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Dresdner Nachrichten : 30.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192707309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-30
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.07.1927
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Sonnabend. 30. Juli 1S27 Dresdner Nachrichten Nr. L54 Sette » ZunSchjl ztemltch kühl — lpüler wte-er lommerltrber. Das Wetter der nächsten Woche. Während der Woche vom St. bt» SS Nult stand dle Witte, rung Mitteleuropas ansang» unter dem Einfluß westlicher Luststrvmungen, deren Ursache ein langsam von England über tir Nordsee nach Osten wandernde» Tiefdruckgebiet war. Zu. nilchs« befand stch Mitteleuropa zwei Tage lang lm Bereich seiner Vordersette, wobei e» liberal! nur geringe Luft- bewegnng au» vorwiegend südwestlicher Richtung zu verzetch- nen hatte. Ta» Fehlen stärkerer Luftströmung begünstigte naturgemäß die Ausbildung vieler lokaler Gewitterstörungen, »on denen manch« mit erheblichen Regenmengen, besonders ln »er westlichen Halste de» betrachteten Gebiete», verbunden waren. An diesen Tagen herrschte tn Mitteleuropa mäßig «arme» Wetter. Mit der weiteren Ostwärtdbewegnng de» lies» wurde unser Gebiet dann ron den kühleren Lnttmasten seiner Rückseite überflutet. Diese gaben bei ihrem Eintreffen wieder zu neuen Gewittern und Regenschauern, besonders im Süden, Anlaß. Während jedoch dort schnelle Aufheiterung etntrat, herrschte in der nördlichen Hälfte unseres Gebietes noch am 2t. und 2ö. Juli zu Regenschauern neigendes Wetter, gm Rücken de» abziehende» Ties» entwickelte sich daun, unter stützt von primärem Druckanstieg, der stch deutlich tn den Druck- und Temperaturbeobachlungen der Station ans der Zugspitze bemerkbar machte, ein schwaches Hochdruckgebiet über Deutschland. Ter erwähnte primäre Druckanstieg be wirkte gleichzeitig das Stattonärwerden einer inzwischen über England erschienene» kräsilgen Depression. Der hohe Druck, zusammen mit der Südwcststrvmung der Vorderseite de» Tiefs führte am Dienstag, dem 2». Juli, zur Aufheiterung und schnellen Wiedercrwärmnng Mitteleuropas. Der dadurch «intretende kräftige Drucksall führte zur Ausbreitung des mit seinem Kern stationären englischen Tiefs nach Osten und da mit zur Entwicklung eines allgemeinen Südstroms über West- und Mitteleuropa, der diesem weitere Erwärmung brachte. Das warme Wetter in Mtitelcuropa hat tedoch bereits seinen Höhepunkt überschritten, von Westen her dringen am Süd- rand« der sich zurzeit nach Norden verlagernde« englischen Depression kühle ozeanische Luftmasse» ostwärts vor. Wäh- rend der nächsten Tage wird es, da d-a» Tief den Transport der kühlen Luft aufrecht erhalten wird, voraussichtlich ziem, lich kühl bleiben. In der ersten Hälfte der nächsten Woche dürfte stch da» Wetter dann scdoch aller Voraussicht nach wieder freundlicher gestalten, sei es unter dem Einfluß der warmen vorderseitcnströmung einer neuen Depression oder unter der Einwirkung eines im Rücken des englischen Tief» vorstoßenden Ausläufers des AzorenhochS. Reine Tagesverblnüung Innsbruck- Dresden. Der VerkehrSauSschuß des Dresdner VerkehrSverelnS schreibt: Die früher vorhandene Tagcövcrbindung Inns bruck—Dresden über Kufstein besteht infolge der Auslastung deS Fern-V-Zuges Berlin—Rom aus de» österreichischen Strecke nicht