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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050727016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905072701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905072701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-27
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1905
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I» s Sb L-- r- »PA « r» Z 4- <r r» L - ^ r- ^ - « r» -' lind die ihnen gegebenen Befehle ganz einfach nicht ausführten. Er entsendete ein Torpedoboot und ließ den meuterischen «schiffen sage», daß er sie in den Grund bohren wurde, wenn sie untätig blieben. Erst dann entschlossen sich die Schiffe, ihre Geschütze abzuseuer». Im Augenblicke, als Rosbestwenski verwundet loar und Nebogatow das Oberkommando übernehmen mußte, begann das eigentliche 'Debacle Neboaatvivs Befehle ivurden. der „Liberti" zufolge, überlmupt nicht mehr befolgt, und das Ge ichwader geriet in die schrecklichste Verwirrung. Wohl gelang es Nebogatow noch, einzelne Schiffe zu vereinigen, aber der „Apraxin" und der „Ssenjawin" weigerte» sich, chm zu folgen. Der Halbkreis der japanischen GesechtÄinie zog sich immer enger vuiammen, und nun irwr die Schlacht endgültig verloren. Von reiu technische» Momenten schreibt der Rapport Noshest- wenskis die Niederlage der geringen Schnelligkeit, sowie der lehlerhasten K'onstrukljvn der russischen Kriegsschiffe, wie auch dem Umstande zu, daß die Russen während der ganzen Schlacht gegen die Sonne operieren mußten. Tliaesneschikhte. Deutsches Reich. Nachdem durch einen Erlaß des Reichskanzlers das Kaiserliche Statistische Amt ausgesordert worden ist, unter Beiziehung des Beirats für Arbeiter» «tatistik Ermittlungen über die Dauer der täglichen Arbeitszeit und der Ruhepausen der ff, denPlätt- a n stalt e n und in den nicht als Fabriken oder Werkstätten mit Motmbetrieb anznsehenden W a s ch a n st alte n beschäftigten Per sonen anzustelleii, sind dieser Tage dnrih Verinittlnng der Bundes legiernngen eine große Zabl von Inhabern, von Plättanstalten und Wäschereien im Deutschen Reiche mit Fragebogen versehen worden Als ErhebniigSzeit ist die zweite Oktoberivvehe dieses Jahres be stimmt Für jeden Tag der Woche vom !». bis zum >4. Oktober ist Anfang und Ende der Arbeitszeit für die verschiedenen Per- wnenkgtegorien in den Fragebogen einzntrggen: dcuieben muß an- gegeben werden, ob. wie vst und wie lange an den einzelnen Sonntagen des letzten IahreS ans Grund von S Ittäc der Gewerbe ordnung oder gemäß einer ans Grund von § lrx>s Absatz 1, 8 105t a. a O., erteilten Erlaubnis gearbeitet worden ist. Wenn in den befragten Betrieben die Verhältnisse in der ErhebnngSwoche iveientlich anders waren als in den übrigen Zeiten des IahreS, so ist ein entsprechender Vermerk aus der Fragekarte zu »rachen. Die anSgesiiÜteir Fragekalten werden durch die Polizeiorgane in der dritten Oktoberwochc wieder cingesanimelt und an das Statistische Amt in Berlin gesandt, wo die Prüfung und weitere Bearbeitung des Materials erfolgt. Man schreibt der „Tgl. Rdsch." a»S Guben: DciS Sedan- sc st bildet den Mittelpunkt einer Verhandlung, die die Straf tannner des hiesigen Landgerichts beschäftigt. Angeklagt ist der Redakteur der sozialdemokratischen „Märkischen Volks ttinnnc" Richard Perner wegen Beleidigung einer großen Anzahl Mitglieder