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Dresdner Nachrichten : 27.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192012278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19201227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19201227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-27
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1920
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4»« fte iroüvevcka «-raucht „ L^'n^rde'-tei »P ümstLMich »nd wegen AMenaupvanLeL »4» kostWieltg sein. Pie» Mt bcsvn. der» Lei derKoi,!«»»«». Der Hauswirt will sich durch die MW«««ln« oftenbar doch nur dagegen schützen, daß dt« Wsch, dn der Lücke gekocht und durch den entstehenden Brasen dte Wohnung geschädigt werde. Dies trifft beim Valchen LlUnvr Wäsche und einzelner grober Wäschestück« nicht »u. Die Bestimmung ist daher weiter aue^ulegen, daß ste kleine Wäsche und einzelne grobe Wäschestücke nicht «tt- «»labt." — Di» »»«serpenfabrtk Dr. L. Na««an» hat. wie schon chrr» milgeteilt, ihr Fabrikgebäude, Chemnitzer Dt rohe 42. «n dt« Jasmatzi 2lkt!en>g«sells<haft verkauft und verlegt chren Betrieb nachdem Jnd»strlegelän-e Albertstadt «früher MunitionSfaVriks, wo von der Firma Dr. L. Naumann »Lveit» eine Fabrik für Lacke und dergl. eingcriclftet ist. "ter wird die Firma die Herstellung ihrer seit beinahe bg hren bekannten Effenzen, Gewürzextrakte und haltbaren ", in der altbewährten Weis« in vergrößertem Maß- e fortsetzen. -7-^',' — Wiedersehen mit Larrasani. Ganz Dresden war «N ersten Feiertag nach dem Carola-Plah gastnönit. Der hetzte Platz de» riesigen Kuppelbaues »var besetzt, Hunderte konnten keinen Einlab mehr finden. Die Meise nach Ber lin ist dem Unternehmen trefflich angeschlagen: es ist wirk lich hervorragende Zirkuskunst. ivaS man von 7 bis MU UH* zu sehen bekommt, und mar hervorragend schon am ersten Abend, wo noch nicht mal alle Grüben empfangs- Nhig waren «Direktor Holzmütter und Herr Diavolo). vier Schaustellungen sind prcisivürdtg: die Frank- l t n S am Tvampplin. die Unglaubliches an Wagemut und Gelenkigkeit im vielfache» Lustpnrzelbaum. im meter- weiten Lnstschwnng und Sprung von einem lebenden Träger zum andern »sw. leisten: dann da« halsbreche rische Potpourri der Lüste, ansgesührt von den Mel tons und der K l e i n s a m i l i e. Heiße Schauer gehen federn Znsckmuer über den Nücke» bei diesen schwindelnd- hoch geübten Trapez-, Mclter-, Leiter- und ttmschwnugs- kNnften. der.en Abschluß Menschen und Geräte nahe der Kuppel oben in eine farbige Kreisbcwegilng versetzt zeigt. Dann Kapitän Schneider mit seinen 25 Lömenj, die er tu der Manege furchtlos füttert, die ihm die Pfote gehen, Backe an Backe mit ihm legen und endlich sich mit ihm am D»den wälzen. Schließlich baS Ehepaar Ltevclt ans 'em Turmselk. Aber daneben gibt es zahlreiche vorireff- vnd nngcwöhnltche Darbietungen. Ter Clown ärna IMrt ein Pferd vor. das die Trompete bläst, skkstücke mkt abgestimmtem Srhcllenaeläut begleitet U. L. w.: Herr Miryw und Fräulein Minnie Mirow Sehen ausnehmend mite Freiheitsdrcsslrven an Pferden vnd Elefanten zum Vesten usw. Man wird kaum zwelfeln Kinnen, daß die Güte der Vorführungen den Massenbesuch de- Begrußiingsabends vielfach wiederholen wird. — Die »Fröhlichen Spötter" Georg Müller-Heim «nd K. A. Geißler hatten für den Abend des ersten Weib- ' iertages eine neue Spot« folge versprochen, dt.