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Dieses Matt wird dm Lesens von Dresden zugestellt, während es die Post.Abonnenten und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Vßt' am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. Serugrgedülii: Lte-Dre»d»erNaitirj<l>tcn- eclLeinen «,«» dic Bc.ikticr ,n Dresden »nd der »amlte» Uineebiina. wo di« Zulraanno durch eloenc Bolen oder Sennmiillonarc eriqlal. erkalten das Blatt an Woldcniase». die nicht aiisLomi- oder Aeierwoe tolaen. ln ,>o«i reilauchtaden adend« und «»rae,s»uaestellt St achdruck alter Ainlet in Ori-inal- Muteilunaen nur mit deutlicher OucUenauaade i..Dresd. Naciir. ) «ulama, Nachlriialiche vFuorar- anivruche bleibe» underuckuchiiat: unverlangte Manulkripte werden nicht auidewabri Delearamm-Ndretse: «»chrichtan Dre»de» ^ureigen-Larif. Nnnalime non Lnlündigunaen bi» nachinilias» 2 Ukr, Sonn- und «teiertag» nur Maricnuratzc A von II bi» VriUbr, Tu livaNiac Grund «eile (ca » Lilveu, A Pi» . Lu limdigungen aui der Brivaiieiie 8eUe 25 Pta : dir S'viUuae.-teile als ..Ein- aelandt" oder am Terbeilc so Pia I» Nummern nach Sonn und Hei« warn I bk» rivatliae Gl»ud»e>lcn so. »o be» so und so Pi», nach de Müderem Tarif. SUiswürt'ge Lu- traae nur gegen S!ora»sbk«ali!uiia. Beiegbliiticr werden mit 10Pi«, berechnet. yernivrechanichluk: «int I Sir. ll und Re. 8006. kür äiv kv>8v 6?AäU2S man r66dt26tt.ix 86IU6 pkotoArapkisoks ^U8lil8tun§ kinil Nsrelie lisclif.. Xivi'ilrsti'. rv lkeltk). «r. 182. Mt«kl Neueste Drahtbrrichte Hosnnchrichteii, Sächs. Folslvelei». Militärvereiusbuud, Sochleiillistuttg. Aiaurenkicst in Plauen, Gerichtsverhandlungen. „Der Frauenarzt", Borchardt-Stremel, Retsebücher. Freitag, 8. Juli 1ÄW. Neueste Drahtmeldungen vom 2 Juli. Duisburg. Prozeß Terlinden. Die Bilanz von 1899 ist von Terlinden und Kosbodt unterschrieben: Kosbodt jagt, die Bilanz sei falsch; cs fehlten sämtttchc Gefälligkcits- akzepte, die Gläubiger seien richtia, die Schulden seien falsch an gegeben. Terlinden behauptet, die Gesälligkeitsakzepte seien ans sein persönliches Konto eingetragen getveicn, die Bilanz sei richtia. lieber dic Bilanz von 1897 sagt KoSbadl, es seien darin Gesälligkeitsakzepte als Aktiva statt als Passiva eingetragen. Mainz. Heule vormittag fand hier in Anwesenheit des Großherzogs die Einweihung der neuen Ehristuskirchc statl. Die Weiherede hielt Prälat Walz-Tarmstadt. München. In Obcrwaugenbach bei Mamburg brach in vergangener Nacht Jener aus, das mehrere Gebäude zerstörte. Drei Personen sind verbrannt, drei schwer verletzt, einige werden noch vermisst. Das Unglück ereignete sich dadurch, das; nach Ausbruch des »Feuers Feuerwehrleute sich in einen Stall bc gaben, um das Bich zu retten. Während dessen stürzte das Dach ein und begrub dic Feuerwehrleute unter den Trümmern. Ob anher den drei Toten und drei Schwerverletzten noch andere Personen unter den Trümmern liegen, ist bisher nicht sestgestellt. Metz. Der bisherige kommandierende General des 19. Ar meekorps, GeneralfeldmarschaU Gras Häseler hat heute vor mittag Metz verlassen. Er begibt sich zunächst nach dem von ihm ins Leben gerufenen