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Dresdner Nachrichten : 19.03.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187403199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-03
- Tag 1874-03-19
-
Monat
1874-03
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1874
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»«tl«». »». »». »»«»»««» voi»n»»«»n«,««» L». einfach; die Gelegenheit. Man entferne die Ge >d «an erspart Tausenden die Verführung und die die Antwort legcnheit und Sünde. — Jetzt sind neue Zweipfenniger erschienen, welche den 10 Mark so täuschend ähnlich sind, daß man nur durch genaue« Ansehen sie unterscheiden kann. Da ist eü selbst für den Ehrlichen schwer Täuschungen zu vermeiden, wie viel mehr wird derBedängte, der Arme, der Schwache dieser Aehnlichkcit zum Opfer, fallen.— Wenn erfahrene Münznicister nach langen Berathungcn zu keinem anderen Resultate gekommen sind, als daß sie so täuschend ähn liche Münzen erfanden, so ist dies nur dadurch erklärlich, daß es eben Münzmeister sind, welche die Münzen schon am Gefühle unter scheiden, und welche von sich aui alle Anderen schließen, während es doch Millionen Menschen gicbt, welche jene feine Unterscheidung nicht besitzen. — Noch gefährlicher wird die neue Münze, sobald die Zweipfenniger alt und schwarz werden, wo Niemand mehr an die blpnken Zweipfenniger denkt und diese dann arglos unterm Gold sich einschmuggeln, namentlich bei Abende. — Jede Täuschung ließe sich recht leicht verhüten, wenn die Zweipfenniger um zwei Linien schmäler und dicker wären und statt des Wappens einen Kranz enthielten. ,, — Der Kmdergotteüdimst in der Anncnkirche, von dessen be vorstehender Einrichtung wir unfern Lesern vor Kurzem berichtete», soll bereits an; nächsten Sonntag in s Leben treten und von nun ab sonntäglich durch den Pastor vio. vr. DibcliuS gehalten werden. Die Eltern, welche die Theilnahme ihrer Kinder an diesem Gottes dienste wünschen, wurden am letztvergangenen Sonntag von der Kanzel aus aufgefordert, der Einrichtung, Meldung und nöthigen Vorbereitung wegen ihre Kinder (vom 6. bis zum 14. Lebensjahre, nur die, ivelche noch nicht lesen können, sind ausgeschlossen) amnäch- stcn Sonnabend, den 21. März, Nachmittags 3 Uhr, in in Leipzig, der bedeutendes Kapital daraus zu schlagen wußte. Trotz alledem blieb. wie dieser selbst zugab, dle Erfindung eine mangelhafte. der Preis ein sehr bober. Im Jahre 1867 nahm sich rer Gcwervcvcrcin der Sache an. Nach beinahe zwölf Mo naten kam ans die an das Ministerium ergangene Aulrage die Mittheilung, daß das Patent im Jahre 18.76 nicht erneuert wor den sei, folglich Jeder nunmehr Feucrlöschpatroncn fertigen könne. Trotz aller Manipulationen dcö Herrn Bücher und namentlich der sehr zudringliche» Frau Bücher konnten iclbige sich taö Mo nopol für Dresden nicht weiter sichern; die von Herrn Ebcmikcc Lichtcnbcrgcr gefertigten wurden für gleich lrüchtig und probat befunden. Redner, der lange Zeit taS Hauptdepot derselben hielt, fertigt jetzt selbst solche, da Herr Ehcmikcc Lichtcnbcrgcr dies nicht mehr thut. Dieselben sind nachBuchcrffcl'cmSvstcm und können mit sicherem Erfolge namentlich in verschlossenen Räumen angc wandt werden. Man