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Dresdner Nachrichten : 15.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189604156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-15
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1896
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lässigkeit der Protokolle in Zweifel zieht, erwarten wir von ihm »unmebr. daß er — in dessen Händen seit länger als einer Woche die beglanbigten Truckexemplare aller fünf Protokolle sich befinden — klar und bestimmt anaebe, in welchen Punkten ein oder das andere dieser Schriftstücke tendenziös oder unrichtig sei. Hinsicht lich des Protokolls vom 18. Juni ankerte Herr Stöcker, dak darin rin verschärfter Antrag des Hern, v. Levetzow nicht ausgenommen sei: cs sei dies offenbar geschehen, um die Parteileitung i» ein besseres Licht zu stellen und ihn (Stöcker) als Mann ohne christ liche Grundsätze und Gesinnung erscheinen zu lassen. Dleiem un erhörten Vorwurf können wir. fährt die „Eons. Eorr." fort, wieder um nur dadurch begegnen, dak wir daS Protokoll vom 18. Juni veröffentlichen. AuS diesem Protokoll, das, wie Herr Stöcker selbst bestätigt hat. sofort nach der Schling verleien und von allen Theil- nehmern unterschrieben worden, ist ersichtlich, dak die Angabe, „von dem verschärften Anträge des Herrn v. Levetzow stehe in denr Protokolle nichts", unrichtig ist. Was die Aenncrunaen des Herr» HofpcedigerS in Sachen der „Ehebruchsgrschichte" betrifft, w »mb demaegenüber betont werden, das; es Sache des Herrn Stöcker gewesen wäre, an Ort und Stelle bei Verlesung des Proto kolls und bevor er seine Unterschrift bergab, Einwände wegen etwaiger Lücken oder unzutreffender Wiedergabe seiner Aenkernnäen z» »rachen. Schon aus dem Grunde wäre ein solches Vorgehen rür den Herrn Hosprediaer geboten gewesen, weil vorder Verlesung des Protokolls ans die Wichtigkeit der genmren Fixirung der statt- gehnbien Verhandlungen hingewiesen nnd ans diesem Grunde aus- nahmSwelse die Leistung der Unterschrift sämmtlicher Theilnehmer ungeordnet worden war, während sonst nur der Vorsitzende „im Aufträge" zeichnet. Herr Stöcker hat an Ort nnd Stelle keine Einwände gemacht, sondern daS Protokoll durch seine Unterzeich nung als korrekt anerkannt. Nachträgliche Einwunde nnd An zweiflungen sind darum in seder Hinsicht gegenstandslos. Wir bedauern, zu dieser Auseinandersetzung gezwungen zu sei», allein wir sind es der Ehre der Partei schuldig, in diesen Punkten keine Unklarheiten bestehen zu lassen. In demselben Augenblick, in dem sich die deutsch-soziale Resormpartci in Osiiavrück eine Niederlage geholt hat. wie sie in Anbetracht einer monatelaugen durch mehr als hundert Versamm lungen rinteisti'chte» Agitation schwerer kaum gedacht werden kann, begrünt sie in dem Wahlkreise Nnppiii-Tcmpllii, wo der Tod des freisinnigen Abgeordnete» Bohm ebenfalls eine Reirhstagsec'atz- rvuhl erforderlich gemacht hat, dasselbe Manöver von Neuem. Wie die „Staatsbürgerztg." nämlich meldet, soll in Neu-Nuppin eine Persammlung stattsindcn, in der von dem Abg. Zimmermnnii den Wählern der Kandidat der deutsch-sozialen Resormparlei vvrgestellk werden soll. Wir haben bereits früher, schreibt die „Kceuzztg " Intimität mit dem Deutschen Reiche sei mit den Vorstellungen und Empfindungen der ungarischen politischen Welt untrennbar verwoben. Die ungarische Nation stimme, wenn ihr auch vorerst die Freude versagt sei, den erhabenen Waffenbruder und besten F»itad ihres Königs in der ungarischen Hauptstadt feiern zu können, doch aus ganzem Herzen in die verehrungSvollen Grütze ein. die dem kaiserlichen Gaste in Oesterreich