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Dresdner Nachrichten : 16.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-16
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.06.1881
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26. zabrermk. <z«'«Lt, »,rd,u ll »>» e-ackm s !U,r a!>»enomm«n, Ssmila,« dl» Muldg» l!k lldr. I» NeuliadtNtlk»» wochcnldgkli: °r. Kl»»-rqa-!» Är.SbiiSiLchm.-tilür. - Dcr Naum einer clniral»,-n lScliizcilc koncll^l^rüingclandt Ue .-jette w^Ps-i». lklnc Äarainie lür «»» aächft- Itri,e >-rln,.i,icn der cknscralc wird «>,il ftkqcde». A.Kwarll^e Aniirncen-Auslrize von uns nndelonniru lninr» un» -ttcrlonc» uncnicn wir nnr ncgcn Pea»un>ern»do-,jnl>l»i>tzoulili BrlelniaUcn od>r nonc>nl>u>luiir. Acht ^Ndc» lonc» lS gier. gn jerale lür Ue Mouiogs jiununec ««c «achexinn?,cn>°^edle i-eltte »ilie ln -pizr. P ^ZB»88E», ^ 1. I., A dskörckort-Vu/vifre» in »»"/"it-inaon <I"i- ^V,-Il /n Oriffinal- L pioison und 8"viilirl I,"i >Vii-ck"iIinln>m«i> Ilassatt. k,>8toii- 'ü vosünnttlilüg", Iv»I»I»l;", 0»"i l"i>aiiuallin" urali«. ->> ,Io.V»8- « kuott lioroitwilliust. I-vu tt»u/"u Duf; uuunEiRrooii",, D «"ütiiu-t. Rom. Die Kanimcr »ahm bc» Artikel deSLizahirciormgeictzes. worin die Regierung untcr Stellung der Vcitrancnoirage de» Wai'lceiisus auf lOLirc NN Lenk. lesisetzte, mit 2l»:t gegen ITQ Lttnime» a». »H« Ne»lr trkelt. Q. 17 ^lnuIisn-Ldra»»» I? L <v z üNdllklMme. Toulon. Mnstapha Pascha ist mit der Tnncic»kominiss!o» hier eingetioffe» und c- rendst cmplangc» worden. Konitantiiiopei. Das E roilar der Pforte vom II. Juni crklän: die Pforte dolle medl tiiin fc ldrc H> »ellsrcchtc lüsiisllichc Ziililir und (>icMc I. « Istnjr» . fH 8old->t in lll-n «illnvil-i-i^'^lon IHM,,, 0,,,uuii" lüo Mnanos ^ I'L88(!N. lüllij-i! j'r"j8", ^ bezüglich Tunis auirccht und werde nie die Priitcnfionen der Pole der lrav-zösisck'c» Koniuln anerkennen, welche vezweclt die tuuciiichen'Aiigcicgenheilcii im Name» Zraiistcicho zu verwalten. «r. 167. > Wtttel-ung vom ic>.I»»I: Baromeler na«, vswr Äilsold, Ä!a«iira„e l!>. lAnd».«l>I.> i l 7«n Mlll.. lel, nellew I Mill.qeliiene». rinrnn-melionr. ». Reaun,.- N! X 4l!.. »icdr. Te-np. nxllll.. NiiMsie leniv. ln" Al. ->N»d AN'N Wind. Aenn-!ll n-nl'cnlor Aussichten silr den in. Juni: Zeitweise etwas aufklärend, meiit trotte», etwas warmer. Donnerst«-, 16 Inn!. kkianlworllichet Ridaclcur silr Pllijljsches Nr. Emil Blcrk» i» Trelde» Die Tobten reiten schnell. Vielleicht schon zu der Stunde, da diese Druckzeilen unfern Lesern zu Gesicht komincn, findet sich der -rüsile Theil der Reichstausadgeordncteu zu Hause oder doch aus der Heimreise. Es ist, als ob unserer Volksvertretung der Bode» unter den Unsren brennte. Bis zum Sonnabende den rückständige» Reit ausarbciten — i, Gott bebüte! Das wäre zuviel zugemulbet Am Mittwoch Abend musl Alles zum Abschnappe» fertig sein. Ala lebte Schüssel wird auf die Aeichstagstafel das Unfallversicherung^ gesc» aufgetragcu. Vielleicht als blobcs Scklaugcricht. Sicher ist. dass die Liberalen in der ,vori», in welcher dieses Hülmersrieassoe auf dem Tische erscheint, mebrere .