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Dresdner Nachrichten : 06.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990506
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-06
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.05.1899
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gereist sei, wellten ohne sei. D " .... .. .. . Zelchaftiaung Durch die Beraubung des Gelvbriefi MN Leben verschaffen und dann das >et aebü ^ S gewesen habe er fick, Mittel yen wollen. Der Kriminalpolizei gebührt wegen ihres thatkräftigen Vorgebens die allgemeinste Anerkennung, denn ihr ist es ru danken, daß das Vorhaben Bernhardt'- nicht zur That ward. — In vielen Städten haben Revisionen der Boten frauen durch die Post stattgesunden Jede Uebcrtretung des 8 1 des Passgesetzes vom 28. Oktober 1871 zieht für den Absender und Beförderer von verschlossenen Briese» zwischen Postorten eine «Geldstrafe von 3 Mk. nebst Kosten nach sich. Bei einem Rücksalle, d. h. bet Wiederholung der gleichen Uebcrtretung, wird die Strafe verdoppelt und bei ferneren Rückfällen um das Vierfache erhöht. Auch in verschlossenen Packeten dürfen Briefe auf die gedachte Weise nicht verschickt werden. Den Botenbcsvrderungen dürfen nicht beizufuaen. — Am 2. d. M. traken unter Führung des Herrn Amtshaupt- mann von Burgsdorfs die Herren Geheimer Rath Dr. Apclt vom König!. Ministerium des Innern und der Kaiser!. König!. Mini- slerialbeamte Freiherr von Hohenbruck aus Wien, welcher sich zur Zeit behufs Information über die Einrichtungen der inneren Ver waltung Sachsens hier anshält, in der dem Bezirksvcrbande der König!. Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt gehörigen Bezirks-. Siechen-, Pfleg- und Korrektionsanstalt zuLeuben bei Nieder sedlitz ein. wo auch der Direktor dieser Anstalt, Herr Schnorr von Carolsfeld. anwesend war. Die Einrichtungen aller Abtheilnngen der Anstalt wurden eingehend besichtigt. Herr Direktor von Schnorr gab alle gewünschten Auskünfte und Erlanternngen über die ge dachten Einrichtungen, bezüglich deren — insbesondere auch seitens des Kaiser!. Königs Oesterreichischen Herrn Beamten — volle Be friedigung und Anerkennung ausgesprochen wurde. — Für den morgen stnttfindendcn ersten Renntag der Dresdner Sportwoche standen bis gestern aus der Traming- Lentrale 20 Pferde unter Ordre für Dresden, denen sich für Mitt woch und Himmelfahrtstag dieselbe Anzahl weiterer Kämpen zu gesellen dürfte. — Auf dem noch dunklen Favoriten im Residenz preis »Autodidakt" wird der Champion-Jockey Warne im Sattel sein. — Das große Dresdner Armee-Jagdrennen übt wie stets aus unsere Herrenreiter eine große Anziehungskraft aus. Für die darin ab gegebenen 12 Nennungen, von dem besten Material das Beste, stufte kein Streiter unter Starters Flagge fehlen. Es wird für die Herrenreiter keine leichte Aufgabe sein, den kür dieses Rennen pon Sr. Majestät dem König gespendeten prachtvollen Silber- LhrenpreiS aus den Werkstätten de? Hosjnweliers Moritz Elimcycr, zier, nebst Vereinspreis von 5000 Mk. zu erkämpfen, da sich an stesem Rennen Reiter mit Namen von altem gutem Klange be- cheiligen. — In der Versammlung des uniformirlen KriegervereinS in Loepenick aelangte ei» vom König!. Oberhostnarkchallamt ein gegangenes Schreiben zur Verlesung, wonach König Albert dem Fuhrherrn Aug. Nenendors