mehr. An ihre Stelle ist eine sehr gute Schnell« zugSverbtndung Innsbruck—Dresden über die Mttienwald- bahn getreten, die es ermöglicht, tn wenig mehr alv 18 Ttnnden von Innsbruck bis Dresden zu gelangen, und dabei die landschastltch ganz hervorragende Strecke von Inns bruck bis Seefcld, einen Glanzpunkt deutscher Alpenbahncn, zu durchfahren. Abfahrt Innsbruck früh 7,09 über Mitten» wald—Garmisch-Partenkirchen nach München. Ankunst 19,49. Hier umstetgen tn den mittags 12,Oü abgchenden D-Zug nach Dresden, Ankunft Dresden abends 10,22. Speisewagen von München bis Hof und von Hof bis Dresden. Der letztere stehi aus alle Fälle zur Verfügung: zwischen München und Hos muß man als Dresdner leider damit rechnen, gegebenen- falls in den Nachzug ohne Speisewagen verwiesen zu werden. — Dresdner Volksbühne. Di« Komödie. Sonntag <8l.>: <M1 bi» IN«: Montug: 4tv1 bi« 42M,' Dienstag: l bis l00: Mittwoch: lOl bi» 200: Donnerstag: Alt bis 890: Freitag: 8t» bis 490; Sonn abend: 4M bt» 8tlO: Sonntag: kt» bis t!90: Montag: !M bt» TM. — Umtausch der Mitgliedskarten und Neuaufnahmen täglich von 1l bis 8 Uhr tauber SonntaaSt In der Geschäftsstelle, Schlotzstrabe »4/8«. Ab 1. Juli !I»d nur di« Mitgliedskarten sür das Spieliahr ISL7/2« gültig. —» Atthnenvolköbund. Die Mitglieder werden gebeten, de» Jahresbeitrag bis zum 2. August In der Geschäftsstelle, Marichall- ftrabe l, zu entrichten oder auf Postscheckkonto Dresden 14283 ein- zuzahlen. Karten für die Komödie sowie die Ausstellung und den .stovtogischen Garten stehen den Mitgliedern zu bedeutend ermäßigten Preisen zur versügung. Neuanmcldungen werden noch entgegen- genommen. Ts wird gebeten, die neuen MitnltedSkartcn abzuholcn. — Max Reumannö Herrenbühn« beendet Sonntag ihr erfolg- reiche» Gastspiel ln den „BolkSwohl-rrianon-Sälen" mit einer großen Abschiedsvorstellung. Zur Ausführung kommen nochmals die Schlager »LohcngrinS Abschied" und „FIdrle Spitzbuben", dazu der große Loiotctl. — Kur-Konzert l« OberlSßnlß Sonntag vorm. 11 Uhr auf dem KöntgSpiatz. Orchester: Kurorchcster Oberlößnltz, Leitung: Stadl- mutlkdtrektor Landes. vortragSordnung: King-Sotton. Marsch, von P. Soula: Ouvertüre zur Oper „Strabclla". von Fr. v. Flotow: Stepbante-Gavotte, von Czibiilka: ESduttanltna, Walzer, von Wald- teukcl: Abschied der Gladiatoren. Marsch, von Blankenburg. Schwärmende Dienen. Die Btenenvüller stehen zurzeit auf der Höbe ihrer Snt- Wicklung, und täglich kann sich «n Stabt und Land da- Immer- hin seltene Schauspiel eines dahtnziehenden Bienenschwarmes unserem Auge bieten. Welche Füll« von falschen Meinungen, von irrigen Vorstellungen taucht sedeömal im Laien- Publikum auf. sobald ein entflohener Schwarm stch trgendwv angesetzt hat und daun «tngesangen wird. Gleich anderen Lebewesen, findet die Biene ihre» Leben- Genüge tn der Sorge um die Erhaltung der Art. Alles Trieb- leben ist auf diesen einen Punkt eingestellt. Da die Biene nur tn einem vieltausendköpfigen Organismus zu existieren vermag, dessen Her- durch die Königin dargestellt wird, so gilt bet der Frage, sich tn jüngeren Generationen zu erhalten, nicht die oberste Sorge der Verjüngung im Ein-eltndividnum aus der Arbeiter, oder Drohnenkaste. sondern alles Streben nach Verjüngung und damit nach gesichertem Fortbestand drängt sich zusammen tn der Erzeugung einer jungen Königin. Denn die Existenz deS