der K re i s k r i e g e r v e r b ü n d e Liegiutz und Frank surt a. O. Der Anklage, die die Sorauer StaatSanmaltschnst im öffentlichen Interesse erhoben hatte, liegt ein Artikel der „Märt. VolkSstffnme". die in Forst erscheint, zn'gründe, in dem gesagt wurde, die Japaner nähmen die Siege über die Russen sehr ruhig uns und jubelten nicht laut darüber. Dies sei eine ineiischlich er freuliche Erscheinung, und die „gelben heidnischen Affen" hätten tieferes, echt inenschlicheS Enipsindcn, wie nach Sedan die deutschen Siegeslüminel, deren „christliches Empsinden" noch alljährlich in einer Weile sich manifestiere, die ein schneidender Holm auf die Menschlichkeit sei Durch diesen Artikel fühlte» sich Teilnehmer des Krieges t870,7l beleidigt und stellten Strafantrag. Die Sorauer Strafkammer beschloß icdoch die Einstellung des Verfahrens, weil sre die strascmtragsteller nicht für berechtigt hielt, einen Ausdruck, durch den die Allgemeinheit der Sedanfeierndcn getroffen wurde, zum Gegenstand einer Beleidigungsklage zu machen. Gegen dieses Erkenntnis legte der Staatsanwalt Revision ein, und das Reichs gericht erkannte die Revision für begründet an, indem e» entschied, die strafantragstellcr seren zur Anstrengung der Klage berechtigt, denn sie gehörten zweifellos zu dem Kreise der Scdanseiernden. Der Umstand, datz dieser Kreis unbegrenzt groß sei und sogar Per sonen umfasse, die gar nicht im Tenischen Reiche wohnen, bilde kein Hindernis, daß jeder einzelne aus dem Kreise der Scdau- feiernoen sich durch den SiegeMniinel-Attikcl beleidigt fühlen könne. Das Reichsgericht verwies die Sache an das Landgericht in Guben zur erneuten Verhandlung. Tie Verteidigung führt der bekannte sozialdemokratische Reichstagscrbgevrdnete Rechtsanwalt Wolsgang Heine aus Berlin. Frankreich. In Pariser Kolonialkreisen verlautet, daß die fran zösische Kongo Sangha-Gelells'chaft, deren eingeborene Milizwachc vor mehreren Monaten bei einem an der Grenze von Kamerun und Französisch-Kongo stattgehabtcn Znsammcnsloß mit einer deutschen Truppenabtcilung süns Mann verlor, Entschädigungs ansprüche gegen Deutschland geltend machen und die Frage dem Haager Schiedsgericht unterbreiten wolle. Belgien, lieber die Feier des Rationalscstes schreibt uns ein Freund unseres Blattes aus Antwerpen vom 24. d. M : Das ganze belgische Land steht im Zeichen des Nationalseffcs. 75 Jahre sind dahingerauscht seit seiner U n a b h ä n g i g k e i t s erkläru » g. Lange zuvor hatten die Unterschiede von Konfession und StanimeSeigcnart im Gegensätze zu Holland sich geltend ge macht, und die Verschärfung dieser Zustände drängte unabweisbar aus Trennung. Im Jahre 1KD wurde letztere unter Vermittlung Englands, Frankreichs, Rußlands, Oesterreichs und Preußens berheigefuhrt und Belgien znm selbständigen Königreich unter Leopold I., aus dem Hause Coburg, erklärt. Die Großmächte wünschten einen „Pufferstaat" und Leopold l. erklärte sich bereit, die Neutralität Belgiens zu geloben. In einer langen Friedens- zeit hat der erste König daS Land rasch zu glücklichem Gedeihen geführt, lleberrcffchend blühten namentlich Händel. Gewerbe und Künste wieder aus, besonders in den beiden ersten Städten des Landes. Brüssel und Antwerpen. Letzteres, das in der zweite» Halste des 16. Jahrhunderts in Handel. Gewerbe und Künsten eine der ersten Städte der Welt war, hat die unter den