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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131115025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913111502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913111502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-15
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
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Dresdner Nachrichten Nr. M Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. Auf der Tagesordnung steht die Wahl »ud Konstituierung der Deputatione«. Abg. Hettner tnatl.s: Nach 8 23 der Geschäftsordnung haben die Deputationen ans höchstens 15 und mindesten» 10 Mitgliedern zu bestehen, .ich beantrage, von dieser Regel, wie schon in, vorige» Landtage, abzuweiche» und in die Rechenschaftsdeputaiioii >5, in die übrige» Deputa- tionen >6 Mitglieder zu wählen. — Die Kammer erklärt sich hiermit einverstanden und wählt die Deputationen zurnssweise nach den gedruclt vorliegenden Vorschläge». Die Sitzung wird hieraus >0 Minuten unterbrochen, damit s»ch die Depntationen konstituieren können. Nach Wieder eröffnung der Sitzung erklären die gewühlten 'Vorsitzenden, dab die Deputationen sich solgenderniaken zusammensetzcn: Beschwerde- und Petitions-Deputation: Abgg. Biener, Braun. Elans;. Donath. Drescher. Friedrich l-'. Lchrisl- fithrerl. Hausse 'Vorsitzender!. Hettner il. Vorsitzen- der>, langer iEbemnitz!, sttichter, Dr. stivth. Schade. Schmidt iEhemnttzj, Schmidt lnreibergl, Schulze, Singer s>. Schrift führer!. Wilde, Dr. Zövliel. 8tcche»»chaste--Dev»tation: Abgg. Barth il. Schrift- fiihrerl, Beda «2. Schriftführer!. Deininler. Dr. Dietel, F r ästdorsll. 'Vorsitzender!. Bleinhemvel Vorsitzender!, Kuiitzc. Linke. Posern, Sammler. Schiebler, Schönseld, Winkler, Wunderlicii. Zinniccr. Finanz-Deputation -V: Abgg. Binders >-. 'Vvrsitzendert, Bairer. Dädritz. Döhlcr. Fleiß »er. Dr. Häbnel l> 'Vor sitzender!, Harter. Hofmann. xteiinling. Koch, Müller tZwickan. l. Dchrislsülueri. Dr. Schau;. Schreiber >3. Schrist- Ntstrerl. Dchwagcr. Sindcrmann, Dr. Steche i'2. Schrist- jührer«. Wapplcr, Wirtln Fiuanz-Depntalio» k?: Abag. -Neuer. Easian >1. Sciirift- führeri. >9 > e i s b erg iI Bornhenderi, >9üntt!er, Hc»- inann i!. Dchrislsuiireri. Füge. Bnovloch j2. Schriftführer!, Kvckel. franste. Nkehnert. Nkerkel. Möller iSchönefeld!. Dr. Niethammer. 'Nitzsäike iLeutzsch!, Ükenlsch Borsitzenderj, Noch. Schnabel, Wittig. Gesetigebnngs-Dcvntaiion: Abag. Dr. Böhme. Brodaus l2. Vorsitzender». Frenzel »Schriflftihrer!, «töpfert iSchrift- siihrcr!. »üreniich. Hartman». Heidt. Dr. Baiser. Lange iLeipzig. Schriflsnhrer!, Langilammer, Dr. Löbner. Dr. Mangler, 'N'itziche »Dresden!. -Nein. Dr. Senfcrt, Dr. 2 p i e st il. Vorsitzender!, Trüber, llhlig. Aus der Ncgisirande kamen einige ü» Anlräge und Interpellationen der verschiedenen Fraktionen zur Ber- lesnng. Der Präsident teilte n. a. init. das; die Arbeiten der Finanz-Deputation B io gefördert werden sollen, das; noch vor Beginn der Weihnachisferien die erste Lesung des EiatS beendet werden kann. Die allgemeine Bvrbera t n n g des ElatS s»u bereits am Dienstag oder Mitt ivoch der übernächste.» Woche beginnen. Nächste Sitzung: -Noiitag, !7. -kovember, nach mittags 3 llln: Allgemeine Borberatnng über Dekret N, «9esetzentivurs wegen