« sic r »selbst vcrbrvck>en" und vor einem »ausverkauften likum" in der Tat auch „selbst gesprochen" haben. Sw elten ihr Wort trefflich, spielten mit dem „Buntfeu.r" veS Humors ausgezeichnet, zielten mit ihrer Satire scharf «nd trafen mitten ins Herz ihrer Hörer. ,ch41 Sekunden Pause" waren dazwischen wirklich nötig, um die Lach-- «ruskeln auf Augenblicke zu entspanne». — Heute. Montag, abends 7 Uhr, gastieren die „Fröhlichen Spötter" in der «Goldenen Krone in Vorstadt Strehlen. — Grober Bertraucnobruch eines Bankbeamte». Die Firma Gebrüder Arnhold stellt bekanntlich bei großen allgemeinen Sammlungen Beamte zur Verfügung, die das sehr mühevolle Amt übernehmen, die Sammelbeträge ab- zvzählen. Bet der letzten derartigen Sammlung für dt« Ktnberhilfe wurde der i» Cossebaude wohnhafte, 1« Hauptgeschäft auf der WaiseNhauSstraßü angesreltte BanVbeamte Prieb st dabet gefaßt, wie er sich Sammel gelder ancig-netc. Weitere Ermittlungen führten zur Fest stellung ander-weiter Unregelmäßigkeiten, deren sich Priebst schuldig gemacht. Durch Beschlagnahme seines Speküla- NonskontoS konnten die angeblich erlangten Be träge in Höhe von gegen li O 6 0 0 Mark voll gedeckt «erden. Der ungetreue Bankbeamte soll im allgemeinen 1» geordneten Verhältnissen gelebt haben. — Aufklärung eines Gaunerstreiches. Mitte De aenrber vergangenen Jahres wurde ein Lehrling vor einer Dresdner Großbank von einem Unbekannten angcsprvchen ttMd bcaustrggt, noch einmal zur Kasse zurückzukehren und dort eine hohe Geldsumme abz»heben. Als Sicherheit Netz sich der Unbekannte die von dem Lehrling zuvor er hobenen 10 000 Mark aushändigen. An der Kaffe der Bank wurde dem Lehrling die Zahlung des geforderten DeirageS verweigert. Zu spät merkte der Lehrling, daß «r das Opfer eines niederträchtigen Gaunerstreiches ge worden war: der Unbekannte ivar inzwischen längst mit tz«r Summe verschwunden. Auch in anderen Städten Deutschlands, so in Rreslau, Nürnberg, Ludwigs Hafen, Frankfurt usw. würben tm Lause dieses Fähre» bi« skei. cheu Clauu«f«ten v«Mt stu» ,o« b«« «»«iGsnen «cknvlnd. ler Beträge bis zu 40VV0 Mark erlangt. Bet einem er. neuten derartigen «eirnasversuch konnbr der bisher u». bekannt« Betrüger von Nür»lberg au» verfolgt und in AuSdach verhaftet werben. Wt« di« SLürnberger Polizei» direktton mitteUt, nennt sich -er Gauner Ulrich Wilde»- hos. Die Ermittlungen der Polizeibehörde werde» noch eifrig fortgesetzt. Es besteht Verdacht, daß die Personal- angaben des Betrügers, der sich io Begleitung feiner Ge- liebten befand, unwahr sind. — Di« «esellschast »speraato btttt morgen, Dienstag, 1LS Ubr tm Italienischen Dörfchen thre Monatöversammlung ab Der mit grobem Beifall in der Stovemberoersammlung aufaenom- mene Bortrag über Mnemotechntk wird fortgesetzt. AuSläiiöische hier wellende Esperantisten werden