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Dresdner Nachrichten : 17.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189107171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-07
- Tag 1891-07-17
-
Monat
1891-07
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1891
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IN» d. I. au» dem Ved Clvilkablnet ohne enNaffen — Tie . Kreuz,tg bestätigt. daß diese Dar- prlluna in der Hauptsache rlchtig Nt Munchs soll indessen die ichtztX» Mk sofort zurttckgezahlt habe». als die SlaatSanwalttchatt sich ernstlich «it ihm zu beschäftige» dramm. lieber de» Landaeuchismth vaulchteck. der sich, wir gemeldet, in Gotha krichoilki, vak. berichten Berlmrr Blatter: Hauschtrck. der hier mit seiner Familie eine Wohnung in der Blumentlzalstratze lk» innr batte, war eff, Mann in der Mitte der sünszigkr Jahre Er hinterläßi außer seiner Frau einen etwa sechSzrliniührigrn Sah», der hier ein Gymnasium besucht, und eine achtzehnjährige Tochter. Er lebte in srbr nnarordneten VennögenSverhältnissr» und vrr- luanchte sür seine Person bedeutend ködere Summe», al» ihm zu Gebote sianden. 2m Lause der Jahre bat er ein belrächlliches Vermögen, da» tb»> seine Frau niit in die Ebe gebracht hatte, aus- gezehrt und autzerdem noch bedeutende Schulden gemacht Schließ lich war es soweit gekommen, daß dir Wohnungsmiethe nicht mehr l erahlt und jammtliche» Mobiliar vom HauSwirtd mit Beschlag belegt winde. Auch sonstige Gläubiger bedrängte» die Familie in l. tzier Zeit hart. Tie immer grober werdenden Berlegenhcitrn glaubte bauickteck nicht mehr erlragcn zu rönnen „nd legte deshalb ^anb an sich selbst. Neue Gäbet sind in Preußen seit einiger Zeit beim 2. Garde- Manenregiment zur Probe eingesührl. Dicietbrn haben die Länge etwa wie die Jaschlnenmesser bei der Fayarlillcrie. sind ,ebach nicht jo schwer Nach vorn in gerader Spike nrislankeiid, dienen diele Säbel als Skntzwasse und werden am Sattel nngeschnnlll ^ ^ie neue Stahllanze der Kavallerie entit'richt noch immer nicht den Anforderungen, welche an diele Masse zu stelle» sind. Ein großer llebelsland ist der. dag die Lanze sich vrrhältnikmäkig leichl krumm biegt, besonders in den Händen der schwere» Mann- schallen, der Ulanen und Kürassiere. Ein zweiler Uebeistnnd ist der. daß sowohl beim Exerziren. als auch, wenn die Lanze im Steigbügel siebt, sich von oer Hinteren Hälfte derselben der Lack abreivt: an den bloten Stahl letzt sich dann durch Regen oder leuchte Hände Rost an. und es entstehe» Ros>slr>kc an der Ulri ch»». ES ist nicht unmöglich, daß man ans den angegebenen Grunde» über kurz oder lang wieder zur Holzlanze zrirncklehrt. Die Strafkammer zu Mallsten, vernrtheilte den knidoluchen Vikar Oleinik wegen Majestälsbeleidigriny zu vier Monate» Irrsi nns. Derselbe batte seinen Unwille» darüber geäußert, daß in der Wohnung einer Katholikin zivci Kaiscrbilder zwilchen Heiligen bildern a» der Wand hingen 2» Mürllembrrg hat ein Handel zwischen dem Prttsideiilen des LberlandrSgerlchtS KohlhaaS und dein indischen Rechtsanwalt Pacher viel Anffehcn gemacht Bacher hat seit Iabrerr die Ge ivohriheit. die Tagesgesrhichte durch satnrische Verse zu gloisireir. die er an Bekannte und Unbekannte zu verschale» pflegt So wachte er auch die Abstimmung der ersten Kaminer über die SchulaussichtSsraae zum Gegenstand von Spotlperten. worin er die hürgerlichen Mitglieder dieser Kammer, zu denen der Präsident KohlhaaS gehört, angrcist. Er schickte die Perse wie an andere Mitglieder, so auch a» KohlhaaS. KohlhaaS. der