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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030118029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903011802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903011802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-18
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
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Januar 1LU»3. . , „ c> . .Das ..Fremdenblatt" begrüßt in dem Ausgleich die L'cherung der ^kü1l«u>k1üuilsikll OttNt 17. Januar, dnaiii'.nche» Geilattung der Monarchie uuo die Be»>üngn»g k>es Berlin. Der Kaiser nahm mittags im königlichen Schloß L^ldSgeoanke.tS. .mwe des ÄuitedeuS jener Geniest,..„„ke.i, v.e mit den hier anwesenden kapitelsählgen Rittern des schwarze» geloacit und Adlerordens die Invest tur der neu auszunehmciioen Ritter bedrängt war. von jcparatisti'chcn Ansichten hart vor und hielt ein Kapitel des Ordens ab. Berlin. (Priv.-Tel.> D e Präsidien der beiden Häuser des Landtags wurden beule vom Kaiser empfangen. Die Ändieu, Bndapest. Ter „Pcstcr Lloyd" schreibt zur parlamentori- § scheu Erledigung der Ausglcichsvorlage in Oeslerre.ch:' sollte wieder die Unvernunft ihr Bachanal leiern, so wird der »ahm nur knr,e Zeit in Anspruch, polilnche Hingen wurden «ich, ^ IlkTlll'Tl Olli IlllltlOll lNl ^ kl Ul Ll!1 1^161 AU L.UUl.1. UUu Ul)^" des Otdensseites vvrgrstelli werden. — Rach der ?Iebersichi de,! nehmiich der R?in>sterpräsidcni aus ^^ p^Äi von der prcutzischen siaatSiegicruiig acsahien Eiitichlieslungen aui des Ausgle chS anch von ;,itcn Ocjterre.chS ailnn die — nses aus der Senion I9t>2 Antwort, die der Mm sterpragdcnl auf die betreisende Anfrage die Beiehlüsie des Abgeordnelenhan chweben Eiwägungeu darüber, ob die Emsubriiiig obl > gaio - riicherPrütungen als Bmausiejzuna für die lelvständige Ausübung eiuzelner Zweige des Bauaewerbcs in Ansüchi ;u nehmen sei. — Dem Adaeordnclcnkain'e ist der in der Tbroniede angkküiidiqte Gesetzentwurf über eine aiiderwc.le Votbildung der Höheren LerwaltungSbeamteii zugegangen. Wien. Abgeordnetenhaus. Im weiteren Beilause der gestrigen Sitzung wird derDringlichkeitsantiagKubr betresieud die Unlerllützung der AldeitSIvsen nach längcirr Drdatie, wobei Cazwvrlu. zum Schlußwort zugelasse». eine l'/jstünvige Rede kielt, abgelrhiit. ebenso auch ein von HicsI um 1l^ - Uhr abends ge stellter Antrag aus S>b»ngsschl»k. Hieraus begründet Eboc in czechischer Sprache die Dringlichkeit des Antrages betreffend Ein- diingung eines Gesetzes über das Bersabren bei poiitiichcn und Koffuth gab. verrät deuiiich genug, daN er auch eine andere Mvg lichkcit ins Auge gefaßt hat. Es steht den Böllern Oesterreichs frei, sich von chren Vertretern zu Grunde oisilr» eren zu lasten, die ungarische Regierung^>at aber dasür zu sorgen, und man darf vertrauen, das; Herr v. Lzell dasür sorgen wird, das, die Volks- wirtichaft Ungarns in jene Verheerung nicht hineingezogcn wird. Paris. Wie im „Journal ossicicl bekanntgegeven wird, ge- langen infolge der Bcsternng der Lage in Marokko Post sendungen nach Fez und Mcauinez w eder zur Annahme. Madrid Die Eiscnbahngc>ellschasten und die Bank von Spanien werden heute nachmittag endgültig den Vertrag betr. das Frankeniyndikal unterzeichnen. Das Syndikat w.rd am Montag seine Tätigkeit beginnen. Belgrad. Das Amtsblatt veröffentlicht einen von samt- Polsteibehölven. Dir Verhandln»» ezechstch radikaler Dringlich-! licken Mmstern gegenaezcichncten Ukas durch den die am keiisaniräge wird fortae'ktzt. Bei Be,Hand!,mg