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Dresdner Nachrichten : 14.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-14
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.03.1886
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u Tageblatt für Politik, Mr-Mng. HeschLslMrkcljr, AörsenSeric-l, Irm-enliHe. ivu«ku»-, un<1 t>tra»»»6i» - k'äs'dvri», ovi« tliv «llvr»»> usrt<»ki tt«n^i»ri»nvs- VN'j »Ol "' LO-!>« iunUt »ls: OnIlioiB. vr<o-ldvtt, Okr- rilti;«, Xk'loln >m U»Lr «Lo. »>n«1 «uelwi» ifttcut»» vloKsteocke». Nsi7snä»,2tlltmor-l)vt.,s«»ti«»n«n in Vn.rwvn, öl»^<»>ilL0u. 7orr»- i vt'en «ti., p»sk«n«i Nir tlovil- rvit',-, OvduN^U«^-. t>'§Lt- u. Ovlnxvndoitr,-Ov«l'N«nilvn. Oroits» voi. Ö68»n»,'b3edorn. kmümil kMdlMU >1 Wk. Vrvscksn, 8«e»tr«,»v 20, I. I, I»„»x»-8»p»äi«I», Nr »II« 2«ttm>ft»». ü. IN»»««rkM««-V»r>i»,s «ist cki» I)r»«(I»»r Ik»»t«r IN. >I7»«t»»-v»,tr»I« vnisr L MW>« kV- V»I>»«tI»» I«r ftl-b». l4>»I»»Iott«rl«. ^vtt«»rke«io >»8trll »ut Nai,, v.t»s» anck ll»»srv»rL ^ I §> iUt» 0«lk»rt>»n ksrti» vvr«ono>>t«t, 8tr«dl>ntl»c>i, Lnr8I»-Ii, l^äoi- l»oir, oSorlrt >n,n Han«n»bra«lt> von «ixuor t'»vnil t?»r> Vt««I«iua»n ^ 1 tsi» ät: SlLrlp»»itriu«-o 27. .rmsiian*tr»-5S 1I. stov-taiit: Nmnri»ki>rn>vii» i8:ali (Zi'-rlilr). «to. Ml« IM«.ii. NiMrWilMt, Nr. 73. 31. lahr-ans. Aiislügk: 42,000-rpl. iLxiLLeris-^rtilielA 7spi88Ssie^ss«-en-fÄbi-il< ^ «i-Mil L knttvnlatz, ß läglieli «rLelioinen Xoaboiton in alloii Oenres. « HlrtzX »ZttT OßKß, vt»l«>tl«»»t> »ft««- 2. >>ort«rrc> uinl eic>t« lAac,'«. ^ultiH^o nnol, nnsirärts rvorrlon prompt okleetuirt. WItter»»«Sau»ftiIie» tvr den >1. Mürz! oftwind von mittler» Stärkt bei dnridlfti». iniilierer vewbiinn«. »dne «esrnttiftie Niedersiiiltne. rembceninr meiste»« »„«er Null. «!h«r,kier der Witter««« im ftanfc de« rage« wechirlnd. Drk«de„. >88«, Zountag, 14.Mär;. veraistwortliibtr Rcdalleur für PtzlitischeA vr. Emil Vierei, In Dresden WaS mm? Obne langes Federlesen hat die Neichstagskom- niission den Vranntwein-Mviiopol-Entwurf beseitigt. Die Gegner des Monopols betheiligtcn sich an der sachlichen Beralhung so gut wie gar nicht und äußerte» sich nur über die geschäftliche Behand lung. Auch unter den wenige» Stimmen, die sich slir den Antrag Dr. Fiepe, einen Unterausschuß cinznictzen, erklärten, befanden sich Gegner des Monopols. Ter Mviwpolplan selbst wurde in der Kommission mit 20 gegen 5 Stimmen abgelrhnt — käme er im Vollreiclistagc noch zur Abstimmung, so würde er kaum 60 Befür worter finden. Dem Finanzminister v. Scholz ivurde sein Wille erfüllt, daß die Kommission nicht über andcrwcite Besteuerung des Branntweins Resolutionen fassen, sondern einfach zur Monopol srage Stellung nehmen möge. Zwar suchte Herr v. Scholz diese Deutung seiner Erklärung später abzuschwächrn, aber die Kom mission enthielt sich koch, die Grundzüge auszustellcn, nach welchen aus einer verbesserten Besteuerung des Branntweins erpichte Ein nahmen für das Reich zu erzielen seien. Das ist i» mehr als einer Richtung bedauerlich. So. wie jetzt die Besteuerung des Brannt weins liegt, kann sie doch nicht für alle Ewigkeit bleiben. Die Landwirlhschatt bedarf ebensalls einer Erleichterung. Endlich muß etwas gelhan werden, nin dem Berkaufe suselhaltigcu Branntweins eiitgegenznwirken. Letzteres wäre sofort und sehr leicht zu erreichen. Genau so