ünöchelchen finden, die sie sicher lich nicht Innunterwürgcn werde». Ter Ausschluß von Privatanstallen von der Arbcitcrversichernng ist der eme .Knochensplitter und dieser sperrt sich in ihrem Munde umsomcbr, als er mit einein andere» Hülmerbein fest zusainmengewachscn ist: nicht das Reich, sonder» die Einzelstaaten sollen die Versicherung durchfübrcn. Der dritte sperrige Knochen ist, aber nicht bloS für die Liberalen, der Vor schlag, dag die Fabrikanten allein die Versicherungsbeiträge zahlen sollen. Aber wohlverstanden, nicht für alle Ewigkeit. Viel niehr soll der nächste Reichstag in dem vom jetzigen eben erst beschlossenen Geselle eine Abänderung dahin anbringcn. bah später die Einzelslnntcn den ssabrikanten einen Theil ihrer Last abnclnnen und die Prämien aus der Staatskasse mitzahlen. Das Gesell enthält nämlich leine Bestimmung über den Termin seiner Einführung. Dieser bleibt offen gehalten. Bismarck hat in Absicht- kurz vor den Wahlen das Volk anssordern zu lassen, nur solche Männer in den neuen Reichstag zu senden, die nachträglich einen Dtaatszuschuh durchbringen helfen. Der Telegraph wird ja wohl berichten, wie die Stammgäste des Reichstags diesem Hübnersrieassoe plsetlen oder znsprechcn. sni die sozialistischgebräunte Pasletentrnste dieser Henkersmahlzeit werben sie mit ihrem Planchesterinesser nicht übel hineingcfalnen sein! Möglicherweise ist dieses Arbeiter llnsaltversicherungSgesch das einzige bleibende Ergebnis! einer vicrmonatlichen ReichStagsarbcit. Alle übrigen Entwürfe, welche soziale Reformen anbahnen wollten scheinen die Schmetterlingslarve nicht verlassen, sondern Entwurf puppe bleiben zu sollen. Auf keinem Reichstage hat Bismarck mit seinen Vorschlägen soviel Niederlage» erlitten, wie aus diesem. Die einzige Steuer die er durchsegle, die Börsensiener, ist ihm so kläglich beschnitten worden, dag sich der Ruf erhebt: er solle auch dieses Gesetz nicht perfekt werben lassen. Schon der Entwurf blieb weit hinter den Erwartungen zurück, die man an ein aeeeplables Börsenstenergeseb zu stellen berechtigt war. Er sollte einmal die Berechtigung einer Besteuerung der Umsätze des mobilen Kapilals gegenüber der längst bestehenden Besteuerung der Umsälze von ,un mobilien lHiipotlieke») zum Ausdruck bringen. ,lui» andern sollte in der neuen Steuer eine erhöhte Heranziehung des Gros-kapitale z» ben Staatslasten durcbgesül»rt werben. Diese letztere ist ange sichts der burch die neue .iollgesengel-ung geschatsenen höheren Be Hutung der gros-en Maste der Bevölkerung ein unerlässliches Gebot ausgleichenber Gerechtigkeit. Die AuSarbeiter des Entwurss hielte» fick, allerbings nicht streng an diese Gesichtspniitle. Sie berücksich tigten vielzuwenig, das- heutzutage die Börte nicht mehr ihrer nr spriniglicben segensreichen und nolliwendigen Bestimmung geniäs- sunctionirt, das- vielmelir neben dem völlig legitimen Efsektengeschäst, den- >innse und Verkaufe von Waare» und V.