafbestimmungen im Uebertretungssalle. Am energischsten sprechen einige Schweizer Kantone mit den durchreisenden Autofahrern. Sie haben anscheinend so üble Erfahrungen gemacht, daß sie glauben, mit Bitten nicht mehr auSkommen zu können, sondern gleich drohen zu müssen. So begrüßen sie im Kanton Thurgau den Autofahrer mit Warnungstafeln folgender Aufschrift: Autofahrer! vierzig Kilometer! Ober? — 2tt6 Frank Geldstrafe. Macht es der Schweizer mit — Deutlichkeit, dann liebt es der Amerikaner, mit dem ihm eigenen trockenen Humor rasende Autler zur Vernunft zu bringen. So kann man in Nordamerika an besonders gefähr. lichen Stellen Warnungstafeln folgenden vielseitigen Inhaltes finden: Achtung — Kurve! Arzt, Apotheker >6 Kilometer westwärts! oder Vorsicht im Tempo! DaS nächste Krankenhaus in L. ist 131 Kilometer von hier entfernt. Auch mit derStattstik versucht eS der Amerikaner. An einem besonderen Gefahrenpunkt in Springfield steht folgen. dcS „Automarterl": Achtung! Fa Alabama gab eS im Fahre ISA 138 Aatotote! 318 Knochenbrüche und 1l8 Schädelbrüch« durch Autoraserei! Fn Belgien besteht ein genauer „Gtraftarts" gegen zu schnelles Fahren: ein Tarif, dessen Bestimmungen erst kürzlich sogar der König zu kosten bekam. Und Deutschland? Seltsam, das Land der Paragraphen. Vor schriften und „Reglements" ist dem Kraftfahrer gegenüber die Liebenswürdigkeit s e I b st. Fn vielen Tellen Deutsch- lands, besonders ln den südlichen Staaten, kann man vor den Toren der Städte und Dörfer Taseln mit der Inschrift finden: Bitte langsam fahre«! und darunter die NamenSangabe des Ortes, in den man ein- fährt. Oft findet sich darunter noch ein Hinweis, aber nicht auf das nächste Krankenhaus, auf den Arzt oder Apotheker, sondern auf die nächste — Benzin» oder Dapoltnstation. Den Gipfelpunkt der erzieherischen Höflichkeit erklimmt aber zweifellos das Ostseebad Mtsdroy. Dort wird der ankommende Autelmann mit folgendem Plakat be grüßt: Automobilisten! Motorradfahrer! Willkommen in MiSdroy! Nehmt aber Rückficht l Die hier wohnen, suchen Ruhe! und mit nachstehendem Plakat verabschiedet: Automobilisten! Motorradfahrer! Guten Weg! Habt Dank für die Rückficht! Darum: „Auf Wiedersehen!" Mehr „Gentilczza" kann man wirklich nicht verlangen. Hoffentlich bleibt es kein „Versuch" am untauglichen Objekt. Vermischtes. Die Fokker-Wuls-Snte Der von der Fokker-Wulf-Flugzeug-A.»G. konstruierte neue Flugzcugtyp, über den bereits kurz berichtet wurde, stellt die bisherigen Ergebnisse des Flugzeugbaues buchstäb lich auf den Kopf, Für den Zuschauer entsteht vollkommen der Eindruck, als flöge das Flugzeug rückwärts, du -er große Hauptflügel mit den beiden 76-Pserdestärken-Siemens- Motoren hinten, die bisherigen Schwanzflossen und Steuer organe dagegen vorn liegen. Das Flugzeug läßt sich grund- fäyltch infolge seiner Anordnung nicht Überziehen, das heißt, auch durch die größten Fehler des Führers nicht in jenen gefährlichen Zustand bringen, der heute noch vielleicht drei Viertel aller gefährlichen Stürze verursacht. Die Maschine kann sich ferner bet Start und Landung nicht Überschlagen, da anstatt des nach hinten liegenden Schwanzes ein wett nach vorn ausladender Hals vorhanden ist. Aus diesem Grunde läßt sich das Flugzeug auch am Boden ohne Ueber- schlagögesahr bremsen, was von größter Bedeutung auf eng. begrenzten Plätzen ist. Selbst beim Anrennen auf die Hinder nisse oder bei sonstigen Zwischenfällen sind die Insassen, da sie wett hinten sitzen, nach Ansicht der flugtechnisch inter- essterten Kreise besser geschützt als bei den üblichen