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-Atz ten Kleine Hausgärtchen mit jungen Galat- und Btum«npf1änzch«n. , „ Werdern und flachsblonden Kindern. Am Ende der Straße «in ave» steinerne» Tor. sie Mauern so breit wie die Flügel des mächtigen Eichentor». die rechts und link» mit ei fernen Ketten angelegt waren und anscheinend niemal» geschlossen wurden. Dahinter oer viereckige Katshos — tief« Ställe und breit« Scheunen mit weit ausladenden Dächern. Der Torsahrt gegenüber das Schloß, einfach, mächtig, oiereckia, mit vielen »leinen Fenstern und hohem altrrsbraunen Dach: die ganze Vorderfront bis unter den First mit uraltem Efeu bewachsen. Ernst, fast düster, trotz der lachenden Sonne und der papageibunten Tulpenbeete rechts und links vom Eingang. Fm rechten Winkel gegen das Schloß, mit diesem durch einen verdeckten Gang »erkunden, stand das Amtshaus. Lor dem Eiedeleingang sonnten sich die Hunde und eine Magd fütterte die Hühner und Tauben, di« sich durch den schnell heranrollenden Wagen nicht stören ließen An diesem Hause würde Antje fortan wohnen. Sie bekam zwei kleine. Helle .!immer. es duftere darin nach Scheuerseis« und frischer Wäsch«. Die VorhLirg« an den Fenstern waren blürenweiß und auf dem Sofatisch stand ein Strauß von Frühlings grün und Butterblumen. Der Druck, der sich je länger je schwerer aus Antjes Herz gelegt hatte, begann ,u weichen. Alles heimelte sie an: das Ernste, Altmodische. Saubere. Ordentliche, das drinnen und draußen in der Luft lag. Jeder schien hier viel Feit und viel Platz zu »ade», und in solcher Atmosphäre gedieh ein gemütliches Wohlwollen, eine behäbige Freundlichkeil, deren Ausdruck sich ihr in der dicken, alten Wirtschafterin mit dem «reisen Tüllhäudchen aus dem grauen Haar und der breiten, weißen Leinenschürze um die mächtigen Hüsten verkörperte. Sie ließ sich Fräulein Dorette nennen und stellte nch gleich zu einein längere» Besuche bei Antje ein Sie ließ es sich nicht merken, daß sie ein schreckliches Mißtrauen gegen diesen weiblichen Beamten hegte — den ersten seiner Art in der alten, soliden Wirtschaft. Während sie Antje über rhre Familienverhätt „isse abfragre, um dann ihrerseits Antje über das gesamte Haus und Hospersonal »ach Namen und Stellung zu unterrichten, musterte »e Antjes Erscheinung und den im «ranzen Zimmer verstreuten Anhalt des Haid ausgepackten Koffers. Das Ergebnis !chien befriedigend zu sein, denn ihr breites E-esicht wurde iminer wohlwollender, und »e empfahl sich schließlich mit der Bitte wenn irgend etwas fehle oder wenn das Fräu lein irgend etwas wünsche, möchte es sich nur an Fräulein Dorette wenden, denn die sei hier die erste nächst dem Grasen und dessen rechte Hand. Das war das einzige, was Anrje heute über ihn erfuhr. Sie verbrachte den Abend mit Auspacken und Ordnen ihrer Lachen Dazwischen sah sie zum Fenster hinaus, so lange das Licht reichte. Ahr Wohnzimmer lag nach dem Hose hinaus: sie sah die Arbeitspferde in langen Reihen heimkehren — lauter schwere, wohlgenährte ">äule. Sie sah das Jungvieh einlreiben, sah die Arbeitsgerät« ordnen, horte die unechte schwatzen und die Mädchen lachen. Zuletzt sah sie durch das Tor einen hohen, träftigen Mann schreiten, dessen Züge ihr die Dämmerung verschleierte, den alle ehr erbietig grüßten und Ser mitten über den Hof auf das schloß zuging und über die Schwelle trat. Abr Schlafzimmerchen lag nach hinten und hatte nur ein Fenster: dieses stand weit offen. Ant,es Blick verlor sich in der Tiefe eines Parkes mit wunderschönen alten Bäumen Antje schlief gesund und traumlos die ganze Nacht Sie verzehrte mit gesundem Appetit, was Fräulein Dorette ihr zum Frühstück aufaetischt hatte und wartete mit frohem Akut aus alles weitere. Sie hatte kaum aufgegessen, als man