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Vrviöv» 1SS1. , «i».. dir« «e V», »»«rlNV«» ««»«In« «»mm. I« P!>«. «ufl-^Z^ÜOV ax»m«. Mr d!,«p«,°de -m-ejand!»«». jmftilple mach! ß» «>« «edailt» nicht oerdinduch. -)u»i->r»-«nn»l»nc H«-te»»«t» ». «»«>«» in L«m« »Ul«. Berlin, wlkn.rlrivjl«. Kalel. Brreinu. grailNuria.M. — «>>». »«»« in iserli». t!'>»»i«. Wie«. Hamdura. Irankiurt a.M.. iviuir- chk». - »oud« ck »«. inNlauIIurt o.M. - Bureaui d.„A»»«lt»en» t c«. in P»ri«. Tagevlalt für Mlilik, tlnterhaltung,Gtschästsverkehr. Lörsenbencht^Fremdenlistt. Lü. kinxrel« »er»«» lierlinsl»»»« >1 »>» Nachm » Ndr a»»,n,»m,n. «amuaaldt»v»i«-,»it»l>»e. g» N' lllnkinur a» LtoiijkNlageu: »l. k s ternaii« )tr.sb:)')Iakii>n.HNI»e. — D:r'>!> .», einkl cinlraliigs» p'ti!,-»«'- >el! :.p!«-.Ei»»«mu»t cie geile a) Pi««. Eile Äaranlle iilr v»t »achtt- ta«l«e >ri ! Ilen der Zutzrate wild n> !n «I ««i>«n. «irwariiqe Alinonce»-Nutleiize von »ur nndeiLNttlen.illmcn uni» Pe.l0.le» iniclllcn wir nur «egen PrN»»ln»>n»d>>-,Anilin»« durch Blielmalkeu oder i-onelnjaliiun». LH! siiden Ionen lö Pia». Jn- lerate iilr die HolUn«« Nummer »« »Icheincm zelnagedt« Peli»' »eilt N P,»r. 8eli«imm- unll kslle-^nstslt W 808i!UitI»en tlvin liümtz'I. Ilnivockeiv !ß iß xsSMivt VI», i'l lii» 5 lllv kldi XNIN INlttki-Uv i ili-i,. L dl Zelnvimm-Unlori-iokI ununlvi-di-ooksn. ^ U »I» ^»»Pi»i>tr el' l. !»»>»» I ^ jjj 8e1»Iat'6vo^n »V. IinnaiRr l ..Nloe. oll.,Nloi.it l? — er i<) r- * , ^i-7 In <161 ^ K6 >s^-rr< Grevn erwiederte, '»achbeste» es den Tlertrag respeklire, aus die wärmsten Kräften dazu beitragen, daß sich die Einigkeit der dridcn Länder j wirksamste» Schutz Frankreichs rechne». Z Präsident Grevn empfing Lfin iiniiier inniger gestalte. n Pariü. Präsident t^irev» emp u. staptza, welcher versicherte, er werden n,i,ni Nnü iirtl die Einiateit den lieide Lunis könne, Smnpatlnen sie Truppen so lange und den sind an 'iir,»lkc»fiiljrliii!i>c x-« nu,»Ni- Wz i anali loilneois,-- k iiiklor vririott- ^ K6 VON ö ß . I . Ilül^k'll. Xl»i,i^I»i'U6l«>i'!dti'. 75. ^7" ^ ^ llliwlratioinn'. e;rati>>»inl tranco. ' A Newiesen worden, die weitere Penolqnnn der fttichtiiien BonaiiicnaS nnsiNlieöeii. >>n Psarieiile wurden !l Personen we>ien Psisjöand- lun>i der 5ltalieiier n> ewei die, dreiinonati.ieiil <>sesän.inisi verurtlicilt. «r. 173. WINening vom?I. Juni: Baromeier nach VSkar Bösold, Walislrasie Id. iAbkNdSiUI.i ,I»S Mlll., ieii «eilen, nnveräiidcil. Tileriilolneirogr. n. Mraum.: 2> »W.. llicdr. Tem». Iw,,»««., di,ch„e T«lnv. n/a^ » ag, Cno-Oil-Wind. llvoilcnlod. bodeNi. Aussichten für den 22. Juni: Zunetnncnde Bcwölkiing, warm, Gewitterregen. Mittwoch, 22. JtMi. A b 0 » » c iii e ,1 t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" oltten wir das Abonnement für das dritte Quartal 1881 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Expedition der Dresdner Nachrichten, Marienstr. I». Bcnilliuwltltcher Ncdacicm Iilr Politisches Nr. Emil Biere» in Dresden Gegangen oder gegangen worden? Gleichviel, der biülicrigc Mcckanzler Graf Stollbcrg zieht sich mit