zusliraen. Aufsehen erregt eine im Dekeser Comital konstatirte Benach- theilignna des JlSkuS, welche bei der Umschreibung von Grund besitzen erfolgte. Der Fisknö wurde hierbei, wie bisher sestgesleilt worden ist, um mehrere hunderttausend Gulden benachtheiiigt. Es sind viele angesehene Personen komvromitiirr. Arankrcick». Bon den am 1. April fällig gewordenen andert halb Millionen Ordenserbschaktsstener wurden bisher nur 171,500 Frcs. gutwillig bezahlt, die Schuldner der übrigen 1,326,500 Frcs. lassen es auf Verfolgung ankommen. Der in der russische» Arniee dienende Prinz Louis Napoleon wird anlätzllch seiner bevorstehenden Beförderung zum General den Namen Bonaparte annehinen. Aus diesen General Vonapartc setzen die Imperialisten grössere Hoffnungen als anf dessen Bruder Viktor. Wie ,,La France" meldet, hat der Kriegsmlnister Cavaignac eine Kreditvorlage für Herstellung neuen Artillcricmaterials ans- gearbeitet; eS handele sich dabei um Herstellung neuer Schnell- feuerkanonen fast ohne Rückstos;; bei diesen Kanone» werde der erste Schub wie gewöhnlich abgeseuert, während sich die übrigen Schüsse automatisch löste». Tie Kosten der Umgestaltung der Artillerie würden auf 470 Millionen Francs berechnet. Belgien. Bei den Gemeindewahien in Mecheln siegten die Liberalen mit grober Mehrheit. Zum ersten Mal seit 1830 erhält die erzbischöfliche Residenzstadt eine liberale Verwaltung. D Walstaiissall bedeutet eine schwere Niederlage der Regierung. Anlässlich der Gemeindcwahlen in Mecheln fanden schwere Unruhen statt. In einer Schlägerei zwischen Klerikale» und Liberale» wurden 40 Personen verwundet. Die Gendarmerie nahm 70 Verhaftungen vor. Am ausgeglichensten stellt sich sein Können vtellnchr rn der ZLrinzeiigrncht I» Amsterdam" dar, das ein hervorragend hübsches Städtebild giebt. Das Motiv ans Venedig ist nett, mit dem Ton leiser Gleichgiltigkeit, der in dieser Bezeichnung liegt. Auch der Fischmarkt bringt uns trotz trefflicher Eigcnschaiten nicht ülK, theoretische Werthichntzung hinaus. Der nun folgende Schmidt Michelsen ist nicht sehr glücklich vertrete», hat wenigstens neben den Anderen einen schweren Stand. Seine Stmbc» bilder und das Seestück sind trocken in der Farbe, auch ausfallend nüchtern. Nüchternheit aber, die so trefflich durch s Leben leitet, ist in der Kunst das Schlimmste, was Einem begegnen kan» Hier heisst verrückt eigentlich beinahe: ganz famos. Weil besser, ja sehr gut sind seine beiden Fignrenbilder „Lebensalter" nnd „Tn Eile". Hier ist der Künstler anscheinend in seinem Fahrwasser Wir kommen dann zu einem ehemaligen Dresdner Map Fritz etwas flau Am besten Seine „Wiese" ist nicht ohne Feinheit, wenn auch „Küche" nnd „Krautgarten" gefalle», ohne ansznregcn. ist der „Winterabend" geglückt, ein schönes Stimmungsbild. Einen flüchtig geschickten „Fleischerladen" bringt noch M. Liebermann nnd zwei Studien, „Herbstwald" nnd „Marine", Walter Leislitow Der „Herbstwald" ist gut. aber trocken; die „Marine" interessirr durch eigenartig wahres Wasser. Von dem geschickten ,Frn»entöps" von Dora Hitz wäre nur Gutes zu berichten, wenn die Austastung weniger salopp wäre. — Anker dreier Sammclautslellnng von Aauarcllen sind auch noch Oelbildcr neu. Franz Hochmann-: „Landpost", ein flott hingemaites Genrebild, hat leinem Urheber offenbar kein Kopfzerbrechens gekostet. Aber es gelingt ihm darum auch nicht recht, zu fesseln. Auch bei E. Hnbncr's anmnchigen „Eapresischen Mädchen auf dem Dache" geht die künstlerisch Absicht nicht ganz mit der Ausführung auf Unter dem Land er! schnstlichcii ragt Max Nokbach's „Alte Burg an der Isar" druck, ! poetische Auffassung