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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161026027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916102602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916102602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-10
- Tag 1916-10-26
-
Monat
1916-10
-
Jahr
1916
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Lrer-ner «achrichten Rr.z87 sr^igs . a« Mittwoch atzend. Eeruavvda ist heute früh genommen; damit ist die In -kt- Dovrudscha operierende ru»nü„isch-russische Armee ihrer letzten Bahnverdindung beraubt und ein ungemein wichtiger Erfolg erzielt. Der Vulkan-Pak an der siebenbürgische« Grrn-c ist von deutsche» und österreichisch-unggrischen Truppen ge stürmt worden. - Französische Teitaugrlsse aus der Linie LcSboeufs— R a n c o n r t sind vor unseren Hindernisse» verlustreich und ergebnislos zusannnengebrochri». An der Nvrdoftfront von Brrduuhat ein sranzöfischer Angriff bis zun» brennende» Fort Douarnnont Boden ge wonnen; die .Uampfhandlung dauert an. I» den letzte» Tagen sind wieder eine Anzahl nor wegische Schisse durch drntsche Unterseeboote versenkt, der worden. jchen Tie feierliche Einsegnung der sterblichen Ueberreste beS Grasen Ztürgkh fand Dienstag nachmittag in der Mtchaclerlirche zu Wien statt. Zwischen Kaiser Ä t I h e l m und König Fried rich August fand ans Anlast der Anwesenheit Kaiser Wilhelms lei den sächsischen Truppen im Westen ein Tele- gramtmweehsel statt. König Friedrich August weilte am DicnStag im Befehlsbereich des Gencralobersten v. Linsingen. Die feierliche Eröffnung der fliimischen Hochschule weilt fand Dienstag vormittag statt. führte aus. die Frag« Ser Kohlrüben und «rufen sei dahin znm Abschluß gebracht, da» Höchstpreise für alle Wurzel- srttcht« einaesübrt werbe». Die Pretstretbereten der Aus läufer — sei r». dast sie im Austrag« der Städte. sei es, da» sie im spekulativen Interesse handelten —, seien un erträglich geworden. Bet solchen »rschelnungrn sollte» die Van-rät, vorübergehend Nusfuürverbote erlasse» dürfen. Die Festsetzung der Höchstpreis« sei allerdings schwierig. Sie sollten betragen: Für Mafserrüben 1/stt Mk.. Kohlrüben und Arulrn SM Mk.. Möhre» 4 Mk. frei Bahnhof deS Erzeugers. Dt« Qualitäten differierten sehr, da man Sprtferüben und Zuckerrüben schwer voneinander «rennen könne. All« Einzelheiten der Durchführung stünden »och nicht sest. Der Zuckerrübenbau sei in diesem Jahre für den Landwirt das Unrentabelste, was c» gebe. Der Bedarf an Zucker sei stark gestiegen. Bon konservativer Gelte ging folgender Antrag ein: Den Reichskanzler zu ersuchen, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffrm um in der Frage Versorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln für «interbebarf die Selbstversorgung »er Verbraucher im direkten Verkehr mit den Erzeugern in weitestem Umfange zuzulassen nnd zu erleichtern. Der Kaiser Aber die Württem Vergor. Der Kaiser hat an den König von Württem- Hera folgende» Telegramm gerichtet: »Bon einer Besich tigung der Westfront soeben zurückgekehrt, sreue ich mich. !Dir mitzutetl««, da» ich dir württembergischen Truppen 1 dort in allerbester Verfassung und in glänzender Stimmung i und Haltnng gesehen und ihnen für ihre hervorragenden 'Leistungen in schwer«»» Kampfe meine vollste Anerkennung und den Dank deS ganzen deutschen Volke» ausgesprochen habe. Wilhelm.