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Dresdner Nachrichten : 22.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190306228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030622
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-22
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.06.1903
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verugzgedM: m«»ß, L°?^utt-^»Lürch.'°Ä.'S°.sn oder AMmflsionLrr eriolai. erkalten da» Blatt an Wochentagen, die ,ncht au» Lorm- oder Feiertage folgen, in Ltvet ^eilat»»gahen adrnd» und ch»ru'7«M'On„n->. talvv« Lo««rar. >cn üNvkrucklichnLt: uuvertcm««, ivtqnultrnile wer»«« «uöil^Lz, .»i ainvrüae »lei L«I»aramm- lachrichten mm-«drette: Dresden. St-ründel 1858. vi»r. 8»nip ««ttlnoeste. 28. I.. «ex. dliuelslr. 8prri»IU»t: 6851886 O.umeu^lLU« bVrmiprectlvLvtto 80. 878. I. ^iQLetnn V«Ick-ant1 Lu»»tUv»Lr«»vL» Vrvekev»rdcttAQ. plomdlseni^z««. 8et»»»«rr1o«o 2»kaop«n»rioaeL etc. Haupt - GeschüftSftellr M»riruftr. L8. Mreige«'(uv. «mmd», vo« «lnta,»t«»»,«« »i« n,»m»>a,« » Utn Sonn und Seiertaaü nur Maneninatze as vou u dt« >/»> Udr Di« l wattiae vumd- «eile <ca. « SNd»> « Dta. 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(tzerichtsvelhandluiigen. „Margarethe", I V8T» « » »» Tlllttzll« „Die lltoldlücke". Preisausichckiben. Brieslaste». I »nt0NIN»», e«^» ^^UNl t )eäer l-eser in Dresden bann sick tÄxlicb davon überzeugen, dass er von Irslnsm sndsnsn Drssdnsp DIstt. kortlaukend über alle wichtigen 'Tagesereignisse so soknsll rlNtsi-rialrtst wird, wie von den s läslick 2 Mal Zz eractieinenäen „vreaöner ^sckricliten". 8ie bieten ikren l.esern von allen Dresdner Müttern unbestreitbar fortlaufend allein ösa Neueste, vexinn 6er neuen Leruxsreit: I. fuli. Neueste Drahtmeldungen vom 21. Juni. Hamburg. Der Kaiser hörte gestern auf der Herfahrt im Sonderzuae den Vortrag des Chefs des Marinekabinetts. Heute Morgen hielt er an Bord der „Hohenzollrrn" Gottesdienst ab. dem dir Büraermekster Dr. Burchard uud Hachniann und der 0)e- sandte Dr. Klügmann beiwohnten. Das Frühstück nahm der Kaiser bei dem Gesandten v Tschlrschkb und Böaendorff ein Nachmittag begaben sich der Kaiser und Prinz Lidalbert mit dem Bürgermeister Burchard und de» Herren de« Gewlges zu dein Rennen des Hamburger Rcnnklubs. wo sie kurz vor 4 Uhr cin- trasen, von den nach Tausenden zählenden Besucher» der Renn bahn subetnd begrüßt. Die Hemchafte» wurden vom Vorstande des Klubs empfangen und »ach ihrer Loge geleitet, wo sie etwa eine Stunde verweilten. Im Deutsche» Derby, das in Gegenwart des Kaisers gelaufen wurde, siegte Baron Springers ..Bnno modo" vor „Hans Sachs" und „Laurin". Der Kaiser ver bleibt hier bis morgen Mittag und geht dann direkt nach Cux haven zur Unterelbe-Regatta: die Fahrt nach Helgoland ist auf gegeben worden. Wiesbaden. Der König von Dänemark ist »ach dreiwöchigem Aufenthalte heute mittag mit seinem Bruder, dem Prinzen Hans von Schleswig-Holstein »ach Gmunden abgereist Bremen. Das Schulschiff des deutschen Schulschisf- vereins „Großherzogin Elisabeth" ist heute wohlbehalten i» Smine- mürrde cingetrofsen und geht anr 27. Juni nach Zoppvt weiter. Metzingen. Heute Nacht halb 1 Uhr geriet der Persone»- zug 217 infolge unrichtiger Stellring des AirsfabrtsignalS