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Dresdner Nachrichten : 17.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189107171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-07
- Tag 1891-07-17
-
Monat
1891-07
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1891
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»um einjähüg- »iss« " «ta>öiknhett»heug«t». 4. den Berechii fieiwilligen Dlenst vezw. da» den Nachweis dei wissenschaftlichen Beiähigung >ür die cimähriaftreiwillige» Dienste führende Schul- zeugniß. Tw Pcüsung der Papier« rrsolgt durch den Bezirkö-Kom- »a»drur. welcher, sviem kure Bedenken obwallni, die Berechtig ung ertveilt. — Zn dein bereits in einem Tbeil der genügen Nummer ge meldeten Mordversuch und Selbstmord Nikrt der Polizeiberichl des Weiteren aus: Aus Anlaß einer ibm wegen Diebstahl» wider -XX . ersolaker Entlassung aus der Geiangenenanstalt von seiner Gelieb elt, der bei ihrer Mutter, vier, in der GewandhanSstraße wobnhas- ten 18 Jahre alten Marie Margarethe Anstel. der Verkehr bei ihr und die Forttetzung eines init ihr zum Zwecke der Berheiiathung augeknupslen Verhältnisses untersagt worden. Angeblich um Ab schied zu nehmen, fand sich am Mittwoch Abend Wilde gegen ' >9 Nhr noch einmal in der WobnNube der Mutter des Mädchen-, bei welch' erNerer er zur Untelinietlie logirle, ein und traf dasselbe, >owie deren 10 Jahre alten Bruder allein au Er trug die Anstel, ob ne wirklich mit ihm brechen wolle und als dies von ihr bejaht wurde, brachte er eine» Revolver auS dem Rocke und schon viermal aus da- Mädchen, welches mit einem Hilselchrei vor ihm die Flucht ergriffe» batte, bis es an der nach der Trcppensiur sührenden Thnre uisannneublach llnmittelbar danach richtete Wilde den Laus des Revolvers nach 'einem Kopie und todtete iich mit zwei Schüssen. Durch hcrbeigcholle Hrlie wurde das mit ff min-kalibrigen Kugel» dreimal in den Nacken, zwischen die Schulterblätter und 15» Cm. ueser in den Rucken getroffene Mädchen, dessen Mutter auswärts leichastigt war und erst lierheigeholr werde» innßlc. in ein Bett, Muer »doch in das StadlkiankenhauS gebracht Obgleich die Ber ichte die Besinnung bis zuletzt nicht verlor, sind ihre Wunde» doch »ichi unbedenklich, da ivaliricheinlich die Lunge getroffen lst Wilde liat ein Spaikassenbilch uilt umchnlicher Einlage. baares Geld. eine goldene llhr und gute Sachen htnrerlaise». Der Leichnam des Mannes w ir Abends »och »ach voransgegangener urzluhcr Beruh guiig aili den Fnedhor gebracht worden, lieber das Benuden der 'Au'iet ersahren wir noch, dutz dieselbe gestern Abend noch am Cebe» war und es ih> den Berhättniffen eni'precheud erträglich ging Der , Mn wird ersucht. lod«r nach d«« am Platze sein. Dieser vdrr Unachtsamen ausmerk. kirche zu Pillnitz die fetrrlich« Einweihung der »em Orgel statt. Die Firma .Gebrüder Jrhmltch" hier ist die ligerin der mit 13 Registern und 3 Klaviaturen versehener Lage, den obspnnaenden Fnbrgaft »u warnen oder allgemeiner Anschlag in alle» Pferdebahnen beim Absteigen da» Gesicht nach d< Bierden) zu wenden-, wurde irdenfa! HirnvriS würde manchen Unerfahrene« >an, machen und abhaltru. den Wagen mit dem Gesicht nach hinten »u verlassen. — Uebermorgen findet in der evangelischen Hof- und Schwester neuerbauten Perser- Versehenen Orgel. — Welterprophereiungen. Bl» vor wenige» Tagen brachten die Zeitungen noch immer einzelne Mtttheilungen über die Bechkeruiigen. welche das schreckliche Umvetter vom 1. und 3. d M in unserem Baterlande und den Nachbarländern und welche in de» nächste» Tagen ein Gleiche» auch jenseits des OzeanS