Porsitzender desselben Gerichts ijt, an dem Bacher als Rechtsanwalt silaidirt, klagte aus Scvoming nicht bei den Gerichten, sondern bei dem Ehrenamt der Advokatenkainmcr. und diese erkannte ans eine Geld strafe von 500 Mk. Eine Rüge hatte der Ehrenrath demselben RechtSanwalt schon früher wegen eines ähnlichen Falles erlbcill, in welchem der Präsident des evangelischen Konsistoriums. Freiherr v. Geiiimingen. geklagt hatte 'Test erreich. Inr österreichischen'Abgeordnelcrihnilie verlangle der Anliffmit Schneider die Abänderung der Staalsgrnndiätze. damit keine jüdische» Richter angeslellt werden könnten Derselbe tührte Folgendes aus: Tie Christen dringen einem jüdische» Richter von vornherein ei» gewisses Mißtrauen entgegen. Man könne es von einciii Ebristen nicht verlangen, daß er einen Eid aus das Errieisir oblcgt i» die Hände eines Manrieö. vv» dem er die Ver- »iuthu»a bat. daß er seine religiösen Begriffe nicht achte und sic logar manchmal verivotte. Es kommen deshalb viele Fälle vor. daß sich Leute vor Gericht weigern, den Eid in die Hände eines Juden alrzulegen. Redner betont, daß er selbst, wenn er in die Loge käme, einen Eid in die Hände eines nidi-chen Richters abzu- legen, dies ohne weiteres verweigern wüchc. Die Sache habe übrigens auch noch andere Bedenken. ES mache eine» eigerrlhüm- Ische» Eindruck, wenn der christliche Kaiser in clnem christlichen Staate durch einen Angehörigen des BolkcS aus dem gelobten Lande vertikic» werde. Ter Justizminislcr möge deshalb dahin wrrlen, dajr Richterslrllen nur durch Christen besetzt werden, und datz Prozesse, welche zwischen Christen und 2»deu schwebe», ans- Ichließlich von christlichen Beamten erledigt werben. Ter Richter dürre in keiner Weise mit dem Indcnstnnrmc verwandt sein: er dürfe auch nicht mit einer Jüdin verhcirathct oder mit einem ^ude» verschwägerl sc in. 2» Eorsu sei die Bevölkerung über das Vorgehen des dortigen Staatsanwalts äußerst ertiitleit gewcicn und habe dasselbe i» Zusammenhang gebracht mit dem Umstande, dlih r> mit einer Jüdin verhrirathet ici. Er macht aber ans die numerische» Verhältnisse der Eonsessionen ansmerksam und meint, die Hilden könnten nur rm Perrentverhältnisse strichterstellcir bean spruchen Man möge die jüdischen Beamten dorthin verletze», wo die meiilen Juden wohnen, »ach Galizien. Ter Jnslizmiirister er- wiederte. auch er glaube, daß die Gefühle der katholische» Bevölker ung möglichst geschont werden müssen — (lebhafter Applaus auf den Bänken der Antisemiten und Klerikalen) — allein die Staats- glundgeletze seien einmal da und müssen beobachtet werden. Ungarn. Tie Kroateii-Krawalle in Fiume wurden im nngarischen Reichslag zur Sprache gebracht. Die Abgeordnete» HorauSzki) und llgron begründeten ihre Interpellation wegen der Temoiistra- siouen, welche anläßlich des Aufenthaltes des Königs in Fiume von den Mannschaften des 79. Regiments veranstaltet worden sind. Ersierer betonte, die planmäßigen Kundgebungen erheischten eine Wwrtige Satisfaktion im Inlercsie der Anlorität des ungarischen Staates. Das Regiment dürfe keinen Moment länger in Fiume bleiben. Auch die Professoren des kroatischen GimniasiumS. die ebenfalls gegen Ungarn dcmonslrirt hätten, »nißten eiitlcrnt werde». Ugrou bezelchnete die Demonstration als Hochverrats, gegen den ungarische» König: die Schlafjheit der TlSzipirn, der schlechte Geist dieses Regiment- würden die äußeren und inneren Feinde ansinuistkl». Offiziere, die wie der Hanptmnnii Uselae aus das Volk sihieizen lajsen. seien des Portrver unwürdig, tvcil sie Henker