-erlhlilel», die krasseste nnd schtvittvelbasiesle Spekulation slorirt, das- nicht selten die Börse eine Akademie für straflose Umgebung der Gelege ist und das- eine verbältnis-mäs-ig geringe Anzahl von Kapitalisten mit allen Mittel» des Raffinements albemlos arbeitend, die GesanmiNnwölkeruug niste inalitch ausbeutct. Der Bönenste-ier Entwurf trug, nach den- be zeickmenden Urtbeile des Üieicbsboten, ein Gepräge, als sei er das Produkt eines furchtsamen Mannes, der den .sorn der Gislbaum lönige scheut oder eines subalternen Steuerbeamte», dem man von der Börse erzählt habe, da» die hier getriebenen ehrlichen Geschäfte bis zu einem gewissen (Krade zur Steuer Iierange-ogen werbe» lonnen. Der Entwurf schoss, das sei von vornherein zugegeben, mit feinem Verlangen aus 'Besteuerung von Ebels, Quittungen und Giroanweisungen über das zsiel hinaus und die Ablehnung dieser Bestimmungen seitens des Reichstags war vollberechtigt. Aber der Aeichstag verwässerte die wenigen anderen brauchbaren Be stimmungen noch vollends. Er lelmle sogar die Besteuerung der Lombnrdirung von Hppolheken ab, obwohl diese Art von Geschäften nur dem Bauschwindel in ben Gros-städten dient und die schwere Krisis, welche der städtische Grundbesitz durchzumachen hat. wesentlich durch sic mit verschuldet ist. Das stärkste Stückchen aber war die Abweisung des Proeentstempels aus Schlusischeine und die Tcstsetzung eines Tirstemoels. Bei jener Bcsteucrnngsart hätte man eine Uebcrsicht davon bekommen, welche Unmassen von Spekulationsgeschäften täglich gemacht und wie viele Millionen im Handumdrehen von einem Portefeuille in's andere übergehen, ohne angemessene Beiträge zu den Staatslasten zn zahlen. Darüber soll aber eben Nichts ins Publikum kommen und der magnetische Börsenring, an den sich die Eisenseilspäne dcü Reichs tages anschlosfen, hat schon dafür gesorgt, das- auch fortan über jenen .Theil deü Vcrmögensumsahea hübsch Dunkelheit walle. Selbst zur Bcratbung der Petitionen über die Eivilehc nahm sich der Reichstag keine Zeit. Das isl wirklich schade. Der Ansturm der Orthodoxen gegen das der Bevölkerung so theuerc Institut der bürgerlichen Eheschließung wäre gewiß abgeschlagen worden. So aber werden die Agitationen dagegen im Stillen und Geheimen sortgehen. ES ist nicht wahr, daß, wie Klcist-Rctzoiv behauptete, durch die bürgerliche Eheschließung 90 Proc. der Bevölkerung in ihrem Gewissen bedrückt werden. Den Haß der leinen ?ligue orthodoxer Gunter gegen diesen segensreichen ,zorl>chntl der Gciciz- gebuug theilc» nur sehr geringe Kreise im Lande und wenn man gegen bas Eivilchcgesetz dicke Folianten von Petitionen, bedeckt mit Unterschriften und Kreuzen, vor dem Reichstagsthore abgeladen hat, so pfeifen es die Spatzen von de» Dächern, wie man diese Unter schriften sich zn verschassen verstanden hat. Eigenlhümlicb ist es, daß die katholische Kirche nicht einen derartig intensiven Haß gegen die bürgerliche Eheschließung hegt, als der ist, den die verknöchcrtste protcsianlische Orthodoxie zur Schau trägt. Diese hat cmen wun derlichen Streilgenossen neuerdings in der jüdischen Orlbodoxie gesunden Vor Kurzem tagte in Nordtiausen der Verein israelitischer Kultusbeamten Mitteldeutschlands. Die Rabbincn beschlossen daselbst einhellig: „Die religiös rituelle Trauung ist zur Schließung einer jüdischen Ehe unumgänglich nothwcndig und weihevoll zu vollziehen." — ..Die vollzogene Eiviltrauung soll bei der religiösen Trauung ai- passender «teile erwähnt werden." Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß dieser Beschluß in grellem Widerspruch fleht mit dem Rcichsgcsetz über die Eivilehc. Dieses legt der kirchlichen oder snnagogalcn Trauung nur die Bedeutung einer erhabenen Tcierlichkeit bei; der Rabbincnbeschluß aber erklärt zur Rechtsgiltigkeit einer jüdischen Eheschließung die religiös rituelle Trauung als unerläßlich. Darnach wäre die Ehe zwischen einem ."zsracliten und einer Glaubensgenossin, welche der Rabbiner nicht noch nachher einsegnet, nicht rechtsverbindlich. Tic Staatsgewalt wird auf diese Schrulle der orthodoxen Rabbinen zwar ebensowenig Rücksicht nehmen, wie auf den Haß der protestantischen Orthodoxen gegen den Eivilakt, aber als Zeichen der Zeit ist die Verbrüderung von Gcbetlocke und Bässchcn wohl beachtlich. Weit einsichtsvoller und sicher auch für El-risten belierzigenswerth, ist aber ein anderer, von den israelitischen KultuSbeamten zu Nordhausen gefaßter Beschluß, dem weite Verbreitung zu geben, uns Bedürfnis- ist: ..1 > Die allgemeine Betbeiligung bei dem össentlichen SabbathS- gottcsdienste, auch seitens der «chuljugend, ist mit allcii^Mitteln und Kräften zu erstreben: 2) eine größere -vciligung des Sabbaths als Erziehungs und Sittlichkcitsmittel zu Wahrheit und Sittlichkeit maß mit allen Kräften angestrebt werden." stcncilc Telr-ramme ocr..Dresdner Nackir." vom I.'>. Juni B erl > n. R eittiota g. Das im Aniange übcrauö schwach' belctzle Haus ttcnctzmigt tm ftluge dicAutzbcbnung dcö Vertrags mit Ocstcircich-Ungarn wegen Beglaubigung ler össentlichen Ur kunden auf Bosnien und die Herzegowina, sowie ble Stral- besilininungen belr. Zuwlterbantlungen gegen die österrelchlsch- ungarischcn lollgcsctze. Dann folgt Lchlußbcralhuiig über das Arbeiter llnfallpcriicherungvgcseß. rTrbr. Langwerth v. Slmnicru lpricht gegen vaö Gesetz. Laster will wissen, ob ein Eomproiniß z» Stanke gekommen oder nicht, ob geschlossen werte oder nicht. Werde nur auf ftrcitag vertagt, so könnte inzwischen noch ein Eompromiß zu Stande kommen. Man schwelge, kein Zurni k -Heiterkeit.» Der Reichskanzler habe das Gesetz mit zuviel Geräusch eingebracht. Die Mcbrbeit keSHau cs babe ivre Ansichten in letzter Zeit wicdcrdolt geändert. Man hätte »och ein Jttbl >no Land geben lasse» und Iiilormaiionen ein holen sollen; die Ungeduld eines Mannes babe das verhindert, eines Mannes, der groß daileht in dev Uebersicht der Verwal tung, der sich aber nicht in Einzelheiten zu vertiefen vermag. Das lei eine falsche Politik: große Prinzipien auszuilellen und es dann an der genügend vorbereiteten Durch'iM nng schien zu lassen, v. Kartons: Die »Ansicht über die maßgebenden Pnntte hätte» lick' besonders bel denen geändert, die sich am meissen mit dem Gesetz beschäftigten , daraus gehe hervor, daß man gut tbuc. wenn man erst Klärung durch die öffentliche Meinung abwartc. Alle Nachrichten über eine bevorstehende Auslösung der Reichöpartci seien erstunken und erlogen - Heiterkeit». Seine Partei stimme ln ihrer Mehrheit gegen StaatSzi-schuß, für Reichs anstalt. im klebrigen lür die Beschlüsse der 2. Lesung, skreund begründet den ablehnenden Standpunkt der stzortschrittörartei. v. Hclitori-Bctra: Man müsse dem Reichskanzler dankbar lür die von ihm ergriffene Initial ve sein. Eine wiche »lic-orm könne nicht aut einmal knrchgciuhrt werden; da sei denn gerade die Unfallversicherung ei» guter Prüfstein. Hartman» erklärt, daß die Sozialdemokraten cs dankbar anerkennten, daß der Reichs kanzler das Geich eingcbratt't