jun. für den beim vorjährigen Königs- schießen abgegebene» Königsschuß eine Medaille verliehen hat. Diese Medaille trägt auf der einen Seile daS Biidniß des Sachsenkönigs, während die andere Seite mit einer Widmung an den glücklichen Schützen versehen ist. Sie ist der Vorschrift gemäß um den Hals zu tragen und zwar an der Kette oder am grün weißen Seidenoande. Der Vorsitzende überreichte Herrn Neuen dorf das Ehrenzeichen mit den besten Wünschen des Vorstandes, t — Von den Hunderten von telegraphischen Beileidsbezeugungen, «eiche die Angehörigen des verstorbenen Herrn Direktor Reith in Lhemnitz von den höchsten Staatsbeamten und Würdenträgern, sowie von den bedeutendsten Großindustriellen des In- und Ans tandes erhielten, ist folgende Devesche, die der Sohn CarlAlbrccbt (es Verstorbenen empfing, von allgemeinem Interesse: „Schloß Sibyllenort iu Schlesien, 4. Mai, 4 Uhr 45 Min. Nachmittags. Herrn Carl Albrecht Reith, Chemnitz. Seine Majestät der König haben mich beauftragt, bei dem überaus schmerzliche» Verlust, von dem Euer Hochwohlgeboren betroffen sind, Allerhvchstseine herz lichste Theilnahmc anszusprcchen. Major v. Larisch, Jlngeladjutant Sr. Majestät des Königs von Sachsen." — Die goldene Hochzeit feierte der Gutsauszügler Hänoldt in Lein in gen bei Elsterberg. Se. Durchlaucht der regierende Fürst Reuß-Greiz ließ Lein Jubelpaar eine Bibel durch de» Orts pfarrer überreichen. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Zum Coghl anfalle lin geschri ' ^ „ wird aus Berlin geschrieben: Kapitän Cvghlan hat breit und tendenziös entstellt erzählt, was der amerikanische Admiral gesagt und aethan hat. Aber er hat einfach unterschlagen, was der deutsche Admiral daraus entgegnet und gcthan hat. Nach dem, was iu letzterer Hinsicht hier onrchaus zuverlässig verlautet und woran eigentlich von Anfang an kein Kenner der dentjchen Marineverhältnisse und namentlich unseres hervorragenden Sccvsstzierkvrps zweifeln durste, hat sich Admiral v. Diederichs nicht das Geringste dem zunächst sehr anmaßend und herausfordernd auftretenden Admiral Desvey gegenüber vergeben und das Ansehen des Tentichen Reiches in jeder Hinsicht gewahrt. Wenn man diesseits davon Abstand ge nommen hat, die thörickten Prahlereien des Kapitäns Coghlan durch eine Mittheilung der Berichte des deutschen Geschwadcrchess zu widerlegen, so geschah dies einmal, weil nach diesen Berichten Admiral Dewey alsbald sein Unrecht eingesehen und es durch deutschen Regierung jede billiger Weise zu verlangende Genug- Ihuung gegeben hat. Unter solchen Umständen glaubte inan ans jede aniticche oder halbamtliche Auseinandersetzung über den Zwischenfall vor Manila verzichten zu dürfen. S- M. S- „Gesion" ist mit dein Prinzen Heinrich am t Mai in Shanghai nngekommen und beabsichtigt am 6. Mai nach Kiautschon zu gehen. Aus Apia vom 27. April wird gemeldet, daß Mataafa den von dem britischen und dem amerikanischen Flottenkommandantcn in Erwartung der Ankunft der Kommission angcbotenen Waffenstill stand angenommen und sich hinter die vereinbarte Linie zurück gezogen hat. «Wiederholt) — In der deutschen Botschaft in Washington wird amtlich erklärt, daß an den Generalkonsul Rose die bestimmte Weisung gegeben worden fei. sich mit dem amerika nischen und englischen Konsul über eine Proklamation, betreffend die Einstellung