brennt den sehr leicht zu bemerkenden Zun der an und wirft die Dose entweder unter oder hinter daü Feuer, worauf sich schwcilichc Dampfe entwickeln, die daö Feuer, wenn nicht gänzlich ersticken, doch so lange Niederhalten, biö weitere Hilfe zur Stelle kommt. Redner hatte Dosen von 1, 2 nnd .7 Piunt ausgestellt; daö Mund der Masse stellt sich auf 6 biö i'M- Ngr. Auch stir nicht gänzlich abgeschlossene Räume, meint Red ner, seien dieselben mit Erfolg zu gebrauchen. Eine Anfrage, warum man bei dein Brande des Hofthcatcro nicht dergleichen angewandt, beantwortete Herr Funghähncl dahin, daß man dort allerdings solche auibewahrt. zur Zeit der Geiabr aber jedenfalls, wie öfter vorgekemmcn, nicht habe dazu gelangen können oder gar nicht daran gedacht habe. Herr Ehcmikcr Llchtcnberger meint, daß sic dort wohl gar nicht anzuwendcn gewesen seien; der Er- solg sei nur in gänzlich verschlossenen Räume» ein sicherer unk auch da noch 1 Pfund Blasse auf :>0 Kubikcllcn zu rechnen. Im Hauptvortrage sprach Herr Fabrikbesitzer Scheller über „Wolle, ihre Erzeugung und Bcrwcrthung". Ter Haupterzeugcr von Wolle ist das cebast — Schale gicbt es ebensoviel auf der Erde, als Menschen. — Woraus die Wolle eigentlich besteht, hat man bis beule nickst hcransstndcn können. Bei der derzeitigen*Woll- protuclion nimmt Australicn die erste Stelle ein, das gegenwärtig Uber l Million Ballen crporlirt; In zweiter unv dritter Linie folgen Afrika Z daö Eap und Südamerika». Asien ist nur durch Ostindien und Perlien vertreten. Der Haupthantclsvlatz kür feinere Wolle ist London, inr gröbere Liverpool. Ein großer Tlicil der Wollprotuckion befindet sieh in deutiehc» Hände». Die Wolle kommt entweder als Schwcißwollc. haldacwaschcn oder in fahrikgcn'.äßcin Zustand in den Hantci. Der Länge nach unter scheidet inan Kammgarn nnd Streichgarn. Die Kammgarn spinnerei hat sich neuerdings, seitdem man mit Maschinen arbeitet, bedeutend cmpoigcfchwnngcn. Zcphstgar», Caitorgarn.Strumpi- garu, find Kammgarne: die c-treichgarne werden hauptsächlich zu Luchen verarbciket Die sogenannte Gcrbcrwollc ivou todkcn Lhierein hchätt durch alle Phasen ihr tottcö Aussehen. Perge lcat wurden Proben von Wcstcrn-Eap in A rika, Port Philipp in Australicn. Buenos-'Avrcö in Südamerika. Ter Bortrag'and reichen Bestall. An der hiesigen Kreuzschulc findet ain L.ff. d. M. -weiten Fragezettel, die Vorprüfung von Privalwassorleituagen betreffend. beantwortete derselbe dahin, daß der Erbauer ver pflichtet sei, selbige lo verzustellen, wie sie dü Ltattratv fordert, daß aber die Herren Jakob, sowie Heuer und Stadel,»ann, -um Probire» nötvigc Apparate gegen »Vergütung verleihe»«. Herr 1>r. Reumann zeigt und bespricht einen LuiterwärmnngS- und Bentllakivnoapparat von Kallausch u. Roth in Wien, rer taS fortwährende Zuströmen irischer Luit ermögllcht. gleichzeitig aber mittels einer unter der Kappel desselben befindlichen Gasflamme die Luit und den betreffende» Raum bt« zu IS bi« 15 Grad U. erwärmt. Die Eonstrnctto» «st «ine sehr rinlache, der PrelS <l.'» Tvlr.s jedoch ein verhältnismäßig hoher, der dem sonst gewiß praktischen »Apparate die Thüren unserer Schulen, Schlaf,älc, Rcstauraiionc» re. verschließt. Herr 1>r. Rentzsch