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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061223024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906122302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906122302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-23
-
Monat
1906-12
-
Jahr
1906
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-* 5tuaßget«»a de» Sminxelische» Bunde». Im Namen des Zentraloorftande» erläßt da» Präsidium des Evangelilche» Bunde» folgende Kundgebung: ..In entsä-eidungsvoller Zeit rufen wir unsere Mitglieder und freunde zu getreuer und ge- iroster Pflichterfüllung aus! Was der Evangelische Bund seit Fcchreu warnend vorauSgelagt hat. das ist eingctroste». Auch die Re>chSreg»erung hat den lähmenden Druck des übermächtigen ltltramontanismus als unerträglich erkannt. Die Auflösung ae» Reichstages mit ihrem beachtenswerten Vorspiel, dem akte« mäßigen Nachweis ultramontaner Eingriffe in di« Ress Verwaltung, und mit .hrcm bedauerlichen Anlaß, der kleinliu^.» Veriveigeruna notwendiger vaterländischer Schutzmaßnahmen, stellt unser Volk vor eine wichtige und weitreichende Ent- cheidung. Drei Ausgaben erwachsen unS! Air müssen aus- oecken! Ms Bund treiben wir keine Politik. Politik wird licht auf dem Boden der Konfession, sondern auf dein Boden der Nation gemacht. Aber wir wollen auf allen Gebieten de» öffentlichen Levens gegen deu Ultramontanismus aus der Wacht stehen. Deshalb gilt es jetzt, tatkräftig zu handeln. Bie' ,il viele haben bisher aus Unmut und Kleinmut ihre Stimme nicht in die Wagschale geworfen, jetzt ist es eines jeden un abweiSbare Pflicht, sein LLablrccht ailsziiiiben. Zehn ent- ichloffene Männer können Hunderte zur Pslichlerssilliina führen sürum soll niemand von »n8 am EnticheidinigStage fehle». Das nt das Erike: Wecket die Säumigen aus! Wir müssen einigen Wir treiben a!S Bund erst recht keine Parteivolitik. Wir ,aben Mitglieder säst sämtlicher Parteien in unseren Reihen Um so mehr sind unsere Bnndesmitglieder, berulen, anaesichtS ses großen Zieles, den unheilvollen Einfluß des Klerika Nsrmis zu brechen, in ihren Parteien für die Einigung einzu 'reken und für die Ueberwindiina des zer'etzenden Fraktions- EgoisinuS besonnen und krgiivoll einziikreten. Das ist das Zweite: Wir müssen einigen! Wir müssen kämmen! Es lmndelf sich im Wahlkamost nicht um konfessionelle, sondern uni nationale Fragen. Wenn wir, ein deutsch protestantischer Bund, in die'en Dagen dennoch zu entschiedenem Handeln auf rissen. so tun nur es als gii'rickiiae freunde wahren kon eisionellen Friedens. Das Haupthindernis des echten Friedens zwischen den Konfessionen ist die politische Borherr fchai! de» UltramontanisniuS. der die Religion zu politischen Zwecken mißbraucht. Ist erst der politische Ultramontanismns iirückgedrängt. dann können und werden wir mit unseren chtbolüchen Mitbürgern in dem einen großen, deutschen Vater- uime einträchtig bei einander lvobnen. Dann gibt es nur noch einen Streit der Konfessionen den edlen Wettstreit mit den Sgben deS Geistes und den Werken der Liebe. Das ist das Dritte: Der Kamps für den wahren Frieden! An» denn zur Dal: Wider die unertrnalicke Vorherrschaft des llltramoitta» 'iismus und wider alles, was sic stärkt und mehrt." —* De. Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: 4s Rxdtrr. Haiiotm. tm t78. Inf -Neg., konunandi-ri uir Dirnkt tclüuug beim Detleidungsamt t2. Armeekorps, als Mitalüd zu diesem Betlewanasami verlest. — Die Ltnts. : 4» Miller >m ISl. Ins.-Reg.. in dos t07. Ins -N-g verletzt. 4s Dovel im IS L»».-S?«g.. vom l. Fan. ab aus ein weiteres Iabr otine «ebolt beurlnuvk. — Die Nnterotll,. 4s sZlobm im SebützkN-Reg. 4s Steinbach im 178. J»s.-Reg.. — zu FZkinr. ernannt. — Fm S a n i I S t s k o r v s. 4s 7°r. Höring, Oberarg. bis 31. Drz. in der K. Schntziruvve sttr Sildmektasrika, mit dem l. Januar in »er Armee und zwar im >2 Feldart -Reg. mit einen, Vnt. vom SZ. Januar lSVS 6 Mieoerai,»«stellt und zum Caroladnule in Dresden kommandiert. — Beamte der Militärverwaltung. 4s Dtetze. Oder,aftlmtir. des l Bat. I8t.Jns Reg., aut seinen Anlrag unterm l. Januar IS07 mit Pens, in den Riibellnnd verietl und ibm der Cbar. als Rechnunasrat verliehen. 44 Dr. Tboina«, Unteravotbeker der Res. nn Landw.-Bez. Il Dresden, «um Oberavotheker des Beurlaubte,istandeS befördert. 4s Haruitch, Rrch- nungsral, Ober-Rilitär-Fntendantiiilekrelar von der Inienvanmr iS Armee- ko,ps, aus Innen Antrag unterm I April mit Pens, in den Rudeiiand orr- setzt. 4t- L<blemitz, Obervetermär des Marder.-Reg., aus leinen Antrag unterm l Jan. mit Pens, in den Ruhestand verletzt. -X- Lltto, Lberzabl- mjtr. »er 2. Abt., 4s Zeuner, .fladlmstr. der t. Abt. »2. grlvon.-Reg.. — unter« 1. Jan. gegenletiig veiletzi. -X- Hentler (Karl), Militär-Bausekre tär, kommandiert zum Militär Bauamt Lvrmmtz. dahin versetzt. 4s vemv'l, Militär-Baulelrrtär auf Prob«, beim Neubautreis III Leiozig endgültig angesteltt. —* Rach einem vom Mnigl- Gewerbrschulinspektor an das Ministerium des Innern erstatteten Revisionsberichte über die Fachschule» des hiesigen Allgemeinen Handwcrkrrvercins sollen die der Altstädler Fachschule des genannten Vereins in der 2. Bürgerschule, Kleine Plaueniche Gasse 12b 14. zur Verfügung gestellten Unterrichtsräume durchaus ungenügend und die Schul, bänke daselbst, wie auch in den der Neuflädier Handwericr- schule überlassenen Unterrichtsräumen in der Dieikönigsichule unpassend^ zu eng und zu niedrig lein. Diese unzulänglichen Verhältnisse machten sich besonders beim Zeichenunterrichte fühl bar. Es fei ein geeignetes großes Schulgebäude mit größeren llnierrichtsräumen und geeigneten Bänken, das auch von den jetzt ungenügend untcrgebrachten Iunnngsjchulen abwechselnd benutz! werden könnte, erforderlich. Infolgedessen hal auch de». Vorsitzende des Allgemeinen Handwerkervereins der Stadtver- Wallung gegenüber Len Wunim geäußert, ein lm Mittelpunkte ser Altstadt bezm. in der Wilsdrnsser Vorstadt gelegenes ge eignetes Gebäude lediglich für den Handiveitgr-Fortoildungs- Ilnlerricht bereit zu stellen, event. neu zu erbauen und die Räume mit geeigneten Disckien und Sesseln — etwa wie solche m der städisschen Gewerbeschule im Gebrauche sind — auszu- itatten. die dann auch den Innungssachschulen zur Verfügung gestellt werden könnten. Das Ministerium bezeichnet als eine weitere Notwendigkeit di? Einstellung iolcher Lehrkräfte in den gewerblichen Unterricht, die für ihn sachgemäß vorbereitet seien. Eine geeignete Vorbereitung für die Erteilung des gewerblichen Unterrichts müsse Vorbedingung für die Uebertragung diese» Unterrichts sein. Junge Lehrer, durchaus unvorbereitet für Len gewerblichen