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Lirles Blatt wird den Velen, von Dresden ^ Mtz ^ ^ und Uuigedung am Tage vorher bereit- aU vTVv Serugsgebüdr: ««nt'i'UBa m» »»»»«> d»i««»Ir» .wrunalt«! «utraaun, durch unter« Bolen »»«*»« und —r,,n». an »on«. und vtontaoen nur eunnav ,jXl»0v>. »und au»tvärÜ,»Kom- mitß-nSre»»».«« »MI.»0«k tzj«i eumiLlioer Sullellun, durch du Poll-Mt. lohne vellkllaeU». im «us- laiid mii envorertrendew Sutchlaoe. N oiddruckallerArtikel u, Oriamal- Mi»«>lu«»»n «ur «u deutlicher Luellenauiabei.Dredd Siachr.^ uiliiili,. Si-chtriluliche Loirorar- anivrüch» blute,, mrberückNtiiai. uiwulaimte Natiulkrivti weiden Sicht aukbewechrt. »ei,»»««»-Adresse: zugesteNk. während es die Post.Abonnenten am Morgen »n erncr GeiamtanSgabe erhalten. Fsnreigen.canf. Annahme van Slnlündiaun.ea bis »achmiilaas s Ulu Lvim- m,5 AcierlagS nur Maneuttrabe 4L von II bis >/,lUt». Tie ltpalliueGrund ^eile «ca. 8 Silben! ra P.g, An. kiindiaunaen uni der Privaiieile 3c,te 4L Pia.: die 2tr>aIIiae3e,!c uv> ,L>». gelandt" oder an« Te-tteite bv Ma. Sn Nummer» nach Sonn- und üeic. Ia,en I- be,. rlvaliige Äruud«eile>! so. «v dez. so und so Pi,. nach be iondereni Larin 2luswärii,c 2ün- lragc nur ,eeen Borauevcjabtu», Beieavlatier werden mit ldPi,. berechnet. gernivrechanichlutz: Amt l Rr. U und Rr. LOW KM fulim l.eüei'Mfs II. Ksdi'üliclis- unlj I.M-l.süsiMi'öli. . —— Nnl„e-»i Ilkol. H«* x Läolk MLIsr UlNlzxkl« ->«»»>8«. M ük Ke«i1 Lei' f>i miienl iiiapa sedsltreled u. volil- deLümwIied, veräva ««Us! fL! I S! e!e> genll iM empfoli!«! Nr. 311. 8m «I. Sächsische Staaisbahne» l902. Neueste Tralitveuchtp. Landtagsuerl andln, gen, Armeeve ä chemugc», i k Gerichtsverhandlungen. Philharmonisches Konzert. Ein Juchs aus SverkrupS Schiss. ! " Lvnncrsta^ Tezember Die Rentabilität der Linie« der Sächsischen StaatSeifenbahnen im Jahre Lvos. Der RechnungSabschlnß der Sächsischen Staatseisenbahiien ergab, wie seiner Zeit berichtet wurde, ein günstiges Resultat, weil es möglich geworden war. den Ausfall an de, Einnahme durch größere Ersparnisse an de» Ausgabe» nicht »nr aiisznaleiche». sondern beträchtlich zu nbertrcssen Tie Minder einnahme rubrtc überliaupt nur ans den Nebenrrträanissc» der. während a»S dem Personenverkehr sowohl, wie onS dem Muter verkehr Mehreinnahmen erzielt worden wate» Diele Mehr einnahmen betrugen gegen das Vorjahr »iint7',I M. i,» Perionea- und 1352916 M im Güterverkehr, während ans ionsligen Quellen B. an Vergütungen Dritter sür i» den Werkstätten ansgesülirte Arbeiten, an von der Nenbanverivaltuna zu erslatteuden Ver- wnltuiigskosien. an Erträgnisse» aus dem Verkaufe von Materialien, in der Hauptsache alio infolge der verminderten Bantätiakesti 1627311 M. iven-ger vereinnahmt wurden. Da aber der dadurch entstandenen Gesanilmindereinnahme