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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261220017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926122001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926122001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-20
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1926
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Mr. ZU 5-11« 2 — «vre»-ner Tlachrichlen- — M«nlog. 20. ver«»b«r 1S2« Der Erfolg des Staatsstreiches in Litauen. Kowno im Maggenschmuck. K»«»n». IS. Dezember. Der bisherige Präsident der Republik Litauen. GriniuS tft von seinem Amt zurück» getreten. MS ueuer Präsident wurde Prosefi», Antvn O«et»«« uewühlt. der bereit» noch dem PtaatAsirrich al» prvvisort'cher Staatspräsident eingesetzt worben n»ar. Smetow» Hot den Lid auf die Verfassung geleistet und dt« Geschäfte übernommen. Zum Präsidenten de» Sejms «st StulgtufkaS, vor. maliger Präsident der Republik, gewählt worden, Kowno Imt Flaggenichmuck angelegt. tWTB) * Lew»». iS. De». Das neue KabinettWaldemaraS setzt stlb salgendermaßen zusammen: Vorsitz und AeußereS: Wolde,naraS lPortei: Tautlninkai). Finanzen: KarvcliS «Partei: Christi, Demokr.) KultuS: BißraS sChristl, Demokr). Kries: Advokat MeSkns. Inneres: Oberst MusteikiS, Land» Wirtschaft: -llexaS lLandwirtSpartets, Justiz: Schillings» iBaneriiblind). Verkehr: Kankevitichius. Die Verhängung dev Kriegszustandes über Man«,, ist auch im Memekgcblete kundgcgei'en worden. In Litauen nnd im Meinclgebtct ist alles ruhig. Die Grenz» Übergänge nach Deutschland sind geschlossen Die Leitung der Gi uvernemenlSgeschäske in Memel hat der bisherige stellver tretende Gouverneur übernommen. Der bisherige Gouver neur und der LandcSpräsidcnt Kraul! sind nach ihrer 'Ver haftung i» Kowno wieder srcigelassen worden. Nur der Landespräsident Kalk ist noch internier«. Wie der Slaalsslreich geschah. Sowuo, 19. Dezember Die „Litauische Rundschau", die am Sonnal»end unter Milttärzenftir wieder erschienen ist, bringt eine Schilderung der Ereignisse vom >7 Dezember. Danach scheint eS. dag bei einer Kommandeurbelvrechung im Krieg-Ministerium der Gedanke gereist ist, dsö Ministerium SleShevikichiilS zu stürze». Der Sejm, der in der Nachts,n»ug mit der Beratung des LandwirtschastSetats beschäftigt war, wurde etwa um 3 Uhr morgens von Loldaten besetzt, und eine Anzahl jüngerer Offiziere, meist Flieger, und Kavallericosfi» ziere, forderten die Abgeordneten aus. innerhalb 2 Minuten den Saal zu räume». Die deutsch-mcmelländischcn Abgeorb- neten halten daS HauS bereits um 2 Uhr nach«- verlassen. Die Fraktionen der Rechten schienen außerordentlich überrascht zu sein. Der Sitzungssaal nnd das Scjingebäude wurden von Milttärposten besetzt. Inzwischen hatten Militär patrouillen die Mitglieder des Kabinetts Lleshevitschius in ihren Wohnungen verhaftet und nach den Räumen de» Gene- ralftabev im Üriegomiuiltcrio« gebracht Es heißt, das, der Ministerpräsident «einer Verbastnna lebhakten Widerstand ent- gegengeietzt hat Der Staatspräsident Tr. Grt » tus wurde in dem Palais des Staatspräsidenten vorlänfta inter niert. Erst gegen Abend scheint auch er in den Generalstab gebracht worden zu sein wo dann die entscheidenden Verhand lungen staitgesundc» haben. Der polnische GeneraNlab i« Spiel? ^»»»«ittia- «her ße» Hinterzrnn» de» GtaOtsßretchO». M«»k«. tü. Dezember. Di« ,^)S,veftisa" besaht sich mit d«>t Ereignissen in Litauen und erklärt, dies« LrelaniH» kbnnten dt« litauische Unabhängigkeit gefährde« G»l«^ «Agltcherwetk, a«ch