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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 05.07.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220705018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922070501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922070501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-05
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
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«d-eschlvffe« worbe» stich. Tarifverträge stnb Sei de« oben, genannten Geschäftsstellen »n haben. — Freimachung-»«»«^ sstr Psstseutzu^e» «ach der Tschecho.Glowatet. Seit einigen Monaten besteht — auf Beraulassung der tschechoslowakischen Postverwal- tuug — für «ricfsendungen de« deutsch-tschecho slowakischen Verkehr» Frei n> a ch,tnas - w a n g. Dies hat zur Folge, daß zahlreiche unzureichend sretgemachle Brtesscnbunae» and Deutschland nach der Tlchecho-Llvwakei, auf denen der Ab sender nicht angegeben ist, unanbrtnglich sind und schließlich der Vernichtung anhetmsaUen. ES ivird daher bringend ge- rate«, die Briessendunge» nach der Tschechv-Llowaket richtig sretzumachen >t»d de» Absender auf ihnen zu vermerken, «eit l. Juli betragen die Gebühren: für Briefe vis 20 g S Mk. 60 Pfg., für jede weiteren 20 g .8 Mk., für Postkarte» 2 Mk. 7V Pfg., für die Übrige» Rrtefsendungen die gewöhn lichen Auslandssätze. Postkarten mit Antwort nach der Tschecho-Glvwakei sind bis auf weiteres nicht zugelasscn. —* Di« Ltubcutenschast der Technische« Hochschule ver anstaltet Freitag, den 7. Full, » Uhr, einen Vortragsabend in der Aula der Technischen Hochschule, bei dem Jnsiizmiuister Dr. «eigner das Thema: „Der Akademiker und die neue Zeit" beharrüeln wird. Auch die alten Akademiker sind zu diesem Vortrag eingeladen. — Schulmuseum der. sächsischen Lehrervereins, Sedan, straße 10, Hinterhaus 2. In der mikroskopischen Sonde raus stell» na soll auch die lebende Natur zu ihrem Rechte kvminen. Aus diesem Grunde sind unter Bei hilfe deü Vereins „Wasserrose" vtclc Aquarien ausge- stellt, in denen der Besucher mancherlei seltene und seltsame Wassertiere bei ihrem Leben und Treiben beobachten rann. Mit der Sviiderauöstelluug zugleich können die Besucher auch die neueste äußerst wertvolle Erwerbung des Schul museums besichtigen: baö große m e u sch e u k u u d l i ch e Taselwcrk (bisher 1» Tafeln, herausgegeben und dem Schulmuseum als Geschenk überwiesen von dem Deutschen Hygienemuseum). Die Ausstellung kann noch diese und die nächste Woche Mittwochs und Sonnabends »on 1 bis ti Uhr unentgeltlich besichtigt werden. —* VS geht auch anders. Dem Telunivn-Sachsettüienst wird geschrieben: In Döbeln fand vor einigen Tagen ein großes Bezirks-So mm erfc st der Arbeiter» länger statt, lleber 9000 Arbcitersänger fanden sich dort aus dem ganzen Bezirk zusammen, um durch ihre Letstungen zu bekunden, was der Arbeiter in seiner freien Zeit lernen rann, um befähigt zu setm aus bestimmten Gebieten aktive Kulturarbeit zu leisten. Wie der „Döbelner Anzeiger" in Nr. 147 meldet, ist eS sehr angenehm empfunden worben, daß dt« Arbeitersänger auch eine Abordnung der „bürger lichen" Sängerveretnigungen zum Feste eingeladen hatten. Die Folge war, daß nicht nur viele von diesen Gängern an dem Ärbeiterfeste teilnahmen, sondern daß zahlreiche bürger liche Familien den auswärtigen Arbeitersängern Quartiere zur Bersügung stellten. Was in Döbeln ging, sollte anderswo auch gehen. Wie wäre es insbesondere, wenn die