Flug zeugtypen. Die Vorführungen dieses neuen Flugzeugtyps fanden lebhaften Beifall. Schweres SxplosionsunglUek tn Burg bei Magdeburg. Auf dem Nusfluge einer Burger Knabenschule ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Aus dem Toxselde, bas der MuntttonszerlcgungS-Anstalt »Rote Mühle" gehört, fand ein Knabe einen Zünder, den er. ohne Kenntnis von dem gefähr- lichen Charakter des Fundes zu haben, tn eine Gruppe anderer Schüler hinetnwarf. Der Zünder explodierte und Id Kinder wälzten sich in ihrem Blute. Da» Krankenhau» Burg ent. sandte sofort in Auto» Aerzte und Schwestern zur Unglücks, stelle, die sich weit außerhalb von Burg befindet. Die Kinder wurden veroundcn und in das Burger Krankenhaus geschasst. Die Kriminalpolizei hat eine eingehende Untersuchung ein- geleitet, und dabei einige wettere Zünder gesunden, die sofort unschädlich gemacht wurden. Das ganze Gelände wurde ab- Jn der Stadt herrscht groß« Aufregung. Wie vom Sinder nur leichter verletzt worden, fünf Sinder haben schwere Verletzungen davongetragen, die aber nicht leben», gefährlich find, vet zwei Schülern, die sehr schwer verletzt wur. den, ist der Zustand bedenklich. Die Freilinger Bischofskonferrnz über Konnererenlh Die Freist»,«« v t sch o.f» k vn fe r, »z erlügt », den Vorgängen in Sounarsreuth. wohin seit einigen Monate» Taufende von Menschen strömen, um die stigmatisierte Therese Neumann zu sehen, folgende Kundgebung: Die Bischöfe Bayerns auf der Konferenz von Fretsing sprechen hiermit die dringlichste Mahnung au», über die Vorgänge tn Könner», reutb nicht abschließend zu urteilen bi« die kirchliche Autorität selbst entschieden bat. und deshalb alle Besuch« dort z« unter- lasten, wt« der zuständig« Bischof von Anfang au davor ge warnt hat. Furchtbare Bedrohung durch einen «ahufinuigen Feuerwerker In der Nacht -um Sonnabend war dt« Stadt Krakau von einer schweren Gefahr bedroht. Auf einem Krakauer Fort schloß sich ein offenbar getste-gestörter Feuerwerker, der zufällig allein im Kort war. ein und drohte, loser« lei«e Korbe» rungen «icht erfüll« würde«. dieFestnuglubteLust»» spreuae«. Nach zwvtsftündiae« Unterhandln»««« konnte man ihn bnrch «orlegen eine» fingierte« Tele» gram«», i« de« man «ns sein« Fordern»-«« ringt«,. de» wegen, da» Tor z« öffne«. Sr wurde sodann sofort «nfchädlich gemacht. ** Der Berliner vderdomprediaer 0. Dr. Conrad ?. Der Vizepräsident de» evangelischen Overktrchenrate», Oberbom- Prediger O. Dr. Conrad, einer der angesehendften Kanzel- redner Berlin», ist Freitag abend an den Folgen eine» Herz- schlage» gestorben. ** Raubüderfall in der Eisenbahn. In dem Nachtpersonen zuge Metntngen-Eisenach wurde Freitag früh »wischen den Stationen Immelborn und Salzungen ein Raubüberfall au», geführt. Fn ein halbbunkle» Abteil drang «tn Räuber, der den einzigen anwesenden Passagier unter Vorhaltung eine» Revolvers zur Herausgabe seiner Barmittel aufforderte. Da- bei entspann sich ein Kampf, bet dem der Ueberfallene ver suchte. die Notbremse zu ziehen. Dem Räuber gelang e», den Passagier an die Tür zu drängen und au» dem fahrenden Zug« hinauszuwerfen. Der Ueberfallene erlitt schwere ver- letzungen an Kops und Händen, vermochte sich jedoch bi» zur nächsten Station zu schleppen. Dem Täter ist mau bereit» auf der Spur. " 18 000 Mk. au» der Schalterhalle der Reichsbank ge stohlen. Am Frcitagvvrmtttag >412 Uhr wurde einem Boten des Frankfurter Messeamts an der Schalterhalle der dortigen Reichsbank eine Aktenmappe mit 18 000 Mk. Bargeld, die er neben sich gelegt hatte, entwendet. Der Täter konnte