in Amerika angerichtet bat. ES waren Tage von außer- gewöhnlicher Bedeutung für die Witterung. Und wie baden sich dazu die Vorher iagnngen des Herrn Rudolf Falb verhalten ? Herr Falb bat von alledem wieder einmal nichts, rein gar nichts vor- bergesehe» und vorhergeiagt. Das Jahr 189l sollte ,a seine Theorie besonders glänzend bestätigen: die Reihe der „kritischen Tage- aber, die der Prophet der Welt am Ende des vorigen JahreS für das laufende verkündigt hat. enthielt für Juni und Juli überhaupt nur kritische Tage 3. und ff. Ordnung, während man doch für de» Anfang des irtzigeu Monats einen kritiicheu Tag „allererster Ordnung" voraussetzen mutzte: und die dem l. Juli zunächstlirgenden sind noch dazu so weit entfernt und so untergeordneten Ranges, datz diesmal ein Herbeizlehen, Umdeuten u»v Unterschieden ganz unmöglich >ei„ dürste. Es waren nämlich nur der 33. Juni und der 6 Juli als kritische Tage ff., sage dritter, d. i. letzter Ordnung, den Gläubige» in Aussicht gestellt Run wurde jedoch gerade am 3l oder 23. Juni, wenigstens in der Lausitz, das Wetter aus einige Tage ausiiabmsweffe schon, und ebenso gehörten der 0.. 6. und 7. Juli zu den »llerschönsteii, die wir seit Wochen gehabt haben. Die dein verbäiignilzvollen 1. Juli »ächstgelegeue» Knilchen Tage l. Ordnung »her und der 33. Mai und der 19. Angnff. und demgemäß mützten wir im Juni, Juli und 'Airiang August sein viele rcbönc und heitere Tage, überhaupt beständiges, warmes Wetter haben. Wie bitter Die, welche ans weitere Berlau, stirer Leiden ist wohl noch ganz nngewitz Was! wiche Welierwershert gebaut haben, sich gelauscht haben, das liegt den nrgendlrchen Mörder anbelangt, der vor einem höheren Rubter > lewer klar am Tage — leider >nr unsere armen Landlente, welche liebt, so war deuelbe vor 'einer Verhaftung in eine» hiesigen Tep- wieder einmal an> eine gesegnete Heu und Getreideernte hofften, i'i.hhandlnng i» Stellung Dort verüble er eure Reihe von Ge-j und ffir uiiS Alle, welche wir »ach billigeren Brot und Fleisch- wgeuhensdiebllahle» Er wll auch lchou näher in lffrogdehnrg! preis'» verlangten. Herr Falb bat ebensowenig von den letzten wegen Dielfftul ls bestraft loordcn lei». Bei dem Vorfälle reibst >il s ivalirliatt kntirchen. d l>. verderblichen ffkcgenwochcn wie von lenem es als ein Wnnecr zu bezeichnen, datz der 10 Jahre alte Bruder des 'Mädchens nickt auch verletzt worden ist. Deuelbe in seiner Schwester umklng zu Hilre gelomnwn und in dem Mörder wiederholt in die Auue gew.Ue». bat nach ihm geublaaen it. > io. Seine Kralle wichwn »'doch u ck.t u.»s das Unheil zu vetliinLern Tic uiiiitiilel- t . r vor seinen Ohre» abqereuerten Schüsse hatten ihn schlietzlich iuoineiitan 'an des Gehörs beraubt,'odatz mg» irrthiiiulich annghm, er 'ei ebcinaUs getroffen worden. — Der Bourtzeude des Gauv. 33 deutscher Radfahrer- tzund. Herr Slrolibach. utnciln uns unter dem 10. Juli: In der »einige» Nuiumer Ihres gechatzteu Blattes finde ich einen Bericht »her Bergleube ziviieheii P'erd und Zweirad in Dguerlcisinngcn. ' eiche ivvhl bei Laien zu sal'chc'ii Schtüiieir Anlag geben können, us nehk bereits ff'lk. das; der beste Traber Rcinnraberr den ffiad- lahrei »ubi zu schlagen vermag, weder ans kurze noch lange Strecken. Jur Jahre GA» wurde Aug. Lehr iu Frank'irrl a. Br. von, Besitzer erries bedeutcudeu fficuntraberS gefordert und nicht besiegt, ras» Rennpferd iruirde nur kurze Strecken den R'ad'ahrer wert Iriiiker sich! ziriücklarrcu. doch winde der Radfahrer dasselbe in I St. 00 Min. — l Sk !0 Mi», bereits wieder eingeholt haben, und dann ein-1 tack davon lau'on. Jcdenialls