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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271019013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927101901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927101901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-19
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1927
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Der Zusammenhang Mischen Diskont und Preisniveau. Bon Professor Gustav Cassel. Dt» Vage -er «»len- und Slahlwaren-Inbullrie im September. Im vergleich »um Vormonat sind wesentlich« Ucnderungrn t« »er Vag» der Eilen- und Stahi-varen-Jndnstri« nlcht »lngeireten. allgemein ist »u sagen, daß die »lagen über schleppenden AahlungSeingang mehr zunebmen. Hinzu kommen In verschiedenen Bezirken die neuesten Arbei>«»cit- und Taris» ,«gelungen, welche zu groben Bedenke» Itinlab geben. Au» den elnzclnen Bezirke» ist lolgende» zu melden: Hagener Bezirk: Di« Bcschälttgung der Werke ist nlcht einheitlich. Sie kann indessen im grobe» und ganzen al» velricdigend angesehen werden. Line Besserung der Auftragseingang» stütze sich aus die Belebung de« InIandSniarkleS. Da» AuSIaiidSgclchäi« war im Bc- richldmonat ruhig, da ln de» melücN Odilen ein Wettbewerb gegen da« hochschuyzdllerilche Ausland nicht elntrelen konnte. Liner Hebung de» Preisniveau» sieht die schwerste Konkurrenz im In- und Ausland« gegenüber. Die Herdindustrie meldet eine im Durch schnitt beirledlgende vcschastigung, die sogar in letzter Zeit al« all gemein g u > bezeichnet werden kann. Aber auch hier hat sich so«, gelctzl da» verhalt»!« der verkautSprelse zu den Herstellungskosten »eilchlechtcit. L» ist anzunrhmrn. dah eine Preiserhöhung lich wellerhln nicht mehr vermelden tagen wird. Der Eingang »on Aus tralien In der GrvelSberger Bau» und Beschlagindu- st r i e ist > e b h a l I. E» handelt sich indessen zum Teil um kleinere Bolten, die kurzsrlstig geliescrt werden müssen, da meist nur da» Aolwendlgste in Austrag gegeben wird. Der Absatz und die Zahlun gen au» Kreisen der Landwlrlschast werden l» Anbetracht der schlechten Ernte al» langsam und säumig gelchildcrt. Indessen soll dte Nach- srag» aus dem Baumarkt Nch gobeilcei haben. Die Me m s ch e ! d e r Industrie meldet gegen den Vormonat keine wcsentllchen Arnde- rungen. Di» Vage wird im allgemeinen al» beiriedlgend, l e i i w c l s e a u ch I ch > e ch t e r bezeichne«. Die Preise gelten immer noch al» unzureichend: die kllnsligc Enlwickiung der Prri»«endenz wird verschieden beurteilt Hinsichtlich de» BeschüIIIgung Ist zu er wähnen. daß die Tägcniiidrislrie und di« Industrie für Maichtnen- lcilc g»i beschaltigt ist Ebenso hat N<st ancki die Page der Feiten- Indusirir etwa» gehoben. Di» Belchältigiing »nb der Absatz in der llroncitbergcr Jiiduslrie wird auch al» nicht ungünstig geschildert. Dagegen labt der Absatz der Schloß- »nd Beschlaginbuftri« tm Belberter Indullricbezii k z» tollnsclie» Übrig, da hier der Auftrag»- «ingang nachgclallen hat. Auch gn» Kreisen der Solinger Indu strie