großen Bienenvolkes ist ab hängig von der Königin. Nicht tn dem Sinne etwa, orß die Königin dt« Nahrung auszuspüren oder gar zu beschossen hätte. Die Königin wird ja ihr Leben lang gefüttert und verläßt den Stock ja nur ganz wenige Male. Sondern der Königin liegt die wichtigste Aufgabe ob, immerzu Eier zu legen und so sür Nachwuchs und Artcrhaltung zu sorgen. In wett höherem Maße als bet anderen Tieren ist die Schaffung von jüngeren Generationen im Bienenvolke nötig. Die AlHeitobienen sind Tag und Nacht ohne jede Ruhepause mit de« Etnsammeln des Nektars draußen und mit der Zu bereitung des Honigs drtnnen dermaßen beschäftigt, daß sie stch buchstäblich innerhalb von sechs bis acht Wochen zu Tode gearbeitet haben. Es findet also täglich ein bedeutender Ab- gang in jedem Bolle statt, der natürlich aus Rücksicht aus dos große Ganze ergänzt werden muß. Das geschieht umfassend durch die königlichen Eierstöcke, die täglich 1899 bis 2599 Eier produzieren. Nach drei Wochen entschlüpfen die jungen Bienen die nach wetteren zwei Wochen zu Flugbienen heran- gewachsen sind und nun sich mit dem gleichen Eifer wie ihre bereits dahingegangenen oder noch lebenden älteren Ge schwister einzig der Aufgabe widmen, genügend Futter für die blütenlosen Monate — Oktober bis April — zusammen- zutragen. Sie reihen sich ohne weiteres ein in den dienst am Ganzen, ohne zu fragen, ohne zu wissen, ob das, was sie sammeln, ihnen auch wirklich zugute kommt. Dient -S ihnen persönlich nicht, dann doch den folgenden Generationen. Diese nicht Verstandes-, sondern rein triebsmäßigen Lebens- änßerungen, die um Futtervorrat und Nachwuchs sich kristalli sieren, sind auch die Triebfeder zur Erzeugung einer jungen Königin. Die ungeheuren Leistungen im Eierlegen, die zur Voraussetzung gleiche Leistungen im Aufnehmen von Futter haben, bringen es mit sich, daß sich die Königin frühe abn itzt. Jedes Nachlaßen des königlichen Organismus wird von dein interessierten Volke beobachtet, und sofort wird an die Schaf fung einer neuen Majestät gedacht. Pietät, Dankbarkeit, Ver- ehrung der bisherigen Stockmutter gegenüber sind den Bienen unbekannt. Jeder steht aus seinem Posten im Staat-ganzen, niemand bedroht ihn, solange er den Posten zum Wohle deS Ganzen ausfüllt. Leidet aber daö Allgemeinwohl unter der schwindenden Krgst eines Gliedes, dann wird dieses ab- gedrängt und durch vollwertige Jugend ersetzt. Auch die Königin genießt in dieser Richtung keine Ausnahmerechte. Ihre sonstige Sonderstellung tm Volke wird nicht dem Individuum, sondern der Vertreterin der Art etngeräumt. Daher schreitet das Volk auch unbedenklich zu den Vor. berettungen, eine neue Königin zu schassen, sobald das Ganze dies erfordert. Und mit solchen Erwägungen wird im Volke der Gedanke zum Schwärmen geboren. Denn Schwärmen heißt bienenbtologtsch Auszug der alten Stockmutter samt ihrem Anhang in eine ungewisse Zukunft, um ctner jungen Königin an dem erprobten Wohnsitz Platz zu machen. Wie kommt nun das Bienenvolk zu einer neue» Königin? Die Kenntnis über diesen wichtigen Vorgang ist noch jungen Datums. Wir verdanken sie dem Kleinbautzner P a st o r S ch i r a ch, der tn der zweiten Hälfte des 18. Jahr- Hunderts in unserem Vaterlands nicht nur rationell, sondern auch unter wissenschaftlicher Einstellung Bienenzucht betrieb. Bis dahin nahm man an, daß die