leie» «Applaus). Redner forderte sofortige encrgirche Gemigthrinng. Ministerpräsident Szapory betonte, er habe während seines Auient Halles in Fiume kerne Geivalftdätigkeit gegen das Volk wahrge- iiommen. Er habe bereits Anordnung getroffen, daß die Ange legenheit vollständig tlargelegt werde. Das Haus möge bis dal,in >cni Urtheil suSpenviren. Frankreich. AuS dem Trinkspruchc des MilstärgoirverneirrS bon Paris, General Saussier, welchen er bei einem Feste der Offiziere der Reserve und des Territorialheeres auSgcbracht hat. leie» »och folgende Sätze hervorgebopcii: „Ich bl» glücklich, bei rede, Gelegenheit die Kameradschastsbande zu stärken, die unsere künftigen Erlolae sichern müssen, und da ich von unseren Erfolgen 'bleche, lassen Sic mich Ihnen lagen, daß wir nnü hüten müssen, i'nen Kriegsmaschinen zu »nbediiigl zu vertraue», um welche die Militärstaolen so eifrig miteinander weltlaulerr Gewiß, rnrich- chwaches Pulver und Melinit sind gewaltige Krieg-mittel, aber wer kann heut zu Tage angesichts des unaushaltsamen Fortschritts dafür bürgen, datz wir morgen noch die ausschließlichen Besitzer derselben sein werden. Glücklicher Meise ruht das Geheimniß des Sieges nicht da. jetzt wie immer ruht eS in der sittlichen Krcsit der Soldaten, die aut dem Schlachtfeld ungleich furchtbarer ist, als die vollkommensten Kriegsmaschinen, und diese sittliche Kraft weiden wir In der Hingebung der Führer, der Eintracht unserer Anstrengun gen. dem Bewußtsein unseres Rechtes und unserem Entschlüsse inden, uns ganz snr die Vertheidigung unseres Herde- zu opfern. Bon diesen Gcsühlen werden Sie am Tage der LandeSaesohr beseelt ei», wenn wir Hand in Hand und Brust an Brust gegen den Feind ziehen müssen." In Bieolgne ist unter den Bergleuten ein Streik anSgebrochen Die Streikenden versuchten die Schächte zu ersäufen und mutzte der Pumpendienst, da die Maschinisten, durch Drohungen ein- geschüchtert, die Arbeit gleichfalls eingestellt hatten^ durch In genieure und Bureaubeamte und zwar unter dem -schütze von Gendarmen versehen werden. Die etngeleilete Untersuchung hat ergeben, daß der junge Mensch, welcher, als General Mac«' die Avenue Saint-Cloud passirte, einen Revolverschutz abaab, lediglich aus Muthwillrn und Uebermuth feuerte und noch dem General gar nicht zielte In einer von etwa 4999 Personen besuchten Versammlung der Eisenbabnarbeltcr in Paris wurde die allgemeine Arbeitseinstellung beschlösse». Die Heizer und andere Zngbeamtc haben sich der ganzen Streikbewegung vollständig fernaeholten. Sämmtllche Straßenkehrer von Bordeaux haben dir Arbeit eingestellt. ^ Größt» Aufsehen en«»t ein Ärmel de« ofsiMrn »Ionrai do Coiirmercio". weiche» den Verkauf der portugiesischen Colouirrn an England lebhaft befürwortet Man glaubt, datz England bereit» beuiwune Vorschläge gemacht habe, nach denen Portugal sämmtllche Colomren mit Ausnahme der indischen an England abtritt. wofür letztere» 30 Millionen Pfund Gold be zahlt Die öfsrntUche Meinung in Portugal ist in dieser Frage getheilt. Schwei». Boi» Rachtschnellzug. lvrlcher am TieuStag Abend von Zürich nach Gens fuhr, ist der Beiwagen de- Postwagens bis aus die Cisentheilc verbrannt. In der Nähe der Station Aarburg wollte ein Poslkonduktcur Namens Henzi (Bern) im Bureau- zimrnerchen. welches vom übrigen Magenrainn. wo die Postsache» lagern, getrennt ist, einen Bleistift suchen. Bei dieser Gelegenheit ivari er ein noch wenig glimmendes Zündhölzchen weg Bei den Postsachen arbeitend, sah der Pvilkon duktenr bald bemach Feuer im Burranzimmer. Er wollte rS mit