20 Die Gruppe umfasst die Orte: Steinenkirch mit 357 Einwohnern Böhmenkirch „ 1879 11 Schnittlingen „ 332 11 Stötten „ 255 11 ferner Steinenkirch-Waldhausen mit 181 11 eventuell noch Hofstett-Emerbuch mit .... 248 11 mit Abzweigung nach Söhnstetten mit 1049 11 Zusammen 4301 Einwohner. Nach der letzten Zählung besitzen die Bewohner dieser Gruppe rund 380 Pferde, 3000 Stück Rindvieh. 2000 Stück Schafe und 350 Schweine. Der Bedarf für das Vieh und an Nutzwassern beträgt rund 9,000 Cub. Fuss =2116 Hectoliter täglich, für die Menschen an Trinkwasser minde stens 1000—1500 Cub. Fuss oder durchschnittlich 300 Hectoliter. Das Hochreservoir wird 270 Meter über das Druckwerk gelegt; nöthig werden an Röhren in laufenden Metern 25,000. — Mit Ausnahme von Schnittlingen und Stötten liegen sämmtliche Ort schaften dieser Gruppe im Stromgebiet der Donau, und zwar auf den Platten-Kalken des ober sten weissen Jura. Sie sind zum grösseren Theil auf das Regenwasser angewiesen, die beiden erstgenannten Orte vollständig. Denn auch wo in den thonreichen Zetaplatten in der Regenzeit sich etwas Wasser sammelt, geht es doch in der trockenen Zeit aus und herrscht allgemeiner Wassermangel, welcher der Entwicklung der Viehwirthschaft am hinderlichsten ist. So hatte Stötten im Jahr 1794 bei 200 Einwohnern 40 Pferde, 200 Stück Rindvieh und 500 Schafe; 1868 bei 255 Einwohnern 65 Pferde, 309 Stäck Vieh und 130 Schafe. Nach Verhältniss blieb hier nach der Pferdestand derselbe, das Rindvieh wurde etwas zahlreicher; dagegen nahm der Be sitzstand an Schafen ab. Hofstett-Emerbuch zeigt sogar eine verhältnissmässige Abnahme der Pferde. Denn es hatte dieser Ort 1790 bei 144 Einwohnern 26 Pferde und 100 Stück Rindvieh, 1868 bei 248 Einwoh-nern 32 Pferde und 207 Stück Rindvieh. Seit 100 Jahren ist hienach die Viehwirthschaft nicht vorwärts gekommen, wenn auch der Bau der Früchte überall wesentliche Verbesserung erfahren und die ganze Gegend eine wirk lich wohlhabende zu nennen ist, so stehen die wirthschaftlichen Verhältnisse denen auf der was serreichen Ulmer Alb doch weit nach, auf welcher Futterbau und die Entwicklung der Vieh wirthschaft in den letzten 2—3 Jahrzehnten auf die überraschendste Weise gediehen ist. t - -t" \ k J