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zugeicriigi worocn; «evreres cmpaii vic »aperen v»igaven ' nngesähr 900 Holidci- und Parallelzügc. Der Wegfall der billig Sonderzügc nach Dresden, deren Verkchrszeiten in der Nacht v> Psiiigstsvnnabciid zn Psingslsoiintag siele», bietet der Staatsbai tee.' uni ,i> P>u, ,nr vcis ca«>»ce>>, serde - A n s st e l IIIII g sanden ni statt, Im Prcisivniigc» cr- 158, Schinimelivallach, I, Preis, StaatSbabnVerwaltung ln umfassender Weise Dispositionen ge- troffen und auf allen Hauptlinicn, sowie zahlreichen Nebenlinien, sa sogar aus einigen vom Ausflnasverke!» besonders bevorziialcn Schinalspurlinicn zuin bcvorstebcndci» Psinastscste durch Anfnapinc von dergleichen Zuge» vorgcsorgt. Diele Dispositionen sind vom Fcchrdikiistbnrec»« derKönig! Generaldirektion ausgestellt und in emeni 155 Triicksciten uuisasscndcn Hcstc dieser Tage den Stationen zugcscrtigt morde»: letzteres enthält die näheren Angaben für — . ^ vom Staatsbahu- Verwaltung die Möglichkeit, dem Zngsperioiial in erlvüuschtcr Weise Nachtruhe zu gewähren und es Tags über zu den Hauvlvrrkebrs- slmideu, zu welchen crfahriliigsgemäß ein vermehrter Zuzug von Reisenden unter allen Umstünden zu erwarten steht, zur Versnguna zu haben, Für die Linie Dresden-Ebemnitz-Rcichenvach i, P, sind allein IN Parallelznge zu sahrplamnäßigen Züge» vorgesehen, die sich aus die Tage vom Freitag vor bis Sonntag nach Pfingsten vcrtheilcn. Aus de» Psingilionuabend, den Pfingstsonntag und aus den dritten Feiertag, an welchen Tagen ersahriiiigsacmäs; der stärkste Berkehr austritt, fallen uatiirlich die meisten Parallelzügc. Der Dresdcn-Rcichenbachcr Linie folgt die Dresden Bvdenbachcr Liuie mit 115 derartigen Zügen, dann die Leipzig sitiesn und Lcipzig-Döbeln-Tlesdiier Linien inil zusannne«, 122.Zügen, hieraus die Dresden-Görlitzer Linie mit »7 Zügen, die Leipzig Hoscr Linie mit 88, die Ehcmnitz-Auc Adorfer und Ehemnitz-tttiesaer Linien mit je 28, die Bischofswerda Zittauer und Eibanftstcichenbcrgcr Linie» mit 2t, die Ehcnniitz-Bvrna-Lcipziger und sticichcnbach i V, Plauen-Egerer Linien mit je 2", die Werdau Schwarze»- bcrger Linie mit l!>, die Ehcninitz-Reitzciihniner Linie mit 17, die Ebeninih Aiinabcrger Linie mit und die Glaucha» Ziemer Linie mit li> Zügen, Die übrigen Züge entsallcu ziini grösiten Theile aus Nebenbahnen, Hieraus läßt sich erkennen, wie viel Mühe und Arbeit die Vorbereitungen beanspruchen und welches Ans gebot von'Maschinen, Wagen und Falnpersonal zur Bewältigung des ninfangrcichcn Psiugstverlehrs nothig icin wird - Zn Folge des schnell ciugetrctcueu schonen Wetters lieg die Kommission der Deutschen Kunstausstellung »och am Sonntag Nachmittag das erste Eonccrt im Ansslclliiugspark abhalteu, Essollen »uiunehr dieEonccrte nachs>Noglichteit regelmäßig stattsinden. Heute wird von 2 bis >F!> Uhr das Artillerie Musik korps im Parke bei günstiger Witterung ronccriiren. Bon >/,8Uhr Abends ab beträgt der Eintrittspreis nur tX'Psg, siir das Eoneert, — Bei der Dresdner Pferde A u s sie noch folgende Präiiiiirnuge hielten G Stensbeik für Nr. 1 Lajos Weiß für Nr, 188 II. Preis, Posner für Rr. 87, III, Preist im Preissayrcn Stcuzcl sür Nr. 8l I., Nr. 92 II, Preis, Struck und SlomSkn für Nr, 209 und für 21V I, Preis, Unter den Ausstellern ist neben Posner - Ebemnitz, Noscnseld Leipzig und Zoachimsthal-Berlin auch dieses Mal Gustav e-tensbcck-Tresdcn in erster Reihe mit Preisen bedacht worden jüi Reitpferde: Nr. I tb hellbraune Stute I, Preis, Nr, I I! Rappstnte II. Preis, Nr. 1t5 dunkelbrauner