den Händen, mit Postsäcken u. i. w löschen, was nicht gelang Zuletzt mutzlc er (der Zug fuhr inzwiichen weiter, da daS ZugSpersvnal nichts wußte) an die eigene Rettung denke» er beimchrichtigtc daS Zugpersonal. Der Zug kannte anßerhaib der Station Rothrist halten. Ter verbrannte Postwagen wurde ziirückgrlaffk» und der Zug nihr weiter, da leine weitere» Beschädigungen sich vorsandc» Henzi kam mit leichten Brandwunden davon. England. Tie Londoner Polizei Hai eine aiiirelbcnde Woche infolge des Besuches des deutschen Kaisers hinter sich Tie mir» chislischc» Maulhelden ballen seit Wochen damit geprahlt, daß sie de» deutschen Kaffer wahrend seines AusenihaiteS in Lvndo» gröb lich iniultiren würden. Tie Polizei hatte deshalb ei» auffnerksameS Auge aus die Gesellen und war jeden Augenblick bereit, erwrder- lickien Falls den Mißbrauch der englischen Gastsrcniidschait und eine Beleidigung des Gastes der Nation energisch zu nknden Auch in Hatficld fehlte es während deS kaiserlichen Betuches nicht an Lon doner Geheimpolizisten. .Hatte doch das Publikum jrcie» Zutritt zu dem Patte, i» welchem sich der Kaiser auf's Ungezwungenste bc ivegtc Tie anarcbfflffchen »Kundgebungen" sind ans ei» Minimum beschräntt geblieben und ginge» io sinnlos in dem Jubel der eng lischen Maffen unter, daß sie iliic» Zweck, Acrgcrmß hervorznrnsen. gründlich verfehlt haben. Tws KucgSmniisicrium hat folgende Ordre erlassen: Ter Ober befehlshaber der Armee. Herzog von Eambridgc, ist von dem! voUmachtigten deutschen Kaiser und König von Preußen ersucht worden, mit Er-! Kriegsmaterial teten der benachbarten Völker etniuladen. um da» Iuventhum nach einem möglichst gleichartige» Progfomm auszunehnren. Bulgarien. Gerüchtweise verlautet in Belgrad, es sei ge lungen. dre Mörder de» bulgari'chen Ministers Bclrichew ieitzu nehmen Es sollen zwei Ghmnasiaste» fei», welche erklärten, von Dr. Tzatschew und den Oberstleutnants Kisiow und Malow zur Thai verleitet worden ,n sein Tie genannten drei Personen wurden verhaftet Tie bulgarische Regiening beobachtet das strenaiie Stillschweigen tEriechenland. Tri Standard meldet aus Athen: Mehrere Räntirrtmndcn Hause» im Epirns. Die türkischen Gendarmen, die seit geraumer Zeit keinen Sold empfangen, bekunden teinc» be sondere» Eiker, die Räuber einzusangen Amerika. Aui der Missouri-Pacifsi-Bahn fand in de, Nahe von Fort Scott in Karitas ei» Zusammenstoß eines Gütcrzuges nui einen, Pcrionenziige stall: rin Wage» ztürzte um. Iv Reuend wurde» verletz!. Ein Erdrutsch, bei welchem eine weiße Iran und -w Indianer St ihr Leben verloren, hat an den User» des Sierna-Fluffes iwtlgc- stindrn Es war am 7 d. MtS., al» die in der Rahe der Rorthi rü Pacisic Fiich Konserveniabrik nur Skeena-Flnß ießhaitcn Bewotnn, au- der Richtung eines inr Rücken der Favrit gelegene» sieitrn Berges ein lautes, krachendes Geräusch vernahmen und rm »achsien Augenl'lick eine ans Feilen. Erde und Bäumen bestehende Lawsi» Herabstürzen iahen Tie in de» Häusern befindlichen Peiwuco vermochten zwar „ach in's Freie zrr gelange», ohne icdoch Lei, Lause der Lawine entgehen zu lärme». 