Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192808251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19280825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19280825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-25
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.08.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 401 Seile 2 »Dreebaer Nachrichien" Sonnabend. 25. Vugvfi 1-A Umsatzsteuer und der «teuer auf Alkohol und Tadak stehen, trotz drin schwere» Bedenken, daß steigende Einnahmen aut den beiden letztgenannten Steuerarte» dem Generalagenten das blecht oerleiven. einen Zuschlag aus Grund de» so» genanitten „kleinen BesserungSscheinS" zu den 2>i Milliarden Iahreetribnt zu fordern. Auch dem Besitz will man durch die Nenbelebung der Vermag,n»»uwach»steu«r zu Lethe geben, dagegen verlautet nicht» von einem Entgegenkommen gegen die von der Wirtschaft gewünschte Aufhebung der Kapitalerttagssteuer. Angesicht» solcher Pläne werden die Parteien, die sich darüber klar sind, daß die für unsere Wirt» schaft in erster Linie notwendige Neubildung von Kapital keineofalls noch weiter in Fesseln geschlagen werden dars, mit aller Energie die berechtigten wirtschaftlichen Erletch. teriingöforderungen auf steuerpolitischem Gebiete vertreten müssen. Der außerordentliche Staatshaushalt ist noch in viel höherem Grade als der ordentliche das Sorgen kind der ReichSfinanzverwaltnng. Der gesamte ungedeckte Anleihebetrag beläuft sich gegenwärtig auf iE Millionen Mark. Die Lage ist deehalb so gespannt, weil die Finanz- Verwaltung wegen des Mangels einer normalen Anleihe deckung immer wieder gezwungen ist, dem außerordentlichen Siaatshauehalt Mittel zuzuführen, die ihrer eigentlichen Be stimmung nach zum Lrdinarium gehören. Nach dem Miß» erfolg der 1027er Anleihe schon Wiede, ein, langsrtstige An leih, aufzulegen. erscheint »«»geschlossen, und r» ergibt daher dir ernste Gorge, «i« der außerordentlich« StaatshauS» kalt «etter finanziert werden soll. An» dieser Notlage er» klärt sich, daß der tzinanzminister aus de« Gedanken verfallen ist. «u de« Trägern »er Sozialversicherung «egen der Uederuahm« arüßerek Mengen von Schatz»«chs«ln zu »erhandeln; -i, «etch»da«k ist nach der Neuordnung t« Daivedplan nicht mehr «te früher dazu verpflichtet. Ed sollen also die großen Aassendrstänbe der Sozialversicherung herangezogen werbe», um Deckung für die Audgaben de» außerordentlichen Staatdhauthalts zu beschaffen. 9« HSHer die Beiträge zur Sozialversicherung gesteigert «erden, desto ergiebiger kann die Quelle fließen. Auch unter diesem G« sichtSpunktc ist die Ausdehnung der BerstcherungSpslichtgrenze in der Angestelltenversicherung zu bewerten, deren Ber- waltung sich prompt bereit erklärt hat, 59 Millionen Schatz. Wechsel zu übernehmen. Nach alledem darf die RrlchSregterung kein« nur irgend gangbare Ersparung»- und VereinfachungSmögltchkeit bei der Aufstellung de» neuen Etat» au» den Augen lasten, und vom Reichstag« muß gefordert werden, baß er gänzlich auf die üble Gepflogenheit verzichtet, die von der Regierung an- gesetzten Ausgaben im Etat durch kostspielige Anträge, die aus den Wählerfang berechnet sind, zu erhöhen. Sett Sstemi» te» Weg Dm Anschluß irrt! Deutsche Mtnöerhettenklagen tnr Meltparlament Berlin, 21. August. In ber Generalaussprache der Inter- parlamentarischen