der Feindseligkeiten bis zum Eintreffen der Kom missare auf Samoa, zu verständigen. Von verschiedenen Seiten wird die EntschädignngSfrage für die Verluste Deutscher ans den Philippinen erörtert. Es ist selbstverständlich, daß die deutsche Regierung die Ausgabe hat. der artige Ansprüche zu vertreten und zur Geltung zu dringen. Die Interessenten werden gut thun, ihre Forderungen beim Auswärtigen Amt anzumelden und zu begründen, und der Weg der inter nationalen Verhandlungen wird dann schwerlich versage». Daß betreffs bereits schwebender Beschwerden die Regierung in Washington den General Otis mit Recherchen beauftragt hat, daß sie ihn zur Begutachtung aufgefordert und ihm später vielleicht die Erledigung an Ort und Stelle übertragen wird, ist möglich und sogar wahrscheinlich. Die Verständigung aber hat selbstverständ lich zwischen dem Berliner Auswärtigen Amte und dem der Ver einigten Staaten zu erfolgen. Der Seniorenkonvent des Reichstages beschloß, als Vertretung ru der heute Mittag stattsindendcn Leichenfeier für Simson das Bureäu des Reichstags zu entsenden. Die Führung der nationalliberaleu Partei har an die Hinterbliebenen ihrer Trauer in einem Beileidschreiben Ausdruck gegeben: eine Abordnung wird die Partei und ihre Parlamentsmitglieder bei der Trauerseier ver treten : a» seinem Sarge wird ein Kranz niedergeleat werden mit der Aufschrift: „Die nationalliberale Partei Deutschlands". Dem Reichsta ge sind die Rcichsschuldenordnuna, sowie der Gesetzentwurf betreffend die Verwendung von Ueberschüssen aus dem Reichs-Jnvalidenfonds ingegangen. Gegen den Minister v. Miguel wird die „Köln. Ztg." aus Anlaß der Kanalvorlage immer giftiger. Neuerdings schreibt sie Folgendes': „In der That, dieser Mann möge seine Verantwort lichkeit fühlen. Es handelt sich um ein allgemeines Staats interesse, um ein sittliches und persönliches Interesse. Die Wahr haftigkeit eines preußischen Ministers, die Reinheit und Lauterkeit seiner Absichten stehen auf dem Spiel. Als Preußen 1795 den Baseler Separatfrieden schloß, warf man ihm „preußische Treu losigkeit" vor und meinte, „auf Separat reime sich Berrath". Das Land und das Volk hält heute seine Blicke starr aus den Man» gerichtet, der hier nicht nur beweisen kann, daß er beinahe Alles vermag, waS er will, sondem auch beweisen muß. daß — wir wollen nicht deutsch reden, sondem umschreibend tn fremder Zunge sagen — daß hier mir plax gespielt wird." Daraus, erwidert die „Deutsche Tagesztg." mit folgendem geharnischten Protest: „Wir begreifen nicht, weshalb die „Köln. Ztg." ihren Appell an den Minister v. Miguel richtet und nicht an den in erster Linie ver antwortlichen Präsidenten des preußischen Staaisministeriums. Minister v. Miguel hat die Vorlage im Abgeordnetenhaus und in der Kommission vertheidigt. natürlich nach der Art eines verständi gen Mannes, der die Gründe der Gegner ernst würdigt und nicht mit ein paar Redensarten abthut. Der Präsident des preußischen Staatsmlnisteriums hat nicht ein Sterbenswörtchen für die Vorlage gesprochen oder gelesen. Wenn die .Köln. Ztg." ernstlich glaubt, daß der Einfluß eines Ministers der Vorlage rum Siege verhelfen könne, worum wendet sie sich nicht an den Ministerpräsidenten? Liegt nicht in dieser Ausschaltung seiner Person eine offenbare Geringschätzung? Und glaubt denn die „Köln. Zta." wirklich, daß der Einfluß des Ministers v. Miguel genüge, um die guten Gründe und die besten Ueberzeugungcn der Kancilgcgncr einfach ver schwinden rn lasse» ? Es gehr dem rheinischen Weltblatt wie allen thörichten Leuten, die alle Anderen nach sich zu beurtheilen pflegen. Leute, die nach der Art der „Köln. Ztg.' ihre Ueberzeugnngen nach Bedarf und Befinden revidire» können, deren Käuflichkeit und Wetterfahnenart fast sprichwörtlich geworden ist, die mögen aller dings meinen, daß der Einfluß eines Ministers, wenn er nur recht kräftig angewandt werde, genüge, um Ueberzeugungen wankend zu machen. Solche Leute sind aber die Kanalgegner nrcht: und wenn Minister v. Miguel sie so einschätze» wollte, so würde er eine Dummheit begehen, deren er nicht, wohl aber die „Köln. Ztg." fähig ist. Wir vermuthen, daß denjenigen Herren, für welche die Niederträchtigkeiten der „Köln. Ztg." bestimmt sind, bet der Lektüre ein unwillkürliches: „Psni, Teufel!" entfahren wird." Ein Oberst v. Bernhards. Abtheilunasches im Großen Genecalstabe, hat eine Schrift erscheinen lassen über „Unsere Kavallerie im nächste» Kriege". Der Verfasser fonnultrt seine Hcniptwünsche für die Kavallerie im Wesentlichen dahin: „Be deutende numerische Verstärkung auf Grundlage der alten bewährten Organisation, Erhöhung des Remontc-Anlansspreiscs, Vermehrung der Munitionsgnote iin Kriege, Formation der reitenden Batterien zu vier Geschützen unter entsprechender Vermehrung der Ausstatt ung der Kavallerie mit Maxim-Geschützen, Verbesserung der Rectansbilduna im Sinne kriegsmäßigeren Trainings. Femer: Umgestaltniig der ganzen taktischen Ausbildung im Geiste moderner Kriegführung, Schaffung einer wissenschaftlichen Kavallericschule, Hebung der Disziplin im Sinne ihrer kriegsgemäßigen Bc- thätigung." Die Ankunft der Kanalkominisjion erfolgte vorgestern Abend 6 Uhr 20 Min. im Dortmunder Hafen, der hieraus von der Kommission besichtigt wurde. Bei den vorjährigen Konferenzen im Reichspostamt wurde auch eine Verbesserung der Telegramiiibestellung durch Verwendung jüngerer Botenkcäste angeregt. Daraufhin soll jetzt ein Versuch mit der Einstellung jugendlicher Tclegrammbesteller gemacht werden. Ueber das Dicnstvcrhältniß der jugendlichen Telegrammbcsteller sind besondere Bestimmungen getroffen. Dar nach besitze» sie keine Beamten-Eigenichast und keinen Anspruch ans Ruhegehalt, sind verpflichtet, der Pvstkrankenkaffe beizntrcten und Beiträge zur Alters- und Jnvciliditätsvcrflchernng zu leisten, und haben eine vorgeschriebene Kleidung (Dienstmütze, Litewka) zu tragen. Sic werden nach Bestellungen entlohnt, wofür die Be hörde den Einheitssatz zu bestimmen hat. Die Beschäftigung ge schieht während sechs Monate zur Probe aus Widerruf, dann gegen halbmonatige Kündigung. Bei groben Dienstwidrigkeiten oder Ausschreitungen kann die Entlassung ohne Kündigung er folgen. Ter Entwurf einer C h e ck o r d n u » g (Postvermittelnng des Checkverkehrs) soll nach Mitthcilung des Herrn v. Podbielski noch in dieser Session eingebracht werden. Die Berliner Stadtverordneten lehnten mit 71 gegen 29 Stimmen den Antrag Kreitling und Genossen, betreffend eine an den Minister des Innern zu beschließende Eingabe wegen der noch nicht erfolgten Bestätigung der Wahl des Oberbürger- meisters, ab. (Wiederholt.) Zur Portalfrage im Berliner Fricdrichsham unterliegt es. nach der „Freis. Zta.". keinem Zweiseh daß die Stadtverord netenversammlung es ablehnen werde, mit dem Magistrat durch Bildung einer gemischten Deputation in Verhandlung zu treten. Die Angelegenheit werde in der nächsten Sitzung der Stadtverord netenversammlung zur Entscheidung gelangen. Das neueste Verzcichniß der Reichstags-Petitionen umfaßt fast 3900 Nummern, davon entfallen allein über 3600 auf Bittschriften, die sich gegen das Gesetz, betc. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, wenden und dessen Ablehnung fordern. Eine weitere Petitionsbewegnng, die auch etwa 150 Nnmmcrn gezeitigt hat, richtet sich gegen den Massenfang von Zugvögeln iu Südtirol und Italien und erstrebt die Anbahnung von Maßregeln zur Unterdrückung dieses Unfugs. Einer Einladung des lübcckischcn Senats Folge leistend, werden sich am Tonnersiag den 18. d. M. die Senaie der drei Hansestädte in Lübeck zu einer Zusammenkunft vereinigen. Eine ähnliche Zusammenkunft der drei Senate hat bereits im Mai v. I. in Bremen und im Dezember 1897 in Hamburg stattgesunden. Bei den die freien Städte verbindenden engen Beziehungen kann es im hohen Maße willkommen geheißen werden, wenn, wie es der Zweck dieser Vereinigungen ist. auch durch die persönliche An näherung der Mitglieder der höchsten Staatskörperschasten ein gedeihliches Zusammengehen der drei Städte nicht nur ans dem engeren hanseatischen Gebiete, sondern auch in zahlreichen Fragen der Reichsgejetzgcbung gefördert wird. Man nimmt als feststehend an, daß der Gesetzesvorschlag des Centmms, betreffend die Zulassung von Männerklöstern in Baden, von der Ersten Kammer ebenso wenig genehmigt werden wird wie vor drei Jahren; damals erfolgte die Ablehnung mit ollen gegen drei Stimmen. Wie aus Heidelberg berichtet wird, äußerte der Großherzog bei dem Festbanket zur Einweihung des Landgerichts n. A,: Er freue sich, in Gegenwart des Maatsministeis Dr, Rokk jagen zu können, daß mit (einer Hilfe viel gcicheben sei, ans seinen Antrag und seinen Rath. Es lei eine schöne Emvsindung, wenn man wisse, daß man gut bcrathen sei. Diese Acnßerung wirb als ein Vertrauensvotum für den Minister Rokk inwrprettrt, der kurz vorher den Forderungen des Ccntrums iu der Kammer mit er Schroffheit entgegenaetreten ist. Im kaiserlichen Statistischen Amte werden, der Münchener „Allg. Ztg." zufolge, Vorbereitungen für die Erhebungen zu einer neuen Sterblichkeitsstatistik getroffen. Wie alljährlich, wurde der Jahresbericht des sozialdemokrati schen Arbeitersekretariats in Nürnberg auch diesmal an verschiedene Soziatvolitiker. statistische Bureaus :c. versandt. Das aroßycrzoglich statistische Amt von Mecklenburg-Schwerin hat dem Arbeiterlekretariat die Jahresberichte zurllckgesandt. Die Wahlvrüsungs - Koinmission des Reichstags be anstandete die Wahlen Harriehausen (wild) - Einbeck-Northeim, Hilbek (nat.-lib.)-Dortmuud. v. Stand» (ko»s.)-Gumbinncn 5 und Pauli (Reichsp.)