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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131012018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913101201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913101201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-12
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1913
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I»»» r Roht. Hervorragende künstlerische Kräfte haben ihre Mitwirkung »»gesagt: die Damen Fräulein Sonzertsänge. rt« Susanne Mittasch. Fräulein Königliche Hofoprrn- 'sänaertn Henriette Möblinger, Fräulein Dora Stölzner, früher Mitglied üeS Fürstlichen HoftheaterS zu Gera. und Fräulein Pianistin Hertha Levnhardt, sowie die Herren Königlicher Hofopernsänger 'Rudolf Lchmalnauer und Königlicher Kammermusikus Paul Wiggert. Die Reigen wurden von den Turnlebrerinnen Frau Lchlien und Fräu lein Miihlfriedel etngellbt. die lebenden Bilder von Herrn Johannes Schlien gestellt. Eintrittskarten sind bei allen Vorstandsmitgliedern, sowie in den Handlungen von Jo- HanneS Schuster, Ostra-AUee 2, Hennig u. Co., Ostra- Allee 2V, und Ernst Steßler, Wettinerstrabe 7. zu haben. Der etwaige Reinertrag ist für die von dem Frauenveretn tatkräftig betriebene Jugendpflege bestimmt. — Schönheit-Abend im AuSstellungS-Palast. DonnerS- dag. den 16. Oktober, abends 8 Uhr. veranstalten die Tänzerin und Opernsängerin Helene Provenze und die berühmten Gebrüder R e d a in einen »Schönheit-Abend" iunter dem Protektorate des Herrn Professors Selinar Aerneri. Für Künstler nnd Kunstfreunde, sowie Freunde schönheitlicher Körperkultur ivird diese Beranslallnng von ganz besonderem Interesse sei». Diese „Schönheit-Künste" wurden an den ersten Theatern Deutschlands und des Aus landes mit großem Erfolge aufgestthrt. — Plastmusik aus dem Altmarkte. Heute mittag ^12 Uhr spielt das D r o m p e t e r k o r p S des Garde- r c i t e r - R eg i in e n l S tObermnsikmeister Stockl fol gende Stücke: 1. Einzug der Gäste ans der Wartburg, Ehvr und Marsch aus der Oper »Tannhäuser" von R. Wagner. 2. Ouvertüre zur Operette »Leichte Kavallerie" von F. von Suppä. 6. Walzer, von Ei. Krier. 1. Stolzenfels am Rhein, Lied von I. Meißler. 5. Prvmenadenklänge. Salonstück von Wolf Wagner. 6. Triumph-Marsch und Finale ans der Oper »Aida" von G. Verdi. — Die Wachtvarade stellt heute das Grenadier Regi ment Nr. 101. Die Parademusik fuhrt die Kapelle dieses 'Regiments auf dem Wasfenplatze der Reuslädter Hauptwache aus. — Landeslottcrie. Am vierten Ziebungstage der 5. Klasse der 164. Sächsischen LandeSlotterie fiel der H auptgewinn von 150 66 6 M a r k aus Nr. 93 671 in die Kollektion von Martin Kaufmann in Leipzig. über den bisher geltend gemachten Bedenken liegt. Aber wenn der Prinz dieser Auffassung ist. warum scheut man sich, diese Auffassung in einem staats- rechtlichen Dokument niederzulegen- Wir haben kürzlich schon darauf hingcwiesen. daß cs ganz un- gewöhnlich und mit dem Begriff der Souveränität geradezu unvereinbar ist. einen rein militärischen Eid zur Grund lage der Ausübung von RegterungSrechten zu machen. Wenn wirklich alles so klar und selbstverständlich ist, wenn um» die Deutler und Dreher fast entrüstet von sich ab weist. warum scheut man sich, das einzig Klare und Selbst verständliche auszusprechen, nämlich die Anerkennung deS bestehenden Rechts- und VersassungSzustandeS im Deutschen Reich - Hierauf fehlt die Antwort nach wie vor. Sie fehlt aber auch noch für die weitere Frage: Wie steht es mit der Nachkommenschaft? Der Prinz er klärt. das, er sich für immer an sein Versprechen gebunden fühlt. Kein Nachkomme aber ist daran gebunden. Niemand wird auch mehr berechtigt sein, von den Nachkommen irgend ein Versprechen zu verlangen. 