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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170105024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917010502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917010502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-05
-
Monat
1917-01
-
Jahr
1917
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IrerSner Rachrlchken Kr. ^ Iüv ertr^s ^lefsv - am Donnerstag abend. Deutsche und bulgarische Regimenter baden die hart- nackig verteidigten Orte Marin und Iisila gestürmt: bisher sind etwa 1000 Gciangene eingebrachi. die Dvörudscha ist damit bis auf eine schmale Landzunge vom Heinde gesäubert. Westlich der V u z a n l - M ü n d u n g versuchte starke russische Kavallerie vvrzudringen: sie ivurde zurückgelchlagen. Oben,alb von Odvbefti tnordwestltch von Focsant) ist Ser Mitccvn Abschnitt überwunden. Deutsche und österreichisch ungarische Truppen nahmen nördlich der Oitvz-Straße und beiderseits von Soveja lim Snsita-Tatel mehrere Höhen Im Sturm. Rordwestlich von Dünaburg -rangen Kompagnien des Olbenburgische» Reserve-Infanierie-Regiments Nr. -'S» über daS Dünaei» nnd entrissen den Russen eine Insel. In Athen fanden am Dienstag wieder königstreue Kundgebungen statt. General Foch, der Befehlshaber auf dem nordfranzvsi- schen Kriegsschauplätze, wurde durch General Eastelnan er>etzt. Die französische Regierung beschloß, einen Bertreler Fiankreich» bei der griechischen Rebellenregierung in Saloniki zu ernennen. Das Hochwasser der Elbe ist immer noch im Steigen begriffen: der Dresdner Pegel zeigte heute früh ungefähr 25, Meter über Null an. zu unterstützen, und so „Deutschlands Spiel zu spielen". — lieber die A ntworinvte de s Z e h n v erbaudeS aus das Friedensaiigeövt der Mittelmachte schweigt man sich in Washingtoner Oiegierungsk: eisen noch gänzlich aus: aber der allgemeine Eindruck geht dahin, daß die Tür noch offen ist. Nur der Marincsekretär Daniel» schreibt in seiner eignen Zeitung einen Leitartikel unter der Ueberschrift „Ein gewaltiger Hehler", worin er sagt: „Die Weigerung, sich über Bedingungen zur Beendigung des blutigen mörderischen Kriege» zu unterhalten, ist zu beklagen, nnd gleicherweise ist e» zu bedauern, daß der Zehnverband keinen Hinweis gemacht hat, welche Bedingun gen ihm anuehmbai: sein würden." Gegenüber der Be hauptung, Deutschlands Angebot sei ein Trick, sagt Daniel», dann sei es die Pflicht des Verbandes, den Trick zu ent hüllen, indem man über ihn rede, und so Gerdammuug über Deutschland bringe. Da Daniel» Kabinettmitglied ist, so rufen seine Aeußerungen großes Aufsehen hervor. Das Geheimnis des Herrn Gerard. Die ganze Einentepreise tennt, wie der „Tägl. Rund schau" au» Lugano gemeldet wird, bereits genau den In halt des G e h e imberichts d e » a mcrikani s ch e n Botschafters Gerard an Wilion über die Vage in Berlin, ivo der brennende Friedenswunsch alles ubermiege. Amerikanische Kritik an Wilsons Politik. Der frühere amerikanische Bvischaster in Berlin, David Iaime Hill, beschäftigt sich in einer Artikelserie mit Wil son» auswärtiger Politik, die er scharf angreift. Er schreibt n. a.: Ich gehe von einem Punkt deS demokratischen Wahl- vrvgramm» au», der lautet: „Die Ehre und die Ideale der Verein. Staaken lenken die Handlungen und Besprechungen der