Soldaten-Gcnesungshcim Lettcnbach, von dort über Strahburg nach Karlsruhe, wo er sich beim Großherzog von Baden, zu dessen Armeciuspektiou das 16. Armeekorps gehört, abmeldcn wird. Ans dem Bahnhöfe waren zur Verabschiedung Freunde des Grasen, die Generalität, zahlreiche Offiziere, sowie der Kreisdirektor erschienen. Mehrere Osfiziersdamen überreichten Blumensträuhe. Als sich der Zug in Bewegung setzte, brachte der neue kommandierende General des 16. Armeekorps, General der Infanterie v. Stützer, ein dreifaches Hoch aus den Grafen Hä- jeler ans. . Wien. Das „Fremdcnbl." lagt in Besprechung der öster reichischen Krise, das Kabinett Koerbcr wurde zu icinem Ent schluß nur durch dic Wendung der Tinge in Ungarn, nament lich durch dic Modalitäten gebracht, unter welchen dort die Wehrvorlage zurückgezogen wurde. ES kommen dabei sowohl die früher von der Regierung bezüglich der Vorlage im öster reichischen Parlamente eingegangcncn Verpflichtungen in Be tracht, als auch dic möglichen Nachwirkungen ihres Aufgcbens auf die österreichischen Verhältnisse. Die Versuche, den Rück tritt des Kabinetts ans andere «-"'wagründc znrückzuführen, widersprechen de» offenkundigen Tatsache» Tic Entscheid»«» d<"- Krone wird nicht lange ausstehen. ... Budapest. Auch das hiesige Amtsblatt vcroiscntlicht heute die Entscheidung der Krone hinsichtlich der Quotenfcst- ictzung, wonach für die Zeit vom 1. Juli 1903 bis 30. Juni 1904 die Bcitragsleistung Ungarns zu den gemeinsamen Aus gaben 33'/,» Prozent und die Oesterreichs 66"/,» Prozent be tragen wird. , - , ^ , Genf. iPriv.-Tcl.s Am sonnabcnd unternahmen acht deutsche Studenten von Gens ans über. St. Gervais eine Besteigung des Montblanc: einer kam unpählich .zurück, dic 7 anderen werden vermißt. Heute ist zur Austuchung der Vermißten eine Kolonne mit 17 Führern von Genf aus aus- neörochcu. Genf. Bisher fehlt noch jegliche Nachricht über den Ver- bleib der 7 ins Montblancgebiet abgegangencn deutschen Studenten. Der Bürgermeister von Enamounix telegraphierte dem hiesigen Alpenklub. er werde eine Hilfskvlonnc znr Auf suchung der Vermißten ausriisten. ^ . Konstantinvpcl. Me.rschall Omer Ruschdi-Pascha, der Wali Schakir-Pascha und der Divisionsgeiieral Schemsi-Paicha sind mit 2 Bataillonen und 7 Batterien gestern, General Servct- Poscha mit 4 Batterien heute von Djakooa in Prizren ringe- li offen. Morgen oder übermorgen soll die militärische Aktion gegen die oppositionellen Albanesen in dem süd lich von Prizren gelegene» Gebiete Liuiua beginnen. Dic.Psorte -hat der österreichisch-ungarischen und der russischen Botschaft Mit teilungen über den türkisch-bulgarischen Greiizvorfall^ bei Güktcpc gemacht, wobei ein türkischer Leutnant und ein. Soldat, sowie vier bulgarische Soldaten verwundet wurden. Dic Pforte zeigte den Botschaftern an. daß eine aus Militär, und Zivilpcr,«icu bestehende Kommission zur Untersuchung an Ort und Stelle ab- gesandt wurde. Die Pforte hat den beiden Botschosten tz-ruer mitgetcilt, das; eine bulgarische Baude das Don Kollcmdireb lKreis Eastoria, Vilajet Monastirj, das 2 mobamcdanischc und 28 bulgarische Häuser zählte, angegriffen