sind die Radfahrer, welche hier in Betracht kommen, ganz große Anlänger geweren. wenn dieselben ^ 310 Mi» , d >. o, Lt. 30 'ffciu ans 00 Km. brauchen. Wiri Dresdner können Hunderte von Fgfircru Hellen, welche ans unseren Landstraßen den Kilometer in 3 Min. 30 Sek. Durchuhnilt zurück- > legen, das ergiel't au' 0" Kur. 130 Mm., also bald dre Hulfte der Zeit, welcke die vwneu von der Mililärturuauslatt braurlien. Herr Delcu! Dresden irrhr aus Treirad 0" Km.. Bcgdors-EIstcrwerda, iu l30 Mm. Herr Z'chmnucr aul Dreirad 30 Km. in l St. '/ü Sek., tsaerr Matlner iir 13 Stunden Dresden-Leipzig »nd zurück 229 Km., das ergiebt, ffraffen abgerechnet, eine Dnichichnittszeit von Al Km. pro Stunde. Wo bleibt da das Pferd? Borstehende Tonreir wurdet, ttailiiüch umcr Kouirole gesuhreu. ES ist also nur anzu- uehiueu. da» die .Äerrou. welche mit de» Reitern fuhren, des Fahr rades noch nicht mächtig waren — Geiler» Bormitlag II Uhr fand im Königliche» tzos- lheaIe r in der Alisladt iin Beiicin der lüerren gchcintcn Ober- baurath 'Waiilel. .üwfbauiiicisier Dünger und Baumcislcr Fuchs die brattffche Prrtffmg der Löichanlagen rniter Leitniig des .Benn Feuer- lvichinivektor Scholle statt, welche, wie unter diewr bekannten Leit ung zu erwarten war. loicder in ganz vorzüglicher Weile anssiel. Alles, der ichwere gu'tze Schntzvorhang, welcher zunächst licrabge- lasse» wurde und iu G Setuudeu aus die Buhne auffras, oic Reaenaulage mit ckren süus 3lhtliei!rrngcn, die Schlauchlöschanlagen 'imltionirten euSgezelchnet. die kurzen, icharwir Kommandos wurde» ichiiell und eraü ausgeillhtt. hinnen 37 und 38 Sekunde» waren die Regcnahtheilimgcn in voller Dhätigtcit: gleich einem wolkcn- brucbartiaen Regen nrömte das Wasser nieder In der kurzen Zeit der Prumng, welche ea. Stunde in Ampruch nahm, sieten IO»RLO Liter W-as'er. zum Zwecke der Prümng ist die Bühne in ihrer ganzen Flache mit Asphaltpappe belegt, vorn eine Rinne an gebracht, weichte die Wasserma'len aiiinimntt »nd durch die Bersenk- ungen in die Lcklen'en ahsübri. Die Schutz- und Lo'chanlngcn, iruc überhaupt die ganzen Sicherheilscinrichtungen >md nnt pein- lichsler Sorgfalt hergestrlll und werden mit militärischer Genauig keit in Stand gehalten Im Interesse des das Theater besuchende» Publikums, 'owie der Theater wäre cS zu wiimchen. dax der Zutritt zu wichen Prüfungen erlaub! würde, vielleicht gegen Karten und zum Bcslcu der Kasse» rür da» technische Bnhnenver'c'nal. Es kann und wird dadurch das Gefühl der Sicherheit nur gehoben werden. — Nachdem auch das SladtverordiretenkoUegium die Zustim mung zu dem zwischen dei Stadt und der Gemeinde Schiefen ad- Gewttter- und Wirbelst»«» auch nur eine Ahnung gehabt und freilich »ach dem Unheil aller wirklichen Meteorologen und be sonnenen Wetlertundigen auch nicht haben können, genau io wenig, wie von der entletzlichen WitlernngSkalastroobc am Ende November vorigen Jahres, trotz aller nachträglichen AnS nnd llmdentnnge». Ein "Uerches gilt von de» meiste» sogenannten kritiicheu Tagen lcit Wechnachlen bis heute Wenn nun aber eine Welterlchre nnd eine vielgepriesene Theorie tuff solchen Wettercreigniffen allerersten Ranges völlig ff» Sticke latzt und »ganz nnd gar nicht zuirifft. so bat sie sich damit icll'st das Unheil geiprocken nnd es steht zu hoffen, dag nach solchen Erweiie» der Nichtigkeit auch die gläu bigsten Anhänger von dem Jrrthum loSlassen. — In der Wohnung einer Hemchgit in der Seevorstadt ist ein Einbruch versucht worden, der glücklicherweise resultgtlos geblieben ist. Ter Dieb bat die verschlossene Borsaalthür mittelst eines Stemmeisens