'Wie unter solche» Umständen in Hannover Ruhe cinkehren soll, das bleibt das Geheim nis des BnndeSrates. sofern er wirklich gewillt ist, seine Beschlüsse von 1885 und 1967 über Bord zu werfen. Tut er daS. dann wird, daran zweifeln wir nicht, weder das pre «bische Abgeordnetenhaus, »och der Reichstag, noch das deutsche Volk hinter ihm stche n." TagesgelckiMe. Zum Zusammentritt des Reichstags. lieber die nächste Sitzung des Reichstags, der b!S zum 26. 'November d. I. vertagt ist. sind Bestimmungen noch nicht getroffen. Bor dem 20. November kann eine Sitzung nicht stattsinden, eS ist aber möglich, daß die nächste Sitzung erst am 2 5. November stattsindet. Ter 19. 'November ist Bub- und Bettag. ein Zusammentritt am 26. November ist deslmlb nicht sehr wahrscheinlich. Der Etat durste dem Reichstage auch erst in der letzten Novemberwoche vor- gelegt werden können. Die Anberaumung der nächsten Sitzung steht dem Präsidenten zu, sie dürste wohl frühestens Ende Oktober erfolgen. Gras v. LerchcnseldS 76. ltzeburtstag. Gerüchte und Tatsachen zur Welsensrage. Die „Braunschweig. Neuesten Nachr." berichten, die Verständigung zwischen Preuben und dem Herzog lichen Hofe in Gmunden sei nunmehr definitiv s!l ab- geschloss e n. Jin Laufe Vieler Woche habe Geheimrat v. d. W ense aus Gmunden in B r a u n schweig geweilt, um als Abgesandter des Herzogs Ernst August von Cum- bcrland mit dem Herzoglichen StaatSministerinm zu be raten. Am Donnerstag sei auch der b r a n n s ch w e i g i s ch e Bevollmächtigte beim BundcSrat Geh. Legationsrat Boden in B r a u n s ch w e i g eingctr offen und habe an den Konferenzen in der Angelegenheit teilgenommen. Sie hätten zu dem Ergebnis geführt, beim BundcSrat den v Antrag auf Aufhebung deS BundeöratsbeschlusseS vom lL 28. Februar 1907 zu stellen. Geheimrat Boden habe diesen ^ Antrag dem Bundeörate überreicht. Da der Antrag dort E» werde glatt «!> erledigt werden, habe das Herzogliche Staatsministerium in llebereinslimmung mit dem Herzog lichen Hose in Gmunden beschlossen, als Einzugstag »deS jungen H e r z v g S p a a r e S in Braunschwelg , Z Mittwoch, den 5. 'November, fcstzusetzen. 8— Tie »Brannschw. Landesztg.", die im allgemeinen als >S « besser informiert gilt als die »Br. N. N.". aus deren Quelle diese Nachricht kommt, erklärt allerdings, das, die Angaben -5 falsch sind. Auch der „Verl. Lokalanz." schreibt dazu: Die «o-^'chtüAeit der hier mitgeteilten Einzelheiten wird auf r»" unsere Anfrage an gutnnterrichtetcr Stelle allerdings be- »-^stritten. ES ist auch nicht anzunehmen, das, für die »^Lösung der Frage der in Braunschweig vermutete Weg Z ^ beschritten werden wird. Ebensowenig entspricht die A « von anderer Seite verbreitete Meldung den Tatsachen, daß ««Prinz E r n st A n g u st dem K aiser gegenüber eine » Zneue Erklärung abgegeben habe, auf Grund deren tz) nunmehr die Regelung der Angelegenheit erfolgen soll. An Wirklichkeit werden die bekannten, vor wenigen Tagen inhaltlich noch einmal genau umschriebenen Versicherungen 2? des Prinzen nach wie vor als ausreichend t!> aner- zö kannt und der Bundesrat wird sehr bald Gelegen- heu erhalten, zu den Vereinbarungen zwischen den beiden ^ Dynastien seinerseits Stellung zu nehmen. Daß Prinz SK Ernst August in den e r st c n N o v e m b c r t a g e n alS ^ Herzog in Braunschweig einzichcn sollte, war schon seit längerer Zeit in Aussicht genommen. Wahrscheinlich wird cs möglich sein, diesen Termin innezuhalten. Die „Voss. Ztg." erklärt gegenüber den Angaben, dab demnächst weitere amtliche oder halbamtliche Ver bs s e n t l i ch u n g e n in der Welsensrage erfolgen sollen, daß in nächster Zeit amtliche Veröffentlichungen darüber nichtzu erwarten seien. Die „Rhein.