Wonne in sein Privatleben zurück. Widerstrebend und nur aus dringendes Zureden des Kaisers, der den „reichsten O'avalicr des Reiches" im Staatsdienste weiter verwendet wünschte, hatte sich Graf Stollbcrg vor 3 fahren entschlossen, die Bieekanzlcrschaft anzunchmen. Bis dahin war er Botschafter in Wien, Obcrprüsidcnt von Hannover und Präsident des Herrenhauses gewesen. I» seiner neuen Würde trat er nur wenig an die Lcffcntlichkcit. Er hatte das eine oder andere Mal die EröffnungS- oder Schlussrede eines Reichs- oder prenhischen Landtages vorzulcscn, im klebrigen blühte er dem stillen Veilchen gleich. Diese Verborgenheit und passive Rolle, die er spielen mutzte, sagte ihm nicht zu; er hatte cS ja Gott sei Dank „nicht nöthig", Munster zu bleiben. AIS sich Fürst Bismarck mit Graf Eulcnburg Überwurf, nahm er für Letzteren Partei. Jetzt tritt BiSmarck seinen alljährlichen Urlaub an, der ihn bis zu Weihnachten von Berlin scrnliält-, er beauftragt mit seiner generellen Vertretung Herrn v. Bötticher und ignorirt dabei den Grafen Stollbcrg. Dieser antwortet darauf durch Einreichung seines EntlnssungsgcsuchcS. So endet auch dieser Bismarck-Konflikt wie die früheren. Man wird den Grafen Stollbcrg künftig höchstens als Dekorationsstück bei Reichs- und LandtagScröfsnungcn vermissen; er zieht sich zur Bcwirthschaftmig der von ihm nenerworbencn ausgedehnten schlesischen Waldungen zurück und verharrt dort in bcncidenswerthcr Unab hängigkeit, nicht so viel als ein König, aber glücklicher, weil freier, als ein König. Sind, wie die Frauen, auch diejenigen Minister die besten, von denen man am wenigsten spricht, so hat das dculschc Reich soeben den westlichsten verloren. Spreche» wir aber auch nicht weiter von dem Verluste. An den Fürsten Bismarck, der in den nächsten Tagen daS fränkische Bad Kissingrn aufsucht, hatte ein fränlischcs Baucrncomitü eine Zustimmungsudresse zu dessen Wirthschaftspolitik gerichtet. Darauf hat der Kanzler geantwortet: „Die Durchführung unseres gemeinsamen wirthschastlichen Programme!) liängt wesentlich ab von der Unterstützung, welche die landwirthschaftliche Bevölkerung demselben gewährt. Letztere bildet an sich die Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands, sie ist stark genug, um auf dem Gesctzcswegc ihre und des ganzen Volkes Interessen stcherzustellen, wenn sie bei den Wahlen in sich und mit den Vertretern anderer produktive» Gewerbe und Industrien in dem Bestreben zusammenlialt, nur solche Vertreter zu wählen, welche entschlösse» sind, die deutsche Arbeit und die deulsctzc Produktion zu schützen und zu fördern und durch Verminderung der dircttcn Staats- und Geincindclasten zu erleichtern." Diese sichtlich auf die bevorstehenden Reichstagswahlen berechnete Kundgebung wird ihre Wirkung nickst verfehlen. Bismarck drückt dem „Bruder Bauer" freundlich die schwere, schwielige Arbcitshand. Er sagt ihm: daß die LandwiAhschast der lwdcutsamste Produktions zweig im Vaterlande sei; er fordert den Landmann ans, nickst bloS hinter dem Pfluge cinlicrzutrottcn, sondern fleißig an die Wahlurne