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Errichtung tiurr veutschcu Buloiiinlgcsellschast .iiim Ziucckc -cs Eruicrbs -er PSauiiiiige«, -es Mi-tlsiullttnclMiis u»d -es laiid-clilics -er englische» lirnin E. E. Fnrsaijlli im Lismarch-Ärchipei. Die Grrickituntz der Gesellsckioft erfolgt spätestens am; 3l. Dezemver 1909. Sie wird von der Unterzeichneten Bismarck- Archipcl-Gesellschaft in. b. H. vorbereitet und soll mit deren Ein verständnis die Firnur 'Bismarck-Archipel-Gesellschast führen. Tos Grnndkavital beträgt 20»»M> .«. eingeteilt i» 2M) Anteile zu 1000.« Hiervon gelangen t 000 000.« zur össcnttichen Zeichnung; die übrigen 1000000 ^« sind bereits gezeichnet. Der Sitz der Gesellschaft ist Berlin. Zeichnnnaeil sind an die nnterzeichnete BiSmarck-Archipel- Geiellichast m. b. H.. Berlin VV. 35. Jloltwellslraße 3, oder an die im nachfolgende» Verzeichnis der EinzuhlungSstelle» mit einem * versehenen Banken zu richten. Gi»zalil»ngen und ttebcrtvcisnnaen aut das Konto der Bismarck-Archipel Gesellschaft m. b. H. bei der Deutschen Bank. Depositcnkasse Berlin IV. 0, oder aus das Postscheckkonto der Bismarck-Archipet-Gcsellschast in. b. H. Berlin Nr. 660l. Außerhalb Berlins haben wir bei folgenden Banken Konten eingerichtet, ans die jnr Rechnung der Bismarck-ArchipeUGeielllchast in. b. 5). Einzahlungen geleistet werden können; Aachen; 'Verglich Märkische Bank; Barme» ; Barmer Bank-Verein Hinsberg, Fiichcr -V Comp.; Bremens Deutsche Rationalbank; Breslau; Breslauer Diseonto-Bank; Chemnitz; Cbemniher Bank-Verein: Crcseld- Bergisch Märkische Bairk. Dortmunds "Dortmunder Bank-Verein; Dresden: Dresdner Bankverein; Elberfeld; Bergisch Märkische Bank; Esseii-Rnhr: Essener Credit-Anstalt; Hamburg; Deutsche Bank Filiale Hamburg: Hannovers "Hannoversche Bank; Karls ruhe i. B-: lsiheinüche Crcditbank; Köln a. Rh.; Bergisch Märkische Bank; Königsberg i. Pr; Norddeutsche Creditanstalt; Lübeck» Eonimerz-Bank in Lübeck. Magdeburg: Magdeburger Privat- Bank: Mannheim: Rheinische Ercditbank. äNiithansen »Elsaß». "Bank von Elsaß und Lothringen , München; Bäuerische Bank für Handel und Industrie: Strahlung i. E.; Rheinische Ereditbank Stuttgart: Württembergischc Vcreinsbank. 'Allaciiicincs. Ter Bisinarck-Archipel, zum alten Schutz gebiet von Deulsch-Nen-Gninea gehörig, umfaßt 62177 glcmLand- släche und liegt günstig für de» Verkehr zwischen Australien und Asien. Er zählr zu den besten Teilen des deutschen Kolonial besitzes, ist frei von orkanartigen Stürmen oTaisnncu) und weis! über das ganze Jahr verteilte 'Niederschläge auf. Die Eingeborenen (Melanesier) sind gut zur Arbeit erziehbar; schon setzt weide» auf den Pflanzungen der Europäer im Bismarck-Archipel «MO ein- gl'borenc Arbeiter beschäftigt Die Verkehrsvcrhältnisse find zweck mäßig ausgebildet: die Kolonie wird durch mehrere Llohddcnnpfcr mit der Außenwelt verbunden; außerdem hat der Norddeutsche Llohd im Archipel selbst einen Jnseldienft mit drei Dampfern ein gerichtet. Das Hanptanssnhrprvdnkt des Gebietes ist die für die Lelsabrrkation außerordentlich wichtige Kopra, der getrocknete Kern der Kokosnuß, die auf dem Weltmarkt einen Stapclartikcl ersten Ranges bildet. Daneben gewinnt die Ansfrihr von Kaut schuk an Bedeutung. Pflanzungen werden im Bismarck-Archipel schon seit zwanzig Jahren angelegt; am 1. Januar l!)08 waren bereits 11 987 Im