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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271019013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927101901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927101901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-19
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1927
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Hr <S2 Seiler — »Vrerdner Hachrtchten" — tm AusHau »«griffen ist. Sr «neln^ »«mit die Fusion »«r alten und der neuen KE« in Deutschlatzb »u einer Synthese, di« in die alten G«n»gnD»'r nicht mehr paßt. Lin Deutsch- land. da» weder recht», «och linksgerichtet tm Partttstnn ist. weder imperialistisch «och repu»li»««isch uv» dessen ver- körpernna der Franzos, in Dr. Str«fßma«u. al» dem chm am besten »«kannten L»aat»mann. mU Vorbehalten logg, i« Ht»d,«b»rg steht. d«ff,n Prüsibenlfchaft B« vo« ihm erkannt, Entwicklung gefordert und beschleunigt hat. Dt« Vtldung «ine» RechtSkavtnett» unter Marx, da» Etnichwenk,« der Denlichnattonalen und nicht »nletz« dt« Beteiligung.tbre» »yhenpolitiker». de» Prof, Hoetzsch. an der letzten Genfer Tagung. sind ihm Beweise, dah hier wirklich etwa» Reue» t« Verden ist. da» auch eine neue Stellungnahme rrforberl. Diese» eigentlich neue Deutschland, da» di« Brü« zwischen dem Heute und Gestern baut«, ist nach dem Urten de» Franzosen friedlich gesinnt, aber nicht paztsistisch tm Ideologischen Sinne de» Worte»: «» baut in seinen Grund lagen nicht aus einem ethisch-moralischen. sondern aus dem gegebenen Tatsachenboden. Realistisch eingestellt, sagt e» sich, „dast der Krieg überhol« ist, weil er nicht mehr den modernen Lehensbedingungen entspricht, und in seiner heutigen Form Sieger wie Besiegte ruiniert". Diese Auftastung ergebe sich ganz natürlich aus dem SntwicklungSdrang der deutschen Seele. Sie seli« im FriedenSgedanken dir grobe Zukunft und betrachte ihn als eine köstliche Wissenschaft, die. richtig angcwendet, allein zu neuer WtrtschaftSblüt«, zu wirklicher Macht und zum Wohlstand führ«. Di« Lehr« komm« von de» Bereinigten Staaten, deren Beispiel überhaupt einen mäch tigen Anreiz in Deutschland bilde. Wie sich Frankreich zu diesem neuen »Zwilchen-Deutschland" zu verhalten, wa» «S vo», ihm zu haften oder zu befürchten hat. da» ist nach den Schlubsolgrrungen d'Ormeston» die Hauptfrage der Mtzgen- wart. »Darf, kann und wie kann sich Frankreich mit diesem neuen Deutschland vrrst»ndtg«u. da» friedlich geworden ist. aber au» realpolitilcher Gesinnung: friedlich, aber au» wirk» schaftlicher Neberlegung: sriediich, aber au» dynamischem Schöpserwillen -- diele» Deutschland, da» den Frieden nicht be trachtet al» die Herrschaft utopisttscher Bolkertugenden. sondern als die BoranSschung moderner Krastentsaltyngs Eine Frage, die weniger eine Antwort, al» gründliche Ueber- legung verlangt: aber die schwierigste Frag« der Stunde, denn in ihr liegt das wahr« deutsche Problem, so wt« ,« ist." G»wtb wird auch diese v«trachtung»wetf« de« Wesen und Sei» de« neuen Deutschland nicht gerecht. S» liegt «In« entstellende Uebertretbung darin, dt« hinter der ganze« Aufbautätigkeit Deutschland» nur materiell-prakttsche Antriebe sehen will, und die gewaltigen ideellen Kräfte vergibt, die Preuße» und da» alte Reich gezimmert bähen und die auch heute wieder kräftig am Werk« sind. Uber «« ist immerhin ein Fortschritt gegenüber der oberflächlichen Beurteilung beut, scher Dinge, die in Frankreich gang und gäbe ist Die deutsch, französischen Beziehungen könnten nur gewinnen, wenn