einig« anbeee Ltaate». hätte» bah«, lh« Hand i« Lpict. Die lurperlalist-ilchen Elemente Polen» sei«, bestrebt gewesen, die Regierung Lleshevitschius zu beseitige«, der durch einen Vertrag mit brr U. S. H. R der Fsolierung Litauen» ein Ende machte. Nach dem Pützlingen be« tm Jul« geplanten Vorgehen» «egen Litauen Infolge Ser Enthüllungen der sowsetrussiichen und der rechtbsiehendc» polnischen Presse habe die polnische Regierung die Vorbereitung des Putsche» tn Litauen selbst ringeleitet. um eine Möglichkeit für di« Ber» wirklichuna der polnischen ExpansionSpIäne i», Osten zu schäften und um die Bedingungen sür ein« Beseitigung der Unabhängigkeit Litauens vorzubereiten. Der polnische Generalstab habe mit gewissen zur Regierung SleShevIt- schiuS oppositionell eingestellten Elementen Fühlung ge- nommen und gemeinschaftlich mit ihnen den Plan zu einer militärischen Umwälzung auSgearbeilrt. Zwischen Vertretern der polnischen Negierung und Vertretern -er litauischen NechlSoppostkion hätten in verschiedenen europäischen Städten poltti'che Beratungen srattgesunden. Dt« voltstüwlichen lilauischei, Politiker WaidcmaraS und Smetona seien durch die Urheber der Umivälzung listig in dieses Spiel mit hinein, gezogen worden. Vitnuil«!»« «KrirtziguiiaserkliiruAqK« In Moskau. Riga, 19. Dezember Wie aus Moskau gemeldet wird, stattet« der litauische Gesandte dem Austenkommissariat einen Besuch ab und erklärte, -aß die litauische Regierung keine gegen die Svwietregierung gerichtete Politik treiben werde. Die provisorische Regierung Hab« völlig die Macht in der Land: im Lande herrsche völlige Ruh«. Kerner erklärte der Gesandte, dast die neue Regierung sämtliche von der bis herigen Regierung überriomnreiieu Verpflichtungen aus führ«» werde. Sie werde sich sür die russisch-litauische An näherung einsetzen. Die Sowjet regte rung lies, dem Gesandten erklären, das, Ne von den Aenßcrungen -cs litauischen Li«, sandten befriedigt sei. lTll.) Gemeine Pariser Verdächtigung Deutsch lands Der Putsch mit dentschem Gelbe organisiert. Paris. 19. Dez. Nach dem „Paris Soir" ist der Umsturz in Litauen für das französische Auswärtige Amt keineswegs unerwartet gekommen. Der französische Botschafter in Warschau habe die französische Regierung schon vor einigen Tage» dahin rrersiäitdigt, daß -er Ausbruch einer Revolution bcvorstehe. Das Blatt sagt weiter, der neue litauische Re gierungschef sei ein ausgesprochener Deutschenfreund. SS liege daher die Vermutung nahe, das, ber Putsch mit beutfchem (Heide organisiert worden sei. sis Auslandsstimmen zur deutschen Krise. Der falsche Gesichtswinkel. Bereits die englischen Prestesiimmen, die unmittelbar nach s«m Vesanniir-erde» des Sturzes der Rcichsrcgierung be kannt wurden, bewiesen, wie imnig Verständnis man doch i» England sür die innenpolitischen Verhältnisse in Deutschland ansznbringen vermag. Man spricht nicht zuletzt wegen deS iaft'che» VildeS. daS die deutsche LinkSprcsic anS agitatorischen Gründe» vor, der Haltung der Rechten zeichnet, von jetzt zu treffenden Entscheidungen zwischen republikanischer und m o n a r ch i st ich e r R e g i e r u n g s f o r m, woran in Deutschland niemand denkt, und man bringt die Krise immer wieder in Zusammenhang mit den letzten Genfer Ver handlungen obwohl sie damit nicht das geringste zu tun hat. Denn einmal ist der Mtptraiiensantrag von den Sozialisten auSgcgangen, und anderseits sin- grundsätzliche Gegensätze zwilchen der Politik Strescmanns und den Deutsch nationalen nicht vorhanden. Das schiefe Urteil findet sich sogar in den in