zu treten und dort seine Interessen sicher zu stellen, aber nickst blos die bäuerlichen, sondern auch die Interessen des ganzen Volles. Der Landmann solle sich verbrüdern mit den Vertretern anderer produktiver Gewerbe und Industrien. Schutz der deutschen Arbeit und Produktion! gielst Bismarck als Wnhlprogramm aus. Er betont also immer und immer wieder die eigentliche Arbeit; er hat kein Wort für den Verdienst, der aus dem bloßen Handel mit der Arbeit Anderer gewonnen wird. Es ist das deutlich gesprochen. Bei Allen, die es niit Unwillen ertragen, wie Andere mit leichter Kunst und Gewissenlosigkeit die Früchte ihrer Arbeit einheimscu, wird diese Mahnung auf das lebendigste Verständnis! stoßen. Auch bei seinem Urlaube wird der Reichskanzler die Leitung der aus wärtigen Angelegenheiten und die Entscheidung in allen wichtigen Ressortfragen in der Hand behalten. Seinem neuerlichen Stell vertreter, Herrn v. Bötticher, stellt die „Franks. Ztg." folgendes, nuS ihrem Munde als hohes Lob aufzufasscndeS, Leumundszcugniß aus: „Man darf in der Uebcrtragung der generellen Stellvertretung des Kanzlers eine besondere Auszeichnung des jungen Beamten erblicken. Herr v. Bötticher ist ganz der Mann »ach dem Wunsche Bismarck's; er vertritt die Ideen des Kanzlers mit ziemlichem Geschicke und viel Bonhommie, er verthcidigt stets den Kanzler, wenn dieser angegriffen wird und weiß mit einer gewissen Meister schaft sich den Schwächen desselben zu accommodiren. Zwischen den heißblütigen Söhnen des Südens ist cs zu Schlä gereien gekommen. In Marseille lebt eine starke Kolonie Italiener. Ein Tbeil des französischen Expeditionskorps kehrte, als in Tunis überflüssig, zurück und wurde in Marseille von seine» Landsleuten mit einem Jubel empfangen, als ob eS Wunder welche Heldcn- thatcn verrichtet habe. Es ist noch nicht klargcstellt, ob von dem Elublokal der Italiener aus bei dem Vorübcrmarsch der Franzosen gepfiffen worden ist. Unglaublich ist Das keineswegs. Die Italiener verwinden nur äußerst schwer die Niederlage, die ihnen die Fran zosen in Tunis bereiteten; jeder Tag bringt ihnen dort eine neue! Demüthigung, So muß jetzt Italien seinen langjährige» General-! konsnl in Tunis, Maccio, abberuscn, weil dieser Fahre lang der erbitterte, zähe Gegner des jetzigen französische» Gouverneurs da selbst, Ronstan, war und sich nun durch den Triumph seines glück licheren persönlichen Rivalen in der ungcmüthlichstcn Stellung be findet. Maccio erhält zwar durch Verleihung des GroßkrcnzeS des höchsten italienischen Lrdens ein Schmerzcnspflaster geschmiert, aber Italien empfindet die Notbwendigkcit der Abberufung eines so eifrigen Vertreters, der, obwohl ans einem so schwierigen Posten Proben großer Fähigkeiten nblcgte, jetzt der großen Macht der Franzosen weichen muß, als neue, schmerzliche Demüthigung. Die Franzosen in Marseille aber, denen die pomphast angekündigte „Züchtigung der KrumiVü" nickst gelingen will und denen der wachsende Arabernnssiand in Algier sehr ungelegen kommt, scheinen an den wehrlosen Italienern in Marseille Probe» ihres