von 2610641 M. eine Ge- samtminderansgabe von I«> 1ÜI 8.38 M. gegenübelslana, io wurde gegen das Vorjahr ein noch um 7 491 197 M. höherer Betrieb«- ubestchnß und dadurch eine Verzinniiig des mittleren Aalage- kavitalS allerL'inien zulommen von 3. -' u: L gegen imV onndre > r zielt. Dasgleiche srenndlichereVild ergibt mm auch fast durchgängig die Rentabilität der einzelnen Linien. In der folget,de» liebersicht find diese Linien nach der Höhe der Verzinkung ihres Anlage- kapitales im Jahre 1992 geordnet: das Ergebnis des Voiiahres ist zmn Vergleiche beigefügt. Aer, inIuna Linie ^ in Pro,. 1992 1901 Zrstbain-Elsterwerda. . . 8.5,5 8,355 Ltd»berg-Tt. Egidien und Höhlteich-Wüstenbrand mit Kohlend 7.424 8.475 kl>a chwik-Menselwitz «4.544 7/143 AirM Hos,,„d Lezpzig-Plagwld-Gaschwitz . . . 8.>5!, 5.423 Memelwitz-Romreburg 5,7e>s 5,i"5 Wakdkeim-Kriebechal . 5.556 8.8»8 Bodenvack-Dresden-A. 5.37t 4,443 TreSben-Elsterwerda 5.-27 4,557 «Aörsttz-Dresden-A 5,2iü 4,«»^ Dresden-Verba» mit Kohlend. nnd Freiberg-Hals- briicke. sowie Schönbörnchen-Gößnitz 5,isa 4.507 äsitz Attendnrg mit Menielwitz-Spora .",.>62 4,883 Leipzig-Diesden mit Großcuhnin-Priestewitz . . . 1.253 4.271 Welva-Mehltbeuer 4.523 3.205 Mia-Tkemiiitz nnd Waldheim-Rochlitz 1.415 3,64 8 Beucha-Seelingstädt 4,386 5,na, Werdau-Weida 1/'43 4,554 Pinia-Bcrgaießhiibel und Pirna-Großcotta . . . i.lia 8.27a Schön berg-Ichseiz 3.432 2,52a Kieritzsch-Chemnitz und Limdach-Wittgensdori. Roch kik-Penig. , Leipzig - Gcithain und Liinbach- Wüstenbrand 3.33t 2,45o Zchönbeig-Hirschberg . 3.223 2. >75 PIa»en-Eaer 3,i>3 2.5K2 Borsdori-Üo-wig 3.035 2. >3 Klokiche-Tchwevnitz 2.'t»3 1.48» Kamen,-Bischofswerda 2.564 — Whnih-Ge>a 2,455 1.25' Vintzcn-Königswartha 2,4 >« 2,l72 Mia - Rossen -Moldau in. Berthelsdors-Grobliart- maniisduri und Brand-Langenau 2,283 2,042 Zwickan--Oels»itz Herlasgrün-Aalkenslein u. Falken- stein-Mnldenderg 2,2a? o.7v> Zittau-Nikrisch . 2,'6n i,3i- > 1992 Schwarzenberg - Zwickau mit Schueebera - Nieder- seklema, Jovnniigeoiaenstadt-Tchwanenveig ». Bnebliolr - Schwaizenberg mii Wattersdorf- Erotteiidors 2/'5o Cbemnin-Adors mit Zwota-Klingenthal I.nro j Brunn-Greiz I.sir ! Zittau-Markersdorf'.Hermsdols tt'chmalspnrig) . . . I.kmr t^ern-Weiichlis; 1.76, stamenz-Viriia 1,7>5 Radebenl-Radebnrg >>ch»ialspurig) 1,'>2 Annnbera-sv'öha 1/>»4 5>oinSberg-«ipsdori I,l48 Reikeichain-Wha mit Pockan-Rclihaiisen .... 0,23s Mügeln-Geising-Altcnberg tt.«27 Kkcichenbach Mtilan «4,773 Zitta»-Löban. Oberodcrmitz-Witthcn, Schcibe-Eiba», EberSbacki-Löban 0,65> Baiiüen Schandau. Niederuenkirch - Bnck'v'swerda, Nenstadt - Tiirrlöhrsdvrf, Großpostwil) - Eunc- walde (4,523 Oschak-Döbeln mit Mügeln, dkerchau-Trebscn und Oicbalz-Strehla «4. >85 Zwönitz-Altcheni»ib <4,3>w Glauchau-Wurzeii 0,3>3 Wilkau-Carlsseld 0,440 Attenbnrg-Langenlenba 8.072 Wechsclbiirg-Cvemnil; mit Glösa-Fnrth O.oai 1901 2.