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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1921
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210505026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921050502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921050502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-05
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1921
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VA >»<» V Vs s « N . ff L >0 « U. 2 s ä 2 ' k> s H-» VA s; Erfüllung verhlndert wird Lie Aülterte»t^haben sich biS- i>er an diese Vorschrist überhaupt nicht gelehrt, sondern tt-dwede dcursch« sruckna>»di«kett in der BerthaaSerfüllung ktöec einen Selsten geschlagen »»d als vorsätzlich behaudett. So ist >v»z unöetzrc-isllch und unentschuldbar, daß hier die stteichsregiernug »och niemals ernstlich einnelmtt Hai. Dem Eugläudcr Kenuc-s ist es vorvetzalteu geblieveu. ,g.. zu tun. was die deutsck>e Regierung oersaumt ttztt. Diei.v durch sein vekannies Buch weltberühmt gewordenr uaii'che Finanz und Winaiiastspotttttcr gidt iw .«au iuüee 'Guardian" tetner Meinung »numnmnden daht« Nuadruck. dasj er keinen einige» wich,, gen Fall kenne, t« u-i» Dcntschland vorsätzlich" seiner veriragsinützlg«» Per- w ichl„„§ uichi u.:ch»ekv!iu»cn sei. Hm Zusammenbau« mir die-cr tttr die Beurteilung der Rcchtstag« äußerst bedem- amev stell nng erklärt kennet weiter, dasj di« Alliierte» Dluugcn Frankreichs ofsrndar besckitoffrn hätten, künsl- ,h einen Fall ,u konstruieren, ans Grund dessen sie Deutln», and uni einen, Schimmer von lltecht der ..Bvrsützlichiei:" aeichuttngea lanulrn Zu de», Zwc-k« !>ave mau aincheineud - e „ocrlücttc" Forderung de, Audlieseru»,, des Goldes der Reichst»,»? .^steliß j„ der a,'wissen Voraussicht. da« DelU'Mtand daraus nur iw, einer glatten Ablehnung anl- voneu 'onnie. Da ade, das Vc-rlnngen nach Adiicservnü res ">vtd',«-atzes uu Ver'aillcr 'Zernage ,eivi« nicht de- aiüttdel .n, -o >»tt auch sie'er Persuch. Deittschtand eu,cS m» enltche»' 'tiertragsdi uches zil üoersühren, Lchtssbruch eluien. und 'omir eiildelut das «„».je von der Enten:« -,eaeu uns auaewaitdle Dnstem der Sanilioneii jeder rech,- ,chen Ginudlage. Näclttc die Zeoaranonskouimissivli den : icchtsstonSpuutl wahren, so hätte sie aus Grund des 8 >8 de, jede, deutschen N-.chtlristuiig erst sorgfältig die Krage oer ,Zo, iaoüchteil" pcuse» luütse». und zwar, wie 8 lt >r vorerwaüuien Einlage ausdrücklich vortchreidt, „ach den Grund-atzc» von Treu und Glauben. Gerechtigkeit und Billigken. Nichts von alledem ak»er ist jemals »rescheveu da-,- musj nun endlich festgenagelt werden und die neue Neig sre-nernttli inns; m r der arotnen Energie darauf oesreoen, da« die Krage der Vociavltchteit in ihrer gangen -irund,.«enden r.-ch!lichcn 'Vc-d-.-uinng geimndigl wird. wenn es glaubt fleuch selbst »ichi. da« solche rechtlichen Erna anaa.«,, iron ihres einienchienden Eharakters aus die -...ich Barge!-> und Setil'chem Gebiet lechzendeir franzöilichc-n -ioU'.ker und Militärs Ei »druck machen uud die Pariser Poluik veeiuflussen würden. Das darf und aber nicht Innungen und uns n chl abhalten. den stkechtsstandpunki « einer loieder zu belone» nnü ihn in die Gehirne lnnein- nih.'inmelii. Die 'Wabrstcil. sag! ein altes Sprichwort, bohrt .,!