zugegen sein. Interessenten sind willkommen. - De» Stadtbnud der Dresdner Iranennerein« veranstaltet Mittwoch, de» v. Januar, abends )^8 Uhr, im Saale des SauS- srauenbundeS. Winckelmannslraßc, «ine öffentliche Ber fa in in k u n g , in der Stadtverordneter Dr. Mtirz über „Die wirtschaftliche» Folgen des IrtedcnSvertrage»" spreche» ivtrd. Männer »nd Frauen aller Kreise sind willkommen. — Sine Weibnachtsbitte zugunsten der Jugendwohlfahrtöpsleg«. AmidgertchtSprästbent Dr. Becker schreibt uns: „Jugend»»» und I u g e n d s ch ii tz" ist das Titelblatt der Zeitschrift, die als gemeinsames Organ der gesamte» freiwilligen Iuä-ndsürsorge- Bereinigungen Dresdens u. Umg. unter Mitwirkung der Behörden von 1621 ab allmonailich erscheinen soll. Das Jahresabonnement stellt sich einschließlich der PostzusteNungögebühr auf nur ü,4v Mart. Bestellungen werden bet allen Postämter», allen Iugendfltrsorge- Berelnen und aus der Geschäftüs -stc des Berbandcs für Iugenbhtlse in Dresden, Lothringer Straße l, Amts gericht, entgegcngenommcn. Ls bedarf nur einer Postkarte. Da« Blatt will allen Kreise» Anregung und Berstaiidnts slir die viel seitige» Formen und Ausgaben der hnmanttüren Iugendmohi- sahrtS-Pslcgc bringen. Alle, die l» vaterländischem Empfinden Hilfe bringen wollen, sind herzlichst gebeten, das Unternehme» zu fördern. Behörde», Geistliche. Rechtsanwälte, Aerzte, Zahnärzte u. a. könnte» durch NuSlcge» des Blattes in ihren Empfangs- «no Warterä-umc» weittragenden Nutzen schaffen. Handel, Industrie «nd Gewerbe würden i» dankenswertester Weise die Wege bahnen Helsen, wenn sie das Blatt ihrer Arbeiterschaft und ihren Angestellten in mehrere» Exemplare» zugänglich machte». ES ist eine Wcttinachis- biite an alle. Möge sie tcdcr nach dem Maße seiner Kräfte auf- nehme» im Ringen um Deutschlands Wiedergeburt und Jukunrt. — Die Pakeibesörderiing «ach Norwegen ist von der norwegi sche» Postverwaltung außer über Hamburgs—Bergen» nunmehr auch über Dänemark und über Schweden wieder zugclassen. — Postpakete ohne Wertangabe «ach Bulgarien werden von setzt an zur Beförderung nicht mehr über Italien, sondern über Oester- reich iweiter über Jugoslawiens oder über dte Tschccho-Slowakel i (weiter über Oesterreich und Jugoslawiens angenommen, lieber alle» Wettere erteilen dl« Postanstalten Auskunft. — Großenhain. Die Äemeindewahlen haben hier ein« glatte bürgerlich« Mehrheit ergeben. Es sind zwölf Bürgerliche, sechs Mchrheitssoztalisicn und z-ivei Unabhän gige gewählt worden. Bisher setzte sich dte Stadtverordneten- vcrsammlnna aus zehn Bürgerlichen und zehn Svzialisten zusammen. — Hainichen. Am Freitag mittag gegen Uhr ivurde auf dem hiesigen Bahnhof der hier stationierte 57 Jahre alte Wagcnwärter Ernst Herold auf dem Nach hausewege beim Ucberschrettcn der Gleise von abgestoßcncn Personenwagen nmgerissen, überfahren und so sänver verletzt, daß er bald nach der C-inliefernikg in das städtische Krankenhaus verschied. — Lichtenstein-C. Der 26 Jahre alte Bergarbeiter Albert Z.ehnert von hier verunglückte auf einem Hohndorser Schachte dadurch tödlich, daß er aus ein