Unterricht, vernichten — sich eine Zeitlang und gäben ihn bald wieder out. Bei der geringen Vergütung für den lästigen Sonntags- und Mendunterricht sei. abgesehen oon einer Anzahl alter, treuer Lehrer, ein fortgesetzter Wechsel in den Lehrkräften nur zu begreiflich. Es lei deshalb notwendig, durch eine geordnete ilasselmäßig steigende Bezahlung bewährte debrkräste dem Unterrichte an den Fachschulen dauernd alten. Infolge dieses Revisionsberichles hat sich au laotische Schulbehörde mit dieser Angelegenheit -oesaßt u > zu er- ich dU und dem 'wntepkdrinischen Berge. Lehör entstammt einer alten Musikaiiten- s-imilie — Vater und Lbeim wäre» Kapellmeister —. die lange tn Mähren wohnte und zu ihren Urvätern vielleicht französische Emi granten zählt Franz Leliär ist 1870 in Komm» geboren, kam »,1t S2 Jahren t»S Prager Kmiiervatoitnm, mit l8 als Konzertmeister an das Stadtlkeoter in Elbeiield-Baime». Ein Jahr daianf mar er i» Wien in der Kapelle seines Vaters, dann jüngster Kapell meister beim 25. Regiment i» Loloncz und 1804 bei der Kriegs marine in Pola. später am Dtadtthcater in Triest und dann in der alten Kaiserstadt Wien, der er seine Treue bewahrt hat Sei» elftes großes Bühnenwerk. die Oper ,K»k»scdka", die er neuerdings unter dem Titel ..Tatjana' umgearbeilet bat. e,lebte vor zehn Iadren ihre Uraufführung tn Leipzig I» Wien ist es in Tbeater- kietsen hauptsächlich Viktor Lövn gewele», der Teilhaber bekannter Schwank- und Possenfabiiken. der dem inngen Talent seine zu künftige Bahn gewiesen hat, und >o kam es. daß binnen 25Tage» >m Theater an der Wien und im Karlthealer zwei Operetten das rrügcrische Licht der launischen Bnhnenwelt eiblickten: ..Wiener Frauen' und die ..Rastelhinder', die 78 u»d2o0 mal nacheinander mr Aufführung kamen Sie machten seinen Namen »»d seinen Erfolg. ..Göttergatten', ..Die Iurheirat' und endlich „Die lustige Witwe", dieses stimmungsvolle Gcmiich von naiver Sinnen- und Lebensfreude »nv icherzhafter Uebertreibung, sind die letzten Werke, denen sich bald ein noch nicht aus der Taufe gehobenes ..Der Mann mit de» drei Frauen', mit der textlichen Unterlage des Wiener Schriftstellers Julius Bauer anreihen wird. Isr der erfindungsreiche Lehür der Opeietteiikomponisl der Zukunft, der berufene Erbe künstlerischer Vorgänger? Er bat seinen Weg gefunden, aber da» Geheimnis des Erfolges will imnier neu be zwungen sein. -f* Die bevorstehende Th es t e ria i i o n in Monte Garilo wird vier bedeutsame -Overnnenbeiten sehen: Liierst den neuen Massenet. die Oper „Dhärsfe". das „RevolutionSwerk" ve» arenen Meisters, zu dem ihm nichl, wie es zuerst hieß. Eatulle McnüöS den Text schrieb, sondern Jules Elarelie, der Leiter oer Comödie Francane: dann die Oper: „Timbre r>'Argen!" von Saint Saöns. ein Jnaend-werk, das der Kom- oonist aäirzlich umarbeiletc. Als drille ist Bruneaus neue Olper „Na>» Micoula" zu nennen, als vierte die „Dbäodora" Sardous. vevsoßt von Lavier Lerou». aie mitgeteilt. daß die tatsächlich^« vo«m»satzu«a»A i» de, «rordniing nicht richtig wieder,«-geben feien, daß insbesondere di§ Bänke in der DrekwnigSschtU« völlig ausreichen und daß bei Unterrichtsorrteiluna auf Sonntag und drei Wochento, auch in der 3. Bürgerschule genügend große Räume und Bän ur Verfügung stehen wurden. Im gleichen Sinne erklärt au er Direktor der L Bürgerschule, daß sich die