Königin aus besonderen Eiern entstände. Schirach aber wies nach, daß aus jedem Arbeiterei eine Königin erzogen werden kann, wenn das Volk das will. Das Volk reicht in diesem Falle den jungen Maden ein besonders zubcreiteteS — nämlich eiweißhaltigeres — Futter, füttert sic wesentlich reichlicher und baut ihnen eine ungefähr dreimal größere Zelle. In folge aller dieser Sonderverhältnisse wachsen die so Ge handelten jugendlichen Maden rascher und werden viel größer als ihre Geschwister. Bereits am fünften oder sechsten Tage, nachdem sie dem Ei entschlüpft sind, beginnen sie sich einzu» spinnen und die Arbeiterinnen schließen die Zelle von außen noch durch einen dünnen Wachsdcckcl ab. In der Zelle wandelt sich die lang« und dicke Made innerhalb der nächste« acht Tage zur jugendlichen Königin um. Das Volk als solche» kann, sobald die Königtnzelle geschlossen ist, nichts mehr für die Prinzessin tun, es hat geleistet, was ihm möglich war. Was nun noch erfolgen muß. um wieder etne leistungosähige Königin hervorzubrtngen. entzieht stch dem Machtbereich des Volkes. Den Schlußstein zu setzen, nämlich die Befruchtung der jungen Königin zu gewährleisten, vermag es nicht. DeS- halb ist mit dem Verschließen der Königinzelle der Augenblick gekommen, tn dem die Bolkstetlung vor sich gehen kann. Im Volke erwacht etne drängende Unruhe, die alle Teile erfaßt und schließlich auch auf die Königin übergretft, um so leichter die Königin mit erfüllt, als diese schon seit einigen Tagen hat spüren müssen, daß «ine Veränderung im Volke vor sich geht. Bisher war ihr täglich von htlfsberctten Rüsseln ununterbrochen Futter gereicht worden, bah sie tn 24 Stunden ungefähr das Dreifache des eigenen Gewichts an Eiern legen konnte: ihr Hinterleib war dick aufgetrteben, schwerfällig in- solgedessen alle ihre Bewegungen, und an ein Fliegen wäre bei solchem Leibesumfang nicht mehr zu denken gewesen. Seit aber die jungen königlichen Maden tn den Wiegen gepflegt wnrden — vorsichtigerweise setzt daS Bienenvolk die Hoffnung nicht nur auf etne Prinzessin, sondern zieht deren acht, zehn, ja zwanzig —, floh der Futterstrom in den Mund der Königin immer spärlicher, die Eierproduktion verringerte stch, der Hinterleib verlor an Umsang und Fülle, die Majestät wurde wieder jugendlich schlank, und dadurch ward sie auch wieder flugfähig. Ja, fliegen soll die alte Königin wieder können, denn ihr Anhang will sich doch draußen mit ihr einen neuen Wohn- platz suchen. Nun ist die Teilung des Volkes auch nach dieser Seite hin genügend vorbereitet. Die Spaltung tritt eia. Der eine Teil, der sich um die alte Majestät schart, drängt zum Flugloch und reißt, ja drängt nicht selten die Königin mit hinaus. Wie Tausende von Wassertropsen quellen die erregten Arbeiterinnen und Drohnen ins Freie, tummeln sich minutenlang in frohem Gesumm vor dem Bienenstände und folgen schließlich der Richtung der Spurbtenen, die seit Tagen nach einer geeigneten Wohngelegenheit oder Anlegestelle ge- sucht haben. Sie lasten sich nieder, wo sie es für gut befinden, gewöhnlich alle andern mit ihnen: nicht selten allerdings die Königin — des Fltegcns ungewohnt — an ganz ungeeigneter Stelle. Alles zieht sich natürlich zur Majestät hin, sie tn dichten Klumpen belagernd. In früherer Zeit durchkreuzte man die Absicht der Spurbtenen, den Schwarm an den vorher erkundeten