aiis ein «tadtgeleise. das oberhalb einer qner vorbeifnhrenden Straße endigt. Der Prellbock wurde abgcdrückt, Maschine und Tender stürzten nuf die Straße hinab. Der Geväckwage» fiel um und blieb auf dem Bahndamm liegen, währcnv ver hinter ihm befind liche Personenwagen sich auf ihn hinaustürmte. Verletzt sind der Lokomotivführer, der Heizer und ein Schaffner. Reisende sind nicht verletzt. Der Materialschaden ist nicht unbedeutend. Mit einstündlger Verspätung konnte der Zug weiter fahren. Wien. Der BanuS von Kroatien Graf Khuen-Heder- vary ist nach einem zweistündigen Ministerrale, der militärischen Besprechungen galt, nach Budapest abgereist, um sich über die Lage zu orientieren. Am Dienstag kehrt er hierher zurück, um dein Kaiser Bericht zu erstatten. An der unter dem Vorsitze des Kaisers stattaehablen Beratung nahmen außer dem Landesverterdigungs- minmer v. Fejrrvary und dem Banns vo» Kroatien auch die ge meinsamen Minister, sowie der österreichische Ministerpräsident v. Koerber und der Lanbesverteidiaungsminisler Gras v. Welsers- heimb teil, da Gegenstand der Beratung auch Oesterreich inter essierende Angelegenheiten bildeten. Rom. Der König nahm heute die Entlassnngsgesuche des Ministers des Innern Giolitti und des Mnrineniimsters Bcttolo an »»d betraute Zanardelli mit der iiiterimistischeir Leitung des Ministeriums des Innern und Morin interimistisch mit der Leitung des Marineministeriums. Die andere» Minister wurden in ihren Aemtern bestätigt. — Das Parlament ist zum 25. d. M. einbcrusen. Barcelona. Mehrere bekannte Annrchi st e n haben sich vo» hier nach London begeben, »m dort Hilfsmittel zur Organi sation eines allgemeinen Ausstandes zu sammeln Genf. Die Abordnung der serbischen Nationalversamm lung wurde heute vormittag vom König Peter empfangen. Der Senatspräsident Weliimrowitsch richtete an den König eine Ansprache, in der er sagte, als die Nationalversammlung sich am 15. Juni vor die schwere Aufgabe der Wahl eines neuen Königs gestellt sah, hätten alle Blicke sich nach diesem Lande ge richtet, von wo man einen Monarchen erwartete, der das serbische Volk liebt und achtet. Was dieses Volk von ihm erwarte, sei. daß er die zwischen der Krone und dem Volke bestehenden Meinungs verschiedenheiten werde verschwinden machen. „Wir hoffen," fuhr der Senatspräsident fort, „daß der König, besten Charakter und deffen Ahnen und dessen geachtete Persönlichkeit Vergangenheit, dessen Ahnen und dessen geachtete Persönlichkeit uns bekannt find, Serbien einer besseren Zukunst zuführen wird. Die Nationalversammlung hat Eure Mazestät einstimmig zum König von Serbien erwählt, wir, die Abgeordneten dieser Ber- sammlung, führen den uns gegebenen Auftrag aus, den König zu begrünen, indem wir ihm eine lange und glückliche Regierung zum Ruhme seiner Person und seiner Familie und zum Heile oeS serbischen Volkes wünschen. Es lebe der König von Serbien!" Der Präsident des Senats überreichte darauf dem König da- Sitzunasprotokoll. Der König erwiderte: „In diesem durch die Beweise der Ergebenheit und Treue seiten» meines Volkes, in dessen Namen Sie mich b^rüßen, für mich so feierlichen Augen- blicke erfüllt mich so riefe Bewegung, daß ich nicht alle die Dank- >>arkeit wiedergeben kann, von der mein Her» beute