da» Verständnis für da» um sein Dasein ringend« deutsch« Volk auf der anderen Seit« de» Rheine» durch Wiederboluna und Berttrfung solcher Betrachtungen geweckt und kn die richtigen Bahnen geleitet würbe. Mittwoch. IS. vttobckk isrr mar. Oder nach einem Aussatz de» .Temps" mit schichten umschrieben: daS Deutschland »der pen Militär», »er ehemaligen Holkreise und der Junke einen Seite und da» der »Pazifisten" aü» »er andern .alte" Denilchland ist. Immer ««ch der fyanzösischen L unheilbar für immer. Sein einzige» Ziel ist dt« geminnung der Macht, fein Weg dazu tm» mtUtäri der Vergangenheit, sein Hossnunasanker bl« Mona Und obwohl behautztet wird, da» tief« Urt von Pgmts durch die Inflation verarmt, nur »q« Rg«be deck «Mft Treiben»" leben, wirb ihnen unerStttliche Feh« .Mit diesem Deutschland ist nicht» zu machen, k möglich " Aber auch da» andere, «n Franzosen tm Grunde fo sympathisch« Deutschland «Ir» skevtttch HenrttzM. Tie Pazisistcn tn Reinkultur vom Schlag« eine» Foerster «nd Quidbe mit ihrem Sehnen nach enrer Merlchmesznng de» Kontinents zu den Bereintglen Staaten von Europa Merden al» mystische Schwärmer abgetan. Zur Hetze gegen Deutsch land werden ihre Phantasien gern gebraucht, politisch aber aekten sie als belanglos. Dem parlamentarischen Arm dieser GelsteSricbtung, wie er zum Teil in der sozialistischen und der demokratischen Partei verkörpert ist. wird zwar mehr realistischer Sinn zugeschrieben, und auch seine zahlenmäßige Bedeutung wird unter Hinweis auf das Reichsbanner nicht unterschätzt Trotzdem gelten auch diese Kreise nicht al» bündniSfähig wegen der inneren Schwäche, die in ihrer Bewegung gefühlt wird. Ein merkwürdiger Wider spruch zu der in unzähligen Leitartikeln ausgestellten Be- Häuptling, daß »ur das Aufkommen einer Regierung dieser Parteien die a»ss tote Gleis geratene BerständiannaSnositik wieder vorwärts treiben könne! In Wirklichkeit herrscht im sranzösiichen Volke ein Mißtrauen nach beiden Seiten: ein offenes und ausgesprochenes gegenüber dem theoretisch konstruierten und zum .Kinderschreck aufgeblasenen Deutschland von ehedem, ein versteckte» gegenüber dem .neuen" Deutschland, dessen lautes Reklamegekchrei über seine innere Hohlheit nicht hinwegzutänschen vermag. Jrrtümer, die künstlich erzeugt wurde» und künstlich genährt werden, plnchologische Wurzeln des Mißverständnisse-, daS beide Länder nicht zur Ruhe kommen labt. Es ist darum interessant »nd beachtenswert, daß in letzter Zeit einige französische Publizisten wenigstens über das bis herige starre Schema der Beurteilung des deutschen Problems hinwegzukommen suchen durch ein« etwa» tiefer fchürfrndx Analme der vielerlei Bewegungen, die im heutigen Deutsch- land durcheinanderwirbeln. Einen solchen Versuch machtz der durch Aussätze auch in deutschen Zeitschriften bekannte Poli tiker Wladimir d ' Ormcsson in Pariser Zeitungen. Keiner reicht an die Wahrheit vollkommen heran, aber schon da» Streben nach Objektivität und der Mut zur Wahrheit. der darin zum Ausdruck kommt, verdienen Anerkennung. D'Or- mcsson hat bei keinem Studium deutscher Verhältnisse wenig- stenS die eine grobe und für seine Landsleute nützliche Ent deckung gemacht, dab «S außer dem »reatttvnären" und dem .demokratisch-pazifistischen Dcntschsand" noch ein dritte» gibt, das sich mit so landläufigen Etiketten nicht charakteri- Heren labt, weil es im Zusammenwirken der Elemente erst »beschlich -er beiden OzeaujUeger. »Idunz unsrer Perlt»»» »chrts«lett»n,.j . 