und nicdergebraiim habe. Die bulgarische Bevölkerung sei ins Gebirge geflüchtet. Konstantin opel. In der an dic Gesandten in Wien, Petersburg und Paris gerichteten Zirkularnote beschwer» sich dic bulgarische Regierung über A u s) ch r e i t n n g c u türk: sche r Drnpvcu und der Bnichibozuks in Makedonien und beklagt, daß die Pforte die Anträge Bulgariens, gemcinschasilich am eine Beruhigung des Landes hinzuarbcitcn, abgclehnt habe, im Gegenteil gegen ihr. eigenes und das Interesse Bulgariens handle. Die bulgarische Regierung protestiert gegen dic Tcuvven- konzentration an der Grenze und lehnt die Verantwortlichkeit für die daraus entstehenden Folgen ob. Es verlautet, die Pforte habe an ihre Botschafter im Auslände ein Zirkular gerichtet, m dem sie die iiingsien geringen Verstärkungen an der bulgarisch,-u Grenze damit motiviert, daß sie gegen den Ncbcrtritt von Banden aus Bulgarien gerichtet seien. Waihingston. Ein hoher Regicrungsbeamter hnt in Ab- wcienheit des Staatssekretärs Hay eine Erklärung abgegeben, die mit Genehmigung des Staatsdepartements veröffentlich» wird. Der Beamte äußerte, das Staatsdepartement werde natürlich keiner Erklärung Beachtung schenken, die nicht als von der russischen Regierung ausgehend bezeichnet werde, und wenn diese nicht amtlich der amerikanischen Regierung gegenüber er folge. Das Staatsdepartement habe gewissenhaft «darauf, ge achtet, in Ucbercinstimmilng mit den Erfordernissen des offiziellen Verhaltens zu handeln, werde aber sicherlich innerhalb dieser Grenzen nicht zögern, der Sympathie für die Kisch ine wer Juden Ausdruck zu geben.. Sowohl im Staatsdepartement, als in der russischen Botschaft ist man sich darüber klar, daß die Lage äußerst heikel ist. Präsident Roosevelt hat, wie aus Onstcrbay gemeldet wird, cs obgelelmt, sich über die von der russiichen Regierung inspirierte. Veröffentlichung zu äußern: er bemerkte, jede Erklärung bezüglich der Stellung der amerikanischen Regierung habe vom Staatsdepartement auszugehen. Peking. Die Bankicrtommission bat den Gesandten der Mächte mitgetcilt, daß die fällige Halbjahrsrente der Ent- ichädigungszahlunq gestern in Schanghai in Silber be zahlt und unter dem gleichen Protest wie in früheren Fällen in Empfang genommen wurde. OertNcheS «nd Sächsisches. . Dr,<-Kk->, H Aull SS-.-. Majestät be>Könia wird z/-*'morgen zur MOiährigen Gründung??«,«' oe» und L«^esschuic Meißen und zum Besuche der Stadt nach Meißen begeben. Die Ankmist daselbst wird 9 Uhr 50 Minuten aus Station Triebisch- tol cnolgcn, dann wird der König zunächst der Königl. Porzcllan- mamisaktur einen Besuch absiatten und die daselbst ausgestellten Porzellannachbüdungen des Fürstcnzuges besichtigen. Von da aus fährt er nach dem Rathause, wo dic Vorstellung der Beamten und städtuchen Kollegien vor sich geht. Hieraus Besuch der Fürsten- und Landes,chule, Festaktus daselbst und Besichtigung des Zwingers und der turnerischen Vorführungen der Schüler. 