erfüllt ist, wo ich, als König von Serbien, die Nachkommen der Helden vor mir sehe, die mit meinem heldenhaften Großvater und meinem hochherzigen Vater den Keim ^u der Unabhängigkeit des Könias- reichs Serbien, meines und Ihres Vaterlandes, gelegt haben. Be gnügen Sie sich damit, daß ich meiner Dankbarkeit durch den einfachen Ruf Ausdruck gebe: Es lebe Serbien! Möge die Gnade Gottes für alle Zeit unser geliebtes serbisches Vaterland begleiten!" Weliimrowitsch stellte darauf die Mitglieder ver Ab ordnung dem Könige vor, welcher besonders liebenswürdig vie in Nationalkleidung erschienenen Bauern begrüßte. Der König wies noch einmal darauf hin, wie tief bewegt er sei, die Mitglieder der Abordnung vor sich zu sehen. Besonders glücklich mache ihn der Gedanke, nach 45sahriger Verbannung in fein teures Vater land zurückkehren zu dürfen. Wenn ihm auch die Worte fehlten, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, jo könne er nur sagen, daß sein Herz stets nur für das Glück seines Volkes schlagen werde. An den Empfang schloß sich eine Frühstückstasel. Belgrad. Die meisten Mitglieder der von den städtische» Beböiden gewählten Deputation zur B egrü ßu » g des K önig s, sowie zahlreiche andere Bürger sind dem Könige bis Wie» ent- geaciikeiahre». K o » st a nt i» o p el. Gestern wurde in der russische» Bvt- Ichaftskavelle in Bmukdere ein Requiem für de» König Alexander und die Königin Traga vo» Serbien abgehnlten. Demselben wohnten der russische Botschafter Sinowiew mit den Mitgliedern der Botschaft und der scibische Gesandte Gcuitsch bei. Corneas. Die venezolanische Regierung hat der deutschen Gesandtschaft 316263 Francs in Gold ansgezahlt als vier.te Rate der im Protokoll vorgesehenen Zahlungen. OertlicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Kapelle zu Pillnitz bei: nachmittags 2 Uhr fand Familien- »nd Marschnlltnsel im dortigen Schlosse statt. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Johann Georg wohnte gestern nachmittag >/>>6 Uhr der Enthüllung des König Albert- Deiilmals nuf dem Osterberge bei Cossebaude bei. — Für den Besuch des Königs Georg in Plauen ist vorläufig folgendes Programm ausgestellt: Ankunft des Königs von Oelsmtz Donnerstag, den 9. Juli, vormittags 11 Uhr, aus dem oberen Bahnhosc. Nach Empfang und Begrüßung daselbst wird Se. Majestät durch die Bahichofstrafe in die Stadt fahren. An der Kreuzung der Breitestraße werden junge Damen den König begrüßen und Blumen überreichen. Entlang der Bahn hofstraße werden die Militär- und Turnvereine, Schühengesell- schüft, Feuerwehr, sowie Schulkinder Spalier bilden. Auf dem Altmarkte erfolgt die offizielle Begrüßung Sr. Majestät durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Schmid. Vor dem Rathause wird eine Tribüne mit Baldachin errichtet, auf der der König, sowie die Spitzen der Behörden, die Mitglieder der beiden städtischen Kollegien, die vogtländischen Abgeordneten der Zweiten Ständc- kammer, sowie die Vertretung der Stadt Treuen Platz ncbnien werden. In der Mitte des Marktplatzes nehmen die Militär- Vereine Aufstellung. Nach Beendigung dieses feierlichen Aktes begibt sich der König nach dem festlich geschmückten Rathcrussaale, wo das von der Stadt daraebrachle Frühstück eingenommen wird. Dann