Arbeiter turner diesem schönen Beispiel ihrer Döbelner Klassen genossen ebenfalls folgten? -- Sonderschiss von Lübeck «ach Hekslugfor». Infolge be ll. Internationalen Esperanto-Kongresses. der Anfang August in HelsingforS slattfindet, wird von den deutschen Esperantisten ein Svnderschiff non Lübeck abgrfertigt werben. Während eine Falnt sonst etwa inna finnische Mark kosten würde, ist e» gelungen, ein Abkommen zu trcssc», um den deutschen Esperantisten die Fahrt wesentlich zu verbilligen, so daß sich dte Reise einschließlich Fahrt hin und zurück, sowie acht Tage Ver pflegung und Uebernachtung auf »609 Mark stellen wird. Inter essenten. welche die günstige Gelegenheit, Finnland zu besuchen, benütze» wollen, werden gebeten, sich zwecks näherer Auskunft an den Deutschen Esperanto - Bund, Dresden, Hauptstraße »8, zu wenden. —* Mit klivsiü Mark Mündelgelder» flüchtig geivordcn mar der Töpfer bczw. Ofensetzer Tudel aus Grotzharthau. In Dresden wollte er mit dem Geld ans der Vvcliviese den Lebemann spielen, er konnte aber von der Dresdner Polizei fcstgenommen und die unterschlagenen Mündelgelder sicher- gestellt werden. Bei der Verhaftung des Flüchtlings wur den bet ihm noch eine Schußwaffe und ein Schlagring gesundet,. - * Unansgeklärter NaubüVersall. Der Kassenbotc Otto Carl Lutze non der Dresdner r'rtskrankenkasse hatte ain 22. April, wie damals der amtliche Polizeibcricht meldete, zur Anzeige gebracht, daß er a» jenem Sonnabend gegen 1 Uhr nachmittags mährend des CinkassicrcnS von Kranken- kaffengelbcrn im Hause Walpurgisstraße 7 von einem un bekannten Manne überfallen und seiner Barschaft in Höhe von 4700 Mark beraubt worden sei. Dieser angebliche Raub- Überfall konnte bisher keine Aufklärung finden, die polizei lichen Nachforschungen nach dem unbekannten Manne blieben ohne jeden Erfolg. — Wegen Erpressung stand der 1890 zu Dresden ge borene, zuletzt in der Frtedrichstrciße mohnhast gewesene Kaufmann Paul Oskar Bendel vor dem Dresdner Schöf fengericht. Der Angeklagte ist beritS mehrfach und erheblich vorbestraft, Bendel war im Frühjahr bei einer BreSlaucr Firma mit Namen Viktoria angestcüt, die zahlreiche Reisende im Lande hcrninschukt, um Bestellungen auf V e r große- r ungen von Bildern entgegcnzunchmcu. Die bctr. Reisenden versprechen mündlich eine pothographische Ver größerung für etwa 98 Mk., lassen einen Revers nntcrzcich ne«, und uehmeu in der «egl die Hälfte als Lnzahlung iv Empfang. Einige Aett darauf kommt der Vorleger, zetgt et« nur halbferttges Btld, «nd fordert wegen der entstan- denen Mehrkosten bi« zu Assi Mk. »nd mehr. Weigern sich die Besteller zu zahlen, dann wird der unterschriebene Re vers vorgelegt, der entsprechende Klauseln enthält. Bendel hatte de» Auftrag, die angeblichen Mehrkosten etnzntrrtbr». Er bekam davon lä Prozent Provision. Nach dem Eröfs- nuugSbeschlnf, soll der Angeklagte tu etwa «0 Fällen in Sachsen und Preußen bet Eintreibung der Gelder in un. gehöriger Weise vvrgeaangen sei», indem er Drohungen aller Art gebrauchte. Eine Bäckersfrau Stößel aus Nieder- pvsel belastete Bendel als Zeugin sehr schwer. Das Gericht warf vier Monate Gefängnis aus. — Zu dem Autoranb bei WeuLIschcarsdorf ist weiter zu berichten, daß als einer der Räuber von der Staatsanwalt schaft Freiberg der am 3. August 18S« zu Kreital-Pot- fchappel geborene, erheblich vorbestrafte Kaufmann Karl Willi Becker gesucht wird. Wie bereits berichtet worden ist, bezeichnet« sich einer der Räirber als Gehetmrat