Platz zu führen, dadurch, daß man die im Freuden taumel noch hin- und herschicßenden Bienen erschreckte. Der Imker und seine Familie griff zu Geräten, mit denen sich respektabler Lärm machen ließ: Gießkannen, Sensen, Eimer, Topfstürzen. Dazwischen hinein blitzte man mit dem großen Spiegel, den man eiligst von der Wand genommen hatte. Und wirklich — der Schwarm legte sich rasch in der Nähe an. Man hatte ihm ein Gewitter mit Donner und Blitz vorgetäuscht. Unwetter aber veranlassen die Bienen immer, den Flug ein- zustellen. Wohl dem Schwarm, der vom Imker geborgen wird. Weniger glücklich der, der in einer geräumigen Höhlung eines Baumstammes oder Mauerwerks Unterschlupf findet. Diese Ungewißheit, ob eine günstige Wohnstätte erlangt wird oder nicht, mag mit ein Teil der Begründung dafür sei«, warum Mutter Natur die alte Königin mit dem Schwarm hinaustreibt. Der Jugend bleiben die erprobten Wohn verhältnisse mit ihren Nahrungsvvrräten überlasten. Der ausgezogene Teil mit der verbrauchten Königin stellt ja den wertloseren Teil des Ganzen dar: ob ihm ein Obdach und damit Weiterbestand beschicken ist, hat für die Erhaltung der Art nichts zu bedeuten: darum wendet sich ihm auch keine Fürsorge zu. Findet der Schwarm keinen Unterschlupf oder ermüdet die Königin früh, so legt sich der Schwarm an einem be- Ueberraschende Befreiung von Der-auungsstörungen Kann man sich in kurzer Zeit verschossen, indem man einen Halden Teelössel Biicririe Magnesia tn etwas warmem Wasser sofort nach dem Essen nimmt, oder jedesmal, wenn man Schmerzen jühit. Tausenee die es versucht Koben, erklären, es gibt nichts besseres als Biserirle Magnesia sür Verdauungsstörungen, Magensäure und Dys pepsie. Besorgen Sie lich noch heute eine Flasche aus der Apotheke. Vergessen Sie nicht. Biieririe Magnesia zu verlangen — das best« Mittet, um Schmerzen in kurzer Zeit zu stillen, wo nicht, «hatten Sie aus Verlangen Ihr Geld zurück. tz Wichtig! LSien Sie lich vor Nachah»m>ge> im» bestehe« Sie darauf, nur di« echte Ltseririe Magnesia zu erhalle», di« de» Aa»e» Btsmag Ltd. London trägt. Kcnsington gestiftet, und dort ist unter ihrer Leitung tn einer Arbeit von 18 Monaten ein eingehender Katalog hergestellt morden, der zu den wichtigsten Quellen der englischen Theatergcschtchte gehören wird. Die Dame begann ihre »Jagd nach Theaterzetteln" als ein Steckenpferd, bis sie den wissenschastltchen Wert erkannte. «Ich habe alle erdenklichen Plätze nach Theaterzetteln durchstöbert: von den größten Ber- steigcrungsräumen biö zu den kleinsten Anttanitätenläden," erzählt sie. „Gar manchmal mußte ick, „das Baby halten", während die Mutter tn alten Kisten und Kasten nachwühlte, in denen Urvätcr-Hausrat in wirrem Durcheinander auf» gestapelt war. Auf den Karren der Straßcnhänbler spürte ich nach solchen alten Zetteln, und immer wieder habe ich wertvolle Funde gemacht. Zu wichtigen Theaterzetteln kam ich auf ganz unerwartete Weise. Eins meiner kostbarsten Stücke ist der Zettel, in dein das erste Auftreten der großen Tragödin MrS. Siddvns am 29. Dezember 1778 als Portla im „Kaufmann von Venedig" angckündigt wird. Ihr Name ist nach der damaligen Sitte nicht genannt, sondern sie erscheint nur als „eine sunge Dame". Dieses erste Auftreten war ein großes Fiasko, und erst später hat man Ihre Größe verstanden. Diese» einzigartigen Zettel erhielt