brvaucrt, daß diesmal die Tribünen nicht dichter besetzt seien, da er gerade etwas tür die Frauen bringe, vämllch die Ecwürzsalze von 1)r. ' Reumann in Plauen bei DNSden. Redner erwähnt die großen Verdienste, so sich die Ebemle neuerdings auch um das Küchc»- wcscn erworben, und erklärt sodann. daß die Gewürzsalze drS obengenannten Herrn, wie sie schon in vcrlchietcncn Restaura tionen Dresdens, namentlich ater auswärts gebraucht würde», alle Zmhatc» zu Bouillon, Suppen re. In sich vereinigen und dieselben nicht nur ersetzen, sondern bei Weitem übcrircfsen. Man nimmt von diesem Saiz ungefähr dieselben Portionen, wie sonst Kochsalz (Hebung mackst auch hier de» Meisters, braucht nicht zu warten, bis neue Möbre», Sellerie re. wachse», auch nickst de» Markt darnach abzusuchen, wie bisher, und fährt bei Picke», auch nicht tvcurer. Redner weist weiter aus hie Vorihcile hin, welche diese Salze in Kasernen, im Kriege, bei Btrproviaiittlung von Schiffen, sowie für Fleischer, Bäcker bieten und bittet die Frauen, durch einen ersten, etwa seblseblagenden Versuch sich nicht gleich abschrcckcn zu lasse». Herr Apotheker Iunghähnel legt beur Vereine neuerdings vo» ihm gefertigte FeucUöjchrvicn vor. die vom Fencrlöschdlrcctor Ritz besonders empfohlen werten. Fcucr- lösck'doscn oder, wlc sie früher hießen, Feuerlöschpatronen wurden 1848 vom Eoininisslonsraih Kühn in Meißen eriunbe», vom Rath zu Dresden anerkennend befürwortet, ja den Besitzern chemischer Fabriken deren Anschaffung bekohlen. Der Erfinder perkanilc > c. ... Mi. ,.„v das Ibnr daraus vcrlicbcuc Patent 1850 an den Apotheker Bücher ^ 8-akrlster der Annenkrrche zu lchmen. Wie wir Horen, hat sich - - . - - cme große Zahl von Helfern auä der Mitte der Gemeinde zu diesem Kindergottcsdicnste gemeldet. — Dieser Tage machte wieder einmal ein Sergeant bei einem Rencontre auf der Anncnstraßc gegen einen Eivitisten von seinem Seitengewehr Gebrauch, welches ihm aber schließlich entrissen ivurde. — Ein fremder Fuhrmann, der Waarcn hierher zum Markte gefahren, beging die Unvorsichtigkeit, seinen Wagen in der Nacht zum vergangenen Dienstag ohne Bewachung vor einem Gasthause in der Neustadt auf der Straße sichen zu lassen. Am anderen Mor gen fehlte ihm die sogen. Wagcnkiste, die verschiedene Kleidungsstücke enthalten hatte. — Aus der Neucgasse wurde in einer der vergangenen Nächte eine dart befindliche Tabaksnicdcrlage erbrochen und um eine nicht unbedeutende Partie Blättertabak geplündert. — Man erzählt uns abermals von einem bedeutenden Geld verlust, den ein fremder Viehhändler in diesen Tagen auf dem schle sischen Bahnhöfe erlitten hat. CS soll ihm dort, wahrscheinlich bciiy Einsteigen in den Eisenbahnzug die Brieftasche mit 250 Thlr. aus der Brusttasche entwendet ward«: sein. — In der Wohnung seiner Eltern aus dem Bischossivegc hat sich gestern früh ein hiesiger 18-jähriger Klcmpncrlehrling durch Er hängen entleibt. — Vorgestern Nachmittag ist auf der Ostra-Allce beim Ein gang in die Zwingcrstraße ein Dienstmädchen durch eine um die Straßenecke biegende Droschke umgcrisscn und da bei dem Nieder- stürzen der eine Fuß des Mädchens zwischen die' Speichen eines' Rades der Droschte gerieth, sehr bedenklich an