^57 9,2»2 l1/>4» ZulL»^ 1.164 9.831 1,852 9.182 9, «32 <9,87U Zutchrch» NI. 1 I gulchuß! I.'38 0,363 0,052 0,084 0.412 0.278 04.557 Zu'chuß» <0.3"8 Zulchich! 0,382 dZicrübcr die vewachteien clektrischen Stras;c»bah»en: Kövichonb-oda-Dresden Dresden-Denben Sechzehn Linien (gegen 22 !m Vorjahre) brachten nicht nnr keine Verzinsung ivies ?t»>aaekapitals. sondern beanipriilbten noch einen Znichnk zn den Betriebskosten. Es waren dies die folgenden Linien: Roüwein-Haiinchen-Niederwiesa Löbau-Weikenbera ......... Sebönfeld-Gener (ichmalipnrigs Eranznlil Oberivieseiithal Ochinalsvnrig) Wvlkenslein-Jöhstadt (schinalipurig! Wiliichthal Ehreniriedersdorf mit Hcrold»Thum . Weiveil-Annaberg Kliugenberg-Ziguciisteiii «schmalipnrig) Hehdors-E. veiidois ischmalipurig) Zwönitz Tckieibenbeig . . . Mulda-Sanda iichmalivnrig) Grünstädtel-Rittersgiüu ischinalivurigi .Herrntnii-Bernitadl (icknnalspnrig! 4?oblninIile-Hoh»iiein (tckimalspuiig) Danbenlieim-DünlieuiierSdois ischmalipurig) . . . Moiel-Ortmannsdori ochinalivnria) 8,!U> 9,'5> 3.848 — i,l Pro« d. Snsagekovikals 1902 1901 1.4 7 0. >7 0.538 «4,155 0.375 ,..554 2, 51 ('.166 0. > 70 9.522 , 1.6S0 9.-56 2.754 9.5 75 1.182 9.6 6 0.648 9.64-4 0.885 «1,872 0.875 9.863 1.-130 1.25t 1,101 1.546 1,836 1.506 3.348 2.676 2.792 Wenn man die norinalipnrigen Linien von den ichnialipnriaen trennt, so ergebe» die eriiere» eine Venininng von 3.^62 ^ gegen 3.1-5 U im Vorm!». Daaencn crirnderlen die ichinalipiutaen Limen eine» Betrikvszmchnsj von !)931 M. --- 0,023 ihres Au- lagekapit ileS gegen O. iso 's) jm Vor al>r. Bemerkenswert üi. das; von den in Dresden einmündeiiden Linien vier ivr Anlagekauital mit über 5 Prvz. nuv eine mir ganz wenig darunter verzinsten. Das ans die Dresdner Bahichofs- vanten verwendete Kavital hat sich daher immer noch gm rentiert. Neueste Drahtmelduuaen vom 9. Dezember Berlin (Prw.--Tel.> Reichstag. Tos Haus sowie der Bnndesratsliich sind wieder sehr gut besetzt. Aus der Tases- ordi'.ung sieht die erste Lesung des Etats, sowie der Vom lage^bctr. Aenderunacn im Jinauzweseu des Reiches. — Staatssekretär o. Stengel nimmt von der Rednertribüne aus zunächst das Wort: Ich bedauere lebhaft, führt er aus, mit einem Etat zu debütieren, der keinen srenndlichercn Anblick bietet wie der vorliegende. Redner wirst znnächit einen Mck ans die Ergebnisse des Roichsyanshalls im Jahre 1902. dessen ungünstig: Ergebnisse weniger durch Mehrausgaben, als v'elmehr durch da» Zurückbleiben der Einnahmen hinter dem Voranschläge verschulde! seien, io besonders bei der Ziickerilcncr. Im Gegensatz hierzu hätten die UeverweisnnaSslcucrn den Voranschlag überschritten. Was das l.3n>cnde Jahre 1903 anlangc. io schätze er mit