9 Hiinlcr wurde» Ww derselben erlaßt und ihre Bewohner gelödlei Eine »rngc Schwedu die Frau eines PormormeS. wurde mehrere Hundert Fuß weil ge schleudert und i» Stücke zerschellt. Bis letzt hat man i:: Leiche - ansgesrmden Kürzliche starke Regcrrsälle waren die Ursachc l Erdrutsches. l In San Tiega siel ei» Streit zwischen den Malrwc» dis .Ebarleston" und Polizei-Ossizieren vor. Letztere lödtclen »r dre Verthridigung gegen die Menge nach der Verhaftung eines M > trosrn einen Seemann. Dieselben werden zur Verantwortung ge- zogen werden. Mittclanienta. Meldungen ans Haiti bestätigen die Fo,t- >etz>liige» der Himicksiniigeii General Legitime rcksickle einen Be nach Rewnork znm Ankäufe von Knegsichifsen nne um den General Hivvoihte anzugreiten. lnnbnrß der Königin den nieder Revue zu Wimbledon beihriligten j Der Häuptling der RavajvS ist in Arizona gelangen gerun». Truppen die Anerkennung Sr. Majestät über das allgemeine Ans-§ men worden. Ter Stamm nimmt imolgedcssen eine drohende trete» und die soldatische Haltung anSzniprecheii. Sr. Majestät ^ Haltung an. ist die Tüchtigkeit der Milizbatasilone und der Freiwillige» be- ! Ehinn. lieber die Nnnchen in den nördlichen Provinzci! sonders antgrsallcn. El,inn's wird gemeldet, daß der Pöbel in Wnhu unter der An- Von den Kuudgebnngen Kaiser Wilhelms ln London dürfte § siihrung Pa» gntgellcidelen und offenbar den bcsieren Klassen anea neben dör Gnildholl-siicde die inhaltvallste ivahl die an die'?!b ! hörende» Elirnesen stand, die rnit Bannern versehen waren, s ordnung der britische» und aiislondiicbk»Antisklaverei-Geiellichastkn ertbeilte Antwort sein. Ioiepl, Alle» verlas die Adresie, welche den Kaffer dazu bealnckwümchte. daß die beiden Tvnaslien der Hohen- zollern und Weisen sv lange die heilige Sache der rneisichlicheii Freiheit gelindert hätten Tie Anlisklavercl Geiellschnst müsse dem Kaffer danken für die Maßnahmen, welche er zur llnlerdrücknng der Sklaverei in Anika geirvssen habe In leine, Antwort ans dre 'Adresse zeigte der Kaffer, wie genau er in alle Einzelheiten der Sllavereisrage eingcdrnngen ist. Sk. Masrs'Iot richtete die Frage an die Abordnung, ob die Bchailvtnng Livingstone's rührig wäre, daß von 10 Sklave», weiche aus dem Iimem an die Küste tranS- portirt würden, 9 imterwegS zu Grunde giirgen. Der Pfarrer Harare Waller, welcher lange in Asrila gewesen ist. koimle Livingslone nur siiccht geben, der schlimmste Uebcllhäter lei Tippa Tivv- Der 1 Kaiser meinte, diesem Zustand der Dinge müsse jedensallS ein Ende geictzt werden. Major Wißman» habe ihm vor einige» Wochen erst berichtet, daß ganze Dörfer in -Südafrika, welche vor zwei Jahren blühend und volkreich gewesen wären, von den Sklaven händlern zu einer Einöde gemacht worden wären. Tic vereinigte englische und deutsche Flotte habe der Aussicht von Sklaven schon etwas gesteuert, die Sklaverei im Innern Afrika's anSziirolten. würde aber >cdcnsalls noch blutige Kämpfe koste». Während des zu Ehren Kaffer Wilhelms vernnstaltelcn Gnildhall festes ereignete sich ein änßerst peinlicher Zwischenfall, der erst jetzt in weiteren Kreise» Londons bekannt wurde und viel besprochen wird. Baron Snssield, oer eines der höchsten Hofämter bekleidet, wollte der deutschen Kaiserin und dem Prinzen von Wales Platz schassen, als sic den großen Saal betraten und breitete, indem er sich rückwärts bewegte, r» ziemlich nngcjchickter Weise die Arme weit ans. »m die Menge der Eingcladencn zinückziidraiigen. Bei dieser Gelegenheit versetzte er der Gräfin Toniielli. der Gemahlin des italienischen Gesandte», einen heftigen Stoß gegen die Brust. Die Gräfin stieß einen Schrei ans »nd sank in Ohnmacht. Man erwartete nun allgemein, daß der Lord sich entschuldigen würde, wie eS sime Pflicht gewesen wäre, doch er spr-'ch kein Wort und ging rnhrg weiter. Gral Torinclli. der italienische Gesandte, war natürlich über die Taktlosialcit des Lords sehr indignirt und ries ihm laut ein beleidigendes Wort nach, das nach der einen Versio» „Bube", nach