-Wesrs. Ztg." hat durch die Freundlichkeit eines ehemaligen Welsen die Kassenbücher der „D e n t s ch e n V o l k s z e i t u n g" seit den 86er Fahren im Original cin- sehen können. Aus diesen Kassenbüchern geht, wie das Blatt mitteilt, hervor, dab cumberländisches Geld unauf hörlich die Welse np resse befruchtete. Aller dings geschahen die Eintragungen in die Kassenbücher der »Deutschen Volksztg." io, daß der Herzog von Eumberland jederzeit objektiv richtig erklären könne, daß er seit der Auszahlung der Zinsen des Wclfenfonds der Welscn- presse keinerlei materielle Unterstützungen mehr zu gewendet habe. Die Herren vom Direktorium der Welfcn- partet aber, die sich vom Herzog von Eumberland die all gemeine Kricgskasse füllen lieben, würden auf Ehre und Gewissen angeben können, von wem das Geld dz:s uner- schöpslichen Depots herrübre. daS auf der Vorschubbank in Hannover liege und ivo alljährlich eine Summe von einein der Herren des Direktoriums für die „Deutsche Volksztg." »rbgelioben würde. In Potsdam, ivo Prinz Ernst August und Ge mahlin augenblicklich weilen, ist die Kaiserin gestern mittag aus Hubcrtusstock wieder cingetroffen. Der Kaiser wollte im Laufe des 'Nachmittags folge». Aus Gmunden wird gemeldet, dab der in Gmunden angesagte Empfang braunschweigischer Staatswllrdenträgcr bis auf weiteres verschoben worden sei. Die letzte Gmnndncr Erklärung beurteilt die „Nat.-lib. Korr." in folgender Weise: »Diese Erklärung bringt Zweierlei. Zunächst enthält sie eine Zurückweisung der Mißdeutung jenes Briefes, und da diese Mißdeutung lediglich von der Wclfen- partei ausgegangen ist, so liegt darin zweifellos eine Ab lage an die welsischcn Umtriebe der letzten Zeit. Das ist sicher ein erfreuliches Moment, wobei nur zu be dauern bleibt, daß man in Gmunden nicht schon früher einen solchen Schritt für nötig befunden hat. da es doch dem Prinzen nicht entgangen sein kann, daß sein bezüg licher Brief von allem 'Anfang an, also seit bald sechs Monaten, mißdeutet worden ist. Zum anderen bleibt auch zu bedauern, daß man nicht den Mut gesunden hat, die „Deutler" und „Rüttler" beim Namen zu nennen. Der zweite Punkt, den die neue Erklärung bringt, greift über den seinerzcitigen Brief an den Reichskanzler hin aus. Man will dem Einwand entgegcntretcn, als ob der Fahneneid den Prinzen nur io lauge binde, alS er unter preußischer Fahne stehe. Demgegenüber bekennt der Prinz als seine 'Auffassung, daß sein eidliches Versprechen für ihn keine Grenzen habe, daß er sich vielmehr für immer gebunden fühle. Man wird zugeben müssen, Hatz hierin ein gewisses Entgegenkommen gegcn- Der Prinz-Regent Ludwig hat an den bayri schen Gesandte» Grafen v. Lerchen seid in Berlin an läßlich des 76. Geburtstagsfestes ein Handschreiben gerichtet, in dem er dem Gesandten für seine treuen und unschätzbaren Dienste, die die Geschichte Bayerns dereinst ehrenvoll verzeichnen werde, herzlich und aufrichtig Dank sagt. In dem Schreiben heißt es ». a: „Ihr gleichmäßiges, auf die Pflege des R e i ch s g e d a n k e n S. wie ans die Wahrung der Interessen des H e i m a I st a a t c s bedachtes 'Wirken hat Ihre Tätigkeit als Mitglied deS Deutschen VnndeSraies zu einer sür daS 'Reich nnd für Bayern in seltenem Grade ersprießlichen gestaltet." — Die „B a n r. Staatsztg." veröffentlicht einen herzlich gehaltenen Glückwunsch-Artikel, in dem sic der hervorragenden Ver dienste deS Gesandten für die Ausrechlerhaltung