England politisch viel beachteten Wochcn- zrttungen: London. i9. Dezember, „Sundan Times" ,'agl in einem Leitartikel, die Sache um die es bet der deutschen Kabinetts krise geht, scheint bis zu einem gewissen Grad« die ganze Krage deS zukünftigen Regimes in Deutschland zu betreffen, nämlich die Krage, ob dieses Regime repnblikanisch oder rvvalistisch s!j sein soll. Wen» die republikanischen Elemente di« Oberhand gewinnen und eine Koalition der Mitte und -er Linken gebildet wird, dann werden die jüngst in Gens, wo Dr, Stresemann einen hervorragenden Erfolg für sein Land erzielt i>at, gefaktcu Beschlüsse bekräftigt werden. Durch dies« Beschlüsse ist die nnrksam« Durchführung der deutschen Ab rüstung in erheblichem 'Maste in gutem Glauben auf die Ver- iriinft des deutschen Volkes diesem selbst überlassen worden. Wenn anderseits die Nationalisten die Obcrand ge wännen und eine Regierung der Mitts und der Rechten ge- bildet wird, dann besteht die Gefahr, -gst die monarchistische und militaristische Bewegung einen neuen Antrieb erhält. ,. Observer" schreibt: Ter Sturz der deutsche» Regie rung unmittelbar »ach Schluß der ausgezeichneten Leistung, die Dr. Streseman» in Gens vollbracht hat, ist ein Stet spiel für die Kurzsichtigkeit der Parteipolitik. DaS Blatt spricht di« Hoffnung aus, dast Dr. Streseman« an der Spitz« der auswärtigen Angelegenheiten bleiben wird. sWTB.i Französische Slnmischuna in -te deuische Innen- Paris, lü. Dezember. Der „Temps" erklärt, die im (hange befindlichen wichtigen diplomatischen Verhandlungen mit Deutschland könnten infolge der deutschen Regierungskrise schon deswegen einen Stillstand erleiden, weil Frankreich sich darüber Gewistbeit verichassen müsse, ob die neue Regie rung auch tatsächlich gewillt fei. aus republikanischer Grund lage weiterzuarbciten Diese Aeusterung des „TempS" stellt eine unerhörte Einmischung in die innerpolitischen Verhält- niste Deutschlands dar, die schar, zurttckgewiescn werden must. Sie ist vor allem aber als ein Zeichen dafür zu bewerten, welche Absichten die rechtsstehende» Kreise Krankreichs über haupt verfolgen. Tic deutsche Regierungskrise wird nämlich von den franzvfischen Reaktionären und nationalistische, Kreisen »u einem Vorstoß benutzt, um dir deutsch-lraizzüsisch« Annäh«»ng»polttik zu untergraben und an ihre Stell« die „Sausipoltttk" Potncars» zu setzen. Dr. Slresemami tn Aam-nrg. «Lurch yunksprutz.» Hamburg. 19. De». ««chSanstemninifter Dr. Ltrrse. m«n n itz beut« abend in Hamburg «ingetroffe». Lr wurde a« Batznhof vam ««gternngSrot Ährend» im «Mirage des Senat» begrüßt. Der Minister hat im Hotel «Mer Kahres, zetten" «otznung genommen Am Montag wird Dr. Stresc. >uann dl« geplant« außenpolitische Rebe halten. Ebenso wird der Ministe« unbeschadet der Demission de» Kabinett» sein« geplant« Au»land»r«tse. vorandfichtltch Ende de» Jahre», an- treten. Luther «m Die«»»,, tn Bremerhaven. Da» Schiss de» Novddcutschen Lloyd, mit dein Reichs, kanzler a. D. Dr. Luther auö Südamerika «tntrekfrn wird, wird »m kommende» DtenStag tn Bremerhaven an- kominen. Am Mittwoch ivird er vom Bremer Senat begrüßt werden. Reichskanzler Dr. Luther beabsichtigt, sich im Klug, zeug nach Esten zu begeben, um dort die Weihiiachtsfeiettage »n verbringe». Kür den R. Dezember ist er vom Aeroklub Mrlin zu einer Festveranstaltung eingcladen, bet der er Uber seine Güdamerikaretse berichten wird. Annahme der Riickaabebill im AeprSkenlanrenhaus. Renyork. lv. De». Das amerikanische Nepräsea. iantenhanS hat gestern die sogenannte Nückgabebill über die Kreiaabe