18. Oktober. Nach den heut« itugetroftenen Mel. ist fttr »itt««» früh mit hg« Start f»«»»l de» rS-Flugzeuge» v 1»»ö in Hort« »ta »ee Heinkel. « tz» »L« t« Stil«»,» »« »ch««». Dt« Junker». i«e ltegt t« Horta bereit« seit Montag startbereit, und n«r die »« stark, Ltztnung hat, wie gemeldet. bi»»«r den Start u»»0gltch aemacht. Am Laufe »«» LÜenStag hat flch aber da» Mger beruhigt, und vo« der Streck« Azoren—Reusunblon» iue»b anGrltend gllnfttge» Vetter gemeldet. «an rechne« s»r »«O^anntchernb S«on Kilometer lang« Strecke Horta—Neusun», l«ch mit «1»er Flugzeit »»« «tm« t» Pta«»««, s« dab d« Star« «iwa «m 4 Uhr morgen» vonstatten gehen müßte, d, di» Landung unter allen Umständen noch bet Tageslicht vor flch gehen soll. Man muß aber berücksichtig««, bah die Junker». Maschine bet ihrem Flug westwärts, also mit der Sonne, rund vier Stunde» Tageszeit gewinnt, fo baß also selbst bei windigen Wetterverhältuissen noch vor Anbruch der Abend, dämmerung mit dem Erreichen der Küste von Neufundland gerechnet werden kann. Als vorläufige» Ziel ist bekanntllch Harbour Grac« aus Neufundland in Aussicht g<. nommen, weil diese» der erste Hasen von Südwesten her wäre. E» «st aber durchaus möglich, dab die Ozeanslieger, wenn alle» glatt geht und die Gtchtverhäktnisse noch gut sind, weiter nordwärt» nach Dt. John» auf Neufundland gebe,, werde»«. wo für diese» Unternehmen eine" vast» vorbereitet ist und Brennstosslager angelegt sind. Die Heinkel-Malchine v liM. die gestern nur deshalb vo, Vigo nach Lissabon gxflogen Ist. um das dort lagernde Leicht, benztn zu tanken, wirb unter Führung de» Pilote» Mer, am heutigen Mittwoch früh von Lissabon zu« Fluge »«ch Horta starleu, da ackch für diese Streck« die Wettermeldungen günstig lauten. Zentrumsoorsloh für eine Wahtreform. lDurch Funkspruch.s Berlin, 10. Okt.- Die Zentrumssraktion de» Reichstag» hat im Reichstage folgend« Interpellation eingebracht: DaS gellende Wahlverfahren zur ReichStaaswahl der Deutschen Republik hat schwerwiegende Mängel i« Gefolge gehabt. Durch die Listenwahl wird die Beeinflussung der Bewerber. ouFwahl seiten» ber gesamte« Wählerschaft wesentlich beetn- trächtlAl. Die Grübe des Wahlkreise» macht die notwendige enge Vertrauen-verblndung zwischen Wählerschaft und Ab. geordneten unmöglich. Wir fragen an: Ist die Reichsregie, rum» bereit, «tue« Gesetzentwurf, ber du» «ahluersahre» zur Beseftiguug dieser Mängel ««gestaltet, lo rechtzeitig «in»», bringe«, daß er «och ,»« de« je»,gen Reichstag verabschiedet wirb? Berlins Wohnungsbanprojekk abgelehnt. verlt«. 18. Okt. Nach langer, teilweise sehr erregter De. batte lehnt« die Berliner Gtadtverordnetenver. lamm ln na in vorgerückter Stunde ba» vom Magistrat empsohlene Bewoag.Projekt Über den Bau von etwa 8000 Wohnung«« mit V9 gegen 87 Stimmen ab. IW.T.V.s Polnische Freun-schaslsbeteuerungen. Work, üie von -en Talen Lügen gestraft werden. Warschau, 18. Okt. Gestern lind hier der Reichstag», abgeordnete Max Schmidt (DB. P.j und der Wirtschaftler Professor Julius Wolfs etngetrossen, um mit polnischen politischen und wirtschastlikben Kreisen in Fühlung zu treten. Der christlich-nationale Seimabgeordnete Pros. Stronskt sagt« au» diesem Anlaß Uber da» deutsch-polntsch« Verhält««», Pole» sehe eine «nnäLernug Deutschlaubs a« di» Weltmächte al» ein« wahrhafte Sicherung d«S Friede«» an. Freilich müsse eine solche Berständiguna Deutschlands «it de» Westen auch gleichzeitig dem Frieden im Oste» diene». Prof Stronskt gibt zu. dab tn Polen gegenüber Deutschland verschieden- artige Gefühle lebendig wären. Aber da» eine sei sicher: Unter diesen Gefühlen besinde sich