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Dieser Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugeftrllt, während es die Post-Abonnenten am Morgen in eurer Gejamtansgabe erhalten. verugsgedllhn MntkULtrlilb k»r LrltzniHrl tS,N» »«etmaliger Zuttagu», durch unirre Bolen >«»«»»«. und »»,,»« an Sonn- und Montagen nur einmal) »Ri. durch au»wärt1re Kom- Million«« » Mt de». » Mt. »o «« Bei einmaliger Zuitelluna durch dx PoftsMk. iodneBeitellaeldi. im Au»' land mit entip rechen dem Suichlaae. R-chdrult oller Artikel u. Onöinal- Mitteilunoen nur mit deutlicher Ouellenauoobei.Dreüd.lltachr') »uläiN« Nachtrügliche Lonorar- anivrüche bleiben underüikiichliat: unverlangte Manuikrivte werden nicht auldewabrt. releoramm-Kdrelle: «achrichte» »r«»d««. Vertag von Kiepsch S- Reictiardt. Kureigen-cM. Annabme vo» Aukündigniigen bi» nachmittag» 3 Ut>r So>m uni Nciertags mir Ä!ar>e»nrabc 38 voi II bi» '/-lUtn Die liualiigeBnuie -eile «ca. 8 Lüben« si P>g. '>>> tundiaungen am ilci Lrwaiicile Zeu« Ls Pig : die LiualtigeZeile cl» ..tL„, geiandt' oder a»> Lerticite so Pia. In Stummem »ach Sonn >md i>e«»i tagen l bcz. sipaltige ü!rmil>»cüc.: so. <>o bez eo »ad so Pig. nach tu- londcrcm Tarii. Auswürltge «m< träge »ur gegen Boralisdnablunii. Bclegdiätlcr werden mit w L>g. berechnet. flernivrcchanschlun: Amt l Ar. U und Rr. «Vv«. UM! lteilllle mollige LedlLirüoks. 8elllsfl' M-Mm. fl'Siimli'. ?. AuA I<üknsckiepfL-5vkneallen «r. 392. Neueste Drahtberichte. Hofnachltchten. HauSpflegr-Verein. Spiclcrprozeß. 42 Jahre Hausbesitzer. ^ ( Lomlllllend, 31. Oktober 1903. Reuekte Dravtmeldunqen vom 30. Oktober. Berlin. Morsten gedenkt das Kaiserpaar sich nach Stettin zu begeben. Mit den Majestäten reist auch der Reichs kanzler nach Stettin. Berlin. Professor Theodor Mommsen ist beute nacht an einem tchwpen Schlagansall erkrankt. Der Kranke ist bewußt los. Die linke Seite ist gelähmt. Die behandelnden Aerzte babcn wenig Hoffnung auf Erhaltung deS Lebens Leipzig. Der Rcichsacrichtsrat Karl Braun, Mitglied des l. Strafsenats, der übermorgen in den Ruhestand treten wollte, ist gestern nach längerem Leiden im Alter von 71 Jahren hier gestorben. Alten bürg. Die „Altenb. Ztg." meldet: Das Schwurgericht in Gera verurteilte heute vormittag den Porzellanorcher Johann Baumgärtel aus Eckartreuth wegen des an dem Por zellanarbeiter Martin aus Kahla begangenen Mordes zum Tode. Frankfurt a. M. Wie der „Yrkf. Ztg." aus Brüssel ge- meldet wird, gelte der Beitritt Rußlands zur internationalen Zuckerkonvention als gesichert. Frankfurt a. M. Die .Franks. Ztg." meldet aus Sofia: Die Mitglieder des makedonischen Komitees Zoutlchew und Jankow sind hier einqrtroffen. Ri R München. Die Kammer der Abgeordneten genehmigte heute mit 118 gegen 9 Stimmen die Errichtung des neuen Ver - kehrsmini st eriums. Dagegen stimmten nur einige Abge- ordnete der Freien Bereinigung. Lemberg. Galizilcher Landtag. Bei der Beratung deS Antrags des UnterrickiSousichusles betreffend die Enichtung eines mlhenischen Gymnasiums tu StaniSlau verwahrte sich Graf Adalbert DjiedzuSzycki dagegen, daß von den Wortführern der tutdenen die Verhältnisse der Polen in Preußen mit Venen der iulhenen in Galizien verglichen