ich in einem dicken Bündel von alten Theaterzetteln von einem freundlichen Seemann. Woher er sic hatte, weiß ich nicht. Ein anderer sehr inter essanter Fund war ein Zettel der ersten Auffüß^nng von „Elari ober Die Jungfrau von Mailand" am 8. Mai 1829. Bei dieser Vorstellung wurde zum ersten Male das National- lieb: „Demo, 8vve>ot Homo" gespielt, dessen non dem Amerika- ner Panne verfaßten Text Henry Rowley Bishop für dieses Stück in Musik gesetzt hatte. Biele dieser alten Theater zettel haben einen riesigen Umfang, so daß sie für das Publikum recht schwer zu benutzen gewesen sein müssen: aber ste enthielten auch eine Menge Text und gaben über Stück und Spieler genauere Auskunft als unsere heutigen „Pro gramme". Mrs. Enlhoven hat ihre Sammlung mit verhält nismäßig geringen Koste» zusamincngcbracht. Seitdem sind die Preise außerordentlich gestiegen, besonders, weil reiche Amerikaner sich auf da» Sammeln von Theaterzetteln geworfen haben. Ein Sammler bot ihr für ihre Kollektion 180 009 Mk. Theaterzettel, für die sie noch vor wenigen Igßrcn 49 bis S0 Mark anlegte, werden setzt mit 699 und 899 Mark bezahlt. f* Ausbreitung des deutschen Unterrichts In Jugoslawien. Nach einer Verordnung des UntcrrschlSnitniftcrs wird die deutsch« Sprache in Zukunft an de» südslawischen Mittel- schulen, besonders in den von Nationalitäten bewohnten Gegenden, einen breiteren Raum einnehmcn. In den Lehrer seminaren solle» eigene Lehrstühle sür den Unterricht in der deutschen Sprache errichtet, neben der deutschen Grammatik soll deutsche Kulturgeschichte und Literatur vorgetragen werden. Die Zahl der deutschen Stunden soll der der Stunden für slawische Sprachen entsprechen. ch* Corbusier in Deutschland. Le Corbusie^, der bekannte Führer der modernen sranzöstscheii Architektur, wird im Herbst dieses Jahres eine Vortragörcise durch Deutschland ver anstalten, die mit einem Vortrag über städtebauliche Probleme in Hamburg beginnen wird. ch* Ein NubenS in Recklinghausen? Der westfälische LandcS- konservator läßt zurzeit eine Inventarisation der Bau. und Kunstdenkmäler in dem Gebiete von Recklinghausen vor nehmen. Dabei entdeckte man, daß das Altargemälbe in der Recklinghäuscr Petrußkirche eine Replik ber „Kreuz abnahme" von Peter Paul Rubens ist, die er in den Jahren 1611 bis 1614 für die Antwerpener Kathedrale gemalt hat. Es steht noch nicht fest, ob die Recklinghäuscr Ausführung von dem Meister selbst ober nur aus seiner Werkstatt stammt, jedenfalls ist durch etne noch vorhandene Rechnung deS Rentmeisters er wiese», daß das Altargcmälde im Jahre 1617 von Antwerpen über Nuhrort nach Recklinghausen gekommen ist. ch* Ein archäologischer Fund ans der Makkabäer-Zeit. Bet der Fortsetzung der Ausgrabungen am Berge Ophel, nicht weit außerhalb der Mauern von Jerusalem, hat der Direktor der Britischen Archäologischen Schule in Jerusalem. Professor I. W. Crowsoot, 49 Fuß unter der Erdoberfläche Teile von zwei 22 Fuß dicken Mauern auf- aedeckt. Diese Mauern bilden einen Torweg, von dem ber Gelehrte annimmt, er habe den S t n g a ng z u d e r F e st u n g Akra gebildet, die König Slntiochu» EpiphaneS im Jahre 168 v. Ehr. für die snrische Garnison erbaute. Diese Festung wird im ersten Buch der Makkabäer und von JoscphuS er wähnt. Die Annas,me wird durch den Fund eines Schatze» non 899 Münzen bekräftigt, die aus der