bereits nach unten in Bewegung gesetztes Gestell eines Nebeiischachtes treten wollt«, dabei aber fehltrat und so un glücklich zwischen Schachtzimm-erung und -gestell stürzte, daß er schrecklich zugerichtet wurde und kurz nach der Einliefe rung ins Zmickauer Krankenhaus seinen Geist anfgab. — Crimmitschau. Ein dreister Naubanfall wurde nüchtlickienveile ans der von Langenheffen nach Langenbernsdorf führenden Straße an einem 20jährigen Mädchen verübt. EL handelt sich um eine etwa 25 Fahr« aUc Frauensperson, die das Mädchen im Dresdner Martha- Helm kennen gelernt und unter der Vorspiegelung, ihr im benachbarten Schweins bürg eine gute Stellung verschaffen zu können, nach hier verschleppt hatte. In der Nähe der Eisenbahnbrücke warf die Frauensperson dem ahnungs losen Mädchen plötzlich eine Schnur um den Hals, warf es zu Boden und würgte es bis zur Newußilosigkeit. Dar auf entriß die Rüuberln dem Mädchen die Barschaft und einen Gepäckschein, um sich dann aus der Haltest« Lchweins- burg-Culten das Gepäck -er Uebcrfallenen aushändigen zu lassen. Die Verletzungen der Ueverfallenen, die blutend aufgcfnnden wurde, stellten sich zum Glück als nicht gefähr lich heraus. Die freche Näuberin, die etwa 1,60 Meter groß ist. gesundsarbigeö Gesicht und blondes Haar lmt, konnte noch nicht sestgenommen werden. — Leipzig. Vtttte November dieses Jahres hatte ein unbekannter Mann, der sich Albert Gricßer nannte, versucht, eine hiesige Großbank durch Vorlegung eines ge fälschten Akkreditivs um eine hohe Summe zu betrügen, ein Manöver, das er auch bet einer Bank in Dessau, glücklicherweise mit gleichem negativen Erfolge, in Szene Sesetzt hatte. Durch die Aufmerksamkeit «ine» hieFge, DruckerelSesitzerS 1«vie einer Dchretbivarenhändlerin ge lang es, vor einigen Tagen jenes gefährlichen Schwindler» habhast zu werden. Im weiteren Ber- laufe seiner Bernehmung gab er noch zu, ein Bril ls n t k o l l i e r tm Werte von etwa 250 000 Mark und weiter ein« Geldsumme von l oo ooo Mark unterschlagen zu haben. Er will sich hiesigen und auswärtigen Geldlcnten als Vermittler beim Verschieben von Gold und Juwelen nach der Schweiz angeboten haben, und fclieint aus diese Weise in den Besitz jenes Kolliers und jener hohen Geldsumme gekommen zu sein. Dabei hat er sich „Hickethier" oder auch „Grießer" genannt. Weihnachtsfeiern. I« städtischen Hohenthalheim, besten Entstellen aus ei» Krankenhaus znrückzusühre» ist, das der tm Jahre I82!> per- storbene Minister Graf o. Hohenthal aus Königsbrück im Jahr, l7S7 am jetzige» Hoheitthatptatze einrichieie, sand am Heiligen Abend tm Beisein von zahlreiche» Freunden und GAnner» der Anstalt, sowie in Gegenwart der derzeitigen Vermalter!» Krau Stadtrat Dr. mcd. Stcgman» und des AnsialtSarztes Dr. mcö Kaiser, die Weihnachtsseier i» der übliche» Weise statt. De, frühere langjährige Seelsorger de» Hohenchalhauses Pfarrei Doehler von der Pctrlktrche wußte den Psründnerinnen in er. greifende» Worten di« Bedeutung der Weihnachlsbotichnst nahc- zulegen. Hildegard Gruhle, «ine vielversprechende Schülerin von Proscssor Kluge, sang, von Organist Birn