wird, durch die örtlichen Verhältnisse bedingt, die katho lische Kirche besichtigt, dann das neue Königs. Lehrerseminar, das Gebäude der König!. Aintshauptmannschaft und die neue Kaserne. Bon da aus begibt sich der König nach der Appretur-Anstalt von F. A. Hempel, von dort nach der neuen städtischen Turnhalle sbekanntlich eine der schönsten und größten in Sachsen!, wo turnerische Vorführungen durch Mitglieder der Turnvereine, sowie ein Reigen durch Schulkinder geboten werden. Den Beschluß der Darbietungen bildet ein lebendes Bild, darstellend eine Huldigung des Königs. Darauf folgt ein Besuch der Spikenfabrik von Wcindler u. Co. Von wer aus begibt sich Se. Majestät nach der neuen evangelischen Pauluskirch«. Der Besuch der Königlichen Industrieschule bildet sodann den Ab schluß der Besichtigungen. Wenn Zeit dazu übrig bleibt, wird der Monarch noch Gelegenheit nehmen, das König Albert-Ttist kennen zu lernen. In der „Neuen Erholung" findet darauf das von Sr. Majestät gegebene Königs-Mahl statt. Im Garten der Erholungs-Gesellschaft werden die Mannergesangvereine Plauens eine Serenade darbringcn. Gegen 7 Uhr erfolgt mittels Sonder- zugcs die Rückfahrt nach Dresden, nachdem sich der Köniq vorher im Hotel Wettiner Hof eine kurze Pause der Ruhe und Erholung gegönnt hat. — In Oelsnitz findet auf dem Marktplatze großer Empfang und dann eine Rundfahrt um denselben statt. Dann fährt Se. Majestät zur Axminster-Teppich-Fabrik von Koch L tc Kock, welche König Georg im Betriebe zu sehen wünscht. Ein bcreitstehender Sonderzug bringt Se. Majestät nach Planen. — Fräulein Schwär, Tochter der a»k der Neustadt'in Zittau wohnende» verw. Iran Rentiere Schwär, hat eine goldene Brosche mit Krone und NamenSzug König Georgs als Geschenk erhalten. Die junge Dame hatte beim Empsniige Sr. Majestät in Zittau den Willkommengrnß gesprochen und dem König einen Nosenstrnuß überreicht. — Während der beiden erste» Tage der diesjährigen Kaiser- Manöver, an denen der kriegsmäßiae Auimarsch der beiden sächsischen Armeekorps >n der nordwestlichen Grenze des Landes stattfindet, wird General der Infanterie v- Treiischke. der komman- dierende General des XtX. Armeekorps, den Befehl über die beiden sächsische» Korps führen. Am zweiten Tage schon dürste es zu Ziisaimiienstöße» mit den Vortrnppen der >» der Gegend von Mersednra versammelten beiden preußische» Arineckorps komme». Am 3. Mnnövertaae wird der Kaiser den Oberbefehl über die zwei sächsischen Armeekorps übernehmen, die am vielte» Tage, durch ein preußisches Armeekorps verstärkt, zum Angriffe ans das den Gegner markierende preußische Armeekorps Vorgehen werden. — In Leipzig-Stadt werden die Liberalen, die 3700 Stimmen auf ihren Kandidaten vereinigten, aufges rdc»t, in der Stichwahl zwischen dem Kartellkandidaten Pros. Dr. Hasse und dem Sozialdemokraten Motteler fiir Herrn Prof. Hasse zustimme». Herr Jutttzrat Broda erläßt folgende Erklärung: „Ich werbe mich in Anbetracht des Ergebnisses der Haiiptwabl in ganz Sachsen »nd im Reiche, besonders aber in unserem Leipzig, der Wahl nicht enthalten, vielmehr meinen Stimmzettel fiir Haffe abgeben. Ich hoffe, daß die liberalen Mitwähler der Hauptwahl ebenso handeln werden. Wenn liberale Männer, trotz der gegnerischen Agitation vor der