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Dresdner Nachrichten : 05.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192609050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-05
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.09.1926
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irr. 416 Seite Z6 wie sollte sie, ohne daß er cS später bemerkte, den Siegellack vvn dein Verschluß entfernen? Sie sah genauer hi» und stellte setzt zu ihrer größten lleberraschung fest, daß der aus irgendeinem «Gründe bereits entfernt war. Die nächsten Minnten wurden ihr also Gewißheit bringen. Aengstlich zögernd sah sie sich »ach dem Mädchen um. Kaum hatte sic dieses mit eine», Auftrag wieder fortgeschtckt. da hielt sie auch schon daö Bild in Händen, aus dessen ganzer Rückseite mit kleinen Stiften ein Briefbogen befestigt war. lind nn» las sie: «Liebe kleine Stenn! Ich habe die Siegel, dle ich bisher Deinetwegen gemacht, heute Deinetwegen absichtlich wieder entfernt. Ich hoffe, daß nicht nur Deine Neugierde, sondern namentlich Seine Eifersucht Dich verleiten wird, daS Bild, das die Iran meines besten Freundes zeigt, und daS ich nur Deinetwegen ans den Schreibtisch stellte, aus dem Rahmen heransznnelimen. ES ist kein Zufall, daß Deine liebe Mutter Dich heute znm zweiten mal in mein Zimmer schickte: sie weiß, kleine Aenn. daß ich Dich vvn dem Augenblick an liebe, da ich muh damals anf dem BerlobnngSsest hinreißen ließ, Dich zu Nisten Alles weitere erzähle ich Dir mündlich, vorausgesetzt, daß Du eS von m,r hören willst." Eine kleine Weile saß sie voll freudigster Erregung starr da: dann aber sprang sie mit dem Brief ln der Hand anf. um ihn, de» ße schon so lange liebte, zu suchen. Doch im letzten Augenblick begann sie sich eines anderen. Sie wollte daö Bild samt de» an sie gerichteten Zeilen wieder ln den Rahmen stellen: denn sie war es sich selbst schuldig, ihm zu beweisen, daß sie nicht die Spur »engierig und erst recht nicht die leiseste Sour eiiersuchlig gewesen sei. Aber sie kam nicht dazu, ihm diesen Beweio zn erbringen, denn plötzlich fühlte sie sich, ohne daß sie sein leises Kommen gehört hätte, von ihm umfaßt und gleich darauf geküßt. lind ehe sie ihm erzürnt hätte zurnscn können: «Tie haben sa wieder nicht gefragt, ob Sie daS auch dürfen" — da hatte sie ihn dieses Mal schon wiedergeküßt. Der Mann mit dem Sarg. Bon Wilhelm Ueberhvr st, Gelegentlich einer Abendgesellschaft hatten sich die Herren ins Rauchzimmer zurückgezogen, um zu plaudern. AIS ich dem Kiene „ahertrat. hörte ich einen bekannten Arzt sagen: „En,e Spukgeschichte io» ich erzählen? — Ich weiß keine! — Doch Hali! Aber es ,st genau genommen keine Spuk geschichte. Immerhin ist sie geheimnisvoll genug. Gut, ich will sie Ihnen erzählen." Die Geschichte passierte mir vor einigen Jahren. Ich hatte damals ineine Praxis in einem kleinen Städtchen Mittel deutschlands. Wenn ich über Land mußte, pflegte ich zu reiten. To hatte inan mich an einem Herbstabend zu einem Kranken ans ein weitab gelegenes Gehöft gerufen. ES war Abend geworden, als ich meinen Rückweg antrat. Aber der Bvllniond schien, »nd so war mir der nächtliche Ritt nicht un angenehm. Da eö ein wenig kühl mar, hatte ich den Umhang fest nur mich gezogen. Ein leichter Wind strich durch die Baum- kröne». DaS Laub lag ans dein Wege und raschelte, wenn mein Grauschimmel mit den Hufen darüber streifte. Er hatte einen leichten Trab angenommen und schien sich aus den heimatlichen Stall und ans das Futter zu