allem Vor behalt Len Ichibctrag für dieses Jahr auf etwa 20 Millionen Mart, (hegen 1992 sei das zwar ein etwas besseres Erg-bnis, immerhin a,er sZ ein solcher Fehlbetrag noch groß genug. Aus: in diesem Jahre seien es »a-mentttch wieder die groszen Ausfälle bei der Znckerileucr snber 14 Millionen Markt, sowie bei der Maiichr.an»iite»er, die den Fehlbetrag verschuldeten. Die Zunahme des Verbrauchs von Zucker sei sedcnialls stark überschätzt worden. Günstiger iei auch in diesem Jahre wieder das Ergebnis bei den Ueberweisnnassteuern. So rechne er bei den Zöllen aus ein Mehr von 34 M.llionen. Uebcr den Etat von 1.904 habe er eigentlich Neues nicht mitzuictten. Tie lausenden Ausgaben könn ten wieder nicht bestritten werden, ohne einen ansehnlichen Betrog durch Ueberwcisnngen ungedeckter Mcttrikniarbeilräge und ohne eine namhafte Anleihe. Ein Mehr ocn ungedeckten Matrlkular- beilrägen über den Bedarf des laufenden Jahres hinaus, könne den Einzeljlaaten nicht zugemutet werden, ohne deren finanzielle Leistungsfähigkeit in Hrcrge zu stellen. Berlin. lVciv.-Del.s Zu Vorsitzenden der 7 Abteilun gen des Reichstags sind gewählt worden: 1. Abteilung: Aba. 0. Kordons lRe chspartcis, 2. Ableitung: Auer lSoz.s, 3. Schmidt. Elbeneld sJreis. Volkspartei), 4. Gras Aanitz ikons.s, 3. Gras von .Homneich (Zentrums, 6. Dr. Blanckenhorn (nat.s, 7. I-relherr von tzertling (Zentrums. Zu Stellvertretern wurden gewählt die Ab geordneten: Träger (Freis. Volksp.s, Dr. Rintclen sZentr.l, Sukge, jSoz s, Bebel lSoz.s, o. Ltoudü .llonU»-p. LzaAtnski. Maiej und Sieä snat.s. Berlin. (Priv.-Tel.s Im Seniorenkonvcnt des Reichstags teilte heute Präsident Graf Ballestrem mit, das; er auf oöchitens neun Sitznnaslaae vor Weihnachten rechne. Ais spätesten Schlusstag der Verhandlungen bezcianicte er Ire.tag. den 18. Dezember. B s dahin mären zu erledigen: die erste Lesung des Etats und der Iinanzresormvorlage, sowie die drei Lesungen des Handelsprovisormms mit England. Die Vermittlerrolle zwischen Zentrum und Rcgicruna Hai, wie bei den Zollvcrhand lnngen, so auch lm Dcutichcn Reichstage, Abg. Spc«sn wieder übernommen. Er hatte heule vor Beginn der Sitzung cnie Unter redung mit dem Chef der Reichskanzlei, Geh. Rat Eonrad. Berlin. Dem Reichstag ging ein Antrag Hehl zu, die Regierung zu ersuchen, in Erwägungen darüber einzntreten, in wieweit die Gewinnung einer ausreichenden Zahl von Unter offizieren für Armee und Ilotte durch Ueberbürdnng Ein zelner infolge ungleichmätzifler Verteilung dienstlicher Obliegen heilen und durch unzulängliche Lölmungsvcrhältnissc erschwer: ist. um tunlichst bald Verbessernngsvorschläge an Len Reichstag gelangen zu lassen. Ierner ging dem Reichstag ein Antrag Paasmc zu, betr. Errichtung eines R e i ch s a r b e i t s a m t e s. Berlin. Geh. Kommerzienrat