un- bemerkt entkommen. ** 26 Mädchen eines Ferienheims in Bergnot. Bei einer Bergwanderung wäre», wie aus Salzburg berichtet wird. 26 Mädchen im Alter von 6 bis 11 Jahren. Zöglinge deS Mondseer Ferienheime», während eine» heftigen Sturmes vom Wege abgeraten und schwebten an einer steile« Felswand in Lebensgefahr. Eine RettungSexpedition von St. Lorenz rettete die völlig erschöpfte» Mädchen, indem sie sie einzeln über eine Felswand absetlte. Dir Rettungsarbeiten dauerten die ganze Nacht über. Ein Mann der Expedition wurde durch Steinschlag verwundet. ** Die älteste SchleSwig-Holsteinerin gestorben. Die älteste Einwohnerin der Provinz SchlcSwig-Holstein. die in Friedrich, stadt a. d. Eider wohnende Kapttänvwitwe Katharina Kruse starb im Alter von 10S Jahren. ** Verbrechen im l),Zug. Wie au» Part» gemeldet wird, tötete am Mittwochabend im Schnellzug Boulogne—Part» ein Pastagier einen Bankbeamten durch Messerstiche und warf die Leiche zum Abtetlsenster hinaus. Im Kampf« mit anderen Pastagieren verletzte er noch drei weitere Personen und ent. kam durch einen Sprung aus dem Zuge. ** Zwei rnfstsche U-Boote gesunken? Wie au» Moskau gemeldet wird, sollen im Schwarzen Meer« zwei russische Unterseeboot« mit Mann und Maus gesunken sein. Sine Be stätigung dieser Meldung liegt jedoch nicht vor. ** Hinrichtnna dreier Neger. Drei de» Morde» über- führte Neger wurden am Donnerstag kurz nach Mitternacht im Zuchthaus von Merryland gehängt. Dieses war die erste dreifache Hinrichtung in der Geschichte von Baltimore. Die neuesle« Londoner Modetorheiten Fm vornehmen Westen London», in Kensington, ist soeben eine ModeauSstellung eröffnet worden, die sich gleich am ersten Tage eines außerordentlich regen Besuches erfreute, da sie eine sehr bemerkenswerte Uebersicht über die Moden de» bevorstehenden Winter» bietet. Der Mode« — und der Modelaunen! Es zeigt sich auch hier wieder, daß dt« Eng. länderin. im Gegensatz zur Pariserin, eine Schwäch« für ex- zentrische Einfälle hat. ES gilt ihr keineswegs al» höchste» Gesetz, nicht aufzufallen. Sie liebt grelle Farben und schreckt vor verwegenen Neuerungen nicht ängstlich zurück. Aus der Modeausstellung erblickt man nicht ohne gelinden Schrecken Strümpfe mit verzierten Knien, bunte Sacken an Strümpfen, Abendkleider, die fast keinen Rückenteil aufwcisen, pfauen- sarbene Kostüme, Neisröcke uivd Hosenröcke. Die Strümpfe sind an den Knien mit Blumenornamente» versehen und die bunten Absätze heben sich wirkungsvoll von den Hellen trümpfen ab. Die Wendkletder „ohne Rücken" werden von einer Probierdame vorgestthrt. die eine schwarz« Samtrobe mit Silbersttckerei. dazu auf dem Kops ein silbernes, mit blauen und grünen Steinen besetztes Stirnband trägt. Die hinten gänzlich fehlende Tatlle ist vorn verhältnismäßig hoch. Eine Dilberstickerei schmiegt sich um die Hüften, und die Schleppe ist lang und schwer. Die Hosenröcke sind für da» Rauchzimmer gedacht, und es ist ein Monokel an ihnen befestigt. Originelle Abendkleider sind vorn ultramodern und hinten so lang, wie zur Zeit unserer Großmütter. Fünf goldene Schlangenringe winden sich um den Hal» eine» Mannequin», dessen Arme und Fußgelenke gleichfalls mit Gchlangenriugen geschmückt sind. ^Wer ist Edtttz?" „Unterbrich mich doch nicht turmeri Als» chtr suchten mit Hlngebutig. Und schon nach zwei Stunden hatten wir das bewußte Kleid entdeckt. E» ist eine entzückend« Neuschöpfung, diese» Kleid, ein Gedicht! Weißt du. ohne Aervel. oben Nichte, unten weniger, t« der Mttte echt imitierte Brüsseler Spitze». Untz entzückend kurz ist e». Nenn sich