sind wcscnlllche Aenderungcn gegen den Vormonat nicht zu oerzeichnen. In der Schneidlnhuvrle .Ist der Ausirag»etngang leid lich betriedigend. Bei einzelnen Erzeugnlllen lü eine unwesentlich« Steigerung de» A»strag»cl„gonge» zu. verzeichnen. Die verkaus». preise llnd nach wir vor lehr.gedruckt. Die in dem letzien Schied», spiuch porgksehrnen Lobiierhöhiiugen müssen zu einer Prei»er-ö-ung führen. die llch aus da» Inlai,»»geschalt lehr bedenklich und aus da» is»»land»geschas> gerade verluingnichvall. auSivirken wird. In der stahrradteilindnslrie ist ein weiterer merklicher Rückgang de» Auf tragseinganges zu erkennen. In. der Haarlchneidemaschincn-Indu« slrie ist eine Besserung gegenüber, dem Vormonat nicht eingetresen. Die Beschäftig» ng in der Taschen, und Kollerbügelindustrle ha« weiter fühlbar nachgelassen. Die Preise llnd nach wie vor gedrückt. Durch dl« bevorslehcnde Lohnerhöhung wird die Lag« weiter ver schlechtert. Infolge de» seit vielen Wochen geslvrten MiklichaslS- srledcn» ist eine starke Bciinruhigunn de» Markte» und der Kund- schglt clngeiretcn. E» kann nur erboktt werden, daß in Bälde wieder geordnet« Stcrhültnille gcschassen werden kdnncn. Die Süd deutsche Industrie meldet gegen ^en Vormonat eine Besse rung der Lage, da größere ?I»strage cingeben. anderseits llch da» ScihnachtSgeschäfl schon lühlbar macht. Da» AuSIandSgeschast hat sich out gleicher Hdbc gehalten, Ist aber nach wie vor in bezug aus Umsang »nd Preise nicht befriedigend, Zur Anlrechirrhaliung de» Betriebe» liegt indessen gsnssgenh Auftragsbestand vor. Die Thüringer Eisen- und Stohlwaeentndustrte meldet einen befriedigenden BcschäfiigiingSgang. Zum Teil macht sich ein erheblicher Manges an /inlep Fqcharbcitern bemerkbar. L» scheint auch, dob da» AuSsiihrgclchäst sich gesestigt Hot. Berliner Schluß- und Nachdörse vom 18. Oklober. PrivatbiSkont beide Sichten 8.87SM. Im weiteren verlaus« der Vörie wurde eine Lrhvhung der tzrivatdiSkontnotiz ans 6,875 A vorgeiiommen. Damit ill ber Prival- s-y sah wieder o»I die Höbe der ossiziellen Bankrale von 7A ge- lommeii. Die Etteklenmärkt« lchwächicn sich unter dem Eindruck dieser Vorgänge erneut ab. Da» KurSnivcau ging Im verlaut« durchweg wcsenllich zurück. Farben notierten ln der zweiten Stunde nur noch 2ll2.d. nachdem Ne llch an der gestrigen Börse zeitweise aus M stellten. Die Börse schloß matt und ohne Erholung. Bl» zum «Mziellen Bürsenlchlust änderte llch nicht» mehr und auch dl« Nach- bürie zeigte eine matte Haltung. Dl« Kurie gingen weiter zurück «nd nirgend» zeigte llch auch nur die geringste Kauincigung. Gegen r.iiü Uhr hörte man u. a. solgcndc Kurse:, Zellstoff Waldhos 298, ver einigte Glanzstoit «22, Farbenindustrle 288. Dellauer Ga» lstv, ilhorloiicnbnrgcr Wasser 128.5, A E. G. >84,25. Bergmann l87H, VeS'ürcl 28tl. Siemen» 272.5. Ichuitheiß 48g. Ostwerkr »87. Phbnix lös,25, Nheinllahl 187.75. lldellenkirchen >»>21. Harpener >85H. lllSckncrwrrkc 148,5 Ludwig Locme 284 ManneSmann >5». Man»' seid 115. Haoag >4». Norddeutscher Llond >45. Dresdner Bank l5ll. Deullche