z» öffnen versucht und hat dabei die an dieser Thür befindliche Schlagleiffc zum grötztcn Theil abgetrennt, hat die Thür 'clbst aber doch nicht zu öffnen vermocht, weil das Sicherheitsichlotz widerstanden hat, vielleicht ist er auch gestört worden. Das Logis ist zur Zeit unbewohnt, die Bewohner sind verreist. Es giebt Einbrecher, die es^ gerade ans solche Wohnungen, denen man es meist schon von der Stratze anS ansieht, datz sie z.Z. unbewohnt sind, abgesehen haben. Tie vielen Soinmersrischlcr. welche jetzt verreisen, dürsten daher in ihrem eigenen Jnlerejse gut ihn», trenn sie ihre leer stehenden Wohnungen nicht ganz ohne Kvntrole lassen. geschlossenen Beitrag, die .Acrstellnng eines Theiles der Für sie n- l! ratze betreffend, gegeben hak, hofft man in den inlcrcsnrwn Kreisen, datz nunmehr bald mit dem Stratzenbau begonnen werde. Die deutsche Stratzenbahngcscll'chalt hat sich nach Kräften bemüht, um die von den Strreiencr Bewohnern lchon lange erhoffte Strecke in Betrieb nehmen ru können, allein, ehe nicht die Sttatzendan- arbeiten bergeffellr sind, kann die Gesellschaft auch keine Geleise legen. Im Orte leibst sind ihre Arbeiten >chon längst beendet und die Bcliiebseröffnung hängt nm lediglich von dem Ausbau ge nannter Strecke ab. welche setzt noch in einer Länge von ca. 800 'Meier als wüstes Land daliegl. Es ist sehr zu bedauern der Ausbau dieses Stückes so verzögert, die zahlreichen Bewohner des mittleren Hauvtthctles von Striesen, der Türerstr. rc. warten mit Schmerzen aus die Eröffnung ihrer Pferdebahn. — Das 'Aus ff ei gen aus den Pferdebahnen bat. schreibt die „Bo". Ztg.", der Presse schon so viel Anlatz zu Warnungen und Ralh'chlagcn gegeben, und immer wieder werden — In innerer Friedrichsladt, ani Eingänge der Friedrichstratze, befindet sich dcmnächll der Sitz des Dresdner Kegler- Heim S, welches gellcin Nachmittag die altherkömmliche Hebeseier beging. Dieselbe erössnete ein Ehoral, woraus Herr Adolf Thomas, der Baiihcir LeS KeglerheimS, die zahlreich Erschienenen nnd namentlich den Borsland vom hiesigen Lokalverband begrützle. Terlelbe gedachte in beredten Worte» des Entgegenkommens der Behörde und brachte ein begeistertes Hoch auf Se. Majestät den König Albert nnd ans das Hans Wettin ans. Herr Otto Kietz, Borlland des Lokalverbandcs, feierte den Erbauer des Keglerheims, 'owie die Behörde nnd Presse, welche znm Znslandctommen des UnlettiehinenS das Ihre beigeiragen haben. Herr Brügner, Ehrcn- vräsidenl vom Deutschen Kcglcrbnnd, brachte ei» Hach aus den Dresdner Lokalverband nnd gedachte des im Jahre 189ff hier abzu hallenden Deutschen Bnndeskeglcnestes. Herr Stadtralh Schnabel, der Pcrtretcr der Fr>ediichsladt, toastete aus das weilere Gedeihen des „Stieskindcs" Friedrichstadl, welche angesichls der neue» Bahnborsbanten nnd Hasenanlagen doch einmal Weltstadt werde. Im Uedriczen enlivrichl dieser Ban allen Anforderungen der Kegler. T ie Errichtung von acht prachtvollen Kegelbahnen in einem Haine nnd zwar in erhöhtem Parterre nnd erster Etage dürfte neu sein. Mitte oder Ende September d. I. wird das neue Keglerheim dem Berkehr übergeben werden — AuS Hcringsdors wird geschrieben : Hier langt ein Kriminal beamter »acb dem andern an, iodatz uns bange werden könnte. Für oen Eingeweihten ist icdoch die «achc harmloser. Land- gcrichlsrath Dr. Weingart ans Dresden, der sich der Straf- pslcge gewidmet hat. weilt hier seit mehreren Wochen, nur am kühlen Seegeilade ein Buch über „Tie Entdeckung und Unter suchung von Berbrechcn" zu schreiben, ein in der strafrechtlichen Litteraliir bisher nur stiefmütterlich behandelter