demselben verletzt worden. Sie wurde deshalb nach dem Krankenhause geschasst. — Am 15. d. ist die Acbtijsin des Klosters zu Maricnstcrn Jungfrau Edmunde Ma>) gestorben. Dieselbe wqr seit 1827 in diesem Kloster und seit 1850 Aebtissin und stammte aus Gcorgcn- thal in Böhmen. — Pirna, 18. März. Dienstag Abend in der 8. Stunde ist ein leeres Fuhrwerk von Herrn Erfurt in Copitz auf Copitzcr Seite durch scheu werdende Pferde verunglückt. Die Pferde haben den Wagen rückwärts auf der Dampsfähre in die Elbe gestoßen, der Fuhrmann glaubte von seinem Sitze ans die Pferde zu erhalten, aber nur mit Mühe wurde blos ein Pferd gerettet. Der Fuhrmann ist am Pfeiler der neuen Elbbrücke unter ängstlichem Hilfegeschrei ! noch gerettet worden. — In Seiferitz bei Meerane ist am Sonntag Nachmittag ! der vierjährige Knabe eines dortigen BraucrcibcsitzerS durch eine der Valedietionö-AcluS Alstchictsicier» her nach bestandener! W»> Winde aus den Angeln gehobene Thüre erschlagen worden, nlestcprüiung ahgchcutcn Schüler Nachmittags Uhr i». dcr — Am Weg- von Kraschwitz nach Ncschwitz fand man am Aula statt: die öffentlichen Prüfungen dßp Klassen 'allen aui di: z.-z ^ W. 4.Z jährigen Tagcarbcitcr Johann Seiler aus Jeßnitz tcdt auf. In Wcißig ivurde am selben Tage die Ehefrau des SchenkcnvachtcrS Kolibabe ertrunken anfgefundcn. — Am Sonntag Abend nach lOUHr ist ein in Großdobritz ftationirter Forstgchilfc aus dem Wege von Gröber» von anfänglich 2 Kerlen, zu denen sich dann noch einer gesellte, angefallcn und mit einem Messer verwundet worden. Er hat sich aber mit seinem Hirschfänger gewehrt und einen dcr Räuber damit niedergehauen; schließlich mußte er aber dem Andrängen der Beiden weichen und nach Dippoldiswalde in » Amt gebracht, «ln paar Tage später der Haft entlassen, trat er Witter l» Müller s Dienste, wo er auch vis den ».November, eine»TM vor seiner schrecklichen That (dem Morde dcr Berndls verblieb. «Fortsetzung tolgt.1 - Wltteruugb.Bevdartinma am -8. März varomelerstar.v nach Otto « Bdsolt hier: 27 P. ^sclt gestern gefallen « L-1- «lord«.^ — "- '^ " ^ 'vi'ärz, «VVS.5U. Paris. Zoll 10 v. — Thermometer nach Reaurnur: Grab über Rull. — Die Schloßthurmsahne zeigte West- Wind. Himmel: bedeckt, Regen. - Elbl»öl,e »u «regden, 18.März, Mittag»: 1« 11" oder — Met. 82 Cent, unter 0. sage 24., 2.7. und 26. h. Pi. Gelegentlich her am 2. Januar News Jahres zum 2.7jälstigcn Jubiläum des Oberbürgermeisters Psotciwauer crschicnencn Festschrift kcS GvmnasiumS zm» heiligen Kreuz baden wir die nölhige Pliltbeilung ans her Statistik des selben schon gegeben. — In dcr Lehr- und Erziehungsanstalt von Dwcctor Ernst Kaden, Bautznerslraßc, 'inten die öffentlichen Prüfungen am 24., 25. und 26. d. M. statt. — 'S. Nachdem vercilö seit längerer Zeit kicEhcmliitz-Kowo- tauer Balm mit ihren Bauzügen die Strecke Flöha-Hohcnncl'tc n> ! Meile! befährt, Ist jetzt auch das Gesuch des Eommcrzicn- , ratbS Haaschilt um Abfassung von Güter- und Kohlcnlransvort- ! ^s,„ zügcn von und nach Holwnnchtc gcnchmtgt worden Am Pion- Z tage gab dicie enrenlichc Tbatsache zu einer kleinen Festlichkeit j p'lnlaß. Es hatten sich Mitglieder des Vcrwaltnngörathcö der! Ehemnitz-Komotancr Bahn und der