Union behandelte der deutsche Führer der Abg. De. Schiemann lm Austrage der deutschen Minderheiten sowohl als auch der Minderheiten Europa» ihre Lage, die sich, wie er auSsührte, in den letzten Jahren außerordentlich ver schlechtert habe. So laste die Behandlung der deutschen und der slowenischen Minderheiten in Südtirol nicht nur ans dem Gewissen des Staates, dem sie augehören, sonder« aus de« Gewissen Europas. iLebh. Zust.) Gewiß ginge die Zahl der Klagen der Minderheiten beim Völkerbünde zurück, aber nicht weil kein Anlaß zu Klagen mehr vorhanden sei. sondern weil die Minderheiten kein Vertrauen zum Völkerbund halten. (Stürm. Zust.l Man verlange von den Minderheiten Loyalität. Wenn man darunter gefühlsmäßige Einstellung zum Staate verstehe, dann werde diese niemals durch Zwang erreicht, sondern nur durch angemessene Behandlung durch den Staat. In Lettland sei die deutsche Minderheit 1918 auch nicht mit offenen Armen ausgenommen worden, st« habe aber im Laufe der Zeit kulturelle Freiheit erhalten und steh« heute treu znin lettischen Ltaate. Der Redner forderte zum Schluß, daß den Berichten der einzelnen Gruppen der Interparla mentarischen Union Svnderbericht der Minder heiten beigefügt werden müßte. Hieraus ergriff der Präsi dent der österreichischen Gruppe. Abs Drexel -aS Wort, der sich im besonderen der österreichischen Frage zuwandte. Das heutige Oesterreich, so betonte er. sei nicht ans natürlichem Wege entstanden. Es sei ein Kind der Not. Aber nach jahrelanger Erfahrung müsse man heute fest stellen, daß cs uicmalS ein selbständiger Staat werden könne. Nur der Anschluß an eiu großes Wirtschaftsgebiet könne die Rettung bringen. Oesterreich erstrebe seit hundert Jahren die Bereinigung mit einem großen Wirtschafts gebiet. (Zust.) Wir sagen der ganze« Welt so fuhr Drexcl fort, gebt dem kleinen Oesterreich de« Weg frei, den es braucht, um sich gleichberechtigt anzuordue» in die Reihen der Weltstaaten. (Lebh. Beif.) Sie werden daran ein Beispiel erleben, wie auch Europa ge sunden kann. Deutschland und Oesterreich sind durch die Friedenövcrträgc gezwungen worden, auch anderen Staaten Meistbegünstigung zu gewähren. Deshalb muß auch dem deut schen Bvlke seine gegenseitige wirtschaftliche Meistbegünsti gung gewährt werden, ohne daß noch andere daran partizi pieren. (Erneuter Beifall.s Zehn Jahre nach dem Kriege können die Lieger anch ohne Gefahr für sich dem deutsche« Bolke freie wirtschaftliche Entwicklung gehe«. sLebh. Beif.) Die Krise -er Demokratie Am Frcitagnachmittag trat die Interparlamentarische Union in die Beratung des zweiten Punktes ihrer Tages ordnung „Die gegenwärtige Entwicklung deS parlamentarischen Regimes", ein. Nbg. Dr. Wirth - Deutschland begründete die von ihm vorgelegte Entschließung. ES müsse eine gemeinsame Grundlage des parlamentarischen Systems hcranögearbeitct werden, um später zu einem bestimmten Urteil über dieses System zu kommen. — Der Präsident der amerikanischen Gruppe, le Montague, erklärte hieraus die Zustimmung der amerikanischen Dele gation zu dem Rcsolutionsentwurf Dr. Wirth. Die Krise, so fuhr er fort, sei nicht durch das parlamentarische System verursacht, sondern durch die Unvollkommenheiten der mensch. lichen Natur. Deshalb müßte man das Volk ausklären Schulen und andere Erziehungseinrichtungen sollten sich stärker