- Kirche war bis auf den letzten Platz von einer auserlesenen Gesellschaft erfüllt. Die höchsten -Hof- und Staatswürden- lräger, nahe.;» sämtliche Mitglieder des in Wien weilen-> den diplomatischen KvrpS, der nilgartsche Ministerpräsident Gras Lisza mit den Ministern Telrszkn, Freiherr« von Hazai nnd Freiherr» v. Harlannt, die Statthalter von! Niedcrvslerreich und von Mähren, eine überaus starkes Abordnung des AvgeorduetenhauicS mit dem Präsidenten! Snlvcster an der Spitze, -aS Präsidium des HerrenhanscS Ein deutsch-englische» Abkomme«. Die „Nordd. Alla. Zig." schreibt: Wie in der „Nordd. Allg. Zlg." vom 17. September lSIN mttgeteilt wurde, hatte die deutsche Regierung der britischen Regierung die Frei, lassung und Heimbeförderung aller beider seits internierten Zivilpersonen vorgcschlagcn. und zwar mit der Maßgabe, daß diese Personen nach ihrer ! Rückkehr nicht in die Streit,nacht eingestellt werden dürften. Die britische Regierung hat diesen Vorschlag njcht -L.E"M-LW!7"'?W''LL N-i'-iL''»--'!"»«-"«>' Wiener Geineindcrates, geführt voin Bürgermeister Weis- mraartaN^ ?vär« ^^Di^-"bri^ kirchner, nahezu die sämtlichen dienstfreie» Generale und! « Slal e-ossiziere. Feldbischof Bjelik. Weihvischos Dr. Zschokke. > '^,?^ andere Vertreter des Klerus nnd Vertreter des Hochadcls, >chlagenc>» ausnahmslosen Austausch de» beiderseitigen, über 45 Jahre alte» Zivilgefangenen nur mit dein Vor behalte zugestimmt, datz cs beiden Seiten freistehen solle, bis zu A> Personen des cnvähnten Alter» aus militärischen «»»linden sestzul,alten. So »venig dicke Einwendung er wünscht erscheint, hat sich die>deutschc Regierung, um das Abkommen nicht zum Scheitern zu bringen, doch entschlossen, aus diese von der britischen Regierung gestellte Bedingung klnzugehen. Somit werden, abgesehen von den hiernach aus militärischen Gründen beiderseits zurückzubchaltenden Personen, die im britischen Reiche mit Einschluß der briti- Kolonier» und Besitzungen festgehaltenen Deutschen die in Deutschland sestgchaltenen englischen, über 45» Jahre alten Zivilpersonen, sowie die zurzeit noch nicht 45» Jahre alten beiderseitigen Ztvilgefangenen, sobald sie l diese Altersgrenze erreichen, entlassen werden. Die Einzel heiten darüber, wann und in welcher Weise die -Heimschaf- , . ... . ». o, . > 4», - . l snng der unter das Abkommen fallenden Personen erfolgen Fn der weitere» Beratung der Brot- nnd Mehl^sE stehen noch nicht fest. tW. T. B.l Hauptaus , chug des Reichs -I Gasbomben auf Zivilbevölkerung. der Geich»teiuvclt und der -Hochfinanz befanden sich unter den Trniieraästeii. .Kardiiialfinsterzbischof Dr. Piffl nahm inner dem Portale der Kirche mit großer geistlicher Assistenz die Voreliisegniiug vor, »vorauf der Sarg ins Presbyterium getragen wurde, wo dir zweite feierliche Einsegnung durch Kardinaliiirstcrzbischvs Pissl norgenommen wurde. Rach der feierlichen Einsegnung winde der Sarg aufgehoben, woraus sin, der Tiauerzug über Augustinerstraßc. Oocrnring und vurntnerrnig ziun Schwarzenberg-Platze i» Bewegung setzte. Ein dichtes Spalier ließ in stummer Trauer den Velchcilzng, der sich auf dem Schwarzenberg-Platze auflöstc, oorveizietie». Der Sarg wurde nach dem Südbahnhvf ge- brachi, von