ihr lagt«, daß der Graf sie zu sprechen wünsche und sie bitten lasse, ins Amtszimmer zu lammen, wo er sie erwarte Sie brauchte nur ein paar Schritte aus den« mit Fliesen belegten Flur entlang zu gehen. „Seren Sie mir willkommen. Fraulein Terhaldcn. Haben qsie eine gute Reise gehabt '" Das ist. was in solchen Momenten gewöhnlich gesagt wird. Aber die Stimme bi-: cs sprach, kam Antje ungewöhnlich vor Sie wenigstens hatte noch nie eine so warme, wohltuende Männerstimme gehört. Sie erwiderte irgend etwas Nichtssagendes und bemühte sich, gegen die Sonnenslut. die von den gegenüberliegenden Fenstern über »e hinströmte, die Augen zu öffnen „Das Licht blendet Sie —" fuhr die Stimme fort „lammen Sie etwas zur Seite. Hier — wir wollen uns an diesen Tisch setzen — ich mochte Ahnen gieich die Bücher übergeben." Während er sich über die schweren Rech, uungsbücher beugte und langsam eins davon ausschlug, sah sie ihn an. Er war mager, kräftig, braungebrannt. Er mochte Io alt sein wie ihr Bruder Arne Er iah aus wie ein ernster, verschlossener Menich mit einem unbeugsamen Willen. Hätte die Stimme nicht geklungen, die tiefe, warme Stimme — Antje hät'c »ch vor ihm gefürchtet. Mit der Hand aus dem geöffneten Folianten, wandte er sich zu ,br um " « - .Lch kenne dies« Ausgaben noch nicht." Rütjer Thoren sah sie prüfend an. Sie ist klug und ehrlich, dacht« er. Ener steht sie auch au». Aber wie eine vollendet« Dame. Wenn da» nur nicht »tn Hin. ni» wird. Aininerhin — e» ist nun einmal geschehen — es muß versucht werden Da macht« er sie mit den Ausgaben ihrer Stellung bekannt. Sie fühlte sofort, daß er seiner Wirtschaft Bescheid wußte, daß er mit seiner Arbeit, seinen Leuten lebte. D . , ft Bescheid wußte, daß er mit seiner Arbeit, seinen Leuten lebte. Daß er auch mit ihr leben würde, mit ihr arbeiten, ihre Leistungen überwachen, gelegentlich auch tadeln würde. Er verlangte gewiß viel und würde oft tadeln, und da, würde ste sehr schwer ertragen. Warum ? Er ha . achte viel amten zu beaufsichtigen Stellung bin. dachte Antj Thoren war fertig. Er ' falls. Er sah aus, als > Statt dessen fragte er ganz unvermittelt: „Sind Sie verwandt mit Frau Maria Terhalden?" Antje Iah ihn verblüfft an. „Sic ist meines Bruders Frau." antwortet« sie. und es klang in eine erstaunte Frage aus. — Er beantwortete sie mit kurzer Erklärung. „Ach habe sie gekannt — vor vielen Fahren — als sie noch im Elternhause war. Ach hörte daun noch, daß sie einen Terhalden heiratete." Er schwieg. Es lag nicht in Antjes zurückhaltender Natur, die Unterhaltung sortzusetzen. „Stehen Sie ihr nahe'.'" fragte nach einer Pause der Mann und sah sie mit seinen eigentümlich festen Augen an. .Hch kenne sie wenig Ader ich liebe sie sehr." Wieder verstrichen ein paar Sekunden. Dann jagte Rütjer Thoren mit ganz veränderter, sachlicher Stimme, aber sehr freundlich: „Nun. rch hasse. Sie werden sich bald in Ähre neuen Pflichten einleben. Ach bin bereit, Ahnen dabei nach Kräften zu Helsen. Lernen Sie die Leute kennen, vor allem d:e Unterboamte», mit denen Sie zu tun haben werden, Sie brauchen ihre Berichte für Ähre Bücher. - Sie werden es im Anfang nicht immer ganz leicht haben — die Männer hierzulande sind schwerfällig und zäh, und eine weibliche Hand in der Leitung der Geschäfte nicht gewohnt. Aber ich wiederhole: ich Lin bereit. Ahnen in allen Schwierig keiten und Unannehmlichkeiten zur Seite zu stehen " Er machte eine kurze Verbeugung und ging Sie sah ihm nachdenklich noch Dann räumte sie sich den großen, häßlichen Schreibtisch zurecht und besetzte ihn mit allerhand Gcbrauchsgegenständen, die sie sich mitgedracht hatte. Mitten dazwischen stellte sie die Bilder ihrer Eltern. Sie brauchte persönliches Behagen zu ihrem Wohl befinden auch bei der