begleitet, mit voller Altstimme WeihnachtSlieder von Brücke und Cornelius. Inspcllvi Zeidler richtete hieraus an die in dem mit strahiendcn Christ- bäumen und Taiinenrcista festlich geschntticklen Tageranme vcr sammelte» Psrü»d»erin»en die Bitte, immer wieder eingedenk der ihnen durch die Stadt jederzeit erwiesenen Fürsorge zu sei». Er dankte hierbei auch Pfarrer Doehler und der BeLwaliertt, Frau Stadtrat Dr. Steginann für ihre dem Wöhle der Insassen newidmet« unermüdliche Tätigkeit. Eine Psrllndncrin dankte Frau Dr. Steginann. ebenso dem treusorgenden Hausinspeltoi Obcrsekretär Zeidler und der HanSmeisterin Fräulein Jahn. Eine wesentliche Förderung de» reichbeschicklen Weihnachtstische.' erhielt dieser durch verschiedene Spende» mehrerer 'bekannter Wohltäterinnen. Die Weihnachtsfeier im Bersorgnngslazarei« Langeörück fand am Dienstag abend statt i» Anwesenheit des Ministerpräsidenten Buck, des Ministerialrats Dr. Barnewitz, der Stiitev Fabrik bescher Martin Schurig und Fabrikbesitzer Bruno Riedel, sowie des Chefarztes Dr. Hübler und des Gemeindevorstankrcs Kühne. Nach gemeinsamem Gesang hielt Psarrcr Täschner eine zu Herzen gehende Andächisrcde. Chefarzt Dr. HUbier begrüßte die Anwesenden tm Namen der Verwaltung. Dorant erwiderte Ministerpräsident Buck mit dankenden Worten und überreichte den Stiftern sür thre hochherzig« Schenkung zugunsten'der Kriegs beschädigten je ein Dankschreiben tm Name» der sächsischen Regie rung. Mit herzlichen Worten dankte Herr E. M. Zlchaucr im Namen der Lazarettinsassen. Mit künstlerischen Darbietungen und einem Tänzchen schloß die Feier. * Der Wohltätigkeits-Stammtisch „D'n t Herz" hält seine 20. WeihnachtSbcschrrnng heute, Montag, vbend 7 Uhr im Bürgerkasino ob. — Da zu der heute tm AiidßcllungSpaiost stattftndenden WethnachiSseter de» B o l k S k t r ch l t ch e n Laten- bundes der Genies ndegrnpp« Andreaskirche die Ein trittskarten vergriffen sind, wird dte Feier mit gleichem Pro gramm am M. Dezember wiederholt. Konsistoricttrai Vorwerk wird an beiden Tagen über „Christentum und Humor" spreche»; dazu musikalische Darbiettingen und Theateraussührong. — Dt« Ortsgruppe Dresden des Deutschen Bunde» abstinenter Frauen feiert im Haussraucnbuiid-Saal, Winckelmannstraß« 4 ^ (Tel. 1847g) heute, Montag, nachmittag 4 Uhr das WeihnachlSlest, A wobei ihre Kindergruppe „Frohsinn" allerhand kleine Vorträge ** bieten »nd Fräulein Luise Ottermaun dte Festrede Hallen wird. Eintritt frei. — Morgen, DienStag, nachmittag >40 Ubr veron- AP stattet di« Bereinigung ehem. Müller-Gkliuek» AO Realschüler zum Besten des Ehrenmal» der Gefallenen ihrer ^ Schule eine WethnachiSseter mit Gadcnlotterte »nd Vorträgen, s». wt« Tanz lm Zoologischen Garten. Ein trübes Sittenbild. Bor -er 6. Strafkammer des htestsen LanvaertchtS hatten sich der 1806 zu Mihbach tu Bayern geborene Kauf. L j mann, Antiquitäten- und Kunsthändler H«»S Laar und' l seine um vier Jahre ältere, aus Ehrmnitz stammende S h e- ^ srau, die frühere Lohndtrne ToSla Laar geborene Uhltg^ wegen Diebstahl» und gewcrvs-rnäßigor Hehlerei »a ver- antworten. Seit Anfang dieses