Hanptwahl, in der Stichwahl Stimmzettel tür de» Kartell kandidnten abgeben, betätigen sie gleichzeitig weise Selvstbeheciscimnq und politiiche Klugheit: sie bringe» damit nicht ein Opfer au ihr« politischen Ueberzengnirg. Tenn »ach Lage der Sache werden und wollen, was allerdings nicht unhetcmt bleiben darf, liberale Männer durch Abgabe ihrer Stimmen für Hasse nicht die poliliiche lieber cinstimmung mit dem Kartellkandidaten. oder etwa gar die Zu stimmung zum Leipziger Kartell, sondern nur ihren ehrlichen Prolest gegen die Wahl eines Sozialdemokraten in Leipzig, der früheren Hochburg des Liberalismus, bekunden." — Im 20. Wahlkreis Z i ch o p a u - M a r i e n l> erg hat die amtliche Feststellung des Wahlrestillates ergeben, daß von 27674 Wahlberechtigte» 23506 gütige Stimmen abgegeben wn'den, davon erhielten Rosenow (Soz.) 13616, Jancke (Kart.) 9876. 14 Stimmen waren zersplittert. — InBantzen werden die 1742 Wähler, die für den Zentrum? nbgeordneken Porsch gestimmt haben, in der Stichwahl für die Kaydidatur des Herr» Gräsc «»treten. Gestern vormittag >,-«!> Uhr traten nuf dem Oberdeckdampfer „Hnbsburg" das Offizierskorps vom 11. österreichiichen Jnsanlcrieregiment. dessen Ehes Prinz Johann Georg von Sachsen ist, in Begleitung einer Anzahl Unterossiziere inScyandau ein. Sie emvsingen dort die Offiziere des sächsischen 8. Infanterie regiments Nr. 107, dessen Ehes gleichfalls Prinz Johann Georg ist. Die Herren unternahmen gemeinsam eine» Ausflug in die nahe Fclsenwclt. Zn Ehren dieser Zusammenkunft gab die Kapelle des 107. Jnfaiitcneregiinenls im Schandauer Kurpark ei» Konzert. — Alljährlich, wenn das Korn zur Aehre reist, die Linden blühen und die Rosen duften, begeht die Privilegierte K ö n i g s s ch i e. desselben hatten in stattlicher Änzä, wenden vom Schützenhause entgegen, und das Königszelt auf der Terrasse war mit Emblemen, Wappen, Scheibenbildern und bunten Fähnchen geschmückt, eine Jardinisre mit köstlichen Rosen stand auf dem Tische. Den oerordneten Königl. Kommissar er wartend, nahm gegen 2 Uhr das Musikkorps und eine Ehren abteiluna der Schutzen mit Fahne unter dem Kommando des Obcrwachtkommandcmten von Böhme vor der Schießhalle H Ä crrn s ^ >^. cv r>/ V- " ^ " 7 3. Z ?!. s-k *A iE ufstellung. Indessen ging dem Eintreffen des elfteren diesmal noch eine ebenso schlichte, als herzliche Feier voraus; sie galt vier treuverdienten Jubilaren, nämlich Herrn Privatus Kießling, wel cher 50 Jahre, und den Herren Direktor Lohse. Direktor Müller und Baumeister Moebus, die 25 Jahre der Gilde anaehörcn. Der fünfte Jubilar, Herr Direktor Hoenicke, war leider durch Krank heit am Erscheinen verhindert. In eigenen Wagen abgeholt, an der Eingangspforte zum Schützenhof von den Vorständen der Gilde empfangen und nach der Terrasse geleitet, richtete hier der erste Vorsteher, Herr Stadtverordneter Kaufmann Borack, herz liche Worte der Begrüßung und Bewillkommnung an die Jubilare, gedachte der langen Reihe von Jahren, während welcher sie zum steten Gedeihen der Gilde mitgearbcitet, und sprach ihnen für ihre Treue und Anhänglichkeit den innigsten Dank der Gilde aus, mit einem dreimaligen Hoch schließend, wobei die Ehrcnabteilung salutierte und die Musik einen kräftigen Tusch blies. Hierauf überreichten