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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171025025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917102502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917102502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-10
- Tag 1917-10-25
-
Monat
1917-10
-
Jahr
1917
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rrndn« «»chrichtrn TANN Rr.N4 am Mitt»«ch abend. Deutsche »md »fterretchtsch - ungarische Infanterie nahm bet Flitsch. Tolmetn und im Norbteile der Hochfläche von Bainsizza die vordersten italienischen Stellungen. In Flandern drängten unsere Truppen durch Gegenangriff den Feind fast völlig aus dem in unserer Ab- rvehrzone noch besetzte» Streifen zurück. An der AiSne-Front wurde der btS Allemant und Chavignon gelangte französische Bvrstoß durch das Ein» greifen unserer Reserven aufgebalteu. Zwischen Braye und AtlleS brachen zwei tief- gegliederte französische Angriffe zusammen. Zwischen dein Rigaischen Meerbusen und der Düna wurden unsere in breiter Front vorgeschobenen Gichcrungs- iruppen ohne Störung durch den Feind zuriickgenvmmen. Der Ausschuß der russischen Ostseeflotte bat die strategische Leitung der Flotte übernommen. Westlich des Ochrida-SeeS und vom Wardar diS Doiran wurden englische Vorstöße abgcwiesen. Ein englischer Tvrpedobootszcrstörer ist infolge eines Zusammenstoßes und der englische Hilfs kreuzer „Drama" infolge Torpedierung gesunken. Der bayrische Ministerpräsident Graf Hertltng hielt in der bayrischen Abgeordnetenkammer bei der Etat beratung eine große Rede über die politische Lage. König Friedrich A u g u st empfing beute nachmittag in Wachwitz den Staatskvmmissar des KriegscrnährungS- amteS v. Waldow. tion, der geschichtlich gewachsenen konstitutionellen Mon- archte. wie Vir sie in Deutschland besitzen, neuerdings ins Bewußtsein gerufen. Keine unserer Regierungen ist mit den unbeschränkten Befugnissen ausgerüstet, wie der Prä sident der amerikanischen Republik, und in England, dem vorbildlichen Staat des Parlamentarismus, sind all die bochbesungenen Traditionen über den Haufen geworfen. Politisches Leben verhindert Stillstand und Verknöcherung. Lasten wir aber, so lange der Krieg dauert, alle politischen Streitigkeiten zurücktreten. Eine Welt von Feinden ist gegen uns aufgestanden. Sie vertraut auf ihre zahlenmäßige Ueberlegenhcit. aber die Kriegskunst unserer Heerführer und der Heldenrnut unse rer Kämpfer haben ihr Vertrauen zum Scheitern gebracht. Nun setzen sie ihre letzte Hoffnung auf die Uneinigkeit im Innern. Gewisse Vorgänge auf politischem Gebiete, von denen die Kunde in maßloser Uebertreibung und gewissen loser Verzerrung ins Ausland gebracht nzurde, haben diese Hoffnung mächtig anschwellen lasten. Das deutsche Volk wird zeigen, daß auch diese Hoffnung eitel ist. Einigkeit und Geschlossenheit! Das ist das Gebot der Stunde. Jetzt heißt es, einmütig zusammenzusteben zu Kaiser und Reich. Das ist die Parole für Fürst und Volk, für Nord und Süd! Narr ein Wille darf das gesamte Volk beseelen: AuSharren und Durchhalten! Llond George hat gesagt, eine Nation, die znrückweicht und wankt, bevor sie ihre Ziele erreicht hat. wird nie ein großes Volk sein. An Ausdauer und Krafi wollen wir uns von niemand übertrcffen lasten. Ein ehrenvoller Frieden, kein B e r z ich t f r i e d e n nach all den furcht baren Opfern. die gebracht werden mußten, kein Er oberungsfrieden, der nur die Duelle neuer kriege rischer Verwicklungen wäre, sondern ein Frieden, der die Gewähr der Dauer und eines auf gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Vertrauen beruhenden Wettbewerbs der Völker Europas im Dienste der Kultur und der Mensch heit in sich enthält, dazu möge der oberste Lenker der ganzen Weltgeschichte seinen Segen geben." ist am 1». d. M. Meniichenverluste M- '-'ir-i-ic Sie neue „Sinheitsoffenfitre" des Verbandes sEigcne Drabtmeldung.I Basel. 