würben. Den Ruckcnen sei es nicht um daS genannte Gymnasium, sondern um ein Werkzeug für voiitilchen Kampf zu tun. Der Landtag nahm den Antrag des UnterrichtsausjchusseS an. wonach der gegenwärtige Zeitpunkt kür die Errichtung eine- mtb-enilcken Gymnasiums in StaniSlau nicht geeignet ist. Daraus gab ver Obmann des Rutheneükiubs Oies nicki die Erklärung ab. daß die mlhenischen Avgevrvneien den Landtag verließen, da sie in demselben keine Gerechtigkeit känden. Sodann ergriffen sämtliche Rutheneii das Wo« unv erklärten, daß sic ihre Mandate niederiegten. Der Laiidmaclchall bedauerre diesen Vorfall und sprach die Hoffnung aus, daß die Abstinenz der Rutbenen nicht lange dauern werde. es: Man dar^ annchmen, daß Graf Lamsdorsf Telcassn von dem augenblicklichen Stande der russisa>°japanischen Unterhandlungen unterrichtet hat. Vielleicht mochte Graf Lomsdorff denken, daß eine Ml russischen parallele Aktion Frankreichs im Sinne einer Versöhnung auf die Entschließungen Japans Einfluß ausüben und Delcass« mit seiner großen Autorität in erfolgreicher Weise Schritt in diesem Sinne erfolgt sei und daß man bald seine Wirkungen werde wahrlich men können. Gras Lam japanischen Streitfall em Wege vermittelt werden duri. . gelegt habi zu prüfen, ob in dem russi. nicht auf schiedSgerichtli könnte. Paris. Ueber die gestrigen Zusammenstöße zwischen Arbeitern und Polizei an der Arbeiterbörse wird in der Kammer auch von sozialistischer Seite interpelliert werden. Gleichzeitig soll die Frage des neuen Stellenvcrmittlunasbureaus, das zu dem blutigen Krawall Anlaß gegeben hat, zur Sprache kommen. Ein zelne ultraradikale Blätter machen die Polizei für die gestrigen Vorgänge verantwortlich und verlangen das Einschreiten des Ministerpräsidenten gegen den Polizeipräfekten. Im Gemeindc- rat wird ebenfalls der Polizeipräsekt über die Vorgänge inter pelliert werden. Die Polizeivräfektur hat heute die Liste der ver- Mundeten Schutzleute veröffentlicht, deren Zahl 67 beträgt. Tie Nachricht, daß aus den Fenstern der Arbeitsbörse eine ätzende Flüssigkeit auf die Schutzleute geschüttet wurde, bestätigt sich nicht: kein einziger Schutzmann weist eme derartige Verletzung aus. Paris. 41 von den bei den gestrigen Kundgebungen vor der Arbeiterbölse festflenommenen Personen wurden in Hast be halten ; 38 wurde» wieder freigelassen. Madrid Einem au« Bilbao eingegangenm amtlichen Telegramm zufolge hält man dort die Regelung der Dinge iür schwierig. Der Minislerrat beschloß, drei Kanonenboote dorthin zu entsenden. Bilbao. Die Nacht ist ohne Zwischenfall verlaufen. Tic Ausständigen sind ruhig geworden. Man hofft, daß es mor- gen zu e'ner Verständigung kommen werde. General Zappino seht heute seine Verhandlungen mit den Arbeitgebern und den Ausständigen fort. In der Stadt fehlt cs an Lebensmitteln. Es regnet in Strömen. : Petersburg. Das „Journal de St. Pstersbourg" schreibt Graf Lamsdorsfbat sich nach Paris begeben, um Delcasss eine» Besuch abzustatten und mit ihm die Fragen der äußeren Politik, welche die beiden Länder interessieren, zu besvrechen. Während der letzten Jahre ist festgestellt worden, wie vorteilhaft persönliche Zusammenkünfte zwischen den Staatsmännern, die in Rußland und