und Ver besserung der Beziehungen Bayerns zu Preußen und zum Reiche gedenkt. Bestellung neuer Marineluftschiffe. Die deutsche Marine-Verwaltung hat zwei neue Luftschiffe in Auftrag gegeben, die nach ihrer für das Frühjahr 1914 in Aussicht genommenen Fertigstellung die Bezeichnungen »L 3" und »L 4" tragen werden. »L 3" ist nach dem Zcppelintnp gebaut und soll gröbere Lcistungosähigkeit als der „L 2" und eine Reihe weiterer technischer Vervollkommnungen zeigen. »L 4" ist das erste Luftschiff, das die Marincvcrwaltnng nach dem Typ Schütte-Lanz baut. Auch bei ihm sind alle all gemeinen Erfahrungen der Marinelustschissahrt berücksich tigt worden. Dcntschcr Iugcndtag. In Erinnerung au die bedeutsamen Errungenschaften der Freiheitskriege vor 106 Jahren begehen die Wander vögel Deutschlands und Oesterreichs die Feier ihres ersten deutschen Iugendtages heute und morgen auf dem im Wcrratale gelegenen Meißner Gebirge. Auf der malerisch gelegenen Burgruine Haustein im Werra- tale wurde dieser Iugcndtag durch eine Besprechung der Vertreter der einzelnen Vereine über die Ziele und Be strebungen eines freien deutschen Iugendverbandes ein- gcleitet. Vertreten waren u. a. der Bund der Wanderer, der Deutsche Bund abstinenter Studenten, die Deutsche Alademischc Freischar und die akademischen Vereinigungen Marburgs und Jenas. Um der freideutschcn Jugend bewegung und der Jahrhundertfeier sichtbaren Auodruck für alle Zeiten zu geben, soll der Luüwigstcin im Kreise Witzenhausen an der Grcnzscheide deS Thüringer und des hessischen Landes, angekauft werden, damit hier die frei- deutsche Jugend einen dauernden Sammelplatz findet. Verminderung der französischen Konsulate. Wie die „Franks. Ztg." meldet, wird die französische Ne gierung infolge einer 'Neuordnung deS Kvnsulatswesens die Zahl der Konsulate und Generalkonsulate beschränken und die Gehälter vermindern. Im ganzen sollen 11 Ge neralkonsulate und 18 Konsulate ausgehoben werden. In Deutschland wird nur ein Generalkonsulat be stehen bleiben, das von Hamburg. Tie bisherigen Ge neralkonsulate von Leipzig und Frankfurt a. M. werden in einfache Konsulate verwandelt. Mannheim wird Vize- koniulat und die Konsulate von Nürnberg und Breslau werden aufgehoben. Zu Poincaräs Besuch in Madrid. lieber die Bedeutung der Reise des Präsidenten Pvin- carä erklärte Minister Pichon einem Berichterstatter u. a.: Die Madrider Reise des Präsidenten, die sich an die Londoner Reise anschloß, sowie die vom König Georg V. veranlaßte Entsendung eines Kriegsschiffes nach Earta- gena sind neue Beweise sür die engen freundschaftlichen Beziehungen, die in der gleichen friedfertigen Absicht Eng land, Spanien und Frankreich vereinigen. Der allgemeine Frieden i» Europa kann daraus gewiß nur Nutzen ziehen. Was die besonderen Interessen Frankreichs an belangt, so sind sie zu offenkundig mit dieser Politik ver knüpft, als daß es notwendig wäre, sie eigens hervorzu heben. — Von französischen P r e ß st i m m e n liegen fol gende vor: Die „Petite Röpubligue" schreibt in Besprechung der Trinksprüche: Wir wissen nunmehr, daß die Entente nicht bloß in Marokko, sondern auch in Europa in der all gemeinen Politik der beiden Regierungen ihre Anwendung finden wird. — Tic „Lantcrne" sagt: Wird Deutschland die Weisheit besitzen, dieses unvermeidliche Ereignis ohne Rekriminationcn hinzunehmen'? Wir hoffen cs. Wenn Deutschland sich darüber ärgern sollte, hätte cs Unrecht. Präsident Wilson als Gegner der Tarifbegünstigung der amerikanischen Schisse. Ter „Timeö"-Kvrrcspondent in Washington meldet, daß der Präsident Wilson nach einer Besprechung mit dem llntcrstaatssekretär