12 Uhr 25 Minuten findet Frühstück im Ratssitzungssaalc statt, das dem Könige von der Stadt Meißen dargeboten wird: daraus nimmt der Monarch eine Ovation der Gesang- und Militärvereinc vom Balkon des Rathauses aus entgegen. Hieran anschließend Die Abfahrt des Königs von Meißen wird nachmittags 15 Minuten erfolgen. —* Zum gestrigen Abcndtce bei Sr. Majestät dem Könige in Pillnitz war der kommandierende General des 10. Armeekorps, General der Infanterie von Trcitschke, nebst Gemahlin mit Ein ladung beehrt worden. —* Ans Sibylle nort wird berichtet: Ihre Majestät die Königin-Witwe hat sich mit der Prinzessin Karl Anton von Hohenzollcrn und in Begleitung der Hofdame Gräfin Rcuttncr von Wcyl und des Obcrhofmcisters von Malortie gestern zum Be suche des Kardinal-Fürstbischofs Dr. Kopp noch Schloß Jo hannisberg m Böhmen begeben. Die Rückkehr nach Sibyllenort erfolgte heute nachmittag. Zum Besuch der Königiu ist Frau von Oppell in Sibyllenort ciugetroifcu. —* Den dritten Jag ihrer Anwesenheit in der Lausitz beuntzlen die zahlreichen Teilnehmer an der 17. Versammlung de« Tächsi- j ch e n F orstvcrcins zu einem fachlichen Aiis'lngff» den Zittauer Ratsivald, der zum gröytc» Teile Besitz der Stadt ist. zum klei neren Teile zerstreut in der Niederung liegt und im übrigen das Zittauer Gebirge dies- und icisieits der Laudcsgrcnzc von den Piaffeustcincn im Osten bis über dic Lausche hinaus bedeckt. D^i' Wald zeriällt in dic füni Reviere Hartnu, Oyb:n, Walters- dori, Wittgcnsdors nnv Lichienberg. Der ganze planmäßig bc- mirtichaiteie Wvldbesitz beträgt 5987 Hektar, wovon 1893 1361 Hektar bestockt waren und zwar mit Fichten, Kiefern, Tannen, Lärchen, Buchen, Erlen uiw. Der Holzoorrat betrug 1893 777 700 Frstmetcr, sodnß auf den Hektar kommen 187 Fcstmetcr. Bei diesen Berechnungen ist das Ludwigshauscncr Revier unberück sichtigt gcbiiebeii. Der ttmlricb i» wie aus den sächsischen Reviere:' der 80jährigc. In der Wirt'chastspcriode >893/1903 wurden jähr lich ourchichnitilich genutzt aui Le» ,äch»scheu Revieren 23685 Festineler l 17 819 Terbhvlz. 5866 Reisigs und aus dem Ludwios- Istinscner Revier 1709 Feftmcter ,3516 Derbholz, 1163 Reisig,. Dem 'Nutzholz gehörten vom Derbholze an 63 Prozent oder 2242 Fcstmetcr ans Ludwigshauscncr Revier und 70 Prozeist oder 12393 Festmcler ans den sächsischen Revieren. Zur Besichtigung oieier Waldungen fuhren die Forstleute mit einem Sondcrzuge von Zstia» »ach Wittigschcnke. von wo aus in der 8. Morgenstunde zunächn das Hartaucr Revier mit seinen forstlich interessanten Einzelheiten in Angenscheiil genommen wurde. Daun ging der Weg durch ein Stücks Hospitalrevicr und weiter oberhalb der Fclsengasse durch das Oybincr Revier, von dem aus dem über der Landesarenzc in Böhmen gelegenen Ludwigshausener Revier mit dem Forst Haus VI, einem herrlich gelegenen Punkte, ein Besuch äbgestattci wurde. Hier endete mit einem gemeinsamen Frühstück dic Erkür- sion, die Herr städtiicher Forstmeister Korsett-Zittau führte und die hochintcrcisant und lehrreich verlief. Die Rückkehr »ach Zittau erfolgt^nachmittags. Damit war dic 47. Versammlung des Sächsi schen Forstvercms, die sich ihren Vorgängerinnen würdig an- rcihtc, zu Ende. —* Der Königl. Sachs. Militärvereinsbund, welcher Sonntag den 5. Juli in Dresden seine BundesckZenera! Versammlung