24. Okt. „Dailn Chronicle" schreibt aus dem englischen Hauptquartier, Sie größte Kräften tfal- tnng der Entente in diesem Jahre habe begonnen. DaS deutsche Abwehrsysiem feiere noch seine Triumphe, doch die einsetzendcn Angriffe aller Ententemächte würden Lloyd Georges Wort wahrmachen, daß noch in diesem Jahre die Kraft des Feindes gebrochen würde. „Daily News" meldet, ein Drittel aller in Flandern und Nordfrankreich feuernden Geschütze der Alliierten i'ei ameri kanischer Herkunft. Die Luftflotte der Alliierten zähle be reits zu einem Fünftel Flieger amerikanischer Nationalität. h. Der „Züricher Tageöanz." berichtet: Die Entente bereitet auf der Westfront und zugleich auf -er italienischen Front die neue grobe Einheit-) offensive vor. Die Vorbereitungen an beiden Fronten lasten die Absicht der Heeresleitungen deutlich hervortreten. Aus den An deutungen der Ententepreste kann geschlossen werben, daß auch dabei die vereinigte englisch-amerikanische Flotte eine bedeutende Rolle spielen werde. Sie mögen sich an Worten berauschen, soviel sie wollen. Wir halten') mit der Tat und unsere Mauer von Stahl und Eisen wir- auch weiter allen Stürmen Trotz bieten. Zwei feindliche Kriegsschiffe vernichtet. Amtlich wird aus London gemeldet: Ein Torpedoboot zerstörer ist infolge eines Zusammenstoßes gesunken. Zwei Offiziere und 21 Mann wurden gerettet. — Der Hilfskreuzer „Ora»a", 1RS7 vr.-R^To., torpediert worden und gesunken. sind nicht etngetrete». tW. T- Hte ItzrtedenApeW<M»UN kn l« ige n eDraytm e l d u n Zürich 34. Okt. Der „TageSanz." meldet au» London, baß am letzten Sonntag in England neue große Frieden». Manifestationen stattgefunöen haben. E» liegen Nach- richten darüber vor au» Edinburg. Manchester, Birmingham und Gla»go«. In Glasgow mußte Polizei und bewaffnete Macht gegen die KriedenAbemonstranten einschrette». Englischer Bericht «der den letzten deutsche» Lnftangrifs. Amtlich wird gemeldet: Bei dem Luftangriffe a« Freitag wurden insgesamt 34 Personen getötet und öS ver wundet. (W. L. B.) Der bolländische Minister de» «»»»«rtigen «»er de« Konflikt mit England. t>. Auf eine Anfrage des Abgeordneten van Hamel über den ivegen der Kiesdurchfuhr ausgebrochenen Konflikt zwischen Holland und England antwortete in der Kammer der Minister des Auswärtigen London. Er sagte u. a.: „Um die holländische Regierung zu einer Haltung zu zwingen, die di« Negierung für unvereinbar mit ihren Be» tragSpflichten hält, hatdieengltscheRegierung «in« Maßregel getroffen, die das wirtschaftliche Leben Hol lands wie der Kolonien schwer bedroht und — ich sage das mit Nachdruck — überhaupt nichts mit der Ange lege nheitansichzutunhat.umdieessichhier handelt. Sir hat nämlich gefordert, daß die holländische Regierung die betreffenden Transporte vollständig einstellen soll, widrigenfalls dem niederländischen Handel zur Strafe die Benutzung des Lelegraphenkabels entzogen würde. Gegen den wenig wohlwollenden Versuch, auf die holländische Regierung einen Druck auszuüben, ist s«br energisch in London protestiert worden, bis jetzt allerdings ohn« Erfolg. Die holländische Regierung muß im Interesse -er eigenen Würde und entsprechend ihren Grundsätzen an ihren Beziehungen zu allen Kriegführenden unwandelbar fe st halten, die sie kraft bestehender Verträge gegenüber der anderen Partei zu erfüllen hat. Die Regierung." io schloß London, zu dem Vorsitzenden der Kam mer gewendet, „glaubt fest, daß diese ihre Haltung mit dem j Willen der Volksvertretung und des ganzen Volkes übereilt st i mm i." Englische Sorgen woge» Mesopotamiens «ad Persiens. (Eigene Drahtmeldung.