freuen. Plötzlich jedoch stutzte er und verlangsamte 'eine Gangart. Er spitzte die Ohren und begann leise zu zittern. Ich sah ge nauer zu »nd bemerkte, daß ein Mann uns aus dem Wege enlgegenkam. Der Mond beichten ihn: ich erkannte ihn denk lich. Er kam näher, und ich sah, daß er aus der einen Schulter einen Sarg trug. Er hatte einen blauen Leinenanzug an, wie ihn Handwerker z» tragen pflegen, und eine Schirmmütze auf dem Kopse. Der martialische Schnurrbart hing ihm über den Mund. Die Angen blickten geradeaus. Er schien nicht auf mich zu achten. AiS er neben nnS war, ging plötzlich der Schimmel in die Hohe, so daß ich Muhe hatte, ihn zu bündigen. Dann gab er Fersengeld und galoppierte eiligst davon. Ich sah mich noch einmal nach dem Menschen »m, der uns begegnet war, Aber nichts war von ihm mehr zu sehen. Er mochte tu einen Seiten weg ahgebvgen sein, dachte ich mir und ließ die Sache auf sich beruhen. .In Hanse erzählte ich nichts von diesem Borfalk, Aber ich fragte so beiläufig, wer denn im Nachbardvrs gestorben sei. Niemand lei gestorben, erhielt ich zur Antwort. Ich erkundigte mich bei dem Sargmacher, wann er den letzten Sarg geliefert hätte. „Bor drei Wochen!" aniivoricte er erstaunt. «Sie als Arzt müßten eS doch wissen!" Seltsam, seltsam! Wer war der Mann, der mir begegnete? Er hatte nicht gegrüßt! Er war so schnell verschwundenl Ge heimnisvolle Angelegenheit! Erst nach einigen Wochen erzählte ich meiner Frau davon. Sie schüttelte den Kops und meinte lachend: ich wäre anf dem braven Schimmel wohl ein wenig cingenickt und hätte geträumt! Ich mußte noch lange Zeit über das merkwürdige Er lebnis Nachdenken. Schließlich aber kamen andere Dinge da zwischen, und ich hätte die nächtliche Episode längst vergessen, wen» ich nicht eines Tages an sie sehr eindringlich erinnert worden wäre. Es war im nächsten Sommer. Ich wollte eine Reise unter nehmen. und meine Frau begleitete mich auf den Bahnhof. Der Zug lies ein, und ich suchte mir einen Platz. Endlich fand ich ihn im ersten Wagen, der von der Lokomotive nur durch den Gepäckwagen getrennt war. Meine Frau war unznsriedcn darüber und sagte: „Wie leicht kann ein Unglück passieren! Die vorderen Wagen sind dann immer am meisten gefährdet?" Aber was war zu ändern? Alles war besetzt. Ich tröstete meine Fra», io gut ich konnte. Der Zug hatte einige Minnten Nnscnihalt, und wir gingen noch ein wenig auf dem Bahnsteig anf und nieder. Vor der Lokomotive blieben wir stehen und betrachteten das Ungetüm, seine großen, glänzenden Räder, die öltricfendcn Kolben und den massigen Bauch, de» man jetzt wieder mit dem nötigen Walser füllte. Der Lokomotivheizer stand oben an die Tür gelehnt und sah auf uns herab. Meine Blicke begegneten ihm. Cr kam mir bekannt vor. Ich sah genauer zn . .. War eS nicht jener Mann, der mir damals in der Mondnacht auf der Ehansiee begegnet war, mit dem Sarg aus der Schulter? — Gewiß, er ivar'S! Derselbe blaue Leinenanzug! Dieselbe Schirmmütze! Und der Schnurrbart hing ihm martialisch über die Lippen! Ich zoa »reine Frau beiseite und teilte ihr meine Be obachtung mit. Sie lächelie zuerst. Dann aber wurde sie nach denklich. Sie sah zu dein Manne hinüber, der breit »nd ge wöhnlich dastan- und sie angrinste. „War es eine Warnung, danzals bas?" sagte ich! „Tn fährst aus keinen Fall!" antwortete sie mit einem plötzlichen Entschluß. Eben riefen die Schaffner daS „Eilisteigen!". Es war keine Zeit zu verlieren. Meine Frau eilte in das Abteil, wo ich meinen Platz belegt hatte, und holte meinen