Witt- niauni, ein anderer als dessen Sekretär, und eine Frauens person als dessen Gemahlin bzw. als dte Krau Gehetmrätin. Becker, der als kommunistischer Parteiredner bekannt ist, war am 7. April auch am Kassenraub im Stcinkohlenwerk Zauckerode beteiligt. Bet diesem Streich wirkte der aus Berlin gebürtige, flüchtige HandlungSgehilse Johannes Georg Steinert mit, etn dritter Genoff« hatte sich am Windberge erschossen, alü ihn die Verfolger stellten Der Autr^ und Kassenräuber Becker stand erst Ende März vor dem Dresdner Gericht, damals handelte cS sich um einen großen Silverdiebstahl im BereinShaus auf der Ztnzendorf- stratze, wo übrigens Becker vorher als stellvertretender Direktor tätig war. Wer dte anderen am Antoraub beteilig ten «steuoste» sind, muß erst noch aufgeklärt werden. Gegen die Dervd«ng der hei«NUichen »«Nur. Wenn man früher in fremden Ländern sah, ivie die Leute in den Großstädten Pfade quer Wer Schmuckplätze bahnten oder auf den Rasenkanbeu an den Wege» liefen, so sagte man sich mit Stolz, so etwas ist in Deutschland und de sonders in Dresden nicht möglich. Wie oft muß nian aber heute die Beobachtung machen, daß große Teile unseres Volkes in der neuen Zeit nicht im geringsten mehr Achtung für die Schönheiten der Umgebung haben oder der Pflanzen welt der Heimat mehr Schonung angedeihen ließen. Man sehe sich einmal an, wie in unserem herrlichen Großen Garten jede Ecke Wer den Rasen abgeschnitten wird oder wie feingekleidete Mütter sich bemühe«, daß ihre Kinder aus den Nasenrändern an den Wegen gehen kernen. Die Freude am Wandern in der Umgebung Dresdens ist au und für sich eine erfreuliche Ersichetnung unserer Zeit. Mit der Eisenbahn, ans dem Fahrrad und anderen Beförderungs mitteln kommen viele Großstädter in Gegenden, die früher nur schwer zu erreichen waren. Um so mehr lütt jeder dt« Verpflichtung, den dort noch erhaltenen Reichtum der Pflanzenwelt zu schonen. Wie fern aber der Gedanke daran vielen liegt, zeigen die R t e s e n st r 8 u ß e. mit denen die Ausflügler an Sonntagen auf den Bahnhöfen ankvmmcn, oder die Bündel von ZvhanniSwcdel (GeiSbartj, die zurzeit Nadler halb verdorrt aus den Tälern des Erzgebirges heim bringen. Früher waren wenigstens die W a s s e r p s l a n z c n vor solchen Naturschändern sicher, und die Naturfreunde konnten sich ungestört an den herrlichen Teich- und Seerosen auf den blinkenden Wasserspiegeln in der Umgebung von Moritzburg erfreuen. Auch diese Bilder werden bald ver schwunden sein, wenn mit den Pflanzen in der Weise weiter gewütet wird, wie bisher. Für die BolkSgesundhett ist eS sicher zu begrüßen, wenn jedem die Möglichkeit geboten ist, im Freien ein Bad zu nehmen. Aber tief zu beklagen und ein unersetzlicher Verlust wäre cs. wenn infolge dieser Freiheit die eigenartige Schönheit der Pflanzenwelt der Ge wässer verschwände und insbesondere, wenn die weißen Blüten und die glänzenden Rundblätter der Teichrosen von der Wasseroberfläche oersckmiänden. Die heimatliche Natur wäre um ein großes Teil ärmer. Jeder an seinem Teile mehre den Badenden, die geöffneten Blüten zu rauben. Wer angesichts der Gefahr der Ausrottung dieser Pflanzen cs vermag, ihren Bestand zu gefährden, darf sich nicht wundern, wenn ihn einsichtige Menschen alS Rohling betrachten, gegen den der Staat mit empfindlichen Geldstrafen eingreifen müßte. Auch die nachfolgende Mahnung deS Neuen Dresdner Tierschutz-Verein (Serrestraße 12, 2.) ist sehr angebracht: Nicht fern ist der Beginn der Ferien, die