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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030109024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903010902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903010902
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-09
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
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Diese« Blatt wird den Leiern von Drc«den und Umgebung am Lage vorher bereu« als Abend-Ausgabe zugestellt, wahrend e« die Post-Abonnenten am Morgen m einer Griaunntausgabe erhalten. Kilreigeii'taiis. runokn'k re» Äntüiit >»!.->'!-- dis '.'iaciimillazo s wir Loii.i i. NeicrioaS nur Mii-ielimciSr » rcc ii i » ' l Mir Die livrlii«-m.i!»c , >!> ca « csilbein ua P>a tt> kuu^laanacn m» eci -Lnral-'-lc. iu>P«i . kill-r'vuUiac c>ei!c ü! >--e odl> au> Derl'kilc > N r>n Nummern nach «nun. mit, i-ci lagen l de, uivallige Ärunt.eül-> va. eg d-, «a und ng Vig »a0> i lonkercm Larü StnSwäriiik r.i Hage nur gcgcn Bi>kv»»t".-'!>: i . L.icadlalicr werden MI! tu «.V. deiechnel. fternivrechanlchlusi' «ml I Nr. ll ur.a Nr. ruuo jl. llüliiiseliei'f je. trüber t IZrv««I«n I^rlV«IrIrI»«t»at Voruorüutrus^o 8 llnostuserat u. LüLekioetüidntz 8pscial.f3dnilL fUe Inlot üur >io5n>,tiL>i»u' clor III doiiiom 1t5-rlc /»> I'i-i^oiicn- niicj nai^« «I« > uilir iliolloixi' N ueue«ten, mach rintten Llsktrisoksu LaküKe mit llmililiiioiilrliiiitiidu ii-I «r.S. Smkl: Neueste Drahtbcrlchle. Hoinachrichtr». Gras v Clnry u. Akdringen. Bevolkerungsstand Dresdens. Bezirksobltbauvercin. — Zigarren Abschniit-Lamniel-Verein. Klavierabend Buloni. Berliner Leben. Areitag, Aannar LW:Z. Neueste Drasttmeldungen vom 8. Januar Berlin. Der Kaiser ist heule Vormittag nach Hannover ubgcrcist. Berlin Graf Püctler wurde wegen Beleidigung des Gastwirts „Zum Goldenen Löwen" in Hottwil im Kanton Argau m der Schweiz. Jean Eite, und seines Angestellten -HaenSli, von denen er behauptet Halle, sie batte» ikn durch vergiftete Luppe le'eu wollen, vom Schössengericht des Amtsgerichts I zu 150 Mk. Geldstroie oder 30 Dogen Geiängnis verurteilt Rom Der König empfing heute Vormittag den neu er- nannte» deutschen Botschafter Grasen Monis, der sein Beglaubigungsschreiben uberreichte Madrid. ^ Bei dem Leichenbegängnis Lago st aS dingen an der Spitze des Gefolges die Präsidenten der Kammer und des Senats, der Erzbi'chos von Toledo. Mitglieder der Iaiinttc SagastaS, sowie Vertreter deS Königs und der Königin- Acutter — General B o u rb o n-Ca stclv i hat sich heute Abend dem Gericht gestelltt Barcelona Zwei Q r > i n i b o m b e n. ähnlich denjenigen, die das Unglück im L»ccum verursachten, sind aus einem Kelde bei der Stadl gesunden worden Die Eniocckung wird unter d n gegenwärtigen Umsländen als bedeutsam angesehen. Der Gouoerncur hat die Zusammcuzlehuiig der Burgergarde ange- ocdnel. London. Dos „Rcutcrsthe Bureau" meldet aus Caracas arm 7 d M. aus bester Quelle, das, die Antwort der ver bau d c t e n M ächtein RegieriniaSlreiscn große Niedcrgescblogeu- heit hcrvorgcruscn habe ES wird ferner aus guter Quelle mit- geteilt, dag