der vorläufigen Erhebung der Sten ern lind Abgaben im .'fahre >914. Sertliches und Sächsisches. Dresden, 14. -koveinber. * Die Neue des Bönigs nach Partcnkirchen und München. De. Majestät der Bönig trat gestern abend >0 Uhr >5 Minuten die mehrfach erwähnte Neue nach Partenkircheu. München und Tnrvis an und traf heute früh um 7 Uiir 50 Minuten ans dein Hauptbahnhvse in Mün ch e n ein. Zum Empfange waren anweiend der sächsische Gesandte F-reilicrr o. priesen, der >Besanötichaitsattache o. Dzienibowski. der Generalkonsul Wilmcrsdvrser n. a. Der Bönig fuhr nach kurzem Ansenkhalte, ivälirenddessen er aus dem 'Bahnsteige promenierte, mit Sonderzug nach Garmisch iveitcr. um seinen erkrankten Bruder, den Prinzen Mar. besuchen. Auch der Gesandte und der Attache inhren mit. Die Abfahrt des Svnderznges er folgte um 5 ikh,> ist Pi'innten. Als kurz nach 10 Uhr der Bofzilg in den Bahnhof von Garmisch einfnhr, entgleiste der Gepäckwagen kllrz vor der Station aus unbekannter Ursache, so das; der Bönig im dreien ausslcigen und sich zu Fns; nach dem Bahnhose begebe» mnftte. Berlesti wurde bei dein Un fall niemand. Am Bahnhöfe wurde Bönig Friedrich Angnsr von seinen! Bruder, dem Prinzen Mar, emp fangen. der mit Dr. Wigger, dem Besistcr des Knr- heims. cingclrofsen war. 'Bach der Begrüstnng begaben 'ich die Fürstlichkeiten nach der Partnachktaunn. Die Rück- kehr erfolgte nachmittags 1 Uhr und die Ankunft in M n n chcn um ' Uhr 52 Mtiinlen. -lach dem gnsgeftellten Pro grgmme findet sodann vssizieller Empfana durch den bäu rischen Hvs statt, Es werden sich n. a. cinfinden der Bönig, die Prinzen des Böniglichen Hanscs und sämtliche Staais- minisler. Das .Infanterie Leibregiment mit den un mittelbaren Borgeiestte» erweist die militärischen Ehren, .ln der Böniglichen Nesidcnz wird der Bönig von Sachsen sodann durch die Böniain und die Prinzessinnen des bau rischen Böntashanscs begrnstk werden. Um VU lllir ist .ramilicntakrl und »in b llhr iecstvorstetlnng im Bönigl. Nesidcnztbeater. morgen sind »»nächst eine Besichtt. gung de» Por»ellankabinett». Besuche bei alle» Mrstltch. ketten, ein Besuch de» Ratkiause» und die Besichtigung de» Alpinen Museums und de» Denkmal» des Prinz-Regenten Puitpold vorgesehen. Um 1 Uhr mittag» ist frühstück beim sächsischen tUcsandten, um 7 ttdr abend» Htglatafel tin Ho ballsaale der Residenz. Um v>!! Uhr erfolgt die Abreise de» Bönigs Friedrich August »ach Darvi». Zum Ehrendienst sind befohlen der Kommandierende General de» >. Armee- kvrp» v. Liilandrr. Oberst rutschet und Oberleutnant von Wächter. — Heute morgen sind der Minister des Auswärti gen. Graf B i b t h n m v. Cckstüdt und der bayrische Ge- sandte in Dresden, Graf Mvntgela» in München ein» getroffen. Ueber den Unfall des königlichen Sonderziiaco bei Partcnkirchen teilt die Eisenbahiidtrcktion Münch.» mit: Bei der Einfahrt des heute morgen um 8 Uhr tv Minuten nach Garmisch-Partenkirchen abgegangenen Sonderznge» Sr. Majestät des König» von Sachse» in die Station Gar misch-Partenkirchen stieg der als erster Wagen nach der Lokomotive lausende Gepäckwagen ans und ent gleiste au» vorerst noch »»aufgeklärter Ursache. Der Wagen siel um und wurde beschädigt. D e r l e st n » g e n von Personen sind nicht c i n g e t r c t e n. Die Ein- und Ausfahrt in der Richtung München war eine halbe