Zeit der Erholung für die Kinder, welche ihnen zu gönnen ist. Möge die freie Zeit dazu benützt werden, daß man über die Natur sich freut und in ihr sich erholt, aber nicht dazu, Hunde, K a tzen, Gänse, Ent en zu quäle n: Käser, Schmet terlinge, Fische, Amphibien lasse man ebenso unbehelligt wie die Vögel. Aste diese, wie auch die Pflanzen, dienen zur Ver vollkommnung und Verschönerung der Natur, weshalb auch das nutzlose Abreißcn von Pflanzen zu unterbleiben hat. Hierauf zu achten ist die Pflicht eines jeden Erwachsene», der aber auch bisweilen Gelegenheit finden dürfte, bei mangelnder Fürsorge für Zug- und Haustiere belehrend und dadurch tierschützerisch aufzutretcu. f Der Wettbewerb „Langenbach Goldlack" zur Er- langung von künstlerisch vornehmen Ent würfen für Plakate und Zeitungöinserate, die die Sektkellerei I. Langenbach u. Söhne in Worms a. Rh. erlassen hatte, fand bei feiner auf 65000 Mark erhöhten Preissummc eine außerordentlich starke Beschickung mit rund l700 Entwürfen. Zwei erste Preise entfielen ans Franz Marnhn, Hamburg, »nd Rudolf Wedermnnn. Nürn berg. Weiter kamen 17 Preise, zur Verteilung. Seltsam er scheint die Tatsache, daß seitens der Polizeibehörde Breslau eine Verfolgung der auSschreibcnden Firma I. La n g e nb a ch u. Sö h n e. Worms a. Nh. wegen „gewerbs mäßigen Glücksspiels" veranlaßt wurde. Dabei bleibt zu beachten, daß die Zeitungsanzeigen das aus bekannteste» .Künstlern und Kinislsachpcrstänbigen bestehende Preisgericht, darunter die Professoren Ludwig Hohlwetir-Miinchen, Bern hard Panlok-Stuttgari, Hugo Ebcrhardt-Offcnbach a. M„ E. R. Weih-Berkin, F. W. KlenkcnS-Darmstadi, namhaft gemacht >>atten. ch Wissenschaftliche Stiftung ans Amerika. Dem Geh. Rat Ronx wurden non dem ,,S«. Louis Emergencn and Relief Committee for German and Austrian UnIverfitieS" SO 000 Mark übersandt. Roux überwies den Betrag der Wilhelm- Roux-Dtiftung für EntwicklungSmcchairik. Diese Stiftung fördert dte deutsche entwicklungsmcchanische Forschung und erteilt außerdem periodisch eine Preismedaille für die be deutendste entwicklungsmechanische Leistung der Welt. Die Preisrichter dazu werden allen Ltaaleu entnommen, in wel chen dt« EntwicklungSmechanik erfolgreich gepflegt wird. E. T. A. Koffmarm: „Un-ine". Eine Er st a u f f ü h r n,i g nach 100 Jahren. Aachen, 1. Juli. Die Zaubcroper „U ndin c" war mit E. T. A. Hoff- mann etn ganzes Jahrhundert > wg tot. 1816/17 stand sie in Berlin auf dem Spielpla». ln-> das alte Schauspielhaus — am 3V. Juli l817 — abüranute: gegen weitere Ausführun gen im großen Raume de« Opernhauses wehrte sich der Tondichter ans künstlerischen Gründen. Nur noch Prag brachte das Werl vier Jahre später aus die Bühne. Seit Jahrzehnten war es ein LlebliugSwuusch eines Hans Pfttz- ner und anderer Musiker von Rang, es szenisch wieder neu zu erwecken, Fachschriftstellcr wie Hans v. Wvlzogcn, G. R. Kruse, E. V. Schellenbern u. a. haben sich die Finger darum wund geschrieben. Psivner gab 190» den KiavterauSzug zum ersten Male heraus «Edition Peters, Leipzigs, H. von Wolzogen das von ihm bearbeitete vollständige Opernbuch «Reelam, Leipzig). Nun ist — nach einigen vom Kriege ge- hemmten anderwärtigen Anläufen — der «edawk» eubltch Wirklichkeit geworden: Das von seinem rührigen Intendan ten F. Sioli betreute Aachener Gtadttheater darf dte be merkenswerte künstlerische Tat tn seiner Chronik unterm SO. Juni buchen. Hat Lortzing sei» aus dem gleichen Stoffe geformtes Werk mit volkstümlichen, besonder- humortsttfchen