Negierung", Lege ich mir nun die Frage vor, in welchen bestimmten Handlungen und Besprechungen dies Banner vorangetragcn wurde, so muß die Antwort lauten: „Der Präsident hat uns den Krieg erspart", als ob ein rein nega tiver Borsall, wie „den Krieg fcrnhalten", wen» niemand daran denkt, uns den Krieg zu erklären, die volle Erfüllung der Forderungen bedeute, die Ehre und Ideale an die Ber einigten Staaten stellen. Der Ir jede ist zweifellos eins unserer teuersten Ideale, aber jeder wird zugeben müssen, daß ein durch keinerlei Drohungen gestörter Frieden nicht etwas bedeutet, dessen man sich rühmen könnte. Die Ereignisse der letzten Monate beweisen aber leider, daß die Regierung in zwei besonderen Fällen, in den Be ziehungen zic Deutschland und Mexiko, von denen keine eine kriegsähnliche Handlung erforderte, eine gefähr liche Situation provoziert und jede für den Krieg tnpiiche Handlung begangen bat. Diese Handlungsweise der Regierung kam fast einer wirklichen Kriegführung gleich, war außerdem auch durch eine außerordentliche Ver bindung von Ungeschicklichkeit und Acngstlichkeit, von «ver zögerten Entschlüssen und verfehlten Handlungen gekenn zeichnet. stellte sich al» völlig nutzlos heraus und zeitigte geradezu entehrende Situationen sllr die Vereinigten Staaten. Wenn es ein edler Dienst gewesen sein soll, uns abseits vom Kriege zu halten, was soll da von den Fehl tritten gesagt werden, die un» unnötigerweise, ohne jeden Vorteil, wiederholt in die Lage gebracht haben, in den Krieg hinringezogen zu werden. Unser Präsident hat lange die politischen Theorien studiert und weiß in der Geschichte der Vereinigten Staaten genau Bescheid, denn er hat sehr geschickt über sic geschrieben. Bon ihm tonnte man wohl erwarten, daß er den hohen Wert diplomatischer Erfahrungen für die Leitung der aus wärtigen Angelegenheiten berücksichtigen werde. Man hätte erwarten tonnen, daß er sich dementsprechend mit in dieser Beziehung erprobten Männern umgeben werde. Aber ge rade daS Gegenteil trat ein. Der Präsident hat bald nach seinem Amtsantritt mit den höheren dlq/omatilchen Ver tretern der Vereinigten Staaten anfgeräuntt und hat ihre Posten, mit einigen löblichen Ausnahmen, mit seinen potiti- schen Stützen besetzt." Englische Kopfjäger. Ans einer Notiz der «Time»" gebt hervor, daß das Priiengericht der Besatzung des engtiichen Unterseeboote» „di. 0" Kopsprcise in Höhe von 10 072 Mk. für die Vernich tung zweier deutscher Zerstörer bewilligte. Der Antragsteller erklärte auf Grund der eidliche» Aussage de» Komman- dante». Korvettenkapitän Horton, daß „Ik. !>" am SO. Januar llllö in der Ostsee etwa Seemeilen von MönS Klint gekreuzt habe, al» ein deutscher Zerstörer der Klaffe „O. 100/17:1" gesichtet wurde. Das Unterseeboot ging in Angrifssstellnng und feuerte einen Torpedo, der traf: inan lah da» feindliche Fahrzeug sinken. , Am 4. Juni 101ö. al» „k. 0" ln der Ostsee «ittwegS zwischen Windau und Gotland war, wurde ein großer deutscher Zerstörer der Klasse 102/107" gesichtet und ebenfalls durch eineu einzigen Torpedo versenkt. Vvn keinem der beiden Fahrzeuge rettete „L. 0" Ueberlebenöe, aber e» ivurde Korvettenkapitän Hvrtvn mitgeteilt, nnd er glaubt, daß die Besatzung diese» Zerstörers im ganzen Oll Mann zählte. Wie es uralter Brauch in England lst, steht der Besatzung für jeden Kops