wo nachts die Ueberfuhrung der sterblichen -Hulke nach Halbenrain in Steiermark erfolgt. tWTB.j Die Ormil»r»mgSfr.igeu im HaupkanSschuh. können «Ine derartige Aeußerung doch nur dahin ver stehen. da» ich mich silhrend in der Debatte über diese Frage geäußert hätte. Tatsächlich habe ich an der Besprechung über diese Frage überhaupt nicht teilgrnvmnien, da ich erst wenige Minuten vor der Abstimmung in der Kommission erscheinen konnte. Im übrigen halte ich die Abstimmung der Fortschrittspartei und der Sozialisten in dieser Frage sür das denkbar ungeeignetste Mittel, um den, konfes sionellen Burgfrieden zu diene». Die Angriffe.gegen die ! angeblich einseitige Zusammensetzung der Kricgsaescll. ! schäften werden seit Monaten allgemein erhoben und bergen die Gefahr einer Aiederanflcbung des Antisemitismus ,n sich. Wer einer offenen Klarstellung der Ber- hältnifsej wenn auch aus gruiidsützltche» Erwägungen, widerstrebt, erweckt den Anschein, als ob es etwas zu vertusche» gäbe. Meinen Freunde», und mir erschien «ine offene Klarstellung als das Veste Mittel, um den überall umlaufenden Gerüchten den Boden zu ent ziehen. Wessen Taktik die richtige ist. wird die Zukunft er- weisen.- «rieh. Rat v. Radowist, der in Abivrsenheit des deutschen Botschafter- die Geschäfte der Botschaft führt, ist vom Sultan durch Berlritznng des O S m a n i e - O r d c n - 2. Klasse ausgezeichnet wor den. «W. T. B.) > Et« österreichisch-ungarisches Rottznch. Da« Ministerium des Aenßcren hat ein Rotüuch veröffentlicht, enthaltend den dritten Teil der Sammlung der Nachweise sür die Verletzung de- Völkerrechtes durch die mit Oesterreich-Ungarn kriegführenden Staaten. tWTB.) »panische Dammluug für das deutsche Rote Kreuz. Ais Ergebnis einer weiteren, von Spanien in Palma di Malorea veranstalteten Sammlung sür Las deutsche Rote Kreuz wurden der deutschen Botickaft in Madrid 2ü8Z»Vü Pesetas übe» wiese». tW.T.B.) Da» euglifche Ministerium de» Inner« ordnete an. daß alle Geschäften», Sonnabenden um ll. an Freitagen um 8. au den anderen Tagen um 7 Uhr schließen »nttsscn. Ausgenommen sind hiervon Gast häuser. Metzgereien und ZeltnngSläden. tW. T. B.) Versorgung im Haupt,» usschuß des Reichs tages beantragie ein fortschrittlicher Redner die Er höhung der Vrvt- und Mehlratiou auf Grund des gün stigen Eriiteaussakles. Er ivünichtc außerdem eine Herab setzung des Gerstckontingents der Brauereien im Inter esse der Verivenduilg der Gerste zu auderen Zwecken. Auf eine Bemängelung der Frühdruschprämieu erwiderte der Präsident des KriegSernährungsniuteS v. Batocki: -Tie Frühdrüichprämien für aste Getreidearten haben sich zwar a!s ein Nebel erwiesen; sie seien aber im Hinblick ans den Getreidebedarf zum Zwecke der schnellen Anlieferung ge währt worden. UnterstaatSsekretär Dr. Michaelis erklärte, die Frage einer Erhöhung der Brotration um 5>N Gramm könne erst nach der am l. Dezember stattsindcnden Volks zählung in Erwägung gezogen werben. 