Zeit deS jüdischen Königs Alexander JanneuS um 99 v. Ehr. stammen. ch Entdeckung eines mittelalterlichen FreSkoS in Strat- sord. Kann, einige hundert Meter von dem Hause entfernt, tn dem Shakespeare zu Stratford-on-Avon geboren wurde, hat man setzt ein sehr bedeutsames Fresko der Tudor- Zeit entdeckt. Diese schöne Malerei befindet sich an der Wand einer alten Herberge, die heute „Gasthaus zum Weißen Schwan" heißt. Man hatte bisher keine Mining von dem Vorhandensein dieser Malerei, dle sich unter dichter Tünche befand. Nachdem cs durch Zufall entdeckt lind dann sorgfältiq srclgelegt wurde, hat i»an cs alö ein Werk aus der Zeit zwischen l469 und >480 sestgestellt. Dargestellt ist die Tobias- Geschichte der Bibel: unter dem Gemälde befindet sich eine Inschrift tn altem Englisch und gotischen Buchstaben, die einen Text aus der Tobiaögcschichte enthält. Englisches Volk. Von Richard Gerlach. Wo sind meine verjährten Vorurteile hin, seitdem ich in Harwich englischen Boden betrat! Ich sah Arbeiter aus dem Bahnsteig Männer die sich die Mütze >»S Genick geschoben hatten und durchaus nichts anderes vorstellcn wollten, als Pack träger, Äanalarbeiter und StationSdiener. Ich fuhr also in das bürgerlichste Land der Welt und hielt meine Nase etwas höher als gewöhnlich, um von den übrigen Reisenden nicht abzusteche». Rechts und links war die englische Landschaft, das heißt, eigentlich waren es nur einzelne Bäume, die aus dem Nebel hervortauchten. Alles stand sür sich, die Atmosphäre hatte nichts Verbindendes, cs gab sozusagen über» Haupt kein Ganzes. Ein Dach, eine Reklame, ei» Signal, scharf, umristene Einzelheiten wurden plötzlich deutlich und verschwan den sogleich wieder. Ich bezog im Sttdwesten Londons ein Zimmer in dem HäuS- chen eines arbeitslosen Metzgers. Mister Clean mar Meister im Geschäft seines Onkels gewesen, hatte sieben Gesellen unter sich, eine gute Stelle. Wie er sie verlor? Eines Nachmittag» war er in der Bar — so nennt man hier die zahlreichen Steh bierhallen — wohl nicht gerade beim erste» GlaS, da kam der Onkel herein. Als er den Neffen entdeckte, ärgerte er sich. „Geh sofort in den Laden hinüber, cs ist etwas zu tun," be fahl er. . DaS konnte sich Mister Elean vor den Leuten denn doch nicht gefallen lasten. „Ich habe keine Zeit," entgegnctc er. „Dann brauchst du nie mehr Zeit zu haben," schrie der Onkel. Nun ist Mister Clean also seit sieben Monaten arbeitslos, zwanzig Mark die Woche für eine sünfköpsige Familie. daS reicht nur schlecht. Darum vermieten ste zwei von ihren vier Zimmern, lieber mir wohnt ein pensionierter Kolonialsoldat, grau und bieder, mit einer Stimme wie ein EiSbär. Er trägt sich mit HeiratSpläncn, sucht etne Witwe in mittleren Jahren mit etwas Vermögen und eigenem Heim. Meine Wirtin stammt aus dem Norden deS Landes. Vor ihrer Heirat war ste alS eine Art Stütze bei einer sehr vor- nehmen Dame. Wenn sie „Macbeth" oder „Romeo und Julia" deklamiert — sic tut cS öfters des Morgens In der Küche, wäh- rend ich meine Stiefel putze —, dann habe ich Gelegenheit, meine Begriffe über englische Bildung zu ändern. Diese ein fache Frau liest auch viel. Jede Woche finde ich einen anderen BibltothekSband ans ber Nähmaschine. Wells, Wallace, Seokt, Conrad, keine schlechten Sachen, und ich habe Ursache, zu ver»
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