v. Hanscma n n ist heul.' morgen gestorben. Krlvitz i. Mecklenb. Gestern abend in der 6. Stunde ertranken im lresiaen Sec beim Schlittschuhlaufen ein 16jäh- riaes Mädchen und ihr Begleiter, ein Mniikus. Heute morgen wurde» die Leichen der Verunglückten geborgen. Knust nnd Wissenschaft Mitteilung aus dem Bureau der König l. Hof- thcater. Im Schau spielhause wird Sonnabend, den 12 Dezember, ..Gyges und sein Ring". Tragödie in fünf Akten von Friedrich Hebbel, in folgender Besetzung gegeben: Ahodope: Frau Salbacb: Kcmdmiles: Herr Wiccke; Gyges: .Herr Iranz, Lesbia: Irl. Serda: Hero: Irl. Gasny: Thoas: .Herr Müller: Äarna: Herr Eggcrth. 4* Jm dritte« Philharmonischen l-oifsert trat an Stelle Irl Therese MaltenS, die wegen Hrstrrkeit abgesagt hatte, Iran Lessler-Burckard vom WiesbadenerHostheateraus. esneKiinit- lciin, die man aelegevtltch ibrer I»te>imislisckien Wlikiamkeit am diesigen Königl. Opernhanse öfter zu schätzen Gelrgenlvit hatte. Sie lang die Ozean-Arie ans .Oberon". Lieder am »lavier nnd Isoldens Liedeetod und fand sich mit dieser grobe» Aufgabe ziem lich befriedigend ab. Das Makeiial, über daS sie versagt, ist satt »och dasselbe schätzenswerte w>e siiiher. bis aut die hohe Lage, die im Additiven zu stehen scheint und. namentlich in A>iwei>kni»a des loreieiten Ansatzes, an Schönheit und Woblttang zu wünschen übrig lässt und die Reinheit de, Tongebung g>säl>rdet. Das Organ ist. w'S man eine Bühnenstimme zu nenne» pflegt, rin drama tischer Sopran, der im Zauber des szenischen Apparats bedeutend will am« erscheint, als im KonzerOaale. wo dir Ansmeris.nnleit des HörerS nicht aus Vorgänge äußerlicher Art, sondern lediglich aui Stimme und Vtitrag geienlt Ist. Am beste» bestand Iran Lefslei-Burckaid immer noch in der Ozean-Arie, die sie. einige schmerzliche Intonationen abaerrchnel, sicher und zuveiläisig >ang: weniger gelang ihr Isoldens Lirbestod. den wir h er ungleich bester und vollkommener ru hören gewohnt sind und noch weniger inter essant sielen ihre Liederoorträge ans. Mit diesen konnte man sich, höhere Ansprüche vorausgesetzt, sowohl in Auslassung wie im Vor träge nur sehr brdingungsweiic einverstanden erkiä.en. War der Erfolg Iran Lefsler-Buickords daher nicht sonderlich hervor,agenb, io sprachen um so lebhafter die Vorträge des Herrn Richard Bu »meist er, des neu berufenen Hockstchustehieis am Königi. Konseivatorinm. an. Er st ite sich mit Tbopli-s b'-moll-Konzert überaus vorteilhaft ein. sowohl al» brillant« Techniker, wie als teinsinniger, von HSbeirm Stttgriübl geleiteter 5lii«stirr. Vrso»- dr>s a»ge»ehin berührt der soraiäliig. allen Schattierungen leicht Mäuaige Anschlag, die Nvbleste der Pbiasierung. das ieinsüblige Brrstandnts für den Geist des Werkes. Als wenig« geschmackvoll darf man das Einlegen einer