Kosser. Sie war kaum wieder anögestiegen, als der Zug sich in Bewegung setzte. Wir blieben stehen und sahen ihm noch lange nach. Ich war ein wenig ärgerlich, weil meine ganzen DiSposi- klonen über den Hansen geworfen waren. Schließlich beruhigte ich mich, weil nun doch nichts mehr zn ändern war. Morgen war ja a»ch noch ein Tag. Abends las ich wie immer unser Lokalblatt. Di« fett gedruckte Ueberschrift fiel mir sofort ins Auge: „Eisenbahn, katastrvphe." Der Zua, mit dem ich hätte fahren sollen, war kurz nach Berlage» unserer Station aus einen ihm entgegen- kommenden Güterzug gefahren Ter erste Personenwagen mar völlig zertrümmert. Sämtliche Insassen waren umS Leven gekommen oder schwer verletzt. Wortlos reichte ich das Blatt meiner Frau. Als sie eS ge lesen. standen ihr die Tränen in den Augen. „Es war eine höhere Fügung!" sagte sie. Ich antwortete nichts darauf, aber ich, der ich bisher Naturalist gewesen, vvn nun an fühlte ich mich in der Hand eines Höheren. — — »Dresdner rrochrichkeu" — Sei-ensSöer». Lind dir die srtbnen Fäden Nicht lieber al» ein Tau? Mich dünkt, so ist'» tm Lebe» Doch oftmals ganz genau. Denn Getdenfäden spinnen Lich zart von Herz zu Herz, Wo Kühlen gleich und Ginnen Und Freud« gleich und Schmerz Ja. Fäden fein wie Seide Binden in ew'gem Spiel, Wenn ich von Menschen scheide Denen mein Her» verfiel. Doch tausend Taue halten Mich nie und nimmer dort. Wo innere Gewalten Des Herzens drängen fort! Lind dir die seidnen Fäden Nicht lieber als ein Tau? Mich dünkt, so ist'S im Leben Doch oftmals ganz genau. Hete Wtllecke, Wehlen. Sonntag, S September 1S26 Al» nach dem Abendesse« dle Kinder zu v«tt «ebracht worden waren, sagte di« Pastorin vorwurfsvoll: «Mein Lieber. Die Mensur. Humoreske von Rudolph Braune-Roßla. Noch in den dreißiger, vierziger Jahren des vorigen Jahr hunderts hatten die Abiturienten des Krankenhäuser Lyzeums die Wahl, je nach Neigung oder Geldbeutel des BaterS die Universität zu beziehen oder Bolksschullebrer zu werden. So geschah eS, daß selbst einfach« Dorflehrer tüchtige Lateiner waren. Nieste der gestrenge Kathederregent, so ries die ganze Klassc:«SalutiI" und er erwiderte würbevvll:GratiaSI" Klavier spieler, konnten die jungen Leut« alle, denn bas gehörte zur Bildung »nd in jedem guten Bürgerhaus« stand ein tafel förmiges Klaviziinbel, kurzweg Instrument genannt. Orgel- spielen lernten sie leicht und das bißchen Geigenkratzen so nebenbei. Der Thüringer ist ja musikalisch und singt selbst dann rein, wenn der Herr Kantor auf der Geige mal einen unreinen Ton greift. Bäckermeister Weiße in der Kräme war groß, breit und blond wie seine Semmeln, weshalb ihm ein Witzbold de» Spitznamen «Semmel" beilegte. Der ältere Sohn Fritz wurde Bäcker, aber der jüngere Konrad sollte, da er klein und schwächlich war, studiere». AIS das bekannt wurde, dichtete der Witzbold folgendes BerSlein: Pastor muß der Junge werden, Dazu hat er viel Talent, Und der alte Semmel Weiße, Kauft ihm gleich ein Instrument. Aber Konrad konnte nicht studieren. Sein Bater legte sich hin und starb. Fritz führte daö Geschäft weiter, aber die Geldmittel reichten zu einem Studium für Konrad nicht auS. Er mußte Lehrer werden. «Ist mir auch recht", erklärte er der Mutter, denn er war Idealist und glaubte, auch als Lehrer Gutes wirken zu können. Er machte also daö Abiturium. und nun galt eS, eine Stelle z» suche». Da hörte er, daß der alte Lehrer in Steinthal gestorben sei. Er fuhr mit der gelben Postkutsche bis Kelbra und wanderte vvn dort drei Stunden