mit Kokospalmen. Kautschuk, Kakao. Kaffee, Sisalagavc» u. a. m. bepflanzt. Das srnchrbare Land eignet sich für alle tropischen Kulturen, auch für edle Tabalsorten und für Baumwolle. Das Haus G. E. Forsanttz ist die bedeutendste in Privat besitz befindliche Firma des Bismarck-Archipels, eine der bedeu tendsten Firmen in der Südsee überhaupt. Die.Hauptinhaberin will sich wegen Alters und Kränllichkeit znrückziehen. Englische und nnstralische Konsortien haben sich verschiedentlich um die Er werbung der Firma bemüht, und da die Inhaber englischer Her kunft sind, so liegt die Möglichkeit nahe, daß dieses Unternehmen in englische Hände übergeht. Damit würde dem deutschen Unter nehmungsgeist nicht nur ein glänzendes Geschäft entgehen, sondern es winde auch in dem großen, sich über den ganzen Archipel ver teilenden Landbesitz der Firma englische» Unternehmungen ein weites Tätigkeitsfeld eröffnet werde». Dem rein deutschen Cha rakter des Schutzgebietes würde dadurch trotz aller Vorsorge des Gouvernements 'Abbruch getan weiden, ja, das englisch-australische Kapital würde bald das Uebergewicht erlangen. Wir haben den ganzen Forsahthschcn Besitz durch Ovlionsvertrag deutschen Unter nehmungen gesichert. Das Geschäft ist im Jahre 1883 von Thomas Farrel be gründet worden. Tie jetzige langjährige Hauptbcsitzeri» Frau E. E. K olbc verw. F o r s a h t h hat das Geichäst aus kleinen Ansängen zu so glänzender Entwicklung geführt, daß sie wegen ihrer Umsicht und geschästlichen Tüchtigkeit weithin in größtem Ansehen steht und unter dem Beinamen ..Königin der Südsee" („Queen Emma") bekannt geworden ist. Daß sie, die beste Kennerin aller Verhältnisse der Kolonie, die Ucberschüsfe des rasch emporblühendc» Handelsgeschäftes zur Anlage eines Plantagcn- Großbelriebes verwendete, beweist, welches Vertrauen die Pflan- znngSwirtschast im Bismarck-Archipel verdient. Ter Betrieb der Unternehmung ist in vollem Gange, alle er forderlichen Arbeitskräfte sind vorhanden, ebenso ein Stamm von alten, bewährten Beamten, dcien Verbleiben in unseren Diensten kontraktlich gesichert ist. Urbcrnatzmebreis und Kapitalbeschaffung. Ter Kauf preis für das Unternehmen der Firma E. E- Forlahth beträgt 276ä000 .«, einschließlich einer Vergütung von 100000 .« für die Option; weitere 35 000 .« werden als Gebübrenreserve und für Unvorhergesehenes eingestellt. Hierzu kommen die durch d e Gründung der Gesellschaft und deren Vorbereitung erwachsenen Unkosten in Höhe von 280 000 sowie eine Belohnung für die, Gründer in Höhe von 120000 .«. für de sie Anteile übernehme».! Der gesamte Ucbernahmepreis beträgt hiernach 3200000 .« Besonders zu übeinehmen und festzustellen sind Warenbestände.; sichere Außenstände, laufende Arbeiterkontrakte für etwa 1200; Arbeiter und die seit 1. März 1908 angelegten Ncnkultttrcn. Der! Wert dieser besonders zu übernehmenden Gegenstände wird, nach Abzug der Lohnguthaben der zu übernehmenden Arbeiter, aus s höchstens 272000 .« geschätzt, die dem Betriebskapital zu ent-j »ehinen sind. Das Betriebskapital wird auf 800 000.« bemessen, so daß ein Kapital von insgesamt 1000 Ml .« erforderlich ist. Von vielem Gesamtkapital werde» 2000000 .« durch das Grundkapital der Gesellschaft gedeckt, und zwar durch Ausgabe von ! 200«» Anteilen zu je 1000 .