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Dresdner Nachrichten : 12.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187412120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-12
- Tag 1874-12-12
-
Monat
1874-12
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1874
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Der Kaum einer ein Ipaltiaen Petilzeüe »»stet In Pig. aingeiandt »i» Zeile U Nzr. ki»e Äargnlie idl dal nachittLaige Srichei- nrn drr In,erste »i'4 nicht gegeden. »'nSwürtige Annanien« kluiträge ran un»ur,dr» lärmen Iirnien ». Per« i 'nen inlernen wir mir g'lien Pränunierairds» Zaltluiiz durch vrtele Marten oder Poiietiizot,» lang. » Lüden tosten >>i, Azr. I.ilerale iü» die Montags Nummer »der nach einem Feütai? «die Zeile 2 Agr. Nr. 346. Neuurehxtcr Jahrgang. Mitrcdacteur: Or. Umll «lersx. Für das Feuilleton: LvoIvtU ir»rtiu»i»n. Dresden, Sonnabend, 12. Lecember1874. Politisches. Am Himinet ist <un 9. Deccmber "Alles in Ordnung gewesen. Bereits wissen wir, daß in Ealcutta, in Suez und Kairo, in Naga saki und Jassy eine crlleckliche Anzahl photographisch-astronomischer Arbeiten gelang. In den Amurlänberi, der Ostküstc Asiens haben Nebel und sonstige atmosphärische Trübungen gestört. Bon der überwiegenden Mehrzahl der sonstigen Bsobachtunasstationen sind wir zur Stunde noch ohne Kenntniß über die Klarheit des Himmels; aber da die Wissenschaft noch niemals eine so großartige Huldigung von allen Culturstaaten empfangen hat, wie bei dem heurigen Vor- übergange der BcnuSkugel vor der Sonnenschcibe, so dürfen wir mit gutem Grunde hoffen, daß das Fchlschlagcn der Beobachtungen aus einzelnen Stationen überreich ausgewogen wird durch das Gelingen auf vielen anderen. Noch schweigt der elektrische Draht von den Resultaten der deutschen Astronomen und cs kann dies auch nicht gut anders sein, da etliche der deutschen Stationen aus entlegenen, durch keilten Telegraph verbundenen Inseln aufgcschkagcn waren. Aber die langgcgliedcrte Kette von Observatorien und Sternwarten, die Stußland seit einer Reihe von Jahren mit ungeheuren Kosten in Sibirien angelegt hat, dic.Zerstrcunnfl der andern Stationen über jenes weite Erdgebiet, welchem dis Sonne scheint, wenn uns mittcr nächtiges Dunkel umfängt, läßt uns noch eine unabsehbare Frille gelungener Beobachtungen erwarten. Ucbcrall, von wo man Nach richten hat, scheinen sich sowohl die feinen Heliometer, als die neu- construirtcn sinnreichen Jänsscn'schen Photographie-Revolver be währt zu haben, die durch ein Uhrwerk bewegt, in jedem Secunden- zehntel ein genaues Bild des Vorgangs von der Mutter Sonne sirirten. Somit dürfen wir hoffen, daß wir endlich ciire genaue Be rechnung der Entfernung der Erde von der Sonne und damit einen sichern Maßstab sü.r die unendlichen Weiten des Universums gewon nen haben. Am Firmaments Ordnung und Sicherheit, auf dem Erdball Wirrsal und Ungewißheit aller Art. An, frappantesten treten sic in dem Prozeß Arnim zu Tage. Das Publikum erhält einen Ein blick in den Geschäftsgang der Diplomatie, der manches Eigcnthiiiii- liche -u Tage fördert. Ein Muster von Ordnungsliebe und Pünkt lichkeit ist Arnim keineswegs gewesen; er verlegt Aktenstücke, läßt andere gar nicht journalisiren oder mit Nummern