hervor. Damit soll nun das Bild leincs j wcgs in den Himmel gehoben werden, denn es ist überhaupt ! nicht viel da. AVer cs hat gute Seiten trotz des befremdlicher l ersten Eindrucks und der flauen Stellen im Vordergründe. Tie ' soiinenbeschiencne Burg namentlich ist sehr schön cmgcichant. E. England. Die Balfour'schc irische Bodenkreditnovelle, welche v. Eschweger's „Winterabend" ist hübsch, aber etwas matt: ein den gesetzlichen Pachtzins auf Ä'Jahre sestsetzt. mit je fünfjähriger! anderes Winterbilv von L. Heyncmann-Äolsicn: „Januartag" iö Abändernnasmöglichkeit nach Maßgabe der Pcodilktenpreire, die geschickt und gut gemalt. Nicht ganz so angenehm wirkt es u ferner den Pächtern Sicherheit für die aufgewcndeten Meliorations- der Farbe. Bleibt übrig noch ein Genrebild „Dcmaskitt" von OK koste» und Erleichterung des Ankaufs gewährt und von Morlep Dillon als ahänderuiigsbedürftig kcitisirt wurde, ist in erster Les ung im Unterhaus«; angenommen worden. Ein groker sozialer Fortschritt für englische Verhältnisse. Die Londoner „Morning-Post" bespricht heftig die Thatsache, das; die Rücksicht nui,die Empundlichleit des Präsidenten Krüger aiiseinandergesetzt, dak die konservative Partei, die dis zn de» j erforderlich machte, Sir H. Robinsons Angebot an Truppen- absendungcn nach Mntabeielcmd. wo das Lebe» englischer Niitcr- thnnen in Gefahr sei, aiifzuschieben, nnd verlangt nachdrücklich, eine dauernde Vermehrung der englischen Truppen in Südafrika. Der Aufstand in Matabeleland ist nach allen cinlanfenden Depeschen nachgerade allgemein. Tic Eingeborenen greifen ge schickt nnd zuversichtlich alle Sireisabtheiinngen der Engländer an. Jede Abweisung bringt Letzteren namhafte Verluste. Im besten Falle verlausen fünf Wochen, che die ersten ncngcworbencn Ver stärkungen anf dem Schauplatz erscheinen können. Im schlimmsten Falle ist Südafrika von Truppen rnlblötzt, die schnelle Hilfe bringen könnten; daher wird in London in weiteren Kreisen Verstärkung letzten allgemeinen Wahlen ununterbrochen im Besitze des Mandats geioesen und stn Jahre 1803 nur nm 200 Stimmen in der Mino rität geblieben ist, diesmal die besten Aussichten hat. den Wahl- lreis znrückzilgkwinnrn: sie allein kann neben dem Freisinn in Betracht kommen. Was die deutsch-soziale Rcsormpartei, für die im Jahre 1803 noch keine einzige Stimme abgegeben worden ist, hier allein fertig bringen könnte, kann sich lediglich darauf be- «chränken. der konservativen Partei einige hundert Stimmen abzu- lagcn und so den beiden freisinnigen Siegen von Eisenach und Halle-Herford einen dritten mit antisemitischer Hilfe errungenen Triumph hinzuzufügen Dnk diese politischen Erwägunge» bei den Wortführern der deutsch-soziglen Reformpartei irgend welche B achiniig finden könnten, dürfte für ansgeschlvsseii gellen: wasZvir«gesolge der Ehartercd Eompänii, der südafrikanischen Besatzungen verlangt, am lautesten vom Preß- A ngo t" in Scene. Brösel, das recht ansprechend gemacht ist, seiner knallenden Erscheinung »ach aber mehr einem Plakat als einem Staffelcibilde gleicht <> f Im König!. Schauspielhaus«: gehl heute „ Wa l I e » st c i n ' s Tod" in Scene. Anfang halb 7 Uhr. ä- Milthcilung aus dem Bureau des König!. Hvfllieaters. Wegen Heiserkeit des Herrn Perron wird heule anstatt-der Oper „Der Dämon" von Rnbiiistcin das Hnmperdinck'sche Ma'rchemp« „ Hänscl und Gretcl" in Szene gehen. 