als bisher mit dem parlamentarischen System be schäftigen. Es gelte auch, die Interesselosigkeit der Wähler zu bekämpfen. Sodann beantragte Senator Dr. Bclconrt-Kana-a, ber vom Berichterstatter vorgeschlagenen Entschließung einen neuen Abschnitt hinzu zufügen, in dem die Notwendigkeit betont wird, die Schuljugend einzuführen in die Grundprinzipien des parlamentarischen Systems und der Bürgerpflichten. Earl Lindhagen»Schwebe» beantragt folgenden Zusatz zu dem Resolutionsentwurf: Die Krisis im parlamentarischen System beruht auf seelischen Gründen. Die Abhängigkeit der Parlamentarier, die Milt- tartsierung des Parlamentarismus und die Bildung ber Ministerien, die sich immer weniger nach produktiven «ud verständlichen Grundsätzen vollzieht, ist hierfür ei« Ausdruck. Es kommt jetzt in erster Linie aus die Bildung einer Demo kratie ber Gesinnung und auf die Erhebung dieser Forderung zu einem politischen Programm an. — Der ehemalig« Minister Lukacs- Ungarn führte ans. es sei nur erforderlich, daS parlamentarische System der heutigen Zeit anzupassen. Am verderblichsten seien die Splitterparteien, deren Führer nicht daS Verant wortungsbewusstsein besäßen, das die Führer großer Par teien hätten, die jederzeit zur Uebernahme der Regierung bereit sein müßten. (Beifall.) Der französische Abg. Nenaudel sagte unter anderem: Man sollte nicht von parlamentarischer Entwicklung, sondern leider von parlamentarischer Krise oder noch besser von einer Krise der Demokratie sprechen. Tenn in verschiedenen Ländern sei die Demokratie bereits vollkommen beseitigt worden. Senator Dr. Heller - Tschecho-Slowakei stimmte Nenaudel zu. erklärte aber, wenn Dr. WirthS Bericht zur Bekämpfung der Stimmenzersplitterung das englische Wahlsystem empfehle, so müsse man ihm widersprechen, da dieses System oft den Sieg einer Minderheit zur Folge habe. Ganz^llnannehmbar sei das englische System für die des parlamentarischen Systems sei die veschnetdung der Recht« der Opposition. Der Präsident der schwedische« Grnpp«. Hallt», führte auS: Sr glaube nicht, daß man von einer allgemeinen Krise des parlamentarischen System» sprechen könne, jeden, falls spreche man in Schweden nicht davon. — Schließlich erklärte Dr. LakatoS-Ungarn: Die große künftige Aufgabe de» Parlament» liege nicht so sehr in der Gesetzgebung, denn dafür gebe e» auch andere sachverständige Stellen, sondern vielmehr in der politischen Regierung deS Landes unmittelbar durch daS Parlament. Die Wclterberatung wurde dann auf Sonnabend vormittag vertagt. Vierter Nationalitätenkonvreß in «enf Genf, 34. August. Der vierte Nationalitätenkongreß tritt in Genf am 29. August zu einer ordentlichen Tagung zu- sammen. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Die Lage der Minderheiten und ber Völkerbund: 2. Die kulturellen Beziehungen der Minderheiten zu ihren Stammesvölkern. Ferner wird eine Reihe von Fragen be handelt werden, die die Rechtsgestaltung und die organisatv- rische Grundlage sowie die Lage der Minderheiten in den einzelnen Ländern betreffen. Die Erörterung über die grund- sätzliche Frage der Beziehungen ber Minderheitenbewegung zum Völkerbund dürfte diesmal von besonderem Interesse sein. Hierbei wird vermutlich der Vorschlag aufgegrifsen werden, nach dem eine ständige Mtnderhettenkommtssion beim Völkerbund geschaffen werden soll. In