der amerikanische Geiandte Boiven die Antwort Vcnc- -uclaS nicht vor morgen erwarte. Belgrad De Bloltermeldung von einem angeblichen Diebstahl von Dokumenten in Nisch, die mit der Mission LamsdorfsS in Verbindung gejiondcii Kälte», ist schon dcöbalb vnzulccssend, weil keinerlei hieraiitbcziiglsche Dokumente bestehen. Caracas. Castro einpsing heute den amerikanischen Ge wichten Bowen. der die Antwort der Mächte aus die Gcgcnvo» schlage Venezuelas überbrachte. Der Kabinettsrath wurde sofort c'iiberusen. Man erwartet, das; die 'Antwort aut die Mitteilung der Machte heute Abend der Regicruug'der Vereinigten Staaten übermittelt werden wird Caracas. Tie hiesigen Banken sind darin übercingckom- iiicii. der Regierung tägliche Vorschüsse zur Bezahlung der Truppen zu machen. Lerlttches und Sächsisches. Dresden. 8. Januar. -* Die Besserung im Befinden Sr. Majestät des Königs macht weiter lang'ame Fortschritte. Der Katarrh ist weniger lästig. —* Prinz Heinrich von Schön bürg-Da Iden bürg be uchte das Geschäftshaus der Kunst- und LuxuSinöbeltabnk von C Herrmann u. Söhne, Vankstraßc 7, und machte daselbst nam- haste Cinkäiisc. —" Dem von Dresden scheidenden österreichisch ungarischen auhcwrdentlichcn Geinndten und bevollmächtigten Ministers Grafen v. Clarn und Aidlingen wurde» am »ergangenen Menlag bei einem voni östcrreichi'ch-iingarischcnHilisverein in Dresden zu seinen Ehren im .Europäischen Des" vcranstaltelc» Bankett die Abschiedsgrükc der österreichisch ungarische n tlolenie und deS HllsS Vereins dergebiacht Tein Ab- ichicdSbanlctt wobuteu alle Mitglieder der österreichisch-ungarischen äzcigndtschasl. die Konsuln Qrsterreich-Ungariis i» Dresden und Lcipiig. Tirektorc» der groben Ülbc-DampstchinalutS GeieDchastrii. die Mitglieder deS Vereins und zahlreiche dislinguirte Gäste bei. Durch den Geiamtvorstand empfange», wurde dem Geleierten im Wintergarten unter einer seine Verdienste »m den Verein hervor-i hebenden Ansprache, das kunstvoll ausgrlührte Divlvm als Ehren präsident des.HilfsvercinS überreicht. Bei dem hieraus folgenden Festmahle gedachte der Herr Gesandte in folgenden herzlichen Derlen des scgcnsreicheu und patriotischen Wirkens desHilsS- vercinS: „Geehrter .Herr Präsident' Ich danle Ihne» für die so liebenswürdigen Woite. die Sie ioehcn an mich gerichtet haben und danke nochmals hcrzlichst dem österreichisch-ungarischen Htlss- rcrci» sür den Beweis von Shmpotliie und Anerkennnng. den bcrielbe mir durch die Ernennung zu seinem Ehrenpräsidenten ge geben hat. Wenn ich mich der Interesse» des Vereins angenvm men bade, so habe ich nur meinePslichl getan, aber ich iüge gleich hinzu, datz cs sür mich eine angenehme Pflicht gewesen ist. und das, ich mich mit Ircude der Ausgabe unterzogen habe, einen Verein nach Kräfte» zu unterstützen, der ioivobl dank der Dvier nnlliglelt seiner Mitglieder, wie dank der bewähileii Leitung und Tätigkeit seines geiamten VvisiandcS schon io viel gutes nestniet und noch, davon bin sch uhelzeugl. >o viele Weile der Wohltätig keit vollbringe» wird. Dieier Verein verdient eine glänzende Zn- lunit. und ich füge meine