des 9. Antrages " "" um u-5 llkr morgens kommt es ,u lärmenven Awiichensällc». da die Alldeuttcken die Czechnchradikalcn beich»Id,gen. auf die Er- yiahnuiigen des Burschenden, daß der Antragnetler Kloiae lauter ivrechen möge, beteibigeuve Aeußerungen getan zu haben. Der Mzepläsivent unteibrichl die Sitzung aut 20 Minuten. Nach Wiederaufnahme vettoffcn die Alldeulschcn de» Saal, indcimstc erklären, sie könnten nicht zugcdrn. da„ das Präsidium und das Haus so schwer beleidigt weiden. Kiosac sprich! daraus fort. Präsident Better v. d. Litte, welcher gestern wegen Ui»vohhri»S die Sitzung verließ, erscheint wieder, »m den Vizepräsidenten abmtöicn. Ei wiid von der Linken mit Bestall und Händcklatichen empfangen. Um 8 Ukr ruft der Präsident den Abg. Kl.'fac aus Grund der 6. Juli 1902 für 1902 einberufene Skup^chtina geschlossen wird. Nack Art. 44 der Verfassung braucht die Regierung die Tagung für 1903 nicht vor dem 1. Oktober d. I. einzuderusen. Konst gnlinopel. Der neue Großvezrer Ferid Pascha hat die General-Inspekteure und Malis der europäischen Provinzen telegraphisch angewiesen, die Durchführung der für diese Provinzen angeordneten Maßnahmen zu beschleunigen. New - Aork. Ter überfällige Dan, vier .St- Louis" hat abends <> Uhr 40 Minute» Naiirucket-Fcuclschiss passiert. Tanger. Die Expedition gegen den Prätenden- tcn hat Fez am 11. d. M. um 2 Uhr nachmittags verlassen. Sie steht mtter oem Befehle der Oheime des Sultans Amvami und Abialom. Nachrichten über die Expedition sind von Fez noch Äcschäitsordnunq tyegcn der langen Dauer seiner Rede, in der rr nicht cingegangen, doch sprechen Gerüchte^ die von Tetüon chcr- die Frage der Dringlichkeit erschöpft habe, zur Sache. Kiosac be- j rühren, von einer neuen Niederlage der kasterlichcn Truppen. Eine endet hierauf leine Rede. Nachdem beide Generalredner aus das l amtliche Bcstättgung dieser Gerüchte liegt nicht vor, ein solches Wort verzichtet baden, ergreitt Kiosac in czechischer Sprache das Ergebnis wird aber in Anbetracht der Unfähigkeit der genannten Schlußwort. Die Dringlichkeit des Anträge.- wird mit allen Oheime des Sultans für wahrscheinlich angesehen. Die Expedition gegen 6 Stimmen abgelelntt. Um 9 Uhi ergreift Ezccnn das Wort zur Begründung des nächsten TringUchkeitsanttageK und spricht czcchstch. Um N Uhr spricht Czern» »och immer. Wien. Abgeordnetenhaus sl^ Uhr nachmittagss. Nach Erledigung des von Czerny begründeten Tringlichke ts- antrags teilt der Präsident mit, der nächste czechisch-ravikalc Tringlichkeitsantrag sei von dem Antragsteller zurückgezoaen worden. Abg. Eiscnkolb begründet hieraus den DringiichkeitS-Än- trag auf Herabsetzung der Gebäubcsteuer und erstarr, daß in folge der frwolen Obstruktion der czcch sch-radikalcn Agrarier eine gründliche Behandlung des so wichtigen Antrags unmöglich sei. Er ziehe denselben dayer zurück, behalte sich aber vor, ihn zu ge legentlicher Zeit wieder einuibringcn, um die Respektierung des einmütigen diesbezüglichen Beschlusses des Hauses seitens der Regierung zu erzwingen. lLebhaster Bestall links.) H eraus be gründet Choc die Dringlichkeit des Antrags betr. eine Reform rer Bruderlade. Wien. Abgeordnetenhaus. s3 Uhr nachmittagss Die Tschechischrodikalen und die tschechischen Agrarier willigen durch ein Komvromiß in eine abgekürzte Verhandlung ihrer Dringlich- keltsanträgc. soweit dieselben nicht zurückaestcllt oder zurückgezogen worden sind, ein. Infolgedessen war um 21^ Uhr nachmittags die Obstruktion der Tschechischradikalen und der tschechischen Agrarier beendet. 