wie eine kaiserliche Verordnung die Reinigung des Petro leums von seinen leichtentzündlicheii. feuergefährlichen Thcilen an geordnet hat. kann eine andere Verordnung auch die Herstellung und den Verkauf von Branntwein verbieten, welcher durch Bei mengung suielhaltiger Oele gesundheitsschädlich wirkt. Eine solche Verordnung kann der Nundcsrath mit dem gegenwärtig versaiumelten Reichstag sofort vereinbaren; sie sollte im Reichstage ausdrücklich beantragt werden und wenn aus den ganzen langen Monopol-Er örterungen als einziges praktisches Ergcbniß eine kaiserliche Verordung herausspränge, welche die Herstellung und den Verkauf suielguthaltige» TrinkbranntweinS mit Strafe belegt, dann würde die Vvlksgcsnnd- heit, die öffentliche Sittlichkeit und jeder VaterlaudSfreund mit Dankbarkeit auf einen solchen NuSgang der Monopolfrage blicken. Zunächst bleibt der Kommission nur die Ausgabe übrig, ihre rein verneinend ausgefallenen Beschlüsse zusammenznstcllen. Daß Fürst Bismarck der Kommission nicht einmal einen Höflichkeitsbesuch ab- gestattet hat, schützte ihn davor, Zeuge des Begräbnisses des Mo nopols zu werden. Auch der Abg. Windthorst, der freilich dem Bcgrttbniß nicht mit einer Leichenbittermiene beigewohnt haben würde, kehlte. Wären der Neichskairzler und der Abg. Windthorst zusammen in der Kommission erschienen, so hätte man sich aui eine merkwürdige Ueberraichung gefaßt machen können. Im Vollreichs tage hatte nämlich Windthorst in auffälliger Redeweise bemerkt: er werde abwarten, was Fürst Bismarck .darznbringen" habe, um die Auffassung des CcntrumS über das Monopol zu „rektifiziren". Daß Windthorst, der auch die Sprache selbst meisterhaft handhabt, nicht von einem B o rbringcn, sondem von einem Dar bringen sprach, rief sofort allgemein die Deutung hervor. daß er mit seiner Wendung das Angebot zn einem Tauschgeschäft gemacht habe. Da Windt horst wenige Tage zuvor bei der Berathuna des Sozialistengesetzes die Rückkehr der Jesuiten gefordert hatte, so erblickte man darin den Preis für die Zustimmung des CcntrumS zum Monopol. Ein solcher Preis erschien jedoch dem Reichskanzler zu hoch; er blieb aus der Kommission weg, Windthorst desgleichen. Schnapsmonopol nnd Jeiuitcn zugleich — das Hätte gerade noch gefehlt. Der Reichstag selbst ließ »ch in seinem Phlegma nicht durch die Beschlüsse der Monopolkommission stillen. Man hatte keinen anderen AuSgang erwartet. Auch der Brrathung der Anträge wegen der Entschädigung unschuldig Vemrtheilter schenkte der Reichstag nur geringe Ainmerksamkeir. Fast nur Juristen bethei- ligtei, sich an einer Angelcgeuheit. die jeden fühlenden Menschen cius's Tiefste ergreifen muß. Der Reichstag faßte zuletzt einstimmig Beschlüsse, welche geeignet sind, anstatt der jetzige» Mißstäude wenigstens eine namhafte Verbesserung herbcizufuhren und dem ohne sein Verschulden ungerecht Verurrbeilten Entschädigung zu bieten. We nigstens die vermögensrecktlichenNachtheile entschädig«ihnenrerStaat. Es fehlt zu der »»getrübten Freude über diesen AuSgang nament lich noch die Zustimmung des Bundesraths. Doch ist wohl anzu- nchmen. daß auch diese Körperschaft dem einstimmigen Willen hcS Reichstags m einer Frage nachgiebt, bei der keinerlei politische Nebenriicksichtcn niit unterlaufen, sondem die lediglich eine Forde rung der Gerechtigkeit, Menschlichkeit und der