der anderen ..Bauer" gelautet bade» soll. Rach seiner Rückkehr in das GcsandtichastSgcbände richtete Gra, Tvrnielll sofort ein Schreiben an Salisbury, ln welchem er ihm msithefftc. daß er drni Horballc nicht beiwohnen werde, wenn Lord Snssield sich nicht vorher bei rin» entschuldige» würde. Eine Stunde späterfuhr auch schon Lord Snssield vor der italienische» Geiniidtschnsl vor und die peinliche Scene endete mit Handschlag und Versöhnung. Bei dem IahreScsten des landwirthlchastlichen Vereins in Portsmouth hielt der Herzog von Eomwught eine Rede, i» deren ! Verlaute er tagte: ..Ich habe kein Recht. Geheimnisse zu Perrathen, i aber es dürste Sw tnikreisiren, daß ich, als ich Iwrit- von London ! airkam, eine T rahtmeldring vvm dcutichen Kaiser empfing, in .welcher er sagt: ..Ich lann die gastfreundlichen Gestade dieses Landes ! nicht verlasse», ohne Ihnen unter 'Anderein zu dankcir für den mir »nd der Kaneriii bereiteten, sichr warmen und herzlichen Empfang ' Gestern Abend, als ich den Kaiser znm Bohnhoi begleitete, tagte er mtr. eS er-cheme ilini fast »»denlbnr. daß ihn: als cmcin Aus länder vom englischen Volte ein solch warmer Empiang halte bereitet werden können. Ich darf lsinzusngen, daß der Kaiser weiß, er babe den warmen Empfang des englischen Volkes lediglich dem Umstande zu verdrucken, daß er der Enkel der Herrscherin dieses Landes ier." Türkei. Rclidow. der nystschc Bcckschaiwr. bat gegen die Audienz der bulgarischen Würdenträger beim Sultan Protest erhoben stiilmänic». Am siarlswn ist augenblicklich der Antisenülis inns tin Kömgreick Rumänien ausgetreten, wo inan sich bereits anschickt. eine radikale Lösung der Iudenftage zu veriiichcn Wie schon gemeldet, hatte der Abgeordnete der Stadt Jassy. Ecaur- Aslan. in der Kammer die Einsetzung einer parlanieiilgriichcn Unteriuchungstommission beantragt, welche Erhebungen über die Ausbreitung des Iudcnthum? im Lande und dessen nnheilnollcir Einfluß anslellcn »nd Maßregeln zur Einschränkung desselben vorichlagen sollte. Dieser Antrag, der in der Kammer rm Prinzip eine satt einstimmige Billiching fand, hat ff» ganzen Königreich eine tiefe Erregung der Geister hervorgerute» Ein 'Bericht der »Krcuzztg." schildert die großartigen Ovationen, welche dein ge nannten Abgeordneten während der letzten Tage bei winer Rück kehr nach Jassy dargebracht wurden. Am den Bahichöwn der größeren Orte waren Abordnungen der Bürger, der Kam»,arm ichatt »nd deS Bauernstandes erichienen. um Herrn Eeanr-ASlon für lein mutdigeS und zeitgemäße- Auftreten gegen die jüdische Plage zu danken In Jassn steigerten sich diele Kundgebungen ln dem Maße, daß der Ankommende einen förmlichen Einzug in die Stadt zu halten batte, da sich Tntzcndc von Vereinen vor dem Bahnhof eingcfunden. und erne nach Tausende» zählende Volks menge ihn ln den Straßen mit endlosen Beifallsrufe» empfing. In einer Ansprache erklärte hieraus der Gefeierte, daß er eS snr die erste Pflicht jedes rumänischen Patrioten halte, sür die natio nale und kulturelle Reinhaltung deS rumänischen VolkSihnmS eirr- zutreicn. Er wolle keine unmenschlichen UntcrdrückiingSmaßrcgeln gegen die Juden, er denke auch nicht daran, sic des Landes zu verweilen, sondern sie sollten als Angehörige einer sremdländischen Nation volles Gastrecht in Rumänien genießen Rur müsse die Negierung den Juden genau ihren Wirkungskreis obgrcnzen, da mit sie nicht mehr in die Lage kommen könnlen, daS rumänische VolkSthum tvirtbschaftlich und sittlich zu korrumpiren. TcSlialb müsse auch in allen Städten Rumäniens mit zahlreicher