ber V e m a n n » n g de» von ihm vernichteten feindlichen Fahrzeuge» eine P r ä in ic von s ü n f Pfund Stcrli n g zu. wonach sich die obengenannte Summe ergibt. Dem angeblichen Erfolg vvn „L. 0" liegt, wie wir von maßgebender Stelle erfahren, folgender Sachverhalt zugrunde: Ein» nnsercr Torpedoboote beobachtete am 29. Januar 1015 unweit Möns Klint eine schwere Detonation, anschei nend von einem in den Grund gegangenen Torpedo her- rührend, da» Boot wurde nicht beschädigt. Was den zweiten Fall anbetrifst, so wurde tatsächlich ein deutsches Torpedo boot am 4. Juni 1015 zwischen Windau und Gotland durch den Torpedo eine» Unterseeboote» getroffen: die Beschä digung war aber sv gering, daß das Bvvt mühelos Liban erreichen konnte und sich heute längst wieder im Dienst befindet. Wir haben natürlich gegen eine derartige freiwillig: Erböhung der englischen Kriegskosten nichts einzuwcnden und meinen auch mit gutem Grunde, daß, falls die englische Regierung für jeden vvrbeigeschossenen Torpedo derartige Preise zahlt, die Summe der bewilligten Kopfgelder schon eine recht ansehnliche Hohe erreicht haben wird. Mit Be friedigung nehmen wir ferner Kenntnis von der Beschaffen heit des englischen Torpeöomaterial». Wenn ein Torpedo neuester Konstruktion, wie er auf den englischen Untersee booten der L-Klassc in Gebrauch ist, außerstande ist, ein kleines Torpedoboot zum Sinken zu bringen, so zeugt da» von einer bemerkenswerten Minderwertigkeit der englischen Torpedos. Fast sollte man, da cs sich um zwei, beide von „l--. 0" verübte Fülle handelt, annehmcn. daß Kommandant und Besatzung, durch den Reiz des Goldes verführt, mehr er zählt als wirklich erlebt haben. Wir wissen zwar längst, daß englische Staatsmänner c» bei ihren Reden und Handlungen mit der Wahrheit nicht immer genau nehme». Diese Freiheiten nehmen sie sich aber schließlich im Staats- intcresse. Im Falle „>!. 9" ist dagegen im Interesse des eigenen Geldbeutels mit dienstlicher Phantasie gearbeitet worden. Löhne in England. Mit der Neuschaffung eine» Arbeitsministeriums sind, wie die „Times" vom 2l. Dezember aussührt, die Schwie rigkeiten in der Arbeiterfrage nicht gelüst. Die Munitionsfabrikation unterstellt nach wie vor dem Muni- tionsministerium, und hier sind die Lohnvcrhältnisse über aus unfreundlich. Das 'Versprechen eines wöchentlichen 'Minimallohnes von 20 Mk. ist nicht gehakten morden, ob wohl die Kosten der Lebenshaltung um mehr als llll Pro zent fliegen. Manche Frauen erhalten nur 10 Mk. Dabei dürfen die staatlich beschäftigten Personen den Betrieb nicht verlassen und sind nunmehr aufwcitniedrigerc Löhne angewiesen, als der freie Markt zahlt. Die Löhne dieser Frauen stehen im Hinblick auf die Kaufkraft unter denjenigen Sätzen, die vor dem Kriege in den schlimmsten Zweigen der Heimarbeit bezahlt wurden. kW. T. B.) Der englische Druck aus Norwegen. f>. Das englische Kvhlcnausfuhr verbot für Norwegen ist, wie „Morgeubladct" richtig scststelli, nicht eigentlich gegen die norwegische Schiffahrt gerichtet, son dern eine rein politische Maßnahme, wa» auch durch die Aenßerung der Ehristianiaer englischen Gesandt schaft bestätigt wird, Norwegen hülle die 'Vereinbarungen mit England bezüglich des Erz- und Fischexvorts nach Eng lands Auffassung nicht gehalten. Für Norwegen» Schiff fahrt und Export hätte