guten Sitten ist. Sollte je die Zustimmung des Bundesraths zu dem Reichstaas- bcscklusse ausbleiben, so ist nach den Erklärungen im sächsischen Landtage dafür gesorgt, daß wenigstens in Hachsen die Justizpslege die bektagenswcrthcn ypfer irrthümlicher Richtersprüche entschädigt. Kaum vergeht em Tag. ohne daß von einer neuen Gc- waltmaßregel der russischen Regierung gegen ihre deutschen Unter- thanen in den Ostferprovinzen berichtet wurde. ES scheint, als ob das Zarenthum diese Kronländer um jeden Preis russifiziren wolle. Die feierlichsten Versprechungen früherer russischer Herrscher gelte» Nichts mehr; in die Kirchen-, «schul- und Gci»ci»dcversass>lngen. so ver brieft sie sind, wird rücksichtslos eingegriffen; mit falschen Vorspiege lungen und sogar Betrug werden die Leute auS der evangelische» Kirche heransgelockt: sogar die Untrrstütznng des Nihilismus ver schmähen die Russificirer nicht. Im Allgemeinen sind leider Deutsche leichter zn ent»,itimialisire» als Angehörige anderer Nationalitäten; zudem ist der Posten, aus dem nnscre Brüder in de» ystseeprovinzen stehen, sehr exponirt. Diese liegen geographisch soweit von, Körper der deutschen Nation entfernt, daß dir Hoffnung, sie jemals wieder zugewinnen. also ein greifbares praktisches Interesse an der Wah rung der deutschen Nationalität daselbst, für uns nickt vorliegt. Da« wissen die Russen selbst sehr genau. Seitdem Deutschland Elsaß und Lothringen wiederenrarb und damit aenöthigt ist, an den Vogesen scharfe Wacht zu halte», hat es darauf verzichtet, seine Hände nach den russischen Ostieepcovinzen anSzustreckcn. Deutsch land hat jedoch aus hohen kulturellen Rücksichten dringendes In teresse daran, daß seine StammcSangekörigcn in den Ostseeprovinzen nicht chrer Nationalität beraubt werde». Ein Grund zur Russtfi- zirung liegt nicht vor. Nicht der leiseste Verdacht läßt sich be-?'»»>'>'«'' «'>'»»»>1»,vr»c. gründen, daß die Deutschen in Rußland von dem Zarenreiche los- ^ ^' * " wollten: sie sind von jeher die lovalsten, treuesten Anhänger Ruß- > Unnar. Goldrcnle «ei ,. Otfterr. iftold- >,!>' . >>>r»r ,?»»»«» W ,. Otto- manbanr 12'e»ez-7ttlicn iü' ,. — Slimmunq: fei«. — Wriikr: jsroft. . > Stettin,!». Mär,. 'Uachmiltaaö l UI>r. iGel»idemar«t>. Weizen seit, landä gewesen, der deutsche Adel speziell itellte dem nissi>ch,n Re iche, ner-isi, pr. riveU-Mai il>8,5>i>, »r. Ze>».-Lei. n>?»»ver»»i>cr>, ununterbrochen die vorzüglichsten Beamten und Offiziere. Was ,22-120. »r. «vrii-Ma, vr. tze»,cn,l,,r.cc,ober iMM. Evi wäre Rußland ohne die Dentichen in seiner Civil- und Militärver- j »mierä»»««, loco »r. «v>ii-Moi 12,7». vr. -evirmb» eciobcr »>.->», Lvi>ii»e waltung ? Gelänge eS dem Zarenreiche, das Dentschthnm iu seinen matt, loco :».2a. vr. «vrii-Mai M.ea, vr. a»»i-A»li 27.7a, vr. J»ii- Ostsceprovmzeu zu vertilgen, >0 würde es selbst de» schwersten Nach-! «»nust M,70. Peirokru», ivro vcrsir»», >uo»ce Proc. ?°ro ii,7k>. theil davon tragen. Wir Mieii den DeillscheN daselbst zn, die« «reSIau, 12. MZrz. 'Nachm. >0ir,reldr'»art«u -vir»»« v«. >0N Liter schweren Prüfuiiacn, die über sic hercmgebwchcil sind, mit Muth!