Hcldcn- mutliS ablcgcn zu wollen. Ohne jede Provokation wurden in dieser Hafenstadt Italiener insnltirt. Bei der Bevölkerung jener südlichen Himmelsstriche bleibt cs nicht bei Drohungen, Stiche leien mögen sic nicht gern leiden, der Becher schäumt leicht über, da zuckt das Messer und Stilct, eS fließt Blut, es gicbt Verwundete und Todte. Daran wäre nicht viel Außergewöhnliches, wenn nicht zwei Umstände den Fall vergifteten. Einmal erweist sich die Macht des Präfekten gegenüber dem skandalsüchtigen Pöbel als nnwirisam. Der Präfekt besitzt keine Autorität. ES liegt das zum Tbeil in spezifischen französischen Verhältnissen. Ter Deputirtc eines Bezirks ist in Frank reich der mächtigste Mann daselbst. Er hat oft größeren Einfluß als der Präfekt; er vergiebt Aemter und Stellen; der Präfekt ist meist nur seine Behörde. Marseille hat nun das zweifelhafte Glück, einen Hochrothen Tcputirtcn zu besitzen. Dieser, Namens Gclu, verhinderte den Präfekten, dem Zcrstörungswcrk deS Pöbels Ein halt zu thun; ja er beschimpfte sogar selbst das italienische Wappen. Auf ihn ist das vergossene Blut und der Mordversuch an dem italienischen Konsul Oddo direkt zurückzuführcn. Damit erhebt sich der Marscillcr Tumult zu einer Staatsassaire zwischen Frankreich und Italien. Der italienische Botschafter hat glänzende Gcnug- tbuung verlangt. Mit vollem Rechte. Sic wird ihm gewiß auch geboten. Aber ein tiefer Stachel der Erbitterung bleibt bei den Italienern gewiß zurück. Frankreich ist ebenfalls durch jene Mar seiller Asfairc gewarnt. Es weiß, daß eS bei jeder europäischen Verwickelung Italien anf der Seite seiner Gegner finden wird. Für einen llnbethciligten, wie Deutschland, lehrt aber das in Marseille vergossene Blut, waS cS mit der Phrase der Verbrü derung der Rationen ans sich hat. Sobald ein materielles Inter esse, wie der Machtbesitz an der Nordküste Afrikas, in Frage kommt, verdunstet das Nebelbild der „Verbrüderung der Völker der latei nischen Rasse" angenblicks. In Konstantinopcl ist man wieder einmal recht übermütlng. Frankreich entfremdet sich die Pforte durch einen Protest, dessen Wirkungslosigkeit ihr von vornherein klar war. AuS Thessalien zieht die Pforte ihre Truppen zurück, statt sie bis zum Einmarsch des griechischen Heeres dort zu lassen und so die friedliche Ileber- gabc des abgetretenen Gebietes stcherzustellen. Nach dem Abmärsche des regulären türkischen Militärs bemächtigen sich die Albanesen der öffentlichen Gewalt und die Griechen werben nicht ohne Blut vergießen in den Besitz der ihnen zugesprochcnen Landecstheilc ge langen. Tic Qesterreicher aber stößt die Pforte neuerdings dadurch zurück, daß sic dem Anschluß des österreichischen Balmnetzes an die bulgarischen und türkischen Bahnen die allergrößten Schwierigkeiten bereitet. Hieran ist auch Deutschland lebhaft betheiligi; denn um durch direkte Verbindung anf dem Landweg vermögen wir im Sricnte die englische Konkurrenz, die von der Sec her ihre Güter nach dem Innern von Bulgarien, Serbien und Rnmeiien cinsübit, zu bekämpfen. Gegen alle europäische» Mächte