königl. Straßenbau-Eom- iniinon, sowie die baulcitentc» Ingenieure und mehrere Beamte dcr königl. Staatsdabn iin »ffzabnho sgcbäudc zu Flöha bcrsam- mclt, von welchem ans halb l Uhr tcr'scslllch geschmückte Optra- zag, welcher ans einem Packmcistcrwagcn und zwei Perjonen. wagen dcr Ehcmnitz-Koinotaucr Bahn, sowie 2 mit Baumwolle beladenen Güterwagen bestand, ab'uhr. Durch die schneebedeckte» Auen und längs dev Flöhaflnsscs hin ging die Fahrt nach dem Dorie Falkcnau imb von da nach dcr Durchfahrt.unter dem -st» Pieter hoben StaatSbahnviadnct bei Hetzdori in das immer enger und waldiger werdendeFlöhatbal hinani, biö sich bei einer Biegung desselben in flemikttchcr Tbalweiternng die init Flaggen festlich geschmückten Gebäude der Hauschiit'scheu Leinncrci zeig ten. Unter den von Böllerschüssen begleiteten Frcudcnriucn dxö ausgestellten Fabrttpcrsoualö inhc dcr Zug an dem von Herrn Hauschild neucrbauten Güterschuppen vor, um unter den Klängen eines Mnsikchorcs leine Fcstgäslc, welche von den Söbncn des Herrn Hauschild ireundlichst begrüßt wurden, zu entladen. In dein Wohnhause des Hru. Haus'child i»n. vereinigte sodann ei» durch festliche und heitere Reden gewürztes Mahl die Fcstthcü- nehincr bis zum'Abende, wo die Rückfahrt angctrctcn nnd ebenso wie die Hinfahrt binnen 18 Minuten In glücklichster Weise zu rückgelegt wurde. Dcr bereits über Hohenstchtc hinaus vorge schrittene und überhaupt an drei Stellen in 'Angriff genommene Oberbau dcr Eheinnitz-Komotaucr Bahn dürste bei dcn-sast voll ständig beendeten Erdarbeiten die Bciabrnng dcr ganzen Bahn linie bis zum Juli dcS JahrcS gestatten, so daß selbst die in neuerer Zeit amgetauchten Befürchtungen für den Bestand der den Ban ausiührcndcn Pleffner'schc» Bangescltkchast bei den weit vorgeschrittenen Stand der'Bautcn die rechtzeitige glückliche Voll endung dcr ganze» Bahn kaum gefährden dürsten. — Nach siunmcbr erfolgter Liguidatlon dcö Bankgeschäfts dcr Firma A. L. Mcndc, wird Herr Owcllmalz in den trüberen Räumen (WaisenbauSstraßc 4) taS Bankgeschäft unter der Firma Ouellmalz u. Adler wieder aufnchmen. ' — Verbrechen zu strafen» ist unabweisbar, aber schwere Pflicht be.S Staates.' Eine weit schönere Pflicht ist cS, Verbrechen zu v e r- biitrn. Fragt mau, was die meisten Verbrechen erzeugt, so ist Versteigerungen am 2N. März in den GerichtS- mtcrn: Dresden: Ernst Prölß' Haus am Bismarckplatz 14, 60,IM» Thlr.; Hartha: Feictrich Hclm'S HguS, 64.7 Ltzlr. tarlrt. — O cssc ii tl i ck, c S ckswurger ichtSsI tznng am 18. n. Ist. März. Dcr heute vor de» Gclchworncn erscheinende Dicusl- kiiceht Friedrich Wilhelm Pctzold macht, trotzdem, daß er nur 28 Jahre zählt, doch den Eindruck eines Vierzigers; er bat bereits eine Platte. Sein ziemlich ausdrucksloses Gesicht läßt in ihm alles Atsdere erkennen, nur taS nicht, waö er »ach dcr Anklage ist, ein — Mörder. Pctzold ist als uneheliches Kind 1846 zu Dresden gcborcn»und wurde später lmHeimathSortc seiner Mut ter, WalterSdon bei Licbstadt, erzogen. Als er anö der Schule kam, ging er in Dienst. Mit 'Ansnabnie einer ArbcitshanSstrafc von 4 Monaten ist er »och unbeanstandet nnd sein Leumund ziemlich gut. Sein letzter Dienst war bei dem Gutsbesitzer Müller in Lnngwitz bei