1' Mit dem heutigen Tage ist die Schauspielkritik in unserem Blatte von Herrn Paul Alexander Wolts, der zugleich am Fruillcton-Ncdcittciir in unser Blatt eintritl, übernommen wocdcn. Herr Wolfs war bisher mehrere Jahre als Knnst-Kttrikec an de. König!. „Leipziger Zeitung" Ihätig nnd Herausgeber der im V.u läge von Konstantin Wils in Leipzig erscheinenden Musik- nutz Litteratnrzcitnng „Tie Redenden Künste". i Im Nesivenzthealer wird die beliebte Operette „Data- Toto" nur noch bis mit Sonnabend gegeben werden. Sonntag geht zum ersten Mal neu einstudirt die Operette „M am > cl« die vö» Trnppcniendnngen nach überhaupt nnd einen Druck ans i Im Gewerbehnnse findet heute Abend das Schluß coneert der Trcnkler'schcn Gewcrbchauskapellc stati. aber hoffen, ist, daß endlich einmal den Wählern die Angcn über!dem Kap eine schärfere Politik ... , , de» Charakter dieser antiicumtischen Machinationen aufgrhcii werden, Transvaal erhofft. Ter Koftnialmlnistcc Ehambcrlain trug in > Tic Vorverlaiifskarten sind nur noch für heute giltig. kein '' " - - - - - - . - Tie ReichStagscrsatzwnbl in Osnabrück-Iburg hat noch «mdgiltiges Resultat gebracht, es kommt vielmehr, wie nach , seiner letzten Erklärung im Parlament dem zunehmenden Drange! ff Kienzl's musikalisches Schauspiel „DcrEvangcliman n"« den der öffentlichen Meinung Rechnung durch die klare Andeutung,: hat vorgestern nach einem Telegramm im Leipziger Stadttheater Ertahrnngen früherer Jahre zu erwarten war. zwilchen dem Welfen o. Scheie und dem nationalliberalen Kandidaten Wamhof zu einer Stichwahl: ob freilich das Ergebnis; dieser das gleiche wie «m Jnhre 1803 sein wird, nämlich der Sieg des Nglionallibercilci!, ilehl sehr in Frcige. Die Aussichten des Welfen, der vor den Nationalliberalen einen Vorsprung von rund 2000 Stimmen hat, und wesentlich günstiger gls vor drei Jahren, wo der Welfe 10,073 und der Nationalliberale nur 300 Stimmen weniger erhalten hatte. Den Ausschlag werde» auch diesmal die 3200 sozialdemokratischen stimmen geben und werden, so wird die behaupten können. An diesem wahrscheinlichen Ausgang der gcbene oder von ihr adoptirlc ninge Kinder nmgebracht har Wahl, schreibt die „Krenzztg ", werden auch die 2000 giiliiciiiitischeii Ui»k,ln„8 D io 0/>i,«oio W^,iiia" tztzliont oino vioi,,,-^ Himmcn nichts zn ändern vermögen, soviel große Worte man daß nicht die Regierung, sondern der Gouverneur der Kapkolonie vorläufig gegen die Sendung von Truppen sei. In Wilungton (Grafschaft Turham) erfolgte Nachts in einem Kohlenbergwerke eine Explosion. Gestern Vomiittag wurde eine Anzahl Leichen an das Tageslicht befördert. Plosion waren in dem Bergwerk 22 Arbeit wurden getödtet und vier lebend ailfgefiindcn. Man besürchlet, daß die übrigen ihr Leben eingrbüßt haben. , , Die Hebamme D»er alias Thomas machte einen Selbstmord- >md da dieselben vcriiiiithlich dem Welsen znsallen ; versuch im Gefängnis; zu Reading. Tie Untersuchung hat ergeben die nativnalsiherale Partei den Wahlkreis knmn,'daß sie binnen Jahresfrist mehr als fünfzig ihr zur Pflege über auch dicSinal wieder im Munde geführt Hai. In dieser Hinsicht bestätigt die Osnabrückcr Wahl nur, was fast alle Wahlen der letzten Zeit bewiesen haben: den Widerspruch zwischen dem Anf- iceten der antisemitischen Wortführer vor der Wahl nnd dem ge ringfügigen Resultat ihrer monatelaugen AgitationSarbeit. Ans der Straße verhaftet nnd i» das Uiiterstichluigsaesäiianiß abgesührt wurde der frühere Verantwortliche Redakteur des Berliner ..Sozialist", Franz Künstler. Man nimmt an, daß die Berhaftung wegen der Märziiiimmec des „Sozialist" erfolgt ist, in der in nicht weniger als sechs Artikeln strafbare Handlungen gesunden waren. war bereits wegen der Nummer vom 18. Januar zu drei Monaten Gefängnis; vcrnrtheilt. Freiherr v. Schräder hatte, wie verlautet, einen Brief an den Kaiser geschlichen, nnmittelbar bevor er sich zn dem Zweikampf l egal«. Nach lctztwilliger Bestimmung ist dieser Brief »ach dem '.ffuscheidcn v. Schräders dem Kaiser zngestellt worden. Das katholische Krankenhaus in Tuche! (Reg.