besten und herzlichsten Wüwche lür »ein iernereö Blühen und Gedeihen hinzu Ich glaube auch noch von emem anderen Standvuukle die Wirksamkeit des o'leileichjich- iiiigarischkn Hilisvcreins rühmen zu müssen. Der Verein siebt nicht allein im Dienste der Wohltätigkeit, er beschränkt sich nicht daraus, unsere hilsc-licdürstiaen Landsleute zu unterstützen, sonder» er ersülll auch einen anderen, einen patriotischen Zweck Er ist der Sanimclpunkt für die hier lebenden Qcslerreicher und Ungar» u»o lrägk dadurch dazu bei. das Geiükl der Zuiammengehörigkest iiiiter unseren Landsleuten wach zu erhallen, ihren patrivtochen Sinn zu beben und ihre Anhänglichkeit an ihr Vaterland nicht erkalten z» lassen. Dies ist gewitz nicht das geringste der Verhieiistc des österreicbiich uiigarisrhr» .HiltSvcrcinS. Da wir nun hier versammelt sind, meine Herren, glaube sch. das; Sie alle mit »n> eiiiverstandcn sein werden, wenn wir dreien feierliche» Anlns; veiiützen, um unseres nemennchastliche» Vaterlandes zu gcdenlen, sowie unseres teure» Monarchen, der mit Recht von alle» Völler» icincs Reiches in gleichem Matze verehrt wird und dem wir in ninvandelbnrer Drciic und Liebe ergeben sind Sc. McneNäl der Kauer und König Iran; Ioieph lebe hoch, bock und abermals hoch! — Ich will noch cins heroorbeben. und das ist die Tnnlbaikeik, die der österreichnch- ungarnche Hils-svercin zahlreichen sächsischen Herren tchuldig ist. die dem Vnem als Mitglieder angeboren und die denselben mit- unler in wahrhasl hochherziger Weise unterstützt haben. Tieicn Herren gcbükrt unser herzlichster Dank. Nicht minder dankbar müssen wir der Regierung und dem verehrten Monarchen dieses gastfreundlichen Landes sein und als Zeichen dieser Gefühle fordere ich Sie aus. meine Herren, mit mir einzustimmcn in den Ruf: Se. Majestät König Göorg von Sachsen lebe hoch, hoch und aber mals hoch!" — Die dem Kaiser Iran; Joseph und dem König Georg gewidmeten Trinksprüchc wurden mit Begeisterung aus genommen. Weitere Toaste galten dem scheidenden Herrn Ge sandten unter dankbarer Würdigung seiner dem HiliSverci» ledcrzcit erwiesenen Unterstützung und Iördeinng und herttichcn München sür dessen neuen Wirkungskreis, wwic der Gräfin v. Elar» und Aidlingen, welche dem Verein stets eine opferfreudige Gönnerin war. Erst gegen Mitternacht endete die Acicr, welche Zeugnitz aab von dem patriotischen Zuiammenwirlcn oller beteiligten Ialtoren stn Dienste der Nächstenliebe. —' Mit dem l. Jaimar IkD" sind folgende Gemeinden mit der Stadt Dresden vereinigt worden! Einwohnerzahl Gemeinde Fläche in Im >! ! g-,i,hrt l oder bcrcchnct ! am 1. Le;. 1900 > für den ! 1. Januar 19M Cotta 100.79 125-22 13 2M Kadip, 195.28 3 78" f i i>5i Löbtau 2" 1.05 ! Dl N7 3»8 957 Mickten 18.5.« e> l 721 5 1"" Naiißlin ID.18 l 101 I s'O Plauen 2ttii.9'2 12 185 12 »50 Drachan ...... 1 52" 5.30,. Ilebigan 95.13 I 78,i l 8," Wölfnitz Oo)», 7l" 73>5 Ziiiainmen: 1732.8!' 