Bestand teilen durchwirkt, di« der KouquSschen Erzählung fremd sind, so blieb dem Hoffmannsche«, zu dem KouquS, der Dichter des Märchens „Undine",, selbst mit nur unwesentlichen Ab änderungen seine- Stoffes den Text zur Vertonung zurecht gemacht hat, der Charakter als romantisches Zaubermärchen vollkommen erhalten. Schade nur, daß der Wortdichter sich nicht recht auf dte Form der damaligen „Nummernoper" verstanden hat. Er hat sich tn dieser Beziehung so wenig an die damalige gute Uebcrlteferung zu halten vermocht, daß auch der Tondichter nur selten zu schöner formaler Ge schlossenheit gelangen konnte. Freilich war Hoffman« zum Teil selbst daran mit schuld: Er ließ sich durch den Wohl- klang der Berse so leicht befriedige«, daß er geneigt war, die Form als Nebensache M behandeln. Hier und t« de« vielen Verwandlungen — tm ganzen zehn Bilder — sind die Hauptgründe zu suchen, weshalb das Werk dauernd zn- rückstehe» mußte. ES scheint nun freilich, als ob auch Hoffman« von HauS aus nicht gerade ein formenstarker, schöpferischer Musiker gewesen sei. Seine Hauptstärke war die unmittelbare Er- fühlung und Ausdeutung des Textes. Was er nach dieser Sette In manchen Arien — etwa t« der großen Berthalba- Aric zu Anfang des dritten Akte- und vor allem in den vielfach stark dämonischen Partien SühlebornS — zu bieten hat, rückt sein Schöpfertum ganz tu die Nähe der großen Klassiker. Selbstverständlich, daß a« Stimmung und Diktion dieser Musik vielfach HoffmannS musikalische Hausgötter Mozart und Beethoven betetltgt find. Trotzdem werft sie mehr vor- als rückwärts: Vorwärts ans die volkstümlich romantische Oper Webers, besonders den „Freischütz". Bei Weber, der sich über die „Undine" auch begeistert geäußert hat» sind nicht nur mancherlei stimmung-mäßige, sondern so gar unmittelbare melodische Einflüsse unverkennbar festzu- stellcn. Am geschlossensten und stärksten erwie- sich zwetfel- los der dritte (letzte) Alt deS Werkes. In der Wiedergabe, die der miisikaltschen und szenischen Leitung Erich Orthmanns und Dr. W. Arons unterstand, bewegten sich die Vertreter der vier Hauptrollen (Undine: N. Schlager: Berthalda: M. Janvwska: Hnldbrand: G.Vogel: Kühlcborn: G. Dttter) auf ansehnlicher Höhe: et» paar Nebenrollen wiesen Fchldesetzungen auf. Anke Olden burgers Bühnenbilder waren phantasievoll, mitunter aber zn gewollt expressiontsttsch entworfen. Das ErsolgSthermo- meter stand auf mittleren Graden. Dr. «areUvge». Mrs«,, m» -«dekteil. Die Liirsev »oa Vrr»den. e-ipM und Verli« fallen on» heutigen Dienstag au». * «et der Verlos««« der L»ar»,««ie»a»l»ihe sind g. f»s. geildc Gewinne gezogen worden. I Gewinn« » l Million Morl aus lvrum'r vlö Ar. 7». l (tzewinne ä Svooov M. aus «rnppe »w Nr. 2t». t Gewinne n öilvvov M. aus Hrnppc lS82 Nr. »S7. Rer Gewinne ü 2»»uvi, M. ins Gruppe l.'«ö Nr. rvo. Kerner sin» z« rugnng ausgelost worden («imlllchc Nummern 28, »», 78 und dle beide» letzte» mit Bonus. * ».Milliordru-Auleii,« der sranzdftschen Negierung Infolge der schwierigen Kinonzl.rge Krankreich» öcgtbt der -redti National augcnbUclltch eine inner: Anleihe i« Bettage von 2.S Milliarden Kranken. Die Stücke werden zn SM Kraalen Nennwert nrck> «VS.LO Kranken Einzahlung auSgegrben. Eine Versteuerung erfolgt nicht, die Verzinsung ist ans 8H festgesetzt 1- Dir tzlrtnkohleoprodnktion De»tsch-Vderscht*st«»s. Mt« Wirkung »om 18. Juni ist die neue politische ctzreuz» Ober, schlesten» in «rast geirrte». Den grohen Rückgang, der