Frankreich dre auswärtige Politik leiten, kür die Klärung der Angelegenheiten der Ententemächte zwischen den beiden Negierungen und für die Verständigung über ihr Verhalten sind Die Unterredungen, welche zwischen den beiden Ministern des Aeußeren während des Auienthaltes des Grafen Lomsdorff in Paris stattfinden, sind ein neuer Beweis für die innige Freund schaft. welche zwischen der russischen und der französische» Regierung besteht, und können nur der großen Sache der Aufrechterballung des Friedens dienen, was in den Wünschen und den Interessen der beiden Länder liegt. Tiflis. Wie nunmehr feststebt, ist das Attentat auf den Generalgouverneur des Kaukasus Fürsten Golizyn von drei dem niedrigen Stande angchörigen Armeniern verübt worden. Athen. Amtlich, wird aemelvet: Königin Olga, die sich in Petersburg einer schweren Operation unterzog, befindet sich auf dem Wege der Besserung. Newyork Ucber die im Norden der domini k a nischen Republik ausgebrochene Revolution liegen nähere Meldungen nicht vor, weil der Telegraph >m Aufftandsgebict zerstört ist. Santiago de Chile. Eine neue M'nisterkrisis steht bevor, da der Fortbestand der Mehrheit, aus die das neue Kabinett sich stützen muß, durch den Bruch der Anhänger des früheren Ministers Balmacedos mit den Konservativen gefährdet ist. Kav Hai treu. Der Kreuzer der Aufständischen „Jndevendencia". der Porto Plato blockiert, hat eine» Angriff aitt die Stadt gemacht. Ter französische Kreuzer „Julien de la Graviöre" wird erwartet. OertlichcS und Sächsisches. Dresden. 30. Oktober. —* Se. Majestät der König weilte heute mehrere Stunden im Nesidenzschlosse zur Erledigung von Regicrungsgesckäften. Er empfing die Herren Staatsminister, sowie die Hosoepartements- chess und den Königs. Kabincllsiekrctär zu Borträgen, nahm militärische Meldungen entgegen und erteilte den Herren Kammer herrn v. Bunan arii Bischheim, Obcrregiernngsrat v. Nostitz- Trzew ecki und Oberstleutnant z. D. Exner Audienz. Nachmittags kehrte der König nach Pillnitz zurück. —* Se. König!. Hoheit der K r o np r i nz, kommandierender General des 12. Armeekorps, besuchte heute vormittag die Fabrik des Herrn Dr. Naumann in Dresden-Plauen, in der die Kon serven für den Feld- und Manövcrgcbrauch der Sächsischen Armee hergcstellt werden. —* Die soeben ausgegcbcnc Nummer des „Dresdn. Journ." schreibt: „In einigen Blättern findet sich die Notiz, daß die vor malige Kronprinzessin, jetzige Gräfin Montign>.,o, kürz lich an ihren geschiedenen Gemahl Se. König!. Hoheit den Krön- Prinzen ein persönliches Schreiben gerichtet habe, in dem sie ihn bittet, ihr zu gestatten, zu Weihnachten ihre Kinder wieder- zuschen. Aus diesen Brief habe Se. König!. Hoheit der Kron prinz eigenhändig geantwortet. Nach «ungezogenen Erkundigungen ist weder das eine, noch das andere richtig. Damit erledigen sich auch alle an die behauptete Korrespondenz angeknüpstcn Be merkungen." —* Heute nachmittag 2 Uhr besuchten Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Jo Hann Georg die hier Prager Straye 28, 1. Etage ausgestellte astronomische Welt-Uhr und sprachen sich sehr anerkennend und lobend über das Kunstwerk ans. —* Der unabhängige Ausschuß für die Wahl des Herrn