^ und Standhastigreit zu bestehen und sich in ihrer nnwandelbareii v--«vrii-Woi i.n.M. vr. -cv«rn>brr.Ociobcr u..,0. Treue gegen das Zarenreich nicht enien Augenblick beirren z» lassen, selbst wenn der Zar ans das llebelste berathen ist. Es werden auch wieder bessere Tage für sie nnbrechen. Rußland wird sich der wertlivollkii Dienste, die ihm seine deulschen llnletthancn von ivlier geleistet haben, schon bei Zeiten wieder ermnem und sich seiner gemeinen Triebe des Neids aui den größeren Wohlstand und die höhere Bil dung der Ostieeproviuzen schäme». Es besteht keine Parallele zwischen den Maßregel» Deutschlands gegen das Polenthum und den Bedrängnissen der Dcntschen durch Rußland. Wir baden uns um unserer nationalen Existenz willen des polnische» Feindes zn erwehre». Riiböl loco vr. März t'<M, vr. NvUl-Mni t',M. tzi»I»»vcrä»vkrt. Wclicr: Noll. «intirrvaiu «Produkte»'. 13. Män. 'Lchlnsj.l Wcuen ver März —. rcr Mai 214. Roaee» ver L!ar, I3i. ver Mai 137. Lokales iiliv sächsisches. Das „Dr. Jonrii" schreibt: Friedrich August hat gestern Vvrmiuaa S.'. Kal. Hoheit der Prinz ' >12 Uhr Leipzig verlassen. Ans dein Bnlinhvr war eine zahlreiche diilmgnirte Gc'ellichas!. ea^ Oll'ircraliiät, die Spitzen der Behörden und Vertreter der Univern- ....... . ^ » - ..Röterschiene». Sc. Kgl. Hoheit der Prnrz veradichiedete sich mit der kein Hehl daraus macht. d«ß ^r Stücke aus unsercm i dt.-r ihm eigenen lieheoswürdigen .Huld, und nahm 'ahlreiihe Leide Herausreißen will, »in ein polnisches Tranmkönigrcich zn er>- richtcn Nichts derart schwebt den deutsche» Uiiteithnnen Rußlands vor. Wir nehmen den pvlngchen Preußen Nichts mit Gewalt, wir entfremde» sie nicht ihrer Sprache. Religion und Nationalität — das Grgenlhcil geschieht in Rußland. Wir wollen freiwillig ver äußerten polniichen Besitz ankomen — in Rußland beschlagnahmt nin» deutsches Eigenthum. Es kann kommen, daß die knr- und licvländischcn Edelleuie. denen die Ruisifikatoren das Leben in ihrer i zn Münster, der alten Hermath durch Dnuigialiruiig »nd Ungerechtigkeiten aller Art! Zirkel, sowie die unerträglich machen, answandern — wir würden diese zähen Na-'' " lnre» gern in Weilvrenßen »nd Polen cinziehen iehen. Einstweilen aber ivnnichcn wir. daß sie die Fahne deutscher Bildung und dcntichen > Wach, Dr. Springer und P Volksthnms männlich Hochhalten und den Russen ein helllcnchteiides waren." Tie Exmatrikcl. welch Beispiel deutscher Treue. Tüchtigkeit und sieghaften Uevcrwindens ficenz dem Uacwr ina, i>iüei>8 i auch uligüiistigster Verlzältnisse geben. Nenrftk Trlrarammk der..Dresdner Nachr." vom 13. März. Berlin. Der Reichstag nahm in zweiter Lesung einstimmig den Gesetzentwnri über dir Entschädigung unichnldig Ver»rtheilier duichweg nach den Konunissionsanlrägen an. Abgeordneter Rmte- lcn «CentlunO sprach hierbei anläßlich der gestern eiilstiiiliing er- iolg'.en Annahrne der ersler, drei Paiullraphen die Erwartung a»s, datz nun auch der Bundes»»,,, znsti,innen werde. Ferner wurde gleich falls i» zweiter Lesimg der kllesetzenNvllli über die Abänderung des Zvlltarifgesetzes lPctroleiimfaßzoN) gegen Stimnien der Rechten und eines Thesis des Centrnms nach den Vorschlägen der Kom mission angenommen, nachdem Schatzsekrelär v. Burkhard erklärt, daß der Entwurf schwerlich aus die Zustimmung der verbündeten Negirrnuac» zu rechne» habe. Bezüglich des von Auvicld u. Ge», eiiiaebrachteu Gesetzentwurfs, betreffs Zulassung des Rechtsweges in Zollstreitsachen, wurde beschlossen, den Vnndesrath zu ersuche», in nächster Session einen Gesetzentwurf vorziilegen, welcher die ichließ- lichc Eiitschcidimg der in Zollsachen aiiftailchende» Rechtsfragen dem Rechtswege oder dem venvaltunasgerichtlichen Verfahren überweist. — Montag: Nachtragsetat, Berufung, Entschädigung unschuldig Vernrtheilter »nd Arbeiterschntzanträge. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berath- nng des Knltusetat beim Elementarschulwesen fort. Abg. Knörckc protcstirte gegen eine van Prof. v. Treitschke in einer Borlesnng ge- lhane Aenßcning, daß die früheren Könige gut daran gcthan hätten, Korporale zu Schulmeistern zu machen, und daß es gut wäre, wenn eS heiile auch noch io gemacht würde. Mithoff. Schcffer und v. Ebner» erdlickten »n den Worten Knörcke's ein Angriff aus die akademische Lehr- ireiheit und wiejen dcnselbeu zurück Stablewski (Pole) wendet sich gegen die Simnltaiischnlcn. Szmula (Centrum) plaidirt für die Anstellung polnisch-sprechender Lehrer in Oberscklesieu. Bei dein Kapitel „Kumt und Wisseuichnst" befürwortet Biesenbach (Centn»») eine größere Berücksichtigung der bildenden Künstler. Der Staat habe das nobile otüeium. gegenüber dem vorhandenen Nothstand helfend einzngrcifcn. Minister v. Gvßler erwieverte, er suche nach Möglichkeit der Nothlage abzuhrffrn, indem er große Kommunen zur künstlerischen Ausschmückung ihrer Rathhäuscr veranlasse und ihnen hierzu Zuschüsse gewähre. Vor Allein könnten die Privat leute Helsen, aber die reisenden Deutschen kansten lieber von Jtalirnem inid Franzosen, als von Deutschen. In dieser Hinsicht sollte unser Patriotismus mehr geschärft werben. Meyer-Arnswalde hielt unter großer Heiterkeit eine Philippika gegen gemalte Skulp turen und wünscht Aufstellung der Statuen Mantenffel's und Wrangehs in der Nationalgalerie. Der Etat wird hierauf bewilligt. Berlin. Am 4. April findet in Franenbura die Consekration Tr. Thiels zum Bischof von Ermeland und Dmvers zum Erzbischof voir Posen-Gnesen statt. — Dem „Hamb. Korr." zickolae über- brinat ein Svezialkourier dem Fürste» BtSmarck ein Dankschreiben des Papstes für die anerkennenden Aeiißernngcn Bismarck gelegent lich des letzten parlamentarischen TinerS. — Die Prinzessin Mbert von Sachsen-Altenburg, die älteste Tochter des Prinzen Friedrich Karl, sieht in Kürze einem sroben Familiencreigniß entgegen. — Leutnant Andersten erwarb für die ostafrikanische Gesellschaft das Sabakigebiet zwischen der Küste mid dem Kilimandscharo. Soldaten des Sultan von Zanzibar schossen aus die Expedition. — Der hiesige Landrichter Masse erhielt eine» längeren Urlaub, uni als Beirath in das jopanesiiche Staatsministerium einzutreten. Paris. Ter heutige Minsterrath genehmigte das am Dienstag den Kämmer» vorzulcgende Budget. Tie Berliner Börse «öffnete im Anschluß an steigende Wien« Notiriingen sehr fest. Für Krcdilaktlrn »nd DiSkontokom- iiiandit bestand lebhafte Kniiflnit bei steigenden Könne», auf dem Rentcnnicilktc waren neue Serben bevorzugt. Für Russe» bestand RealisationSIiist. Deutsche spekulative Bahnen still, mir Mecklen burger belebt »nd steigend, österreichische Bahnen mir wenig ver ändert, Bergwerke schwach infolge von Kündigung des internationa len Schienenkartclls. Später trat eine leichte Abschwächimg ein Spekulative Banken dauernd sehr lebhaft. Im Kassaberkehr waren Bahnen fest. Banken wenig verändert, Bergwerke angebotcn, öster reichische Prioritäten