grausamen Verfolgungen AlbaS für Jahrhunderte verlorene Blüte wenigstens betreffs seines Handels und seiner Schiffahrt glänzend wieder- gewonnen: es ist an Bedeutung für den Handel die dritte Hafen- Uadt der Welt — Als nach D Jahren einer gesegneten Negierung Leopolds I. Zepter auf seinen Sohn Leopold II. überging, war dieser bemüht, die Regierung im Geiste seines Vaters meiterzn- sühren. In den nun 40 Jahren seines Königtums hat er dem Handel insbesondere weite Bahnen eröffnet »nd viel für die Hebung des Volkswohlstandes getan. Die Huldigungen im ganzen Lande, namentlich bei der Eröffnung der Nationalfeier, am 21 Juli in Brüssel, beweisen, daß der K önig sich großer Sym- vathie im belgischen Volke erfreut. Tie Feier des Dcdcums in der Hanptkirche St. Gndnle nahm einen großartigen Verlauf und die Ehrung der Veteranen durch den König, der die Greise eigen- h ä ndig mit dem Leopolds-Orden zierte, wirkte ergreifend. Fest reiht sich seitdem an Fest, und eine Huldigung folgt der anderen. — Kommt in der Brüsseler Bevölkerung mehr der französische DnpnS zur Geltung, so zeigt sich in der flämischen Bevölkerung der zweiten Stadt des Landes, Antwerpen, mehr gernianischcS Wesen, wie auch die Volkssprache dem deutschen Platt so ähnlich ist, daß man sie unschwer zu lesen und zn verstehet vermag. In den niederen Ständen wird nur flämisch, in den höheren dagegen werden beide Sprachen gleich geläufig gesprochen. Die Stadt ist schön gebaut: ihre Hauptstraßen und Boulevards geben Zeugnis von hohem Wohlstand, Schönheitssinn und Sinn für große histo rische und künstlerische Erinnerungen. Eine Anzahl Standbilder berühmter Männer, besonders Maler, wie die der größten Nieder länder, Peter Paul Rubens, Ioroaens, Van Duck, Onintin MasjyS, zieren die öffentlichen Plätze: das mächtigste Denkmal ist der Erinneruiig an die Selbständigmachung Belgiens geweiht. Aus hohem sockel thront die mächtige Gestatt der Freiheit und die Embleme, die den Sockel zieren, insbesondere die zersprengten .Ketten, die ihn rings umgeben, sind lebendige Zeugnisse des lln- abhängiflkeitsdranges. der in der Errichtung deS selbständigen Königreichs unter konstitutioneller Verfassung seine Erfüllung fand. Tic nationale Hauptseier fand in Antwerpen am Sonntag, dem 23. Juli, statt. Eine ungeheure, frohe Menschcnschar wogte durch die Straßen. Zahllose Deputationen zogen mit Musik und Fahnen die reichgcschmücktcn Boulevards entlang. Ter Hauptakt war die Feier in der Kathedrale, der schönsten und größten Kirche deS Landes. Tie mächtige siebenschifsige Basilika, deren herrlicher Bau in seinen harmonischen Berhältnisscn und wundervollen Perspektiven schon erhebend wirkt, enthält eine An zahl von Altargcmälden Peter Paul Rubens', in denen sich des Meisters Kunst zur höchsten Staffel erhebt, so die „Krenzes- cchöhuiia- und vor allein die „Kreujesabnahme". In den, wür digen Rahmen dickes herrlichen Gotteshauses fand mittags l>/, Uhr die Feier des Tedeums vor einer Versammlung von Tausenden statt. Erzbischof Govseus erschien an der Spitze des Klerus; die spitze» der Behörden aller Berufsarten schloffen sich an. ersten den hohen Chor, letztere das ganze mittlere Lai,aschiss süuend. Die glanzenden Uniforme» der hohen Militärs und der Vertreter der Diplomatie und der Konsulate wechselten mit dem bürgerlichen Fcstkleide. Unter der Menge der Geladenen fiel die