Gegenstand. Herr Weingart erfteuk sich bei seiner Arbeit der Unterstützung der matz- grbenden Behörden in den Einzelitaaten nnd im Reiche und hat von seiner Regierung im Interesse dieses Werkes eine» halbjäh rigen Urlaub erhalten. Mit Recht sind die Fachkreise aus'S Hochffe aus das Buch gewannt, welches wohl noch in diesem Jahre die Druckpresse verlassen soll. Um an den beiten Quellen zu schöpfe», hat der Bcn'asscr nach und nach mehrere Kriminalbeamte zu ge meinschaftlicher 'Arbeit zu sich eingcladen — Leipzig, 16. Juli. 500 Dollars Belohnung sind, wie man der hiesigen Polizeibehörde aus Boston mitgethcilt hat. auf die Ergreifung des Schornsleinsegers August Lcmgncr ans Schim- melwttz ausgeietzl worden. Langner steht in dem Perdacht, im Monat Juni in Tcdham eine Frau ermordet und hieraus seine Rückkehr in sein Batcrland genommen zu haben. Langner ist bei der hiesigen Polizeibehörde eine bekannte Persönlichkeit und gegen datz sich ^ 36 Jahre alt. Er trägt dünnen Schnurrbart und kurz geschnittenen Backenbart. Beionoccs bemerkenswert!) erscheint, datz rhm aus der Brust eine Blume, ai» dem rechten Arm ein Mädchen und um das linke Handgelenk ein Band emlälowirt ist. — Im Saale des Schutzenhauses zu Meißen ward vorgestern die fünfte ordentliche Generalversammlnng des lach suchen Gaitwirlhsoelbandcs abgehalle». Den Barsch sülirte. uns durch die Poüzeibelichlc nnd die eigene Aiffchannng Unfälle wie das dortige Tageblatt meldet, Herr Paul Eonrad-Lewzig. Der aller 'Art vor die 'Augen geführt, die lediglich ani die Unachtsamkeit j Berbaud besieht z. Z. ans >6 Vereinen mit 3804 Mitgliedern, beim Beilassen der Pferdebahn znrückzusuhren sind. E>» Feuilletonist. j Herr Fister-Lcivzig berichtete über de» Erlatz einer Petition an den der nach langer 'Abwesenheit wieder nach Berlin zurückgekchrt war, sing 'eine erffc Plauderer vor Jahren damit an: „Berlin ist ganz das alte geblieben: die Frauen lleigen noch immer rückwärts ans der Pferdebahn.- Und es werden »och Jahrzehnte vergehen, che uch darin eine durchgreifende Aenderung vollzieht. Jeder Grotz- ltädter weiß oder sollte wissen, datz man beim Absteigen von der Pferdebahn immer das Gesicht nach den Pierden zu mmmt, und daß sich dann die Fntzslellung von lelbft regulier. Steigt man mit nach vorn gewendetem Gesicht ab, so wirs man, selbst wenn der Wagen sich noch tortbewegl, schwerlich zu Falle kommen, klettert man aber mit nach hinten gewandtem Gesicht ab, io kommt man uniehlbar zu Falle, falls der Wogen auch nur ein wenig weiter fährt oder die Pferde im Mm„ent des 'Absleigens anziehen. Wie wenig aber wird diese cinsache Lehre in der Praxis beherzigt. Unser Statistiker theilt uns mit. daß nach seinen Erfahrungen und Notizen 50 Proz. aller Fronen beim Absteigen den Kopf nach rückwärts nehme» und mit dem linken Futz die Erde berühren, wahrend 30 Pioz. seitwärts absleigen, was beinahe ebenso gefähr lich ist, und nur 30 Proz. mit dem Gesicht in der Fahrtrichtung den Wagen verlassen. Bei den Männern sind die Prozenliätze ganz andere' 80 Proz. steigen mit dem Gesicht »ach vorn ab. roz. seitwärts und kaum 5 Proz.. meist alle Personen oder ganz I5P . . . Provinzialen, nehmen das Gesicht nach hinten. Diese Unvorsich tigkeiten denn Absteigen bilden auch für die übrigen Fahrgäste, welche dem Unverstände nndi seinen Folgen Zusehen müsseih eine ircre Quell« der Aufregung Tie Schaffner sin- meist nicht m der 'ächsc'chcn Landtag, betreffend die Eintragung Von Polizeistrafen in Führungszeugnisse. Die Petition giebt einen Ueberblick über die ott vorkommenden Schwierigkeiten, welche sich im Gaiiwicths gewerbc entgegenffcllen nnd welche sehr ost dazu angethan sind, die betreffenden Wirthe in Polizeistrafen zu bringen. Herr Geh. Regieriingsratli v. Kirchbach entgegnete. datz diese Petition einfach vom Landl,g als nnznläisig abgewicscn werden würde, da es Be dingung sei, datz der Instanzenweg betreten werde und datz zuerst bei den Vorgesetzten Behörden die Abhilfe derartiger Uebelstände nachzunichcn sei. 