-Bezirk Marien- werdcr), das seit vorigem Jahre unter der Leitung der grauen Dchwcstcrn siebt, ist, wie das „Dcstpr. Voltsbl." mitthcilt. polizei lich geschlossen worden. In der Matthiasstraße in Breslau wurden vier Personen, eine Mutter mit drei Kindern, i» einer verschlossene» Wohnung anscheinend vergiftet c»ifges»»de». Ter Tod muß schon vor etwa 10 Tagen cingctrctc» sein. Der englische Dampfer „KingSlch",. mit Ladung für eine Tniigcrsabrik in Rendsburg unterwegs, ist im Knster-Wilhelm- Kaiinl ans Grund gcrathcn. Große Dimensionen nimmt in Hamburg eine Skandalaffaire an. welche in der nur vom feineren Publikum besuchten Gertig- irhen Badeanstalt anf den Großen Bleichen spielt. Bisher wurden zwei Wärterinnen nnd nenn Besucherinnen der Anstalt verhaftet. Sie werden des Verbrechens aus 8 218 des Strafgesetzbuches be schuldigt. Weitere Verhaftungen flehe» bevor. Ter Anstalisbesitzer ist der Lotterickolteklciir Julius Gectig. ein mchrsachcr Millionär. Oesterreich. Der Jiingczechcnführer Tr. Herold erklärte in einer Prager Wäblecver>nmmlnng, Gras Badcni bereite eine Lös ung der böhmischen Frage vor. Die Zurückhaltung der Jung- rzechen gegenüber der Regierung fei nur ein scheinbares Ausgcben der Opposition, daraus berechnet, rm gegebene» Augenblicke um so sicherer einen Ausfall machen zu können. Im vorigen Jahre hätten > ihn autonomistisch gesinnte Politiker aus -Deutschland (es handelt ! sich anscheinend um großdeiitsche Antisemiten) aiifgesnchl. die ihm f die Unterstützung des CzcchenvolkeS im Kampfe nm die fvdcra Oinfflaiid. T «e „Nöwoie Monnrchcn-Znsammcnkilnft eine glänzende Ausnahme gefunden. Das Werk geht morgen in« der hiesigen Königs Hosopcr zum ersten Male in Scene. v Zu denr bereits erwähnten Tairtiömc - Prozeß zwischen. . den Erben Richard Wagner's und dem Hoftheatcr zn Weimar wird! Wahrend der Ex- i berichtet: Im Jahre 1877 verlangie der damalige Intendant Herr Arbeiter beschäftigt. Acht j v. Loön das Aufführungsrecht des Ringes des Nibelungen: dcis Meister genehmigte die Aufführung in einem Privatbriefc an! j v. Loöu in der Erwartung, das; bei Vertragsfcststelluiia auch cincj «bescheidene TantiEeuhonorirung der früheren Werke, deren Ans-! Die Untersilchnng hat ergeben, f fühcnngsrccht seinerzeit mit den bctr. Partituren für eine sehr qc ! ringe Quote erworben wurde, fcstgestellt werde. Herr v. Lo>-n hat j das in einem vorliegenden Briefe vom Jahre 1878 zugesagt und« remsa" schließt eine Bcsprechiiiig der f ließ „Rheingold" und „Walküre" auffnhrcii. Nachdem Herr ! . „ ft in Benedig mit folgenden Bemerkungen: v Loön trotz einer Mahnung von Bahceuth aus dem Jahre 1880 „Wenn man sich erinnert, daß der jetzige Chef des italienischen j die Angelegenheit in der Schwebe ließ, war ein Vertreter und Ver nier ein enlschiedener Befürworter guter Beziehnngeim tranensmaim der Wagncr'schen Erben nach dem Tode dcS Meisters . , ien, Frankreich und Rußland war, und wenn man die i in Weimar, nm die Ordnung der Sache zu betreiben. Ec echicil Anwesenheit des deutschen Reichskanzlers in Paris in Betracht! zwar die bündigsten Becsprecynngcn. sie blieben aber widcrhoiter zieht, muß man erwarten, daß die Zusammenkunft in Venedig wohlthätige Folgen für den europäischen Frieden haben wird." AuS Kiew wird gemeldet, daß die Aufhebung der Festung Kiew nnd ihre Umgestaltung in ein FcstiingSdcpot beschlossen sei nnd in allernächster Zeit bevorstche. Von den gegenwärtigen Fest ungswerken soll nur das Lvssogorski-F-ort