Wallach III. Preis, sowie sür Nr, 12', 13b, 119 silberne Medaillen, zu welchen noch ein II. Preis für Zweispänner Nr. Pli und 122 und ein III, Preis für Einfpänncr Nr. tz!9 hürzukommen. Nachstehend bringe» wir unseren Lesern cüic vollständige Liste der vrämiirtcn Aussteller: Unter den Viererzügcu für Karossiers Posiier-Ehemnik III. Preis, siir mitt leren schlag Joachimsthal I, Preis, Nosenfcld II. Preis, Schwarz und Barcheles te III. Preis, sür Jucker Joachimslhal I. Preis, Weiß II. Preis, Tiegel von Liudenkron III. Preis. L Zwei spänner. Für Karossiers Posner I und II Preis, siir mittleren Schlag Roscnseid-Lcipzig I., Stensbeck II., Rosenicld und H, Barcheles III. Preis, siir Jucker Gebr. Schwarz-Berlin I. Preis, Lajos Weiß II. Preis, Struck und Slomsk» III. Preis, überdies Georg Boigt-Dresdc» und Ernst Kvbn Komota» Medaillen. V, Einspänner: Roicufeld-Lcipzig^I., Biala'chewskp, Barcheles, Gersou .1. Preis, Stcijsbcck und Lteuzcl III. Preis. Am beste» ein- und vorgesahrcuc Pserde führten vor: Bicrcrzügc: Pomer >Nr. 117, 118, 12», 102) I, Joachimsthal II.. Schwarz III, Preis, unter de» Enlpäiiucrn: Nr. AK, von Bialaschcwsln und Ätr, IM von Stensbeck II. Preis, Unter den Bescher» vrämiirtcr Reit pferde theilten sich Stensbeck und Levi Berlin in die I. und II, Preise, Erstercr erhielt ucbc» Kobu-Komotau noch eine» IU. Preis und 2 jildernc Medaillen, deren noch Lajos Weiß, Stemel, Levi und struck L Slamskn theilhaftig wurde». Unter den Arbeitspferden erhielten 'Nr, IN, und 1!Xl von Robert Llugnstin- Lobel» den I.. Nr 251 und 2-52 von ,H. Strchle-Lichak den II,, Nr, 229 und 231 von Großinanu L Sohn den III Preis, Gebr. Fischer in Eichap und Ricia für Nr. 12 und 12 eine silberne Medaille. Unter der sächsischen Zucht nahm der Fohlcnanfzncht- vcrei» sür das Königreich Sachsen 1 Prelle entgegen: Nr. 529 I, Preis (200 Mark!, Nr. 51 l U. Preis «150 Marti. Nr. 511 . III Preis «100 Mark«, Nr, 515 silberne Medaille, dergleichen eine solche Ritter und Edler von Octiiiger-Missci«. In den beiden Sport hallt» wurden sieben silberne Medaillen und sieben Diplome vcr- theilt, Bon Dresden erhielten erstem: .Hcrrmann, Risse, Gtäicr, Köhler, Richter, von lichteren . Lieber und Keil, Metzler und Schlagchahn. Die ausgestellten Artikel sind in der Svnntags- Nunimer bereits ansgefichrt. — Einen Bcrkehr. wie er in diesem Frülpabr tvohl »och nicht daaclvesen, brachte der vorgestrige Sonntag mit seiner prachi. volleii Witterung allen Berkchrsnnsinltcn, Schon von de» irühesteii Morgenstunden au sah man Hunderte nach den Bahnhöfen und Dampfschiffen eilen, um den laugcntbehrte» Ausflug in die Früh lüigsnatur zu unternehme». I» den zeitigen Nach»iittags>t»udeu erreichte der Berkchr seinen Hohepunlt und mnu hatte vielfach Mühe, »och einen Plast im Ellcuhahuwagen oder aus dem Dampf schiffe zu erhalten Aehnlich war cs in den Abeudstunden vci der Rückbeförderung der nach Tausenden zäblcndeu Ausflügler, Ten Hauptauthcil am Verkehre hatten die Eisenbahnen und hier waren wieder am bevorzugtesten die Lößnitz und die Sächsische Schweiz. Außer den zahlreichen sahrplaiimässigcu Soimtagszügen mußten ani vorgestrigen Sonntage noch iiisgesammt 22 Svnderznge ans den hiesige» Bahnhöfen zur Abfertigung gebracht werden, Bom Hauptbahnhofc üi Altstadt kamen 10 solcher Züge — I »ach und von Tharandt, 6 nach und von Schandau - tu Berkchr; der Leip ziger Bahuhvs benöthigtc sogar 12 Svnderznge nach und von Meißen: ans dem Friedrichstädter Bahnhofe kamen 5 Sonderzügc noch und von Eossebarrde und aus dcni Schlesische» Balmhofe 1 