77 85977 Am I. Januar IRL! umiatztc alio das Dresdner Stadtgebiet 67M.8! >i:i. Aus dieser Ilache wurden ,nn l. Dezember IllM sKOCöL Menichcn gezählt, während sich für den 1. Januar IM der Bevöltcrungssland aus 193650 Menschen be rechnet —* Der Waiscrstand der Elbe hat sich seit gestern rasch gehoben, sodatz heute irnh die Ausladeplätze allein!,alben zum Teil überschwemmt und viele Kohlen- und Saiiohauscu gefährdet waren. Indessen ist, da aus Böhmen sowohl von der Elbe, wie von ihren Zuilüssen wieder Iall gemeldet wird, auch hier baldiger Stillstand und dann Kall zu erwarten. —* Ter Dresdner BezirkSobstbauvcrcin hielt am Montag im oberen Saale der ..Drei Raben" seine 1. diesjährige B czirk svcrs a m mlung unter Vorsitz deS Herrn Proi Dr. Hantel ab. d-r die zahlreich erschienene» Mitglieder .zum neu, u Jahre hcrzlrchst bcgruszle und dcgluckwunschle Der Schriftlich, i. .Herr Pros Dr. Siegln,), erswltcle de» Gesch ö s t S b e r i cn ' ab- das Vcreiusiahr 1902. Abyehallcu wurden ll Bezirksversawu lunaeu »nt Vorträgen, sowie ll prokiische Demonniaiiouslui - iw Vaumichnitt Eine ucue. das VercinSlcben überaus iorderne Einrichtung bildeten die unter Leitung des .Herrn Qberstaöe arzt z. D Dr. Deiner vorgenouiuicnen Sonmerousilüge. D r Vorstand bicll 9 Sitzungen ab lieber d e im Berichtsjahre a - gehaltcm- L bstausstellung ist schon srühcr cinaehcnd Berichl stattet Ivordcu. Der Mitgliederbestand hol einen ersteulichcn wachs crsahrcn Ncuringclrcteu sind 28. ausgeichicdcn 1>i glieder. wdas; der Verein am Schluss' des Berichtsjahres 2 Ehren . I7l persönliche und 7 körperschaftliche Mitglieder »Ursache. D Gesamivoritaud besteht zur Zeit aus den Herren Geb. Cclonovne rat Pro» o Langsdorst als Ehrenvorsitzendem. Pros. Dr Ha»k! als VorNtzendcm, Oicncral'ckrclär Dr. Raubold als stcllvenieie: de», Vorsitzenden. Riitergiilsbesttzer Degenkolb. Pro'. Dr. S«eglic Prioalus C G. Damm. Privatus Weiser, tllarlem.ll'ek'- DammS, Dr Platzmanii. Cberstabsarzt Dr. Deiner, während a! Rechnnngsprüser die Herren Cberst v. Tchliebcu und Hauotmann Veheim-^äiwarzbach ruugiercn. Nach Genehmigung de'- Iah, kerichls enolgle eine Beratung über die Verwendung der Zichrn der Iubiläiimsstistung zur Gewährung oo» Preücn oder V lnlsen sür hervorragende Leistungen der Vereinen»ilchicdez De, Beschlus; wird ivälcr bekannt gegeben. Daran schlos; sich ein inte, es'onter Vortrag des Herrn Lehrers Riedel-Trachenberge übe die wichtigsten Schädlinge deS Kernobstes, ihre Eiillvick' iingsstuien, sowie über die Zeit und Mittel zu ihrer Vcr!il,zu»ü Der 'Vortrag wurde durch Voriührung sclbsrgcieriigter vorzue licher Präparate und Zeichnunocn untertlutzt und bildete den eni -e Teil einer weiteren Kolge von Vorträgen »> der bezcichnclcn Rich! iing. Redner teilte die tierischen Kernobsi'chädlingc in vier Grupi en ein: i» Wurzel-, in Rinden- und Holzschädlinge, in Schädlinge an Blättern. Knospen und Blüten und in Kruchiichädling". und bezcichncle bei jedem der einzelnen Insekten die naiürlichcn Keine, der'elven. die ihnen haupn'ächlich in der Vogclwclt erstanden sind, dann aber auch die tcchni'chcn und cheunichen VerNIgungsmille! d e uns zur rationelle» Bekäinpinng dieier Schädlinge an die Han gegeben und An den mit lebhaftem Beifall au'gcnommcnen Voi trag knüpfte sich eine anregende 'Aussprache