schlichte Gestalt Meister Bloch', des Komponisten der National Hhiime, die jetzt gegen 4000 bis 5000 Aufführungen erlebt, nur dadurch auf. daß eine Anzahl Vertreter der erste» Kreise vem be scheidcne» Manne die Haiid drückte», DaS Tedeum, von Ban Bach unter den Klänge» der herrlichen Orgel vom Koinponiste» selbst dirigiert, war sehr wirkungsvoll. Die Orgel ist eine der größten und schönsten der Welt, von wunderbarer Fülle und herrlichen Wohllaut. Dem kirchlichen Feste folgte daS Festmahl sämtlicher Bürgermeister des Landes in der ncngcschassenen prachtvolle» Festhalte am Zoologischen Gatten. Am Abend brachte eine reiche geschiiiackvvUe Illumination, die leider durch Ungunst des Wetters etwas beeinträchtigt wurde, das reiche Festprogramm des Tages zum Abschluß. Die ungezählten Tausende fröhlicher Menschen, die teils ans den Trottoirs der Straßen und Plätze durcheinander wogten, teils in Karossen. Traniivngen und allerlei Vehikeln au und ab fuhren, ließen sich durch die Witterung in ihrer Freude nicht stören: Musik erklang auf den Straße» und in den eleganten CafsS der Boulevards bis zu später Stunde und trotz der großen Menschenmenge, die sich aus allen Klassen rekrutierte, trat nir gends eine Störung ein: im Gegenteil, eS herrschte eine Ordnung »nd ein natürlicher Anstand unter der Bevölkerung, die keinen Mißklang in der allgemeinen Freude und Begeisterung für das National fest anfkviiiinen ließ. England. Unterhaus Bei Eröffnung der Sitzung ist daS Haus wieder vollbesetzt. Es herrscht auf allen Seiten groß« Erregung. Als das Haus die Diskussion über das irisch Budget wieder ausnimmt, stellt Winston Churchill ftiberal sofort den Antrag, dieselbe zu vertagen, und erklärt unter Aeuße- rungen des Widerspruchs von den Ministeriellen, sein Antrag sei angesichts der außergewöhnlichen Lage, in die das Haus gebracht worden, und angesichts der Tatsache gerechtfertigt, daß noch kein Vertrauensvotum sür die Regierung angenommen sei. Während Churchill spricht, machen sich mehrere Ministerielle über seine stotternde Sprechweise lustig. Sofort erhebt sich aufs neue die Entrüstung auf den Bänken der Opposition, deren Mitglieder rufen: „Schämt Euch! Werst die Lumpen hinaus!" schließlich wird die Ordnung wiederkergestcllt. Der Vizesprechcr lehnt es ab, den Antrag Churchill zur Abstimmung zu bringen, weil er der Geichäftsordnung widerspräche. Darauf wird aas Budget weiterberaten. Die Beratung des irischen Budgets hatte bis Mitternacht gedauert, als ein Antrag auf Herabsetzung des Budgets, der als Protest gegen dos System der Verwaltung Irlands gestellt worden war, mit 260 gegen 200 Stimmen ab gclekni wurde. Die Ministerielle» waren aus einen dringen den Aufruf wieder in großer Anzahl erschienen und das Ergeb nis der Abstimmung wurde mit höhnischem Beifall aut Seiten der Opposition begrüßt. Das HanS ging hierauf zur Beratung des Bericllls über die Resolution über, der die Ausgabe von 5 835 000 Pfd. Sterl. für verschiedene Zwecke der Marine ge nebmigl. Dein Berichte über die Resolution wurde mit 219 gegen 159 Stimmen zugestimmt. Die Sitzung wurde um 3 Uhr fräs geschlossen. iAusführlichcr wiederholt.! Kunst und Wissenschaft. st Im Residcnztheater wird heute abend der übermütige Schwank „Der Fall Mathieu " gegeben. — Am Dienstag beginnt Direktor Paul Linsemann «Berlins mit seiner Schanspielgesellschaft seine Vorstellungen