erhalten bleiben. Die Jestiingsartillerie wird nach Kowno verlegt. <yricckienla»d. In den Olhmpiichen Spielen siegte beim Veloripcdsghren über 12 Stunden der Wiener Schmält. Amerika. Wie der „Times" vvn Ottawa gcmclvet wird, hat das kanadische Hans der Genieinen 75 Stunden la»g ununter brochen getagt. Diese merkwürdige Sitzung begann vorige Woche ! Moniag Nachmittags um 3 Uhr und dauerte bis Donnerstag ! Abend 0 Uhr. Die Art »nd Weise, wie die dem Hause vorliegende ! Muiiitova Tchulvorlage durchgedrnckt werden sollte, gab Anlaß zu i einer hartnäckigen Obstruktion Es wurden Gegenstände in die ! Debatte gezogen, die gar nichts mit der Vorlage zn thnn hatten. Tie Zeit wurde mit Hinweiie» anf die Angelegenheiten anderer j Kolonien und mit dem Verlesen langer Zeitungsartikel über das Schulwesen in England ausgesullt. Zuletzt verlas gar ein Mit ! Erinnerungen ungeachtet ohne Folgen. Nachdem auch unter d^m Nachfolger des Herrn v. Loön die Angelegenheit nicht geordnet! werden konnte, ist die Vertretung der Wggncr'schcn Erben nach! 17 Jahren klagend vorgegangen. In Weimar haben bis heute- 8 Aufführungen von „Rheingold" nnd 18 Aufführungen der „Walküre" slattgesiinden: einen materiellen Erfolg kann die Klages nicht haben, da die Weimarer Hofbühnc den Emwand der Vcr-j jährnng erhoben hat und nur zwei Ausführungen der „Walküre"« nicht in die VersähliingSfrisi fallen: scstgcsteüt soll indes; werden.! daß die Hofbühne das Aufführungsrecht des Ringes nicht besitzt.! Gänzlich unwahr ist, wie der „B. C." weiter mittlicilt, die Bemerkung von Differenzen mit der Hofbühnc Dresd cn , alle diesbezüglichen Verhältnisse sind geordnet. 's Miß Edith Pennn, eine begabte frühere Schülerin des Dresdner Konservatoriums ans den Klassen Professor Rappoidi und Uso Scrsert, ist im letzten Winter in mehreren Städten der Vereinigten «Staaten mit Erfolg öffenrlich ausgetreten und ha: einen ehrenvollen »nd lehr vorlheiihasten Ruf als Lehrerin inr Violin- !in- nnd Klavieripicl nach Prineetown (Ncu-Jersep) e V Dien erschienen: „F ü ns Jahre M u s i t" A80t « rhalten. bis li-i'iD glied einige Kapirel aus der Bibel und erging sich in Betrachtungen s Kritiken von Eduard Hanslick. (Berlin, Allgemeiner Verein darüber. Diese Handlungsweise rief vielfache Entrnstniig hervor und der Premierminister Sic Charles Tnppcr drohte im Falle der« Wiederholung mit Einführung des im kanadischen Parlamente! bisher noch nnbekannlen Antrages auf „Schluß der Debatte". Dem spanischen Verireter in Washington ilt am 8. d. M. eine vom 4. April dalirte Note des Staatssekretärs Olnc» zngegangen, welche im freundschaftlichen Tone Reformen für Enba anregt nnd. falls die Reformen als »»genügend betrachtet würden, amerikanische , . , für > Liltcrakur.) Seinem vor Jahresfrist erschienenen interessante» zwei «bändigen Werke „Aus meinem Leben" hat Hanslick, der Neslor unter den hervorragenden Musikschriststellern nnd Kritikern der Gegenwart, soeben unter dem Tuet „Fünf Jahre Musil" ein »cncS Buch folgen lassen, das die Beachtung und Weuhschätzimg aller Freunde der Musik nnd Mnsiklitteratur in hohem Grade ver dient. Alle irgendwie bedeutenden Erscheinungen, die auf mnsila liichem Gebiete während der letzten fünf Jahre hcrvorgetretcn sind, Unterstützung zur „Beruhigung" der Eubaner in Aussicht stellt. ! unterwirft Hanslick hier in geistvoller Weise nnd in vollendeter ichrift- Asrikii. Die südasrikaniichc Gesellschaft theilte mit. Vorposten «stellcrischer Form einer sachlich scharfen kritischen Würdigung, sodaß aus Gwelo bemerkten am 10. d.M. eine große Explosion indem Eagle der Leier damit ein interessantes, abgeschlossenes Bild der ' Neef Store, in welchem der Geschäftsführer Dynamit zurückarlasten musikalischen Bewegung der ,üngsten Vergangenheit erhält. -c:..