hauptsächlich über d 'Anwendung der empsohlencn Bekämpstingsmütel. —* D>c Kirchen Vorstands wähl in der Dr init stie ge mein de findet Sonntag, de» II. Januar, vormittag lI>i bis l Ubr im Pfarrnause, TrinatotlSplatz I. Erdgrschotz. rechts, statt. Die Stimmzettel habe» 7 Namen zu enthalte. Wahlberechtigt sind alle Gcmenidcglicder, die >n der Anmcldclist eiugczcichncl sind. —* Bei der am 18. Januar statlsindendcn allgemeine., ReichLsclcr wird der dekannle deutsche Barbe, Herr Di Kriftel auS Wien folgende Gesänge vortragcn: Die Könige- aesänge ans „Lohcngrin" von Wagner; Sicasrieds Schwer! Ballade von Uhlond. komponiert von Marti» Plüddemanu. Kaiiei Rotbarts Wiederkunft, Dichtung von Dr. Kriftel, unterlegt einer Ballade von Robert Schumann und Des Barden Ka sersang, Dichtung und Vertonung von Dr. Kriftel „Viele Wenig machen ei» Viel — Vereinigte Kräfte führen z»m Ziel!" Unter dieser Deviie veranstaltete auch dieses Jahr wieder und zwar gestern abend im Gcwcrbchause der Cigarren- Abschnitt-Sammcl-Vercin zu DreSden-A eine Christ- bescherung, die süiisundzwanzigsle scll seiner Gründung Dimes Jubeltest würdig zu begehe», batten sich Mitglieder und Ehrengäste, Krcunde und Gönner des Vereins i» so stattlicher Anzahl cingcsundcn, Las; der groste Saal nicht nur. wildern Mie der Ncbcwaal und die Galerien bis aus das letzte Plätzchen gestillt waren 'Auch das Programm liatte durch ein der Bc'chcruuz iolgendcs yrotzeS Konzert des Richard Eners Qrchciiers unter Mitwirkung der Konzcrtiängenn Kräuleiu Elsa Hache laus dcr Gcsangsichule deS Herrn Dll. Kollej »»d der Herr i Oiedliät, C. st.Acucr, A. Wölf und G Scisert von der König!. Hw over eine wesentliche Erweiterung erfahren Die Dusel mit den Oie schenke» war ni der ganzen Longe deS Podiums vor dcmietven ausgestellt und von zwei riesigen, buntbellangenen Danncnbäumeu ilankicrt. Nachdem die Kinder, 25 Knaben iniv 25 Nlädchcn. den Saal betreten und ikrc Plätze eingenommen hatten, nahm der Vw. sttzcnde. Herr Kau'iiiann M. Gabriel, das Wort zu einer herzlich u Begrüßung, um darin tcincm Dank sur das io zahlreiche Erscheinc.i Kmift und Wisienschast. ä* Mitteilung auS den» Bureau derKönigl. HoftheaIer Km Tpcrn hau sc findet Krcita^deu 23. Januar ein einmaliges Gastspiel von Eognelin dem Mieren und der Gesellschaft deS ' .. Ztre de la Porte Saint-Martin aus Paris statt. Zur Aus führung kommen MoliercS „Tartuse" sDartuse: Herr Coquelinf und „D's Dröaiou!!«'!» rickic-ula-" lMascarille: Herr Coquelinf. -Im Schau spiel Hause wird Sonntag, den 18. Januar, zum crjl.n Male gegeben „Krach", Schwank in drei Akten, von A Kranz. c* Herr Kerruccio Vusont gab gestern einen seiner intcr- cisanten Klavier-Abende, drin am Dienstag ein zweiter wlgcn wird. So ost man Herrn Busoni hier auch gehört, so gern und ncubig begrübt man ihn stets auis neue wieder als eine» der besten und ersten Vertreter seines Instruments, als einen Virtn- eien von gleich starker persönlicher Anziehung, wie markanter lunsllcriichcr Eigenart Die letzlerc drückt sich ganz besonders in der Leidenschaft des EnwsindenS. ti» rassigen Tcmpcmment deö 2vielcS auS. Er