mit Ibsens „Bau meister solneß" (Hilde Wangel — Nina Sandow a. G.l. Direktor Linsemaim wird anßer einigen Ibseisichen Werken auch einige in Dresden unbekannte Schauspiele zur Aufführung bringen, u a.: „Bor Sonnenausgana". das bekannte Erstlings-Drama von Ger- hart Hauptmann, „Blanchette" von Eng. Brieux (dem Verfasser der „Roten Robe") und „Tante Leontiue". eine Familien-satire von Bonisace und Bandine. — Die beiden letztgenannten Werke sind in der vergangenen Wintersaison ständig aus dem Spiclplane der Pariser Bühne» gewesen. 4 Im Ce »trat-Theater findet heute abend die Erst aufführung von „Franzla". Schauspiel in 4 Aufzüge» von Otto Fuchs-Talab, statt. Beginn der Vorstellung Vs8 Uhr. st Im heutigen Konzert der König I. Belvedere-Ka pelle kommen zur Aufführung: 1. „Für Szepter und Krone", Marsch von Gundlach: 2. Ouvertüre zur Over .Die vier Haimonskinder" von Balle; 5. Arie a»S ,,Stadst malso" von Notsinr: 1, „Lenz und Liede". Walzer von B!on: b. Tonbiider aus der Oper „Hans .Helling" von Marsch»«: 6. „Ringer! »nd Röserl", Lied von Supp«: 7. II. Ungarische Rhapsodie von Liszt; 8. Ouvertüre zu „Tannhäuser" von Wagner: S. BalleNizen« aus „Räila" von Telibes: lü. Intermezzo aus der Oper „Hoffmanns Erzäh lungen" von Lsfenbach: N. „lös Kieackors", Marsch von Söuls stErn musikalische« Kuriosum bringt „Die Mufikwelt' in ihrer neuesten Nummer. Ls dürste nicht oft Vorkommen, dah ein Kom ponll't ein und dasselbe Lied zum zweiten Maie komponiert, ohne von der ersten Komposition noch ein« Ahnung zu baden. Bon Edmund Kretschmer, dem Kompaniften der „Kolkunger", bringt das genannte Blall, neben anderen ausgezeichneten Beiträgen von Reinhol» Becker, Earl Reinecke. Alban Förster, Max Reger u. a. die erwähnte mustkaniche Kurio sität zugleich mit der Entstehungsgeschichte aus der Feder des Komponisten im Faksimile. st Der Regisseur des Stadttheaters in Chemnitz, Adolf M unkwitz, wurde als Nachfolger Axel TelinarS zuin Lber- regisseur des königlichen Theaters in Kassel ernannt. s Eine von Richard Wagner herrühren de Grab- inschrift aus dem alte» Jerusalemer Kirchhof in Berlin beginnt jetzt zu verlöschen. Sie befindet sich an dem Gedenkstein für den sinh dahingeicliiedcnen berühmten Berliner Pianisten Karl Tansizz. Die Inschrift lautet: „Reis sein znm Sterben, des Lebens zögernd sprießende Frucht, frühreif sie erwerben in Lenzes jäh erblühender Flucht, — war cs dein Loos, war es dein Wagen, wir müssen dein Loos wie dein Wagen beklagen. (Richard Wagner.)" 4' Zu F e l i x D a h ns g o l d e n c m D o k t o r j u b i l ä u m erfährt das „B. T." nachträglich noch, daß der Jubilar, „um jeinein Danke für das, was er der Jurisprudenz schulde, Aus druck zu verleihen", eine Stiftung für würdige und oedürs- tige preußische Juristen errichten will, deren einzelne Bestim mungen er sich indes noch Vorbehalten hat. Ferner beschloß der Magistrat der Stadt BreSlau, eine Straße nach Felix Dahn zu benennen. f- Aus der Luiscnbnrg bei W u n s i e d e l soll am 6., 8., 10. und 13. August ein I n b i l ä u m s s e st s p i c l gegeben werden zur Erinnerung an den Ausenthalt der Königin Luise an dem wildromantischen Fleck des Fichtelgebirges. st Ter Privatdozcnt der Philosophie an der Universität I e n a Dr. Hugo Dinger ist znm außerordentlichen Professor ernannt worden: Dingcrs Hauptfach ist Dramaturgie und Acsthetik. Er ist geborener