versehen. Auch Bismarck hat eine der letzteren ähnliche GeschästLpraxiS. Laut Zeugenaussagen laufen Aktenstücke im Auswärtigen Amte ein, welche der Kanzleivorstand nie zu Gesicht bekommt, sondern die Bis marck zu seiner eigenen Benutzung an sich nimmt. Für Diplomaten von Fach ist es zwar nichts Neues, von größtem Interesse für das Publikum aber ist es, cingewciht zu werden in die Gepflogenheiten der Diplomatie. Gewöhnlich lebt man der Vorstellung, daß der diplomatische Vertreter eines Staates mehr den Vergnügungen als den Geschäften zu huldigen habe. Er führt zuweilen eine geistreiche Eonvcrsation mit dem Minister des Aeußern, bei dem er accrcditirt ist, sucht durch geschickte Ucbcrreduug seine Zustimmung zu einzelnen Schritten zu erlangen. Im klebrigen tänzelt er auf dem glatten Parquet der Salons mit jener Mischung von Ernst und Liebens würdigkeit, welche den Mitgliedern des diplomatischen EorpS so viel Anziehendes verleiht. Der Prozeß Arnim lehrt das Gegentheil. Der Vot'chaster- posten erfordert die größte Thätiglcit geistig hochbegabter Männer. Bismarck fordert von seinen Gesandten, zu denen er — nach seiner Ausdrucksweise — in einem Range steht wie ein Divisionär zu den Brigadiers, Leistungen ersten Ranges. Mil Recht! Sic sollen eine wahrhaft cncyclopädischc Thätigkeit entfalten, lieber alle Erschein ungen des öffentlichen Lebens, Vorgänge am Hose, in der Diploma tie, die Arbeiten der Volksvertretung, die Strebeziele der politischen, kirchlichen und socialen Parteien, über die Börse und Presse, wie die Volksmeinungen und Stimmungen, müssen sic sich bestens insor- mircn und getreue Berichte heimwärts senden. Dabei verlangt Bismarck von seinen Gesandten, daß sie Fühlung mit der Preise unterhalten sollen. Wir erfahren aus dein Prozesse Arnim, das; die Diplomaten mitunter absichtlich falsche Nachrichten verbreiten, so genannte Fühler ausstrccken und dazu balloiw ck'vsssi steigen lassen. Daß Arnim außerdem die Presse für seine Privatzivccke bearbeitete, ist Sache für sich; hier wollten wir nur einen Abriß der alle Höhen und Tiefen des Alltagslebens umfassenden Thätigkeit liefern, die Bismarck, wir wiederholen, mit Recht von seinen Gesandten fordert. Die Presse, so viel ist jetzt schon klar, steht in, Mittelpunkte des ganzen Prozesses; sie beherrscht als erste, nicht als sechste Großmacht die Welt und darum erblicken wir ein Wettrennen der Gegner, Arnim und Bismarck, nach der Presse hin, um zu der mächtigen Uhriverksfedcr zu gelangen, welche die Maschinerie der Presse in Bewegung setzt. So viel im Allgemeinen über Diplomatie. Ter vorliegende spccielle Fall aber fördert mehr Enthüllungen an den Tag, als sonst Dutzende von Gelb-, Roth- oder Bla,ibtichern. Was man früher hörte, scheint sich zu bestätigen. Arnim ist wohl bei dem Sturze von Thiers kein ganz unthätiger Zuschauer gewesen. Bismarck er blickte in der Erhaltung der Republik, resp. des Herrn Thiers am Ruder, keinen Grund zur Besorgnis; für die pünktliche Abtragung der französischen Kriegsschuld, wohl aber versah er sich von der Er richtung einer Monarchie in Frankreich ernstlichere Gefahren für den Frieden. Er instrnirte in solchem Sinne Arnim. Dieser wehrt freilich den Verdacht, als arbeite er an der Wiederherstellung