«. Ans die Anteile sind bei der Zeich- ^ nung 257» und der Anteilitenwel. bei Errichtung des GesellschasiS- vertrages die restlichen 75'7 einzuzahlcn. Die übrigen 2000000 .« werden als Hhpothek eingetragen, die durch Ausgabe von hvvolhctarisch sicher gestellten Obligationen abzulvien ist. und zwar zur Hälfte bis zum I. Oktober 1910, zur. anderen Hälfte bis znm l. Juni 1913. Die Obligationen werden mit 0 h. verzins! und vom Jahre 1920 ab zu 103 im Wege der Auslosung getilgt. Den Zeichnern der Anteile wird das Vorzugsrecht ans den Be- i zug der Obligationen eingeräumt. Gesellschafter, die gleichviel Anteile und Obligationen übernehmen, erzielen dadurch eine Hhpo- thekariich gcnchene Verzinsung ihrer Gesamrbetcilignng mit 3 , Damit die GefcUickafter neben jedem Anteil eine Obligation er-! werben können, crfotgr die Zuteilung der Obligationen erst, nachdem) sämtliche Anteile begeben find. Fcsntclluna der.zu nbcrncl,inenden TLcrte. Der Wert des GeichäslS der Firma E. E. Foriantk ist an Ort und Stelle von unseren Vertrauensleute» an der Hand der Bücher und Bestände eingchend geprüft wvrdcn. Das Ergebnis dieser Prüfung ist in der nachfolgenden Erösfnnngsbitanz milgeleilt: I lklivs. -V. Pflanzungen. CAiicr der Beil, .»de am 1. März 1 909.) 129 800 Kokospalmen, 9- -20 Jahre, im .« .« .« Dnrclpchnitt 12 Jnlire alt. zu 10— ! 298 M) 6 'BO Kocospaime», 8 Jahre alt, zu 9— 58500 6,M» . >» — l8»'»00 27 0»»»» 6 i89o00 58 000 „ .. .. 6— .31800»0 43 5» >0 1 5--- 217 MO lOOlll' .. . 78 M» 32»»0»> !»6» 0»» 11 000 „ 1 „ „ (s. n. Nenknltnren! 2 333 0»X> 1. 333300 Kokospalmen ---- ca. 3000 ba .« 97 da Kautschnkpftanzung, 5 I. alt, zu 700—67 900 35 „ „ 4 „ ., 600-21000 209 .. . 2 350---73150 44 .. „ I Jahr 0. ». Neukulkuri 162050 2. 385 ba (größtenteils d'wus ela-tica. der Rest Hevea 0 3. Neukultwe» seit I. Mürz 1908 60000 4. Gebäude und Anlagen aus den Pflanzungen, lt. Denkschrift.« 182 700. eingesetzt mit 5. Lebendes und totes Inventar. Maschinen .... 150 000 40 000 j u. Handelsgeschäft. (Gesamtwert verechncl in sünfiacher Höhe des Reingewnines.) 6. s) Handelsstalionen »Hauptsiationen in Herberts- Höhe und Simpfonhafen. 20 Stationen i» allen Teilen des Archipels). Gebäude und Anlage», lt. Denkschrift 161 6M-«, eingesetzt mit.« 110000 b) Handelsgeschäft an sich . . . . . „ 69Q0Q0 7. Schiffe und Boote . . 600000 I000O Seite 3585 050. Uebertrag 3585 059 c Unbebaute Ländereien. 8. 25 MO da, im Werte von 5-« bis 500.«. im Durch schnitt 20 .« 500 009 I). Betriebsmittel. 9. Warenvorräte 2ÖO000 10. Sichere Anßeniiände 6000 » 11. Lnniende Arbciicrtontratle für etwa 1200 Arbeiter . 60 0(»o 12. Barlapital . . 528 Qoo .« 4 931 ».»3' II. I'N-xkIVl». 1. Grundkapital, 20»X) Anteile zu 1000 .« 2»»<»»»M» 2. Hhvvlhek (Obligationen) 2 0000»«» 3. Lvhngnlhabe» der iivernommenen Kontraltarbeiter . 1»)8«>«» l. Reicrvckonto . . 825»»3> .« 4 933»»'« » Bemerkungen; Außer den Lokngutbaben der 'Arbeiter »Position 3 der Passiva) werden keine Passive»» übernommen. Die Lohnguchaben sind von der Firma E. E. Forsanth o» den Käufer zu bezahle». Die Berechnung der Werte der Kokospalmen i»t aus lang jährige Erfahrung, die bei der Kotospnlmenknl!ur in der Südsee vortiegt. gcaründcl. Bei den Kanlschukkutruren habe» wir uns nach de» Erfahrungen in andere» Betrieben und in älteren Kaui- schnkländcrn gerichtet. Tie Geieüschafr übernimnrt das Handclsgeschäst und den Grundbesitz der Firma E. E- Forsanth mit Wirkung vom, l. Januar 1910. Tie Aknvpoiien unter 3. 