Dresdner. st M ü »ch e n. In der Over wird gegenwärtig eine fieber hafte Tätigkeit entfaltet. Tic Fcstvorsteklungen im Prinzregenten- nnd Resideiizthcatcr werfen ihre Schatten voraus. Das ganze Programm des am 7. Anglist beginnenden W ag n e rz» k l n S — „Ter Ring", „Tristan", ,,Die Meistersinger". „Der Holländer" — zog im Juni in vorbereitenden Aufführungen im Hvftheater an uns vorüber. Ter M o z a rtz y k l n s, der diesmot nicht wie im vorigen Sommer vor, sondern erst nach dem WaaiierzhkluS in den Tagen vom N. bis 21. September stattfinden soll, »infaßt Heuer nur drei Werke, von denen bereits ..ttosi tsn tatts" und „Figoros Hochzeit" unter Mottl, gewisfcrmaßc» als Hauptprobe, nnt teil weise! Neubesetzung zur Aufsührimg gelangten. Nächster Tage folgt noch „Don Juan". Tie sür das Frühjahr geplante erste Aufführung des Märchenspiels „Ilsebill" von Friedrich Klose mußte ans den.Herbst verschoben werden, sodaß wir es im ganzen Theaterjahre nur zu einer cinrigcn Neuheit — „Beatrice und Benedikt" von Bcrlroz — gebracht haben. Auch der gewöhnliche Spielplan bat sich namentlich infolge von BcsctzungSschwierigkeiten nicht weniger als glänzend gestaltet. Ten durch Mottl zu be wirkenden. schon seit seinem Eintritt gehofften Umschwung in den Verhältnissen erwartet man nun von der mit Possarts Rücktritt in der Oberleitung der Hostheater eintretendcn Aenderung. Ein be sonderes Verdienst hat sich Mottl kürzlich mit der Wiederbelrbnng des ersten Teils der Berliozichen „Trojaner": Die Zerstörung von Troja, erworben. Das ganze Werk wurde, nachdem in Paris 1863 mir der zweite Teil zur Ausführung gelanat war, überhmlpt zum erstenmal durch Mottl in Karlsruhe 1890 ans die Bühne ge bracht : in München kam dann unter Levi der zweite Teil, Die Trojaner in Karthago. 1893 zuerst allein, dann 1694 in Ver bindung mit den, ersten Teil zur Darstellung. Die Musik «st so bedeutend, daß sie mit den dramatischen Mangeln der Oper wohl versöhnen mag. st Ueber einen Diebstahlsversuch in der Alten Pinakothek zu München berichten di« „Münchn. R. N folgendes: Als am Montag der diensttuende Konservator Dr. Ball einen JnspektionSgang durch die Galerie machte, bemerkte er. daß eine kleine vlämischc Landschaft aus dem 17. Jahrhunden durch Lösung der Schraube fertig zum Wegnehmrn hergerichtel war. ES hätte nur eines Griffes bedurft, um daS kleine Bildchen von der Wand z» nehmen. Im vergangene» Jahr wurde gleich falls ein kleines Bild a»S der alten Pinakothek — wohl aus die gleiche Art — entwendet. — Interessant ist ' keldung aus Rotterdam: Die holländische Pö^izei eine Draht . kam eine, internationalen Bande von Gemäldcdieben aus die spur, deren Mitglieder ein wertvolles Porträt von Franz Hals a»S dem MauritshuiS im Haag und aus einer Privatvilla vier Gemälde, darunter zwei von Largilliäre. gestohlen hatten. Ein Dieb belgischer Nationalität ist bereits verhaftet worden. st Eiwlich wird sich der Konareß für Denkmalpflege, der zuni sechsten Male am 22. »ird 23. September in Bamberg tagen wird, herbeilassen, sich mit der Angelegenheit deS Heikel derger Schlosses;» beschäftigen. Im vorigen Jahre hatte er »och keine Veranlassung gefunden, sich dafür zu interessiere» Zwei Berichterstatter, die dieses Thema zu behandeln haben wurden diesmal bestellt: ein Architekt. Geheimer Oberbaurat Kart Hvfnianii, Professor für Bauk»»st an der