diesem Zusammenhang dürften auch di« bisher unzulänglichen Methoden der Behand lung der Minderheitenfragen durch den Völkerbund einer ein- gehenden Erörterung unterzogen werden. Trotz der von polnischer Seite seit einiger Zeit betriebenen Spren- gungSversuche, wird der Nationalitätenkongreß nach wie vor die Minderheitcnführcr aller Teile Europas in Genf ver einigen. Der Zwiespalt ln »er G.V.L. Wat«ar, 24. August. Das Kriseln in der G. P. D. gehl weiter. Go wirb in der thüringischen sozialdemokratischen Zeitung »Da« Volk" festgeftrllt. daß dte Erregung Uber dt« Pa»,erkreu,erfrag« innerhalb der Sozialdemokratie immer noch andaure, wetl dt« einzig mögliche Folgerung au» dem ratelgvotum de» Partetvorstande» und de» Vorstandes de, ReichotagSfraktivn, nämlich die Zurückziehung ber sozialdemv kratischen Minister, nicht erfolgt sei. Gleichzeitig wird folgende! Entschließung de» Bezirksvorstandes der Sozialdemokratischen Partei Groß-Thüringen» veröffentlicht: I. Der Bezirksvorstand der G. P. D. «thdilligt dt« Z«, sttmniung der sozialdemokratischen Mitglieder der Reichs, regier«,,g zum Vau des Panzerkreuzers II. Der Beschluß der NeichstagSfraktlon «ud deS Partei, ausschusieS »n dieser Frage kan« nicht als entsprechende «ui notwendige Maßnahme dagegen angesehen «erden. ». Bo« der ReichStagSfraktiou erwartet der Bezirks,»,, stand einen sofortigen bindenden Beschluß im ablehnende, Ginn« üder die »« erwartende Forderung der weitere« Rate, für de« Panzerkreuzer 4. Der Bezirksvorstand hält nach wie vor die Sinbernsn», eines außerordentlichen Parteitages im Interesse der Partei für dringend erforderlich. Stn Demokrat mit -er Neot-rimgs-tl-unp in Thüringen betraut Weimar, 24. Angnft. LanbtagSprästdent Leber erteilt, heute dem demokratischen Abgeordneten Prof. Dr. Krüge, den Auftrag zur Regierungsbildung. Prof. Krüger, ehe. maliger Professor an der Technischen Hochschule in Hannover und jetziger Btbliothekdirektor in Altenburg, wird die Ver handlungen mit dem Ziel der Bildung einer Großen Koalttiou aufnehmen. (W. T. B.) linvmlnbar mit »er nattonalen Würde Die Bertretnng der dentschen Gtndentenschast oerlLßt Part» Paris, 24. August. Auf der internationalen Studenten- tagnng ist am Frcitagnachinittag die Entscheidung in der beut- schen Frage gefallen. Eine den Franzosen nahestehende Gruppe brachte den Antrag ein, nach dem die d « utscheStn- dentenschaft sich binnen sechs Monaten mit dem Stndentenverband zu einigen hätte, andernfalls ber Voll zugsausschuß beauftragt werden sollte, mit dem Studenten, verband ein gleiches ArbeitSabkommen wie mit der deutschen Studentenschaft abzuschlteßen. Nach langer Aussprache wurde dieser Antrag mit zwei Stimmen Mehrheit angenommen. Die Vertretung der deutschen Studentenschaft gab daraufhin die Erklärung ab, -aß sie es mit der nationalen Würde nicht ür vereinbar halte, daß zwei deutsche Verbände die Belange der deutschen Ttndentenschaft vor einem internationale» Forum verträten. Stn solcher Zustand müsse notgedrungen dazu führen, daß tnnerpoltttsche Streitigkeiten auf einer inter nationalen Stndententagung zum Austrag kämen. AuS diesem Grunde verzichte sie, obwohl sie mit ihren 150 909 Mit. gliedern der weitaus stärkste Studentenverband gegenüber den 5 9 09 Mitgliedern der linksstehende» Stndentengruppe sei, ihrerseits auf eine wettere Mitarbeit der C. I. E. und kündige hiermit das ArbeitSabkommen. Der Deutsche Stndentenverband löst also die Deutsche Studentenschaft tn ber Arbeit», gemetnschaft mit dem Internationalen Ver- band zu den gleichen Bedingungen ab, wie sie während der Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Internationalen Ber- band bestanden. Mähend lm Berliner Rathaus Berlin. 