obhält, kann am 13. Juli aus ein 30 jähriges Be sichen zurückblicken. Am 31. Dezember 1902 zählte der Bund 1563 Vcrcinc mit 5187 Ehrenmitgliedern und 181867 ordentlichen bczw. außerordentlichen Mitglieder»: er hat seit einem Jahre einen Zu wachs von 21 Vereinen mit 3403 Mitgliedern erfahre». Ans der Bllir'kV^sük"» und den Kassen v--r benll Bund-,,Addenden-Stst- überhaupt IMM ''MttMkä»ri'ffuö»»Mcn gezahlt worden; auf den Dresdner Bezirk entfielen hiervon im letzten Geschäftsjahre 1485 Mark. Ende vorigen Jahres besaß der Bezirk Dresden 104 Verein»: mit 17 663 Mitgliedern. Be-ücksichtigt man, daß dic zum größte» Teile mit Kranken- und Sterbe-UutcrstützungSIässcn ausgerüstete» Königl. Stich'. Militärvereinc gleichfalls bedeutende Beträge für Untcrstützungszwecke answenden in. a. wurden auch für die Ebina- kämpfcr des sächsischen Militärkontingents unter den Mitgliedern dcS Königl. Sächs. Militärvcrcinsbnndcs 17 545 Mk. cingesammel' und bisher etwa zur Hälfte verteilt - 8686,82 Alk. standen Ende 1902 nir besondere llntersliitzungszweckc noch zur Vertügungl, so beläuft sich dic von den Bundesocreinen jährlich gezahlte Unter- stiitzungssumme ans über 300000 Mk. — ein Betrag, mit dem obnc Zweitel viel Not gelindert und manche Träne getrocknet wurde. An den Kyffbciuierbnnd swelcher ans 26 deutschen Kricgerver- bändcn mit 23 711 Vereinen und 3024 908 Mitgliedern besteht, bcz. zu den Kosten des Kyffhäuier-Denkmais Hot der Königl. Tächi. Militärvcreinsönnd bis mit Ende 1902 an Beiträgen 55680,53 Mark abgcliescrt. —" Ein vom volkswirtschaftlichen Gesichtspunkte aus inter essantes Bild erhält man bei Durchsicht des Berichts über den am 22. März 1897 gegründeten nnentgettlichen Arbeitsnachweis sin gediente Soldaten. . Sachsenstistung" genannt Aus dein kürzlich erschienenen 6. Jahresberichte ist zu ersehe», daß durch dicic segensreiche Einrichtung im Zeiträume von sechs Jahren (bis Ende 1902> I081I gediente Soldaten Lohn und Brot erhielten. Im Berichtsjahre allein winden 986 Stelleiffnchcndc »»tergebracht Gesucht wurden 2207 Stelle» <131 in der Landwirtschaft. 793 in der Industrie. 1283 anderweit), angcboten 1397 (211 in der Land- Kunst «nd Wissenschaft. ff' «enden,thcater. Ein Stück, das von vorhinein für eine nirr zweimalige Aufführung vorgesehen ist. trägt Wert und Schick sal an der Stirn. Aber auch ohne dieses Kainszeichen hätte man den vieraktigen Schwank ..Der Frauenarzt" Von Arthur Pserhofer bereits in den ersten Szenen als das criaimt. ivas er ist: eine mausetot geborene Sache, die kaum verdient, mit dem um ständlichen Zeremoniell von zwei Theaterabenden beigeietzt zu wer den. Einer hätte dazu auch »genügt. Wären wir im Fasching oder spielte sich die Komövie im Rahmen des seligen .Künstler- Cabaret" ob, in dem Herr Pserhofer s. Z. hier austrat. so könnte man den trostlos albernen Vorgängen und den am Drahte der Marionetten gezogene» Figuren vielleicht mildernde Umstände zu- erkennen: aber das Stück als solches ernst nehmen sollen ohne Kondition, ist eine Zumutung, die sich höchstens als Folge der herrlchenden heißen Temperatur einigermaßen entschuldigen läßt. Anfgebaut auf