der Legitimistcn, ab und bezeichnet einen Bericht des General Man- tcuffel, der diese Meinung auskommen läßt, als ein auffallendes Mißverständnis,. Bismarck hat aber offenbar die Rechtfertigung Arnims nicht für genügend gefunden. Ein weiterer Erlaß Bis marcks bezeichnet »Arnims in der Frage der Hirtenbriefe der franzö sischen Bischöfe gethancne Schritte als ungenügend und verspätet. Die Bombe aber platzte wegen der Diplomatie der Mittelstaa- tc». Arnim findet, daß die Anwesenheit der Gesandten Baien,S, Würtembergs, Sachsens u. s. w. in Paris das Geschäft der deut- s — Die Polizei hat vorgestern Abend eine Razzia auf die in schcn Botschaft sehr erschweren. Bismarck antwortete daraus barsch, i der letzten Zeit die Straßen der Stadt mehr als gewöhnlich unsicher aber wahr: das sei ein nicht verständlicher Einwand, da das deutsche machenden öffentlichen Dirnen angestellt und soll eine zicmliche An- Reich ein viel zu mächtiger Factor sei, um unter der Einrichtung! zahl solcher "Nachtvögel eingesmigc» haben, besonderer Gesausten der Mittclstaaten leiden zu können. Und ein — Vor einigen Tagen lies ein Kind aus Angst vor der Pferde- weitcrer Erlas; Bismarck's nennt die Ansicht Arnim's geradezu bahn gerade einer daher rollenden Droschke entgegen und wäre sicher staunenswert!)". „Es sei seit Jahren politische» Gemeingut jedes schwer verletzt worden, wäre es nicht durch die Entschlossenheit eines > reichsfrcundlichcn Wählers", daß Deutschland die möglichste Be- j schränkung dcS nach der Reichsverfassung allerdings statthaften akti ven und passiven GesandtschastsrechtcS der deutsches Staaten for dern müsse. Dem Reichskanzler wie dom Kaiser sei die Auffassung des Botschafters eins sehr auffällige, er scheine die Interessen der Botschaft zu Paris mit denen dcS deutschen Reiches zu verwechseln. Wenn der Reichskanzler die Politik des deutschen Reiches weiter sortsührcn solle, so müsse er vom Grasen Arnim eine größere Füg samkeit und eine minder fruchtbare Initiative gegenüber den Inten tionen des Reichskanzlers verlangen. Auf polemische Eorrcsponden- zcn könne sich der RcichSkairzlcr nicht cinlafsen; dazu würde seine Arbeitskraft und Zeit nicht ausreichen." Das ist eine wcrthvollc Enthüllung, die'noch dadurch gesteigert wird, das; Arnim's Antwort die mittclstaatlichen Gesandten als „diplomatische Figuranten" bezeichnet. Amin, wie Vieinarck sind also darin einig, das; diese mittelstaatlichen Gesandten bloße Figu ranten sind, die man los werden muffe. Arnim aber fühlte sich durch den Ton des Bismarck'schcn Erlasses aufs Tiefste beleidigt und be schwerte sich unmittelbar beim Kaiser. Pikant ist, wie Arnim mit einzelnen BiSmarck'schcn Erlassen verfuhr. In Eonstiet mit sxincm.Vorgesetzten gerochen, legt er sämmtliche Schriftstücke, in denen ihn Bismarck ansaust, zu einem ! Aktenstücke zusammen, das er als sein Privntcigcnthum nnsicht und ! „Eonslietakten" betitelt. Aus einzelne Erlasse macht er caustische Be- s merkuugcn, als: „Oho, nanu, o Pauls! Paule'." „Wieder Klatsche reien von Edwin" (Vorname des Generalftldmarschalls v. Man- teuffck', „mag er (der Reichskanzler) seine „Kosacken" besser in- spiciren." Aus dem Gange des ProcesseS sei zur Ergänzung der Tele gramme noch bemerkt: In der geheimen