auch bewundernde An- erkennung der großen schöpferischen Leistungen Deutschlands aus wirtschaftlichem und geistigem Gebiete. Wir wünschen, so fährt Prof. Stronskt fort, dab eine möglichst groß« Zahl von Deutschen und Polen so oft wie möglich die Grenze, von guten gegenseitigen Gefühlen beseelt, überschritten. Wir möchten bloß hin,»setzen, daß wir in Polen unter dieser Grenze die heutige meinen, baß wir aber bereit sind, überall, wo Deutsch- land gewisse Unbeauemlichkeiten verspürt, wie tn Pomme rellen. daS Ostpreußen vom Reiche abtrenne, alle nur mög lichen Erleichterungen schassen wollen. sW. T. B.s Ein dentscher Rechlsersolg tn Osl- oberlchlesien. Beuthen, 18. Oktober. Das gemischt« Schiedsgericht für Oberschlesien hat in der Angelegenheit ber kurzfristigen Kündigung des EhefarzteS de» Kattowitzer Ktnderkranken- bauseö, Tr. Bruck, dahin entschieden, dab die Kündigung di« Tr. Bruck als Wohnberechtigten zustehenden Rechte ver letzt. und hat damit die Unzulässigkeit der Kündigung an erkannt. lW. T. B.s Der Du-gestzamps PoinearSs. Paris. 18 Oktober. In der heutigen Sitzung der Finanz, kommission der Kammer entwickelte Ministerpräsident P o i n c a r « in längeren Ausführungen seinen Standpunkt über die von der Finanzkommission bisher vorgenommenen Abänderungen ober Streichungen tn dem Budget für ISIS. Potncars sprach über drei Stunden. Er »tdersetzt« sich alle« Abändernnge» b«S Budget» »»b erklärt« bei alle« jeue« Punkten die Vertrauensfrage zu stelle», die ein« Bermtude» rung ber Nubgetetunahmeu bedeuteten. Die Kommission wird morgen über ihre Stellung zu den Ausführungen Potncars» abstimmen. Man erwartet, daß sie mit geringer Stimmen- Mehrheit sich gegen die Auftastung Potncars» auvsprechen werde, man glaubt aber nicht, daß es der Kommission gelingen werde, im Plenum mit ihrem Standpunkte burchzudrtngen. Die Genfer Lanbelskonferenz. Kür Abschaffung der Li«, und Ausfuhrverbote. Senf. 18. Okt. Die Konferenz zur Schaffung eints tnter- nationalen Uebereinkommen» über di« Abschaftung der Lin- und Ausfuhrverbote begann am Dienstag nachmittag mit ber arttkelweisen Beratung de» KonventionSentwurse». Der Artikel 1. welcher bestimm«, daß die BertragSftaate« all« Ber» bot« und Beschränkungen ber Ei«, und Ausfuhr tuuerhalb oo» sechs Monate« anfhebe». wnrbe zusammen mit eine« ftalleuischen Zusatzautrag, welcher die Gegenfetttgkeit der Aus» hebungSmaßnahmen betont, grundsätzlich angenommen, «nd zusammen mit anderen Artikeln, die sich insbesondere aus da» Inkrafttreten de» Abkommen» beziehen, an ein Vericht- erstatterkomitee überwiesen. In der Frage de» Inkrafttretens de» Uebereinkommen» geht die vorherrschende Meinung da- hin. dab eine möglichst groß« Zahl von Staaten dem Ab- kommen beitreten müsse» wenn demselben praktischer Wert zu- kommen soll. tW.T.B.s: Senf vor dem «uhenausfchuh de» «elch»kage». Berlin, 18. Okt Der Auswärtige Ausschuß de» Reichs- tages ist zu seiner nächsten Sitzung auf Freitag, den 21. b. M.. einberufen worden. Auf der Tagesordnung steht die Be sprechung der Genfer Verhandlungen. lTU.s General Keys bei Präsident Loolibge. Reuyork, 18. Oktober. Präsident Tooltdg« empfing General Heye in einer Sonderaudienz und erkundigt« sich eingehend über Deutschland. General Heye hatte vorher den Kriegssekretär David ausgesucht. Nach Besuchen bet Wilbur und Kellogg wird General Hcne seine Reise über den amerika nischen Kontinent antreten. <TU.) Eine Sitzung -es Reichskabiueiks. Berlin. 