> Basel. 24. Okt. „Daily Mail" gibt in einer Zuschrift ernsten Befürchtungen des englischen Volkes über den Stand der Lage in Mesopotamien Ausdruck. Das Blatt schreibt, daß seit acht Wochen kein englischer Heeres bericht über die Operationen in Mesopotamien mehr auS- gegeben wurde und daß auch Briefe -er Feldpost so gut wie gar nicht nach England gelangen. DaS Blatt fordert die Parlamentarier auf. die Regierung über den Stand der Dinge in Mesopotamien schnellstens zu befragen, um der Nation Klarheit über die Lage in Mesopotamien und Per sien zu verschaffen. Die Haltung der russischen Ssiseesiotte. iEigene Drahtmeldung.i Basel. 24. Okt. Die „Morning Post" meldet aus Peters burg: Der M a r i n c a u s sch u h der Ostsee flotte hat tatsächlich die strategische Leitung der Flotte über nommen. deren Haltung nunmehr zu ernsten Befürchtungen Anlaß geben muß. Der Kommandant der Kronstadt«! Flottcndivision hat infolgedessen seine Demission gegeben. (Petersburger Telegr.-Slgentur.) Der Petersburger Arbeiter- und Soldatenrat hat die Schaffung eines beson deren revolutionären General st abs zur Ver teidigung der Hauptstadt beschlossen. lW. T. B.) Deutsche Landung an der estländischen Küste. kl. Im russischen Bericht vom 22. Oktober wird gemeldet: Beim Eingang in den Rigaischen Meerbusen wurden feindliche Unterseeboote, sowie grobe Seestreitkrüfte gesichtet. Die Deutschen führten, nachdem zuerst ihre Tor pedoboote unsere Küstentruppen beschossen hatten, eine Landung auf der Halbinsel Werder, östlich von Moon, aus. Gleichzeitig näherten sich beim Eingänge in den Golf von Hapsal, 12 Werst nördlich von Werder, Schiffe, die mit Pferden beladen waren, der Küste. Zwei Insanterie- abteilungen drängten unsere Truppen zurück und be- setzten den westlichen Teil der Halbinsel. Rußland weicht von der Ostsee znrück. > EIncIIe D r a h t m e l v ii n g.i Basel, 24. Okt. Nach Berichten -er Blätter aus Stock holm befiehlt die russische Regierung unterm 19. Oktober die Evakuierung aller russischen Hafenstädte an der Ostsee und Sen baltischen Provinzen. Die Ucbersiedlnug der russischen Regierung «ach Moskau. tMcldung der Petersb. Telear.-Agentur.) Die Peters burger Blätter bestätigen die Mggtt>chxE einer Uebersied- lung der Regierung nach Moskau. Im Verlaufe eines Meinungsaustausches in dieser Angelegenheit zwischen Mitgliedern der Regierung und Len Vertretern der großen politischen Parteien wurde festgestellt, dcrß die Vertreter der revolutionären Demokratie und ganz besonders die extremen Gruppen eine Abreise der Regierung entschieden mißbilli-en. — Djf .Börsenzeitung" glaubt, daß dt« Ne»«» siedluna dir Mttzterun» in der ersten Hälfte de» Novemder stattstnoen werde. Ein vnn» »er Kosaken in Rußland. (Petersburger Telegraphen-Agentur.) Der allgemeine Kongreß de, Vertreter der Kosaken SlidostrußlaudS. der in Iekaterinostar tagte, hat beschlossen, einen Bundber Kosaken der Gegend vom Don. von Astrachan. Kuban und ivom Kaukasus zu gründen, um zur Bildung einer starken nationalen Regierungsgewalt und »um entschiedenen Kampfe gegen die Anarchie beiz«, tragen. lW. T. v.) Ein« Maßregeln»« «orkt». t». Einem Petersburger Telegramm zufolge wurde Maxim Sorkt aus brr russisch, englischen Ber. etniguna. deren Mitbegründer er war. auSgestoßen. Gorki mußte vor Gericht erscheinen, wo er über seine Be- ztehungen zur Lenin-Partei verhört wurde. ——— ^ Vr. v. Kühlmann über deuWirtschastslriea. b. Staatssekretär v. Kiihlmann erklärte