Handels kam mersyndikus Schulze hielt oni Mittwoch eine Sitzung ab, an der 16 Mitglieder deckAnsschusses teilnahmen Nach Vorlegung des Kasienabschlusscs, der einen Ucberschuß eer Einnahmen aufwics, wurde über die weitere Tätigkeit des Aus schusses verhandelt und beschlossen, ihn unter dem Namen „Un abhängiger Ausschuß für den Landtagswahlbezirk Dresden 1" fort- bestehen zu lassen. Die bisherigen Vorstandsmitglieder iVoi- sitzender Hosrat Tr. Kolbe, stellvertretender Vorsitzender Schill direktor Wilsdorf-Plauen, Schriftführer Tr. Gustav Strese- mann, Kassierer Kaufmann Berbig) wurden auch für den neuen Ausschuß wiedergewäml und erklärten sich bereit, die bisher innc- gehabten Aemter auch ferner zu verwalten. —* Dem Geheimen Kommerzienrat Handelskammer-Präsi dent Waentig in Zitlau ist das Osfizierskreuz vom Albrcchts- orden verliehen worden. ,—* Das Königl. Historische Museum und die Königl. Gewehrgalerie werden wegen vorzunehmender Hauptreinigung von Montag, 2. November, bis Sonnabend, 14. November, geschlossen sem. —* In der am 29. d. Ai. abgehaltenen Mitglieder-Versamm- lung des Hauspflege-Ver eins wurde zunächst der Jahres bericht zur Kenntnis der Mitglieder gebracht. Der Zweck des Vereins, „unbemittelten Familien Hilfe zür Aufrechtcrhaltung deS Hausstandes während solcher Zeiträume zu gewähren, in welchen die Ehefrau, insbesondere dnrch Wochenbett oder Krankheit vorübergehend außer stände ist, Krem Haushalte selbst vor- zustehen". hat in weiten Kreisen der Bevölkerung Dresdens— und zwar sowohl in den wohlhabenden^ dem Verein Mittel zusührcn- den, als auA ebenso in den die Hilfe des Vereins in Anspruch nehmenden Schichten — lebhafte Zustimmung gefunden. Der Beweis hierfür liegt einesteils darin, daß der Hauspflegeverein binnen Jahresfrist bereits 369 zahlende Mitglieder gewonnen hat, andererseits in der Tatsache, daß ihm in derselben Zeit nicht weniger als 263 Gesuche um seine Hilfeleistung zugingen. Von diesen 263 Gesuchen sind 217 als beachtlich gefunden, und die mit diesen. Pflegen verbundene Arbeitsleistung von insgesamt 20 Pflegerinnen, die gegen eine entsprechende Entschädigung dauernd im Dienste des Vereins stehen, übernommen worden. In 105 Fällen waren Wochenbett und dessen Jolgekrankheiten der Grund zur Inanspruchnahme des Vereins: bei den übrigen handelte es sich um mehr oder minder schwere Erkrankungen all gemeiner Art sz. B. Lungen-, Rippenfell- und Blinddarm>Eiit Zündungen usw.l. Tic verpflegten Familien gehörten in der weit aus größten Mehrzahl aller Fälle dem Arvciterstaude an, doch wurden auch die Familien von Handwerkern, imtercn Beamten fler und kleineren Kaufleuten in Pflege genommen. Bei 104 von den 217 verpflegten Familien betrug die wöckentliche Einnahme nicht mehr als höchstens 18 Mk.; zu den 217 Verpflegten gehören 768 Kinder. — Mit den ähnliche Zwecke wie der Hauspflcgcvercin verfolgenden wohltätigen Vereinen sowie mit der Gemcindediakonie trat der Verein in enae Fühlung. Von mehreren Kirchenvorständcu wurde seiner Tätigkeit besonders lebhafte Anerkennung zu teil, die hinsichtlich des Vorstandes der Kreuzkirchcnparochie u. a. auch dadurch zum Ausdruck gelangte, daß dieser dem Hauspflegeverein die regelmäßige, kostenlose