Moorp des Auswärtigen Amtes zu der II c b e r z e u g u n g gelangt sei, daß die geplante Freiheit sür amerikanische Schisse im Panama- Kanal gegen die Bestimmungen des mit England ab geschlossenen Vertrags verstoße. Ter Präsident ivird diese seine llcbcrzcugung dem Kongreß entweder in einer besonderen Botschaft kund tun, oder sie den demo- lratjschcn Führern Mitteilen, lieber diese Haltung des Präsidenten herrscht in England große Befriedi gung. Es wird aber befürchtet, daß der Kongreß auf seinem früheren Standpunkt stehen bleiben könnte. Die »«iöeiuführuug des Präsidenten Juanschikai ging im Taiho-Palast in Peking vor sich. In srtnex A». tritts rede l>vb Juanschikai hervor, daß er eine feste und stetige Politik führen werde. Er erklärt« bann, das erste Prinzip der Regierung sei eine klare Definition und Bekanntmachung der Rechtsgrundsätze. Herstellung und Erhaltung der öffentlichen Ordnung und danach Eingehen aus die Erfordernisse der Zeit nnd der Umstände. Er trete kür den Fortschritt ein: extrem radikale Methoden be günstige er nicht, sei jedoch zu einer Politik schrittweiser Reformen entschlossen. Kapital und Unterricht, besonders auf technischem Gebiet, seien sür die Erschließung Chinas von Wichtigkeit. Beim späteren Empfang des diplomati schen KvrpS hielt der Doyen, der spanische Gesandte Pastor, eine Rede, in der er Juanschikai die Glückwünsche der sremden Vertreter anssprach nnd der Ueberzeugung Ausdruck verlieh, daß die auswärtige» Beziehungen Chinas unter der Präsidentschaft Iuanschikaia noch herzlicher wer den würden. Der Gesandte fügte hinzu, daß die genaue Beobachtung der Verträge und Gebräuche nicht nur den Frieden Chinas nnd die Stabilität der Republik, sonder» auch die Erschließung des Reichtums Chinas sichern werde, zu welcher beizntrage» die fremde» Nationen ein Interesse hätten. In Erwiderung aus die Ansprache des Gesandten gab Juanschikai die schon mitgeteilte Erklärung ab. — Der Chef der berittenen Polizei, Che», ist ver haftet worden. Bei Durchsuchung seiner Wohnung wurde eine große Anzahl Wertpapiere gefunden. Che» gestand ein. daß die Rebellen des Südens ihn bestochen hätte», einen M vrdv r r s u ch a u s I u a n s ch i k a i zu unterneh men. Er war dadurch in Verdacht geraten, daß er ver suchte, sich für die Feierlichkeiten einen Platz in der Nähe Juanschikais z» sichern. Zum Tode Katsuras. Die „Nordd. Allg. Ztg." widmet dem Andenken des verstorbenen japanischen Staatsmannes Fürsten Katsura Worte aufrichtiger Teilnahme und hebt insbeson dere hervor: Deutschland habe in dem Verstorbene» einen seiner besten Freunde in Japan verloren. Katsura selbst habe stets mit Vorliebe der Zeit gedacht, die er in Berlin auf der Kriegsakademie und später als Mili- tär-Aiiach» verlebt habe. Deutsch habe er als seine zweite Muttersprache bezeichnet nnd stets Gelegenheit genommen, seine Sympathien für deutsche Kultur zu be kunden, zum Beispiel als Mitbegründer der Schule des Ver eins für deutsche Wissenschaft in Tokio nnd als Präsident der dort gegründeten deutsch japanischen Vereinigung. Im übrigen waren -er Lebenslaus und die staatsmünni- schen Leistungen KatsuraS mit der Entwicklung des modernen Java» so eng verbunden, daß mit Recht gesagt werde, sein Leben erzählen, beißt die Geschichte Japans erzählen. Deutsches Reich. Am Tage der Hundertjahr- Feier der Schlacht bei Leipzig soll in allen preu ßischen Schule» der Unterricht ausfallen. England. Eine stark besuchte Versammlung der Arbeit gcbcr der B a u m wollspin n erei e n von Laneashire bat einem Beschlüsse des Großfirmencnisschnsses zugestimmt, daß in der Woche vom 18. bis zum 25. Oktober eine all gemeine Anssperrung erfolgen soll, wen» die Ar beiter in der Spinnerei Beshire in Bolton bis dahin die Arbeit nicht wieder anfgenommen haben. Ter Beschluß wurde einstimmig angenommcn. Vereinigte Staaten. Der frühere Präsident der Atlantischen Nationalbank, Meccalf, der sein Amt vierzehn Tage vor der Eröffnung des Konkurses dieses Instituts nicdcrgelegt batte, wurde wegen mißbräuchlicher Verwendung von 200 006 Dollars Bankgelder verhaftet. Mexiko. 