Sonderzügc nach und von Radeberg zur Abtastung. Der Falir lattenverkanf betrug auf dem Leipziger Bahnhöfe allein nach den Lößnistortjchaftcn nahezu 2t-X« Stuck, ans dem Friedrichsiädter Bahnhose nach den Vororten links der Elbe gegen ÄVv Stuck und aus dem' Schlesischen Bahnhose nach Heidcstationen 20V0 Stuck, In Radcbeul gelangten über 12VV Fahrkarten und in Köstschcn- broda gegen 55» Fahrkarten allein nach Dresden zur Ausgabe, — Der Verein zur Begründung und Unterhaltung von Volts- hcilstättcn sür Lungenkranke im Königreich Sachse» hielt am Sonntag in A u c r b a ch seine diesjährige Gcneralversannn- lung ab, nachdem am Abend vorher in der Heilstätte Albertsbcrg eine Sitzung des Vorstands stattgefnuden hatte. Der Borsitzeiidc des Vereins. Herr Geh. Kommerzienrat!) Georgi-Mvlnn erstattete Bericht über die Bcrcinsthätigkeit im Jalnc 1898. Die neu zu errichtende Heilstätte, die zur Ausnahme wirklicher Lungenkranker bestimmt ist, soll den Namen ,,CaroIagrnn" führe». Die Kosten der Errichtung der neuen Heilstätte nach den Plänen des Herrn Architekt Tscharmann-Lcipzig werden etwa 125,«XXI Nil, betragen. — Plaucnscher Gru » d. In einer Einwohnerversamm lung von Hainsberg und Umgegend erstattete Herr Gemeindevorstand Lanbtagsahgeordncter Rudelt-Denden einen zweistündige» Borlraa über die Thätigkeil des letzten Landtages, Das Hauvt- Jntcrcsse bot, die Anlegung des neuen Bahnhofes Hainsberg. Von dem Herrn Vortragenden wurde der Nachweis geliefert, daß diesem Pwickte, nach welchem lediglich ans Rücksichten des Güter verkehrs die Pcrsoncnhaltcstellc um 2 bis lvv Meter lnicht aber um einige Kilometers im Flurgebict Hainsberg nach Denben zu verlegt werden soll, sowohl seitens der «staatsbnlnwcrivaltuiig, des König! Finanzministeriums als auch des Landtags die eingehendste Erörterung zu Theil geworden sei, sowie daß die früheren selbst von persönlichen Beleidigungen gegen den Herrn Vortragende» nicht freien Prcßartikel de» Thatsachcn nicht cntsorcchen. Sicht liches Interesse bot hierbei die von Denben angestrebte Bereinig ung der nur 3 bis 1 Kilometer auseinander gelegene» Seknndär- liiiien KipSdors-,Hainsberg nnd Potschappel-Nossen durch Einschalt- msg einer Zwischenschiene in das geplante Industriegleis und die Ermöalichung des Halte»« der Schnellzüge in Hamsberg oder Pötschnpoel. ß — In den lctzlocrgangeiic» Tagen Häven die anhaltenden Niederschläge einen Tbeil der Bäche und Flüsse des R i e s e n- gebt rares zum Anschwellcn gebracht, auch haben an wenigen stellen für einige Stunden an sich nicht erhebliche Ausuferungen stattgefunden. Die Gebiete der im Gebirge gelegenen Ortschaften sind auch hiervon vollständig befreit geblieben. Von irgend »vel- che» Beschädigungen an Gebäuden. Wegen oder Stegen im Ge birge ist keine Rede. TageSgeschichle. Deutsches Reich. Ter Kaiser und die Kaiserin trafen gestern Nachmiltag kurz vor I Uhr mittelst Sonder-Zuges von Wiesbaden in Homburg v. d. Höhe ein und begaben sich in einem viersvännigcn Jagdwagen unter den Hnchrufen des zahl reichen Publikums nach der Saalbmg zur Besichtigung des alten Römerkaslclls Der vcntsche Botschafter nnd der Mmineattachü bei der deut schen Botschaft in Paris sind gestern früh zur Friedens konsercnz nach dein Haag abgereist Während der Abwesen heit des Grafen Münster snnktionirt der erste Sekretär der deut schen Botschaft als Geschäftsträger Auch bezüglich des vrcnßllchen Lnndjngcs wird in Regierungs- kreise» die Beringung ernstlich erwöge«« im Hinblick daraus, daß sich die Dnrchberathnng der Jusiizgeietzc in« Plenum selbst