Benutzung des am Georg platz 15, 1. Etage, belegcncn Gemeindesaals bewilligte: dort wird vom 1. November ab die Geschäftsstelle des Vereins an allen Wochentagen vormittags von 11 bis 1»1 Uhr geöffnet sein (der esamtc geschäftliche Verkehr wird zukünftig ausschließlich an dieser -teile statlsinden). Die Gesainteinnahmc betrug 5219 Mk. 2 Psg., die Ausgaben beliefen sich aus 4759 Mk. 18 Psg.: die regel- -f* Der Sächsische Kun st verein kann notwendiger Um bauten wegen seine Ausstellungsräume aus der Brühlichen Terrasse nicht, wie urwrüiiglich geplant, bereits morgen dem Publikum wieder zugänglich machen. Tie Ausstellung wird erst am 15. November eröffnet werden und zwar mit verschiedenen Kollek krönen von Arbeiien Dresdner nnv auswärtiger Künstler. 8 > 2" seiner Rede über Mädchenhandel undKunst, die Dr. Naumann-München auf der Berliner Konferenz zur cniil Bekämpfung des Mädchenhandels hielt, führte er u. a. aus: i. N " Der verschleierte Mädchenhandel erstrecke sich bis in die höchsten Kreise und mache selbst vor dem Allerhelligstcn der Hokbühne lder Berliner?) nicht Halt. Wer einen Blick in das Protcktions- Kunst und Wissenschaft. s* Wocken-Sprelplan der Königl. Hoftbeater. Opernhaus. Sonntag! „Die lustigen Weiber von Windsor." Montag: ,,Odysseus' Tod." Dienstag: „Hosfmanns Erzählun- gen." Mittwoch: „Samson und Dalila. Donnerstag: „Don Juan." Freitag: 2. Sinfonie-Konzert (Serie « „Die Hugenotten." Sonntag: „Mignon." - yauS. Sonntag: „Httodes und Moriamne. und Fox." Dienstag: „Der Oberlehrer." „Die Diplömätin. Mittwoch: „Der Widerspenstigen Zähmung." Donnerstag: „Nathan der Weise." (Nathan: Herr Sonnentyal a. G l Freitag: ./Die Journalisten." Sonnabend: „Herodes und Mariamne." Sonntag: »Der Probepfeil." (Baron v. d. Egge: Herr Sonnen- thal a. G.) Montag: „Dos große Geheimnis." ,, ^ ^Steilungen auS dem Bureau der Königl. Hof- greifen, um seinem Zorne und seiner Entrüstung Ausdruck zu 81,'Oktober,^ie kngesiin^tz W a llen st e?n7 L ° ger" L darüber, daß unsere (!) Theater in so schamloser Ae.se die „Piccolomini" gegeben. Die Gräfin Terzky spielt für Mitte November beurlaubt ist t« wesen hinter den Kulissen getan habe. werde zugestehcn, daß es ... . . .. S . .... die höchste Zeit sei, Abhülse zu schaffen. Notwendig sei eine Revision der Bühnenkontrakte. Wenn auch noch keine Aussicht auf Erfolg vorhanden sei, so wolle er doch die Gelegenheit er- mißbraucht werden. Fräulein Ulrich, die noch bis zum ersten Male Frau Salbach. die Herzogin zum ersten Mal Frau Voigt-Aly, den Max zum ersten Male Herr Decarli. Tie übrige Besetzung der „Piccolomini" ist die folgende: Wallen- stein: Herr Winds; Thekla: Frl. Polih: Octavio Piccolomini: Herr Wiene;'Terzky: Herr Blankenstein; Jllv: Herr Bauer; Jsolani: Herr Gunz; Buttler: Herr Müller; Ouestenberg: Herr Eggerth. — Sonntag, den 1. November, wird Hebbels „Hero des unh Mariamne" zum 8. Male aufaeführt. Die Vor stellung sindet außer Abonnement statt. Ddr Vorverkauf beginnt Sonnabend, den 31. Oktober. — Einer Einladung der Kön'gl. Gcneraldirektion folgend, wird Herr Adolf v. Sonnenthal vom Hosburatheater in Wim Donnerstag, den 5. November, im Schau- chause ein Ehrengastspiel als Nathan eröffnen. Herr