durch die goldene Aue und daS idyllische Thnratal nach Stol- berg. Im „Ritter Bodo" kehrte er ei» »nd säuberte sich. Dann luchte er den Herrn Konsistorialrat ans und bewarb sich um die Lehrer-, Kantor-, Organisten- und Küsterstclle in Steinthal. Der hochwürdige Herr sah KonradS Abgangszeugnis und das Empfehlungsschreiben deS Frankenhäuser Superintendenten durch, musterte den jungen dreiundzwanzigsährigen Mann kritisch und sagte: „Ihre Zeugnisse sind gut, Herr Dreiste, aber unter de» HarziungenS gibt cs große, kräftige Bengel. Ich be fürchte, Sie können sich nicht den nötigen Respekt verschaffen: denn Sie sind klein vvn Person." Da straffte Konrad seine kleine, aber in den letzten Jahren stämmig gewordene Figur und sagte mit Nachdruck: «In der Heiligen Schrift steht: Der Herr sieht das Herz an, aber nicht die Person." Da reichte ihm der hochwürdige Herr die Hand und sprach: «Sie sind mein Mann, Sie bekommen die Stelle. UebrigenS ist der Pastor loci ei» LandSmaun vvn Ihnen, ein Herr Friede. Kennen Sie ihn?" «Sehr gut." «Das trifft sich vor trefflich. Ich lege großen Wert darauf, daß Herr Pastor und Kantor in Eintracht leben." Aus dem väterlichen Haus rat wurde für Konrad eine WohnungScinrichiung znsammen- aestellt, die Steinthaler Bauern holten sie mit zwei großen Leiterwagen ab. und Konrad hielt seinen Einzug. Nach der feierlichen Begrüßung vor Gemeinde und Schuljugend machte Pastor Friede, der etwa sechs Jahre älter alö Konrad war, ihn mit der anmutigen Pastorin bekannt. Diese forderte ihn auf. ihr Ha»S als daS seine zu betrachten. Dann führte ihn der Pastor in das Studierzimmer, drückte ihn aus das Leder- svfa, über dem links und rechts von dem weißen Stürmer zwei blanke Schläger auS der Studentenzeit blitzten, und sagte: «Höre, Semmel, alö Kvnpennälcr duzen wir nnS selbst verständlich." «Gern, Purzel!" »Das heißt," fuhr der Pastor fort, «wenn wir unter unS sind. Vor der Welt sind wir der Herr Pastor und der Herr Kantor." Konrad trat sein Amt an. In der Schule hatte er sich bald Respekt verschafft, nachdem er den größten und stärksten Bengel gehörig verledert batte. Ein Jahr später heiratete er ein Bauernmädchen, daS Mamsell auf einem größeren Gui ge wesen war und sich dort Lebensart angeeignet hatte. Die beiden Frauen fanden Gefallen aneinander, zwischen Pfarr haus und SchulhauS herrschte schönste Harmonie, Koyrad dankte Gott, der ihn nach Stetnthal geführt hatte, und wenn er in der Weihnachtszeit am Instrument saß, spielte er und sang glückselig das alte Ztnzendorfsche Lied: ln ck-ccici subito, Wir singen und sind froh, Unseres Herzens Wonne Leit in oroercpio. Aber die Harmonie sollte gestört werden. Und das kam io: Jahr aus Jahr ein, Sommer und Winter, bei Sonnenglut und Knitterkälte, bei Regen und Schnee waren Pastor und Kantor jeden Mittwochnachmittag nach dem Auerberg gcwan- der», um mit dem Förster ans Selkerode Skat zu spielen. Auf dem Auerberg war man ungestört, konnte man Mensch sein und sich gehen lasten. Und der Spaziergang von fe einer Stunde hin und zurück tat gut. Aber diesmal wollte keine rechte Stimmung auskommen. Der Pastor, sonst so gutmütig, konnte auch gallig sein und war gereizt. Am Vormittag war er in Stvlberg gewesen. Wegen irgendeiner Kleinigkeit wollte das gräfliche Konsistorium ihm an den Kragen. Da kam der alte Burschenschaftergeist über ihn. der zu ihm sagte: «Pnrzel, mehre dich!" Für Punkt 9 Uhr war er vorgeladcn, und Punkt 9 Uhr drückte er auf die Klinke. Aber die Tür dev AmtS- zimmerS war noch verschlossen. Da