de» deutschen Eigentums angenomwr«. Die namentliche Abstimmung ergab L7» Stimmen sür und SK gegen die Bill. Die Bestimmung, wonach die Regier»,,« höchstens Uw Millionen Dollar sür Schisse, Patente, Funk stationen zahlt, bleibt bestehen. Nunmehr hat der Senat dos «ort. Bei der Annahme der Vorlage über die Rückgabe des deutschen Eigentums im Repräscntenhause gelang «S der repudlttantsche« Mehrheit, alle tiefgreifenden Acnderungrn in dem Entwurf zu verhindern. Die Opposition giida Haupt- sächlich rwn den Demvkraten auS, die einerseits behaupteten, dtzr GeletzeSoorschlag lies« auf eine tatsächliche Veschlagimhmc deS deutschen Eigentums hinaus und anderseits ihre Kritik dagegen geltend machten, dasi in dem Entwurf keine Rück- «rstattnng der Berlirttc vorgesehen ist, die amerikanische Be sitzer von deutschen Obligationen seiieerzeit durch die Mark- entn»ertung erlitten haben. Die Beratung des Gesctzcntwurss im Senat dürste nicht vor Januar erfolgen. Das Endergebnis der uinari chen Wahlen. Budapest, l». Dez. Die Ergebnisse der Wahlen sind mit Ausnahme deS in dem Wahlbezirk Budapest-Nord und in einem Provinzbezirk sämtlich bekannt. Danach verfttgt die Regierung über 2 »6 Mandat«: davon entfallen 169 aus die Einheitspartei, 82 auf die Ehristlichiaziale Wirt schaftspartei. die übrigen sind zersplittert. Die Opposition erzielte ISMandat«: davon 1l die Sozialdemokraten. 6 die Demrokraten. die übrigen sind zerspittert. Nach dem „Pester Lloyd" hat die deutsche Minder heit bei de« Parlamenisioahlen grosi« Erfolge erzielt. Km deutschsprachigen Bezirk Viellany ist der frühere Nationalisten- mtnister Jacob Blevcr. im Wieselburger Grenzkomitat Ladislaus Piuter, in Ungarisch-Alieirburg Kranz Neubetgrr und im Nezsider Koinitat Wachtler gewählt worden, Neben diesen vier deutschen Abgeordneten dürste sich a,uch der frühere Außenminister Gratz als wicdergewählter Abgeordneter für die deutsche Minderheit in Ungarn einsctzert, da er früher siebcnbürgischer Abgeordneter gewesen ist. Der Flua -er spanischen Vulrei-F'leger. Madrid, lü. Dez. Nach einem hier cingetrossenen Kunk- sprnch sind die drei Wasserflugzeuge sDornicr-Apparatcl, die einen Klug nach Spanisch-Gninea unternahmen, gestern nach mittag in Port Etienne yelandct. Das eine von ihnen mußte tn Rio de Oro infolge eines Bruches des Benzinrohres eine Notlandung vornehmen. Es kam nachmittags Uhr, zwanzig Minuten nach der Ankunft der beiden anderen, in Port Etienne an. s'W. T. B.i Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Theaierfpielpla« für heute: Opernhaus: l. Beethoven-,Konzert l!-f8). Schauspielhaus: „Vvlpone" s'f8t. Albert-Theater: Geschloffene Erstellung. Re sidenz-Theater: .Hllt-Heidelberg" s!481. Dir Ko mödie: „Alles für die Firma" s^M. Centraltheater: „Die keusche Susanne" s>48i. f Mitten«»« des Residenz-TheaterS. Um Störungen beim Union« der Operette „Die Zirkiisprinzessin" zn vermeiden, wird besonderö daraus lstngewtesen, daß daS Werk ohne Oovcrtiire «c- sihrteben ist, und nach kurzer musikalischer Einleitung sich der Bor- Han« hebt, Ed wird deshalb de» Besucher» naheaelc«,, zur Erst» ousstihrun« am Donnerdtag, dem 2-'I. Dezember, Rnsang ss8 Uhr, vönktNch zu erscheine». f* Weihnachten im Schauspielhaus iKünslc Morgen feier). Fritz Busch und Dr. Kars Wollf hatten in den letzten Woche» eifrig den Literatur-Striezelmarkt abge- silcht. um den Veichertisch der nun schon traditionell gewor denen weihnachtlichen Morgenfeier im Schauspiel, hanö mit recht schönen und würdigen Gaben zn bedecken. Und schließlich hatten sie ioviel