Stunde gesperrt. —* Nunmehr wird i» der „Wiener Zeitung" amtlich die Ernennung des österreichisch-ungarischen Gesandten in Athen Frhr». v. Braun zum Gesandten in Dres den unter gleichzeitiger Bcrlcihuiig des Ordens der Eisernen Krone l. Klasse veröffentlicht. —* Der Borstelwr des Hernsprcchamtes in Dresden, Delegraphenöircktor Schulze, ist von Dresden ver lebt worden. An seine Stelle tritt der Obcr-Pvstinspcktor P i l v. —* Der König hat genehmigt, das, der spanische Konsul Geh. Kommerzienrat v. Lüdcr in Dresden den Stern zum Komtiirkreuz des spanischen Ordens Isabellas der Batholischen annehinc und trage. — * Die Krcishanptmannschast Ehemnist hat dem Schnl- knaben Walter Schenkel in Frankenbcrg für die Er rettung eines Kindes vvm Tvdc des Ertrinkens eine Geld- belvknung bewilligt. —* Todesfall. Am 10. November starb hier, wenige Tage nach Bvllcndung deS 85. Lebensjahres. Herr Bürger meister a. D. Karl Heinrich Emil G ii n st e l. Ekirenbüraer der Stadt Rötha, wo er länger als 25 Jahre, bis 1006, „IS 'Bürgermeister amtierte und die Stadt zu gedeihlicher Ent wicklung brachte. —* Der Wendenpfarrer Jacob s. Am l2. November starb in -sausten der Pfarrer ein. zu 'Ne säurst st Ernst FohanneS Georg Facob, Lic. theol. b. o„ der Bruder des am 28. April d. I. in Dresden verschiedenen HofratS Prof Dr. IolianneS Jacob, des ersten ReligionslehrerS am Bönigl. Gnmiigsium zu DrcSden-Ncustadt und Studien direktorS der Prinzenschule. Die beiden Brüder haben dein Banstner Stadtmusenm die zwei „Jacob-Zimmer" gestiftet, die den Glgn.zpunkt des Museums bilden. Pfarrer Jacob ist vis zu seinem Tode der wendischen Sache stets ein eifri ger Förderer gewesen. So hielt er auch lange Zeit die wendischen Gottesdienste in der Kreuzkirchc zu Dresden ab. —* Eine Fischerei-Ausstellung wurde heute vormittag im städtischen A u S st c l l n » g s p a l a st eröffnet, ver anstaltet vom Sächsischen I-i s ch c r e i v e r e s n. Es ist die am reichsten beschickte Ausstellung, die der Bcretn bis her veranstaltet hat. In der sich östlich an die Kuppelhalle der Stüllel Allee anschlicficnden geräumigen und sehr Hellen Ausstellungshalle stehen diesmal nicht Käsige für Hühner. Kaninchen. Bögcl oder Kojen für Hunde, wie schon so oft. sondern Wasserbehälter für Fische. Eine wohltuende Stille umgibt den 'Besucher, denn alle die Karpfen. Schleien. Karauschen. Salmoniden lieben, im Gegensatz zu den Hähnen oder Hnnden. absolute Ruhe: sie sperren zwar auch fortwährend die Mäulchen ans. aber nur, um Atem ;u holen, -kur das Rauschen der seinen Wasserstrahlen, die i» die Glnsbehälter zischen, klingt durch den Raum: wenn man die Augen schlicht, wähnt man sich n» einen Wnld- bach »ersetzt. Und blickt man nniher. so schnellen auch wirk lich die flinken Forellen durch die Wellen des sprudelnden WasserS. Wahre LtaatSkcrle von Karpfen, die schon den vierten, ia de» sechsten Sommer erlebt lmben, finden sich unter den Znchtsischen. 