1W.T. B.l Gcnc'ral v. Owen machte vertrauliche ausführliche Mitteilungen über die Haferrationen der Armeepserde. Er legte dar. daß die Pferde ein gewaltiges Quantum Arbeit zu leisten haben nntcr erschwerenden Umständen. Außer dem würden sie noch in weitgehendem Maße innerhalb der besetzten Gebiete zur Ackerarbeit hcrangezogen. Wo Er sparnisse gemacht >verden könnte», werde dies geschehe». Fa» Anschluß au dicke Ausführungen entspann sich eine längere Anssprache über die -Hafersragc, in der betont wurde, daß alle überflüssigen Pferde iin Interesse der Land wirtschaft ans der Front und auS den Etappen entfernt werden müssen. Die Heeresveripaltung bestritt, daß es solche überflüssige Pferde gebe und daß irgendwo -Haser verschwendet werde. Tie Heeresverwaltung arbeite in aus Die „N. A. Z." schreibt: „Nicht »ufriedc» mit dem - traurigen Ruhm, den die französischen Flieger sich in Karls-jj, ruhe. Tübingen ukw. erworben haben, schritten sie Sonntag zu einer abscheulichen Steigerung ihrer Zerstörungslust, indem sic auf ein kleines Grenzdürfchcn Lei MeV Bomben mit tötenden Galen abwarfen, d Tote, 7 Schwcrkrankc sind das Resultat. -Haben denn die Leute nicht überlegt, daß »vir diese Scheußlichkeit in taufcndsachcr Weise erwidern können? unsere Zeppeline so viel GaS auf einmal auf die Städte werfen können, daß wir die Ein wohnerschaften ganzer Städte in wenigen Augenblicken vollständig vernichten können? Haben sie außerdem durch diesen grausamen Angriff gerade auf lothringische Bevölkerung zum Ausdruck bringen »vollen, daß sie jetzt nicht mehr glauben, Lothringen er obern zu können? Den» das müssen sie sich doch sagen: nach dieser Tat wird auch der letzte Rest von Franzoscn- frcundlichlcit in dein Lande erstickt werden." Die „Jndenzählnng-. Gegen eine Aeußerung der „Liberalen Eorrcspoudenz", die die Abstimmung der nationalliberalcn Ausschuß-' Mitglieder zu der Frage der Judenzählung bemängelt hatte,! »vcndct sich der Reichstagsabgcordnete Dr. S t r c s e m a n n in folgender Zuschrift an die „Bossische Zeitung": «Es ist mir nicht verständlich^ wie dir „Liberale Corrcspvndcnz" dazu kommt, hervorzuhcben, daß die nationalliberalen dieser Hinsicht durchaus im Einklang mit der Verwaltung.! Kornmissionsmitglieder „unter meiner Führung" sür die Der Präsident des Kricgsernührungsanites. v. B a t o c k i.! Anträge des Zentrums gestimmt hätten. Außenstehende Asindliche Kriegsberichte. Russischer Heeresbericht vom LS. Oktober. West front: Nördlich von dem Flecke» Wids», südlich des Dristolaly-Lees, landete ein feindllchea Flugzeug ln unserem vager. Feindliche Versuche, die Voldurla, eine» Neöcnsluk dcii Ltyr, nördlich der Stadt Brodn zu überichreitc», ivnrdcu durch unser Feuer abgeschlagen. «» der Aaraionika ln der Gegend von SwtstelntN und Skomorocht, staute der Kamps ab. Von der übrige» Front ist nichts Wichtiges zu melde». — Kaukasus- sront: An der Front ber Armee Fcucrgesecht und Erkundungen von Auskläreru. — Num äuischc Front: Im Aordosten wurde t» den Flußtälcr» des Trotu», des BttuS und der Slautba der von dr» Rumäne» angcgrifsene Felnd gezwungen, sich ein wenig znrückzuziehen. An der Grenze westlich der Moldau dauern dle erbitterten, für die Rumänen glücklichen Kämpfe an. In der Dobrudlcha welchen unter dem fortgesetzten Drucke de» Feindet! die russtsch-rumüntsche» Truppe» zurück, wobei sie erbitterte» Widerstand »eisten. iW. T. « > Ftalienischer Heeresbericht vom L4. Oktober. Längs der ganzen Front Arttllertetätigkett, seht heftige ans der Hochfläche von Schlegcn, tm Suganatale, am Ober läufe des Banoi-AachcS <CtSino»> und des Felizon-Flusses lBotte» sowie in der Gegend von Plava