jüdischer Bevölkerung eine strenge räumliche Trennung des Iudenlhums van dem Rumänenthum dnrchgesührt werden. Neberliaupt handle cs sich nicht um eine Verfolgung Andersgläubiger. londrni nur um eine rein nationale Frage. Ein Jude könne niemals als Ru mäne betrachtet werden, selbst wenn er die christliche Religion an nehmen würde. Die Ausscheidung der jüdischen Elemente aus dem rumänische» Volkskörver sei unumgänglich, wofern die Rumänen Ihre schwer errungene staatlich« Selbstständigkeit bewahren wollten. Zum Schluß ist noch zu bemerken, datz die Führer der ontiscmi- ftschrn Bewegung Rumänien- beabsichtigen, di« nationalen Par- wlbst nicht an der Ferstörnng deS Eigenthiims der Bedrohte» t. Iheiliatcn. sondern sich nur >nis die Leitung der Angriffe b-nchränltei' Die Angriffe ani die sranzösffchen Priester sollen überhaupt nu. znm Vorwände dienen und tiefer gehende Pläne der Bewegung zu Grunde liegen. Ter Tod des VizelönigS Tseng, dessen Elnslup das ganze 'siangtie Thal in Ruhe gehalten hatte, gal, das Zeichen znm Ausbruch, da Ranking schon lange die Brutstätte der Gährnn/. und Unziisriedenheit mit der Politik der Regierung im Norden Chinas war. Tic Truppen in 'Nanking sind besonders ichlccht au- die Regierung zu sprechen, und zu den geheimen Gesellschaften, die den Samen der Verschwörung ansslreucn. gehören viele Offiziere und Beamte in hohen und verantwortlichen Stellungen. Kunst und Wissenschaft. ft Tie ..Familie Monlinard" mit Herrn Wilhelm! als Gast gelangt hcnlc znm 4 Mal im Residenztheatcr zur Auffüh rung. Das Stück findet ebenw wie der vorhergehende Einakter »Tie Prüfung" allabendlich lebhaften Beifall. Am Sonntage fall die 'Novität »Ter Georasthalcr" ihre Erstanfsiilmmg erleben ck Heute findet im Lincke schen Bade daS vielbesprochene Eon- ecrt des Schubert- B undes mit Kommers stall, zu dem große Belhciligimg des Publikums stattfinden durfte. l Tie i» der letzten Sonnlagsnummer gebrachten hinweisen den Worte Lns die Galtabende des Opern ch ores des H »in - b nrger Stadttheatcrs haben sich inioscrn voll bewährt als die vorgestern 'Abend erstmalig hier im Wiener. Garten von de» ca. 2l Damen und Herren gebotenen Vorträge mit von ''lummer zu 'Nummer sich steigerndem wärmsten Bestall onlgenommcn wur den. diele Ausnahme aber auch verdienten. Tic Hamburger Sänge rinnen und Sänger kommen gerade jetzt für die Freunde guten Ge sanges recht u prono.-,. Tie Oper ist geschlossen, im Residenztheatcr giebt es augenblicklich mir Schauspieler, aber keine Sänger und von linieren zahllosen Gesangvereinen läßt sich jetzt keiner hören und wen» — dann handelt sich's ausschließlich um Männergesang: ge mischte Ehörc kommen öffentlich höchst «cltcir zu Gehör. Du nun aber der Reiz vereinigter Frauen- »nd Männerstimmen ein vicldc- gehrlcr ist, so steht ein lebhafter Bemch der Vortrags-Abende un serer imtcrclbischen Gäste nach dem Erfolg ihres vorgestrigen erstell Auftretens außer allem Zweifel. Sie treten, wie schon erwähnt wurde, in der Vicriändcrtracht vor die Zuhörerschaft. Die Tarnen präieiftireii sich in kurzem Rock, fchwarzcm bestickten Mieder, farbi gen Schürzen und rchnsselariia geformten Strohhütcn; die Herren tragen dunlciblane Jacke mit silbernen Knöpfen, gleichfarbige Knie- lwsen. rolhe Weste und Eylindcrhnt. Was die Stimme» anlangl. io sind sie nicht nur an sich rcin und wohlklingend, sie paffen auch im Timbre recht erfreulich zu einander und bei allem Chvrsingcn ilt gerade das sür die Geiaminttoiiwirkmig eine Hanpüachc. Tos Emeinble ist tadellos. Ter Vortrag der einzelne»'Nummern ergicl t überall Innigkeit und Enwsindung. selbstverständlich Präcffwn i: der Rhytlimik »nd reiche ^chattirung in den einzelnen Betonungen So singen die Leiste mit Lust und Liebe zu rliwr Kunst in sie, ständnißvoller und doch schlichte: Weile vorwiegend denffchcVoUs licder: icder theatralische Elle!! bleibt erfreulicherweise hier vermieden. Jedenfalls, um sieb gleich mit einer maßgebenden Probe in de: Beherrschung des Piano und Piauissimo und des Crescendo »nc Decrescendo vorzusuhren. 