da- durch tn der deutschen Kohlen produktiv« zu verzeich nen ist, kann man jetzt zum ersten Male praktisch aus den Kohlen. sSrdcrungSjtfscr» erkennen. Die Llrinkahlensörderung tn Dentsch-Oberschlesien beites sich in der Woche vom IS. bi« St- J«»i. wie das Kachblait „Industric-Anrter" erfährt, aus 188 421 Tonnen tia der Vorwoche war dte Produktion Gesamt»Vderschlesteu» 515 881 Tonnenl. Davon wurden mit der Hauptbahn verladen 98 518 Tonnen, wozu noch 1788 Tonnen yin-nkommen, die mit der Schmalspurbahn nach Polnisch-Overschkrsten abtran-portiert »vur den. In Dentsch-Oberschlesien blieben 1L778 Tonne», «ach dem übrigen Deutschland gingen 82 7V9 Tonnen. In» Ausland ge langten: nach Polntsch-Oberfchleste» 751 Tonnen. Polen sktnschlief,- ltch der abgetretenen Gebiete ohne Polnisch Oberschlefie») 8118 Tonnen, Deutsch-Oesterreich 18V8 Tonnen, Italien 6181 Ton««, Danzig 1189 Tonne». Memel US Tonnen. Dle KohlenbestSnde b«. trogen am Ende der Woche nur SS 105 Tonnen sto der Vorwoche in Gesamt-Oberschlesien: 815 318 Toiineni. * Di« ErnteanSsichtrn Rumäniens. Wie and Bukarest ge meldet wird, sind die Aussichten siir die diesjährige Ernte in Rumänien außerordentlich gut. Kür den Export rechnet man auf 8 Millionen Tonnen Getreide. * An-landszucker. Au« den gleichen Gründen wie in den letzten Tagen bleibt der Magdeburger Markt geschästülvb. Holland fordert für angelommen« Ware 28,25 M. für 1VV Kilo gramm eis deutscher Seehäfen. -«> von den hanseatischen Warenmärkte« meldet un» ein eigener Bericht: Der Hamburger Kaffee mar kt verkehrt« in der letzten BcrichtSwoche wieder in sehr angeregter Stimmung. Die Er- wartnngeu, daß nach Eintritt de» erhöhten Gvldzolles die Nach, trage de» tnländlscheu Konsum» wesentlich abslanen würde, sind nicht in Erfüllung gegangen. Vielmehr konnte mau in der jüngsten BerichtSpcrtode die Beobachtung machen, daß sic Kauflust des In landes eher weiter zugeiiomincii hat. Tic erneute Deviscnhausse veranlaßt die inländischen Verbraucher z» einer stürmischen Etn deck» ng des laufenden Bedarfes und zu einer uni scden Preis vorzunehmcndc» Ausfüllung der Läger. Mau befürchtet all. gemein «in weiteres Steigen der Lolopreise, nicht nur well mit de, Divisenstetgcruiig auch die Kasseeprcise in d>c Höhe gehen müsse», sondern vor allem auch deshalb, weil die stark gelichteten Freihafen Läger nur mit wenig Abiaduiigswarc komplctiicrt worden sind, denn dte Hamburger Importeure stehen schon seit Wochen den an dauernden brasilianischen Preiserhöhungen ablehnend gegenüber und kaufen »nr kleinere Partie». Auch in der letzten Woche schritten Santos und Rio wiederlmlt zn einer Hcraussctzung ihrer Angebote und brachte» damit das Adladuugsgeschäji fast gänzlich zum Erliege», um so mehr, als bei »er augenblicklichen Tviseir- Hausse die deutsche Kaufkraft an den llebcrseemärktcn ans« engst« begrenzt wird. Dagegen ivicrdc, wie schon erwähnt, Lokoware sehr lebhaft gekauft. Die verzollte» Partien standen im Vordergründe des Interesses und wurden zn gute» Preisen eus dem Marli ge nommen. Santos gvvds wurden mtt 19 bis 51 M., Santo» supcrivr mit 52 bis 58 M., Primcs mit 51 bis 55 M. und Extra Primcs mit 57 bis 58 M., aller per Psund unverzollt, bezahlt. Rio-Kassee wurde mit KI bis 15 M. das Pfund gehandelt. Interesse zeigte sich ferner für zcntralamertkanifchc Kaffees, von denen die gewaschene» Korten mit 62 bis 73 Mi. das Psund unverzollt bezahlt wurden. — Der Hamburger Kakao markt verkehrte -- soweit Lokoware tn Frage kommt in sehr