in Buda pest: Er müsse sich gegen die Anschauung verwahre«, al» ob Deutschland auch nur daran denken würde, in vanbelSvoki- tischer Beziehung gegenüber seinen jetzigen Gegnern «ach dem Kriege eine aggressive Stellung einzunehmen. Deutsch land stehe im Gegenteil,auf dem Standpunkte, und er wisse sich in dieser Hinsicht eins mit der Leitung der österreichisch ungarischen Monarchie, daß ein Wirtschaftskrieg nach dem Kriege als völlig ausgeschlossen! zu betrachten sei. Es müsse alles versucht werden, um die alten Verbindungen nach dem Kriege möglichst wieder her zustellen und ein wirtschaftliches Verhältnis -er Staaten zu ermöglichen. ES werde nichts geschehen, was der Ent wicklung einer gegenteiligen Richtung förderlich wäre. Unsere Kohlenverso rgunG. In der verstärkten StaatshauSlhalts-Kommtssion de» preußischen AbgeordnetenHauses, die die Verhandlung der Frage der Kohleirversorgung begann, führte der Mimik« der öffentlichen Arbeiten u. a. «ruS: Es werde alle» ver sucht, um der Ausfuhrschrvierigkciten Herr zu werden. Immerhin bleibe die Lage ernst. Deshalb müsse der notwendige Verkehr glatt und sicher bewältigt werden. Um dies zu ermöglichen, sei eine Einschränkung des Personenverkehrs nicht zu vermeiden. Genüge sie nicht, so werde mau zu weiteren Maßnahmen schreiten. Der Neichskommissar für die Kohlenverteilung sagte u. a.. es sei trotz Wagenmangels genug Kohle da, um LaS Durchhalten auch auf diesem Gebiete zu sichern. Aber man müsse mit Kohlen ebenso wie mit vielem andern spare« und sich gegebenenfalls auch einmgl mit einem vorüber gehenden empfindlichen Mangel aofinden. tW. T. B.) Der preußische Krieg-minister v. Stein in Wien. (Wiener K. K. Korr.-Biiro.) Der preußische Kriegs« minister v. Stein traf am Montag mittag in Wien ein. In seiner Begleitung befanden sich die Majore Düsterberg und Grau sowie sein Adjutant Hanptmann v. Teschen. Am Montag abend waren der Kriegsminister und sein Stab Gäste des K. u. K. KriegsministcrS v. Steeger-Steiner und Gemahlin. Es waren ferner anwesend der Minister des Aeußeren Graf Czernin, General Franke und zahl reiche höhere Offiziere des KriegSmtntsteriumS. Wahren der Tafel tauschten die beiden Kricgsminister in besonders herzlichem Ton gehaltene Ansprachen aus, in denen der ge- dcil,liehen Zusammenarbeit der beiden Kriegsministeriea gedacht und auf Grund der militärischen Lage der berechtig ten Siegeszuversicht der verbündeten Heere besonders Ausdruck gegeben wurde. Dienstag mittag vereinigte eine Einladung des Generals Franke, des preußischen Bcvoll- mächtigten beim K. u. K. Kriegs-Ministerium. die deutschen und österreichischen Herren zu einem Frühstück im Hotel Imperial. Abends begaben sich der Krtegsminister v. Stein und seine Begleitung nach Berlin zurück. (W. T. V.1 vr. Weierle gegen tschechische Umtriebe. Der Ministerpräsident Dr. Wekcrle beantwortete die Ncuherungen des Abgeordneten Leopold Vadasz bezüglich tschechischer B e st r e b u n g e n wegen Annexion ober- ungarischer Komitate, um die tschechisch-slowakische Vereini gung durchzusühren. Der Ministerpräsident sagte: Es ent spricht nicht unserer Stellung, daß wir auf dieses Geschrei tn gleichem Tone antworten. Man weiß drüben sehr gut. daß allen jenen Bestrebungen gegenüber, welche die Integrität unseres Staates betressen, ganz Ungarn vereint in einem Lager steht. Bezüglich dieser tschechischen Bestrebungen habe ich mir schon bei meinem Antritt von allerhöchster Stelle be ruhigende Zusicherungen verschafft, daß diese keinerlei Stütz punkt besitzen. Was die österreichische Regicrungsweiie be trifft, so wünscht man, die dortigen Nationalitätsbestrebun- gen so zu befriedigen, daß deren