'angcn sie als Auslrittschor das Gebe, aus »Tie Stumme von Vortici" ibclanntlich eine unerreichbare Leistung unseres Kgl. Hofthcaler-Ehores. der allerdings auch vier mal so stark ist) und errangen sich damit sogleich die vollste 'Anm lennnng Ter Vortrag aller anderen'Nummern. Walzer und Liede,, darunter der reizende Hochzcilsmarsch von Södermann. Gründen ck „Frohsinn-Walzer" n. s. w. gelangen sv vorzüglich, dap das Begeh ren nach Zugaben sich stürmisch bcmcrlbar machte und bereitwilligst auch erfüll! wurde: unter de» Zugaben wurde geradezu meisterlich gesungen Pfeil S »Still ruht rer See" I» der Anordnung dc- Programms ist am eine wirtnngSvolle Abwechselung von gcmffch lenr Ehor. Damenguarleli und Männerguartcll Bedach! genommen Tic Tainengirariellc gelangen ebenst' ton- und vorlragstchou nu dle vollen Ehöre und Männerauarlestc: bei den enteren macht sich ein schöner Sopran als Solo bemerkbar. Alles in 'Allein g- nominc» hat sich das außerordentlich zahlreich anwesende Publikum nach seine» Bciiallsänßerilngen der auch sehr bescheiden austrclcn den Gäste sich ansrichtig gefreut Tie Kapelle des Schützcnreg, meists unter Direktor Keil coneerlirtc abwechselnd und thcilwcne auch begleitend mit den Sängern. Es ist dieser Kapelle ja oft u» dieser Stelle vollste Anerkennung ausgesprochen worden: sic bc währte sich auch diesmal trefflich. Besondere Anerkennung verdien« aber die vom Tirnzentc». Herrn G. Keil, ausgestchrre Instrument, rung sür Blasorchester von Mascagni's „Bauernchre" dieses herrlich und ergreifende Tonnück ivnrde ganz vorzüglich vo,getragen In beriligen Eoncert spielt die Schntzciicavclle im Verein mit den Hamburger Gaffen znm letzten Mal. da sie am Sonnabend ein-, größere Evnccrlrciie nach Berlin. Tesla», Halle, Leipzig u. s n aniritt. O. X 1 Tic Generalversammlung des Allgemeinen Richard Wagner- Vereins für das Jahr ltzlll findet am Dienstag den 2l . Juli 189) lim 19 Uhr Vormittags, im Lokale der Gesellschaft »Frohsinn" ln Bahreuth statt Tic Zweigvereitle und Ortsvertrctnngen des All gemeinen Richard Wagner-Vereins werden bei derselben durch Delcgirte vertreten: es haben jedoch auch sämmtllche Vcreffismi! glieder das Recht der Therlnabme. der Rede und Anlragstellunp ö In Greiz gelangt Ende September das Herrig'sche Luther- scslipicl zur 'Aussrchrniig. e Von der Dichtung .. D rr iz eh n I in d e n " von F. W. Weber, welche zu den werlbvollstcn poetischen Erzeugnissen der Neuzest gehört, wird soeben die 59. Anstage ausgcaebcn eHenrik Ibsen Hai leine Wohnung in München anlge- geben. um zunächst au, ein halbes Iabr in seiner ilandinaviichcn Hcimatb zu leben. Er hat sich zu Schisse nach Ebristinnia begeben und wird von dort ans entweder eine 'Nordlanvsreise aistreten odc ein dänisches Seebad onssnckcn. Im Winter kehrt der Dich!:, nach Deutschland zurück. ES 'st jedoch zwcffelhaft, ob er sich wieder in München niederlasscn wrrd, moglicherweffr wählt er Dresden als dauernden Aufenthaltsort. Nr. LS8. Seit« it. M» »rrftag. »7. Juli I8VI
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