Bank 158. DarmstSdtcr Bank 21«, Commerz-Bank 188. llltbelltz 51,8. Neubesstz 14.7. Auch am Kassamark« ward«» Geschäft außerordentlich ruhig «nd die Kurse zum Teil nicht unerheblich Ichwächer. So verloren n. o. Carl Llndström 8,5. Hemmoor-Zement 7, Alfen-Zement 8,25. Rheinische E">eoclgla» « Mechanische Linden « Wandercrwerkc III,25. Habcrmann <r Gugge» 5, Vusch-Llldenlchcld 5. Norddeutsche Lt»> werke 4. Chemnitzer Lpinncrei 4.5. Wlgencr Meiall 8.5. Raquln SH. Aarziner Paoier 8. Linde» Eismaschinen 2. Dresdner Gardinen SH. ilnnaduraer Steingut 2. Roiddeulich« Trikot 2. Tgeftorff-Maschinen 2.25^. Dagegen gewannen u. a. Eintracht-Braunkohlen 8. Kytt- häuierblitte 2. Fader >, ReiShoiz-Papiör l. vereinigte Jute > H. Am Ma-kl der festverzinslichen Wekle war die Tendenz ebensall» schwach «nd da» Geschäft klein. Frankfurter AbendkSrte vom 18. Oktober. An ber Abcndbörse waren die Umsätze etwa» lebhafter, da man hinsichtlich der Strrtkloge in Misle.ldeutichland ziemlich beunruhigt ist und aui eine baldige Beruhigung de» Streik» llch »instellt. Darauf hin machte sich ein gewlge» SindeckungSbedllrint» bemerkbar. Auch wurden einzelne MeinungSkäusc aus den Immerhin stark ermäßigten Kurien getätigt. Banken lagen > Prozent schwächer, während tn einzelnen Werten, so Waldhos, Ä. E. G.. Schlickert Mannesman« und Farben Kurserholungen zu verzeichnen waren. Anleihen blieben immer noch ohne Interesse. Die.Nachbörsc blieb lebhaft und durch aus gut gehalten. Zonderbewegvngcn traten nicht mehr hervor. Kurse irr Frankfurter Abendbvrl« vom 18. Oktober: Deutsch» Staats anleihen: Deutiche Reich-»»!. 51 S2, dc»gl. o. A. 14H. »proz. Sehutz. zebielSanlelht 8. Bankaktien: Sommcrzbank IS7, Danatbank »IS. Deutiche Bank 158,25, DISkonrogei. >50,5. Dresdner Bank 155, Metall, bank >88.5. BrrgwerkSaklien: vuderu» 188, Geilenkirchen lSSH, Harpener 188 Kall AicherSleben >82. Westeregeln 172. Klöckner 142. Mannesman» >52. ManSteld 114.-Otavt Minen 87, PHSntx >04, Rhein. Braunkohlen 281, Mhelullahl 187,5. Lanrablltke 7«. Vrees«»!»«» ktahlwerke 117.75. TranSpvrtwerte: Hapag >48. Nord». Lloyb >44.75. Industrieaktien: Adler Kleycr VS.87. A. S. G. >85.75. Bergmann IWH. Daimler 1N8. Erdöl I-I8.25. Deutiche Gold und «Uber 202. iklektr. Licht »nd Kraft 2««. I. G. Farben 288. Felten <k Mullleanme M. Th. Goldschmidt 05.5. Hol,mann >78. Karlsruher Masch. 21H, Der bekannte schivedtschc Nationalükonom Prof. Gustav Cassel beschäftigt sich tn dem neuesten Quartalsbertcht der SkanbtnavtSka Äreditatliebolaget mit einem der zurzeit wich, ligsten Währungs- und Wirlichastoprobleme, dem Zusammen- Hang zwischen Diskont und Pretoniveau. Einleitend kommt er noch einmal auf die in früheren Veröffentlichungen der Bank behandelte Frage des G o l d p r o l> l e m S zurück und stellt fest, daß eine steigende Goldknapphett mit einer systema- tischen Reduktion der monetären Ansprüche an Gold begegnet werben muß. will die Well die Goldwährung ausrechterhalten und gleichzeitig die Bortetle eines stabilen Preisniveaus ge- nießcn. Durch «in« Regelung des