v. Sonnen- setzt Sonntag, dm 8. November, sein Gastspiel als Baron Blumeiithals Lustspiel „Der Probepfeil" fort und be- DonnerStag^ den, 12. November, als Wallenstein in 12 Jahre Hausbesitzer. Ein alteS Scherzwort sagt: „Ein Hausbesitzer hat nur zwei glückliche Tage!" Diese sind der Tag, an dem er das Haus er wirbt, weil er da noch glaubt, daß Hausbesitz ein Glück sei. und der Tag, an dem er es wieder verkauft, nachdem er durch Erfahrungen bitterster Art von seinem Wahne geheilt worden ist. Ich bin seit 12 Jahren Hausbesitzer in Dresden, der erste gute Tag ist für mich sonach schon langst vorüber, der zweite gitc Tag steht mir aber noch bevor, — und ich fehne ihn sörm- er mir das Haus lassen wolle, es nicht kaufe. Nun wurde ich von zwei Seiten ins Kreuzfeuer genommen, gab endlich nach und wurde wohlbestallter Hausbesitzer. Als ich das Haus übernommen hatte, ergab sich die unangenehme Tatsache, daß 7 Mieter ge kündigt hatten, weil sie mit dem Vorbcsitzer wegen seiner Jn- coulanz in Differenzen geraten waren. Dieser letztere wußte mich aber zu überzeugen, daß ich die betreffenden Mietobjekte leicht wieder werde vermieten können. Das war indessen ein Irrtum. Zeit man von Häuser» geschlossener Bauweise, wie das meiniae, ber Regel nach eine sechsprozcntige Bruttoverzinsung hatte. Mir gelang nur die Vermietung eines Teiles der lcerwerdenden Woh nungen, der andere Teil blieb ein halbes Jahr unvermietet. Sämtliche 7 Wohnungen mußten völlig neu und, dem Charakter des Hauses entsprechend, herrschaftlich hergestellt werden, und brachten dann im Durchschnitt 14 Prozent weniger Miete, nämlich z. B. anstatt 1250 Mk. nur noch 1075 Mk. Das war . . . „ -m,., . ... in ins Tod". 'Der Vorverkauf zum ersten Gastspielabend wußte er, als itttooch. den 4. November, vormittags 10 Uhr an der. Zinsen " ^ pielhause». icy herbei. Das Haus, das ick besitze, hatte ick früher belieben; es ist ein äußerst stattliches Haus in guter Lage, Der Vor- befltzer redete jedesmal, wenn er seine Hypothekrnzinsen bezahlte.' mir zu, es zu erwerben, indem er hinzmügte, er eigne sich nicht, zum Hausbesitzer, er sei zu nervös usw. Weil er bei mir sür seine Bestrebungen, mich zu beglücken, kein Verständnis fand, ich einmal nicht zu Hause war, beim Zahlen der Zinsen meine Ehehälfte zu überzeugen, daß ich ein Unrecht be- t gänge, wenn ich unter den vorteilhaften Bedingungen, unter denen Preis wert, aber cs trat alsbald, wie auch jetzt wieder, infolge Ueber- iroduktion an Wohnungen, ein Sinken, der Mieten ein. Die Mieter freuen sich über einen solchen Zustand und sagen: „Das ist den Hausbesitzern recht, den Blutsaugern, nun werden sie doch auch einmal gezwiebelt." Ich wünschte jedem solchen Mieter, daß es ihm vergönnt wäre, einige Jahre Hausbesitzer zu fein, sie würden dann, wenn sie wieder Mieter wären, zu Engeln ver- wandelt sein. Es gibt in Dresden verhältnismäßig nur wenig Häuser, die völlig schuldenfrei find. Die meisten sind belastet, zum Teil sehr hoch belastet. Viele Hausbesitzer haben nur eine Mieter wieder rufen: „Das ist solchen Hausbesitzern recht, warum kausen sie sich mit ungenügenden Mitteln ein Haus; daS sind dann aber diejenigen Besitzer, die die Mieter steigern, um für ihr