Dippoldiswalde. Hier trat er in nähere Verbin dung mit dem cbemaUge» Nachtwächter Stcinichcn EStcin», zu dessen Nutzen er iciiicm Herrn inclwerc'Sachcnvcrnnticutc. »Mitte September kam nun im Müllcr'schc» Hause ein Klnbruchödicb- stabl vor. der Verdacht richtete sich aui Pctzold; auch seine Ge liebte, Johanne Ebristlanc Bcrnkt, erfuhr dckvon und tbcilte dies »wem Sticlvaicr mit. Als nun am Tage nach dem Diebstahl Pctzold seinen Schatz in deren cltcuichen Hauie besuchst:, erklärte der alte Wolf kategorisch: Mit der Liebschaft sci'S min alle; er (Petzolds sollte daö Woli'sche Haus nicht mehr betreten. Diese niederschmetternden Worte wiederholte auch etwas später „Bcrntl'ö Ehrisictt', wie Pepold'ö Geliebte im Don'c allgemein genannt wurde. Petzold war ganz außer sich, beschloß den Dienst bei Müller autzugcbcn und sich das Leben zu »cbmcn. Er bcggb sich zu'einem Bekannten und schrickt, daselbst zwei Briefe ziemlich glei chen Inhalts; den eine» an seinen Dicnslhcrrn, den andern an seine Elwistcl: Er habe sich daö Leben genommen und daran sei nur dle Berntt schuld, die ibn durch Ihr Benehme» dazu treibe. Er sei unschuldig am Diebstahl; dle Elwistcl solle aber keine Ruhe heben aui Erken, ans leben Schritt werde er sie verfolgen n. s. w. Auch eine Vision: „ein weißer Geist" spielt in den Briefen eine Rolle, welcher ihn vom Selbstmorde abgelmltcn hat; aber ver gebens; kenn Pctzold ging wirklich hinaus ln die lrcic Natur und knüpite sich vcrmlktcllt sclncS SkawlS an eine Fichte ans. ES ge lang ihm aber nicht, diesem irdischen Jammcrthale zu entrinnen. Oe wurde ghgeiwinmcn. wieder in'S Lebe» zurückgenise» und kann LagtSaeschtchte. Deutsche» «ei». Der BundeSratb bat mit großer Ma- forltät den Gesetzentwurf über den Verlust der Staatsangebörig- kcit bestrafte: Kirchendiener nach den Anträgen dcö Justizauo- schuffcs angcncmnicn, wonach über solche Geistlich^ welche der gerichtlich gegen sie erkannte» Amtocntsctzung keine Folge leisten, Interntrung, eventuell der Verlust der Staatsangehörigkeit und Verweisung aus dem Bunresgcblete durch Beschluß der Eentral- bchörtc» vcS betreffende» HelmathSstaateö verhängt werden kann. Dcr Zustand de» Fürsten BISmarck ist iist Vcrhältnltz zum gestrigen Tage nicht wesentlich verändert, die Kräfte nehmen laug- sam z»; fast unverkennbar erscheint eine gichtische Ursache dev Leidens. Gegen diejenigen 24 ultramontanen Urwähler au» der Ort schaft Repin bei Danzig, welche bei den letzten RclchbtagSwadlen den Wahivorstauv vcrtricvrn, die Urne öffnete» und lämmttlchc. nicht ans de» nltramontaiien Eandldatcn lautende Stimmzettel vernichteten, Ist jetzt Anklage wegen LaudslledenöbruchS erhöbe». Sie bettntc» sich sämmtlich in Hast. Heber keine Eisenbahn lausen in längster Zelt so viel Klage» ein, als über dle Ostbahn. dle größte dcr königlichen Bahnvcr- waltungen Preußens. Namentlich dle Entgleisungen kommen so häufig vor, daß jetzt der DIrectvr, Gchelwer Reglerungörath von Muliuö — leibst cntglclst ist! Er hat aus Gesunthcltorückstchten einen mehrinonatlichen Urlaub erhalten und an seiner Stelle hat Geheimer Baurath Wer die Leitung der Oslbah» übernommen. Man^hofft, daß dieser Wechsel der Direktion ein bleibender sein wird. AnS Altona