9. 10 und 11 sind erst bei derUeber- nakine des Forsanibichen Geschäfts genau seftzuftcllen. Wahrschein- lich werden diese Posten niedriger sein als angegeben; um soviel wird sich das bare Betiiebskapital »Posten 12) erhoben. Ebenso ist der Passivposten unter 3 bei der Ucbernahme sestznstelle». Das Reiervekonto ist ein Gegenpoftcn für die eingestellten 5,O»»0<) «. für unbebaute Ländeteie» »Nr. 8 der Aktiva» und für die 690Ml .« für das Handelsgeschäft (Nr. 6b der '2lktiva», mit Rücksicht darauf, daß unbebaute Ländereien bis zur Realisierung totes Kapital darileUe». und ferner mit Rücksicht daraus, daß der We,l eines .HandelSgeichäftes von den Erträgnissen abhängig ist. Durch die Einstellung der Reieive ist man in der Lage, den Wert der beiden Aktivposten 6d und 8 um reichlich zwei Drittel herab- zusctzen oder die eine oder die andere Position ganz zu streichen. Rentabilität der Gesellschaft. Ter von unseren Ver trauensleuten aus den Geschäftsbücher» sestgestellte Reingewinn der Firma E. E. Forsanth betrug 1904; 178444,33 1905: 199 216,75 .«: 1906; 204263,98 .«; 1907. 219 609,80 Diese Zahlen beweisen, daß ein Kapital von 1000000 auS den lleber- fchüsscn des Unternehmens mit 5 K verzinst werden kann. Dabei ist zu betonen, daß erst der kleinere Teil der blühenden Pflanzungen im 'Vollertrage steht, daß sich also die Erträgnisse aus den Kulturen und dementsprechend auch die Reingewinne deS Unternehmens mit jedem Jahre höher stellen müssen. Wie groß die Aussichten von Unternehmungen sind, die aus ähnlicher Grundlage beruhen, zeigt da? Beispiel zweier großer deutschen Unternehmungen in der Südsee, der Deutschen Handels und Plantagengesell»chast der Südseeinieln und der Jaluitgesell- schait. denen die ans der Firma E. E. Forsayth hcrvorgehende Gesellschaft an die Seite gestellt werden kann. Diese beiden Ge sellschaften haben seit einer Reihe von Jahren hohe Dividenden (im letzten Jahre 24 und 26 A) verteilt, nämlich die Deutsche Handels- und PtantagengeiLllschast 1903: 12 ^, 1904: 12 U. 1905; 12 IM'.: 20 A. 1907; 16 °ö. 1908 ; 24 : die Jaluitgescllichait 1903: 15 1901; 15 k. 1905; 15 A, 1906 ; 20 1907:2»)".,. 1908 : 26)'«. Eine anssührliche, mit Bildern und Karte» ausge stattete Denkschrift über das Unternehmen stc 11 en wir ausWunsch kostenlos zurVcrsügung Berlin IV. 35, im Oktober 1909. Flvttwellstraßc 3. kiM»rkI(-^icIiipeI-<>«8eIIzkIi»ktiii.k.Il. Der Vorsitzende des Vcrwaltungsrats: I > «««Inte l» Oinris »«,„ ^InNl««. Tic Geschäftsführer: H. I?I««I»«n. n. ^«Iiriltr«. Jeichnungsschein. hierdurch zeichne ich aus das Grundkapital der zu errichtenden BiSmarck - Archivcl Mcsell»' cha«t Anteile zu 1000 Mart ---- Mark und zahle auf diese» Betrag bei der Zeichnung 25 sowie 3Antcilstempel. den Re't von 75 "> bei Errichfting -cs Gesellschastsvertrages an Sic oder an eine der von Ihnen angegcdenen Zahlstelle» ein. Ferner zeichne ich aus die von der B i s m a r ck-A r ch ip el - G e se ll s ch a s t auszngebende», hhpothekarisch sicherznstcllcnde» Obligationen Stücke zu 1000 Mark „ Mark Dicke Zeichnung wird »»»verbindlich, falls nicht spätestens am 31. Dezember 190,9 der Geiellschaftsvertrag errichtet ist. Die cingezahlten Beträge sind in diesem Falle an mich zurückzuzahlcn. , den Oktober 1909. Etllt 1? ..Dresdner 9,'achrichtrn« 17 Dienst««, 2«. Oktober 1V«V W». Nr.