- g„s Gebiete der Oper wie der Cvncert- nnd " jagte Herold, die föderative Umgestaltuna ONiltelciiropas sei nur eine Frage der Zeit. Das „Frcnidcnblatt" weist anf den jubelnden Empfang des deutschen Kasters in Italien hin und sagt: „Jede neue Festigung des Dreibundes wird in Oesterreich-Ungarn als eine stetige Kräftigung nnd als eine der wichtigsten Ausgaben betrachtet nnd mit großer, ansrichliger Befriedigung begrüßt. Die Allianz der drei Reiche ist eine Defensipallüinz, darum ist sie anch so populär bei den betreffenden Völkern und darum ist anch die Fvrtdnner ft gesichert. Die Anwesenheit des deutschen Reichskanzlers Fürsten zu Hohenlohe in Wien trage dazu bei, den Eindruck der Zn- inmmenknnst beider Monarchen zu stärken." Die „Presse" sagt: „Ter Inhalt der Begegnung ist ein offenkundiger und klarer, es ist der Friede, dem der ganze Welttheil die Segnungen ruhiger Knlturarbett, sowie des wirthschaftlichcn und geistigen Austchwnngcs verdankt." Das „Neue Wiener Tagblatr" führt ans: „Der Aufenthalt des deurschen Kaisers in Italien und Oesterreich be kündet, daß der große Friedensbund immer mehr nn imponircndcr Festigung zuniimnt." Ein dcntsch-vslrrreichischer Handwerkcrkongrrß hat Sonntag in Anwesenheit des Bürgermeisters Dr. Nochowanski und dcS Präsi deuten der schlesischen Handelstämmer, kaiserlichen Rathes Dorasil. im Jestsgale des katholische» GesellenvcrcinshanseS in Troppan begonnen. Bei demselben sind 20 gewerbliche Verbände mit 800 Gciioffcmchastcn verlicic». Ungar». Mit Rücksicht ans die MillettiiiumsauSstcllnng nnlerbleiben bener die großen Herbstnmnöver. Sämmtliche Bndapester Blätter begrüßen mit wannen Wvcten den In Wien eit,getroffene» denlschen Kaiser »nd erblicken in der Zusammenkunft der beiden, den oiedanken des Friedens repräsen- iirrnden Monarchen ein verheißungsvolles, politisches Ercianiß, Der „Pcsrcr Llono" sagt: Tic immer vvn Neuem ,n Tög^ tftftßdt hatte. Die Erploswn wird folgendermaßen erklärt. Ein Farmer hätte, bevor er seine Besitzung verließ, Zeit gesnndcii, an verschie denen Plätzen eine große Menge Dhnamitpgtronen niederznlcaen. die, während die Matabcle plünderten, explodirten und über 100 Personen tödtcten. Der Administrator von Matabeleland Earl Gren iwhm Gonpenieurs von Kapland Sir H. stlol' ihm von Natal 300 Mann des 7. Hnsaren-RegimentS und 150! Mann berittener Jiisanlerie zur Hilfe zu senden. Weitere 100 Mann berittener Infanterie sind bereits von Kapstadt abgegangcn.! besseren Sowohl wie der iLvneect nnd Kammermnsil und des Virtnoscnlhnins hat jede hervorragende Erscheinung eine eingehende kritische Besprechung gesunden. Der letzte Ab,chnitt des cmpfchlenswerthen Werkes ist den« Andenken großer Komponisten gewidmet. Der Leser erhält hier mit einem fesselnden LebciiSabriß Verstorbenen gleichzeitig eine wchlichc Darstellung .... , . das ^ des Verstorbenen gleichzeitig eine laciiocyc Darstemmg icines Ustiiche Umgestaltung Oesterreichs' znaesagt hätten. Schließlich I Anerbieten des Gonberneurs von Kapland Sir H. stlobinson an.! Wirkens und Schaffens. Das neue Buch wird nicht verfehle« ...