Lösung im Rahmen deS heutigen territorialen Bestandes geschieht. Wir haben ferner gefordert, Paß die gegen die Integrität des ungarische« Staates gerichteten Bestrebungen in Oesterreich strafrecht liche Ahndung finden. Niemand in dieser Monarchie darf Bestrebungen bei Feindes unterstützen. Während der Kriegszeit müssen solche Umtriebe durch die Zensur in Schranken gehalten werden. Ungarn wird alle Maßnahme« treffen, daß solche Wühlereien in diesem Lande keine Nah rung finden. (Lebhafte Zustimmung im ganzen Hause.) («ttb.) Mast md Wissenschaft. s* Mitteilung der Königlichen Hoftheater. König liches O p e r n l> a u s. Am 26. Oktober Erstes Sinfonie-Konzert, Reihe 6. Solist: Bro- n i s l a w H u b e r m a n n. Konzertordnung: 1. Bruckner. A.: Sinfonie Nr. 2. 2. Brahms, Job.: Violin-Konzert iD-Tur>, Werk 77, mit Begleitung des Orchesters: Leitung: Hermann Kutzschbach. Anfang 148 Uhr. — Vormittags 11 Uhr öffentliche Hauptprobe zu ermäßigten Ein trittspreisen. Vorverkauf von morgen, Donnerstag, vor mittag 10 Uhr ab an der Ovcrnhauskasse. 1» Mitteilung des Refidenztheaters. Am 81. Oktober, abends a Uhr. Uraufführung der Operette „Das blonde Glück" von Brandt und Feiner, Musik von Lrtmann, mit neuer Ausstattung. Der letzte lustige Kiiideriiachmittaa (Baron Carlo v. d. Ropp: Ge schichten vom „Struwwelpeter, „König Nußknacker", „Im Himmel und auf Erden", mit Lichtbildern) findet am 10. November statt. i— Irma Tervani-Wiccke und Paul Wieck« werden am 3. No vember im Beretnshause einen gemeinsamen Lieder- und Vor trags-Abend veranstalten: Lieder von Brahms, Sibclius, Grieg, .Kienzl, Wolf u. a., Dichtungen der Romantik von Hölberlein, Novalis, Brentano, v. Arnim, Eichendorsf. Karten bei Ries. i* Elsa Laura v. Wolzogeu gibt ihren einzigen Licder-Abend zur Laute mit vollständig neuem Programm am nächsten Dicns- i, tag <30.(, Uhr, im Palmengarten. Karten bei Bock. 4* Gustav Mraczek leitet beim Ersten Modernen Mustksest zu Dresden (24.—39. Oktober», der Komponist persönlich, die deutsche Uraufführung von „Liebcsseier und Ab- schied", sowie zwei neue Orchestcrlieder, die Kammersängerin Claire Dux-Berlin zur Uraufsiihrung bringen wird. Wiederholung des Bvrtraaes aus „Tristan und Isolde" von Gottfried v. Strahburg durch Friedrich Erhard nächsten Sonnabend, abends Fs-Ö Uhr, im Künstlcrhausc. Karte» bet Ries. Köuigl. Opernhaus. Für die gestrige Aufführung von „Carmen" war seit langem ein zweites Gastspiel des Berliner Tenors Peter Unkel angekündigt. Der Gast sagte aber in letzter Stunde ab, und so sang Lußmann den Jos«--. Derartige Rollen sind zwar nicht das Eigentliche Fach dieses zum Wagnersänger berufenen Künstlers, aber trotzdem lüste der Abend erneut den Wunsch aus, Lnßmann unserer Bühne erhalten zu sehen. „Drum Litt' ich, laßt den Groll jetzt ruh'« . . usw. usw. Die Micaela sang zum erstenmal Erna Fiebtger-Peiöker und hatte damit eine ihr vortrefflich liegende Aufgabe gefunden; es war mit das Beste, was man überhaupt bis jetzt von der Künst lerin gehört hat. Ihre freie, leichtansprechende Höhe wurde der schwierigen Lagen mühelos mächtig; dabet zerfloß der Ausdruck nie eigentlich ins Sentimentale, >vaS bei dieser im Grunde genommen mißglückten Bühnenftgur sehr nahe liegt und sie besonders unangenehm macht. Nach der Arie im dritten Akt gab es verdienten Sonderbeifall. ki. S. Erstes Großes Philharmonisches Konzert. Den Glanz genialen Pianistentums vertritt Wera Schapira. Sie scheint aus Feuer und Geist geboren. Das Rein- Seelische freilich tritt bet ihrem Spiel merklich zurück hinter der Steigerung ins Ungemessene und Kraftvolle. Hierbei gewinnt sie bezwingende Wirkungen. Die Wiedergabe von Liszts