'Aber auch vicrsömmcrigc Schleien. Baranschen. Forellen und Saiblinge bewerben sich um die schonen Preise. In Klasse 2 findet man die Marktsischc. in Klasse 3 die ZuwachScrgebnisse aus Klcintcichnstrtschaficii. Ansterdcm hat die an der Fischerei beteiligte Industrie ihre Erzeugnisse zur Schau gestellt. Als Preisrichter waren von Dresdner Herren Rittergutsbesitzer Böhme r-Klix, Forstmeister a. D. Nreitseid »nd Privatmann Fried rich tätig, ferner Dcichwirt Jank and Neida-Mühle, RitkergutSpächter Mangcr-EottbuS und Fischcreibesitzer Linke-Tharandt: die Lcitnna der Ausstellung liegt in den Händen des Obersten z. D. Grafen Holtzcndorsf- Dresden. als Fischmeister ist Herr Mögel - Spechtshausc» tätig. Eine interessante Bereicherung lmt die Ausstellung durch die Sondcrschau des Forstmeisters Hahn aus Bud- iveiS erhalten, die die Lebensweise der Bisamratte und ihre Bedeutung als Fischfeind zur Darstellung bringt. Der 'Aussteller, der anherdcm einen Bortrag über die Bisam ratte halten wollte, war leider am Erscheinen verhindert. Die Ausstellung ist so fesselnd, übersichtlich und lehrreich arrangiert, daki auch der Lale aus seine Kosten kommt. Glu Besuch der Schau, die noch bi» Sonntag nachmittag 4 Uhr ge öffnet bleibt, ist zu empsehlen: auch die Kinder werden an dem munteren Spiele der Tausende von Fischen, zumal de» prächtige» Goldfischen, ihre Helle Freude haben. Der Eintritt betrügt »0 Pfg., für Kinder 20 Pfg. Im Konzertsaal der Ausstellung fand inzwischen die B e sa tz - I-i s ch b ö r s e stall, zu der sowohl für Nachfrage als auch für Angebot Kaufs- «nd Berkaussltsien auögelcgt waren. llhr schlost stch eine Brrsamm. lund tm selben Saale a»; am BorstandStisch nahmen die Herren RegierungSrat Professor Stegs ich. Fsdetkommis,. besitzer v. Zeh men und Graf Holstendorfs Plast. Unter den etwa dreihundert Besuchern, die sich zum gröst. len Teile ans Nittergutsbesister» und Trichwirten rekru tierten, bemerkte man de» Präsidenten des Landesgesund- heitsainte» Geh. Rat Professor Renk. Professor Steg, lich begrüßte die Bcrsginmlung und hicsi die Vertreter der Behörden und befreundeten Berbände, darunter den Bvr- sistende» de» Böhmischen FischereivereinS Schulrat Wo- Inika, herzlich willkommen »nd erteilte dem Professor Dr. Hoscr tMnncheni das Wort zu seinem Bvrtrag über „Die Reinigung städtischer Abwässer in Fischteichen". Der Red- »er Hut et» Snslem gesunden, das auf der selbsttätigen R ei » ignng de» stillen Wassers durch niedere Tiere »nd Pslanzen beruht. Der Redner sprach leider zumeist io leise, das; der größte Teil seiner streng sachinännischen Ausführungen verloren ging. Sein Reinigungssystem der Abwässer hat seine praktische Betätiaung durch die Versuchs- kläranlagen gefunden, die die Städte München und Straßb» r g angelegt haben. Nicht nur die Versuche mit diesen Kläranlagen, von denen die in Straßburg schon drei Jahre im Betrieb ist. sondern auch Borvcrsnche kleineren Umfanges mit Abwässern von Krankenhäusern. Irren anstalten, Brauereien und Brennereien sind recht günstig verlaufe». Der Redner versicherte, das, die in diesen Ab- ivässern gezüchteten Fische nicht anders ivic die in klarem Wasser gezüchteten schmecken. Mit einer Einladung der anwesenden Fischzüchtcr »ach München schloß der Redner jeinen mehr als einstündigen Vortrag. Ans einige ans der Versammlung gestellte Anfragen gab er erschöpfende AnS- knnft. Landwirt Eonze lSarihuscn. Schleswig-Holsteins schilderte krasse Zustände von Wasseiverseuchnng in Neu- Münster, die eine hohe Zahl vvn Milzbrandfüllcn zur Folge habe. Diese Verhältnisse in Nenuiünster seien das Unhygienischste, ivaS er in Deutschland je erlebt habe. Die Behörden täten nicht das Geringste. Der Fluß