Technische» Hochschule in Darnistadt, und ein Kunsthistoriker. Geheimer Hofrat Adols v. Oechelhäuser-Karlsruhe. Bekanntlich ist Professor v. Oechcl Häuser ei» entschiedener Gegner der Heidelberger Verschilfen»», Man darf gespannt sein, was bei de» Debatten in diesem Kreiie der Denkinalpfleger. die der Vernichtung eines der schönsten Teilst mäler deutscher Geschichte und deutscher Romantik bisher gelassen zugeschaut habe», heranSkommen wird. st DaS wertvolle Gemälde „Nt adonna di Gaet a". dar. sich im Schloß Pu t b u s befindet und das Professor Gustav Richter vor kurzem als eine Originalschöpsung Rafaels in Anspruch genommen 'l>at. wird, wie wir hören, in amerika > nischen Besitz übergehen. st Das bereits kurz erwähnte G e sa m t gssts p i el der Wiener Hosoper zur Mozart-Fei er im Januar in Salzburg wird eine Fahrt, wie sie das Institut noch nicht unternommen hat. Für diesen einen Abend, der voraus- sichtlich den „Ton Juan" bringen wird, führt ein Extra- zug die Sänger, den Chor, einen großen Teil des Orchesters und des Balletts und sogar eine Anzahl Mitglieder des tech nischen Personals samt Dekorationen, Kostümen und Maschinerien in die Geburtsstadt Wolfgang AmadeuS. Man nimmt an. daß Joses Ritter, der ein geborener Salzburger ist. zu Ehren seines großen Landsmannes seinen ans ein Jahr berechneten Erholungs urlaub unterbrechen »nd den Don Ina» singen wird, und auch Demuth dürfte bei dieser außerordentlichen Vorstellung, die einem ganz speziellen Wunsche des Kaisers Franz Joseph und seiner Vorliebe für Mozart entspringt, sicherlich Mitwirken. ES erscheint sogar nicht ansgeschtossen, daß Direktor Mahler seine Künstler begleitet und selber bei der Mozart-Oper den Takt- stock schwingen wird. Die Kosten — 150 000 Kronen — sollen aus der kaiserlichen Schatulle gedeckt werden. st Herr Kar»^ wird in Sude» manns neuem Schauspiel „Stein unter steinen", das im November d. I. im Hofburg- theater zum erstenmal zur Aufführung gelangt, die Hauptrolle spielen. — Wie in Thcatcrkreisen verlautet, behandelt sudcr manns neues Drama das Los der entlassenen Sträflinge, sudcr mann hat im Berliner Verein für entlassene Strafgefangene ei» gebende Vorstudien gemacht. stEbarleS Ivly, der auch in deutschen Miisikcrkrcisci, sehr bekannte Musikkritiker des „Figaro", ist nach schwerer Krank heit in Paris gestorbe». Ioly, der ein vortrefflicher Munk- kcnner und liebenswürdiger Mensch war, bat in Frankreich eine fortwährende Propaganda für denlsche Musik und die deutschen Musiker gemacht. Im besonderen hat Iol» viel für das Verständ nis Richard Wagners in Frankreich geleistet. Während des Druckes «ingegangene Neueste Drahtmel-nngeu. Ischl. PrinzIohannGeorg vonSachsen trat heute nachmittag 2 Ubr 20 Min. hier ein, wurde vom Kaiser am Bahnhof empfangen und nahm am Familiendincr teil, woraus der Kaiser mit seinem Gaste eine Spazierfahrt unternahm und ihn wieder zum Bahnhof geleitete. 4 Uhr 50 Min. erfolgte die Rückfahrt nach Gmunden. Brüssel. Kamme r. Im weiteren Verlause der Sitzung beantragt Woeste, mit der Absicht, die Gemüter zu beruhigen, die Vertagung der Verhandlung bis auf den dritten Mittwoch des Oktober. Die Regierung stimmte dem Anträge zu und die Vertagung wurde einstimmig angenommen. Stockholm. 