wird berichtet: Großes Aufsehen erregt die zoll amtliche Entdeckung langjährig fortgesetzter Zolldeiraudationen. welche sich ein wcttbcka»ntcs Speditionsgeschäft, Ehr. van Diemen in Hamburg, wovon Fittalc» ln Ottensen, Altona und Harburg cristlrr», bat zu Schulden kommen lassen. Die Firma benutzt zum Transport ihrer Spedilivusgütcr cigcnü konstruirte Este», bahnwagc», welche am Abgangsort unter Zollverschluß gelegt, das Zoll-'Audlaud passlrcn, um später am Bestimmungsort Im ZollauSlandc wieder entsiegelt zu werten. — ES wird der Firma mm zur Last gelegt, qn diese» Wagen in Hamburg, aus eine noch nicht bekannt gewordene Welse, die Zollverschlüsse gelöst und zollpflichtige Güter bclgepackt zu habe». Die Zollunterschleile solle» so bedeutend sei», daß die verwirkten Zollstrafcn sich auf täglich 2400 Tblr. (0 belaufen. Die durch diese jahrelang fort gesetzten Dcsraittcn verwirkte» Geldstrafen erreichen den kolossalen Betrag vo» mchiercn Millionen. Der Vertreter dcS van Die- »icn'scvcn SvcditivnSgcschästcö in Harburg, H., wurde dort am Dienstag in Folge der jüngst entdeckten Zolldesrautatien verhaftet. - Oesterreich. In der Debatte über da» Pfründengesetz er läuterte der Eultuomliiistcr Stremavr da« Prlnclp und den Zweck der Regierungsvorlage kabln: eine Abgabe aui die Pfrün den und ans das Einkommen der Klöster, nicht aber eine Auf lage aui daö Vermöge» der letzteren elnzusühren. Der Ertrag solle zu ausschließlich kirchlichen Zwecken, namentlich zur Ver besserung der Lage dcS niederen ElernS verwandt werten. Zur Regelung dcr letzteren Angelegenkeit habe dcr Episkopat seit Langem Anlaß und Gelegenheit gehabt; allein abgesehen von einem vom Cardinal Rauscher zu diesem Zwecke gespendeten Bei trage vo» 80.000 Fl. sei darin durch freiwillige Beisteuern nichts NeiincnSwerthcS geschehen. Die Regierung habe deshalb endlich selbst zur Regelung dcr betreffenden Angelegenheit schreiten müsse». Frankreich. Dle Natlonalversamnilung erledigte mehrere Amendements zu dem neuen Stcuergcsctzc und nahm eine Steuer von 4 Centimes aut tmvortlrtcs Pökelfleisch an, serner Slmonde- mcnlö, wonach eine Steuer auf Eisenbahnsrachtaüter und von Waarcn im Transitverkehr «lebt zu erhebe» ist. Die Versamm lung lehnt einen Antrag auf Besteuerung dcr Deputirtendläten und Bcamtev.gchalte ab. Auf die »Anfrage eines Deputlrtc», welche Steuer» die Regierung noch in Vorschlag bringen werde, erbat der UnterslaatSsclretär der Finanzen im Namen dcö gi- iMizw.inislcrö eine Frist zur Beschlußfassung. Dcr Tag, an welchem der kaiserliche Prinz anläßlich seiner Volliährlgkcit In Chlsclburst seine Rete hielt, ging ln Paris ohne alle Ruhestörung vorüber. Die Bonapartistlschen Blätter werden sich dieses als Verdienst anrcchncn. da sie Ausrufe an die Ar beitervorstädte enthielten, daß sic von ihrem Vorhaben abstebe» und keine Demonstration unter dem Rute: „DaS Kaiserreich oder »Arbeit!" machen möchten. Dcr „Ordre" brachte um Uhr die Rete dcö kaiserlichen Prinzen. Dieselbe wurde stark gekauft und gelesen,,erregte jedoch vielfach Gelächter mit ihrer Anspielung aui einen rühmlichen Tag für Napoleon III. Aus dem Bastlllen- platzc verbrannte man ungcfäbr 100 Exemplare des „Ordre", die ma» bei