'Redner ersuchte die Beschlußfassung hierüber auszuschicbe». Der Referent erwiederte, daß dieie Petition bereits alle Instanzen durchgemacht habe, aber bis jetzt immer ohne Erfolg geblieben sei. Ter Erlaß dieser Petition ward daraus beschlossen. Im Weiteren reicrirle Herr Eonrad-Leipzig über die Stellungnahme des Sächsischen Gaslwirthsverbandes zum Schutze des Mittelstandes gegen das Gebühren der Eonsum-Marken, Offiziers- und Bcamten- Bereive. Redner beleuchtete zunächst das Verwerfliche dieses Ge- bahrens. Nach Bcriejuna der Petition trat der Vorsitzende des Den licken Verbandes. Wiese, unter Beifall der Versammlung in längerer Rede ffir den Erlatz dieser Petition ein. Auch das Eantinenwesen berührte Redner und brachte hieraus den Wortlaut der Petition, welche in Altenburg beschlossen wurde und an den BundcSnrth eingcreicht werden wird, zur Berleuing. Zu Punkt 8 der Tagesordnung reierirte Herr Fjsrer-Leipzig über einen Antrag: Die Brer- und Schanksteuer. sowie Erlaubnitzertheilung zu Tanz- luitbarkeiten brtreffend. Zu Punkt 8d wurde von Hotelier Hrrm. dverbande» wolle eine Eingabe an das hohe Königliche Staale- Miiiisterium dahingehend bescdltetzen. datz. wenn Bereinen zur Ab» Haltung von Berianmilungen die behördliche Genehmigung ertbeill wird, man den Gastwirtd, in dessen Lokal die Versammlung statt findet, nicht kür den Charakter derselben verantwortlich machen und geichästlich schwer schädigen, ost sogar die ganze Fvrtuistenz des Geschäft» i» Frage stellen möge." Der Antrag ward von der Generalversammlung einstimmig anaenommen — In Wurzen beging am Donnerstag der Rentier Carl Bäkler sen. sein SVjäbriaeS Bürgeriublläum. Der JirdUar ist der slüvere Besitzer der weltbekannten renvnimlrten Finna Wilhelm Hartenstein, Eigarrensabrik. Durch ihn wurde s. Z. die Fabrik non von Cigarren in Wurzen und Filialen davon rn WermSdon. Grimma undMutzschen eingesührt. In mehreren öffentlichen stad tischen Ehrenämtern bat sich der Jubilar ganz besonders verdient gemacht, so namentlich der Sparkasse, die aus seine Anregung bank mäßig eingerichtet und für die Stadt einträgltcher gestaltet wurde — Au» Großenhain wird n»S geschrieben : Im Allgemei nen sehr befriedigende» Ergebnissen der bevorstehenden Ernte in Quantität und Qualität sehr» die Landwlrtbe hiesiger Gegend enz» gegen. Ter Stand des Roggens und Hafers verspricht eine duech- chnittlich sehr reichliche Mirtclrriite a» Körner- und Slrohertrag. ist la doch der Boden hiesiger Gegend zum 'Anbau von Roggen und Hafer besonders geeignet: Weizen und Gerste verheißen nur bei befferer Bodenbrschaffenheit ebrnsalls eine gute Mittclrrnte, wo- gegen die sandigeren Lage» ohne reichliche Düngung dem Welzen und der Gerile keine genügende Nahrnna geben: der Gemüseanbau war in enlscrnieren Lagen durch die llnkraniwuchernng zurückge blieben. auch Iheilweise der Klee, durch Nachholung der Jätnng in den Geniüicseldcrn und den 'oreiricren Anbau in der nähere» Stadllage werde» sehr reiche, seltene und schöne Erträgnisse sur den answärligen Markt >» Dresden, Ehemnitz u a. O erzielt: das Heu war i» hiesiger Gegend znmeist noch vor der Regenperiode eingeblachi. da der in landwirihschastlichrn Vereinen