gnt behauptet. Privatdiskont l"/« Proz. Ar « »ki» rI «. l». «Ir«. <kcc»it««-„ Sk»»««»adn 20ft. fto». »«rdcn —. »«lizicr 11». «^»»cc eft.M. «vr»r. N»«»r. <»«l»rrnt, 8«,6». Oiritbardlxil,« —. ri«c,»«, 224,<x>. rce«d»cr Sank —. Fcft. wie». >Z. Mär«. <kre»I« »2/-N. et»,ti>b«»« L>e^a. t.'om»ardc>> I2S,S0. «»rtzwkft». I73M. «arknotru 6>g,7. »»,. Nrcdit 208M. eq«a». ». «Ir«, «chl,». «ntte 81,7«. «»Iriftr l«g.1N. »»iienrr !'7Z2. kta<»«»alm blk>. v,«»,rde» 27». »«. Vriiritltc» —. »»«»irr 38,31. V«ft. »»»revt« —. «,y»«»r cn»««>c» dlii^L. Se»««t. »,,»,»> IS. «Ir«, D,r»i»i. II U»r l« «t». L»»c»II l»l. lITIr, «»fik, »»'/.. A»«Iicner »7>/^ Ii,m»,r»«» «»ft». läric» Orx. Bliimenipendeii feierlich >» Enw'ang. Dr. Frege-Ültztnaniidmi brachte ein Hoch auf den erlauchten Punzen auS. welches beaeisler- ken Wu'derhall nnter den Veriamincllen fand. Eine Militärkapelle Halle Sr. Kal. Hoheit früh eine Morgemnusik am Kgl. Palais ge bracht". — Ter Prinz hat alio seine Studien an der Niiwersiläl beendet und empfing die Exmaliikel. Zn Ehren des TngeS fand »n Kgl. Palais Tale! statt, zn welcher der K>cisl>anpima»» Grat Itnetiie iii:>gnilieu8, Geh. Bergratli Prof. Dr. Professoren, deren Varlcmngen Se. Kal. Hoheit während der beiden Semester besucht halte, die Geh. Rache Dr. Windicheid mid Dr. Roicher, die (tzeb. .Hoirälhe Dr. Stobbe, Dr. Rivatdorenk Dr. Guitzuian» geladen clche Sr. Kgl. Hohcii von Sr. Magni- ncenz dem praetor inaiznilious überreicht worden iit, hat folgenden Wortlaut, den wir hier verdenticht wiedergebe» : „Nachdem Se. Kgl. Höhnt der dnrchlanchiigsU: Prinz Friedrich August, Herzog zn Erichsen, zwei Semester lang lhcoretiiche und praktische National ökonomie, Finanzwisfenichnit, Pandekten, deutsches Privat- und Erbrecht. Eivil- und Strafprozeß und sächs. Recht and Universal- gcschlchte in» Zeitaller der Renaissance bei de» Proiessore» Wilhelm Roicher, Bcuihard Windschcid. Otto Stobbe, Adolf Wach, Anton LPringer und Dr. Paul Grützmaiin gehört, den größten Fleiß und Ausdauer bekundet hat, den Kommilitonen durch Unbescholtenheit und Annehmlichkeit der Sitten ein edles, leuchtendes Beispiel und der ganzen Universität die größte Zierde gewesen ist, scheidet der-- selbe heute aus dieser Stadt und giebt die Gemeinschaft der nkade-» mischen Bürger auf. Wir werden nie aushöreii, uns freudigen und dankbaren Geistes zu erinnern, daß er der Unsere gewesen ist und wir bitten, daß er, ein dankbarer Hörer der Dlina Llator, ihr ei» wohlwollendes Andenken bewahren möge mid daß der allmächtige Gott daS erlauchte und theure Haupt durch viele Jahre gnädig be hüten und schütze» und eine Fülle von Wohllhaten zum Heile des Vaterlandes vereinen möge. Leipzig, den 12. März k886". — Der Bericht der Pelitionsdep. der 1. Kam m e r (Res. Beutler) empfiehlt i» Ueberciiistimiiiiing mit dem Beschlüsse der 2. Kamm« die Petition des Kellners Hofsbauer in Ebcmmtz um Gewährung einer Entschädigung wegen umchuldig erlittener Strafhaft aus sich beruhen zu lassen. — Der von Herrn Oberbürgermeister Dr. Stlibcl erstattete Bericht der Finnnzdcpiitatwii der 1. Kammer über die Kapitel Ministerium des Innern. Kreishaiiptniamiichafteii, Amtshauptmaon- schasten und gewerbliche Zwecke und Anstalten, cnipsiehlt alien:- halben dem Beschluß der 2. Kammer beizutreten. Es bezieht sich dieier Antrag ». A. ans den Ankauf der werlhvollc» bibliogigphifchcii Sammlung deS Herrn Rommerzienratli Klemm, Ban eines Kunst- gewcrbeschnlgebändes in Leipzig und Errichtung einer poigiläiidisrhei'. Knnstgewcrbcschnle in Plauen. — lieber die Dotation an die Schulgemeinden gingen bereits bei dcr Vorberalliiiiig der 2. Kammer die Meinungen stark auseinander. Namentlich gab der von der Regierung vorgc- fchlagene VertheiD.