24. August. Dte Stadt Berlin hatte ^>i« Mit- glieder der Konferenz der Interparlamentarischen Union »eute zu einem Festabend im großen Saal des Berliner Rat »auses geladen. Vertreter der Reichs, und Staatsbehörden owie die Mehrzahl der diplomatischen Vertreter der am Kongreß beteiligten Länder waren ebenso wie die Vertreter des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung und der übrigen städtischen Körperschaften zu der Feier erschienen. Unter den Gästen bemerkte man u. a. die R e t ch s m i n t st e r Koch. Weser, v. Gusrard und Dietrich, den preußi schen Justizminister Dr. Schmidt, den Reichstagspräsidenten Lübe, den derzeitigen Präsidenten der Konferenz der Inter, parlamentarischen Union, Prof. Sch tick ing. den Polizei- Präsidenten Zergiebel und den Poltzeivtzeprästdenten Weiß. Oberbürgermeister Böß hieß namens der städtischen Körperschaften die Gäste herzlich willkommen und führte dann u. a. aus: Sie haben sich einer Arbeit gewidmet, die bas Interesse aller Völker beansprucht, dte das Interesse der großen Städte aber ganz be sonders heranSsordert. Sind «S doch gerade dt« modernen Großstädte, di« schon seit einem halben Jahrhundert völker verbindend im weitesten Maße gewirkt haben. Man darf vielleicht sagen, daß auch die Interparlamentarische Union unserer Zeit im gewissen Sinne beruht auf der Entwicklung sowohl der alten, als auch der neuen Städte der großen Kulturvölker, und deshalb beobachten wir Berliner mlt be sonderer Aufmerksamkeit ihre Anwesenheit und ihre Der. Handlungen. Wir wissen gut. baß wir in Berlin nur gedeihen können, wenn völkerverbindende Politik auf der ganzen Erde getrie ben wird. Wir wissen wohl, baß unsere Wirtschaft, die an sich eine starke Entwicklung aufmetst, und baß dte Konzentration von vielen Zweigen der Zivilisation und Kultur in unserer Stadt nicht bestehen kann, ohne mlt den Weltstädten anderer großer Völker die richtige Verbindung zu finden. Und so begrüßen wir aufrichtig Ihre Arbeit, weil wir davon üb», zeugt sind, daß sie dazu beiträgt, tn unserem Sinne völker verbindendes Wirken praktisch vorzuberetten und durchzu- führen. Namens ber Gäste dankte Oberbürgermeister Kollman» (Baden-Wien) dem Redner für dte herzliche Begrüßung, au» der das große Verständnis spreche, das die stolze Hauptstadt des Deutschen Reiches der Tagung und ihrem Ziele entgegen- bringe. Weiterhin hob Kollmann die Bedeutung der Ge meindeangelegen Helten innerhalb der Arbeit der Interparlamentarischen Union hervor. Er erinnerte daran, daß die deutschen und die österreichischen Gemeinden di« gleichen Interessen und Ziele hätte« und schloß mit einem Hoch ans Berlins Bevölkerung. Seinen Ausführungen schloß sich der Vertreter der italienischen Gruppe, Herr Ccsare Tumedic, ebenfalls im Namen der Interparlamentari schen Union an. Sin Esse« z« Ehren ter Dame« der Interparlamentarischen Union veranstaltete Frau von Kardorff Freitagabend im Hotel Adlon. In ihrer Begrüßungsarrsprache wir» sie unter