und durch die Presse vielfach angereglc zeitigere Schnitt das rechtzeitige Trocknen nnd Einbringen znm größte» Theil noch in letzter Frist e>- inöglichie: die Kartoffeln bade» znm Nacktheit der Knollcnentwickrl- rrng zur Zeit zu üppig in daS Kraut geiriebcn, es ffek« aber zu er warten, daß elftere rn dcr zweiten Periode deü WachStkums das Fehlende nachholcn. Die letzt vvrhcrttchende mein leuchte Witterung muß als für hiesige Gegend in der Zeit bis zu dem bald eintretcn- den Getreideichniit e»p>icßlich bezeichnet werden, der Bode» rcicr» virt io viel Fenclftigkerl. daß eine der Gelreidcerulczeit nothwen dige dauernde trockene Witterung dem Gedeihen anderer Feldbcilande nicht hinderlich lein wird — AnS Furcht vor der Strafe erschoß sich am 11 d. M der Rittcraulsverwatter Kunze ans E Vers b a ch bei Tobel» niittelst eines Jagdgewehres in den linterleib. K. ist am ll d. M. den Verletzungen erlegen — I» der Nacht z»»i >0. Juli brannten in Hart m annS- back bei Gottleuba die Wnlhichaftsgebünde »nd das Wohnhaus des Gutsbesitzers 'August Sätze nieder — Ehe irr nitz. Itt Juli. Für heute Abend hatte der hiesige Eentralverein aller in Buch- nnd Sicffidrnckerr'ic» u beschältigte» Arbeiter nnd 'Arbeiterinnen in'S Eliffrum eine VmammUing cin- bernsen nnd sich als Reicrentrn den ehemaligen Studenten Walther Me» ans Leivrig verschrieben. Die Veriainmlnng ward ans Grund des Vercinsge'ctzcs verboten — Wie außerordentlich flau und stockend gegenwärtig der Ge'chäftsgang ist. beweist die ungewöhn lich rednzirle Arbeitszeit, mit der in diesigen Fabriken gearbeilet wild. So wird in dein Stürker'ichen Etablissement in dcr Woche nur an 4 Tage» gearbeitet bez an Montagen und Sonnabende» gefeiert: desgleichen in der Samuel Esche scheu Fabrik, wv in einigen Brauchen sogar blvS bis Freitag gearbeitet wird. In dcr Falke'ichen Fabrik wird in der Zuschneidcrci aller 5—6 Wochen eine Woche abwechselnd da- Arbeiten ansgesetzt. — Dcr Gutsbesitzer Richter in Ditt m annSdors hat sich vorgestern durch Erhängen in dcr Scheune den Tod gegeben. TafteSkkschichtt. Deutsche«! Reich. Aus der in dcr R'hcinpscff; vor einer großen »atwnalliberalcn Parteiveisarnmlniig gehaltenen Rede des Reicbstagsabg. Bnrklin, der sich des beiondercn Wohlwollens des GroßherzvgS von Baden krirenl. sc! nach erwähnt, daß derselbe den Vernich, den Nationallibcialen sozusagen die Theucrnng an die Rockschötze zu hängen, enffchiede» zuciickwies nnd bemerkte, datz die Spekulation mitniiler in geradezu gemeiner, wncherilchcr Wei'e unendlich Vieles mehr an der Theucrnng veisihulbe als der Zoll Von herzerhebendsler Wirkung waren die 'Anssührnilgen des Redners über die bekannte Stellung des »ationalliberale» Dele- girtentages znm Fürsten Bismarck. Gerade die snddenl'chc» Abge ordnete» komen »nt einem gewissen Aerger nach Berlin, weil ne glaubten, man habe dem glotzen Gründer des Deutschen Reiches nicht in genügender Weile Rechnung getragen. Im Anlang schien eS, als ob man die nalionalliberale Partei förmlich dafür vciant worllich machen wollte, daß er nicht wieder zurückgesührt sei nach Berlin. Als man sich näher erkundigte, bekam man zur Antwort, es seien verschiedene Zeitungen in Norddcnlichland, welche sich in ungebührlicher Weise über den Fürsten Bismarck ausgesprochen hätten. 