Uebelstände leich cseitigen ließen, wenn statt an einem Abend« an ds«i Abende» Unterricht erteilt würde, da dann nur Zimmer mit genügend großen Bänken benutzt zu werven brauchten. Da» Gewerbe» amt v schlägt schließlich vor^ vier lRormal-IKlasstNiimmer der 3. Büraerlchule mit Zcichentifchen und Gessel» für die Zwecke der Fachschulen de» Allgemeinen Handwerlkerverein» au» städti schen Mitteln au»z»statten und hierzu «in BerechnunosgeÜ» oon 3000 Mark zu bewilligen, da» Gebäude der I.Büraer- sch ule. Johann eS st ratze 18l2k Klassenzimmer und ein .Zeichensaal --- 26 Nnterrlchtsräiimel nach der Unlerbringunj n-> rgiiffiwkeamr mr Privalverfudemng >» von der Firma Hartwig uBoge > eamte » p « nsionSkas, e genehmigt issuiig «um Grschästsbrtrirbe als kleiner des Stadtmuseum» im neuen Rathause feiwa Michaelis k ans schließlich für die Zweck, der Handwerker schulen und der öffentlichen Fortbildung» i ch ulen bereit zu stellen, sie etwa notwendig werdende» Bau lichkeiten auszusüyrci, und die Unterrichtsräume mit geeigneten Tischen und Sesseln aii»zustcitte». —* Ein Erdstoß, der sich von West nach Ost zu bewegen schien und wenige Sekunden anhielt, wurde in Zwickau am l9. d. M. abends 4 Minuten vor V,11 Uhr wahrgenommen. Er war mit ziemlich lautem Krachen verbunden und ist auch oon Leuten bemerkt worden, di« bereit» ihre Betten auf- aesucht hatten. —' Wie i» früheren Jahren wild auch am diesjährigen heilt gen Weihnachtsabend >/,7 Uhr WelhnachtSmusik vom Ann, kirchturme geboten. —* Vom Kosselliche» Aufsichtsamt für Privatversicherung ist kürzlich die Satzung der von der Firma ^ ' in Dresden ecrichteten B und dieser Kasse die Zul.r VeisicherniigSverrin auf Gegriiseitiukelt im Sinne de» Reichs lefetzes über di« privaten VersicheruiiaSullternedmungrn vom 2. Mai 1901 erteilt worden. Nach den Satznnge» der Pension» kaffe werden die Beiträge zur Hülst» von der Firma und zur Hälfte von den Mitgliedern getragen. Die Firma Hartwig u. Vogel bereitete nun den Anaeböiiaen ihrer BeamtenpensionS- kasse dadurch eine große »nerwaitrie WeibnachtSfrrud«, daß sie die die Mitglieder t«»e»ve Beitrag-Hälfte aus da» volle Jahr >906 übernahm. —* Die Knahenb-fchälstigunysanstalt des Herrn Oder- »örsterS a. D>. Hoflieferant Edmund Müller in Dres den»L öd tau feierte gestern das Weihnachtslsest in herkömm licher Weile. Diele Chrsstwasckferuna war die dreißigste seit Er richtung der Anstalt. Auch in diesem Jahre batten viele Freunde und Gönner zur Bescherung drigetragen. Die Direktion des Rösidenztheaters gewährte «wieder -sämtlichen Knaben zu deren großer Freude «ireien Eintritt zur Wechnachlsmärchen- Vorstellnna. —* Herr Nalssekretär H a » b o ld. hier, hat sich am IS. d M nachmittags 3 Uhr aus seiner Dürerstraße 57, 3.. ge» iegenen Wohnung entfernt und ist bis jetzt noch nicht jurilckgekehrt. Er ist hochgradig nervös und leidet an- Ver- iolgnnaswalm. Es ist möglich, daß H. sich ein Leid angetan bat. Bekleidet war er mit schwarzem Ueoerzieher, schwarzem Hut und braunem Jackett. * Polizribericht, 2L. Dezember. Jfn der Südvorstadt kam am Mittwoch ein Dienstmädchen, das einen Eimer kochendes W asser in da-s Waschhaus zu tragen hatte, auf der zu diesem führenden Treppe so unglücklich zu Falle, daß sich das Wasser über ihre rechte Körverlcite ergoß. Arg verbrüht, mußte sie sogleich in das Friedrichstädter Krankenhaus überüchri wer» den.