aber richtet sich die Aufhebung der besonderen europäischen Postämter in den Pro ' vinzcn der Türkei, deren Existenz, obwohl sie seit Ewigkeit ruhig j bestanden haben, auf einmal das nationale Gefühl der Türken > beleidigen soll. Was soll es heißen, daß der Sultan auf einmal !sich ganz Europa verfeindet? Die Boxerstcllung, die er ein ! nimmt, kleidet ihn schlecht genug; die Türkei ist nun einmal der kranke Mann, jetzt gleicht sie einem Patienten, der sich selbst Hundert Rezepte verschreibt, ohne nur Eins davon in die Apothele zu schicken. Nkukste Ttlkssramme vkr,.Trcövntr Nach:."vom 21.Juni Berlin. Das prenß. Staatöministerinin beschäftigt sich mit kein Plane, bas preuß..stc>nal>hstcm in großartiger Weise zu per vollkommnen. Im Arbcitc-mmisterinm sind bereits Pc Dickte tbeils kcrtlg gestellt, tbcllö in Ansstibrnng begriffen, welche bezwecke», die Elbe mit tcr Weser, tie Weser mit bcr Ems, die Ems mit dem Rheine zu verbinden. F ant i» Hans damit wiftdc der Ba» des seit einer Reibe von Jahren projcctirtcn Nork-Diisec-zganals geben, zu dessen Ausinbrung cngiilcne Kapitalien zur Ver tilgung sieben, und g cick zeitig soll versucht werten, tie Schwierigkeiten zu überwinden, welche tie bollänkiiche Regierung viShcr dem Proicct eines Rhein-MaaS-nanals cnkgegcnstkllte. — Der Handelsvertrag zwlschcu Deutschland und Italien und die deutsch.Italienische Schiffiabrtö-Eonvcntionblciöcn zufolge Uebercinkommen beiter Regierungen bis Ente dieses IahrcS in Kraft. Berliner Börse. Lebhaftes Geschäft und steigende Bewe gung auf fast alten Gebieten. Die ungllnsligcn Ernteaussichten i» Ungarn, welche geller» de» Markt insluirtcn, scheinen doch nur „gemacht" gewesen zu iclu; lcdcmalls lagen heule, besonders auö Galizien, ganz andere crireullchcre Berichte vor. Dazu kommt die anhaltende gute Meinung kür Eisenbahnen und Nachrichten aus Paris, wonach kork eine giaitc Ultimo-Ab wickelung zu erwarte» siebt. Schluß kest. Erebltactleu notireu l'>2»'/2-3'/->-3. 4 Mk. besser, Ungar. Erctlt «>2l-3, 1 Mk. besser, Franzosen ti37—unverändert. Lombartcn 221-23 2'e. I' - Mk. besser. Die größten Erwlgc hatte tie Hausse ans dem Elicubahnmarkte an'znwelscn; von Drsterr. Bahnen standen Galizier in elfter Reihe. Deutsche, Prioritäten feit, Dcslcrr. siiltcr. Banken lest, aber nicht sehr be lebt. Diökontogcscllschatt I Prozent besser. Fonds vernach lässigt und unverändert. Bergwerke lest. Guten Verkehr Hutten eine große Anzghl von Industrien zu steigende» Eouric». Lokales und SiilWchcs. — Außer Ihrer Kgl. Hoh. der -Herzogin von Genua, welche mit ihrem zweiten Gatten, dem Märgnis von Rappallo, am Hos- lagcr zu Pillnitz eingelrossen ist, erwartet man daselbst die Erz herzogin Antoinette von Toscana zu längerem Aufenthalte. — Dem Stantsarchivar llr. pliil. Hubert Maximilian Ermisch ward das Dicnstprädiknt Archivrash (lV. Klasse der Hofrangord- mmg) verliehen. — Die Reichstag öwahlcn finden entweder Ende Skhtember oder Anfang Dekoder statt. Wie veriautck, solle die Einberuiung tcS Reichstages de» Wahlen am dem Fuße, also etwa im November, lolgcn. — Daö