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Di© hydrographischen Verhältnisse und die Benützung des Eegenwassers. Kein Quell am Wege, kein fliessendes Wasser im trockenen Thale, kein laufendes Brunnenrohr im Dorfe erquickt den Wanderer, kein Wasser vorhanden, „denn was oben herab kommt“ und vom Menschen aufgefangen wird. Mit instinktivem Scharfblick haben die ersten Ansiedler der Alborte gerade diejenigen Stellen aufgesucht, wo eine stärkere Bodendecke den Jurafels deckt. Augenscheinlich gründete sich diese Wahl der festen Plätze auf vorangegangene langjährige Erfahrungen nomadisirender Hirtenstämme. Diese Stellen liegen nun allerdings manchmal in Gesenken, in denen das zusammenrinnende Regenwasser leichter gesammelt werden kann und von den etwas mächtigeren Lehmen auf natürliche Weise aufgehalten wird. In weit aus häufigeren Fällen aber sind hochgelegene Punkte gewählt, auf denen noch Reste alter Dilu-» vionen (Geschiebe, Sande und Thone), vorhanden sind in welchen sich das Meteor - Wasser wegen des hygroscopischen Karakter dieser Schichtendecken sammeln konnte. Auf solchen Hö henpunkten steht weithin sichtbar jetzt das Dorf, der Kirchthurm gewöhnlich auf dem höch sten Punkt, als Signal. Eine Zeitlang reichte das natürlich in der Schichtendecke gesammelte Wasser für we nige Familien aus, bald aber zeigte sich die NothWendigkeit, das Regenwasser für Menschen und Vieh in eigenen Behältern zu sammeln. Noch besteht daher überall der einheimische, ur alte, primitive Gebrauch, die Regenwasser vom Dache des Hauses und der Scheune in den ge mauerten Brunnen (das Wort Cisterne ist nicht volksgebräuchlich) zu leiten, aus dem es mit dem Schöpfeimer für den Hausgebrauch wieder gehoben wird. Der volle Eimer ist ent weder an der Stange befestigt, die so lang ist als der Brunnen tief, und wird sofort mittelst eines schlagbaumartigen Wagebalkens oft von riesiger Dimension gehoben, oder aber wird er mittelst eiserner Kette und einer Welle heraufgehaspelt. Der Wassersammler für das Vieh aber ist die Hü hie oder Hülbe, ein in der Niederung ausgegrabener, nothdürftig mit Letten