da» Verbot augenblicklich Folgen. Nur der Koblenimport mache die Nordsecfahrt lohnend. Ohne diesen könne die norwegische Schiffahrt für die nor wegische Ausfuhr nach England keine Tonnage zu den bis herigen Vereinbarungen stellen, da England sür norwegi schen Eisenkies nach England 10 und Norwegen für Kohle von England 40 Schilling 5 Pence pro Tonne bezahle. Das Verbot würde daher die englischen Importeure noch fühl, barer treffen. Die englische Behauptung über den Grund de» Ber. bvtcs ist nach „Mvrgenbladi.-t" unzutrcssend. da auf nor wegischer Seite die Veret»barun>icn cingehalten worden sind. Di» norwegische Regie, ung habe scharf über die Ein» Haltung der Vereinbarung gewacht, die nie gebrochen wor den sei. Mehr könne setzt nicht gesagt werde». Für Nor wegen gelte setzt nicht vor allem: Wie können wir wieder- Kohle von England erhalten?, sondern: Wie können wir un» am Veste» unabhängig vvn der englischen KohlenanSfuhr machen? Da» Blatt hofft, wie die übrige Presse, die ebenfalls in dem Verbot ein politisches Manöver sieht, daß auf dem Lierliandkungsmege alles wieder ln Ordnung komme, „trotz allem." wie „Mvrgen- bladet" schließt, „was in diese» Tagen passiert ist". RasputtnS S«de. Zu der Ermordung des Mönches RaSputin meldet die „Times" au» Petersburg unterm 1. Januar folgende Ein zelheiten: Die Leiche Rasputin» ist heute morgen durch Taucher an» dem Flußbett der Newa bei der Petrvfsakt'Briicke nördlich der Stadt hcrauSgcholt worden. Wie Petersburger Blätter zu berichten wissen, soll der Mönch bereit» am Sonnabend morgen im Palast de» Fürsten Iussupow ermordet morden sein. Die Namen der an der Tat beteiligten Personen konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Am Sonmabcnd abend batte man auf der Petroffski-Insel ein geheimnisvolle» Auto ge sehen. wovon der Polizei Mitteilung gemacht wurde. Daraufhin ließ diese den Fluß absuchcn, und man ent deckte ein in das EiS geschlagenes Loch, auck sah inan im Schnee Fußspuren, die nach verschiedenen Rich tungen führten. Taucher untersuchten dann den Grund de» Flusse» und fanden dort die Leiche. Die Polizei entdeckte auch im Schnee de» Garten» de» Fürsten Iussupow Blut» svuren. Bei», Verhör erzählte- jedoch das D>cnO"°rsonal des Fürste», daß gerade ein toller Hund nicdergcschossen worden sei, und brachte zum Beweise sür diese Behauptung auch den Kadaver de» Tiere» hcrttci. Der junge Fürst war Ende der Wvche nach der Krim gereist, ist aber inzwischen nach Petersburg zurückgekehrt. Gerüchtweise verlautet, vor einiger Zeit sei ein großer Skandal entdeckt worden, in den n. a. außer dem jungen Fürsten Iussupow auch der Journalist Djemho verwickelt sein soll, ttcbcr die Ver anlassung zu diesen Verhaftungen werden die unsinnigsten Gerüchte verbreitet. So wird non deutschfeindlicher Seite behauptet, die Verhafteten hätten russische» Gold gegen deutsches Papiergeld auf dem Wege über Skandinavien geschmuggelt. Auch ber crmardcte Rasputin soll in diese Asfäre vcrwickttt sein. Er sei deshalb bereit» mit Ver bannung bestraft gewesen, doch habe er infolge einer Er laubnis des früheren Ministerpräsidenten Stürmer nach Petersburg zurttckkehrcn dllrsem. Die Anhänger Ras- putins habe», wie die „Wi-.'tsckcrnicjc Wremia" erfährt, »ach seiner Ermordung eiligst die russische Hauptstadt verlassen. Das Fiirstenpnar