habe. Sie machten doch nicht zu ihrem Vergnügen Skandal, sic agltirten nickst aus Lust an Agi tationen. Sie seien nickst verantwortlich für DaS, waö Most, Hassclinann und andere Leute schreiben. Staitssckrctär Iw. von Bötticher: Mit der Klage, die Vorlage lei nicht genügend vor bereitet. komme man nickst weiter. Der erste Schritt sei allemal mit einem gewissen Risiko verknüpft, gleichviel ob er bcntc oder erst in ein paar Jahren gethan werde. Schwere Bedenken erregten innerbalb unserer Reichs - Regierung die Beschlüsse wegen Ablehnung des StaatSbeltrggS nnb wegen Beichtling auch der minder gut fituirtcn Arbeiter mir Prämiciibeilrägcn, vor Allem aber tic Dcecntrali- iation keS Unfall - Versicherungswesens durch Landcs- VcrsichcrimgS - Anstalten. Keine deutsche Regierung habe die Meinung kiindgrgcbcii. daß sic der Landesverstcheriina den Vorzug vor der RelckiS » Versicherung gebe. ES hantele sich vier gar nicht um eine Erhöhung der Machtkesug- inne ccS Reiches. Sollte aber das Hauö gegen RcichSversiche- rung entscheide», so werte eS tic Regierung trotzdem vcr- suchen. Der Staiidpimli drS Reichskanzlers sei nickst: ohne StggtSziilchuß kein Gesetz, er wolle nur keine Bciastung des nicht IcistuiigSsälssge» Arbeiters. Dlc Rclchkrcgicruiig sei auch heute noch der Meinung, daß ein Tbeil der Prämie bester mii! die breiten Schultern des Staates zu laden sei. Sic werke cS j aber auch ohne Sraalöziischuß versuchen, wenn der »Reichstag! dahin Beschluß saßt. Hieran! wird ln die Eiiizcl-Bcratt'ung cingcricten. Jür Reichs-Versicherung spricht Buhl, dagegen Ltlimm. worgiit dieselbe mit NU gegen io.', Stimmen abgc- lcbiit wird. Dagegen stimmen die Dentichkonscrbativcn. kav Eciilrnm und ein Tbeil tcr »Rcichvpartci. daruntcr 'Abg. I>r. h. Schwarze. Ein Antrag Ehsoldt'ö ans 'Bescitiguiig der Erc- rcnzlrist wird abgclcbnt. Abgclcl'iil wird ierncr der von Eon- scrvatlveii lind tTortichrilt gleichlautend eiiigcbraclstc 'Antrag ans Ucbcrtragniig dcrgciam inten VcrsicherlliigsprämIcgustcnBctricbK unternchmcr. Die »TorlichrittSvarlci stimmt selbst dagcgcii. I!ach-^ dem tic Zulassung der Prihatgescilichasten anSgcichiossen worden. Die Beschlüsse der 2. Lcinng werde» überall anirccisterhalten; j bei 8 k»2 wirb die Bcra«h»iig am Antrag der Hübrer tcr Kon-i scrvativcn, sttelchovartci und Ngllonalllbcraleii vertagt. Berlin. Der Reichstag nahm das Uniallgcsetz nitt gegen U»K Stimmen nach den Beschlüssen der 2. Leiung Mi. Dagegen stiminle» die liberalen Iractionen, die Sozialen und einige Mitglieder der Relck'Svartci. darunter Grat BlSmarck, i Kardorff und Falk. Staatssekretär Bötticher verlas cln Dekret keS Kaller« nnb sprach zu.-leich den Schluß des Reichstages aus mit elnem Hoch aus den Kaiser, vor welchem die Sozialisten den Saal ,erließen. i Berlin, Im Befinden des Reichskanzlers lst eine Besse rung cingetreten, dock» ist temieibcn noch Rückhaltung von Ge schälten geboten. — Die Meldung teö konservativen „Deutschen Taget»!.", daß der Herzog v. Ratldor, -tzürsl v. Plcß, Graf strankenberg und Gras BiSmark aus der Deutschen Partei auS- ichcibcn, wirb in der „Post", dem Organ der Reichöpartci, sür nnwabr erklärt. Berliner Börse. Den Bemübungen der Baiss'epartci gelang cv, wiederholt Schwankungen hcrvorzurnicn, ohne dcsbalo dlc teste Grunrsttniinuiig bcseltigen zu könne». Die Hausscpaitci hielt der Coiitreinine tapler Stand und w gewann das Geschält ei» belebtcö AuSschc». Schluß seit. Kredit »Heden 1'/-.