Kaden, bezeichnen, die bei Chopin denn doch wohl einigermaßen deplaciert «scheinen muß. Mit gleich reichem, veidirntem Beifall, wie ihr die eindrucksvolle rSieder»«b« des Chopstochen Konzerte» wurde Herr Biinneist« für den Vortrag dreier Lisztscher Stücke und einer Zugabe (Liszt! ausgezeichnet, die er bravonrvoll und elegant sp ette Ter Erivlg VeS Abends gcliötte ilim. Das G rwe r b r b a n S o r cd c st e r »nt« Herrn Kapellmeister Oise» begleitete ievr znverläisig und ivigiäliig nnd erzielte beiondeie» Bestall sür die Wiedergabe der Ouvk'türe zu „Aschenbrödel" von Schulz-Benthe», ein Werk, das sied gleich vorteilhait In der Gediegenheit der Iorm, wie In der Kunst einer chaialkcrislisch vornehmen Jiisttumcntterung als ii'cht gewöhnliche Eocheinung hervottievt. 41. 8t. Sin frecher Fuchs auf Kapitän Sverdrnps Schiff. Das WelbnachtSlest verlies gemütlich und friedlich, in der Hanplsnche normal: nur unsere Magen zriglen, wie gewöhnlich a» 'Weivnachlen. sozinlislische NKgiingen. sie sordcilen de» Normal- aiveitsiag. streik««,, als diese Ioidcnnig nicht vrirnlligt wurde und inachlen MeihnachtSi«ir» wie wir selbst. Die einzigen Ezlra aibeiten hatten diesmal Osten und Nödtvrdt gemacht, die nen- silberne Schnapsgläser und verzinnte Kupierieelofsel Zinn Grog an- geieiiigt bauen. Es war >chö», daß die soliden Eichenplanken der „Iran« zwischen uns und der Kälte draußen lagen: den» es war Weihiiachtswelter. das reinen Tisch niachle! Noivstiiime mit einer G ichwindlgteit non 12 bis >8 Meter in der Sekunde, die »nS gerade aus den Leib wehten, während das Quecksilber paßte und es weniger kättrempfjndttchen Substanzen überließ, unter —49 und vis zu — 50 G>ad Celsius he,abz»sinken. Wen» das Weil« cS irgend erlaubte, daß wir die Nase aus der Tür stecken konnten, mockien w r vczschiedenc kleine Ausflüge in die nächste Umgegend. So gingen der Stenerniann »nv ich eine Strecke in dem Gänietalc anfwärls. »in »ns nach Hochwlldsi'nren umzntelien. Doch droben ans den Ebenen, wo es Vegetation gab. tag eine gleichmäßige Schneeichicht. die zwar ganz dünn, aber so hast wie EIS war. Wen» dort noch so viele Ochsen umliergclaiisei, wären hätten wir ihre Lvuien doch schiverltch leke» lönne». UeberdieS war es lo dunkel, daß wir die Tic,e kaum entdeck« hätten, selbst wenn sie in geling« Entieinnng von uns arweien wäien. Bei derielven Gelegenheit reinigten wir unlere Fellen, die vollgeschneit waren. In der eine» hatte ein Inrbs eine Wr hnachisvlsile ge macht. Er Halle sich >» die Lchnerivebt hinringegiabe», b s er an den Köder gelangt war. und haue dann diesen verwert. Darauf war er schön iatl wieder herausgeslieaen, da die Tür in folge des Schnees nicht Zufällen kvnnte. Der Polarfuchs schien seinem Vetter, dem Rotluchs, an seiner, ansaeiuchter Höflichkeit nichts »achzugeben. Auch