3U>er die Partei bat selbst Maßregeln gegen diele Zei tungen ergriffen nnd sie sind besser geworden. Im fiebrigen war es, geradezu erhebend, in welcher Weise der Fürst-Reichskanzler bei dieser Gelegenheit gefeiert wurde: ergreifend, in welcher Weile die Trauer znm Ansdrnck kam, daß der große Gründer des Tcnl- ichen Reiches im Sactsienwalde sitzt nnd sich langweilen mutz: er greifend, mit welcher Ehrerbietung und Dankbarkeit dieses große» ManncS gedacht wurde nnd eine dankbarere 'Aufgabe hat ein Redner nie gehabt, alS'Abg. Tr. Buhl bei seinem Toast aus Fürst Bismarck. Eines haben wir aber doch auch wieder als ein be ruhigendes Moment kennen lernen, daß selbst große Erschütte rungen nickt im Stande sind, das Deutsche Reich in seinem Be stände wankend zn machen und ich erachte eS als eine der gewal tigsten Knien, die das Tentsche Reich durchzumachen hatte, als Fürst Bismarck wegging Es werden vielleicht Zeilen in Deutsch land hcranbrechen, wo wir ihn, wen» er nicht mehr da ist. mit den Fingern ans dem Grabe kratzen möchte», aber daS ist doch auch sicher, datz wir getröstet sein können sur die Zukunft, da wir diese Krisis überwunden haben. Gewaltige Veränderungen unter den Perionc» in Tentschland sind vorgekommen. Nicht nur, datz der gewaltigste von Allen, Fürst Bismarck, nicht mehr im Amt ist. auch der große Denker nnd Lenker der Schlachten, Moltke, ist nicht mehr unter den Lebenden. Finst Bismarck lebt, Gott Lob und Tank, noch! Unser alter Hcldenkaiier Wilhelm I. sein edler Sohn, dcr Kaiser Friedrich II.. sind lodt. Jetzt steht ein neuer Kaiser ans der Kommandobrücke des dcnlschcn Fahrzeuges, zwar jung noch an Jahren, über von Thatkrast »nd dem beste» Willen beseelt. Wir haben nur einen Wunsch, daß cS ihm, wie seinem Großvater, gelingen möge, immer Männer nm Steuerrade sitzen zu sehen wie Bismarck. ES ist der heiße Wunsch, datz es diesem Monarchen gelingen werde, das deutsche StaatSichiff in gutem Kurs zn halten und Männer ani 'Ruder zn haben, welche nnt den Klippen nnd Ilntiescn des Fahrwassers bekannt sind." Tic nähereil Mittheilnngen dcr „Saale-Ztg" über den Fall Manchö lauten: Bei der verantwortlichen Vernehmung Manches <al>u8 Mauiche) stellte sich zunächst heraus, datz Manche unter Ab- leiignung seiner ursprünglichen „Konfession" schon seit Jahren bei allerlei Schiebungen die Hände im Spiel gehabt. Manche bestritt entschieden. 10.000 Mk. von Herrn Thomas für sich behalten zu baden und erklärte vielmehr, dieselben mit der Post ihrer Bestim mung gemäß an die Gräfin Hacke. Palastdame der bochieligen Kaiserin Augusta. abgeschickt zn haben, weiche damit Anne und Bedürftige unterstützt habe. Tic genannte Tanie gab ledvch bei ihrer Vernehmung die Erklärung ab, daß sie davon nichts wisse, von Herrn Manch» Summen zu wohlihätige» Zwecken erhalten zu haben. Ueber diesen Widerspruch von inquirirenden Richtern zur Rede gestellt, behauptete Hvlrath Manche nunmchr, er habe sich bei jener Angabe geirrt, entsinne sich jetzt aber', bestimmt, die 10,0)0 Mk. dem verstorbenen Polizcibauplmann Greif übergeben zn haben. Natürlich stießen diese Ausflüchte aus begründete Zweifel, trotzdem der Angejchnldigte behauptete, Geh. Rath Tr. v. LucannS habe edenlallS von diesem Depot Kenntniß gehabt. Ta die Er mittelungen aber auch hier negative Resultate ergaben und da Ahlwardt inzwischen in seiner Blcichrödcr-Enthüllung sogar die Weinhändler mihmhaft gemacht, welche mehrfach Herrn Manchö 700 Fla'chen Sekt zu 7H) Mk. im Austrage von allerlei Petenten (um Begnadigungen u s. w.) geschickt haben, so konnte die An- klagebchördc nicht umhin, die Anklage zu erheben Turch den Prozeß Manch» wird die t-üionuzu» Lcawialvuic» wieder um rin recht pikantes Blatt bereichert werden. Im Ganzen wird Manch» in 39 Fällen des Handels mit Prädikaten, Begnadigungen u i w. bezichtigt. Viele Kommerzirnräthe verdanken chm den Titel.
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