s»nittlerer Jsonzo» und aus den, Karst. Das heitere Wetter begünstigte die Lufttätigkeit. Ein feindliches Flugzeug wnrdc von einem unserer Flieger getrosfc» nnd stürzte in Flammen bei Riglia, südöstlich von Gürz, ab. Feindliche Wasserflugzeuge warfen Bomben auf die Lagune von Eaorle an der Mündung des Tagliamento: kein Sachschaden. Ein ranzösischer Flieger, der zu einem unserer Flnggeschwader ge- hörte, stieg zur Verfolgung auf und schoß ein feindliches Wasser flugzeug ab. Eadonia. IW. T. B.s Die neuesten Meldungen lauten: Die Finanzlage des Deutsche« Reiches. Berlin. lEig. Drahtmeld.) Der NcichStaaspräsident hat der Tagesordnung der morgigen ReichStags- sitzung noch folgende Gegenstände hinzuackügt: Münd liche Berichte des RcichShanshaltsanSschusses übe): die Schutzhaft während des Kriegszustandes, über die poli tische Zensur, über Petitionen betreffend die aus wärtige Politik usw. und über Fragen der Gefäu ge n e n b c h a n d l u n g. Am Freitag wird der RcichS- schatzsekretär Graf Roedern im Reichstag« über unsere finanzielle Lage sprechen. -Heute hielt er im ReichshauS- baltsausschusse vor Eintritt in die' Tagesordnung den an- gekündigten Vortrag über die Finanzlage. Er legte die Praxis unserer Finanzpolitik während des Krieges dar. die darauf ausgehe, die schwebende Schuld in Form von Schatzanwcisungcn durch langfristige Anleihen zu kon solidieren. Bisher sind an Krediten 54 Milliarden bewilligt; davon sind 48,« Milliarden bis M- September auSgegeben. Im Monat Oktober werden Rückzahlungen an die Bundes staaten für verausgabte Untcrstützungsgeldcr in Höhe von 25, Millionen Mark zur Auszahlung gelangen. Ferner be sprach der Staatssekretär die neue Krcdttvorlage, deren Höhe 12 Milliarden beträgt. Kunst und Wissenschaft. !* Mitteilungen der Üönigl. Hostheatcr. Im König!. Opernhaus am 27. Oktober ,.M arth a" mit Liefet v. Schuch iMarthai, Dinv Patiiera lLyonel» und Ludwig Ermold iPlumkekts in den Hauptrollen. Anfang: Uhr. Am 81. Oktober gelangt im Königl. Opernhaus Enge» O n e g i n" von Tschaikowsky neu einstudiert zur Aussührung. v-! Mitteilung de, Residenz-Theaters. Bei ermäßigten Preisen Soinüag nachmittag X-t ttbr „Die Fledermaus" mit den Tomen Grabitz. Kaüncr, Wervld und den Herren Hanschman», Salden. K-rl. Wagner. Spielleitung: Wisty Karl, musikalische reitung: Bruno Brenner. ! ' Richard Wagner-Abend von Heinrich Knote. Es gibt gewisse Lebenswahrheitcn, die jedermann als richtig an erkennt, ohne doch praktisch stets in ihrem Sinne zu handeln. Z. B., daß Reichtum nicht glücklich macht, ist eine alte Gc- -chlchte, aber wer möchte insgeheim nicht doch gerne reich ein? Und daß ein Wagner-Abend im Konzertsaal seine iiblen Bedeuten hat, gilt sür ausgemacht: wenn indessen der richtige Sänger kommt, geht „man" eben doch hin, hört zu nnd spendet Beifall. Gestern spielte die Rolle dieses Bc- dcnlenzcrstreuers H c i n r i ch K n o t e. der gefeierte Wagner tenor der Münchner Festspiele, den sich die Bereinigung der Musikfreund c vcröienstlicherivcise zn Gast ge laden hatte. Er sang, begleitet vom Philharmonischen Orchester, im dichtgesüllten Vereinshaussaal die Grals- erzählinig und die Lieder Junker Walthers. Welchen Ein druck er damit auf solche, die ihn zum ersten Male hörten, gemacht hat, tann ich, der ich reichlich ein Jahrzehnt