Es-Dur-Konzert atmete Schwung und rassige Eigen art. Die große Linie wahrte auch die Nachdichtung von Chopins As-Dur-Polonäse. Sie verblüffte durch erstaun liche Fertigkeiten. Ein Erweis von Innerlichkeit wäre willkommen gewesen. Die Künstlerin versuchte ihn zu bringen im — Donauwalzer als stürmisch begehrter Zu- gäbe. Von zartbesaiteter Art gab sich Mafalda Sal- vatini. Sie besitzt Stimme und Schule. Der Ozean-Arie aus „Oberon" fehlte es freilich an Durchschlagskraft, an Wucht -eS Ausdrucks. Aber man konnte seine Freude haben an dem Wohlklang der Mittel, am Ausgleich der Lagen, au der Wärme deS Ausdrucks. In der Lautbehanb- lung zeigte sich die Ausländerin. Ihr sind die Wunder tiefen der deutschen Sprache mit ihrer malerischen Kraft Geheimnis. Das trat deutlich bet den Liedern am Klavier (Brahms, Schubert und Grieg) in die Erscheinung. Am Erfolge hatte der treffliche Begleiter Karl Pretzsch wesentlichen Anteil. Den gut besuchten Abend im Gc- werbehause eröffncte tn angemessener Weise das Dres dener Philharmonische Orchester unter Leitung von Florenz Werner mit ber Ouvertüre „König Stephan" von Beethoven. Die ganze Veranstaltung zeich nete sich durch nachahmenswerte Kürze aus. L. ?. -f* Dresdner Künstler «>»«»«»». Der Tenor Max Htrzel, ein Schüler Dora Erls, hat am Züricher Stadttheater al» überhaupt erste Bahnenrolle den Lohengrln gesungen und außergewöhnlich l starken Erfolg bet Publikum und Presse gehabt. ; ß* NeformationSseier der Leipziger Universität. Der 400 jährige Gedenktag der Reformation und die Feier deS Rcktoratswcchsels werden an der Leipziger Universität am 3t. Oktober durch einen Fcstgottesdienst in der Universitüts- kiiche begangen, bei dem der Geh. Ktrchenrat Professor Dr. jIhmels die Festpredigt halten wird, sowie durch eine Rektorats- und Jubelfeier tn der Universitätsaula. Hier- bei wird der bisherige Rektor Geh. Hofrat Professor Dr. Stic da Bericht über das Amtsjahr erstatten und das Rek torat seinem Nachfolger. Geh. Rai Professor Dr. thcol. et phil. Rudolf Kittel, übergeben, der dann seine An trittsrede halten wird. Ein Lehrauftrag für „Geschichte der Nahrung". Professor Dr. Eduard Hahn, der bekannte Wtrtschasts- geograph der Landwirtschaftlichen Hochschule, hat vom Kultusministerium einen Lehrauftrag an der Berliner Universität für die „Geschichte der Nahrung" erhalten. Der Bundestag des Bundes Deutscher Architekten, u Goslar fand unter dem Vorsitz des Geh. Baurates- ros. G. Frentzen (Aachen) der 14. Bundestag des Bun des Deutscher Architekten statt. Im wesentlichen wurde über die Arbeit an neuen Vorschlägen für Architekten- Kammern verhandelt, tn denen man den durchaus not wendigen Schub der privaten Baukünstler zu erhalten hofft. Eine Reihe von Leitsätzen, in denen nur die wichtigsten Grundfragen behandelt werden, wurden allgemein gebilligt und sollen -er weiteren Arbeit zugrunde gelegt werden. Der nächste Bundestag soll in Würzburg stattfinden. D«r bayrische Bolksdichter Maximilian Schmidt tP in der Augenklinik des Herzogs Karl Theodor in München operiert worden. Diesmal muhte ihm das linke Auge ent fernt werden. Das rechte Auge ist fast völlig erblindet. Das Befinden des 86 jährigen Dichters ist sonst gut. Die Kunstverkäqfe im Münchner Glaspalast, dessen Ausstellung nunmehr geschlossen ist. haben mit 1 147 000 Mk. die höchste bisherige Ziffer erreicht. -f* Deutsche Operuansführnngeu in Bukarest. Auf Ver anlassung des Berliner Auswärtigen Amtes veranstaltet die Koburger Hofvper im Laufe -es nächsten Januar in Bukarest Gastspiele unter Zuziehung von Künstlern üeü Berliner, Wiener und Münchner Oosooer.
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