Jahres wurden bekannt-' lick, mehrmals vermögende Weinstubenbesucher, überhaupt Personen, -et denen größere Geldmittel oder Wertsachen vermutet wurde», unter Ausnutzung ihre- etwas trunkenen ZusbandeS verschlepp» und dann ge-L' hörig auSgeraubt. Teilweise bestand der Berdach», U daß die Bestohlenen vor der AirSplündcrung erst noch durch ein Schlafmittel betäubt worden sind. Schließlich golang es der Polizei, das eingangs erwähnte Ehepaar zu ver haften, daö mit diesen gemeingefährlichen Straftaten In Verbindung zu bringen war. Nach der Anklageschrift soll die E!>efrau Laar mit Wissen und Willen ihres McnineS sich an betrunkene Weinsm-ciibeiucher herangemacht, sie verschleppt und dann in raffiniertester Weise bestohlen, der Ehemann wiederum sich der gemerbs- und gewohnheits mäßigen Hehlerei schuldig gemacht haben. Der Ehefrau - Laar konnten nur zwei Fälle von Diebstahl, dem Ehemann vier Fälle von Hehlerei einwandfrei nachgeiviescn werden. Wie sich ans dem Verlaufe der vielstündigcn Verhandlung ergab, sind eine ganze Anzahl Anzeigen über derartige Kunst «n- Wissenschaft. ß Dresdner Theater-Spielplan sür beute. Opern haus: „Der Bajazzo": „Slziiialnsche Bauernchrc" (7). Schauspielhaus: „Das gewandelte Teuselchen" «2): ^Pygmalion" (Ms. Albert-Theater: „Zwerg Na sc" »KB.- Russisches Ballett «VcG: „Und Pippa tanzt" R e s i de nz-Theater: „Die Ncise ins Märchenland" Oft: „Boccaccio" i7). Central-Thcater: ^TaS Holland- roeibchcu" itft: „Die blaue Mazur" l7j. s- 12. Lolks-Ssnsonle-Sonzert des Dresdner Philharmonische« lvechesiers sLeituna: Kapellmeister .Kurt S t I i e ft l « r> näch sten Mittwoch, abend« Hs8 Uhr. tm Gewcrbehause: Solisten: Char° k»t»e Biereck-Kimpel sSoprans, Friedrich Zohsel Tinorj. beide von der SiaatSoper. VortragSsolftc: Nicharö- >aftner-2lbend: „Ta»»hüuser"-Ouvcrtürc: Arie „Dich teure »lle" und Gebet der Elisabeth: Sicgsrscd-Iüvll: Vorspiel u»t> sebeStod ans „Tristan": „Rienzi": Gebet und Arte „Erstehe, Hobe ioma", Ouvertüre. ß Opernhaus. Es gibt neuerdings schon bald keine S<pr- istellung mehr ohne Aushtlssgastspick. Daran sind die oft beklagten unh immer noch unanSgefülltcn Lücken j»r Ksinst- «r-estcrnd schuld. Diese Ilnshilfsgasispicle sind in jedem Falle mißlich. Entweder cntsprccl-cn die Gäste nicht dem Range der Dresdner Oper, oder, wenn cs sich um an- «fkannLe Größen handelt, dann finden bei so plötzlicher Heranziehung die besonders interessierten Opernfreunde Leine Gelegenheit mehr zur Teilnahme. Das war bei spielsweise die Sachlage beim ersten Festtag-,,P a r s t f a Bielen wäre cS gewiß eine Freud« gewesen. Karl Braun den eben ans Amerika hcimgekchrlen berühmten Bassisten -er Berliner Staatsoper, den Nachfolger Paul Knüpfers, als. Gurnemanz kennen zu lernen, wenn das Gastspiel nicht erst im allerletzten Augenblicke angckündigt worden wäre. Was wir selbst von dem Gaste eben noch hören und sehen konnten, bekundete Hobes, reifes Künstlertum. Eine edle, große, ausdrucksvolle Stimme, dazu überlegenes Stilgefühl in Vortrag und Darstellung. Manchmal etwas nach -ein Gentimentalischeu neigend, aber dock, auch nicht um die