'Das Haus gehl zur Verhandlung des Dring- lichkettsantroaes Stein betr. die sofortige Vornahme der ersten Lesung dcS Budgets über. Die Sitzung dauert noch fort. Wien. Sämtliche Blätter beipiechen k>en Ausgleich mit Ungarn, soweit er aus den gestrige» Reben der Minister präsidenten v. Koerber und v. Szell bekannt geworden ist. Alle stimmen in dem AnSdiuck der Anerkennung überein, daß Koe,bei überhaupt ein Ausgleich gelungen ist. obgleich die Materie an sich schwierig und durch erbliche Belastung bedeutend erschwert war. hat von Fez aus die Richtung noch dem östlichen Hiüina ein geschlagen. Nachrichten von der Expedition dürften daher zuerst in Tctuan eintreffen. Tanger. Der Stamm der Benialada hat sich dem Pascha von Tanger un terworscn. Nun haben sich ober die Fahs- Kabylcn erhoben und marschieren aus Donars Äenimakada. Der Pascha hat zur Unterstützung des Ortes Truppen aus Tanger ent- iandt. Kimberley. Der Versuch, für die Minen in Kosseyfontein asiatische Arbeiter einzuführen, ist als mißlungen zu be trachten. Alle indischen Arbeiter, die für die Arbeit in den Minen angenommen worden waren, sind in ihre Heimat zurückgekehrt, weil ihnen die Arbeit zu schwer ist. Oertlichcs und Sächsisches. Dresden, 17. Januar. —* lieber das Befinden Sr. Majestät desKönigs wird uns heute ruitgetcrlt: Die katarrhalischen Erscheinungen sind noch nicht vollständig geschwunden, und der Schlaf ist durch Husten noch öfters gestört, aber die Kräfte nehmen Wetter zu und die Nahrungs- aufnahwc ist eine recht befriedigende. Se. Majestät hat in den letzten Tagen einzelne Vorträge der Herren staatsminister eitt- acgengenommcn und einige Tepartcmcntschess der König!. Hof staaten empfangen. —* Die Prinzessin von Schönburg-Woldenbura zu Gauernitz besuchte das Koistektionsacschäst von Richard Genschcl. Waiscnhausstratze, und bewirkte dort Einkäufe. —* Sächsische Staatseisenbahnen. Die vorläufig fest- gestellten Verkchrscinnahme» im Monat Dezember 1902 betragen 9 2t>6 910 Mk. s-st 402690 Mk.s. wovon 2 9Ä460 Mk. l- 21423 Marks auf den Personenverkehr. 6 281450 Mk. j-si 424113 Mk s aus den Güterverkehr entfallen. Die Gesamteinnahmen vom I. Januar bis 31. Dezember v. I. betragen 116650017 Nil l-st- 1850058 Mkst. Hierzu trugen der Pcrsoiienvcrke'r 40567 879 Mk. ist 621 467 Mk.s, der Güterverkehr 7606213Ü Mi ist- 1225591 Mk.s bei. —* In Leipzig erfolgte heute die feierliche Einweihung des neuen Beterin är-Instituts unter Teilnahme von Vertretern der Regierung. Die tierärztliche Hochschule zu Dresden war durch die Herren Direktor der Landesticrzucht Professor Dr. Pusch, Landeslicrarzt Professor Tr. Edelmann und Professor Tr. Baum vertreten. Auch die tierärztlichen Hochschulen zu Berlin, Hannover und Kokenhagen hatten Vertreter zur Feier ent'and:. Das neue Veterinär-Institut der Universität Leipzig siebt unter der Leitung des Direktors Pros. Dr Eber. Tie Ausnahme des klinischen Betriebs erfolgt nächsten Donnerstag. * Ter Ehrcnrai des ärztlichen Bczirksvereins Dresden-stadt veröffentlicht folgendes Urteil: „In der ehrengerichtlichen U n t er s u ch u n gss a ch e. welche gegen den praktischen Arzt Herrn Dr. med^Geora Weisbrod, hier, Sidonienstrahe 20, bczw Präger Straße 42, eingeleitct worden ist, erkennt der Ehrcnral des ärztlichen Bezirksvereins Dresden-stadt aus Grund der am 22. Dezember 1902 obgehaltencn Verhandlung für Recht: Der Beschuldigte wird zur Geldstrafe von 10Ü0 Mark iciulausend Marl: verurteilt, weil er sich durch standesunwürdigc, trotz wiederholter ehrengerichtlicher Verurteilung fortgesetzte Reklame in gröbster Weise gegen die ärztliche Standesordnung Iß 1 und 8 3> verfehlt har. Hosrat Dr. med. F. Haenel, Obermedizinalrat Dr. med. Schmält,, Horral Dr. med. Osterloh, Dr. med. O. Krctschmar, Tr. med. M. Winkler." — Tic oben angezogenen Paragraphen lauten folgender maßen: 8 1. „Jeder Arzt ist verpflichtet, seinen Berus gewissen haft auszuübcn und durch sein Verhalten in der Berufstätigkeit wie außerhalb derselben die Ehre und das Ansehen seines Standes zu wahren." 