unsere kleine fÜvfMrigc Nscht« -kau festhaljen will, muß sie auf eine .Fußbank steigen. Ich nebm« da» Kleid und «Ue zur Post. Fy der AuS-kunsis. stelle ein sämoser Beamter, moderne Frisur. Bubikopf mit vlantschwtese, Hakennase mit Scherenfernrohr. Füllfeder. Halter mit Vierradbremse zur Vermeidung von Ueberstunde». Also bitte. Herr BerkehrSrat. sage Ich. wie bekommen wir d»a Kleid hier auf einfachstem Wege nach Norderney? Ader schnell, sonst ist die dazuaehörtge Sonne da oben wieder auf Wartegeld gesetzt. Und bitte, nicht zu teuer, denn diese» Strohwitwer, leben kostet mich ohnehin eine Stange Retch»taler. — Und die Lösung, einfach prächtig! Wir haben -a» ganze Kleid in einen Briefumschlag verpackt; wog alle» zusammen 10 Gram,». Kostete Id Pfennig. Dann noch eine Zigarre für den Stemple«, damit er nicht gar zu toll draufrmnballert. Und fort ging eS" „Nun, und wie ist e» angetommen?" „Schon am nächsten Tag«! Und ganz modern befördert! Zwei Falten waren reingebrückt. Weißt du, so quer über de» Bauch rüber. Aber meine Frau schrieb mir. da» trägt m,i» jetzt so, das ist allerneueste Aufmachung. Nun denke dir. s„ eine Leistung! Sin Damenkletd für dreimal fünf Reich . Pfennige nach Norderney befördert und gleichzeitig umgepres-,! Jetzt sage noch einer wa» gegen die Post. V. L. Welche ist öle richtige Atmung? 8« dem Aufsatz: „Unsere Atmung al» dekabente Kultur- erschetnung" tn Nr. 111 der ^Dresdner Nachrichten" erhalte» wir folgende Ausführungen: „Immer wieder begegnet man al» GymnasttNehrertn «e. »llglich der Atmung der charakteristischen Frage: Wa» ist m», eigentlich richtig: Brust- oder Bauchatmung? Ist es wirklich angebracht, für die Brustatmung zu plädieren und-bir Baus,., ober richtiger ««»gedrückt die Zwerchfellatmung, al» „dek,i. bente Kulturerscheinung ««»merzen zu wollen, nachdem lärnut einwandfrei durch Messung der ein- und auSgeatmeten Lust festgestellt worben ist: 1. baß die retneBrustatmnng unter «»»schaltu,,g de» Zwerchfell» die unzulänglichste Atmung o. weise dar st eilt, weil fl« der Lunge bte kleinste Luftmenge zuführt: 2. baß demgegenüber biesogenannt« Bauch, ober Zwerchfellatmung schon etne Bessern«« bedeutet, da dt« dadurch zrrgeführte Luftmenge scheu größer ist; und 3. daß die einzig rationelle Atmung die Totalatmung (oder Oosto-sböominnl-Atmung) ist, weil ie die größtmögliche Quantität Luft tu die Lunge bringt. Man vergegenwärtige sich den physiologischen Vorgang. ES gilt den Brustraum und somit die Lunge zu erweitern, und zwar ist dies möglich: 1. nach unten hin durch das Herab- teigen des Zwerchfells bei seiner Kontraktion, wobei die Baucheingeweiü« nach unten, vorn und den Setten auSz». weichen haben, wa» etne Zunahme de» Taillenumfangs z»r Zolge hat und ein leichte» Anfchwellen der Magengegend «ich age absichtlich nicht „Berwvlben", well der Ausdruck für die zarte, feine Bewegurrg zu roh ist), und 2. nach vorn, de» Seiten und oben durch die Tätigkeit der die Rippe» «ebenden Zwtschenrippenmn»keln. — Au» diesen Tatsache» olgt, bah zur allseitig««, gleichmäßigen Entfaltung der Lunge. >ie allein eine vollwertige Atmung gewährleistet, bte koin- dinierte Tätigkeit der oben genannten HauptatmungSmuskei» nötig ist, und vor allem auch deshalb, well der ganz« Atmungo- mechant»muS von der Natur so eingerichtet tst, baß die Tätig keit de» Zwerchfells absolut abhängig tst von der Tätigkeit der ZwtschenrtpprnmuSkeln und umgekehrt. Da» heißt: Diele Muskeln schaffen sich erst durch ihr gleichzeitige» Inkrafttreten ««gensettig di« Stütze, dt« ihnen eine ausgedehnte Wirkung erlaubt. S» hat