kraftvollen Akzente derber Gutmütigkeit verlegen, die zum Charakterbild« des getreuen Eckardt tm Gralsreiche ge- Lire«. Z. 8. ß Im Albert-Theater gastiert seit -cm ersten Fetcrraz -gs Russisch-Ukrainische Ballett der Ina Za rt s a h und bestätigt das günstig« Urteil, das an dieser Stell« schon bet seinem erste» Austreten in Dresden aus gesprochen werden konnte. Zwar sah man im ersten Teile, der Stilistisches Ballett übcrschrieben war. fast nur altes Balleft und Pantomime, aber in Kraft, Feuer, Farben und Formen aetaucht, wie wir es leider von hiesigen BallctiSl nie zu sehen bekommen. Bedeutsam ist, daß in diesem Ballett auch der männliche Tänzer stark in den Vorder grund tritt und ein außerordentlich wirksames Gegengewicht gegen die Verweiblichimg des Balletts dacsiellt. Das eigeni- licln: Glanz stück um reu aber auch diesmal die Volkstänze. Hatte schon das kleine Balalaika-Orchester unter Jenner »ch mit der Einlcitungsnummer lauten Beifall erspielt, so steigevte sich die Zustimmung des Publikums im Zusammen- fließen vvn Musik, Tanz, Gesang. Iauckzzen und Farbcnglanz bis zu stürmischen Beisallswogen. Plan muß die csiirifah und ihre Schar gesehen haben« -ati- ß Das Zentral-Theater bescherte altem Herkommen ge mäß seinen Freunden zu Weihnachten eine neue Operette. Diesmal war es ein neuer LehLr mit dem ebenso geheim- n!s- wie verheißungsvollen Titel „Die blaue Mazur". WaS ist die blaue Mazur? Wer weiß cs? — Es ist aus pol nischen Balifcslcm der feurige Kehraus, die letzte glutvolle Mazurka, die erklingt, wenn draußen bereits der Himmel wieder zn blauen ansüngt und wenn drinnen in den trunke nen Herzen der Tänzer und Tänzerinnen manch seliger Liebeshimmcl sich erschließt. Bei einer blauen Mazur hat auch die junge schöne Blanka von Lossin ihr Herz an den lebenslustigen Grafen Olinscn verloren. Bald ist Hochzeit: aber bereits in der Hochzeitsnacht entflieht -ic junge Gattin dem Eheherrn, da sie durch ein erlauschtes Gespräch mil Freunden ans dem Munde des Angebeteten hat hören müssen, daß er schon viele Liebesabenteuer hinter sich habe, und daß auch sic ihm nichts anderes sei als „ein Weib mehr". Aber die Trennung der Gatten lehrt beide erkennen, ivas sic aneinander verloren haben. Und wieder ist eS eine blaue Mazur. die die schmollenden Herzen versöhnt und nunmehr mit unlöslichen Fesseln aneinander schmiedet. Wie die Tert- versaffer Leo Stein und Bela Jenbacl, einen Tanz zum Angelpunkt der Geschehnisse erhoben haben, so sind sie auch in der Durchfithrung ihrer Idee reichlich darauf bedacht gewesen, daß immer und immer wieder sich Cielcgenheit zur Entfaltung moderner Danzkniist bietet Do will'S ja das Publikum von heute habe». Je nachdem, wie man sich zu dieser Geschmacksrichtung einstcllt. wird man auch mehr oder weniger Wohlgefallen an dieser „blaue» Mazur" haben Daß es Lchsr versteht wie sonst einer, zu solchen Tanz- gebildc» eine flotte oder süße, schmeichelnde oder schneidige Musik zu schreiben, braucht man denen, die seine „Lustige Witwe" kennen, — »nd wer kennt sie nicht? - kaum erst z» versichern. Er kann aber auch mehr als das. Das