—'Im Flur -des Haiöes Nr. A der Deubcner Straße erlitt am Dienstags s eine Frau einen Splitterbruch des rechten Sie mutzte mittM Unfallwagens in das Friedrich Fußgelenkes. .. iSdter Krankenhaus gebracht werde». — Bor einigen Tagen fand ein Hehrer aus einem Borort« auf der Prager Straße einen Brillanten im Wert« von 4M Mark und lieferte ihn an das Fundamt der König!. Polrzcidirektion ad. — Am Montage zog sich auf der Nöthnitzer Straß« «in emeritierter Pfarrer einen Oberschenkel hals d^uch dadurch zu. daß er infolge Ausgleitens auf einer glatten Stelle zu Boden fiel.— Aus dem Mtmarkte wurde am Dienstage ein 79 Jcchre alter, ckiwer-hürigcr PrrvatuS von einer Dwoichke umaerissen und dabei mehrfach verletzt. Der Geichirrsührer ist schuldlos. — ldstück Molenhaucr--Itraße 56 ist gestern abend gegen ein Unbekannter dabei betroffen worden, wie er ver- sucht hat, in de» Keller eines WildbrethändlerS «in» zu brechen. Der Markthelfer des letzteren hat den Unbekannten im Vorraum deS K'ellers versteckt vorgesunden. Ter Unbekannte Lat, wir er sich bemerkt sah. den Markt- Helfer mit der Hand am Halse gesaß! und ge-imirgt und hm mit der anderen Hand einen Stoß gegen die Brust «versetzt, wodurch der Marklhelfcr zum Fallen gekommen ist. Dadurch ist es dem Unbekannten möglich gSwefen, zu entfliehen,. Später ist nun oon hem Markihelser bemerkt worden, daß er von dem Unbekannten > n d i e Br u st a eft o ch e n worden ist. Der Unbekannte ist 38 bis 30 Jahr« ait. 1,70 Meter groß, schlank, hat volles Gesicht, kleinen dunklen Schnurrbart und ist bekleidet mit dunklem, von oben bis unten zugeknöpftem Jackett, steifem Fi'lzhut und Tuchschuhen. Es wird pclbeten, alle Wahrnehmun» gen, die ^ur Ermittlung des Täters führen dürften, umgehend der Kriminalabteilung fchrifilich oder mündlich mitteilen zu wollen. Für densenigen. durch dessen Angaben die Ermittlung d«S Täters gelingt, soll «ine Belohnung weanlragt werden. — In der letzten Zeit sind an der sächllssch-höhmrichen Grenze wiederhblt falsche 100 Kronennotcn in Umlauf gefetzt morden. Die ichr mißlungenen Falsifikat« sind durch den per» chwommenen Druck uns durch die schlechte -Ausführung der Figuren sofort als falsch erkennbar. «Lerie und Nummer sind mit «der Hand in roter Farbe hergeitelU und leicht verwisch» bar. -Indem vor der Annahme dieser Falsifikate ««warnt wird, ersucht -die Köni-gT Polizeidirektion, sachdienliche Wahrnehmun gen mitteilen zu wollen. —* Gestern abend gegen 8 Uhr erfolgte aus der Gerok- traße, an der Wintergartenstrahen-Kreuzung, ein Zusnountn- toß eines Motorioagens der Linie Flirstenstraße—Hauptbahn. ;of mit einem Einspänner-Tafelwagew Infolge Versagens der remse konnte der Wagenführer feinen Wagen nicht recht» um Halten bringen, so baß dieser mit großer Gewalt n das aus der Ouerflroße kommende Geschirr hineinfuhr. Ter Kutscher wurde beim Zusammenprall in großem Bogen vom Bocke herunter auf die Ga»abahn geschleudert, wo er bewußtlos liegen blieb. Das zu Boden gerissene Pferd war durch die abaciplitterte Deichsel lischt unerheblich an den Beinen verletzt worden, während der Straßenbahnwagen mit einer seitlichen Einbeulung des VorderstanvplatzeS davonkam. Der Kutscher wurde in besinnungslosem Zustande in daS Carolahaus ebracht. Wie Augenzeugen beobachtest haben wollen, sollte» auf em Kulscherbocks