'Die zweite Kammer beschloß nach kurzer Debatte mit 122 gegen 86 Stimmen, den Bericht des Spezialausschusses morgen zu beraten. Vermischtes. * Ueber die Ausbreitung der Tuberkulose rn England machte Dr. Kelynack ans dem öffentlichen Gc> fundheitskongreß zu London interessante Mitteilungen. Nach feinen stalislisckien Forschungen sterben jährlich 60 000 Personen in England und Wales an Tuberkulose, und er meint, wenn er jedes der so verlorenen Leben auf 6000 Mk. schätze, habe das Land jährlich durch diese Krankheit einen Verlust von 360 Mil lionen Mark. In London allein beträgt die jährliche Zahl der Todesfälle durch Schwindsucht 80M, und wenn man die ver- chicdencn Formen der Kronkheit berechnet, die mit Tuberkulose zusamineiihängen, dam, stellt sich im ganzen sogar die Zahl der Todesfälle auf 80 000. '-lvrtterbertttil de« Kgl. Sächl. Mcieorolog. IiiitttntS t» Dresden vom 26. Juli 8 Udr morgens (Tempera«»» nach Celsius». Wetterlage tu Europa am 26. Juli 8 Uhr früh: Station«' Name 6«! Mchluna u StNrk« deSWinde« Wetter T».§ Storno«. >7S8 Mal Head, 6, Lhrtsttansd 57 aparand^ 58 kudeSnäS Stockholm ttopenhag. Memel Lwinem. Skagen Sylt ambg. 1 elder «SV «chw. mol«,'a-t^- - " s l4 - schwach wolkig IV stürmisch bedeckt ! jINl2 — .80 leicht woktenl » L0 «0 IllkV mahig bedeckt Gleicht molkenl KVXVV ich«, bedeckt VV8W mäß. bedeckt WdNV schm, wolkig vv frist-bedeckt schwach bedeckt KW leicht molkig 88W leicht bedeckt lieber Süddeutschland hat Station«, Name Nicht«», nna 2 u. Gtärcke 'Detter ZS de»Windes !« Scill, Nachen 1 Berlin NarlSruh« grankt. M. Me«« Paris I» München 8 Dre»ben 7 Florenz Nom 7« 8VV leichi Nebel ll» 88IV Ichw. «etter ! «7 IV leicht walkt, KL V leicht walken» 81 !8V leichi walken! S2l KL V „ich, wollen, st,ü Lttll : molken! 21» Still wolkenl!-t 17i NW leicht bakbbed 4 IN. 8 leicht molkenl ^ 0 « l-ich, wolkeni.^rrl !> SiM lwoUenl z « 4> I I» o 4>L a 4->». " i in! i i >? o z n> n ZU! ÜNi,,» 11» o sich ein Maximalgebiet von mehr als 765 Mm. auSgebilvet, die Devretsion am sinnlichen Meerbusen hat sich aus 7SS Mm. abgeslacht. linier anhaltend westlichen, meist leichten Winden ist vielfach Aufklärung und Wttrinezunabnie ctngelreten. Niederschläge finden nur noch vereinzelt statt. Ruhiges, vieliach heitere« »nd warmes Wetter wahr scheinlich. Prognose sür den 27. Juls. Wetter: Wechselnd« vrwöl- kung, vorwiegend trocken. Temperatur: Uebrrnormal. Winduffprung: Südwest. Barometer: Mittel. Wltteniiwsvcrlauf kn Sachsen am 25. Juli. Statt«« G««- dvh- wind Station See- b»b« .» lem,. «n» L ß no 19.1« !>»9 r lor «reibe», »»« 170 I»» r» « u « ll? -n I 11 L NW 2 rr Schn«,berg «l>» l7 I 8.7 » ,8 202 rn» >r,» vv 8 l> « «Mer so« Nt» i».:r 189 NW r 97 «Ulender, 751 ,«.L o.I d, » 99 t».7 I«.» 8W r 2 0 Neitendam 77!i IL.7 »» nrnv, 17.« ist'. >8 2 N8 w r 7 2 vichielberg ^ »,L 7.2 V 1 >»L »r«»»«> üetvji, vamxn Zlchadraß Znta» brmnt- Di« am Morgen deS 25. Juli gefallenen Regenmengen erreichten in am Fichtelberg 20 Mm., auch fanden am Vormittag noch Reitzenhain l7. ist Ntedei schiagc . Aufklärung Die Temperatur stieg im Maximum nur tn Leipzig über 20 Gr., das Barometer begann wieder zu steigen. Meldung vom Ftchttt- berg: Sonnenunter, und -Ausgang nicht sichtbar. Dresden, 2k. Juli. Barometer von Optiker Eduard Wiegand (vorm. Oskar Böiolds, Wallstrafik 2. Abends « Uhr: 759 M'llimtte», «stiegen. Tbermomettogravd nach LcliiuS. Temperatur : Höcht»« SS G». rmr. niedrigste 17 Gr. Wärme. Heiler. Nord,,!«»
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