lehrt namentlich der zweite Akt mit seinem geschickt ausgebauten Quintett „Ein Weib ist im Haus" und mit der wunderseinen Orchester-Stimmungsmalerei zn den Träumen der in der Hoclueilsnacht in fremdem Hause allein schlummernden jungen Gräkln. Dem FetcrtagSpublikiim gefielen freilich Nummern wie etwa das Tanzdurft: „Mäderl, mein süßes Greterl. Mag dir das ans dem Schaber!" noch ungleich besser: es mußte zweimal wiederholt werden. Die Auf führung mit ihrer glanzvollen Ausstattung sQtmar Lang und O. VotouvaN war wie immer im Zentral- Theater ein Meisterstück tüchtiger Regie, und Kapellmeiner Fritz Kcßner hotte ans der Partuur oft ganz entzückende mnsikalischc Wirkungen heraus. Gesanglich erfreuten in erster Linie Otto Marls und Fried«! Dann sGraf und Grüfinj, während Aigner die Finkler wieder ein mal durch urwüchsiges lustiges Dvausgehcn die Lacher au> ihre Seite brachten. Ein von Johannistrieben gepacktes altes Hagestolzen-Trio zeichneten mit erheiternden Strichen die Herren Klavroth. Pcvold und B l u m a u. „Die blaue Mazur" hal mit ihren lockenden Weisen auch manchem Dresdner das Herz bezwungen. —6t. ß Ein Wcihnachtsnachmittag bei Irma Tervani und Paul Wiccke ist eine Festgabe sür große unh kleine Leute, wie man sie herzerquickender und kunstreicher nicht denken kann. Wie prächtig steht h-cute dem Papa Wieck«, ganz anders noch als vor zwei, drei Jahren, der Märchenlon zn Gesicht. Nicht mehr mit zuckende» Zügen und nervös ge fpannter Seele, sondern mit dem schmunzelnden Behagen einer in sich -crnhigtcn und erfüllten Nalur und alles ve> stehender, begütigender Liebe liest er Andersen, Paula und Richard Dchmel und Joscsa Metz. Aus dem mystische» Zauber aber, den die Stimme der Gattin aussirömt, steigen geheimnisvoll die alben Lieder ans: „Vom Himmel hoch, da komm' ich her", „Es ist ein' Ros' entsprungen" und die schönen Weißliachtsgesäiige von Cornelius. An solchen Tagen hat auch der Beifall einen ganz anderen Ton. iNacki den alten Weihnach.'sliedern wäre er freilich am besten intterblieben.s. Warm, weich und voll rauscht er empor: er auillt aus weihnachtlich befriedeten Herzen. —«Ii— ß Zur Erleichterung des Theaicrbesnck)cs. Der er weiterte Vorstand -er „Vereinigung der Freunde Deutscher Kn» st" in Dresden, die sich bekanntlich durch ihre deutschen Kunstabendc einen umfangreichen Anhänger- kreiS erworben hat, hat beschlossen, bei dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts zu beantragen, daß sür die kunstlicbciideii Kreise Dresdens, welche infolge der heutigen wirtschaftlichen Verhältnisse nicht in der Lage sind, die hohen Tagespreise der Theater zu trage», in den Staats theatcrn von Zeit zn Zeit Opern und Klcissikcrvvrüellnngen zu den gleichen Preisen veranstaltet werden, wclckie bisher wirtschaftlichen Verbänden und ihren Mitglieder» in den sogenannten VoltSvorstellungcn gewährt worden sind. Es steht zu erwarten, -aß das zuständig« Ministerium den An trag um so el>er mit bcscndcrcm Wohlwollen prüfen wird, als zu Beteiligten auch der größte Teil der Beamten- Sette 2
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