-Ober-Barnim. Die Direktion der Hambu ratschen Elektrizitäts werke macht bekannt, die Ursache der Stromstörung liege in einer Beschädigung des Kabelnetzes rm Kanal unter den Schienen der Straßenbahn. Die Reparaiur sei sehr schwierig, so daß. trotz dem Tag und Nacht gearbeitet werde, vor Freitag Abend oder Sonnabend früh ein Strom nicht zu liefern sein werde. Die Er regung über die empfindliche anhaltende Störung zahlreicher Ge schäftsbetriebe ist eine allgemeine. Die Angelegenheit joll zum Gegenstand einer Interpellation i» der Bürgerschaft gemacht groß werden. Wegen Wegen MaiestatsbeI erbtaung wurde rm Januar der Redakteur der sozialdemokratischen „Volksstnnme" in Magdeburg zu 4 Jahren Gesängniß verurtdeilt. Dieses Urtheil bezeichnet? der Redakteur des sozialdemokratischen „Vollsblattes" in Halle als „unmenMich". Er wurde wegen Beleidigung der fünf .Magde burger Strafkammerrichter zu einem Monat Gesängniß verurthcilt. Oesterreich. In der Sitzung des Prager JungzcechenklubS. der auch der Finanzminister Kaizl beiwohnte, wurde beschlossen. ' ^ " rtust deutscher Landtaas-Abgeord- sondern nn Falle, daß der der Landtag möge die ge» Landtags-Abgeordneten für ausgetreten erklären, den Antrag auf Vertagung der Beschlußfassung zu stellen. In Wien ist in einem Keller eine Kindeöltiche aus gefunden und als die der vor einiger Zeit verschwundenen 5jährigen Maria Winter rekognoszirt worden. Der muthmaßliche Mörder wurde in der Person eines gewissen Kopetzky festgenommeii. Er leugnet hartnäckig, die That begangen zu haben. Die Erhebungen sollen jedoch einen vollständigen JndicienbeweiS erbracht haben. Sehr belastend für Kopetzky war die Auffindung eines groben Blut fleckes aus der Außenseite sekneS EountaaSrockeS und fein Versuch. den Gehilfen Konrad. der in demselben Geschäft angestellt ist, wie Kopetzky, von dem Betreten des Kellers, in dem die Leiche lag. abzichalten. Czechische Gemeindevertretungen des Peruaner und Llttauer Bezirkes haben Petitionen an den Fürsterzbiichos Dr. Kohn gerichtet, in welchen sie ersuchen, für die Firmung vec Kinder aus diesen Bezirke» eine andere Stadt als Olmntz zu bestimmen, weil die Stadtvertretuna von Olmütz und dessen Bewohner den Czechen angeblich seinoselig gesinnt und die Czechen daher nicht geneigt seien, die Olmntzer Geschäftsleute zu unterstützen. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Brünn: In 52 Fabriken ist die Arbeit eingestellt: in drei Fabriken wird gearbeitet. Auch unter den Hast- und Metallarbeitern machen sich Lohnbewegungen bemerkbar. Die Holzarbeiter insbesondere verlangen auch den zehn stündigen Arbeitstag. Frankreich. Ter „Figaro" unterbricht die Verössent lichungen der Untersuchungsakten, sie solle» jedoch wieder ausgenommen werden. Gegenwärtig könnten gewisse Dokumente nicht veröffent licht werden. Das Blatt stellt für die bevorstehenden Veröffent lichungen Ueberrajckungen in Aussicht. Der gemeldete Empfang des deutschen Kontre-Admirals Frei errn v. Boden Hausen, der den deutschen Botschafter Grasen Münster aus Monaco nach Paris begleitet hatte, und bei dem ec Wohnt, durch de» Präsidenten der Republik. Herrn Loubet, ifi ein neuer Beweis dafür, daß die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sich immer freundlicher gestalten, wenn man auch längst noch nicht von freundschaftlichen reden kann. Eham! teristisch für die Abnahme des Deutschenhasses ist es auch, dag jene Londoner Rede, in welcher Cecil Rhodes den deutschen Kaiser feiert, in der Pariser Presse durchaus nicht abfällig bcurthcilt worden ist. Italien. Visconti Venosta, der in Mailand über die Stell ung des vorigen Kabinets zur chinesischen Angelegenheit be fragt wurde, erklärte, auf icdwede Unternehmung