Sitzung hatte der Derthei- diger Dockhorn hervorgehobcn, daß die Verhandlung öffentlich sein müsse; denn wenn der Staatsanwalt Gefahren für dos Wohl des Staats aus der Oeffentlichkeit befürchte, hätte er die Anklage übcr- hauvt nicht erheben sollen. Mit scharfen Zügen schilderte er in öffentlicher Sitzung die Härte, mit,vclcher Arnim in der Vorunter suchung behandelt worden war. Mit feiner Ironie und klassischer Bcredtsamkcit trat Rechtsanwalt Munckel dem Staatsanwalt Tcssen- dorf entgegen, der seine innere Erregung und seinen Zorn über die > ihm persönlich gemachten Vorwürfe kaum verbergen konnte. Graf > Arni», verfolgt mit sichtlichen, Interesse der Verhandlung, von Zeit ^ zu Zeit nahm er Scnskörncrpillcn und hielt sich sein Taschentuch vor die Augen. 3>r kleine, behäbige Rechtsanwalt Dockhorn mit den ausnehmend klugen Augen erklärte mit Stentorstimme, daß es Aufgabe der Vcrthcidigung sein wird, den Angeklagten zu entlasten und dafür aber seine Ankläger und Dcnuncicintcn öffentlich zu ent larven, den, Grasen Arnim müsse seine tief verletzte Ehre ganz und l voll zurückgegcbcn werden. Bei diesen Worten schluchzte Graf Ar- ^ nim laut au» »ud Helle Thränen entströmten seinen Augen. Der ' Präsident Reich besitzt eine breite, klare Ausdrucksweise, er ist wohl- ! wellend im Verhöre, aber energisch. Staatsanwalt Teffendorf wirb ' als ein Mann von ausgesprochen reaktionärem Gesichte mit Bart- ^ coteletten geschilvcrt. die nach vollständigem Militärmaße zugestutzt >' sind. Er spricht leicht erregt, aber monoton und wiederholt sich oft. j Locales nnd Sächsisches. — Se. Ni. der König und Se. k. H. der Prinz Georg kehrten i vorgestern Abend h', IO Uhr von Jahniohauscn kommend wieder ' hier zurück. — Dem Pfarrer Lohse in Adorf wurde das Ritterkreuz des j Albrechtsordens verliehen. Der N. A. Z. wird aus Barrut in Syrien geschrieben:!werden Lehrers an einem hiesigen Institute Namens N. gerettet worden. — Gestern Nachmittag in der vierten Stunde stürzte am Bau des MaschinengebäudeS der Berlin-Dresdner Bahn in Briesnitz ein gewölbter Bogen mit lautem Getöse zusammen. Glücklicherweise wurde Niemand bei dem Unfälle erheblich verletzt. Tie vermulhlichs Ursache zu dem Einsturze soll die sein, daß die WidcrlagSpfeiler, namentlich des Eckpfeilers, anstatt aus Grundstücken, aus Plänern hcrgestellt worden sind. Ein zweiter Bogen, an welchem sich bereits Risse zeigen, mußte sofort gestützt werden. — Seit dem k l>. November ist ein I6jähriger Buchbinderlehr ling ans Pieschen, der etwas an Uebcrspanmhcil gelitten haben mag und Oscar Wknt er heißt, spurlos verschwunden. Ohne Kopfbe deckung und in blauer Schürze hat er seine Lehrstatt verlassen. Erst jetzt thcilen die bekümmerten Verwandten, die unterdes; nach allen Seiten brieflich nach den: Vermißten g:forscht habe», uns die That- sache mit. — In Vlnscwitzhat sich nun auch ein toller Hund gezeigt; derselbe ist getödtet worden und sollen nun die mit ihm in Berührung gekommenen dasselbe Schicksal theilen. Ferner ist daselbst eine Hunde- sperre auf-12 Wochen ungeordnet worden. — Vor ungefähr 8 Tagen hat sich ein im Anfänge der 20er Jahre sichender Techniker, der bis vor einigen Wochen sich hier bei seinen Angehörigen anfgehalten, Dresden aber wegen