lang icinc Triumphe vor de», internationalen Münchner Fest- spielpubliknm mitfeicr» half, kann» beurteilen. Denn in mir weckt jeder Ton. de» Knote singt, unvergeßliche Er innerungen an lebendige Bühnenwirkungen, die mich gcgcbenensalls auch der nüchternsten Konzcrtsaalsphärc entrücken. Immerhin: die wundcrschöne. in unvcrw^klicher Irische strghlende Stimme und die intime Vertrautheit mit allen Feinheiten Waancrschen Vortragsstils ließ sich, meine ich, auch diesmal allgemein beobachten und genießen, obwohl zn den notwendigen Mißlichkeiten der konzertmähi- gen Ausmachung noch die eigentlich nicht notwendige kam, daß das Orchester in dem beengten Saal wenig gut klang, vor altem jedes Piano des Sängers unmöglich machte, was freilich keineswegs die Schuld des sehr gewandt begleiten den trefflichen Kavcllmetsters v. Paucr-Budahegy war. der in einigen rein instrumentalen Nummern Vertraut heit mit dem breitlinigeu Pathos der Münchner Wagner tradition bekundete. An Beifall fehlte cs jedenfalls nicht: dieser schwoll zum Schluß sogar so mächtig an. daß Knote eine kleine Wiederholung brwilltarn mußte. Somit hat sich i dcr Münchner Künstler an diesem Abend ziveifellos eine ! Schar aufrichtiger neuer Verehrer bei uns gewonnen. Und > diese Schar wird weiter »nächtig wachsen, wenn erst einmal ^ das längst geplante Gastspiel in der H o f o p e r zur Tat wird, wo man dem gereiften, auf der Höhe stehenden Knote ja noch nicht begegnet ist. Darum, so komm' ich jetzt zun» Schluß, daß den Junker man zu End' hören muß. d. h.: „Herr Tristan trete nah!" L. d?. 1 * Das Albert-Theater gab ein einmaliges Gastspiel i »i Z »v i ck a u i. S.. »vo unter der Spielleitung von Direktor Licho das Trauerspiel „Armut" von Auto», Wildgans zur Aufführung gelangte. Das dort'noch unbekannte poetische Werl erzielte tiefste Wirkung. Die ersten vier Alte wurden init ergriffenem Schweigen, der letzte mit stürmischem Bei fall aufacnoinmcn. Die Hauptrolle» spielten Ernst Deutsch, Martha Angcrstcin, Rosa Grawz und Direktor Licho. !* Die sleiierltchr Eröffnung der flämischen Hochschule Geut fand am Dienstag vormittag statt. Etwa tausend Personen aus allen Teilen Belgiens wohnten dem feier lichen Akte in der Aula bei. Außer dem Professorcu- Kvllcgium und den Studenten waren viele politische °Pcr- sönlichleiten, soivic die meisten flämischen Literaten zur Er- öfsnungsfcier erschiene». Rektor Hofsmann sprach über die soziVle Bedeutung der Hochschule; er entwickclte in seiner Rede viele neue Gesichtspunkte und erklärte, die Hochschulen würden ihre Ausgabe in sozialer und sittlicher Hinsicht nur daun erfüllen können, wenn sic auf normaler Basis auf gebaut werden. Bisher sei dies i« Gent nicht der Fall ge wesen. da nicht in der Muttersprache unterrichtet worden sei. Auch seien für Studenten und Lehrer größere Frei heiten notwendig, wenn die Volksbildung in alle Schichte» der Bevölkerung dringen sollte. Die Rede wurde mit leb haftem Beifall ausgenommen. Nachdem der Kurator de Vrees den Bericht der Hochschule verlesen hatte, fand der feierliche Akt sei» Ende. Bor dem Univcrsitätsgcbäude hatte sich ein zahlreiches Publikum eiliges»,nven, das die Professoren und die Studenten freundlich begrüßte. AbendS »and im flämischen Theater «ine allgemeine Versammlung statt, in der auf dir Bedeutung