-, Ungar. I, Lombarden I Mk. besser, Iranzoicn dagegen 4 Alk. niedriger. Eisenbabnen ziemlich unverändert. Prioritäten teil Banlen im Allgemeine» behauptet; die testenden, aniangS maller, er holten sich dald wieder, bimbö »cst. fremde ziemlich gefragt, besonders stproc. ungarische Golvrenke inwlge der Ei»inh>uiig in Paris. Bergwerke geschästSioö; auch Industrien halten im All gemeinen beschränkten Verkehr. Lokales und Sächsisches. — Gestern Mittag widmeten II. MM. der König und die Königin den neu ausgestellte» Gemälden .'c. in der aka demischen Kil»st-AttSsteilung auf der Brühl'schen Ten'asse einen längeren Besuch. - Der Präses der Ober-Militär-ExammationSkominission, Generallicutcnaiit keS Barrcs, erhielt dao.Großkrcuz des König!, sächsische» A l b c c ch t S - O r d e» S, tcr Edel des Gcneral- stabea der Geiicral-Impcktien rer Artisteric Oberst-Lieulcuaiit v. Schell, der Direktor der vereinigte» Artillerie- und Ingcnieui- Schulc Obecst-Licutciiant Weinbcrger und tcr 2. Inspizient der Obcr-Mittlär-EramiiiattonSkommission Major z. D. v. Aßmutl) taS Komthurkreuz 2. Klasse desselben Ordens. — Dem Theilbalcr der blcsigcn Buchdruckercl-iTirma E. E. Vleindold u. Söbne, Herr» LBaiter Julius Mclnhold, ward daö Prädikat „K önigl. H o l b u ch d r u ck e l" vcrlicbcn. — In der öffentlichen S t a d tv e ro r d »c t e n s i tz u n g von gestern Abend wurde dem KoLegium von seinem berichten den 'Ausschuß betreffs der brennenden Pf'crtcbahnirage i» der Hauptsache vorgcichlagcn, die vom Ltatkratv mit Herrn Parrish veicinbarten Bcstiinmungcn über die jährliche Platzgebühr >'M» Mark pr. Kilometer» und das jährliche Brückenzoll-Pauschale UM-) Marti unter der Bedingung zu gcnrbmigc.i, daß nach Ablauf von je 10 Jahren der Ratl> mit Zustimmung der Stadt verordneten bel'ugt sein soll, beite Sätze angcm essen zu er höbe», außertci» die bcitragsmäßig scstgeiexten Terniinc lür die Eröffnung tcs Betriebes tcr Liliicu Poüplatz - Waldfchlößcheii, Alberthlatz - Mctingcr Lagcrkcllci, Aiincnstraßc-Löbtau um je >.'» Tage zu verlängern, aber auch gleichzeitig kein Ralhe Bc- ircindcn darüber guozusprcchcn, baß er v o r der Vereinbarung mit de» Stadtverordneten über obige Bedingungen die Ausiüh- rnng keö Bahiibanev gestalket habe, und re» dringende» Wunsch allSzuiprechen, daß er dergleichen wichtige Angelegenheiten dem Kollegium nickst wieder erst dann zugchen lasse, wenn die Sache äußerst dringlich geworden und soiort erledigt werte» solle. Das Eoileginm erhob die letzte» beiten Punkte nach mehrstün diger Debatte zum Beschluß und moreritte mir den I. Punkt iiack' einem Antrag dcS Stativ. O>. Wänlig ». Gen. dahin, daß der Unternehmer nach Ablauf von je 10 Iavre» acvaitcn sein soll, ankcrweite Vereinbarung m!t den städtischen Eollcglcn bezüg lich der Platzgedübren und des Brückenzolles zu treffen; die Platzgcbühr aber, sowie der Brückenzoll nach 10 Jahren nicht über dad Doppelte und der Brückenzoll nach Ablaus von 20 Jahren nicht über daö Dreifache steigen solle. — Die Pierrebahiirircktion darrte gestern der Dinge, die da