—- „—.... k., —i >7 den gleichen lebhaften Anklang zn finden, wie die bisher helannl gewordenen Werke Hanslick's. r In München ist am Sonntag der Komponist A lexandcr ^ ^ .Ritter gestorben. Er war zwar schon seit einiger Zeit leideno, ftttllst und Wlsstllschgst. ! doch ließ sich ein ft rasches Ende nicht vorailssehcn. Seine Frau ff Im Sachs. Kunst verein ist zur Zeit eine kleine, aber I Franziska, cmc Nichte Richard Wagner's. die als Vertreterin des gute Agilkircllciusstcllung beieinander. Die Vorläufer haben wir i idealen Stiles ini -L-chaiispiel sich einen Kamen gemacht hat. in schon besprochen: unter den Ergänzungen steht abermals L. Teil UW'»'letzten Sommer lm^ode voraiigegnngcn Riktcl war t81o mann mit vbcnnn. Drei neue Sachen sind von ihm da. ein Z'H PeteivdiNg gedoreii, verlcbteahcc seine >'ilgr»diii Dresden eigenartiges Stück Nal»rstimn»»ig: die rothcn Wolken, ein ans-!-Vl?r.httnchte er das. Ghiiinasinin gemenochastlich mit, Hans gezeichnet cinsach und wahr geschildertes blaues Interieur, und ein j ^ Bülviv, mit dem er sein ganzes Leben lang in inniger Freund Bauernhaus mit ganz prächtigem, durch Blätter fallendem Sonnen- >ch?st pcrbiindcil war, den fniisziger Jahren wirkte er als licht. Alles, besonders das letzte, zeigt D iviedcr als einen bc- VioliniPicler »m Weimarer Orchcsler unter Liszt, wätcr war e; ruienen Meisier des Aguarclls. Franz Skacbina reiht sich ihm Ewirerlmelsttt'm.Stettin, dann wandte er sich ganz der Komvv- würdig an. Es wollte eine Zeit lang scheinen, als hätte sich die ser hochbegabte Künstler ganz variscrstchcn Einflüssen ergeben. Jn- nel»»gen, das erworbene Fremde innerlich sich seine Bilder als Werke gebe», bei denen zwischen ist cs ihm verarbeite». >o daß. .. geschickteste Natnrbehcttschuiig mit solider Festigkeit Hand in Hand geht. Am besten zeigt das vielleicht der „Gerdergraben". nnd die mit sicherer Hand gezeichnete französische Bäuerin. Herbstland schaff und Landschaftsttiidie haben gleichfalls viel Feines. DurchanS anders in Art und Weise ist der Stiidieiikops. An dem schönen Jrnnenlopf ist das besiedle Bclenchtuiigsprobleni. zusammenwirken- oes Tages und Lampenlicht, eröriert. Er ist in seiner malerisch perschwinimciideii Art doch vorzüglich gezeichnet, nnd auch nach der Seite der Farbe bin sehr reizvoll. Vom Lampenlicht ist zu wenig, ^ . .... gegeben. ES wirkt k>r»»i mehr wie eine durchscheinende Stelle a'"„Halft Hans Herrnmnn bicibt bin,er den Genannten, nicht zurück, sein Bliimenmarkt in Amsterdam ist rin allerliebstes kleines Werk. Ein anderes, das denselben Gegenstand zm» Vor- wnts nimmt, ist ernster in der Stimmung nnd ganz impressionistisch. sition zu. Mit Ritter ist wieder einer dcr hedcutciidsten Mittümpser für das von N. Wagner n»d Liszt vertretene Kunslidcal dahin geaangc». Bon seine» Opern gelangte vor einigen Jahren „Ter faule Hans" i» der Dresdner König!.Hosopcr zur Ausführung.' 4 Wenn es der vauptzwect eine» Tamilienl'Iattes >il, zuaieick Ilnicrliail, ung »nd Belehrung zu gewähren, und dabei eine möglichii große Bietzen,,,, keit zu entsalten, so durste kan»! ein anderes -er derzeitigen litterarisclien Unternehmen dielen Zwcct io vdMominen erreiche», wie die so besiedle» »nd weit verbreiteten .Illusionen Oklavheste von Ueber ^ a n d und Meer " tLlnttgart, Deutsche Berlags Anstalt). Zm» Beiveiie dessen brau chen wir nur einen Blict ans das soeben nuSgegebene, den Llblns; des zweite» Bandes des laufenden Jahrganges bildende Hest n z» werfe». Da sinden ivir ». a. zwei größere Romane, „Die Achenbacher" von A. u. Persall »>»d „Kaslengelsl" von l5. Lchrbder »nd die Heine OiovcUe „vine eine büchst anziebendc nslronomiiche Blau chnl" von Leo Brenner, dein Direktor der Manora LlernwaNe, eine gleich bübschc Skizze „Botanische Slreiiziige ! >« o Dämmer re. Da' Ziiinncr" von Dr. Udo Heftes (Preis t Mark, der 6 M.) ein uiigcnieni reicher. Habei ist der künstlerische Schmuck de game eteganl in Leinwand gebundene Band )ir. 1«»1. Sette ». ^ Mitirvoch. 15.21pr il 18»S
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