vier junge Damen den Jubilaren köstliche Roseu- bukctts. Die also Gefeierten dankten in bewegten Worten und brachten dem Vorstand, der Gilde und den Damen ein schallendes Hoch. Sodann verkündeten drei Böllerschüsse die Ankunft des Kömgl. Kommissars Herrn Kammerherrn Grafen von Rex- Zehista, welcher, von den beiden Vorstehern der Gilde, .Herrn Kaufmann Borack und Herrn Stadtrat Tr. Lehmann, geleitet, gegen 3 Uhr am Königszelte eintraf. .Hier begrüßte Herr Kaufmann Borack den Herrn Kammerherrn zunächst unter dem Ausdrucke der Freude darüber, daß der König einen Vertreter entsandt habe, der selbst ein Meister in der Führung der Büchse sei, und sprach sein Bedauern über das durch Krankheit andauernd be hinderte Erscheinen des langjährigen Kommissars, Herrn Kammer- Herrn von Stcimmcr, aus. Er schloß mit einem Hoch auf den König, in das sämtliche Anwesenden kräftig einstimmten. Herr Kammerhcrr Graf von Rer dankte mit herzlichen Worten, be tonte, wie cs ihm eine große Ehre sei, von Sr. Majestät zum Kommissar für das diesjährige Königsschießen verordnet zu sein, begrüßte die ihm vorgestclllen Jubilare und gab sodann vie Er laubnis zum Beginn des Schießens. Hierauf fand unter.den Klänge» eines lustigen Marsches der Einzug in die mit einer stattlichen Menge interessanter Schcibcnbilder, zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundert stammend, und dem Silbcrschatz der Gilde geschmückte Schießhaile statt. Hier gab der letztjährigc Schützen könig, Herr Fabrikant Robert Reumann, den ersten Schuß auf die Prämienscheibc ab. Ihm folgte der Vertreter des Königs mit den üblichen 19 Schüssen fiir das Königl. Haus. Dann be gann es auf allen Ständen lustig zu knallen, auch die Damen beteiligten sich lebhaft am Schießen. Um H75 Uhr verließ der Königb Kommissar den Schiitzcnhof wieder. Das Schießen aber setzte sich bis in die Abendstunden fort, um endlich mit einem Konzert sein vorläufiges Ende zu finden. — Der unter dem Protektorate Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen stehende Sächsische Rcgattaverein hielt gestern ans der Elbe zwischen Wackwitz und Blasewitz seine internationale Ruder- Regatta ab. Obgleich das Wetter nicht ganz sicher aussah, hatten sich zahlreiche Zuschauer cinacfundcn, die das jährlich nur einmal gebotene Schauspiel einer Regatta mit großem Interesse verfolgten. Das Boots- und Gesllschastshaus des Dresdner Rndervereins halte seinen bekannten eigenartigen Flaggen- und Wimpelschmuck angelegt, und für die musikalijche Unterhaltung sorgte die Kapelle des Garderciter-Rcgiments. Außer Herrn Aintshauptmami Geh. Regicrungsrat v. Craushaar als Ehren vorsitzenden des Empfangsausschusses wohnte im Aufträge des Kronprinzen dessen Adjutant, Herr Oberst v. Criegern, der Regatta bei. Ferner waren Herr Bürgermeister Hctschel und verschiedene Stadtverordnete unter den Erschienenen zu bemerken. Kurz nach halb 3 Uhr verkündete ein Kanonenschlag den Beginn der Regatta, und die zum 1. Rennen (Vierer! gemeldeten fünf Boote wurden vom Starter entlassen. Von ihnen passierten nach 6 Min. 12 Sek. das Boot des Dresdner Ruder-Vereins eine Länge vor dem des Frankfurter Ruder-Klubs von 1892 das Ziel. §2 ^ L-k» kv ^ «L <v . <d -r » ^ L
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