Wasiltschikow, sowie die Fürstin Meschtschersko und andere hochgestellte Freunde des Wundcrmönch» haben sich auf ihre Güter im Innern Ruß lands begeben, da sic sich in der Hauptstadt nicht mehr sicher fühlen. Ein russischer Miuistcrrat. >>. Nach -einer Mitteilung der „Njetsch" fand in der Wohnung eines Mitgliedes des Ministerrate» ein vier stündiger Ministerrat statt, wozu auch Ssasonow hinzugezogen wurde. Behandelt wurde die dringendst: Frage der gegenwärtigen äußeren Politik. Die Zei tung fügt die Andeutung hinzu, daß die Verwirklichung der selbständigen Vorschläge, die dort gemacht wurden, iv den nächsten Tagen erwartet werde. DaS belgische Problem. Im süngsten Heft - der „Sozialistischen Monatshefte" spricht sich Max Schippe! über die belgische Frage aus, und zwar in einem Sinne, welcher deutlich zeigt, daß cS auch in der Sozialdemokratie noch Männer gibt, denen nicht ein fach hin „Belgien als aufgegeben" gilt. Das Streben, der Gefahr nach Möglichkeit vorzubauen, daß ein selbständiges Belgien immer von neuem eine auf Deutschland gerichtete Pistole England» werde» kan», nennt Schippe! Deutsch lands „beste» Rech t". Auf welchem Wege dieses Recht geltend gemacht werden soll, darüber spricht er sich nicht in bestimmter Weise aus. Er deutet zunächst aus die ab- nehmende Neigung attdentsch-grvßindustrieller Kreise hin, die antideutschen Belgier zu annektieren und fährt dann fort: Ein klares Programm der gesuchten sachlichen Bürgschaften sür ein weniger gcsahrcnbcrgeudcS Belgien iAicderlegung der Festungen, Kontrolle der auswärtigen Politik, BcrkehrSmittclgemeinschaft, handelspolitische Annäherung oder Einigung: bat sich jedoch noch n i ch t h c r a u s g c s ch ä l t. Dazu tritt die schwerwiegende Frage der bessere» strategischen Grundlage sür unsere Flotte: gegen England und gegen den hohen Ozean hin. -Obwohl . . . zahlreiche Parteigenossen den Ernst all dieser Fragen durchaus richtig cinzuschätzcn wissen, geht leider unsere Parteivressc solche», praktisch allein »orwärtsbringcndcn Aus sprachen noch immer ä n ft st l i ch aus dem Weg, um sich desto mehr in einem ziemlich übcrslüssige» grundsätzlichen Wind» mühlenkamps gegen eine» Anncxionssanatismuö zu gcsallen, der in Deutschland . . . ungefähr von ebenso geringem Einfluß ist, wie aus der Gegenseite der sricdensbüiidlcrische Dogmatismus der natürlichen Bölkcrharmonic. Kunst und Wissenschaft. r* Wochcuspietplan der König!. Hosthcater. Opern haus. Sonntag: Zu ermäßigten Preisen: „Der Vagabund und die Prinzessin", „Der Kinder Weihnachtstraum" l4i. Montag: „Rigolcttv" t'^Ol. Dienstag: „Der fliegende Holländer" i'28). Mittwoch: „Der Freischütz" iAgalhe: Nell» Merz a. G.l l'aOj. Donnerstag: „Rigolcttv" is^Of. Freitag: l. Sinfonie-Konzert Reihe L i'/asl. vormittags 11 Uhr öffentliche Hauptprobe zum Konzert. Sonnabend: „Ter Troubadour" l'sOj. Sonntag ll4.l: „Lohcngrin" lElia: Nclln Merz g. G.i iOl. Montag: 7. Volksvorstellung: „Der Vagabund und die Prinzessin", „Der Kinder Weih- nachtstraum" lOj. — Schauspielhaus. Sonntag: Auf Allerhöchsten Befehl: „Wilhelm Teil" s'/>7s. Montag: ..Srrucniee" s7l. Dienstag: „Der Biberpelz" tt/zOs. Mitt woch: „Könige" l'/8). Donnerstag: „König Ottokars Glück und Ende" (7). Freitag: „Die verlorene Tochter" Sonnabend: „Hamlet" k0>. Sonntag i14.j: Nachmittags 1.2O: Zn ermäßigten