in Ostasien ver zichtet zu haben, weil sie für Italien zu kostspielig sei Gegen wärtig werde ein Rückzug ebenso verhängnißvoll sein wie drc Foce- setzung des Unternehmens. In Anwesenheit der Behörden, sowie zahlreicher Geladenen wurde in Venedig der 6. internationale Handcls- unterrichts-Kongreß eröffnet. Tie Minister Eancve.ro und Fortis hatten Begrüßungstelegramme gesandt Ter Sindocv entbot den Kongreßmitgliedern den Willkommengruß. Nachdem noch mehrere fremdländhche Delegirte gesprochen hatten und das Präsidium gewählt war, wurde die Sitzung geschlossen. Spanien. Die Konigin-Negentin Unterzeichnete einen Kredit von 5 Millionen Pesetas zum Zweck der V crthe idigung der Kanarischen Inseln. Im Minislcrrath theilte Silvela mit, daß dic herrschende Trockenheit die Landwirthschast zu gefährden drohe. Der „Resorma" zufolge hat der Kriegsminister Polavieja er klärt, daß das Kriegsbudget um 28 Millionen erhöht worden sei. wovon 12 Millionen auf den Sold für dic ans den Kolonie» zurücklehrenden Offiziere entfallen. Ferner erllärtc Polavieja, ec werde ein außerordentliches Budget vorlegen zur Cmcnemng der Bewaffnung und zum Ankauf von Schnelliener-Geschüyen, denn es sei unerläßlich, daß Spanien die Berlheidigung der Kanarischen Inseln und der Balearen organisire, und daß cü genügend Streit- kräste besitze, uni die Bertheidigung der Küsten zu sichern, ohne das Innere der Halbinsel zu entblößen Schweiz. Das Schwurgericht in Gens verurthcistc den wegen des vor etwa sechs Monaten in Aelst verübten Raubmordes an einer Rentnerin angeklagten.Declereg zum Tode, eine» seiner Mitschuldigen zu lebenslänglicher und einen anderen zu löjähriger Zuchtbansstrafe. Tic Frau des Declercg wurde sreigesprochen. -Holland. Ter Minister des Aeußern wies in Beantwortung der von den katholischen Abgeordneten der Zweiten Kammer cin- qebrachten Protesterklärung wegen der Nichteinladung des Papstes zur Haager Konferenz daraus hin, daß seit dem Jahre 1877 der Heilige Stuhl keine Einladungen zu internationalen Konferenzen erhalten habe. Dic Nichtcrnladnng zur Friedens konferenz tonne bedauert werden, aber man dürfe sich darüber nicht wunder». Nach Berichten aus dem Haag ist noch die Frage der Be streitung der Kosten, dic der holländischen Regierung aus der Veranstaltung der Friedenskonferenz erwachsen werden, zu erledigen. Die holländische Regierung stieß mit der bezüglichen Kreditfvrderung von 75,000 Guide» ans Schwierigkeiten bei der Kammer, beziehungsweise bei jenen Mitgliedern, die entweder mit der Nichteinladung deS Papstes oder der Nichtzuziehung Transvaals unzufrieden sind. Belgien. Der Ausstand im Lütticher Kohlenbecken dehnt sich weiter aus. Gegenwärtig streiken 14.000 Mann. Dic Gendarmerie hat gegen zahlreiche Versuche, Arbeitswillige von der Arbeit abzichalten, cinschreiten müssen. Norwegen. Die Ha sc narb etter in CKristiania legten die Arbeit nieder. Der Aussland umfaßt 1000 Mann. Dic Schiffe versuchen mit der eigenen Besatzung zu löschen und zu laden. Rimland. Ans Befehl de-s Kaisers wurden der Kasse des Rothen Kreuzes neuerdings 1's Mill. Rubel zur Vervstegung und ärztlichen Hilfeleistung der noth leid enden Bevölkerung in den sieben östlichen Gouvernements überwiesen. Illach einer Meldung des „Reutcr'schcn Bureaus" haben in Nikolajcw mehrere Tage ernste antisemitische Unruhen