Golbbedarsö wird jedoch nicht direkt eine vollständige Fixierung des allgemeinen Preis- Niveaus erreicht. Das Mittel, das unmittelbar für eine Regelung der Be wegungen de» Preisniveaus in Frage kommt, ist stets die Diökontpolttik. AuS diesem GcNchtspnnkt ist es natür- sich, daß dte letzte Diskontherabsetzung in Neuyork als ei» Zeichen dafür Beachtung gesunden hat, daß die Bankleitung der Bereinigten Staaten nun bereit märe, alle ihre Kräfte zur Verhinderung etneS weiteren Preisfalles clnznsctzcn. Die übrige Welt ist ja in hohem Grade von der Diskont- Politik der Vereinigte» Staate» abhängig und natürlich bereit, jede von Amerika ausgehende Bestrebung zu einer rationellen Regelung dcö Preisniveaus zu unterstützen. Damit hat sedoch die ganze alte Frage nach dem wirklichen .Zusammenhang zwischen Diskontpolitik und Preisniveau eine Aktualität erhallen, die ed wichtig macht, diese Sache in ein möglichst klares Licht zu stellen. Theoretisch Ist das Problem am einfachsten tn einem Lande mit Papiervaluta, die dmch die Banknotenausgabe der Zentralbank geregelt wird Es ist klar, baß ber Diskont derjenige Faktor sein muß, der lctzlhi» das allgemeine Preisniveau bestimmt Gäbe die Bank unbegrenzt viel Noten ans, so würde ja daS Preisniveau beliebig hoch steigen können. ES ist aber dann auch ander- seitS klar, baß die Bank daS Preisniveau tn beliebigem Maße dadurch herabpreiien kann, daß sic die Versorgung des Landes mit Banknoten hinreichend einlchränkt. Da die Gcheckgut- haben in der Zentralbank dieselbe Rolle wie Banknoten spielen, so haben wir offenbar t» diesem Zusammenhänge nicht nur die Banknotcnversorgung. sondern die Meiamtveriorgung beS Lande» mit Banknoten und Gcheckgnthaben. k»r», mit »BankzahlilngSmItteln*, tn Betracht zu ziehen. SS ist dem» nach die Knappheit ber Versorgung des Landes mit Rank» zahlungSmitteln. dte sitr das allgemeine Preisniveau be stimmend ist. Die Bank kann ja Ihre Kreditgewährung durch stren- gere Forderungen an bas Weckselmaterial. das Ne diskontieren will, und andere ähnliche Maßnahmen ein- schränken. Aber seoe solche Einschränkung fvtelt doch eine untergeordnete Nolle Im Vergleich mit dem Preis, den dte Bank für Ihre Kreditgewährung nimmt, b. h. dem Diskont. ES Ist bann auch klar, daß der Diskont der entscheidende Faktor für die ZahlnngSmiltclncriorgnng und damit auch für tede Regelung des allgemeinen Preisniveaus kein muß. Der Diskont muß so hoch sein, daß die Versorgung des Landes mit Zahlungsmitteln dem wechselnden Vedars llch anpaßt. Hiermit ist Indessen nicht direkt gesagt, welchen Diskont die Bank halten soll. ES ist dies eine Frage, die einer weiteren Analnse bebars. Dte Kapltalknapphelt, die tm Lande herrscht, resultiert, wenn die Verhältnisse ungestört gelassen werden, in einem bestimmten Zinsfuß, der ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Kapilalversügung herbeiftthrt. Dieser ZinSsuß darf nicht durch da» Vorgehen ber Zentral bank gestört werben. Dte Kreditgewährung der Bank hat nicht den Zweck, di« Geldmittel des Kapitalmarktes zu