zwei Personen gesessen haben. Es loa ha» her die Bermutuna nahe, daß die andere unter den Motor wagen geraten sei. Um Gewißheit zu erlangen, mußte die Feuerwehr alarmiert werden, die den Wagen mittelst Winden hob. Glücklicherweise 'and die Vermutung keine Bestätigung. — Ein weiterer Zulommenstoß zwilchen einem Motorwagen der -Straßenbahn und einem Lastgefahrt ereignete sich heute morgen in der 8. Ltunde ans der M a r f ch a l l ft r o tz e, in unmittel» barer Nähe der Gcrichtsstraße. Trotz energischen Bremsen» konnte der Führer deS Motorwagens diesen aus dem große Glätte auiwcisenden Gleise ebenfalls nicht rechtzeitig zum Halten dringen. Die beiden Wagen erlitten hierbei schwere Beschädigungen durch Radbruch. Eindrücken des Vorder- ftandplayes, Zertrümmerung der Glasscheiben usw. Der w ssikrer des Motorwagen- zog sich verschiedene Kontusionen zu. o daß er dienstunfähig wurde. —* Im Niederlagsraum eine» Tapezierers im Erdgeschoß des Hintergebäudes Markgrafen st raße 44 entstand gestern abend in der 3. Stunde infolge unvorsichtigen Um- ehenS mit einer brennenden Petroleumlampe «in Brand, urch den eine größere Meng« Polstermaierial vernichtet und verschiedene Gebäudeteile beschädigt wurden. Die herbeigeruiene Feuerwehr vermochte den Brand, der bei ihrem Eintreffen »ereits e.nen zweiten Raum ergriffen hatte, mit Hilfe einer Schlauchleitung vom Straßenhhdranten bald zu ersticken »nd eine weitere Ausdehnung aus die mit den Räumen verbundene Werkstatt zu verhindern. — Ans dem Ringofen der Ziegelei von Eiiold in Radebcul, Wasastrahe 2—8, entstand heute früh in der 7. Stunde au» noch unbekannter Ursache ein Br and. durch den da» Rinaosenaebänd«, wie auch ein an. geöante/ großer Schuppen mit seinem Inhalt an zum Track» ckten Brettern völlig zerstört wurden. Die oon euerwehr mit einer Spritze au»gerückte Abteil mehr eilizugreifea. gebauter großer nen ausgestapest, der hiesigen Feu brauchte nicht r Lipvoldt» Walde. 21. Dez. Der beschleunigte .. 4M Rr. 5312 fuhr, als er die diesige Station in der ichtung Kipsdorf heut« nachmittag 5.03 Uhr verlassen hatte. Ulberndorf seitlich ip da» Achauersche Lastaeschirr auo Dippoldiswalde. Die Pferde hatten da» Glei» bereit» über- schritten, als plötzlich der Zug zwisch«n Wagen und Pferden da» Ganze ausnahm und mitsamt Kutscher und Pferden nach reckt» zurückfckieuderte. Kutscher wurde t« schwer» verletztem Zustand nach dem Krankenhaus gebracht. Die Pferde sind tödlich versetzt. Auch dir Maschine ist desck" und mußte die Fahrt ohne Laternen fortletzen. «schädigt —* Eine Schreckenstat verübten am Miltaooch ckbend in r n bei Warnsdorf drei Männer. 'Sie kamen gegen si ich Gchönbo S Uhr in den Laden des Krämers Anton TLiÄe und ließen oon her anlwäicnden Mesrau des Thiele Waren verabreichen, die sie -um Teil an Ort und Stelle verzehrten. ÄlS Frau Lhiele sich an der -Ladcnkasfe zu schassen machte, zog einer der Männer einen Revolver aus der Tcrsch« und «ab aus die Frau dreiSchüfse ad. Der erste ging lschi: durch die beiden anderen wurde Frau Dhiele am Kinn und im Gesicht ichtver verletzt. Als der Gliemann zu Hülfe eilte, fielen die Strolche über diesen her. Es entspann sich ein furchtbares Ringen, wodes Thiele sechs Messerstiche in den Kopf und drei Schuh- vcrlehungen erhielt. Eine Kugel itrciffle das Herz. Ehe Hilfe hcvbeikam. ergriffen oke entmenschten