statt-, gefunden, bei denen einige Personen gctödtct wurden. Amerika. Eine amtliche Meldung des Generals Otis be sagt, Oberst Summers sei mit sechs Bataillonen Infanterie und einem Geschütz nordwärts in der Richtung auf Maasand vor gerückt, habe den Fluß überschritten, den Feind in starken Vcr- schanznngen angegriffen, ihn »ordwäri-s znrückgeworscn und ihm erheblichen Verlust beigcbracht. Oberst Wheaton und Haie von der Division Mae Arthur's, heißt es in der Meldung weiter, trafen auf den stark verschanzten Feind, über den Luna das Ober kommando führte, vier Meilen südlich von San Fernando, warfen ihn ans den Befestigungen heraus, zersprengten ihn und brachten ihm großen Verlust bei. Man nimmt an, daß der Feind sich bis zu der Durchführung seines Rückzugs aus den Berg Arayat dem Gegner nicht wieder stellen werde. Asien. Den „Times" wird aus Honakoug gemeldet, daß infolge der Unterhandlungen zwischen dem britischen, amerikani schen nnd deutschen Konsul ein alle Theist befriedigendes Ab kommen bezüglich der Erweiterung der F rc md e n nicd er las s u n g m Shanghai erreicht worden ist. Der Vicckönig von Nanking hat sich mit dem Abkommen einverstanden erklärt Den „Times" wird gemeldet, das Tsungli-Aamen habe Eng laird versprochen, die Kulangiu - Insel keiner fremden Macht abzutreten. Afrika. Der Schriftwechsel zwischen der Südafrikanischen Republik und England, auf den Chamberlai n im Unterbaust Bezug nahm, wurde zur allgemeinen Kcnntnißnahme im trans- vaalischen Volksraadc vorgelcgt. Das Schriftstück, in dem Cham- berlcin erklärt, die Dynamitkonzession jei ein Vertragsbruch, ist vom 13. Januar datirt. Dic Antwort der Regierung der Südafrikani schen Republik vom 9. März besagt, daß dic Konzession im guten Glauben erthcilt sei, nicht einen Bruch des Artikels 14 des Ver trages bedeute und daß die Negierung zu dieser Ansicht berechtigt gewesen sei, da sie den besten Interessen der Republik entspräche. Die Abänderung der Konzession in der von Chambcrlain geforderten Weise würde ein internationaler Treubruch anderen Parteien gegen über sein. Die transvaalische Regierung empfing eine von Uitlandcrn Unterzeichnete Petition, in der erklärt wird, die iürwst von einer Anzahl Ultlander der Königin Viktoria unterbreitete Petition rühre von Kapitalisten und nicht voni Publikum her; und wenn die Kapitalisten ihren Zweck erreichten, so geschehe dies zum Schaden des ganzen Volkes einschließlich der Ultlander. Die Bittsteller erklären femer, sie seien durchaus zufrieden init der Regierung von Transvaal und ihrer Verwaltung und wünschten sich keine andere Regierung. Sunst und Wissenschaft. s- Könial. Hofschanspiel. Eine neue Bresche für Malisre ist nun mit seinem „Misanthrop" vorgestern Abend in den Spielplan unseresHosschanipiels geschlagen worden» Merkwürdig. was dem tüchtigen Moliere-Kcnner und Moliüre- Uebersetzer, dem Grafen Baudissm, nicht gelungen ist: dic Werke des großen Klassikers bübnensähig in Deutschland zu machen, das hat der höfisch elegante Ludwig Fulda mit seinen glatten „dcnt-, schen Versen" zu Stande gebracht. Denn seitdem dieser ohnac Frage gewandte und auch feinfühlige Versifikator dic Meisterwerke > des Franzosen bearbeitet und für das große Publikum ichmackbsit! «681 lvr«! «» '<r»,gt'„uax M r: «?r
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