per- mehren. Hält die Bank «Inen zu niedrigen Zinsfuß, so wird dieser Umstand Darlehnssucher zur Bank hinlocken, und der Darlehnsbedarf wird tn einer allzu großen Ausdehnung be friedigt werden, was nur dadurch möglich ist, daß ein Teil des Darlehnsbedarso nicht mehr durch wirkliche Ersparnisse, sondern durch neugeichasfene Zahlungsmittel befriedigt wird. Eine künstlich geIchassene Kaufkraft wird i» die Hände des Publikums gegeben, und bas allgemeine Preisniveau muß steigen. Das entgegengesetzte Re sultat würde eintrefsen, wenn dte Zentralbank einen zu hohen Diskont hielte. Eine Einschränkung der Versorgung des Landes mit Zahlungsmitteln würde eintrete» mit dadurch bedingter Senkung des Preisniveaus. Et» konstantes Preisniveau seht also voraus, daß die Zentralbank nicht durch ihre Kreditgewährung irgendwie das Gleichgewicht aus dem Kapitalmarkt stört, dessen Sapitalzufuhr im großen «nd ganzen durch die wirklichen Ersparnisse des Landes bestimm« sein muß. Der allgemeine Fortschritt macht es Indessen notwendig, daß die Versorgung des Landes mit Bankzahlungsmiilcln zu- ntmmt. Diese Zunahme bringt die Notwendigkeit mit sich, durch die Kreditgewährung der Zentralbank jährlich eine ge wisse Menge neuer Bankzahlungsinittel zur Verfügung zu stellen. Diese Menge tritt tatsächlich an die Stelle wirklicher Ersparnisse als ein Miltcl. den Kapitalbedarf zu befriedigen. Im Verhältnis z» der Gesamtmenge neuer Ersparnisse stellt jedoch die jährliche Zunahme von Bankzahlnngsmltlcln eine lehr unbedeutende Qnanijtät dar. Der Jahreebctrag der neuen Ersparnisse dürste der Größenordnung nach am näch sten mit der Geiamtquanlität der hier fraglichen Bank» zahlungömittel vergleichbar sein. Der Teil des Kapital- bcdarfs des Landes, ber normalerweise durch eine Ver mehrung der Zahlungsmittel besriedig« werden kann, ist dem. »ach ziemlich unbedeutend, und im großen und ganzen muß daher die Regel ausrechterhalten werben, daß der Kapital- bedarf des Landes durch dessen laufende wirkliche Ersparnisse zu befriedigen ist, und daß dte Zentralbank ihre Kredit, gcwährung so regeln muß, daß keine Störung dieses nur. malen Verhällntsses eintritt. DaS einzige sichtbare Kriterium dafür, daß diese Bedingung wirklich «rsüllt wird, besteht in dessen darin, daß das Preisniveau unverändert bleibt. Die Zentralbank, die in Ihrer Kreditgewährung die eigentliche Quelle der Versorgung des Landes mtt ZahlnngSmittcln handhabt, muß diese Kreditgewährung gerade so knapp halten, daß «ine Veränderung deö Preisniveaus nicht etnlritt, und sie kann dies da- durch erreichen, daß sie einen richtigen Preis für ihre Kredit gewährung anwendet. Dieser Preis muß mit den Verhält- nlssen ans dem Kapitalmärkte wechseln. Einen völlig sicheren Anhaltspunkt für dir Beurteilung der Richtigkeit der Dis. kontpolittk hat man erst, wenn man ihre Wirkungen auf daS allgemeine Preisniveau überblicken kann. Befindet sich dieses Preisniveau in einem kontinuierlichen Anstieg so kann man sicher sei», daß der Diskont ber Zentralbank zu niedrig ge wesen Ist. Umgekehrt