unpersönlichsten Arbeit Während sie dies alles mit der ihr eigenen nachdenklichen Langsamkeit tat, mußte ste immer wieder überlegen: Wie ist er daraus gekommen, mich zu nehmen? Gerade mich? Sie dachte nicht daran, daß dies in irgend einem Zusammenhänge mit Maria stehen könne. Daß der Graf Thoren ihre Schwägerin einmal gekannt hatte, erschien ihr als eine nichtssagende Zufälligkeit, die nur so nebenher Erwägung gesunden hatte. Trotzdem erzählte sie es Maria in ihrem nächsten Briese, auch so nebenher. Und als nach langer Zeit «ine Antwort kam. enthielt diese nichts, was auf jene Mit teilung Bezug »ahm. Maria schien sie ganz übersehen oder vergessen zu haben Anzwischen lebte Antje sich schnell und gut ein. Das Mißtrauen, das ihr in der Tat hie und da entgegengebracht wurde, überwand sie schnell durch ihre ruhige Freund- Ilchkcit. durch ihre aeschästliche Gewissenhaftigkeit und Tüchtigkeit. Antje hatte sich das Herz der dicken Mamsell im Sturm erobert Täglich fast machte diese ihr eine Liebeserklärung in immer neuer Form. „Dacht' ich doch, da kam' irgend ein hochnäsiger Bücherwurm, der unsereinen gar nicht sieht durch die Brille, die er aus der Nase trägt. Aber nee — die rein« Leutseligkeit und Freundlichkeit." — Oder: „Das ist doch ein airder Leben im Hause jetzt, als früher mit den jungen Bengels. Die ruinierten das Sofa mit den Schnürstiefeln und streuten den Tabak überall herum Und fingen vor Langeweile immer Liebschaften mit den Mägden an. So schlau hätt' der Herr Graf man langst sein sollen." Aus Grund solcher Erfahrungen schien Antjes Tugendhaftigkeit ihr unheimlich zu werden. „Sie haben doch gar nichts fürs Vergnügen, gar nichts Junges. Lustiges! Ast Ihnen nicht einsam? Sie sind doch auch jung und airders gewöhnt!" „Ich bin gar nicht so anders gewöhnt. Bei uns daheim war's immer ernst und einsam. Und so sehr jung bin ich auch nicht mehr." „Dies iit Ihre erste derartige Stellung?" „Meine erste überhaupt." ..Und Sie glauben ihren Aufgaben gewachsen zu sein?" ,.2-i und einsam, uns )o sehr zung „Aber. S^e wollen doch heiraten! Aedes Mädchen will das. Und hier find't sich doch nichts für Sie!" Antje dachte an die Schwestern und mußte lächeln. „Wenn ich das gerade suchte, wäre ich hier nicht hergekommen." (Fortsetzung folgt.) Sester ZcKutl-puT? In Dosen ru 10. 1", unck 20 !'k überall orkältlicb. kabrik: »bau «k Lkarlottsoku rx. Vertreter: U. .4. Ilvtrinsnn, öoüannstLölei' liker 1. kielllMetleii LeliLnnl beste Bezugsquelle dsj Willkommens Kolisismgsioiis-Köscßöiille Soliüe Ulmen in biickel. 8t3li>, Zilbki-. Iul3U.Kl)Iü vor, 3 - 2OO st/lsrk. für jkllk Ul,»- »Lj,, NoMr trU» Hin» mebrsgbrig« 63»-3n1ie is?! 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Antwort: Indem man hin und wieder etwas vr«»»»tn«r Vsr- «Inirring» - PisdLolt nascht Schachtel 60 - bei all. Drogisten. v. - -.ckta Ä,"«r<>"len. n v, tE"bauss,r. ,4. 1- ' nur links. ist das schönste Xonlil'iliMllr'kirttliM ««ASiigkSelise, Klassiker. Prachtwerke, LslsZenLsitLkLuks. k. vienemmi AM.. Buchhandlung u. Anliauattat, Könia Johann-Straffe S1. Einkauf guter Bücher. Ktrohhüt«, garniert und ungarnielt. vom einfachen bis hochelegantesten, verkauft wieder zu staunend billige» Preisen L. GH. NU- letzt Dürerplah 1, "W> Eingang Holbeiiistraße, voriges Jahr Lchumannstr. 53. 8. m. d. U. I«, Blasewitzer Str. 64/66. Tel. 1382. Transport. Akkumulatoren. Statio näre Batterie». Zimmer-, Kutschwagen-, Antomobil-Belcuchtnng. Zunderzcllen. Akkumulatoren für lech», n. medizinische Zwecke, für Schaufenster-Dekorationen Ausstellungszimmer für sämtliche Fabrikate steht Interessenten zwecks Be sichtigung jederzeit zur Verfügung. Spezialität: Elektr. Sicherheits lampen in Aluminiumgebäusen. 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