anderem darauf hin, daß dis göttliche Aufgabe der Frau. Glück in der Familie zu verbreiten, eng mit ihrer politischen Ausgabe zusammenhängt, denn nur durch glückliche Familien könne sich ein friedlicher und da- durch glücklicher Staat und eine starke Zusammengehörigkeit entwickeln. ES läge im Interesse des Wohlergehens der Staaten, wenn auch die Frauen zum Schutze deS Frieden» sich enger zusammenschlicßcn und fester zusammenhalten. Die Politik deS Friedens sei ein Erzlchungswcrk der Mütter im Hause, eine Erziehung, die in der Kinderstube anfängt und im Parlament endigt. Wir Frauen aller Nationen wollen nicht den Tod unserer Nationen durch den Krieg, sondern daS Leben unserer Nationen durch den Frieden. Eine Katastrophe vermieden Brand in der Nähe des spanischen MnnittonSdepotS AlhucemaS Madrid, 24. August. Wie auS Gpantsch-Marokko gemeldet wirb, brach gestern auf der Insel AlhucemaS tn unmittel- barer Nachbarschaft ber MnnittonSdepotS, wo große Massen von Explosivstoffen aufgestapelt sind, «in Brand auS, der sich ans die Magazins auSzudchnen droht«. Unter der Be völkerung brach eine Panik auS. Der Lärm verschiedener Detonationen veranlaßt« zahlreiche Einwohner, sich in» Meer zu werfen, um sich zu retten. ES gelang, die Löscharbetten unter Mithilfe der Besatzungen von den tn ber Alhucemas- Bat vor Anker liegenden Schiffen so rasch zu organisieren, daß der Brand lokalisiert und eine Katastrophe vermieden werden konnte. Bet den Löscharbetten wurde «tn Soldat schwer, ein anderer leicht verwundet. Als Vorsichtsmaßregel wurde angeordnet, baß die Zivilbevölkerung den Ort räumt und nach Billa San Jurjo gebracht wird. «otorenoinbau tn -as Srpprltnluftschtss Friedrichshasen, 25. August. Wie mttgetetlt wird, ist am Freitag nach Abschluß der Probeläufe der erste der fünf Luft- schifsmotoren in seine Gondel etnmontiert worden. Der Ein- bau der übrigen vier Motoren soll im Laufe der kommenden Woche vor sich gehen. Anschließend daran^wtrd die Füllung patioilale« Minderheiten, Sehr schädlich für den Bestand, der Gaszellen des Luftschiffes beginnen, jWTB.) Ätitersrun-hahmmslück tn NetWork - 3« Lote 7 Reuyork, 24. August. Hente abend entgleiste ein Zug der Neuyorker Untergrundbahn. Nach noch nicht bestätigten Mel dungen sollen SS bis SO Personen getötet worden sein. Bis her wurden 12 Verletzte ans der Untergrundbahn heraus« getragen und ins Krankenhaus gebracht. Polizei und Feuer, wehr arbeiten fieberhaft, die cingeschlosscnen Fahrgäste z« befreie«. (WTB.) Rückkehr -er italienischen Flieger aus Spitzbergen Bergen, 24. August. Der Dampfer „Sogndal" ist mit dem italienischen Flugzeug »Marina I" und „8 55" an Bord au» Kingöbay etiigctroffen. Der italienische Flieger Maddalcna, der den Flngzeiigtransport begleitet hat, beabsichtigt, morgen mit dem Flugzeug „Marina I" zu starten, um, falls die Wetterbedingungen günstig sind, auf dem Luftwege nach Italien zurückzukehren. Auch der italienische Flieger Penzo wird in einigen Tagen erwartet. Er wird mit dem Flugzeug »8 55" nach Italien starten. Die ..«realer Rockfor-" -och verschonen Ncnyork. 24. August. Es sind jetzt starke Zweifel ent- standen, ob die drahtlosen Meldungen. die,vvn dem Flugzeug „Greater Nockfvrb" stammen sollen, tatsächlich von diesem Flugzeug ausgesandt worden sind. (WTB.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)