gibt ein fortgesetztes Fallen dcS Preis. Niveaus an. baß die Zentralbank einen unnötig hohen Dis kont anwcndct. Denkt man sich eine solche Nankpolitik an gewandt, daß das Weltpreisniveau aus eine längere Zeit konstant bliebe, so würbe die zunehmende Goldknappheit all mählich sich fühlbar machen. ES darf dann jedoch nicht zu» gelassen werden, daß diese Knappheit eine Acnderung einer Diskontpolitik erzwingt, von der es sich gezeigt hat. daß sie der Welt die großen Vorteile eines stabilen Preisniveaus sichern kann. Damit eine solch« Wirkung verhindert werden könne, muß indessen einer zunehmenden Geldknappheit mit. telS einer systematischen und durch Zusammenwirken der führenden Zentralbanken ber Welt erzielten Reduktion der monetären Ansprüche an Gold entgegengetreten werden. Lodmeyer 174.25. Metallgetelischast >85.5. Nütierswerke 85,12. Schuckerl Rilrnl'erg 185. Siemens L HalSkc 275.25, Süd». Zucker 182,5. gell' ilost Wal!»h»> 288,5. — Nachbörie: Conimerzlmnk 188,25, Ablösung »tne Au«lt>Inng»Ichcln 14,5, Getsenltrchrn 140H, wald-of 2S8H». Leipziger Prvduklenbörie vom 18 Oktober. Tendenz: ruhig. Welze». InlSndllcher, vast» 7» Kilogramm 218 bl» 258. R»«g«n, hlessaer. Bass» 70 Kllogramm 282 bl« 288. Saad- rngge« 284 bl» 272. Gotnmerfterst« 288 bi» 275. lFelnste Sommer, gerite über Notiz.> Wlniergerfte 280 bi» 245. Hafer 288 bi» 228. Mat«, amerik. 288 bi« 288. Einauoniin 2,8 bi» 228. Rap« 28ö bi» 81». BINaria-Lebse» 528 bl» 888 bez. «r. So»d»n. 18. Oktober. 8,58 Uhr engl. Zelt. Devisenkurse. Neuyork 488>»/,,, Montreal 488'/,,. Amsterdam I2.t8,875, Pari« 124,88, Brüssrl 84.88.^75, Italien 89.11. Berlin 28,88. Schweiz 25.24.825, Spanien 28,57, Kopenbagen 18,17, Stockholm 18,88,>25, O»lo 18,51. Lissabon 87,75, Helssngtor» 1S8.28, Vrag 184.25, Budapest 27,88,58, Belarad 278. Sokia «178, Moskau S44, Rumänien 788, Konstantinovel S2l. Athen 885,58. Sie« 84H1, Lettland 25.22. Warschau 48,58, Buenos Aire» 47.S8, Rio de Janeiro 50«, Alexandria S7H8, Hongkong 2H.875 Vr., Schanghai 2.8,875 Br.. Iokohama >>I8"/„, Mexiko 28.75. Montevideo 58H8. Balparalio 88,88, Buenos aus London 47,88. Rio aut London »er 88 Tage 888 bl» 888. Nenpork, >8. Oktober. 18 Uhr. Devisenkurse. Brrltn 28,88^8. London. Kabel 488"/,^ Pari» 802,58, Schmelz 18.28,75. Italien 548'/,^ Holland 48.22. Wien 14.lv, Budapest >7H2, Prag 288.58. Belgrad 175, Warlchau tt.28, OSlo 28,85. Kopenhagen 28.81. Stockholm 28,88. Brüssel >8.88. Madrid ,7.88.58. Helslnglor« 252. Bukarest 82,58, VrivotbiSkont S,tS5 bi» 8,25, Sofia 72. Nenpprt. >8. Oki. Devisenkurse. iSchlub.l Berlin 28M,75 London: Kabel 487, na-Tagc-Wechsel 482»/„, Part» 8S2H8. Schweiz 18.28,75 Italien 548.58. Holland 48.22. Wien 14.18. Budapest 17.52, Prag L88H8. Belgrad 175, OSlo 28,25, Kopenhagen 28,81, Stockholm 28.82. «rütjek >8.82.58. Madrid >7.17, Bukarest 82,25 Argentinien: Goldveio 182H8. Paplerveiv 42M Rio de Janeiro tl,N8 Tokio 72, Alben 188. Japan 48,58. Bankakzepte <88 Tg.t: Gold 8A. Brief 8.25. Tgl. Geld 4L5. Vrtma Handelswechsel: aledr. 8.75 höchst. 