bis in den Hochsommer hinein nicht wird ermöglichen lasie» Es ist aber iwthwcndlg, diese gleichzeitig mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch in Kraft trete» zu lassen. Wenn deinnnchsi die Vertagung Ende Juni oder Anfang Znli erfolgt sei» wird, soll im Eltober behufs Erledigung der Jnstizgc«etzc der Landtag von Neuem zusammcn- treten. Durch die iüdasrrlanllchcu Bläiter geht eine Erzählung, wo nach der dcuts ch eKonsul in P r ä t o r i a , als er ans den Wunsch des neuen österreichischungarische«, Konuils diesen beiden« Staatsiclretär Reitz ellisührcn wöllie, längere Zeit im Korridor unter anderen Besuchern warten mußte, obwobt die Zusammen kunft vorher vereinbart «vor; als Grund, weshalb die beiden Konsnln ersucht wurde», zu warte», ward eine Unterredung an gegeben, welche Herr Reitz gerade mit den« Dr, Lepds, den« Ver treter der Revublik in Enrvva, hatte. Nachdem Ne beiden Herren de» Staatssekretär zwei Mal an ihre Anwesenheit hatten erinnern lassen, gingen sie fort. Ter deutsche Konsul richtete an Herrn Reitz eine scharfe Beschwerde, woraus dieser, »nchdcn« er zuerst ei» „Mißvcrständniß" vorziochiebcn versuchte und «ich damit entschuldigt Witte, bei dem deutschen Konsul eijchic» und diesem andeutetc, däß Dr. Lends die Schuld trage. Tics soll auch ein anderer hoher Beamter der Republik mit den Worten besiätrat haben: „Lcpds crtlärte, er «volle seine Revanche sür Berlin haben, und er hat sie gehabt!" Herr Lends «oll bei seiner letzten Anwesenheit in Berlin iiicht io rasch, wie er cs wünschte, bom Kaller empfangen nnd nicht znfriedcngestcllt worden icin. Die „Deutsche Tagesztg." bemerkt dazu: „Wir bezweifeln die Wahrheit dieser Erzählung anS äußeren und inneren Gründen. Um mit dielen anzusangcn, so halten «vir die Staatsmänner Transvaals, und »amciitlich den Dr Lepds nicht siir »ngeichickt genug, um ihren« etwaigen Verdruß über die »altnng der deullchcn Regierung ans io vininpe Weise Ausdruck zn geben und dabei nicht nur den deutschen Konsul, sondern zu gleich auch den Vertreter der den südafrikanischen Wirre» gänzlich «erirstchendeii öfter« cichijch-nilgarllchcn Regierung zu brüskirci«. Ferner aber, selbst wenn Tr. Lepds eine solche überraschende Dummbeit begangen habe» sollte, so ballen wir es sür unmöglich, daß weder der Eine noch der Andere der beiden Konsuln die Zu- mnthnng des AntichanibrircilS als unwnrdig zurückgcwiesen hätte, sondern, daß sic Beide «vic demnthige Bittsteller fruchtlos eine halbe Ltuiidc in« Vorzimmer gewartet hätten, um dann ein anderes Mal wicderznkvinmen! Die Geschichte wird auch dadurch nicht glaubwnrdiger, daß sic im „Transvaal Leader" zn leien ist, einem der iicnerdriigs von den englischen Grvßkapitalislcn Johannesburgs gegründete» und mit großem Kostenaufwand unterhalte»«»« Jingo blätter, deren einzige Ausgabe darin besteht, alle Welt gegen die Burenregieruiig anszichetzcii. Außer diesen« Blatt bringt freilich auch eine deutsche Zeitung in Johannesburg, die „Südafrikanische Zeitung", denselben Bericht über diesen Vorgang, nur mit den« Unterschiede, daß ihr das überlange Warte» der beiden Konsuln doch ein weiiig zweiselhaft erscheint. Sie macht es daher gnädiger, sie läßt die beiden Herren bereits nach der zweiten Anmeldung das Regicrnngsgcbäiide verlaßse». Nun ist aber bereits längst bekannt, daß an der „deutschen" „südafrikanischen Zeitung" nur die Sprache, in der sie erscheint, einigermaßen deutsch ist, daß sie im klebrigen aber im britischen Solde steht und ebenso zu den englischen Jingo- blättcri« gehört, wie der neugegründctc „Transvaal Leader", Ans den Antrag der Abtheilung Tilsit wird sich die Deutsche Koloniatgesellichaft in ihrer nächslcii Hauptversammlung auch mit der Frage der Beschlennigniig in« Ansvan der deutschen Flotte beschäftigen. Der Antrag gebt dahin, möglichst bei der Rcichs- regiernng ans die Belchlciliiignna 'ald' hlliziiwirkcn, damit die Flotte baldigst eine der Bedeutung niiseren kolonialen und Handels beziehungen entsprechende Stärke erhält, in jedem Falle aber durch Vermittelung der Erlsgrnppe» t» eine Agitation sür jenes Ziel cinzutrcten und die Mitiei dazu bereit zu stellen. Die Sozialdemokratie, schreiben die „Hamb. Nachr.", nutzt icdcn von der Regierung oder von den slaalscrhaltendcn Parteien gemachte» Fehler nnd besteht er auch nur in einer Unter lassung llii propagandistische» Interesse ans. Die Novelle zum Schuhe des Arbcitsverhältnisscs ist »och immer nicht an den Reichstag gelangt, ob sie vielleicht schon dem Vundcsratlie nntcr- breitet ist, ist nicht bekannt geworden. Die Zeit der Zögerung nutzt die Sozialdemokratie dadurch weidlich ans, daß sie über die iiiit der Vorlage verfolgten Absichten die sonderbarsten Dinge vcr breitet, aber ocn beabsichtigten VerhctzinigScrsolg voll erreicht. Auch der letzte Frankfurter allgemeine Gcwerkschäiistoilgreß, aus welchen trotz alle» Haders mit der Leitung der politischen Partei die strammsten Sozialdemokraten die erste Geige spielten, hat die Gelegenheit nicht vornbergehen lasse«« nnd eine Resolution an genommen, in welcher er die Behauptung aufstellt, es sei eine Bestrafung der Arbeiter, die zun« Streit anreizcn, beabsichtigt. Woher das der Gewertichaslskoiigreß weiß, sagt er nicht. Bisher «st von einer Beschränkung der Koalitionsfreiheit nicht die Rede gewesen, wohl aber davon, daß diejenigen Elemente, welche die Arbeitswillige» von der Arbeit abhaltci« nnd sie damit in ihrer Selbstbestimmung beschränken «volle», nmsassender und härter be straft weiden als bisher. Es «st leider noch in Deutschland so be stellt, daß ei» großer Theil der Arbeiterschaft den sozialdemokra tischen Kongressen ans's Wort glaubt, nnd so wird denn auch diese Jraiiksnrter Aenßerung geglaubt werden. An dem Vorgänge kann man aber den Schade«« ermesse««, den die Verzögerung der ge- nannten Vorlage anrichtei. Nach den neuesten Meldungen ist es als ziemlich sicher anzuscben. daß der »teichstag nur noch bis Ende Inn« zusammenbleiben und nur noch die dringendsten Vorlagen, wie, abgesehen von dem bis Pfingsten zu erledigenden Jnvalide»- vcrsichcriiiigscntwnrfc, de«, Nachtragsctat, den Entwurf über die Handelsbeziehungen zu England :e. erledigen wird. Unter diesen Verhältnissen wäre es natürlich ausgeschlossen, daß die verbündeten Negierungen noch vor der Vertagung niit den« in der Thronrede angekiindigten Entwnrsc zniu Schutze der Arbeitswillige» an den Reichstag herantreten werden. Man >a»n cs als mehr denn wahrscheinlich anseben, daß das Wort des Kaisers von Ocimhanscn und Bielefeld erst im Herbst des laufenden Jahres eingclöst werden wird. Woran das gelegen hat. daß die Vorlage sich bisher ver zögert hat, ist nicht ersichtlich. Jedenfalls wird davon, daß sic überhaupt nicht in der Ansanas i» Aussicht genommenen Zeit nn den Ncichstag kommt, die Partei, gegen die der Gesetzentwurf i» erster Linie gerichtet sein muß, den meisten Nutzen zn ziehen wissen. Die sozialdemokratische Agitation wird sich die Unter- lasning schon in ihren« Sinne ansznlcgcn wissen. Jedenfalls läßt diese Art des Kampfes gegen die Umstnrzvartci viel zu wnnschen übrig. Das Reichsgericht