'Nach den jetzt hier vorliegenden amtlichen und privaten Nachrichten sind in Torreon Deutsche weder ums Leben gekommen noch verletzt worden. Die Mebrzabl der Deutschen ist in Torreon zurückgeblieben. Einige befinden sich aus dem Wege nach Mvntcry und be finden sich in Sicherheit. Während deS Druckes nachts einstenangene Neueste Zrahtmeldungen. Braunschweig. Wvlfss Telegr. Bureau ist ermächtigt, die Meldung der „Brannschw. Neuest. Nachr." über eine endgültige Bestimmung betr. die Aufhebung des B u n d e s r a t s b c s ch l n s s e s vom 28. Februar l967 und betr. den Zeitpunkt des Einzuges des herzoglichen Paares in Braunschweig zu dementieren. Ncwyork. Die Uraninm-Linic wies ihren Vertreter in Halifax an, zwei Dampfer an die Unglüclsstätic des Dampfers „V o l t n r n v" zwecks Bergung der Leichen zu entsenden. Madrid. lPriv.-Tel.) Der Vertreter der „Franks. Ztg." hatte mit einem Staatsmann, der der spanischen Regierung nahesteht, eine Unterredung über den Besuch Poin- cares. Der spanische Staatsmann erklärte, wir haben ctzt zwar kein förmliches Bündnis mit Frankreich, doch ein solches Verhältnis, daß in Zukunft die Möglichkeit des An- chlusscS an andere Machte als England und Frankreich ausgeschlossen ist. Mnkdcn. Tie Posten der diplomatischen Beamten in der Mandschurei sind aufgehoben worden. Die Kon- uln haben, wie das früher geschah, mit den TavtaiS zu verhandeln. DaS Projekt des Generalgouverneurs, zwei Brigaden aus Ehunchuscn zu bilden, ist in Peking abgc- lehnt worden. Belgrad. Nach dem amtlichen Ausweise betrug die Zahl der E I> v l e r a k r a n k e n am 7. Oktober 591. Ncu- erkrankt sind 27 Persönen, genesen 77 und gestorben 8. 6 Mann von dem in Belgrad in Garnison liegenden 6. In- anterie-Rcgiment sind unter choleravcrdächtigen Erschei nungen erkrankt. — Das Amtsblatt veröffentlicht eine» Erlaß des Königs, durch den die Skupschtina für den 11. Oktober zur ordentlichen Hcrbstscssion cinberufcn wird. Wie verlautet, wird der König die Session am 17. Oktober mit einer Thronrede eröffnen. Tokio. (Meldung der „P. T. A."I Die Ltnle Li- v i n g a i — T a o n a n f u — K a i m a n—H ailungtschcn, für deren Bau hier eine China-Anleihe von 16 Millionen Acn gezeichnet worden ist. wird durch ein japanisches Syn dikat, wie verlautet, von javanischen Ingenieuren mit japa nischen Materialien, gebaut werden. Neniyork. Nach einer Depesche aus Mexiko sind die beiden Häuser des Kongresses nach Verhaftung mehrerer Abgeordneter von Huerta suspendiert mor den. Durch eine Proklamation werden die 2keu mahlen auf den 26. Ottvbcr festgesetzt, den Tag der Präsidentenwahl. Chemnitz. (Priv.-Tel.j In der Chemnitzer Ostvor stadt wurde heute ein schweres Verbrechen entdeckt. Seit heute früh vermißte man die mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zlisninmcnwvhnende 22 jährige Arbeiterin Seifert. 'Nach langem Suchen fand man in den Abend stunden ihre Leiche in einem Koffer vor. Dieser befand sich in der Bodenkammer, in der das Mädchen allein schlief. Der 16 jährige Bruder des Mädchens, der verdächtig ist, seine Schwester ermordet zu haben, ist flüchtig.
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