Foshcim und Osten reinigten ihre Jollen, ohne oavei Woissspuren zu entdecken. Dagegen hielten sie die Zeit zum Auislcllcii ihrer Iuchsiallen für gekommen, und es dauerte auch nichl lange, so erwischten sie einen Reineke, nahmen ivn mit an Bord »nd setzten ihn in den Wolsskäsig. „Na", dachte ich. als ick dies hörte, „von dem arme» Kctt wird wohl nicht in.hr viel übrig icin." Nnd io ging ich denn hin. um au dem Lcickenzuge des Iuckies teilzunelnne». Ich war nicht wenig erstaunt, als ich den Juchs mit so mutiger und siecher Miene, wie wenn er der geborene Herr im Hanse wäre, in dem Käsig »mherieiinen iah. Die Wölfe übersah er vollnändig: er tat einfach, als eristictten sie gar nickt, und kam es einmal vor, daß sic Reineke Nweweis frcnndschaftlich mit der Schnauze z» nahe lamcn, so genierte er sich durchaus nicht, sie derartig nnrnbellc». daß sie sich voll Ehrfurcht ziiriickzogen. Hatte er L»st. sich «rgcndwv hinznlcgen, wo gerade einer der Wolfe lag. so ging er ganz einfach hin und legte sich auf den Rücken des Betreuende», und dieser fand sich geduldig in die Groß- schnanzigleit des Inchies. Aber er war auch rin ganz wnirderbarer Juchs: er wurde tagtäglich frecher und unverschämter. Schließlich wnrde er so hitzig, daß er schon ans die Wöstc losstihr, wen» sie stur nur ansahcn. Er mertle bald, daß es ans dem Wolfspelze weich und wann war: dieser wurde daher nach und nach sein ge wöhnlicher Lagerplatz. Iiel es dann dem Wolfe ein, auszustchen und ein wenig nmherzngeken. so glaube man nicht, daß der Fuchs sich dadurch veranlaßt geiehe» halte, sich herunter zu bemühe»: er blieb ganz ruhig ans dem Rücken dcS Wolscs liege» und ließ sich spaziere» tragen. Mit der Zeit begann ich zu fürchten, daß es sür den Thranneu ein Ende mit Schrecken nehmen winde, und daß die Wölfe eines schönen Tages so von ilnn gereizt weiden würden, daß sic ihren Quälgeist koivisseu. Wiedeiholt sah ich sie mit ihrem großen Rachen »ach dem Fuchse schnavven. wen» er ihnen gar z» lästig fiel, aber ucts mit solcher Schonung, daß der Sünder nicht den geringsten Nachteil davon hatte. Und der Fuchs blieb trotzdem ihnen gegenüber ebenso hochnäsig wie vorher: er schien sich dadurch nicht im gerumsten bccstislnste» zn lasse». Bald daraus singen Insheim und Ost.» noch einen zweiten Juchs, der in denselben Käfig gesperrt winde. Doch der Mut dieses Inchies stand ties »-ilec Null. Wer tonnte ihm auch hei der schändlichen Behand lung. die ihm seitens »nseres alten Reineke zu teil wurde, einen Vorwurf daraus machen I Tenn diel« war «n Bursche, der keine» Konkurrenten hatte. Er diltierte alle Gesetze in drei« kleinen Gemeirrschait, war aber selbst über jedes Gesetz erhaben. (Aus : Sverdruv. Neues Land. 2 reich illustrierte Bünde, geb .SO M. Verlag von F. A. Brockbaus. Leipzig.)