zuiammengctragcn. daß der Tisch fast unter der Last zuiammenbrach oder, ohne Bild gesprochen, daß die Keter um eine halbe Stunde zu lang anSgcbehnt wurde Aber die meisten Beschcnstcn ließen doch lieber da heim den Sonntagsbraten anbrenncn. als daß sie aus eine brr schönen tzlaben verzichtet hätten. Kür sc zwei größere Chor werke und kürzere gemischte Cliorftitze ivar diesmal auch der Singechor der Staatsoper „nd ei» Teil der Staatskapelle zur Mitwirkung au» und hinter der Bühne hcranzzebolt worden. So ln einer reckt feierlich wirkenden Cliriitmotette: ..Die Geburt Christi" «nach dem biblischen Bericht im Lukas- eran<"'tft,m> von Waldema v. Baußnern. Orchestersätzchen wechseln hier mit den Chören der Engel und Hirten, und je ein Solokopra» „nd eine Altstimme markieren den Engel der Verfsindiaiiw' »nd den bcrichlerstatiende» Evangelisten, wäh lend durch eine ank- der Kerne erklingende Solo-Oboe die ..Hirten draußen ans dem Felde" angcdeutet werden Tie lieblichen Stimmen von Erna Berger »ud Margit Veits, klangen wie Ofienbirungen auS einer höheren Welt. Wie in dieser Motette, ko leitete Karl M. Pembaur vom selbstbetreuten Klarier auS die Schar der Mitwirkcnden auch in einer Art melodramatischer Komposition von Sevv Rv- Aaorr ..Eine alelchnamigc gemüt. voll« Dichtung Peter Rosegger- zugrunde laa W aldcmar Ltaegemann sprach herzandringend die Dichtermort«, nu delt Oprrnchor sekundierte gelegentlich bei der melodiösen, larbenretchen Klavieruntermalung. Unbegleitet ließ sich der Stngcchoc n.U '' Pembaur mit zwei Weihnachtsliedern für Krauen- und Männerstimmen hören: einer alten Volksweise aus dem 14. Jahrhundert. „In cluloi fubilx". und einem an- mutcndcn Ehorsatz von Carl Riedel tl827 bis 1888): „Chrtit- kindlcins Bergfahrt". Außer diesen in tadelloser Ausführung gebotenen musikalische» Weihnachtsgaben hörte man noch, von Helene Jungs Prachtstimme bückst genußreich auSgelegt. drei WeihnachtSlieder am Klavier llPembaur) von P. Cor- nelins und Wilhelm Berger. Kamen die Aussübreiiden dieser Darbietungen von der Over her. so stellte auch das Schau- sviellmus drei feiner tüchtigsten Vertreter in den Dienst der Weihnachtsfeier. Drei ans verborgensten Seelentiefen ans Lickt hcrvorgetretene Dichtungen Rictzard Debmcls l„Ret- tung zu Gott". „Weihnacht im Krankenhaus" und .^Heilige Nackt"! sprach Felix Steinböck mit ergreifender, nach- schassender Innerlichkeit: Willi Kleinoschegg gestaltete die in oberbayrischer Mmrdart naiv erzäblte Wethnachtch- legendc „Die heilige Nacht" von Ludwig Tboma zu einem kleinen rhetorischen Meisterstück. u,rd den stärksten Beifall der ganzen Veranstaltung errang sich, stürmisch begrüßt schon bet ihrem Erscheinen. Clara Salbach mit der warmherzigen, eindringlichen, von sonnigem Humor durchleuchteten Nach erzählung von Otto Ernsts weihnachtSsrvhem „Wintersonnen- märchen". Auch ohne brennende Christbäume und ohne Kindcrstimmenjnbcl übertrug sich doch von Anfang bis Ende fröhliche, selige Wcibnachtsstimmung von der Bühne her ins volle HauS. —<it. Weihnachtomärche« in der „Komödie". Himmlisch hebt s an, himmlisch Horts auf. — das sonnige Märchenspiel „Vom neugierigen Stern lei n", das Anna Bethe-Kuhn in so niedliche Verse gell erdet und der Dresdner Kinderliodrr- Komponist HanS-H ermann mit ganz entizückendcr Kinder- mustk verbrämt lxtt. Auf der Milchstraße, unter der Obhut des guten Mondvaters sHans Stetner) und d«S alten Stcrnputzers (Otto Ottbert), w«hnt daS siingst« Sternkind lKli'e Kluge) mit vielen Brüdern und Schwestern. Eines 'Nachtö aber b-engtc sich daS