Preisen: „Das Lied der Königin". „Tic verlorene Tochter" si/»8>. Montag: Zu Grillparzers Ge burtstag: „König Ottokars Glück und Ende" f7>. Mitteilung der Königlichen Hosthcater. König liches Schauspielhaus: In der am 7. Januar abends '2'/ Uhr siattfindendcn Vorstellung von Schillers „Wil helm Tcll" spielt Alice Dagnu zum ersten Male die Bertha von Bruneck. Die übrige .Besetzung ist im wesent lichen die gleiche wie bei den früheren Aufführungen. Die nächste Wiederholung des Legendcnspiels „Das Lied der Königin" von Paul Hermann Hartwig findet aw 0. Januar nachmittags '/rll Uhr im Königlichen Schau- ivielhous zu ermäßigten Eintrittspreisen statt. Karten verkauf ohne Boroerkaufsgebühr von morgen. Freitag, ab an der Schauspielhauskassc. -s* Mitteilung des Albert-D-eaterS. Die nächste Vorstellung sür die Abonnenten der Literarischen Abende ist die Erstaussüft- rung von Thaddäus Rittners Schauspiel „Wölfe in der Nacht" am st. Januar. f» DaS 8. gruße Philharmonische Konzert am nächsten DienS- teg. abends !<8 Uhr, im GewerbehauS, unter Mitwirkung von Carl Flesch sBioltnef und Ludwig Wüllner lRezitationi, weist nachstehende Spielfolge aus: BrahmS: Akademische Fest. Ouvertüre. Dvorak: Biolin-Konzert A-Moll Op. 58 mit Orchester. Gedichte von König Friedrich dem Großen. Biolin-Soli. Das Yexenlted von Wildenbruch mit begleitender Musik von Max Schilling«. Den orchestralen Teil sithrt da« Dresdner Philharmo nische Orchester aus. Leitung: Florenz Werner. Am Klavier: Karl Preyfch. Karten bei Ries. 7* Borträge im Literarischen Berei» zu Dresden, Januar bi» Marz. 9. Januar: Paul H. Hartwig: Eine Satire u. a.: Karl Söblc: Zwei Kapitel aus seinem „Verdorbenen Musi kanten". — 23. Januar: W i l Ii e l m Wassermann tElircnmit- glied des Hosthcatcrs zu Karlsruhes: Hermann Löns. Vortrag und Rezitation. — 18. Februar: Prof. Tr. Robert Graggcr iJnhabcr des ncuerrichtctcn Lchrststuhls sür ungarische Sprache und Literatur an der Universität Berlins: Ungarns Kulturwertc für Deutschland. Dazu künstlerische Darbietungen. — 20. Februar: Wilhelm Stückten iRingsees: Eigene Dichtungen. — 6. März: Georg von der Gabele ntz: Aus eigenen Dich tungen. — 27. März: Privatdozent Dr. Hans Hilde brau dl lStuttgarts: Bernhard Höriger und die moderne Plastik. — 8. April: Tichtcrstimmcn aus dem Verein. Hieraus Hauptver sammlung. Sämtliche Vorträge finden Dienstags im Palmen- gartcn statt. Paul Gläser» neues Oratorium „Jesus" wird in der Drci- königskirche am It. Januar durch die vereinigten Ktrchcnchöre der Drcikönigs- und Lukasgemeindc 1250 Sänger: unter Leitung von W. Borrnwn» ,,„d M. Stranßky und folistischer Mitwirkung von Doris Wal---e. :». Schmalnaucr, G. Funk nnd O. Hörnig zur Ur- aussühruug kommen. Karten bei Ries und in den Kanzleien der Drcikönigs- und LukaStirchc. Ter Reinertrag ist für die Kriegs beschädigten bestimmt. -f* Von der Leipziger Universität. Der ordentliche Pro fessor für neutcstamentlichc Theologie an der Universität Rostock Lic. theol. Hermann Strathmann ist von der theologischen Fakultät der Universität Leipzig zum Ehren doktor der Theologie ernannt worden. Die ehren volle Ernennung erfolgte wegen der Verdienste Strath- manns um die Erforschung der alten christlichen Sitten- leyrcn, besonders der Lehre Calvins. -f* „Figaros Hochzeit" bei Reinhardt. Aus Berlin wird uns