in Leipzig verhandelte über die Revision des Redakteurs der svzialdeinolratischen Magdeburger „Vvlks- stimine". Müller, welcher am 9. Januar d. I. von der Mägde burger Strafkammer wegen M a j e stq tsbcl c id igu u g nnd Beleidigung des Prinzen Eitel Fritz zu 1 Jahren Gcfäiigniß per urthcilt wurde. Die Revision wurde verwürfen. »lach Vcrnrthcil- u»g Müllcr'S hatte sich der sozialdemokratische Reichstags- abgevrdnete Schmidt als Thütcr gemeldet. Gegen Schmidt ist das Verfahren ebenfalls bereits eingcleitet, nachdem der Neichstag seine Genehmigung hierzu erthcilt hat. Dir ministerielle „Berk. Korr, erörtert im Anschluß nn die Sitzung der Kanalkonimission vom 9. d. M. die Frage der Ein wirkung des Mittellandkanals ans dir Landesvertheidigung. Die Ausführungen der „Verl. Kor«.", dir sich im Allgemeinen iin Nahmen der Auslassungen des Kriegsministers v. Gvßler . , .. egs , Obersten Budde in der Kommissioiissitziing bewege», > nnd des .. . chließcn mit folgenden Sätzen: Die Franzose» legen den Wasserstraßen sin Kncge eine so hervorragende Bedeutung bei. daß sie nach dem Kriege 1870/71 einen großartigen Ausbau ihrer Wasserwege nach strategischen Gesichtspunkten, vorzugsweise ans Anregung des letzigen KrieasminislerS Krantz und deS durch seine Energie bei der National- vertheidigung 1870 71 bekannte» früheren Kriegsministe«s Frepcinc«. durchgefühlt habe», wie an der Hand von Karten in der Kanal- kommlssivn eingehend ausaesührt wurde. Ter damalige Ebei d-.- Generalstabcs der Armee, Feldmarschall Gras v. Mvltkc, «vnrdc «ni Jahre 1882 zu einem Gutachten über den Tvrtmund-EmS-Kaiial und den Rhein-Elbe-Kanal ausgesordcrt und sprach wvrtlich oiis „Im Interesse der Laiidesvcrlhcidiguiia ist es wünichenSwcrth, daß beide Proiekle sich verwirklichen". Er erklärte aber den jetzt zm Bcrathung siebenden Kanal für erheblich wichtiger als dr» bereu ansgeiichrten Dvrlinnnd-EnlS-Kanal. Tic Hecrcsbcrwnltung sieb: nach diese» Aussnhrnngen in dem aus wirthschastlichen Grunde» prosektirte«« Rhein-Elbe Kanal eine neue, von« Eiicnbahiibeiricb» unnbhängigc, leiilmigsfähigc Verbindung zwischen den Opecations- basen aus 'dem westlichen .ind dem östlichen Kriegsichanplatze vdc« auch eine selbstständige OperationSbasis bei einen« Aiignn aus unsere Küsten und muß daher de««, Kanal eine große Vcdcnlung sür die Laiidcsbertbeldüjuna zuertennen. Das Kriegsgericht in Magdeburg vcrurtbeüie einen Kanonier wegen militäriichen Ansrubrs «wegen Aufforderung, der Wache Widerstand zu leisten, zu 8 Jahren Zuchthaus. Oesterreich. Zu der am 21 d M. stattsiiidendcn feierlich«,« Enthüll»»«! des Teilt «»als des Erzherzogs Albrcch! «rnrdcn in Wien in Vertretung des dent'chcn Kaisers Gcncraladmtaiit (st «icrol Oberst der Kavallerie Freiherr v L'oö und Gencralinaio« von Mosincr eintresse», welche als Gäste des Kaisers vvn Oesterreich in der Hvsburg absteigcn: ferner werden erwartet Tepuiarionci! des Ostvrenßiichen Grenadicl-Regimciits .König Friedrich Wil Helm I, des bapcriichcn 5. Eheveaurlegers-Reginiettts Erzherzog Aldrcchi. des 1, sächsischen Infanterie.Regiments, d s rnisö'chen 89, Jnsantcric-Rcgiliients und des rusistch,»« 1! Trogoner-Rcgi nients. sowie der den Name» des Erzherzogs Albrccht tragenden östcrieichischcn und ungarischen Regimenter, lieber den Katholikentag in Lemberg wird berichtet: Etwa 2«««!