letzte Verzeichnis! der best» Reichstage cingegangenen Petitionen liegt jetzt gedruckt vor. Von den 54 Petitionen des Verzeichnisses bezicbcn sich 33 ans die Weinpanschcrei. In 32 Petitionen wird Verbot der Wein-,,Fabrikation" ober Beitra« sung der Welniälichung verlangt und nur eine Petition spricht sich gegen den dczügl. Antrag des Sivgeordneten Buhl aus. Von den übrigen Petitionen sei nur tle eines gewisse» Eli Samtcr in Berlin erwähnt, der die Auflöiung des Iejuitcn- Orteiio verlangt. Ans Sachse» sind keine Petitions-Nachzügler gekommen. — Die Im Decembec v. I. von Rath und Stadtverordneten beschlossene Konverlirung der övrozcntlgen Stadtanleibe (im Iabre 1871 mit 1 >,><»>>,iM> Mark ausgenommen), von weicher sich noch U>,.j«x>,<>E<»Mark im Umlaut bcnncen, t» eine 4vrozen- tigc, ist vom günstigsten Eriolgc begleitet gewesen. Bis aus 324.0«»0 Mark Ist der Betrag zur Konvellirung gelangt. — Der Polterabend z» Ehren der gestrigen Vermählung deS Graleil Friedrich Hohenau und bcr Komtesse Charlotte v. d. Decke» wird den Fesllhciinehmcrn gewiß in ircuntlichsicr Eiinncrung bleiben. Nach 7 Ubr des Montag Abend begann die Auffahrt der geladenen Gäste ans Dresden, darunter Herr Kricgsmnftstcr v. Fabricc nebstomiti» und Rechter, Oberkammer« Heer v. GcrSdoeff, Fürst von Schbnbnrg, Gcak und Grän» Platcn, Geb. Legationörath v. Wntztori nebst Gattin, Gräfinnen Voß u. A. zahlreich erschienen, auch Dlfizicrc des sächsische» Gardcrciter« Regiments, hoch überwogc» ihre Kameraden auö der königlich preußischen Garde, »amenklich war daö Dtsizlclkorpö tcS Drago- nclrcgimcnts deS gräflichen Bräutigams beinahe in Kriegsstärke anö Bcclin ausgcrückk: den Kommandeur, Dbcrstlienkciiant von Brünneck, hicik Krankbcit In seiner Ganftlo» seit. Die Neuange kommenen Hochzeitogäste begaben sich gleich den gestern bcreilS erwähnten Prinzen und behcn Herrschaften ans Berlin in den greßcn prächtigen Saal tcr erste» Etage, woselbst Empfang und Glückwuiischöconr stattkand. Geacn 8 Uhr pcriügtcn sic sich nach dem Parterrciaai, dessen eine hochgelegene Estrade eine natür liche Bühne für die angciüiidkgtc» Anffübrmigen und Scherze abgab. Unmittelbar vor dem Vorhänge ließen sich, baS Brautpaar in die Mitte iichmciid. Prniz Albrccht mit der Gräfin Wilhelm Hohenau und Gcncrai von Ranch mit der Fürstin Pleß ank ll ganz besonders kostbaren Sitzen nieder; hinter Ihnen nahmen aui zierliche» vergoldeten Tciicln die Damen, hinter dielen wieder am reich versilberten Srüblen die Eavalicie und Dssizlcrc Platz. Bei den Voitcrabcntaufführniige» des hocv- gräflichc» Hanics ging cS, um tlcö Mort zu erwähnen, genau io zu wie in guten bürgerlichen Familien. Die Verse, weiche die Ucbcrgabe von Geschenken begleiten, tciern den Bund bcr Herzen von Vräukiaai» und Braut; jeder Scherz wird will kommen geheißen; die künftige Haneirau bekommt allerhand gute Lcbren, bei» Hausbcrrn wir mik dem Pantoffel gcdrobk; die Vortragevtrn, eit Neulinge, sind a»'a»go besangen, bcl Einigen legt sich gar bald die Sehen, Andere stocken, aber gleichviel — man bcklalick't anio