18. Oktober. DaS Reichskabinett hielt heute nach mittag im Reichstage eine M i n t st e r b e s p r e ch u n g ab. an die sich eine Kabinettsitzung schloß, die bis gegen Uhr dauerte. Wie das WTB. aus parlamentarischen Kressen erfährt, sollen dlc Beratungen hauptsächlich wirtschaft lichen und finanziellen Krage» und anderen lausenden An- gelegenheiten. so zum Beftpkel der Saargänger-Frage ge golten haben. Mit dem Schulgesetz hat sich das Kabinett noch nicht weiter beschäftigt, da die Entwicklung zunächst bei den Fraktionen der Regierungsparteien ltegt. Ebenso hat das Kabinett -um Koblenarbeiterftreik tn Mitteldeutsch land noch nicht Stellung genommen. ES dürfte vielmehr zunächst den Erfolg der SchltchtiingSverhandlungen abwarten, die für Donnerstag vormittag angesetzt sind. Die Besetzung des Botschafterpostens in Washington wird vor aussichtlich in den allernächsten Tagen entschieden. Doch Kandi-atur Neinholds für Washiriglon? sDrahtmeldung unserer Berliner Schristleituns.« Berlin, 18. Okt. Gegenüber unserer tn der heuttgen Morgenausgabe veröffentlichtest Jnsormatlon, daß der frühere Reichssinanämtnister Dr. Nein hold aus der Reibe der für di« Nachfolge Malbans in Betracht kommenden Botschafter für Washington auSgeichleden sei. will die demokratische „B. Z am Mittag" gehört haben, daß da» Ausscheiden Neinholds nicht wahrscheinlich lei In biplomatttche« Kreisen verlanie. baß ber Name Reinholb doch wieder In den Vorberarnnb ber Saubibatuee« zerückt sei «nd baß er wirklich etstftßaft in Krage komme. Berlin 18. Oktober. Fürst Otts vonBtSmarck.de> Enkel des A'n-ibokan ' -o ist u»u Lcgaiiou-sekreiär bei der -»utsche« Gesandtschaft in Zlockhokm ernannt wo^tzn. Frattli-nssitzunge«. tDrahimeldung unserer Berliner Schrtstlettung.I Berlin, 18. Oktober. Die Fraktionen deS Reichstag» be- schäftigten sich nach der heutigen Sitzung durchweg mit dem Schulgesetz. Die Fraktion der Deutschen Borspartei bestimmt al» ihren Redner für die Mittwochsttzung den Abg. Dr. Runkel. Mit dieser Wahl soll, wie aus Kreisen ber Deut- scheu Bolkspartci mitgetetlt wird, zum Ausdruck gebracht werden, daß die Fraktion an ihrem bekannten schulpolitischen Standpunkt festhält, insbesondere tn der Frage der Stmultanschule und des uneingeschränkten Hoheit», rechte» de» Staates über die Schule. Vertreter der Partei aus den Stmultanschulländern erklärten ihr Etn- verständntS mit -er Haltung ber Fraktion. Di« ReichStagssraktion der Deutschnationalen BolkSpartet befaßte sich gleichfalls mit dem Schulgesetz und nahm außcrdem noch einen eingehenden Bericht de» Abg Dr. Hoe - sch über die außenpolitische Lage entgegen Die ReichStagssraktion der Bayrischen BolkSpartet bestimmt« al» Rednerin ,»m Retchsschnlgeseh die Abgeordnete Frau Langbrumann. genlrumsfor-eriiirqerl zum Schulgesetz. Berlin, IS. Oktober. Die zuständigen Ausschüsse der Berliner Zentrumvpartet haben eine Entschließung an. genommen, in der die ReichStagssraktion der Zentrumspartet dringend gebeten wird, be« vorlte-euben Entwurf de» Reich-schulgesrtze» n«r bau« znzusttm««», wen« wichtige Ber» änb«r«naen »»»genommen stnb, wenn insbesonber« oie Sr» Haftung nnb Entwicklung ber> Bekenntnisschule gewährletftet ist. Sollten diese Forderungen nicht erfüllt werben, unb da» ReichSschulgesetz lediglich die gesetzliche Grundlage für die Er. richtilng weltlicher und simultaner Schulen bilden, so ist die Z«ntrum»part«t an dem Zustandekommen diese» Gesetze» nicht interessiert. Der Ausklang -es Warlburgfefles. Eisenach, 18. Oktober. Den Ausklang.de» Bartbnrgfeste» der Deutschen Burschenschaft bildete am heuttgen Abend et« von der Stabt Eisenach veranstalteter