Ist daher auch der rechte und echte Künstler sür Beethovens „Appassionata". die für leine Individualität wie gc- ichasien scheint. Die Gewalten der Lcidcnichait. namentlich der ichwänneriich-dämontlchcn. die heftigen Geiüblsau-zlirüche des .Uleqi a n58ai, dazu, als Gegensatz, das mild-ernste Andante, und dagegen wieder das asfcklvoue Kinalc mit feinen stürmische» Don- ir-eaen, sind vortresflich geeignet, seine Künstlerschast in das schönste Licht zu stellen. Anders mit Bachs Chaconne. Das berühmte Gcigcnitück. einzig und nnerreicht in seiner Art. verlangt vor allem »ach dem Lavidarstil seines SchöpierS und verträgt nicht die gleiche Passton. die in dem Bcethovenichen Werke zur Beding ung wird. Noch weniger eignet sich dir Ebueonnr. wenn sie nicht gänzlich die Phbsiognomie verlieren soll, zur Nebertragung für das »lavier. Mit dieier hat Herr Bnson» zwar wieder von neuem eine ost bewährte Kunst der Transskription bewiesen, er hat damit aber auch bewiesen, datz der krlstallbclle, geistige Gehalt, die ctmakteristlschen Merkmale, der Stll des Werkes in solcher Ueder- naaung total verloren gehen müssen und ein Zwltlcr geschaffen wiu>. der ebenso wenig dem Original gerecht werden, wie er, als iciueS Klavierstück betrachtet, irgend eine Bedeutung erlangen lann DaS Massige des Satzes, die unausgesetzte, erdrückende Vottgriffigkeit der Akkorde, das Donnern »nd Krachen der meist in Sklaven bis in die tiefsten Diesen gcüihrtcn Bässe widersprechen dein Charakter der Chaconne so entschieden und ichre'end, das; stc. als Klavielstück. höchstens das Iittercsse für die Viuuoutäl der Ausführung wecken tan». In dieier war Herr Bmoni allerdings wieder gross und gewaltig und aus ganzer Höhe der glänzendsten Technik, obgleich er sich, so weit das Bachiche Stück in Krage kommt, von seinem Temoeramenl öfter zu Urbcrtreibungcn hin rcitzcn lief; Neu war uns ei» Werk Cäiar KranckS: Präludc. Ebora! et Kugne, eine jedenfalls sehr interessante, von gesunder Inspiration und hohem technischen Wissen zeugende Arbeit, aller auch von einer Länge und Ausdehnung^ die fall bis znni Aensjersicu erschöpft. DaS Kestelndste an dein Dück war immer noch da-S Präludium, während der Choral >» Korm und Charakter lnnm als solcher hcrvorkrat und die Kngc der klaren, dnrchsichtigeu Durch führung entbehrte Dagegen nahm Herr Buioni mit Chopin kImpromplu und Polonanc- wieder dir volle Ausl'icrkianikeit in Ainvruch. Er ivieltc ihn ohne sal'che Sentimeiitalitäk. i» edler, männlicher Schwärmerei und seiner tmvrovliatoriicher Poesie, vor- liefflich in geistvollem Rnbato. ohne die rhiftlnuüchc» Linien mein zu veiichieben, als gcbolen erscheint. Schließlich batte Herr Busoni auch drei Lisztichc Klavierdichtnngrii mit dem Piograiinii! die Legende vom St. KrcnwviS de Paule, das Charakterstück Rico» danza und dem selbst von den eiicnscstesten Konzcrtstligeln gefürchteten .Mazepva". Die Bravour der Deebnit. die Stahlkrait der Mus keln und Nerven, die diese Stücke vci aller Wahrung des idealen Schönheitssinnes erfordern, traten wieder aus das Glänzendste in die Erscheinung und rechffertigleu von neuem de» Rin. den Bnioni als Virtuose sich längst erworben hat. 11 >>t. Berliner Leben 1-!. Berlin. 