griff er in die Tasche, zog ein Stück Kreide hervor, bas er als praktischer Mensch immer bei sich trug, und schrieb an die Tür: «War Punkt 9 Uhr hier, Friede, O " Es sei vorweg gesagt, baß der Pastor keine Vorladung mehr erhielt. Aber er war doch unsicher, wie seine Kreidebot- schast vom Konsistorium ausgenommen würde. Dazu lastete die Schwüle eines heranfziehcnden Gewitters ans dem Men schen, so daß man mit einer gewissen Unlust spielte. Plötzlich rief der Kantor, als der Pastor ihm mit der Schellensieben daS Herzas abstach: «Halt, Herr Pastor, Sie haben vorhin nicht be- dient. DaS geht nicht!" Ein kleiner Irrtum, der schnell auf geklärt murdc. Aber der Pastor ärgerte sich um so mehr, alS der Förster spöttische Bemerkungen machte. Aus Aerger, und weil es so furchtbar schwül war. trank er mehr als er ver tragen konnte. Auf dem Heimweg faßte der Kantor ihm unter, natürlich nur auS Freundschaft. du bas» heut« wohl etwas zu viel a zählte, weshalb diBe» geschehe« sei. «lntger Zeit de« Gchulhaus«, weil " g, L etrunke Ae, «or er. !N. Die Pastorin grollt« feit , der Santori« da» Beeren, etnkochen bester gelang, und meinte, eine solche Beleidigun, dürfe er ntcht auf sich sitzen lasten: sie verstehe überhaupt nicht, wte er mit dem Kantor io intim sein könne. In der Nacht entlud sich das Gewttter, da» den ganze» Lag gedroht hatte. Der Kantor hatte den Schlaf des Ge. rechten, aber der Pastor wälzte sich ruhelos tm Bett hin und her. Am Morgen hatte er endlich einen Entschluß gefaßt, Friede hieß er und sollte Frieden predigen. Aber waren nicht viele GotteSstretter-wirkliche Streiter gewesen? Er nah» die Schläger, die natürlich stumpf waren, von der Wand, schlug sie in ein alte» Tuch ein, preßte sie unter den Arm un» ging hinter den Gärten hinweg, damit niemand von der Ge. mrtnde ihn sähe, nach der Schule. Unbemerkt folgte thm dt, Pastorin. In der Gesahr mußte sie bet ihrem Manne fein. So handelten schon die Frauen der alten Germanen. Der Kantor unterrichtete seelenruhtg, da trat der Pastor in die Gchulstube und sagte: »Herr Kantor, schicken Sie dt« Kinder nach Hause, ich habe mit Ihnen zu reden." Der Kantor hörte au» den Worten einen sremden Ton. Pstfs der Winl aus dem Loch? Da wollte er auf der Hut sein. «Herr Kantor," fuhr der Pastor fort, als die Kinder ist. gangen waren, «Sie haben mich gestern beleidigt. Sie werde, sich mit mir schlagen." Nahm einen Schläger, drückte den Kantor den anderen in die Hand, die Bänke wurden betseii, geschoben, und die beiden fuhren auseinander lo», baß der Kalk von der niedrigen Decke nur so herabspritzte. <Di, Bauern erzählten später: „Se flakten wte ä Dunnerwetter M einander lu»l"j Der Pastor war zwei Köpfe größer und hici dem Kantor eine Prim nach der andern über den Kops, aber der Kantor verzagte nickt: denn ein Thüringer Schädel kan, viel auShalten. Gr spähte nach einer Blöße de» Gegners, reckte sich und hieb dem Pastor eine Terz herunter, dt« beste, linke Backe hoch aufschwellen ließ. Die beiden Frauen in der offenen Klastentür schrien laut auf, denn auch die Kantorin, angelockt durch daö Kampsgetösr, markierte die Frau eine! alten Germanen. Der Pastor senkte den Schläger und rief: «Semmel, d, bist ein tüchtiger Kerl, wir wollen wieder Freunde sein." «Der Herr Pastor ist ein ausgezeichneter Fechter" sprach die klug, Kantortn, und die nachgiebige Pastorin entgegnet«: »Aber auch der Kantor hat sich wacker gehalten." Große Versöhnung zmtschen Pfarrhaus und Schulbau»! Lange Jahre wanderten Pastor und Kantor nach dem Auer berg. Lange Jahre noch wirkten sie segensreich in Stein. thal, wo fetzt noch alte Leute mit Behagen da» erzählen, wa« ihre Großeltern voll Begeisterung vom Pastor Friede unt Kantor Weiße berichteten, deren Namen tm Gtolberger Archiv mit hohem Lob verzeichnet sind. «Sisel. 