29 K. Staatsregierung die Bitte um Wiederaufnahme der Verhandlungen stellte und die nicht min der einsichtsvollen Ortsvorstände von Ingstetten und Hausen zu einheitlichem Vorgehen brachte. Im November des genannten Jahres ward dann die gemeinsame Ausführung des Wasserwerks für diese Drei Gemeinden beschlossen. Die nach dem Regierungsprojekt derselben Gruppe noch weiter zugetheilten Orte: Ennabeuren, Sontheim und Feldstetten zogen sich von der Betheili gung damals noch zurück. So ward dann im Winter 1869 70 der ursprüngliche Plan über Gruppe VIII. dahin abgeändert, dass mittels einer bei Theuringshofen geschaffenen Wassertrieb kraft an dem Schmiechflusse die dortigen Thalwasser auf die Höhe des „Sandburrens“ bei Jus tingen gehoben wurden, um von dem dort angelegten Hochreservoire aus den genannten drei Gemeinden zuzufliessen. Im Jahre 1870 ward nun unter persönlicher Leitung und nach den im Detail fest gestellten Plänen des schon erwähnten Oberingenieures die Erste Section des Albwasser-Ver- sorgungswerkes begonnen, den 11. Mai der erste Spatenstich dazu gethan, und schon am 18. Februar 1871 — ob auch bei 17° Kälte — ergoss sich, unter wahrem Festjubel der Bevölke rung das herrlichste Wasser aus einer Zahl von stattlichen Brunnenröhren. Seither aber liefert das Werk, ohne je im Laufe von zwei Jahren die geringste Unterbrechung erfahren zu haben, in 5 bis 6 Stunden täglicher Betriebszeit der Pump - Maschinen gegen 6000 Cub. Fuss = 1400 Hectoliter, oder etwa 80 Liter klaren und frischen Wassers auf jeden Kopf der überglückli chen Bevölkerung. An dem Ort, wo die Schmiech seither sich in einem Wasserfall — Giesel heissen solche Wasserfalle in der Gegend — über die Kalktufffelsen hinabstürzte, erhebt sich jetzt über dem in den Fels gehauenen Kanal das aus Backsteinen und Sandsteinsockel aufgeführte Pumpma schinenhaus, in welchem ein oberschlächtiges eisernes Zellenrad von 5,8 Meter Durchmesser und 2,5 Meter Breite einen Nutzeffekt von 70 Prozent der vorhandenen Wasserrohkraft entwickelt, der 22—25 Pferdekräften gleichkommt. Hinter dem Maschinenhaus ist in dem natürlichen Terrain ein rechteckiger massiv ge mauerter Behälter von ca. 12 M. Länge und 3 M, Breite angelegt, in welchen vom Zuflusscanal das Wasser eintritt und erst nach Passirung des hier vorgesehenen, eigentümlich construirten Vorfilterwerkes den beiden doppelt wirkenden Pumpwerken zugeführt wird, um von diesen durch eine 3‘/4 Kilometer lange gusseiserne Druckröhrenleitung nach der Alb und auf den Justinger „Sandburren“ gehoben zu werden; die ganze Förderhöhe beträgt nahezu 200 Meter, indem der Saugwasserspiegel im Thale 568,7 Meter, der Wasserauslauf im Hochreservoire aber 765,6 Meter über dem Meere sich befindet; der wirkliche Arbeitsdruck auf die Pumpwerke beträgt im Mittel 22 Atmosphären. Das Hauptreservoir auf dem Sandburren ist ein rechteckiger 21 Meter langer und 13,5 8