«« Perionen begaben sich mii de» tirchilche» Vc«e«»ei!, Korporationen n««d katholische«« Arbeitervereinen i» ienlichc»« Zuge nach der Mnsilhallc des Ausstcllnngsvcilasles, «reiche die Zahl de: Tbeilnchnicr «licht zu fassen vermochte, weshalb das ilbcraiis zahl rcicpe Pnblilnn« außerhalb der Halle Ausstellung »ahm Es wn« den mehrere Resolntione», betrefscnd die Tonnlagshellignng. an genommen. Die Sozialdemokraten versuchten in die Halle einzu dringen und die Veriammlnng durch Zwischenrufe zn stören l I Erzcdcntcn wurden außerhalb des Vcrsaimnlungsiaales verhaltet nnd l» die Wachstube gebracht, vor der sich eine Menge ve« saniliictte. die eine drohende Haltung annahm, Es wurde deshalb ein Bataillon Jnsantcric hcrbeigermen. Die vcch-istctcn Ezzcdcn- tcn wurden bis auf 5 frcigelassen. Frankreich. Ter „^igaro" beschäftigte sich mit de« Jchrist Prüfung BcrtiUvn's und verössentlichtc dazu den hieraus bezug lichcn Theil der Aussagen L'spine's vor den« Ka > sations h o i Lspinc erklärte, er habe Bcrtillon für die E«vertisc bestimmt, weit »«an ihm die von Bcrtillon zu leistende Arbeit als wahrhaftige Schristprüsung dargestellt habe, Ter „Figaro" gicbi die Auslagen Bcrtillon's wieder, die zur Ent'chcidniig über die Verhaftung DrenfnS'geführt hat, und fragt, warum man allgemein der Mein ung Bcrtillon'S Glauben schenkte, nicht auch den« BruderMatthien Drepsus, de» Bertillon als Mitschuldigen verfolgt habe. De« ZZigaro" beantwortet die Frage dahin, duß, wen» man Matthien Drepsus vor die Geschworenen gestellt hätte, damit zugleich die ganze Anklage znsamilieiigesallcn wäre. Das Blatt bespricht sodann die Depesche Panizzardi s und beschuldigt Henih, deren genauen Den gekannt und ferner den Bericht Lspine s iibcr Drcpftis nntci ! schlagen zu haben, Ter „Voltaire" berösscntlicht eine Mnlhei!- nng des Obersten Landherr, in der dieser von einer Zioammcn kunst mit Nc'attbieu nnd Leon Drepsus am 12, Dez. 189i erzählt. Beide hätten Saiidherr die Ueberzcngung ansgeivrochen, tza'Z Drepsus uiischiildig >c>: sie hätten gebeten, ihnen Ansinttftc z» liefern, und hätten Sandhcrr zu diesem Zweck ihr Vermögen zur Verfügung gestellt. Sie hätte» ihren Entschluß, Trcm'ns trotz! Allem zn rcpabilitiren, knndgegebcn. Sandhcrr habe cs abgclclpst, irgendwie hieraus cinzugche». Ein Denkmal sür Charles Floauct. de«« srnhereü Minister- Präsidenten und Kammerpräsidenten, «vnrde ans dem Perc-la-Ehane in Paris eingcweiht. Ministervräsidcnt Tupun, Fallilres und Bourgeois hielten Ansprachen und gedachten «iisbeioiidere dcs Kamvfes, den Flvguet mit dem Boillangismus a«>sgcft'chte«> bat««, und legten dar, daß Floanet trotz trüber Stunden niemals ai« dci:: sozialen Fortschritt verziveiselt habe Spanien. Tic „Gaceta de Madrid" veröffentlicht eine» wichtigen Erlaß deS Iinanz m«»i sters, «velcher in sei««e« Bc gründniig sobzcnde Stellen cnthält: Das Gesetz vom 17. April 1898 ordnet an. daß Maßnahmen ergriffen werden, um dem Anslande nur die EonponS der auswärtige» Schuld zn bezahlen, welche thatsächlich fremdländischen Inhaber» gcbörci«, Mn» tan» nicht zulassen, daß die Schnldregislcr, welche in« Anslande anslicgci«, an« unbestiiiuiite Zeit offen bleiben. Ter Minister muß genau wisse», welcher Theil der auswärtigen Schuld im Auslände mstcr. gebracht ist nnd «velcher Theil den Bcstinimuiigc» des Gcsetzes nntcrwvrsen ist, das sür die Spaniern gehörenden Schuldtitel gilt. Zu diesem Zwecke schlägt der Minister vor, die bei den Delegationen der svanischen Finanzverwaltniig in London, Paris und Berlin« ansliegeiiden Register zu schließen, Ter Erlaß sagt wörtlich in! seinem erste» Aftikel: von« Tage der Veröffentlichung dieses Er lasses an, wird keine Einschreibung in die bei de«« Dclegoii'oiien der spanische«« Fiiiaiizvcrwaltuiig in London, Paris