stinke so. daß man dort kein Fenster offne» könne. Er werde dem Stadtrat vvn Neninnnstcr das Hosersche System empsehlen. Nachdem der Vvrsistcnde den; Redner für seine segensreiche Arbeit gedankt hatte, gab das Preisgericht - die Resultate bekannt, die wir im Mvrgenblatt veröffentlichen werden. Gras Holsten dvrsf schloß die Versammlung mit einem Dank an alle Aussteller und an die Handwerker, die cö ermöglicht hätten, das; die Ausstellung trotz der schwieri gen Wasservcrhältnisse überhaupt zustande gekommen sei. * Zn den Wegesperrnngen bei HcrrnSkretschen. Zu der Meldung, daß die Fürstlich Elarysche Forstvcrwaltung alle Fußsteige, die durch das Herrnskrctschencr Revier füh ren. namentlich die schönen Partien an der EdmnndSklamm und auch das Prebischtvr, gesperrt habe, bittet die Fürstlich Elarusche Verwaltung das Hirschsche Telegraphcnburcau, scstznstellen, das; neuerdings leine W c g e s p e r r u n - gen vvrgenomrne» worden sind, sonder» daß nur die alten vereinzelten Sperrungen, die für die Sicherheit der Touristen ebenso wie sür den Wildbestanü erforderlich sind, iv e i t e r bestehen. * Universala Esperanto - Asocio. Die Dresdner Mit- glieder der Universala Esperanto-Asoeio «Weltbund zur Ent wicklung internationaler Beziehungen > werden sich morgen Sonnabend, abends 8!-t! Uhr, im Esperanto-Heim, Pirnaische Straße 50. zu ihrer Jahreshauptversamm lung vereinigen. Der Delegierte für Dresden, Herr Johannes Karsch. Dürcrstraßc t5, wird Uber die Tätigkeit im verflossenen Geschäftsjahre Bericht erstatten: derselbe ist auch sonst zu allen Anskünsten überdic genannte Vereinigung, mündlich wie schriftlich, gern bereit. —* Völkerschlacht-Denkmals-Lotterie. Am heutigen vierten Zichnngstage wurden svlgende größere Gewinne gezogen: 300 Mark ans Nr. 6001. ,88 020. ,05 112 : 200 Mark ans Nr. 25 052, 60 207. 00 007, 100 053, 170 118, 180 882: 100 Mark auf Nr. 0547. 20 125. 24 108, 01 040, 08 001, 00 101, 103 025. 104 090, 131 271, 140 208, 140 124, 159 748, 174 527, 170 858. lOhne Gewähr.) * Einbrnchovcrsnch i« eine Sparkasse. In vergangener -lacht Uhr bemerkte der Bäckermeister Scheibe in Vor stadt Uebigan, wie in das gegenüberliegende Grundstück B ö ck l i n st r a ß c 17 zwei unbekannte Männer einen Hand wagen hineinsnhrcn. Da dem Bäckermeister das ganze Ge baren verdächtig erschien, eilte er in das benachbarte Restau rant zur Lindenschänke und schlug dort Lärm. Inzwischen, kam noch ein Unteroffizier der Lnstschisfer-Abteilung hinzu, Bei weiteren Nachforschungen sprangen die verdächtigen Männer über den Zaun und verschwanden durch die Fluren in der Richtung nach Trachau-Nadcbeul zu. Nus dem zwei rädrigen Handwagen befanden sich Decken. Tuchpaniofseln, ferner u. a. eine Wasserstoff- und eine Lancrstvsf-Flasche. von denen die eine die Firma Wasserstoff- »nd Sauerstoss-Wcrke Erla im Erzgebirge 438 und die andere den Namen K. Schmcltcr sr., Lichtcniannc 200 1 trägt. Tie Kriminalpolizei wenn sie auch dem Mozanichen Konzert, namentlich im Andante und Rondo, etwas allzu derb zu Leibe rückten. Bei ihrer am Schlüsse des Abends gebotenen Gabe, ArenskyS „Silhouetten" iLa Eoauelte. Pvlichinelle, La Danscuse nsw.l suchte man vergeblich nacb Beziehungen zu Händel und dem Händel-Vereiu. —är. v* Bom diesjährige» literarischen Nobelpreisträger. Ans Stockholm wird uns