Täter die Flucht, Ein Gendarm der Warnsdorker lStation nahm alsdakd die Berfol- un« der Mvidbuden au-. Die Spur führte nach Warnsdorf. -)ie 'Verletzungen Thieles sind lebensgefährlich; er liegt zurzeit lm Warnsdorser Awanken-Haulsc. Seine Frau, die weniger schtoer verletzt ist. befindet sich in häuslicher Pflege. Schnell ist es den Sicherheitsbshörden gölungen. die drei Attentäter zu er mitteln. E-s -handelt sich um »och junae Burschen, und zwar sind es der Ahähriae Eduard Hampel aus Schönborn. der lRä-hriae Johann Gulick aus WarnSdorls und der ITjährige Alfred Niedtner, sbeiEallS aus WarnSdorff. Die drei Burschen waren seit einigen Wochen beschälsti-oungSlos: sie trieben «sich vagabondierend und gemeinsam EiiWrücke verübend in der dortigen Gcwend umher. Ihre» Wohnsitz hatten sie in WarnS- dorf. Den Mordanfall auf das Thic.ejschr Ehepaar und mehrere Diebstähle haben sie bereit» zugegeben. Schon vor etwa drei Wochen waren sie einmal bei Thiclie in -Schönborn einigebrochen. Bei den Attentätern ist sofort eine Hausn'uchung vorgcnomme» worden, bei der auch ein Geldtäschchen, das aus einem Ein- bruchsdiebsla-hle bei dem iKretschampächler Leiche in Seif- hennersdors herrührt, gefunden wurde. Darauf räumten die Burschen auch ein, die in der letzten Zeit in Seisbennersdorz oorgekommenen Einbrüche verübt zu haben. Sie gestanden fer» ncr, daß sie auch bei dem Restaurateur Flecks in Seishenners- dorf eingebrochen sind und dort ein Fernrohr erbeutet hoben, das sie am Mittwoch früh bei dem AlliivarenhäMer Reinifch in Warnsdorf zu Gelbe machten. Nach dem Einbruch bei Flecks Hallen sie vettucht. bei dem Kvloniakvarenhändler Kindermarrn cinzubrechen, waren aber dort verscheucht worden. —* L e i p z i g, 21. Dezbr. Der Täter deS Raubansall» eus den G e lv b r i e r t' S ge r Rübner .st noch n'cht er» mittest. ES sind zwar Spuren nach verschicdenen Richtungen bin verfolgt worden, doch ergaben sie betreffs der Täterschaft biSber negative Resultate. Bei der hiesigen Polizei sind schon über 100 Anzeigen eingelaufen. Am meisten Erfolg scheint «ne nach Berlin führende Spur zu versprechen. Daselbst ist näm lich ein ZHäyriger Kellner ermittelt worden, von dem a«ge» nommen wird, daß er möglicherweise zu dem Täter Beziehun- «n gehabt hat. Die ursprünglich« Annahme, daß der Kellner -ix Tat ausgesübrt hat. hat keinen Anhalt ergeben, dahingegen ist die Sock>« insofern verdächtig, als er mit einem »Unbeliann- ten" zuiammen gewesen sein will, der angeblich sich verschie dener Vergehen lchukdig gemocht haben soll. Der Kellner ist vorläufig in Hast genommen und nach Leipzig transportiert worden, wo zurzeit eingehende Vernehmungen stattfinden. Es ergibt sich übrigens mehr und mehr, daß die Tat von langer Hand vorbereitet war. Wie nämlich seltgestellt worden ist, sind wei oder drei Tage vor der Tat zwei Postanweisungen über leine Beträge nach dem Grundstücke, in dem der Rcurbansall ausgefiihrt wurde, adressiert worden. Diese Postanweisungen waren jedoch unbestellbar. Man hofft nun, durch Vergleichung der Handschrift auf den zweifellos fingierten Postanweisungen Absender bezw. Täter auf die Sp-ur zu kommen. —* lieber eine Lohnbewegung im Greizer Revier wird unS auS Greiz vom 20. Dezember geschrieben: Die von Glauchau ausgchcnde Lohnbewegung der Färberei- und Äppreturorbeiter greift nun auch aut da» Gr über. In einer hier abgehaltenen,V den dies 1. Mindest.