daher keinen Zweck, zu versuchen. Brust- und Zwerchfellatmung getrennt zu üben, da die Summe -er Resul tat« stet» -tnter demjenigen -er Totalatmung zurückbletbe,, muß. Die Verfechter -er vrustatmung denke« an bi« Tuber- kulosegefahr, die verkümmert« Lungenspitzen mit sich bringen. Man vergesse aber darüber nicht, daß die Lungenentzündung wiederum ihren Sitz tn den unteren Lungenlagen nimm: und daß die Ausdehnungsfähigkeit der Lunge tm untere» Teil größer ist al» tm oberen, dank der größeren Elastizität der fliegenden Rippen, was für den Stoffwechsel von Wichtig, kett ist. Soll dt« Lunge gesund und letstungs- ähta sein, muß sie in allen ihren Teile« gut durchlüftet werden. Wenn man mit dem Zwerchfell atmet, so atmet man also genau so gut mit der Lunge, wie wenn man mit den Zwischen- rtppenmuSkeln atmet und niemals mit dem Bauch ober dc» Bauchmuskeln. Fm Bauch liegen die Gedärme und bte habe» eine ander« Funktion. Die Bauchmuskeln schließen die Bauch- höhle vorn ab und haben direkt nicht» mit der Atmung zn tun. Sie leisten nur beim Serabsteigen des Zwerchfells den Widerstand, insoweit sie verhindern, daß dabei der Bauch in einer ganzen Ausdehnung stark vorgetrlrben wirb. Hier wie überall muß bas Hauptgesetz aller Körperkultur zum Ausdruck kommen: Die Kräfte streb ungen dcS Körpers haben einander das Gleichgewicht u halten. Phoebe-Stnger, Dtpl.-Lehrerin für Mensendtecb- Gymnastik. gesperrt. _ Burger Kreiskrankenhaus mitgetetlt wird, sind die meisten dieser Verlegenheit -als mir Edith." Moderne Lriefposl. Zeitgemäß« Groteske. Der Ingenieur Han» Fischer ist entzückt! Bon der Post natürlich! Fst ja auch kein Wunder bet dieser derzeitigen kaufmännischen Um- und Einstellung! Und so redet er zu seinem Freunde: „Also die Post, eine todschicke Behörde, sage ich dir, Emil! So billig un- praktisch! So modern! So den Zeitkäufe» angepaßtl" „Na. ich weiß nicht? sagt der Zweifler, „mir hat fl« vor. gestern einen Postauftrag protestiert und zwei Nachnahme, betrüg« abgefordert, und viermal Strafporto hat ste von mir erhoben. Dann dies« unsympathische Portoerhühung! Dt« Telegramme sind auch im Preise gestiegenl Da» ist -och direkt ekelhaft! I" „Schweig und hör »ul Mein« Frau war doch mit einigen Winterkleidern und dem pelzverbrämten Badeanzug in die Sommerfrische gereift. Wie e» diese» Jahr notwendig war. Und da kamen tm Fult dt« schönen Tage." „Bon Aranfuez?" „Quatsch. Unterbrich mich nicht. Und Frauchen droht- lcfte au» Norderney: Absende schnellstem Wege Hellila Sommerkleid. Nun kam ich etwa» in Verlegenheit. Ich habe in meinem Leben noch nie gewußt, wa» lila tst. Fch bin fest überzeugt, baß eS diese Farbe überhaupt nicht gibt. Seit mir mal aus dem Sportplätze ein Fußball aus die Brillengläser gefallen ist, bin ich etwas farbenblind. Aber nicht viel. Trotz, dem gibt es kein lila. Und helltla gleich gar nicht. Aber aus Ein guter Deutscher teiue frauMchen Waren, so lange die Rheinlands beseht sind. 8 Kandelsschule ooa Anna Kuhle L Anna Wakezynska Bstrgerwief« r» Ecke Ferdlnandstr. Fernruf 11117. KlNläölaltllpkd sür junge Mädchen und Sonderabtettimge» o)UUU"lSUUL" für Damen mit höherer Vorbildung. beginn neuer llures: Tukans Oklobsr. Auskunft und Anmeldungen, auch zu den Oller« beginnende» Handelskursen: Bstrgerwief« r» I. Der Besuch dieser Handelsschule befreit von dem der vfsentl. Berufsschule. ß Sr»r>r»»t»or N«r 0«Ul»eIl« YUNlI1L1»Ak»g«N sliAßur kneLvrr L ko. « Automobil»- u. fi«p»r»tun»»rk»t«tt « 0fic8vcst»I.. veutrner »tr. tt. 1,1. «118/8
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)