4. vankdirektor Panl Hermann K«»ch, der Selter der Zwelgiiellc Chemnitz der Bank iür Mltlelsachsen. ist nach kurzer Krankheit tm 58. LebenSia-re gestorben. Tie Chemnitzer Börse Herrn Vorstand der Dahlngeschledrne war, verlier» tn ihm ein Mitglied, da» sich tnsolgr seiner Gesinnung außerordenNtcher WertfchSyung erfreute * Bane» Brafiletro Allem«, lfrü-er Brassltanisch« Bank sitr Dentschlands Nach dem Jahresbericht iür 1828/27 blrlbt nach Bor- nähme »on 8HS I8H5> MIll. Milret» Rückstellungen ein Gewinn von i,S8 i2.78t Mlll Mllrel». au» dem eine Dividende von 4A <8A> >. B.l verteilt werden soll, gn der Bilanz erscheinen u. a. Kasse und Bankguthaben ml» 17K8 08,8t> MIll. Mllrel«. Wechlel 188,88 ,108.88, MIll. Mllrel». Debitoren 50H8 ,55.15, MIll Mllrel». Depositen 87,88 187.44, Mlll. Mllrel». sonstige Kreditoren S2H2 ,28.47, MI». Mllrel». Jnkassogläublger 54.74 iS7.5S, Mill. Mllrel«. gn dem Bericht wird daraus hingewlesen, daß eine Bknrrung der WlrlichasiSlagr immer noch nicht zu verzeichnen sei. Die Sri»«, die mit der Sao-Paulo-Revolutlon begonnen habe, bauere noch heute mir säst unveränderter Schärfe an und lei al» dte schwerste ,n be zeichnen. dt» Brasilien lemal» habe durchmachen müssen «ächsssche Nähsld«>,a»ri» »vrm. «. H«,d»»rei» I« «itzschdors. Dte Berwoltung beantragte bei ber aus den ö. Dezember ein,,» brrusrnden Hauptversammlung di« vertetlung einer Dividende von 8 Prozent <t. v. «,. * Zuckers«»»» Kletn.Wanzlete» (»arm. Rabbethg« ch Sielecke A.'G. in Kletnmanzlebe» sPr»». Sachsens. Der Autsicht»rat beschloß, brr aus den 8. November «Inberuienen ordrntllchen Hauptvcriamm- lung «Ine Dividende von öX lim Vorfahre b/Lt tn Vorschlag z« bringen. » Berluftabschluß der Frisier L R«ßmaau.A.-S. Berlin. Die Geiellschait tchtleßt ba« am 81. Dezember 1828 abgrlansenr Geschäit». iahr mtt einem Verlust von 888 807 RclchSmark ab. io daß sich drr Srsamtverlnst «InichllrßNch Vortrag au» dem voriahrr aus 588 448 R«lch»«arr hetäust. Di« Sewinn- und Verlustrechnung meist »egen. über einem vortäbrl»e« vrtrtebtgewln» von 221 151 Reichsmark 5658 Reichsmark Verlust au«. GelchSst«unkosten branspruchic» 257 406 1888 457, Reichsmark iür »bschrribungen sind 128 848 186 148, Reich», mark verwendet worden. Die Berwaliung begründet daS ungünstige Resultat mlt nlcht vollwertiger Ausnutzung ber Anlagen der Gesell- ichasl. Der Umsatz habe gegenüber dem Bor>ahr rinen erheblichen Rückgang zu verzeichnen. Such in der ersten Hälst« de» lausenden gahre« bat bie GeschästSlage keine vegerung erfahren, nur der Aus. iragSbestand zeigt rin etwa» günstigere» Bild. Chemische Industrie A.-G., Hamburg. Dte Gesellschaft hat da» Geschält-iahr 1828 einschließlich ber Verluste au» 1824 von 48 588 Reichsmark und von 1825 von 85 818 NelchSmark mit einem Ge- sam »Verlust von 445885 Reichsmark abgeschlossen. 