telegraphisch gemeldet: In der Zeitung „Positidningen" wird über den diesjährigen Nobel oreisiräger für Literatur, de» Fuder Rabindranath- Tagore, geschrieben: Er ist 1801 in Bengalen geboren ats Solm eines vornehmen Geschlecht-- »nd genießt seit langem in seiner Heimat Bengalen eine» Rns. wie er leinein Tichter Europas zuieil geworden ist. Fm 'Abendlande ist er erst i», letzten Fahre bekannt geworden durch seine Sammlung religiös-mystischer Gesänge, die er selbst in englische Prosa übersetzt hat. Ausstellung Dresdner Künstler im Kunstsalon von bmil Richter. G o t t l, a r d K » e l> l dominiert mit einer iimsang- rclchen Kollektion seiner Werke in der bemerkenswerten Ausstellung im Kunstsalon Emil Richter, zu der sich eine Reihe erster Dresdner Künstler zusammcn- geschlvssen haben. Seine Kunst lnnterlüßt diesmal einen besonders reichen glänzenden Eindruck. Von impressionisti scher Lebhaftigkeit ist die ..Allee im Waisenhaus", ein her vorragendes Stück moderner Malerei, sprühend in der Farbe, dabei höchst subtil in der Zeichnung. Es ist daS Er gebnis besonders glücklicher Lchgssensstundcn. Knehl ist ein echter Meiste» der F g r b e. 'Wie wnnderbgr trästig steht das Rot in dem sein gestimmten „Arbeitende Waisen- hauSmädchen" zum Gesamtlon. ein den hohen koloristischen Werten dieser Schöpfung gesellt sich zarte 'Beseelung einzel ner Gestalten. Tas freudige. lebenbejgliende Not beherrscht glich in de» Wogen reicher Stosflnten die „Lchneiderstubc". Der alltägliche Vorgang ist tnnstlerisch durch das herein- fließende kühle Licht mit einer sein seinen Atmosphäre um gebe». Das Glanzstück der unehi Kollektion aber ist der „Grüne Barockichrauk" in Uchtem grauem Loknltv» der Umgebung —, die Wirkung dieses frische», jngendlrüstigen Werkes wird lediglich durch diese, man möchte sagen, janchzendc Farbe erzielt. AIS Eanaletto unserer Tage bietet er eine Reihe feiner Stücke mit Motiven aus Dres dens reicher Architektur, der bcionnte Schloßplatz mit den höchst interessanten Lichtwirkungrn, der „Tovsmarkt", ans dem die Details so wunderdar durch den mit Farbe zeichne risch vollendet wicdergcgebencn Rahmen fest zusammen- gel'altcn werden, sind die wichtigsten Stücke dieser Serie. Bon dem gelben Licht, das sür die Knebls einer früheren Evvche so oft bestimmend war, ist er ziemlich wcggckvmmen. Die Motive aus der Salzburger PetcrSkirchc und nament lich die feinen FntericnrS aus dem Lübecker Dom stehen im Hellen, kalten Licht deS Tages, daS die Feinheiten der Zeichnung fast plastisch erscheinen läßt. — Mit voll a»S- gereisten Werken ist H c g e n b a r t h vertrete». Seine Tierstücke gewinnen immrr mehr einen ausgesprochen mo- nttinentalen Eliaraktcr. Tic Pserdcgrnppe. überflutet vvn blauem Freilicht, ist ein ganz hervorragendes Stück, das t» jeder Galerie Figur machen würde. Das Licht ruft ganz wnnderbare koloristische Stimmungen ans den wuchtig auf gehanten Pserdeleibern hervor. Auch das „Jungvieh aus der Weide" »nd die „Rübencrntc" sind die Ergebnisse voll- lastiger. ziclbewußter Kraft. In die Geheimnisse deS Ent stehens führen den Beschauer einige Kohlcstudien. Es ist sehr interessant, zu sehen, wie sich in dem breiten, vollen Strich schon die ganze Art deS Künstlers ankündigt. — Bon Otto Gu s; mann sieht man das Bildnis einer Dame in rotem Tuch gegen grünen