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14 Carl Sax. Gewäffern. Zugleich ift Conftantinopel jetzt der Ausgangspunkt der rumelifchen, und refpecfive Scutai'i der anatolifchen Eifenbahnen. Die Stadt befteht aus dem eigentlichen Stambul mit beiläufig y 4 Million Einwohner, den europäifchen Vorftädten Pera, Galata u. f. w. der afiatifchen Vorftadt Scutari und vielen Vororten an beiden Ufern des Bosporus, mit welchen zufammen fie ungefähr 6- bis 700.000 Einwohner haben dürfte. (Eine genaue Zählung hat noch nicht ftattgefunden, und die bisherigen Angaben waren übertrieben.) Jährlich verkehren im Hafen von Conftantinopel im Durchfchnitte 30.000 Schiffe mit 4 1 /2 Million Tonnen, welche Waaren für ungefähr 120 Millionen Gulden ein-, und Waaren für 50 Millionen Gulden ausführen; letztere find gröfstentheils die Naturprodukte des nördlichen Kleinafiens. Das Handelsgebiet von Conftantinopel umfafst haupt sächlich das nördliche und mittlere Kleinafien, felbft Perfien in gewiffer Hinficht, von Europa aber nur die füdöftichen Bezirke und das anftofsende Ufer des fchwarzen Meeres. In Conftantinopel gibt es Confulate faft aller europäifchen Staaten, und türkifclie, egyptifche, öfterreichifche, ruffifche, franzöfifche, englifche und deutfche Poften, fo wie mehrere Banken, und eine Handelskammer der öfterreichifch-ungarifchen Confular-Gemeinde, Die Induftrie Conftantinopels ift bedeutend in Bekleidungs- Gegenftänden, Stickereien, Pofamenterien, Tifch- teppichen, Schmuckfachen, Filigranen. Gold- und Silberarbeiten, Tabakpfeifen, Holz- und Seilerwaaren, Leder, Parfümerien u. f. w., liefert aber fehl* wenig für den Export. Das kleine Küftenftädtchen Silivri ift wegen der Ausfuhr von Seide, Wein und Holzkohlen, und gleich der landeinwärts liegenden Eifenbahn-Station T f ch at al t f c h a wegen feiner jährlichen September-Melfe erwähnenswerth. Rodofto (Tekfur-Dagh), Städtchen von 10 bis 15.000 Einwohnern war bisher der Haupthafen für Adrianopol, mufs aber jetzt in Folge der rumelifchen Eifenbahnen, welche Adrianopel mit den Häfen Conftantinopel und Dede-Azhatch verbinden, an Wichtigkeit verlieren; es exportirt indeffen Getreide, Schafwolle und etwas Baumwolle und wird regelmäfsig von den türkifchen und franzöfifchen Poftdampfern berührt. Gallipoli, kleine Stadt an der Mündung des Hellespont ins Marmora- meer mit 12- bis 15.000 (nicht 60.000) Einwohnern, Exporthafen, Station der meiften zwifchen Conftantipol und dem ägäifchen Meere verkehrenden Dampf- fchiffe, producirt und exportirt Käfe (Cascaval), Nägel, Häute, Cocons, Baum wolle u. f. w. Der Verkehr in diefem Küftengebiete ift faft auf die Schifffahrt, und nach Innen auf die Verbindung mit Adrianopel befchränkt, und concentrirt fich felbft- verftändlich in Conftantinopel. Die thrakifche Nordoft-Küfte oder das fub b alk anif c h e Küften- land am fchwarzen Meere. Von der bizantinifchen Halbinfel zieht fich längs des fchwarzen Meeres bis zum Balkan hinauf ein fchmaler, halb aus eruptivem, halb aus kryftallinifchem Geftein beftehender, zum Vilayet von Edrneh gehöriger Küftenftrich, welcher gegen das Binnenland zu durch eine 1000 bis 3000 Fufs hohe, eigentlich namen- lofe, häufig aber mit dem Namen Strandfcha benannte Bergkette begrenzt ift. Bedeutende Flüfle find in diefer Gegend nicht vorhanden, aber viele kurze Küftenflüffe und Waldbäche. Der nördliche Theil diefes Küftenlandes enthält grofsere, fehr fruchtbare Ebenen, im füdlicheren Theile reichen die Berge bis ans Meer. Diefer gebirgige Theil ift wenig cultivirt, und enthält dichte V 7 aldungen, namentlich faft noch undurchforfchte Eichenurwälder. Die nördlichen Ebenen aber produciren ver- hältnifsmäfsig viel Getreide (wohl wenigftens zwei Millionen Ixiles) insbefondere Weizen, ICorn und Gerfte. Im Uebrigen find die Produdtions-C erhältniffe diefes