kommen solle» und Ist gerüstet, den Betrieb der neuen N c u- slädtcr Linie schon binnen :t Tagen gnzufaiigen, je nachdem tic Stadtverordneten sich entscheiden. Die große Zahl hierzu nöthigcr Beamtcii ist bereits in Dienst genommen und Instruirt. Auch für dicic wäre eine Fortdauer kcs seltsamen Sislirvettad- rcnö scdr bcklagcnSwcnh. — Das Ministerium des Innern hat neuerdings, gegenüber der Thalsgchc. daß jetzt vicliach von verkommenen Subjekten Verbrechen vcgciiigcn werden, nur um inö Zuchthaus zn gelangen, gngcordiict, daß die rückiälllgcn Verbrecher mit möglichster Strenge behandelt werken; der Ertani iracnk wclcber fukost von den Spargelder» soll ganz wegiaile», auch werken sic »u», selbst wenn sic sich gut iübren, in tcr dritten Disziplinarkiass'e gebasten, ln welcher ihnen noch ein Viertvell des an sich schon rcdnzirtc» Vcrkienstantt'cils für ihre Arbeit abgezogen wird. Dicic Verschattungen werden die Neigung, ins Zuchthaus zu kommen, wohl avkühlen. — Der kürzlich erwähnte Versuch, den n o tbl eIde nk e n Webern Im oberen Volgtlandc wenigsten« tdeilweisc lobnc»- dcrcn Erwerb im Bergbau zu bieten, hat den Erwartungen nickst cntshrochcn. Von den 70 Arbeitern, weiche sich am den Aulrui der OelSnitzcr AmtSl'anptmannschait gemeldet hgsten, sind über haupt nur 2K Aiann I» OeiSnitz cingclroffen, von kcncn nur noch 8 Man» In Arbeit verblieben sink. '.» haben überhaupt die Arbeit gar nicht begonnen. I l haben nach > bis 6 Tagen hie Arbeit wieder eingestellt. Der Rest von 8 Arbeitern besieht gnS 2 Webern löst halten sich ans lenen Anw»! gciiicltctt. :r Schuhmachern und je l Kauimann. Schlosser und Bäcker. Auch i» den GerSdorier Kolstenwerkcn bat ma» mit demselben Ausruf die gleiche Ettabrrmg gemacht. Die Leute scheine» vor der etwas kräftigeren Arbeit zurückzuschreckcn. Heule leiert mit großem Pomv die römisch-katholische Kirche dcS ganzen Erdballs das seit 12:»» zuerst anaercgte. durch eine Bulle dcö Papstes Urban N. vom Jahre IW1 icstgcstclltc ,T roh»l cichnam Sieit, eines der größten nur wichtigste» Kirchensesle. Dieser stzeicr wohne» stets die hier weilenden itzremden aller Konfessionen bei, da der Umzug i» der Kirche, an dem der geiammtc Königliche Hoi tt-cio-lmml. sowohl, a!ö auch die hcnlichcn mnssfalisch-gcistitchc» Ai-ffühiungon wahrend des HöchanttcS 'Auge, Herz und Sin» erauickcn -md eiheven, — Die SII vergruben Sc-chiens babcn icpr infolge der »icbcrcn Litt'erprciie 40.800 Mt- wcniacr perciniiahmt als trüber, wo da« Silber noch an die Kgl. Münze lür 80 Ast. 5» Pig. pro Pinnt abaclitterk wurde. - Die beide» säck'ssick'c» sozloliilstchcn RelchoragSabgeort- netcn I ritzick> c und 2-a i'l reich babcn ibrc Absicht, nach Amerika ausziiwaiitcrn, bereits ausgeiübrr. Vor acht Tagen babe» sic von Hamburg Ihre Reste angerrcren. Iritzsche bat also ani die Wiederauistcllnna iess-er Kandidatur im I. Berliner RetchSwahlkicstc thalsäclsttch Verzicht geleistet. Dagegen soll cS ln ler Absicht des glelchiastS bekannten Sozialisten, irüberen RcierendarS Viereck, tcr in Amerika eine reiche Dame geheirathct hat. liegen, an seiner Kandidatur i» Magdeburg icslzuhglten. - Die Picrkebabn Petition zählte über 8000 Unter schriften der gcachtctsicn Bürger.
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