Hintergrund. Das Gesicht hebt sich fein und dnrchgearbeitet an- den grellen Farb kontrasten heraus, aber das Werk, als Ganzes betrachtet, wirkt hart, fast unfein. Einen stärkeren Eindruck gewinnt man aus den Studien zu den Gemälden des Prunkauf ganges im neuen Rathausc. Die Studien sind nur auf Fernivtlkung hin zu betrachten. Sowohl die weibliche Figur des „Opfermuts" wie die beiden männlichen Halb akte zur >.Arbcit" drücken den Gedanken, der der Schöpfung zugrunde liegt, in überzeugender Weise aus. Trotz des durch die Umstände bestimmte» monumentalen Eharakters dieser Entwürfe sind die Details nicht vernachlässigt —. es gibt in den Studien künstlerische Partien vvn hohem Reiz. Ferdi » and Dv r s ch, der ja eben erst eine Kollektiv ausstellung bei Arnold hatte, ist in dieser Gruppe mit mehreren gcichniackvollen Interieurs, darunter ein kühl wirkendes, aber tonig sehr feines, gelbes Zimmer ver treten. Bemerkenswert durch zarten und doch energischen Zusammenschluß der Farbwerte ist das blaue Innere einer sächsischen Bauernstube — ein kleines Kabinettstück. — Durch Motivwahl ist Fritz B c ck e r t Dorsch verwandt —, auch er bevorzugt Inncnräume, durch das bunte Spiel des hercinslutendcn Lichts anziehend. Das „Ahnenbild" er hält weniger durch das junge Mädchen, das zum Bildnis einer Dame in der reichen Pracht deS siebzehnten Jahr hunderts ausblickt, koloristische» Leben, als durch den weiße», mit rotem Scidensioss bezogenen Stuhl. Dieser kecke, mutige Farbsleck ist sür die Wirkung des Bildes ent scheidend. Zeichnerisch gut, aber allzu nüchtern, ist der satbknhlc Schloßlorridor. — Wilhelm E l a u d i u S bringt ein großes Galcricbtld „Die Zuschauerinnen" zur Ausstellung, in dem seine Kräfte gesammelt sind. Man muß sich die GußmannS etwas auS dem Kops schlagen, wenn man ihm gerecht werden will. Auf einer Bank sitzen Frane» in schwarzer Volkstracht, dazwischen ein Kind im Kleidchen von kräftigem Blau, der Hintergrund ist neutral gehalten. Scbivarz, Blau und das unbestimmte Grau-grün geben einen harmonischen Klang. Dem Maler kam es ober weniger hierauf an, al» ans das charakterisierende Durch- arbciten der lnftaesnnden Gesichter, in ihrem wechselnden Ausdruck die Wirkung wiedcrzugcben, die das Geschaute anSlöst. Hier hat Claudius, namentlich durch vertiefende Zeichnung, llcbcrzcugendes gegeben. Von liebenswürdiger feiner Seite zeigt sich -er Künstler noch in einem bunten „Vorstadtgarten" mit weiter landschaftlicher Perspektive und in -cm „Blühenden Septembermorgen". In den Aquarell- und Temperastndicn stört die völlige Hingabe an das Detail, wodurch leicht ein kleinlicher Eindruck erzielt wird. — Studien von I o h. Ufer, ebenfalls in Aqua rell und Tempera, zeigen landschaftliche Motive und Inncnräumc —, das Verlausen der Farbe bei der Wasser- farbentcchnik hat nicht aus allen Nlätter» die erwünschte Wirkung hcrvorgcruse». In der Wiedergabe eine» Innen- raumcs mit dem Blick in einen zweiten ist der Vorder grund völlig verwaschen —, man möchte fast an einen Un fall denken. Eine Reihe von Studien und Handzeichnungen, für de» künstlerisch Fühlenden nicht weniger fesselnd als ausgcführtc Werke, runden die Ausstellung als eine wert volle Erscheinung zeitgenössischen Kunstschaffens tn Dresden ab. Hartwig.
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