ruhiger Haltung. Das Jnlaud stellte nur geringe Ansprüche a» den Markt, und auch der Platzhandel kaufte »nr kleinere Mengen. Im Verkehr mit de» Erzeugung». ländern wurde Bahia supcrivr etwas billiger, «nd zwar zu 191: Schilling, August/Septcmber Abladung, gerauft. Accra good feimeutcd schwimmende Ware stellte sich auf 15 Schilling cts Horn burg, Superior Epoca Arriba auf 51 Schilling Kostsracht »nd Thomc Superior August/Dezember Abladung aus 51 Schilling. — Der Hamburger Rci 8 markt bekundete in der letzten Woche ein sehr unregelmäßiges Gepräge. Die Grundstimmnng des Markte» war zwar sehr fest, doch »ahme» die inländischen Verbraucher an gesichts der Vorgänge auf dem Devisenmarkt eine völlig abwartendc Haltung ei». Dagegen stellte das europäische Ausland unter Aus nutzung des ungünstigen Siandcs unserer Valuta bedeutende A». sprstchc an den hiesige» Lokomarkt. ES lauste in erster Reihe die besseren Reisforten, wofür die Forderungen der Abgebcr schlank bewilligt wurde», denn das Ausland kauft am Hamburger Loko markt weit unter Weltnmrktpariiät. Gegen Wochenschluß nahm aber auch die Kauflust de» inländische» Konsum« zu. Dte erneut« Devtsenhaussc machte die Verbraucher stutzig: man hielt es tvrch- weg für ,-atsam. zu den bestehenden Preisen, dte vorerst »«ch ntchi In vollem Umsange der Deviscnsteigcrung entsprechen, dl« Bestände auf-ikfüllen. Das Hanptlntereffe konzentrierte sich wieder aoi Burmah il loko, der mtt ll Schilling 9 Penee bezahlt wurde Spätere Lieferung war zn 15 Schilling erhältlich. Lebhaftes Inter esse zeigte das Inland gegen Wochenschlnsi auch für Burmah Bruch- reiS: es kamen zahlreiche Abschlüsse in sosort lieferbarer Ware zv 11 Schilling 9 Pence zustande. — Der Hamburger Gewürz- markt war auf der ganzen Linie sehr fest. Nicht »nr di« Devisen- Hausse, sondern auch die geringen Lokobestände führten zn einer be- trächtliche» Preissteigerung, die freilich zur Folge hatte, daß der tnlävbtschc Konsum zunächst seine Käufe eingestellt hat. Es notierte für je 1 Kilo Schwarzer Pfeffer « wetster Pfeffer 181 M.. Piment 87 M-, Macignsiss« 179 bt« 189 «„ Nelken L19 M„ Iapan^fngwer 98 M.. Kanehl. ie »ach Beschaffenheit. 180 vis 2R> Mark, Kardamom, gemahlen, 2vü M-, Kümmel 98 M. .. , , Dresdner Handelsregister. Etngetraaeu wurde: dte Firma Walter Human Papter-Vürobedorf u»d Schreib- »aschtnenaroßhoudlung tn Dresden un» daß »er Kauf man» Max Walter Human in Dresden Inhaber ist: — die offene Handelsgesellschaft Ranft L Süß in Dresden und daß Gesellschafter sind die Kaufleute Otto Friedrich Ranft nud Ma; Süß. beide tn Dresden: - bi« offene Handelsgesellschaft „Her. me»' Export- and I m v o r t. G e s e l I s ch a s t Horvath L Eo. In Dresden und daß Gesellschafter find dte Kansleute Her mann E t b e n st e t n in Iassu und Julius G t r a « ß e r t» Bukarest, sowie der Ingenieur Albert Horvath in Dresden:- die ossene Hanbelsgesellschast Erhärt chEhmann in Dresden und daß Gesellschafter sind der Ingenieur Wilhelm Shwaun tn Dresden «nd der Prtvatus Gustav Angelo Erbort tn Tep litz: — dte «kttengesellschaft Etn-und BerkausSvermttt- lungg-Akttengesellschaft mtt de« »ttz« tu Dresden daß da» Grundkapital der Gesellschaft zwei Milltvue» Mark b» trägt und daß bestellt sind dte Kaufleut« Hetnrtch Htlke in Dresden als ordentliche» «orstandsmltalle» »ns Gustav von Schiller tn Dresden als stellvertretende» vorstaadsmItgNed. h<Sl«L»0 ^ Srestser Aschttchke« "»LIK, Nr.za»
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