neugirrig« Sterneumdgdletn gar zu ivett über den MilciBraßenrand, uud pardauz — da fällt eö zur Erde herab, gerade an das Ufer des Froschteichs. Der jung« Fro-schvriuz sPaul Lemitt) verliebt sich auf der Stell« in daS himmlische Kind nud will nrit ihm Hochzeit machen. Aber mitten im HEieitstrubcl erscheint Meister Langbein, der Storch «Karl K o ch>, »ud die ganze Gesellschaft stiebt au Sei», ander. Der Storch trägt das Sternenkind zu seiner Frau sJrma Zeißig) nach dem dörfliche» Storchbrunne», wo sich die Bauernkinder bei Spiel und Tanz rrerguttglsch machen. Das Sternlein spielt und tanzt natürlich mit — den ganzen Sommer hindurch. Als aber der Hevbst lammt, «nutz di« Storchsamilt« auf Reisen gehon, bis hin nach Mrika, und damit daS Sterneukind, das nicht mit fliegen Kann, im Winter nicht erfriert, bringt es der Storch in treue Hut zur Bären- mutter sKarla Holm): hi« hat ivavme Pelze gegen die Kälte und ivohnt obendrein wohlgoschützt im tiefen, tiefen Weih nachtSwalde, Dort finden Knecht Ruprecht lMfrod Hasse) und der Weihnachtsmann «Max Rnhbeck) daS vom Himmel gefallene Sternlein: der Ruprecht steckt es in seinen Sack zn Sdüssen und Pfefferkuchen und trägt es als schönstes Weih nachtsgeschenk für den um sein Töchterlein bekümmerten Mvndvater wieder zum Himmel zurück. So gibt «S daS schönste, seligste Weihnachtsfest im Himmel, zumal der Weihnachtsmann auch die vielen Sterncukindcr nicht vergehen hat: Pirppcn, Kreisel. Gummibäll«, Sprrrwälderinnen mit Wickel lindern, Holländerinnen mit klappernden Holzschuhen hat er ihnen »um Spielen mitgebracht, und die werden alle lebendig und tanzen und springen und singen vor lauter Weihnachtsglttck. Und als volleivdS der auf die Suche nach dem Sternenkindlein cuiSg-eschickt« Sternputzcr, der. auf dem Mvn'dkalh« reitend, immer erst eine Viertelstunde ft,Ater an den Ort gelangt, wo daS gesuchte Kind weilte, auch noch unter dem strahlenden HimmeIschristba»ui sich einfindct, da ist die Freude voll, und auch aus Sternenmund erklingt die alte, liebe Wedhnachtö- weife: ^Stille Nacht, heilige 2tacht!" Wenn man noch hinzufügt, daß tn diesen hübschen Märchcurahmcn eine ganze Menge origineller, poetischer Einzeleinsälle ei »gespannt find, fo wird ein seder erkennen, das, in diesem Weihnachtsmärchen die glück liche Hand einer wirklichen Dichterin und »armherzigen Kindersreundtn gewaltet hat, Handlnng, Musik, die allent halben «ingestrenten, vertranten Kinder- »nd Weihnacht- lieder, di« von der Balkrttmeisterin Kauf m ann - Pratsch entworfenen Tänze und Spiele der Dorfkinder. Elfen, Ko bolde. Irrlichter, Libellen, Schmetterltugc, Frösche. Wasier- käfer, sangen Bär«»,, Eichhörnchen n.ftv, — alles ist echt kindlich empfunden und dichterisch ausgestaltet. Das gilt auch von der -lallettmustk, die A r u o K a u f m a n n, der musikalisch« Leiter der Uraufführung am Sonnabend, als Ergänzung zu der HanS Hermaniischen Märchenmusik ge sch riehen hat. Da« gilt erst recht von den iviinderhüb-scheii Märcheudekoratlonev, die Leopold Lustig für die sechs Bilder des Märchen» ge schaffen hat. Ganz auf den kindlichen Ton hat auch Spiel leiter Ar » oGro ß m a n n die Darstellung abgestiinmt.- wie außer den bereits genannten Darstel.ern Trude Wessely sKrau Sonne). Gertrnd Svalke iBefenhanne), Elronvre War st ein sl. Stern), Gertrud Bergmann lFrofch- mutter) und etliche ander« ihre Rollen anfasttc», — daS mußte Kinderherzen packen. Nur einig« allzu kräftige Ausdrücke, mit denen der Sternputzer fein Reittier, das Mondkalb, bede»«.
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