geschrieben: Dos Deutsche Theater brachte die seit langem angckündigte und mit Spannung erwartete Inszenierung von Beaumarchais' Lustspiel „Figaros Hochzeit". Die politische Satire, die in dem Stück steckt und sich andeutungsweise in mancher Beziehung auch auf die heutigen Verhältnisse anmenbcn läßt, weiterhin die Dankbarkeit dieser literarischen Aufgabe und schließlich, aber nicht am wenigsten die Fülle der bildhaften und szeni schen Möglichkeiten haben in diesem Fall ein Unternehmen veranlaßt, dessen mannigfaltige Probleme in wirklich glän zender Weise gelöst worben sind. Der bewegliche Geist und die nimmer müde Ironie des Beaumarchais wurden In einen Rahmen gebracht, der schon an und für sich sehenswert ist. Neben Reinhardt gebührt trotz -er in allen Rollen durchweg vorzüglichen Ausführung der Hauptanteil an der glückliche» Gcsanttwirkung diesmal dem Maler Ernst Stern, der in Dekorationen und Kostümen, in einer Ver schmelzung von Rokoko und spanischer Pracht Bilder schuf, die an sich bereits für die Berechtigung dieser Inszenierung genügend starkes Zeugnis hätten oblegen können. Im Mittelpunkte der dem dichterischen Wesen des Beaumarchais mit seinem Verständnis nachspürcndcn Aufführung standen Max Pallcnbcrg und Camilla Elbenschütz. Paüenbcrg spielte den Figaro, den man einst in Berlin durch Josef Kainz verkörpert sah. auf seine Weise, mit den besonderen Ausdrucksmitteln seines charakteristischen Talents. Er ist mehr scharf als biegsam, mehr sprunghaft als geschmeidig, und stellt einen Figaro auf die Beine, bei dem man durch alles Feuerwerk der Rede den Menschen zu erblicke» vermag. Frau Eibcnschtttz, die im Rahmen des „Deutschen Znklus" schon mehrfach durch eine Steigerung ihres Könnens überraschte, hat diesmal in Launc und Grazie den Höhepunkt erreicht., Bon den übrigen Darstellern, die sich diesmal ausnahmslos zu einer tadellos ineinander*, greifenden und sich ergänzenden Gesamtheit vereinigten, trugen Else Heims, Else Eckersberg. Otto Ge bühr, Max Gülstorf f, Paul Biensfcldt und EmilIannings am meisten zu dem Erfolg bei, der sich in einem Beifall äußerte, wie er bei den gelungensten Erst ausführungen kaum übcrtrofscn werden kan». f* Bo« der Münchner Staatsbibliothek. Die Münchner Schriftstellerin Helene Raff hat der Hof- und Staats, bibliothck in München ein reiches Geschenk gemacht, indem sie der Briessammlung den gesamten Briefnachlaß ihres im Jahre 1802 verstorbenen Vaters, des Tondichters Joachim Raff, überwiesen hat. Rund tausend Nummern umfaßt diele Korrespondenz: besonders reichhaltig sind Briese Hans v. Bülows, sowie Briefe Rafss an seine Braut und nach malige Gattin Doris Genast vertreten. -f* Sech» Sriegsorden für einen Schauspieler. Der Oberstleutnant und Regimentskommandeur Grimm in einem Reserve-Jnfanteric-Regiment wurde für sein tapferes Wirken an der Somme mit dem Kreuz der Ritter des Hohen» zollernschcn Hausordens mit Schwertern ausgezeichnet. Oberstleutnant Grimm war bis zum Ausbruch des Krieges unter dem Namen Provence ein hervorragendes Mit glied des Geracr HofthcaterS. Mit der neuen Auszeichnung hat sich Oberstleutnant Grimm den sechsten KriegSorden erworben. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse hatte er als Major anläßlich des Sturmangriffes aus Apern er.
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