der flämischen Hochschule sür das slämische Volk HIngcwiesen wnrdc. Heute. Mitt woch, vormittag, nahmen die Vorlesungen ihren An fang. tW. T. «.) -j-* Dr. Walter Knoche, der verdienstvolle Leiter deS von ihm geschaffenen meteorologischen und gco- graphischen In st ituts in Santiago tLhilc),' ist von seinem Posten zurückgetretcn. Damtt ist der Fort- bestand des von Dr. Knoche eingerichteten meteorologischen Beobachtungsnctzes in Frage gestellt, und ebenso dürften die 18 Veröffentlichungen des Instituts, die Dr. Knoche während seiner Amtstätigkeit tn rascher Aufeinanderfolge hcrausgab, lange ohne Nachfolge bleiben. Auch die »vert- vollen geographischen und ethnographischen Forschungen zur Landeskunde in Ehile, der Osterinsel und Juan Fer- nandez haben jähen Abschluß gefunden. Vom Pariser Theater. Sarah Bernhardt ist zu einer großen Rundfahrt »ach Amerika abgereist, so berichten die Pariser Blätter von den ersten Oktobcrtagen, ganz wie in der FriedenSzeit seit zwanzig, dreißig, vierzig Jahren. Sic gleicht ein wenig Frankreich isic selbst sagte eS). die große Tragödin: Invalide, mtt den» amputierten Bein, lebt sic vom alten Ruhm. Un ermüdlich hatte sie sich hinter der Front cinhcrsahrcn lassen und de» „PoiluS" vordeklainiert. Jetzt holt sic noch einmal gefüllte Dollarsäckc, damit ihr Pariser Theater, in das nie mand mehr hineingeht, ihren Namen behalten kann. Der italienische Vcrwandlungskttnstler Frcgoli hat cs ihr billig abgcpachtet und spielt Sarin eine „Fanst"-Parodtc und den „Mttzkellncr". Ja. die Italiener und mehr noch die Engländer machen sich breit im französischen Thespiskarren, der allein nicht mehr laufen kann. In den Barictös, »vo einst die «amora- lrn" Komödien von Alfred Eapus. dem heutigen rabiaten. Leitartikler des „Figaro", als urpariscrischstc Genüsse bc- htmmelt wurden, hat sich Max Dearln cingentstet. einst derber Koinikcr, jetzt Nachfolger des Direktors Samuel. Dearly will es dci^ranzosen beibringen, daß die englische Komödie der sranzoUchcn überlegen ist. Es gibt genügend Tommtcs, die bas Hauö ans dem Boulevard des Italiens füllen werben, wenn die Pariser selbst nicht kommen. Der Kino, der auch das Thvätre Antoine, das Baude» vllle usw. init SchlachtsilmS eroberte und für den der be kannte Millionär. Arzt und Autor Henri de Roth schild gerade einen „literarischen" Film „Krösus" kurbeln lieb, will gnädigst der armen Rasane »erstatten, tn ihren» Theater ivicder einmal ein Gastspiel zu geben: sie will es. nachdem sie schon so viel Geld tn ihren» schmucken Hauke verloren hat. init zehn Aufführungen von „Madame SanS- Gänc" und darauf mit einem „Mister Nobvdy" versuchen, den ihr ein unbekannter Wohltäter, de Simone, geschrieben hat, um die Engländer in den „Laden" zu holen. In der Eomädie Frangatsc, die ihr altes Pro» gramm mit den alten, kaum tc vertüngtcn Kräften aus« rechtcrhält, gab deMax. der laute, etwa» kulissrnreißertsche Tragöde, seine AbschiedSvbrstclluna. Weil er Rumäne war, hatte man ihn. der nirgendswo festen Fuß zu fassen ver- mochte, plötzlich würdig befunden, in die durch den Tod Mounet-Gulln» entstandene große Lücke cinzuspringcn. Noch einmal spielte de Max sder früher einen wohlkllngcn- den rumänischen Name», und noch früher einen ebenso wohl-
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