^.. .... 2. Mindestlohn für Arbeiter pro Woche 17 Mk^ 3. alle bisher höheren Wochen», Stunden- oder Akkordlöhne sind um 1b Prozent zu erhöhen, 4. die Arbeitszeit beträgt pro Tag 10 Stunden. 5. die Mittagspause wird auf Stunden fest gesetzt. ES gelangte darauf eine Resolution zur Annahm«, in >er dem von der Versammlung gewählten Bureau der Auftrag erteilt wird, umgehend der Konvention sächsisch-thüringischer Färbereien und Avpreluranstalten diese Forderungen zu unter breiten mit dem höflichen Ersuchen, selbige bi» spätestens de» 15. Januar 1907 zur Einführung zu bringen — Amtsgericht. Der 20jährige Schuhmacher Emil Bern- > Schröder ist in der Johannstadt beim Betteln festgenommen worden. Er sprach in einem Kanfmannsladen an und gab sich dem das Greizer Gebiet In einer hier abgeholtenen Versammlung wurde für hiesigen Bezirk folgenden Forderungen zugestimmt: ndestlohn fnr Arbeiterin»«» pro Woche 10,50 Mk., dabei als Handlungsqehilsen aus. zeigte auch einen Einwohner- chein vor. der aber auf einen anderen Namen lautete. Ein Gendarm brachte Schröder trotz dessen Widerstand zur Bezirks- looche, und dort stellte es sich heraus, daß alle Papiere ge,Lischt waren und man eS in seiner Person mit einem gesuchten Einmicterschwindler zu tun hatte. Schröder hatte sich bei verschiedenen Familien eingcmietet. um nach kurzer Zeit unter Mitnahme von leicht zu erlangenden Gegenständen aus Nimmer. Wiedersehen zu verjchwinden. Wegen^, Betrugs, Diebstahls, Ä-esängnis und eyer, 1887 in zur Anzeige gelangt, u ihnen eyer ging un schröpfte ind Lin mildtätige Personen dadurch^ daß er .. .... „ .. Eintrittskarten zu einem Wohltatigkeits- Konzert vertrieb, das gar nickt geplant war. Wie das von ihm vorgezeigte Bittsckreiben besagte, sollte da» Konzert zum Besten emeS blinden Virtuosen stattsinden. dessen Name fin- glert zu K träolich esäng r. Am 10 k>. MtS. wurde Beyer wegen des Schwindels eu Gefängnis verurteilt, zu denen wegen der nach- bekannt gewordenen Betrügereien weitere 2 Wochen Gekängnis hinzutreten. Er hat zwar nur 9 Mark aus dein Vertrieb der Eintrittskarten erlangt; das Gericht würdigte aber die große Gefahr, di« in dem Treiben des Angeklagte» für di« wirklich bedürftigen Pe ' '' ' ^ mann Dittrich fubr in vorüber. egen iyn ein, ommt er mit ehmer in Gefahr brachte. Ein Gendarm ichr,., aber diesem widerletzte sich Dittrich noch. Indes 10 Mark Geldstra,e davon. nir^mmmg z e st a t t et Aus den amtttchen Bek«nmtmachn»«e». Zufolge einer Verordnung der KreiShauptmannschoft vom 21. 'Dezember ist auf Ansuchen der hiesigen Frisen den Barbieren und Friseuren g worden, morgen, als am letzten Sonntage vor nachten, ihren Gewerbebetrieb auch während der srer» gegeben« »Verkaufs st unden von 11 Uhr vor mittag» bi» 9 Uhr abend» auSznüben. mithin außer der Ausübung des Handels auch frisieren und rasteren zu dürfen. Ha»:»I«r»M«r. Sin«,tragen wurde: betreffend die offen» dandel«- geselllchott F. A. Sobr« tn Dresden, daß dt« dem Kaufmann Han« Kro>a Eduard K o e si e r erteilte Aelamiprokura erloschen ist und daß Prokura »rtrttt ist dem Xausman» Han« <tz,o>a Eduard Xo «it «r in Berlin; — daß di« Firma RudoNV«mtrdeltn Vre«ven «Plauen» Prokura «rt.tlt bat de« Kaufmann Han» S, n » » ,t tn r»«,'druck; —
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