8 3. „Jede öffentliche Anpreisung lRekiames in irgend weicher Form ist dem Arzte, als der Standcswürde nicht ent sprechend. untersagt. Unter öffentlicher Anpreisung ist namentlich zu verstehen: Das dauernde Anbieten ärztlicher Hilfe in öffentlichen Blättern und durch Plakate, das aus Erlangung von Praxis oder sonstiger Vorteile abzielcndc Änbietcn unentgeltlicher ärztlicher Hülse in öffentlichen Blättern, das Anzeigen privater Polikliniken, sowie un entgeltlicher Sprechstunden in öffentlichen Blättern ,'mv durch Straßenanschlay, mit Ausnahme solcher Privalpolikliniken. welche lediglich Unterrichtszwecken für Studierende der Medizin, Acrzlc, oder der Krankenpflege sich widmende Schwestern dienen, die Empfehlung besonderer eigener Heilmethoden in öffentlichen Blättern oder durch öffentliche Vorträge, durch Flugschriften und dergleichen.das Berichten über Krankengeschichten und Operationen m anderen als sachwissenschaftlichcn Zeitschriften, die Veranlassung öffentlicher Danksagungen und der Reklame dienender Zeitungsartikel. Aus nahmen sind mit Genehmigung des Bczirksvereins gestattet." Nach 8 l6 der Ehrengerichtsordnüng kann auf eine ehrengerichtliche Geldstrafe von 20 bis 1500 Mark erkannt werden. Gegen die dem Verurteilten schriftlich unter Angabe der Gründe zu er öffnende Entscheidung des Ehrenralcs sieht demselben innerhalb 14 Tagen nach Empfang der Entscheidung die Berufung an den Ehrengerichtshof zu. Von diesem Rechtsmittel hat der vor erwähnte Herr Tr. med. Georg Weisbrod keinen Gebrauch ge macht. —* Das im Verlage der Buchdruckerci von Arthur Schön seid erscheinende Adreßbuch für Dresden und seine Vororte, wie auch das Adreßbuch der Stadt Dresden ialso ohne Vorortes für 1903, wird, wie bereits mitgetcilt, am Dienstag, den 20. d. M., m G. A. Kaufmanns Buchhand lung, Secslraße 3, zur Ausgabe gelangen.^ Welch große Aus dehnung das Adreßbuch von Dresden und seinen Vororten, ein Ouartband von 2680 seiten, gegen 2552 im vorigen Jahre, er langt, ergibt ein Ueberblick der darin ausgenommcncn Ortichcifte». Außer den der Stadt Dresden bereits einverleibtcn 17 Vororten befinden sich darin weitere 33 Ortschaften der näheren und weite ren Umgebung Dresdens; darunter erstmalig Köhschcnbroda, Kleinzschachwitz. Mockritz, Omsewitz, sowie der in unmittelbarer Mbe von Klotzschc-Kömgswald neu entstandene Villcnorl Weit dors, Lausa mit^Friedcrsdors und Gommlitz. Die am 1. Januar eingemeindetcn Vororte Eolta, Kaditz, Löbtau, Mickten, Nauslitz. Plauen. Trachau, Uebigau und Wölfnitz konnten für dieses Jabr oem alphabetischen Einwohner-Verzeichnis von Dresden nicht ein- gereiht werden, sondern sind noch als selbständige Ortschaften m einem besonderen Teile oufgesührt, wahrend die am 1. Just einveilciblcn Vororte Räcknitz, Seidnitz, Zschertnitz in die vcr- Kunst und Wissenschaft. f* Wochen-Spielplan der König l. Hostheater, Opernhaus. Sonntag: „Der Mikado". Montag: „Sieg fried". Dienstag: „Das Glöckchen des Eremiten". Mittwoch: .Der Freischütz". Donncrslag: „Hamlet". Freitag: Coauelm- Gastspiel: „Dartuta", „Oos kröoiousos rickieules". Sonnabend: „Götterdämmerung". Sonntag: „Die Zaubcrstöte". — Schau spielhaus. Sonntag: Nachmittags sH2 Uhr: 4. Bolks-Vor- ftcllung: „Maria Mogdalene": Abends V?8 Uhr: Zum ersten Mole: „Kroch". Montag: „Manna Vanna . Dienstag: „Maria Stuart ' lMaria: Frl. Egenolj als Gasts. Mittwoch: „Krach". Donnerstag: Zur Feier von Lejsings Geburtstag: „Nathan der Weise". Freitag: „Heimath" sMagda: Frl. Egenols als Gasts. Sonnabend: „Manna Vanna". Sonntag: Nachmittags 3 Uhr: „Aschenbrödel": Abends '/z8 Uhr: „Krach". Mitteilungen aus dem Bureau der König!. Hof- theater. Im Schauspielhause setzt Fräulein Egenols vom Königl. Hostheater in Wiesbaden ihr aus Engagement ob- zielendes Gastspiel DienStag, den 20., als Maria Stuart und Freilag, den 23. Januar, als Magda in SudermonnS „Heimat" fort. — Im Opernhause findet Freitag, den 23. Januar, wie angcklindigt, ein einmaliges Gastspiel von Ooguolin nin 6 und der Gesellschaft des Thöstre de la Porte Saint Martin statt Außer Herrn Eoguelin, der die Rollen des Tartufe und Mascorille spielt, wirken in Hauptrollen mit: Frau ESquilar iElmirr und Madelons: Irl. Bouchetal sDorine und EathoSs: Frau Lemercier lPernelles: Frl. Rensc Felyne Mariannes: Herr Volny lValrres: Herr DugueSne iOrgon und GorgibuSs: Herr Rozenberg lDamiS und Logranoes. — Montag, den IS. Januar, wird im OvernHause Richard Wagners „Siegfried" in folgender Besetzung gegeben: Brünnhilde: Frl Malten: Erda: Frl. v. Ehavanne: Stimme des Waldvogels: Frau Abendroth: Sieg fried: Herr Burrian: Wanderer: Herr Perron: Mime: Herr Erl: Alberich: Her Plaschke; Fasner: Herr RoinS. — Die nächste Auf- lühnim deS Märchens „Aschenbrödel" findet im Schauspiel- hausc Sonntag, den 25. Januar, nachmittag- 3 Uhr statt. k» »r,i-l. Kapelle. K-Serie stand fast aänzli und verlief, wie »ach der Das 4. Sinfonie-Konzert der unter dem Zeichen: „Ja, Knbelik", sentlichen Generalprobe vorauszusehen war, unter glänzender Aufnahme des jungen Künstlers, die sich nach dem Bortragc der Pagamnischen Variationen bis zu ähnlicher Begeisterung steigerte, wie sie bis jetzt hier nur Padcrcwskc hervor- gcrusen hat. Kubclik wurde cm Ereignis. Bcfonnenere und ver- ständige Leute haben in Kubeliks Spiel ein solches allerdings nicht erblicken können, sondern einzig und allein den Lrinmph der zum größten Teil angeborenen virtuosen Technik eines hervorragenden Talents, das untcwdem Zauber der Jugend und der zwingenden Liebenswürdigkeit der äußeren Erscheinung im vorhinein der all- gemeinen Sympathie sicher ist. Dieses Urteil gewann man zu nächst nach dem Vorträge des O-mnII-Konzerlcs von Vieuxtemvs und einer musikalisch nichtssagenden Romanze von Ambrosio. Ge wiß hat Herr Kubelik diese Stücke technisch tadellos, intelligent in der Auffassung, bravourvoll und dazu höchst elegant gespielt, aber damit doch kaum etwas anderes bewiesen, was man von vielen anderen Geigern, ohne die hervorragendsten nennen zu müssen, nicht schon öfter und auch besser gehört hätte. Ganz besonders ist daS Vieu^empssche Werk von zahlreichen jüngeren Virtuosen mit ungleich mehr Geist und Beseelung gespielt worden, wie von Herrn Kuoelik. Wenn sich anspruchslosere und leicht zu begeisternde Ge- müter, die über das Neuere gern das Aeltcre vergessen, bei den Paganinischen Variationen aber zu Kundgebungen Hinreißen lassen, die über alle und jede Besonnenheit hntweastürmen, so ist dies immerhin noch sehr begreiflich. Denn in diesem scheinbar leichten und tändelnden Spiele mit den höchsten technischen Schwierigkeiten