482886 Reichsmark werben durch Herabsetzung de« Aktien, kapital» von 558880 Reichsmark auf 118 888 Reichsmark gedeckt, während noch I8l«5 Reichsmark vorgetragen werden. Für Dubiose mußte die Geiellschait allein 188 8t» Reichsmark abbuchen, sür Ab- schrelbungen wurden 188 488 Reichsmark bendtlg». In der Bilanz werben noch Debitoren von 88 884 ON8S84, Reichsmark auSgcwicsen. Die Kreditoren haben sich aus 288 588 1288 287, Reichsmark erhöht. * Fusion Sachtlebe» — Harkort'Iche Bergwerk«. Die Sachlichen A.-G iür Bergbau und chemische Industrie, Köln, beabsichtigt, die Horkort lche Bergwerke und chemische Fabriken Aetien-Geicllschait tn Haspe durch Fusion zu übernrhmrn. Durch den Verlust de» Slebcn- bürgener BcrgwerkSbesttze», der nach Berndlgung de» Kriege» an eine kumäitlschc Aktlengelclllchafi übergegangen Ist. und die un- günstigen Marktverhälinissr bat Nch die Lag« bei der Harkorl A.-G. seil längerer gci» weirntllch vertchlrchter». Die tm vorige» Jahre «Ingegangrne Interessengemelnlchott mit der vbcmilchen Fabrik Mahler »nd Dr. Snps A.-G. hat Nch iür Harkort nicht günstig au»° gewirkt, und drr on Mahler und Dr. Snps gegebene Posten Bor» ratSaktien von etwa 788 888 M. ist inzwischen an eine andere Gruppe, der die Lochtleden A.-G. nahestehcn soll, übergegangen. Die Sacht, leben A.-G. soll einen Wclterbetried der Haiper chcmilchcn Fabrik von Harkorl nicht beabsichtigen. Di« Interessen der beiden Gelell- ichoiten berühren sich In den Schwerlpaigruben, die sich in der Nahe von Meggen ikiegerlanb, beilnden. Für den Umtausch ist ein Ber- Välttii» van 8588 M. Harkorl-Aktien gegen 588 M. Sachtleben-Akticn vorgesehen. Wie W. D. V. dazu erfährt, sind bet der Sachlichen A.-G. vclchlüffe über «ine eventuelle Kapitalerhöhung noch nlcht gefaßt. Die Sachlleben A.-S. versagt zurzeit über ein Kapital von > Million Mark, während da» Harkvrt-Kapital au» 8 Million«» Mark Stammaktien, 78 888 M. Vorzugsaktien und 2 588 888 M. Ge- nußichelnen besteht, wovon sich ein großer Teil noch im Besitze de» ttedernahmekoniortium» beilndet. Der Kur» der Sachtiebcn-Aktlen betrSgt etwa 228 während dl» Harkort-Aktlen an der letzten Börse mit 27,75 A und die Gentißtchrlne mit 24.5 X notierten. * Westsälisch« Drahtindvftrie tn Ham» sWestf.f. Die Verwal tung schlägt der aut drn 18. November einberuienen Hauptversamm lung die Verteilung einer Dividende von 5^ vor. Hiermit Ist die Höhe der durch den ml» drr Frledr. Krupp A.-G.. Ssscn. geschlossenen JuteressengrmelnlchastSvertrag garantierten Mlndcstdlvldende er- reicht. De« Abschluß der Kblsch-Fblzer-Verk« A.-G., Siege« Wie Im Vorjahre, so vermag di« Gesellichai» auch tür da» am 88. Juni 1827 beendet, GeichäitSiahr eine Dividend» nicht zu verteilen. Die Be- irlebSliberschiiile «einschließlich Vortrag, haben, wie au« der Ertrag». rechnung hervorgeht, gegenüber dem Vorladrc eine leichte Steige, rung von 525 2t7 Reich»mark aui 827 87b Reichsmark, erfahren, anderseits erforderten allgemeine GeichäitSuilkosten «nd Steuern 281 458 II. v 285 888, NelchSmark, so daß bei erhöhten Abschreibungen 1282 894 Reichsmark gegen >88 284 Reichsmark tm voriahrei «ln Reingewinn von 182 828 Ob 842, NelchSmark verbleibt, au« dem di« litzungOgemäß« Dividend« «nf dt« Vvrzngäaklirn verteil; wirb-
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