ZcitungSbändlcr» gekauft. Bonapartlstlschc Kundgebun gen landen nirgends statt; nur sah man eine gewisse Anzahl mit Veilchen geschmückter Frauen und Männer. Dänemark. Das Erkcnntnlß des ObergerlchtS vßzn 24. Januar d. I., welches den Socialistcnsührcr Pihl wegen von ihm behufs Erzwingung einer Audienz beim Könige veranlaßtcr gesetzwidriger Zusammenrottungen vor dem königlichen Schlosse zu einer 8monatlichen Strafarbeit vernrtheilt, ist vom höchsten Gerichtshöfe bestätigt worden. I» Mexiko ist cö zu einigen Ruhestörungen gekonimcn. Die durch die Priester ausgcrcizte Menge tödtete eine» ameri kanischen Geistlichen nnd plünderte testen Besitzthum; mehrere Priester sind iniolge dessen verhaltet worben. Feuilleton. H. Daö Benefiz für Herrn Carl,'denvtelgeschätztciiKoinIkcr am Rcsidcn.zthcatcr, gestaltete sich Insofern zu einer Ovation für den Künstler, als das Haus b,S aus'S tz vollbesetzt war und sich von »Anfang biS Ende in lautem »Beifall für Herr» Carl erging. Das Stück d(«gegen, „We steh' ich da", von B. v. Schweitzer, erinnert nicht günstig an bcn »Verfasser von „Epidemisch". Die Fabel lst matt, die Komik sorcirt. »Nur zwei oder drei Fig-ire» Und passabel durchgeführt: dcr Buchblndermcister Knabe, der, Natt die »Bücher zu binden, dieselben so lange zu stndlren, bls er conlus geworben Ist und endlich alö Jurnalist In die Redaktion der „Trompete" Antritt, wo er denn durch stupide Dreistigkeit und Phrascrimachcrci eine leidliche Rolle spielt. Herr Carl gicbt diesen seltsamen Redakteur. Eln Hauptmann a. D. bot Herrn lir. Müller Stoff zu einer sehr hübschen Charge: mit erhitztem Gesicht, heilig, alö wenn er mit Pulver gefüllt wäre, beestcriüch- (clt besagter Hauptmann seine Frau (Fräul. Eppncri wird aber bei jeder »Aktion recht komisch durch GIchtausälle unterbro chen. Frl. Gutpcrl spielte zierlich eine Nichre, Herr SlIexali ker behäbig einen Bierbrauer, der ein — Theater grüntet. Frl. P a gah als Bcrl stier „A ugutte", die Herren T c m »re, Iunke r, 20 in kl er. Bachmann, Schenk, Maximilian, Stei- s c n und unlcr den Damen F-ran vr. Ptüller als reizendste Statistin zierte» die Bühge. Aber - Herr v. Schweitzer hat mit diesen vielen bunten Figuren Nichts zu machen gewußt. Plan lächle zwar namentlich über de» zweiten »Akt (Rcdaction dcr Trom pete» viel; aber taö Stück an sich ist ganz schwach und trivial.— DaS Rcsilvnztheatcr ist zum Liebling der Dresdner geworden und Herr vr. Müller hat da» ehrliche Wohlwollen der hiesigen Zei tungen so dankbar anerkannt, daß er wobt glauben darf, ma» wird stets ihm lo viel Points vergeben alö nur Immer iiöthig sinh, um dies Theater thatkräikig z» stützen, zu fördern. Wenn daheriolgendc Ausstellungen technisch unabänderlich sind, so müssen sic ertragen werden. Kann aber »Abbillc geschehen, so sei vr. Müller darum ersucht. Fast Tag für Tag bcchniic» die »Vorstel lungen eine Vlertelslunde zu spät. Hat da»» dle Ungeduld der Zuschauer den-Siedepunkt erreicht (gestern wurde getrampelt und gezischt» so-bcginnt - da» Stück? »Bewahre, die Musik, un» kiese spielt Mufft »laiigclbatt Werke, dievicl z u scstwcr und viel zu iTinh s-i n d. Und dieses Unbehagen wiederholt sich
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