die unbeholfen herbeigrsübrte Düpierung, vaß ei» Rechtsanwalt sich für einen Arzt anSgibt und den absickülichen und unabsichtlichen Verwechslungen, die sich aus diesem längst ver brauchten Spaße ergeben, leben sämtliche Perionen des Stückes ausschließlich von der Lüge, und das mit einer Naivität, die die totale Kritiklosigkeit der Zuschauer vorausletzt. Gänzlich unnütz, auf den Inhalt inähcr ctnzugche». denn wenn diese Zeilen im Druck erscheinen, ist der „Frauenarzt", der. wie ge'agt, schon tot war, ehe er das Licht der Rampen erblickte, bereits sang- und klanglos begraben. — Um die Darstellung der verlorenen Sache machten sich einige Herren — für dic Dainen hat Herr Pserhofer vergessen, Rollen zu schreiben — mehr, als nötig, verdient. Namentlich gab sich Herr Opel redlich Miibe, den Rechtsanwalt Schumann, den.Spiritus roetor der Handlung, menschenähnlich z» gestalten, und ledenfalls inachte er daraus, was billigerweiie zu verlangen ist. Nächst ihm waren eS die Herren Friese und Janda, die sich als Baron und Dr. Fritz auf der Höhe eines menschen würdigen Daseins zu halte» suchten. Gänzlich vergriffen erschien dagegen der Ravvuzzi des Herrn Sydow. So einen Italiener, wie er ihn hinstelltc. einen förmlich tollwütigen Menschen, der unausgesetzt rast und schreit, vor dessen gänzlich unbegründeten Wutausbrüchen und nnaualisizierbaren Manieren niemand sicher ist, der in fast allen Momenten lebensgefährlich scheint, einen solchen rasenden Roland modernen Gepräges gibt es nicht, und gäbe es ihn doch, so würde il», dic Polizei nicht frei berumlausen lassen. Daß er das ans der Bühne tat, war jedenfalls ein Fehler der Regie. Schade um diese und um die Mühe des Einstudicrens, schade um die Schminke »nd schade um den herrlichen Sommcr- adend, den man um dieses „Frauenarztes" willen verliere» mußte. L. 8t. v* Zu der Prvzctzsache des Malers Herrn F. Borchardt- PariS geht uns von Herrn Maler Ma», Arthur Stremel ans Schloß EnMr bei Bozen nachstehende Mitteilung zn: „Herr Felir Borcbardt yat seine Klage gegen die „Zelt" in dem AugenbUcke zurückgezogen, als die Angelegenheit vor dic Sachvcrstän bigen, Professor Baron Myrdach, Direktor der Kunstgemerbeschulc »iw derzeitiger Präsident der Wiener Sezession, »nd Professor A. Roller, Mitglied der Wiener Sezession, kommen sollte, deren Anslpruch er scheute. Der angcllngte Redakteur wurde frei- gesprochen und der Kläger Borchardt zur Tragung sämtlicher Kosten verurteilt. Ich west; nicht, ob man daS einen „Vergleich" nennen kann. Hätten meine eidlichen Aussagen ihm irgend eine Aussicht auf einen günstigen AuSgang gelassen, so hätte er sich wohl zweifelsohne nicht in sehr bedeutende Kosten verurteile» lassen und den Rückzug angetrcten. Es ist mir eine Genugtuung, daß Herr Borchardt mir Gelegenheit geben will, nochmals und »och eingehender die Sache öffentlich zur Sprache zu bringen. Vor läufig ist inir aber daran gelegen, festznstellcn, wie der von Henn Borchardt elngriandte letzte Passus ver Verhandlung, den Sie brachten, tatsächlich lautete und welcher der Wahrheit gemäß der Sache einen durchaus anderen Anstrich gibt. Klagcamvalt zu