Differenzen mit jenen verlassen hatte, in einem Hotel zu Hamburg durch einen Pistolenschuß zu tödten versucht. Er hat seinen Zweck jedoch nicht erreicht, sondern sich nur eine gefährliche Verwundung des Unter leibs zugcfügt und ist deshalb im dortigen Eurhause untcrgcbrachtz worden. --- Am vorigen Dienstag Abend in der 10. Stunde ist zum Nachtheil eines Kohlcnwerks-BesitzerS in Potschappcl ein bedeuten der Einbruchs-Diebstahl verübt worden. Durch Eindrück-,» Fensterscheibe haben sich die Diebe Zugang zn-Mer H»., des betreffenden HÄNseS verschafft und dann den Ahalt einer, Kommode ausgeräumt; derselbe hat außer diverser Wäsche, Kleidern und WirthschaftSgegenständen, aus 401 Thalern baarem Geld, darunter zwei lOOthälerige und zwei öOthälerige Banknoten, und aus einem Töhlener Sparkassenbuch über eine Einlage von 600 Thalern bestanden. — In der Webcraasse und an der Wallstroßenccke fand vor gestern Abend un, 6 Uhr ein Erceß statt, der durch einen Dienst» mann und einen Schlcifcrmcistcr, die zwei ihnen begegnende junge Leute angeblich gerempelt und vom Trottoir herabgcstoßcn haben, veranlaßt worden sein soll. Ter Tiew'tmarii, soll dabei seine in Folge dieses GcbahrenS auf ihn cindringenden Widersacher mit einem großen Flcischermefser bedroht haben. Als ein Gensdarm hinzu kan, und die Streitenden auseinander brachte, suchte sich der Dienstmonn unter Wcgwcrfung des Messers dünne zu machen, wurde aber festgenommcn und stimmt dem Messer, welckes man ans der Straße wiedergesuudcn hatte, hinter die Frauenkirche trans- portirt. — Nach einer Verordnung deö kal. Finau-iiinMeriums vom 2. dS. werten anstatt der scitt'erigcn Stempel IN arte n lind zum Ersätze tcö Stcmpclpapicro, denen Verwendung für die Zulunit üdcrlaupt nicht mci r gestattet ist, vom Aubing k. F. an neiir, ant die NcichSmarkrcchnung lautende Stcmvclmarkcn -u WcrthSbcträgcn von L.'> und SOP'cnnlgcii, sowie von I, 1'e, 2. 5, IO, LO, .',0. I0l>, 500 und 1000 Mark cingm l'N, welche ve- rcltS vom LR d. Mlo. an bei den S'cnipelimvost Elnuanneu käuflich bezogen werden kennen. Die Esocrigcn Stcmpelwcr D- zclchcn gelangen vom Anfänge künstiac» Iabrcs nici-t mcbr zur Debltirung, können jedoch von Privaten oder Bebörtcn bis Ende Januar 1875 zur Einrichtung der Ltempelabaade verwendet Vom Anfang Februar biß Ende April k. I. kennen ! S. K. H. der Erbaroscherzog von Oldenburg auf einer orientalischen ! Studieureise begriffen :e. Was der junge Mann für Studien ! und Erfahrungen daselbst gemacht, haben wir unfern Lesern gestern mitgetheilt. — Ter siebenjährige Sohn des Schneidermeisters Zimmcr- ,:iau>, auf der RoSmarinstraße brach gestern auf der dünnen EiS- i schicht des im Hofe des alten Galcricgcbäudes befindlichen Teiches ' ein, wurde jedoch durch den in der Nähe befindlichen Zimmcrmann, ! welcher sofort in den Teich sprang, vom möglichen Tode gerettet. Hoffentlich kommt der kleine Verunhlückte mit dem bloßen Schreck und den nassen Kleidern davon. — Ein erst 15-jähriges Mädchen von hier ist vorgestern Nach mittag wegen eines in der Friednchstadt verübten Einbruchsdicb stayls verhaftet worden. Dieselbe war durch ei» Fenster, in welchem ! sie zuvor eine Scheibe eingedrückt hatte, in ein Partcrrelogis einge- sliegcn, dessenLocalitäten sic genau