Frenndiichstc die tadellose Deklamation wie die minder gelungene, soufflcnrnntcrstützic. Mit gewinnender Herzlichkeit sprach eine Eomkessc Saurmar clncn poetischen Gruß, an dessen Schlüsse sie der Braut de» Mhrtbcntranz überreichte. Frl. v. »tauch leine nabe Verwandle der Grasen Hohenau, deren Mutter eine gcb. v. »tauch wart verehrte, in einem sehr kleid samen märkischen Kostüme anikrctcnd, tem Brautpaar ein Paar Fnrlcltänbchcn. Ein junger Gras Pleß sichte, als Maler kottümirt »nd keck drcinsc! aucnt, die lustigste Figur; eine Palette tu der einen Hand veredele er dem Vaare eine Blnmcnvasc von Majolika. Sodann erschienen die Grälen Bcrnsiorff und Wedelt , als Spatzenpaar verkleidet, »1» eine» mit mevrcrc» Kaiernen-Anspiclniigen gespickten Dialog vorznzwitschcrn. Den Schluß viltctc die Aufführung dcö Lust spiels „Unerreichbar", welche Eft-ch Dohna als Theater -Direktor mit einem »retog einlcitcte und deren gestern bereits erwähnte männliche Mitwirkcnde Regiments-Kamerabcn des Bräutigams waren. ES wurde munter gespielt; die wtrtsamste Figur bot der alö „Hansvältcrin" verkleidete Kardchniarcn - Leutnant v. Korff. Mittlerweile war ain der Elbtcrrasse »nd tcm Schloß- hwe die Illumination svon dem Sciicngcichätt von Louiö Guth- niann geschmackvoll vorvercltcl« angezündct worben. ES war kies wohl der poetischste Augenblick dieses schönen, warme» Iuni- abendö, als sieh die Saattbürcn öffneten und das Brautpaar, getoigt bo» der glänzende» Vcriammttuig, ank die lichtcrsirab- lente Elbtcrrasse binaustrat. Ticicr Frieden in der Natur, der am Fuße des Albrecbtsbcrgs sankt dabingleitcndc Elbstrom, in kurzen Pausen höchstens das tlunpft Stebne» tcr Dampftchiffc, in den Btistdc»büschcn schlagende Nachtigallen, die Luft gewürzt mit Jasmin- und Atazicndnkt; In der Ferne die Ncsibcnz mit den Lichlcrzciicn ihrer Brücke», klier und dem Feucrmecr des Belvedere den westlichen Himmel bell erleuchtend. Der jüngere Tbest tcr Fcstversammtung genoß jedoch nur kurze Zeit den Zauber kieicö herrlichen Bildes, de,in die Ballmusik crtlang der« tübrcrisch. Da» schlanke Brautpaar hüpfte in den Ballsaal zu rück; die Braut trug eine bliitheiiweißc »lobe vom kcinstcn iKcws-oliiw cko !Wi,w mit Roka-AtlaS garuirt; ein Ricsci'bouguet von zarten rotbcn Roten mik ellenlange» Roka-Atlasdäntern, das Ihr der Bräutigam verehrt. legte Ne den ganzen Abend nicht aus der Hank. Das Balltest wurde durch Abbrennen eines Feuerwerks und ein von Herrn Traiteur Siegel mit gewohntem Geschmack gestelltes, äußerst opulentrS Büffet »ntervrochcn, während Eis. Tbec und ankereEitrtschungen aller Art in vorzüglicher Güte Hcffkonditor Limbreevt, Läisig'o Nächst, liekertc. Von 8 llhr ab war der Schloßbos und Park dem P». bltknm in coutantcr Webe tretgegeben. Herr Obergärtner Ulbricht hatte sich banptiächftch um die Garten-ArraiigementS. sowie um die Blnmcndckorationen im Saale, Ausstellungen der INnmInationSlichler, Anicrtlgungcn des große» Transparents und Abbrennen des Feuerwerkes verdient gemacht. Eine große Anzahl der «einsien BouguetS, Cotillonbouciuetö rc. wurden t-