Borchardt: „Ist man nicht einmal wegen einigen Tausend Mark für den Zeugen an Sie hcr.ingetreten? — Borchardt: „Man ist einmal an mich herangelreten; ich hatte aber damals das Geld nicht " — Verteidiger Dr. Harpner zum Zeugen Stremel: „Haben Sie Borchardt um ein Dailehen gebeten?" — Zeuge Stremel: »Niemals. Doch erinnere ich mich jetzt, daß ich mich einmal, als ich lehr in Sorgen war. an Herrn Meier-Graefc wendete und ihm ungefähr schrieb: „Es wäre wohl Bmchardls Pflicht, mir, dem er künstlerisch so viel zu verdanken habe, beizustehen." So weit der Wortlaut der Verhandlung, welchen, ich noch letzt hinzu- fügen muß, daß ich einen Brief des Herrn Malers Graefe besitze, demnach Vieser, bevor ich ihm obige Bemerkung mochte, aus eigenster Initiative, ohne iiicin Wissen und Willen, Herr» Boi chardt nahe gelegt hat. ein Bild von mir zu kaufen. Es bcdaff daher keines weiteren Kommentars. Alle anderen im Laufe der Verhandlung gemachten Benierknngen des Herrn Borchardt. über das „in den Vordergrund bringen wollen meiner Persönlichkeit", oder „iiieiiicr gekränkten Eitelkeit in Paris nicht dnrchdringcn zu töniicn" (ich stellte 1900. Wcltausstelluna, zum letztenmal medailliert dort aus) behalte ich mir vor. bei anderer Gelegenheit zu beant worten." e* Der Berliner Do in bau meist er Professor Naschdorff feiert heute seinen 80. Geburtstag. Nachdem er als Stadtbanmcister lind später als Privatarchitekt in Köln ge wirkt hatte, wurde er 1878 in die Lehrstelle an der Eharlotten- hnrger Tcchnistkx» Hochschule berufen. Hier trat er in Bczichun gen z» dem damaligen krviiprinzlichen Paare, dic ihm später die Ausgaben des Potsdamer Mausoleums »nd des neuen Domes rn Berlin ziisührlen. Raschdorss bat im Laufe eines uiigcmöbnlich langen „nd arbeitsreichen Lebens eine große Zahl von öffcnttrchcn Bauten ansgesührt, meist in einer strengen, akademisch an alte Muster sich anlehnenden Renaissance, aber auch in ähnlich behan delter Gotik. In Köln hat er u. a. das alte Rathaus erneuert »nd erweitert, den Gürzenich nach Skizzen Zwinners und das Stadllhentcc errichtet. Aber auch viele anderen rheinischen Städte, Düsseldorf. Bon», weisen Banlcn uns, die von ihm herrühren. Der Minister Tr. Stadt überreichte geltem dem Dombaumeistcr im Namen des Kaisers den Roten Adlervrdcn 2. Klasse. ff* Von Meyers Rciscbüchcrn erschienen im Verlag des Bibliographische» Instituts in Leipzig soeben in 17. Auflage der Harz, große Ausgabe (2,50 Mk.) und Oesterreich. Ungarn, 7. Auslage >6 Mk). Dic neueste Auflage des „Harz- Wegweisers" verdankt auch diesmal wieder ihre Veränderungen. Eriveitcrungcn und Berichtigungen außer eigenen Wahrnehmungen des Verfassers, der ständigen Mitarbeiterschaft im Harze selbst. Neu, aiisgciwinmcn ist für dic ausübenden Anhänger der Lank- schastsphotographie ein Abschnitt „Photographieren auf Reisen", der >ngedrängter Kürze einige praktische Winke zu geben versucht. In „Le st erreich-Ungarn" werden dem Reffenden die Länder der österrcichisch-ungarffchen Krone in ganz vortrefflicher Weise vorgeführt. Dos neue Buch bringt das ganze Gebiet vom Arlberg bis über die Westgrcnze hinaus zum Eisernen Tvr.