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34 Carl Sax. Die gefammte Baumwollen • Produdtion des Gebietes beträgt gegen 70.000 Ballen ä 2f 2 Pfund gleich 170 bis 180.000 Centner. Die Induftrie ift nicht bedeutend, hauptfächlich aufBekleidungsgegenftände und Teppiche befchränkt. Die Einwohner find gröfstentheils Türken mit Griechen und Armeniern gemifcht; die Seelenzahl kann nicht angegeben werden (vielleicht 8- bis 900.000 ?). Als Städte find zu erwähnen: An derKüfte : Makri, mit ziemlich lebhaftem Handelsverkehre nach Rho- dus; Adalia, mit angeblich 10- bis 12.000 Einwohnern und bedeutendem Handel in Holz, Pferden und Sefamfamen; Alaja, mit angeblich 2000 Einwohnern; Merfina (Merfin), Exporthafen für Terfus und Adana; Pajafs, Kreis-Hauptftadt an der Oftfeite des Golfes von Alexandrette; dann etwas landeinwärts: Adanä, Kilayets-Hauptftadt am Seihun mit höchftens 20.000 Einwohnern, wichtig durch Holz-, Wein-, Getreide- und Baumwoll-Handel, mit einiger Teppichinduftrie etc. ; Terfus (Tarfus), angeblich mit mehr als 20.000 Einwohnern (?), mit bedeuten dem Baumwoll- und Schafwoll-Handel; weiter weltlich: Ermenek, Städtchen von 2- bis 3000 Einwohnern mit etwas Baumwoll-Cultur; und noch weltlicher in den Bergen; Almaly, mit vielleicht 10.000 Einwohnern und bedeutender Gerberei. DieCommunicationen im Lande find fall durchwegs fchlecht. Derlebhaftelte Schifffahrts-Verkehr ift der mit Egypten, Meffina, wird auch von den ruffifchen Poftdampfern zwifchen Conftantinopel und Alexandrien beiühit. Das füdweftliche Binnenland oder das Bergland des pifidifchen Taurus. Dort, wo der Taurus fich gegen die Mäanderquellen hin im Welten verliert, bildet er ein verworrenes Bergland mit Iveffelthälern und theils falzigen, theils füfsen Binnenfeen, welch’ Letztere wahrfcheinlich unterirdifch mit dem mittelländi- fchen Meere in Verbindung ftehen, fowie auch einige Flüffe (Akfu und Köpryfu) hier entfpringen und, die Tauruskette durchbrechend, jenem Meere zuftrömeni Als Grenzen diefes kleinen, zum Vilayet von Konja gehörigen und das Sandfchak Hamid oder Ifparta bildenden Gebietes kann im Süden die Tauruskette, im Norden der Sultan Dagh und, der Kaldyr Dagh bezeichnet werden. Von den Seen find namentlich der falzige See von Buldur und die Süfswaffer-Seen Gendfchely und Hawiran, fowie jener von Bejfcheher zu erwähnen. Die Berge fcheinen Eifen, Blei und Schwefel zu enthalten und find theilweife bewaldet. Es weiden hier viele Droguen und Harze gewonnen; von Getreide wird hauptfächlich Korn und Gerlte gebaut; auch Viehzucht wird ltark betrieben, aber Näheres darüber ift nicht bekannt. Die Bevölkerung dürfte fich auf höchftens 300.000 (?) Seelen belaufen und befteht gröfstentheils aus Türken, nebft Griechen und Aimeniem. Die wichtigfte Stadt ift Sbarta oder Isparta, Kreis-Hauptlladt mit 10-bis 20.000 Einwohnern und bedeutendem Handel in W olle, Häuten, Harzen und Droguen, auch mit einiger Induftrie in Silberfiligran und dergl. Aufserdem find zu erwähnen : Buldur oder Burdur, E g e r d i r und B e i f c liehe r. Für Communicationen ift in diefem Gebiete fo viel w'ie gai nicht geforgt. der Verkehr gravitirt rneift nach der Südküfte (Adalia), zum. Theil nach Smyrna hin. Das centrale Hochplateau (Lykaonien oder Karamanien). Nördlich und öftlich vom vorbefchriebenen Berglande liegen tafelartige Hochländer (von mehr als 3000 Fufs Seehöhe), welche fich um den grofsen Salzfee Tus-tfchölly, um den durch den Kifildfcha-Su gefpeiften See von Erekly, und die