1. Silben-Räisel. a » an ar da dir bc> Krün cia klar cls clsr clogs e» e» ken xe g« 8er xeS kii I l i il ja ica Ken la lam ier lins In mei ml na n« ne ne ni nun o on or n ris rier ro rom »a »cbok »e »es re» «sn »er »i »ter tl ti ti trek tro u». Aus obigen Silben sind 20 Wörter zu bilden von nachstehend» Bedeutung: 1. Redenart, 2. Gemüse, 3, Panzer. 4. festliche Beleuchtung, 5. Berg in Palästina. 6. Stadt einer früheren deutschen Kolonie. 7. Gebirge in Mitteldeutschland, 8. dänischer Dichter. 9. päpstlich» Gesandter, >9. Marmorart. l l. größeres Gefecht, l2. weiblicher Vor name. >3. russisches Fuhiwerk, 14. Insekt, t5. Gestalt von Schiller, 16, römisches Fiirstengeschlecht, 17. Stad! in Brasilien, 18. Landsee ii Dänemark. IS. holländisches Fischersahrzeug, 20. Nebenfluß der Eide. Sind die Wörter richtig gesunden, so nennen die Anfangsbuchstaben, von oben nach unten, die dritten Buchstaben, von unten nach ode» aclesen, den Namen eines großen Dichierphilosophen der Neuzeit an» den seines neuesten Werkes. 2. Ders-Räisel. Wohl dem. den es vereint bestell I Weh jenem, dem getrennt es fehlll 3. Zahlen-Rätsel. 1 2 3 4 3 5 4 Physiker. - 56758S21919 Goethes Zeitgenosse, 11 8 3 1 12 3 2 10 13 Insel tn der Nordsee, 2 9 2 3 14 4 Stadt in Italien. 15 8 >9 5 Gefäß. 16 5 17 2 3 13 iS iS Nürnbergs Schutzpatron, 9 S 3 18 12 9 5 19 5 5 3 4 5 16 S 8 4 >6 21 4 2 16 10 5 15 7 4 8 21 11 5 8 12 5 115 8 >2 9 2 10 i9 IS 10 1 5 !5 8 17 2 10 10 2 8 16 5 l« 13 >2 9 4 10 12 IS 12 13 >2 9 15 >0 4 14 12 8 9 21 4 3 5 5 9 4 8 14 IS 21 16 8 2 I 2 >9 5 3 5 9 5 10 20 5 15 12 4 13 4 2 9 2 10 20 Muie. biblischer Name, Nervenkrankheit. Ort in der Lausitz griechilche Sagenfigur, Ackeraerät. Erzählung, Glied, Papst. römischer Feldherr, Spiel. Ort im Alien Testament, Bekleidungsstück. Staat in Amerika, türkischer Titel, Raubtier, Kurort, Grundbestandteile, Konlon in der Schweiz, Edelstein. Die eisten und die letzien Buchstaben der einzelnen Wörter, von oben nach unien gelesen, ergeben den Anfang eines Liedes von Paul Gerhardt. .ro,. 4. Leiler-Rätsel. Stelle der Punkte ' ' sind die Buchsiaben: n »»»»«»» ck cl e«lc . . IlI m n n n n p und r . pol. einzusehen. Die beiden Lei- . . terbalken nennen sodann . »cd . zwei bekannte Wasserstraßen. S»slSs««ge» der Rätsel t, der letzte» <onn»ags.N»««e, I. Silben.«Lllei! t. NaMa 7. »«»rnn» r. Xi»«p»n, ». a««a,b» z. 8i«»nie 9. N»vv>n«e 4. dlerliue >0. 7-r«N»doe« 5. Si»»m >1. W«I»8»i->n»e a. r«e»rot>' Lbeod», Koerner, wdbbelln c3«m »./»,) r. WnltkaUtche» Schi,d,.«»lt»l. » p o d r V« , n , r V « e -i I 8 t r » u « » dl « » , I , » de a r » r I N I o 1 o V d » r Z, «apIel-RÜIIel. 7u6»». p»>N-i, «»oNIngon, «»«,», r, 8«n»»rln, «»»an, 0«t»ed«iA, Scil la«»», «»ro, «»«Alaun», äk»»n>, V»r-ii«n«>, H»ra>, ?r»K«. l)«»ri>«, eae»prl««1, ^v»ria», yro- ,aM»N. ^u«»n. «un,,. Da»«infachS>eSn»IoI verkenn», schätzen, verziert»» aber Iprlchl der Meng» ,v. e. Rätleilprung: Del leben» «uiftehn ti«»« dir di» gireg»' Wo» tu' ich «Nute» an bem deul'gen Lag«? Und d»i>t>«:W»nn dleSonn« geht.It» nimmt StnSIÜ» de,Leben« in»,da» mir d,Nimmt <!Uu» de« gndtlchenä s Vilder-Aältel! MI»IIl»nd bin Ich »ich«. d»ch viel >n mir de»»dt, n »»«»>> ,-u,
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