kannte, hatte daraus verschiedene Effecten gestohlen und bei einen, Pfandleiher versetzt. — Vor Kurzem berichteten wir, daß in Chemnitz ein Bau Unternehmer, dem ein Stückchen Phosphor von cincin Strcichhölz-! Eine Re!ck'överordnl»ig, 'ticsc bctrcffcnt, chcn in eine kleine Wunde an der Hand gesprungen, krank darnieder nocki nickt crscklcncn. liege. Derselbe ist am 10. December Mittags gestorben. — In einem hiesigen Geschäft ist vor Kurzem ein cigenthüm- lichcS Falsifikat verein,,ahnst worden. Dasselbe besteht aus de, lin ken Hälfte eines echten fünfthälerigen königl. sächs. EassenbilletS vom Jahre 1867 und der rechten Hälfte eines echten einthälcrigcn EassenbilletS derselben Creation mit der Nummer 1,978,228 und ist ihm durch Aufkleben der aus einem andern fünfthälerigen Billet ausgeschnittenen Appoint,lummer 5 auf die Appointnummer 1 der 'rechten Hälfte des einthälcrigcn BilletS das Aussehen eines fünf- thälrrigen EassenbilletS gegeben worben. unversehrt crbaltcne StempAmarlen unb Stcmpclböam bet tcn StemvcUmvostcilinabme» gegen neue Ltcmpclinarkcn von gleichem Werthc umgetalilclst ober zur Einlösung turcl, boare Erstattung ihres WerlbeS vräseistiit werten. Nack tcm "Avril sinket ei» Rückkauf otcr Unstauick nickt welker statt. Die neuen Stcmvelmarkc» cistbalten auf vrcstcm, viereckigen, gelte einen sarhige» Untcitruck unt auf tennelte» tie sckwarz anfgcdrucktc» WcrthSkczcickniiiigcn. Der farbige Ulstertrück, iür wcickcn bis an? Weiteres die hellbraune Farbe bestimmt werten ist, stellt ein a» tcn Ecken abgesiumvitco Reck leck rar, testen Fond vmitogravhlsck and tcm fick wiercrbolcntcn Werte„Stcm- vclmarke" gebildet und welches von cincm fckrainrlcn, in tcr SchrMnmg wiederum das Wort „Stcinvclmarkc" cisthalteilten, an den Ecken mit Rosetten versehenen Rahmen ningchcii wirk. In tcr Mitte tcr öderen kreiten Scite ticscß Rahmens ist taö LaiitcSwappci, dergestalt, Han cd zum 2 heil in tcm Rahmen steht, und mm Theii mitcr tc»selhen hcrabragt, in kleiner AuS- iübriing aiigcdrackt »ud uiimittclhar »istcr rem Wahren steht auf einem nack tcn öderen Ecken zu gcl'oaciicii Baute wiederum taS Wort Stcmpelmarke in etwas gröstercr, weist auSgosvartcr Schrift. In kein Raume zwischen diesem Banke und tcr imtcrei! Seite kcö Rahmens ist die WcrthSbezcickmiug aufgctruckt. Hin- sicdMck her Weckselstemrelmarfc» dleibtcsabcr wtclbiohcr. ist zur Zeit wenigstens — Auö Erimmitscka u schreibt man tcr „Frkf. Ztg.". In einer gemeinsame» Sitzung tos StattrathS »nt tcr Stadt verordneten wurde de» Stadtverordneten zur Kenntnis, gebracht, daß der verstorbene Buckdruckercibcsitzer Tdicmc i» cincm I8nst gerichtlich errichteten Testamente die Stadigciiiciiide Erlm- mitsckcni zur lliiivcrsalcrbiii seines cjctzt aui circa lll.ooo Tdlr. sich belaufendem VeimögenS eingesetzt, ven dem l»stcr,dcm Na men „Tbleme-Slittung" eine Sichtung gebildet werken wll, deren Einkünfte zu zwei DriMhcileii zur Erziehung und Ausstattung von armen Waiscuktiiter» verwendet, der trittc Tdcil dem Stch- tungscavlial zugcscklagen werten soll. Dabei sollte die Stadt nur gebalten sein, der Süittwr dcö Verstorbenen Wobnung im Nach- iatzhguse auf die Dauer Ihres Lebens und eine lähritche Rente
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