7. Januar. DaS Jahr 19E1 Kat sür die deutsche RcichShauptstadt in wenig erbaulicher Weise begonnen. Zwar stellte» die Berliner Blätter nach amtlichen Angaben lest, daß in der diesjährige» Silvesternacht „nur" 217 Personen wegen groben Unfugs verhaftet worden seien, was ja allerdings gegen doS Vorjahr eine kleine Abnahme zu bedeuten holte Aber leider ergab sich nur zu bald, daß sich die löbliche Polizei allzu sriih zur Ruhe begeben hatte, und daß die schlimmsten AuSichreilungc» erst oorgekommc» sind, nachdem die zahlreiche» Schutzmaunsvoiien gegen 3 Ullr sriih zurückgezogen waren. Die RvwdieS. die inst in der Silveslcrnach! auS allen verruiencn Stadtteilen in den vornehmsten Straßen z>i'am»ienzusinde» vstege». hatten aus srühereu Enahruucicn gelernt und ruhig gewartet, br^ die Polizei ncrichwuuden war. Daun traten iie ihre SchreckeiiM>rricha>i an lluter den Linden und in der Kriedrichsiroßc sollen Ncki zwischen 3 und «i Uhr morgens Szenen abaeiviel! bähen, die jeder V schreidung spotten 'Anständige Damen wurden von der S."" ihrer Begleiter gerissen, man zog ihnen unter Johlen und wid'i wärtigen Redensarten Sie Siieiel und Strümpfe aus und zwang sie. barsüßig ihren Weg sorlznietzen. Anderen ivnrden die Kleidei vom Leibe gerissen. So jagte ein ..Scher," den andern. Raiü> lieh wurde auch ani jeden Ziilinderlnit Jagd gemacht, man ..ttieb" il'N durch Kaustschlägc ei», wobei auch sur den „»glückliche» Träg-'i manch' iaiiiaer Hieb ab>»'l. Während sich der Abichaum der Lst-i liner Veoollerung so a-.ii den Strai;en veraiiiigie, gina es >n manche» besseren Lokalen nickn viel iemer zu. Im Saale de, Pliilharmonie. dem ersten Berliner KonzcrUolale,, fand, »ne n i Igpren in jeder '.lcenjahrsnackil. ein grvßer Ball statt, der gllei dingS von einer recht gemüchien Geirll'chast beiuckfl ivird Doc>> ienlt es auch nicht an zahlreichen Ehepaaren der betten Kiei'e. und das Herrenpublikuni gehört dnrcknocg Ven bevorzugten Dtän den an Unter den letztere» he'nng stcö min enic .ahlreick'e Gruppe scingekleideler sl>o!vdics. die sich ein besonderes Neujahr" vergmigen leftie'en. Je ein Dutzeuv van >l»,eu ergri'i unc a»' Verabredung eine der gerade erreichbaren Damen, bob iie bvm in die Luft »nd — was weiter folgte, läßt sich in einer au- ständigen Zeitung nicht einmal audeuteu. Cs i'i »nrklicki iraurig. wie sich gerade im Punkle önentlicber Lnsligkrii »nd 'AliSgelassci'- hcit bei einem Delle der Berliner Bevölkerung vle schlimmste Brutgliläi z» offenbaren vstegf. Olewist ni der Berliner Blob, der mit der Ballonmütze >'o gut. -nie der mit Krack »nd Zvliuder. ini aligtincinc» nicht ickiliuimei und bösaniger. »I der Bcvb jeder gliderc.t Millionenstadt. Wege, wenn er losgelassen!, heißt es mit Bezug aui ihn, in allen dicien aronen Städten, wo sich der AuSwurf der Menschheit zuiauiliienzudräugcn pflegt. Aber viel leicht in keiner zweiten Stadl äußert sich die diesem Abichanih. der Bevölkerung innewohnende Roheit gerade in sreudig ge-
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