und Berlin ansliegendcn Register mcbr erfolge», damit man die Titel de: answärtige«« Schuld Spaniens scststellci« kam«, welche in der Händen von Ausländen« sind'' Ter zweite Artikel lautet: „Tic obengenannten Delegationen werde» bis zu einer bestimmten Frist, welche die Hanvtichnldenverwaltling sestsetzen wird, an dieiell» einen besonderen Bericht einseiidc», welcher Serie, Nummer, Reibe und Betrag der Titel enthält, welche in den genannten Registern eingetragen sind," Die „Agcnee Hnbas" mcltzet zu vorstehenden« Erlaß des spanischen Finnnzniinisters, der Erlaß werde in sinansicllen Kreisen vielfach besprochen. Man glaube, daß der Hauptzweck de.- ipanischen Finanzinlnisters der sei, Mißbräuche zu verhindern, Rack dem Gesetz von« 17, April 1898 hätten nur Ausländer das Rech«, die Zahlung der Zinsen der spanischen auswärtigen Schuld in Gold zu verlange««. Aber zahlreiche Spanier, welche Schuldtitel be «äßen, batten, niu das Gesetz zn umgehen, ihre Titel au eomptant an Ausländer verkauft, welche gegen eine kleine Provision ihnen aus Zeit Titel mit Ercouvon znrückverkaust hätten. Die feindselige Stinnnniig zwischen den Studenten und den Zöglingen der Kavallcrieschnle in Valladolid, die die Ursache der Ruhestörungen und der Verhängung des Belagerungszustandes bildete, ist nuniiiehr geschwunden «ind es ist zu einer Aussöhnung zwisc^n beiden Parteien gekoinme!«, l « clgien. Der A u S st and in« Becken Von Lüttich in. nach dem i» den Verhandlungen der Industrie- und Aibcitertreije den Grubenarbeitern eine Lobnerhvhniig von 5 Prozent zugeftandci: Mehr als die Hälfte ausgenommen. Sie ward, uniimchr in der Hauptsache beendet, der Arbeiter hat bereits die Arbeit wieder hatten 20 Prozent Lohnerhöhung verlangt. England. Tic „Times"'führen in einem Artikel aus, dir inngsten an China gerichteten Forderungen Rußlands geben direkt daraus aus, die Ziele des cnglvch-rnlsischcn Abkommens, nämlich die Bermeidung von Konsliktursachen in China, zu ver- eitel««, Der britische Handel in China beruhe aus der »Nachr und dem Ansehen Englands und das Beides «ei durch das Vorgehen Rußlands ernstlich gefährdet. Rustland. In Dorpai nnd Riga habe» die Stube» lc» n n r u I, c n merkwürdige Dinge zn Tage gefördert. Aus beiden Hoch schulen wurde» iienerdliigs eure ganze Anzahl von Studenten, die nicht wieder innnatriknlirt worden waren, von der Polizei in ihre Heimath befördert In Riga «vnrde der Zug der Verbannten von einer großen Schaar vvn Kommilitonen nnd Damen de« russischen Äcsell'chast ans de» Bahnhof Hinnus begleitet, Tort cttlang dann das „Oaucieciinii« igir«»"' und ein Svvttlied ans die NM meisten verhaßten Minister, den Minister des Innern, Gorempt«», de» Minister der Botksansklärung, Bvgvliepow, nnd den Obcrprot» ratvr des hl. SpiwdS, Podiedoinvzcw. die Damen warfen den scheidenden Studenten Blumen zu, die Polizei stürzte sich ani eine» Polntcchniker, der sich zur Web« setzte, ei» Fanitkamps ein spann sich, zwei Studenten «vnrde» dabei übel, zngerichtet und obendrein arretirt, die übrigen aber begaben sicb zni» Gouverneur, »»« Klage über das Benehmen de« Polizei zn sichren. De« Gon vernein:, der sic erst am nächsten Tage empsing, versprach ihnen, die Sache scinerscits nntcrsnchen zu lassen, Spinptomatisch ist »nn bei der ganze» Geschichte der Umstand, daß die Smnpatlsie» de« russischen Gesellschaft ganz offen ans Seiten der streikenden Ein dcittcnschaft stehen. Amerika. Eine Depesche des Generals Otis betagt, Agui» aldo habe einen Boten gesandt, durch den « den 77 A ? * 2 S ^ «r Ir- 5 ^ ? »«« -S- t 'Z