ist Herr Kubelik, trotz seiner Jugend, der König der Virtuosen. Was er hier, inder bestechenden, verblüffenden und dabei doch immer außerordentlich reizvollen Bogenführung, in der von höchster Brillanz getragenen Verbindung des LcgatosxiclcS mit dem Pizzicato erreicht, was er in der unfehlbaren Sicherheit der Be herrschung des FlageolctS, der Doppelgriffe aller Arten und Gattungen, an stupenden Kunststücken in der tadellosen Ausführ ung perlender Skalen, der bis auf die Nadelspitze der Vollkommen heit gehobenen Staccati leistet, ist von so überraschender und unmittelbar sich übertragender außerordentlicher Wirkung, daß man den Rausch der Begeisterung einigermaßen versteht Man kann sogar h er mit einstimmen in die übcrquellenden Beifalls bezeugungen und zugeben, daß dies« große und brillante Kunst der Technik kaum bei einem anderen Virtuosen gleichen Alters z» beobachten gewesen ist, aber schließlich wird dir Besonnenheit auch ein gutes Maß Wasser in den Wein der Begeisterung mischen müssen, wenn cs sich darum Handel!, alle d csc Künste und Kunststtikte sowie Herrn Kubclcks künstlerische Persönlichkc t aus den rein mu'i- kolischc» Wert hm zu prüfen. Stellt man ihn, so wie er heute, vom Be.fall der Menge verhimmelt, vor uns huttritt, aus das Gebiet höchster Kunst, in dem Joachim, Wilhelms, Sarajate, Blanc, früher V cuxtemps und Laub, in längster Zeit Thibaut und Burmcster als erste Vertreter gelten; auf das Gebiet, wo Größe des Vortrags, durchgeistigte Wiedergabe, innerste Beseelung des Tones, wo die Bedeutung der künstlerischen Jndividualilät die obersten Gesetze bilden, so wird Herr Kubelik kaum in der Lage sein, stcmdhalicn und mitzähien zu können als der ersten einer. Er wird auf den Platz zurücktrelen müssen, den er einzunebmcn allerdings sehr bc rcchligt ist: aus den Platz eines durch seine Jugend, die Liebens- Würdigkeit seines Wesens und die seltene und außerordentliche Kunst der Tcchn k getragenen Virtuosen, der sich aus die heikelsten und ver blüfsendstcn KUnsistücke versteht und durch diese, wie zur Zeit kaum ein anderer seines Atters, zu bestechen weiß. — Das Publikum war indes? anderer Meinung. Nach den Paganinischen Bari- tioncn durchbrauste ein förmlicher Orkan des Beifalls oas bis aus das letzte Plätzchen ausvcrkaufte Haus, der sich nicht eher be ruhigte, bis Herr Kubelik sich zu nicht weniger als drei Zugaben verstand: Rondo von Bozzini, Nocturne sll-ckurs von Chopin und ein stück aus einer Bachschen Violinionatc lv-ckurs. Rühmend bcrvorgchobcn zu werden verdunen wieder die Schlichtheit und Be scheidenheit des Auftretens und gewiß nicht zuletzt die Selbstlosig keit des gefeierten jungen Künstlers, der das Honorar für den Abend llOOO Marks den Wohllätigkcitszweckcn der Königl. Kapelle überließ. Zum ersten Male aufgcführt wurde eine O> - molI - Sinfoni c von Georg Göhl er, ein weitaus einfacheres und gefälligeres Werk, als die in voriger Saison gehörte Sinfonie desselben Autors. In fünf Sähen gegliedert, die in zwei für sich abgeschlossene Teile zerfallen, strebt Herr Göhler in dieser Ersten Sinfonie fühlbar nach der Sch lderung seelischer Stimmungen, die nach Stürmen und Drängen, nach Leiden und Trauer in triumphircnden Sieg aus- klingen. Ter erste dieser Hauptlcile ist in der Erfindung ziemlich belanglos, spröde >m Ansprcchcn und langatmig in der motivischen Arbeit. Daran kann auch der Lichtblick eines liebenswürdigen WalzertempoS i sologe>g« Herr Prot. Retriri «icht vr«l ändern. Bo-
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