Festakt tm Stadt, theater. Der Weimarer Hosschauspieler Schreiner sprach einen von Robert vohlbaum sWien) verfaßten Weihespruch. Darauf sprach der Oberbürgermeister ber Stadt, Dr. Jan. kon. Er gab bekannt, daß -te Stadt zum Jubiläum de» Äartburgfestes beschlossen habe, ein« Anzahl neuer Straße« auf dem Watenberg«, wo 1817 da» EriunerungSfeuer an die Leipziger Schlacht lohts, mit Pen Namen damals führender Bittichenschäfrler zu benennen. Stuolenbirektor Müller bankte im Namen ber Burschenschaft der Stabt utzd sprach di« Hoffnung au», baß die Wartburg Immer Symbol der Burschenschaft sein werde. Dann hielt Direktor Dr. Hopf sKassels di« Festrede. Er sprach über da» BurschenschastSibeal der Volksgemeinschaft. Der Festakt schloß mit dem Bortrag der BrahmS'schen Akademischen Festouvertüre und dem gemeinsamen Gesang des »GaudeamuS". tWT8^ Degiun -es Pelljura-Prozesses iu Paris. Part», 18. Oktober. Heute mittag begann die Gericht». Verhandlung gegen den 88jährigen Uhrmacher Samuel Schwarzbarth» der am 28. Mat 1026 den ehewati««» Hetwanu »er Ukraine Petljur« durch fünf Reoolverlchüffr getötet hatte. ES waren V7 ausländische Journaltstev anwesend.' Unter den Zeugen befinden sich u. a. Prosrssor Einstein und Maxim Gorkt. Bei seiner Ver. nehmung erklärte Schwarzbarth, er Hab« beschlossen, Petlsur« wegen der Pogrome in der Ukraine, für bi« er Petftura ver. antwortlich mache, zu beseitigen. Da» erst« Mal, al» er Petljura begegnete, sei dieser vo» seiner Frau begleitet ge- wesen, so baß er nicht habe schießen wollen. Al« er ihn später allein traf, habe er ihn durch fünf Mevolverschiisse nieder, gestreckt. Schwarzbarth erklärte, er habe die Tat allein au», geführt und sei auch allein dafür verantwortlich. Die Schilderung de» Angeklagten tvurbe vom Präsident«, unterbrochen: Gestehen Sie, baß Sie Ihre Freude nicht ver. hehlten, als Sie den Tod Petlsuraö erfichren, und Schwarz» barth schildert«, wie er sich freute, al» th« ber Polizist de» stättgte, daß er tatsächlich Petljnra ermordet hatte. Im wetteren Verlauf schildert« Schwarzbarth mit bewegter Stimme die Leiden, denen die Juden tn der Ukraine vo» 1848 bis zur Gegenwart unterworfen waren. Er schildert« bi« von den Kosaken seiner Anschauung nach auf Beseht Petlfuka» vorgenommenen Pogrome, bi» ihn der Präsident fragte: Warum glaubten St«, bah Peltjura die» alles be- fohlen hatte. Schwarzbarth wußte keine andere Antwort al bte Behauptung, daß Petljura daS alles ohne Eingreifen ge duldet hätte, und er blieb bet seiner Behauptung trotz aller Zwischenfragen. Der Prozeß wird demgemäß weit über die Bedeutung d« Tat und des Angeklagten htnausgehen und das russisch- ukrainische Problem aufrollen. Man rechnet allerdtng- damtt, bah gerade die markantesten Persönlichkeiten, wie der russische Schriftsteller Maxim Gorki, Einstein, die Gräfin v. NoailleS und Monsignore Julien, nicht vor den Schranken erscheinen. Truppenlan-uriq auf -en Salomo-Insel«. Loubo», 18. Oktober. Die australische Negterung hat einen Bericht des Befehlshaber» de» Kreuzers „Adelaide" erhalten, wonach tnzwtschen «tn Marinebeiachement aus den Salomo- Insel» gelandet wurde. Die Anwesenheit de» Kreuzers hat eine starke moralische Wirkung gehabt und den Zivilbehörde« wieder ausreichende Autorität zur Verhaftung der Rädelsführer der letzten NIedermehelung gegeben. Ihre Maschinell «esordee« gewisse»»»-«« »«die»«»« »», D>«,. S»»eel»stza«» «veesoual bi«»»« erholt»» »I, »uech den »ehetlouoihwet«. Anriss r LS881 n. 24811. ^ .
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