>.liigSmodns nach 2 Psg. von jeder Griiiidstencr- einhcit Anlaß zn Bedenken. Auch bei den Bcrathungen der Fi- nanzdepiitation D. für welche nicht weniger als 10 verschiedciic Vor schläge Vorlagen, kam man nur nach eingehenden Erörterungen zu halbwegs einheitlichen Beschlüssen. Nur von einer Seite, von! Abg. Kubach, wurde aus priiizipiellen Gründen, die derselbe in einem Spezialbericht anstührlich oarlegt, an den, Grnndiätze sestgc- halwn, daß eine Ermäßigung der direkten Steuern nur bei der Grundsteuer und Einkommensteuer und zwar bei beiden Steuern nach gleichen Prozentverhältnissen der Normalsten« einzutreten habe. Da die Dotationsvorlage gegen dieie» durch Gesetz vom 3 Juli 1878 ausgesprochenen Grundsatz verstoße, beantragt Abg. Kirbach. die ganze Dotatioiisvorlaac adzulehnen. Die übrigen Mitglieder der Deputation sind mit der Regierungsvorlage cinveislandc», inso weit die Hälfte der Einnahme an Grinwsteucr jährlich n» die Schul gemeinden nbaelicfcrt werden soll. Jedoch behalten sich die Abgg. Georg«, Bönisch und Starke vor, zu empfehlen, daß d,c Dotation in erster Linie zur Ermäßigung des Schulgeldes, und soweit eine solche nicht «forderlich erscheine, zur Erleichteriiiig der am wenigsten steiierkrastrgen Sclnilanlägepflichtigen verwendet werden möge. Die Abgg. v. Oehlschlägcl und v Eauoiritz hingegen behalten »ch vor, zn befürworten, dap, die Dotation nur zur Abmmdcriiiig der Schul anlagen zu verwende» sei, um dadurch ocm bedrängte» Grundbesitze wie auch den wirthschastlich schwächeren Einkomnieusteiicrvflichligcn jedenfalls eine Erleichterung ziizuwcisrn, daß aber keineswegs durch die Dotation erhöhte Ansprüche an die Mittel der Schulgemeinde vercmlgßt werden dürsten. Dieselben wollen mich cmSgcduickt wissen, daß eS sich nicht um Nebcrwcisinig eines Theils der Grundsteuer an die Schulgemeinden handele, damit ans einer solchen Neberweisiing Gründe snr eine dauernde Mehrbelastung des Grundbesitzes nicht liergeleitrt, auch in den Schnlgemcindcn kein besonderes Interesse für Erbaltiing der Grundsten« hervorgcrusen werde» möchte. Mit Ausnahme des Abg. Kirbach einigten sich also die Mitglieder der Deputation, die Dotation mit 1.454,453 Mt. zu bewilligen. Ten übersichtlichen Majoritälsbericht hat der Vorsitzende der Finanz- drpiilation, Abg. Ulstemann erstattet, während sich die einzelnen Mitglieder Vorbehalte», ihre Stellung zu der Vorlage in der Kammer weiter auszutührcn. — Au» Anregung des Landcsausschiisscö sächsischer Feuerwehren wird heute und morgen hier ei» technisch« F c n e r w e l> r I a g abgehalten. Tic Ziismnmenkuiist der Feuerwehrmänner, Techniker und aller sich für ons moderne Feuerlöschwesen Jnteressirenden ist mit keinerlei Festlichkeiten verbunden, eS gilt vielmebr dieselbe mir ernsteren Studien und Anhörrn von Vorträge» hervorragender Tech niker und unterrichteter Fachleute. Tic Vorträge werden nicht, w»e zss;
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