> dnrcl'. und loenn sie Ulli Bezug aus' die rtriegsschuid- nae diirchdiang. n> wird sie 'chlie«lich auch nach anderer liichiung ei»mal Erfolg haben. Gleichzeitig müssen wir ,oer auch au der vo'iii'g des Peo-.irativnSproblems durch >a > glichen nach gangbare» ^egen railtoS Weiterarbeiten, md da inen: «ch ais ein sehr groüzügigcs Projekt der ;-I.n, de.- nroaiiidiigrieileii Arnold Nechverg dar. der in ner in.cht on'ü jeiiiich begrenzten, sondern dauernden Beteiligung der beiden A)e st machte an der > 7 u :' ch e n n d n >r r i e gipfelt. Tie deutsche Negierung oll chniach den Negierungen von England und Krankreich l? den nanpiglänbigern Deuischtands eine Beteiligung an er iwuilchei! Kndiinrie bis zu einem Drillet des gesamten .1! diech'r angelegten ü.ipikalS vorschlagcri, urit der Mag- g«ve. da« bie'e Bcleliignng an die Industrie der beiden Länder wetierzuverSansen wäre. Deutschland stellt dabei die Bedingung, da« auf wiche Weise die gesamte Repara- !ou re':los getügt Dird und da« Frankreich und Emg.and ,r>S Deiilmder an der deutschen Industrie alle Beschrän- k«n>;eu -ms dein Wege räirmen. die der Rohsko^fzusuhr an >i« dem wie Fiidnürie uns ihrem Absay aus dem Weltmärkte ;»rzett noch cnlgegensrehen. Der Urheber dieses Planes rechne: soii'eng^rniatzen: Fu Paris wurden von der Enkenre k Fahre.'.ahliliigen im Gejamtlr»erle von BW Milliarden eidimrek verlang., veginneud mit FahreSraien von zwei Milliarden, die auf wchs Milliarden steige» sollten. Wenn d , dem-che Industrie ans Grund einer srarizösisch^engli'chen Bei.iüguiig von den Wenmächien nicht mehr bekämpft, wnm - g 'or'e'r wurde, -» lieft« «ich nach der Anncht Rech- vergs >«:- Krseoe,lsge>amierrrag von !1 Milliarde» Gold» mar, iährliäi ivieöer erreichen, und das Enientcdrittel von « Milüarden wiiide donn, zu ö v. H. kapitalisiert, in tll Fahren B'" Miltiardeu ergeben, also noch erheblich über die Partter ch'echnuug huianSgehcn: überdies würde Sic oe'tU!''ch>i!>i:e Beteiligung an der dcul'che» Fnduitrre auch noch nach Avkans der >b Fahre weikerbesbeheu bleiben. D-cr Plan iü grv«. wuchtig in seiner Eigenart und kühn u: seiner Qriginolitäi. Er entwringi de'r unseren Grojz- indu-trielleu eigenen Fähigkeit, ans einer gegebenen Lage wi: niierbirilicher Kolger:chligke!t die praktischen Not wendigkeiten zu ei'tnehineil und sich ihnen anzupaiscn. Gewiß ünd au<h schwerwiegend« Bedenken nicht zu ver kennen. Der fremde Einfluß würde durch Sie Berwirt- üchung des Gedankens ln unserer Fndustrie so sehr ge- 'ieigerr werden, daß die Frage Berechtigung hätte, ob ein Micher Zusvand nicht am Ende genau so schlimm wäre, w.e ine Kinanrkontrolle. und schließlich darf auch das Interesse >er deutschen Berbrauchcr nicht außer All» bleiben, denen '.noch eine so weitgehende Vertrustung der -erttschen In- ^uürie d.« Gefahr einer außerordentlichen Verteuerung rohen würoe. Auch »er Umstand, daß nicht bloß ein zeit- .ch begrenztes Opier der üeuttcheu Bolkswirtichaft an die Etttenis iaus,iiden, svndenl rür immer als deutsche Kriegs- itttschäölgung die Drilielbeteiligung beibel-altea werden oll, fäll: sehr er-chwerend ins Gewicht. Indessen, di« Ans icht. ans diese Art von der Neparation loSznkommcn. ist ^ -ocrrvoll, daß unbedingt eine sorgfältige Prüfung des Planes nach allen Nicht an gen erfolgen muß. Amerika soll m Interesse der wirtschaftlichen Beruhigung Europas ge- neig, sein, einen Zusammenschluß der deutschen, englisä>en und französischen Inouitri« zu sinanzicreu, und in der -ranzösischen Presse lassen sich bereiis Dliinmeii hören, die oas Projekt für diskutabel erklären. rüorläuiia müssen wir uns iveiter in der schweren itunn ->e-.: AkmartenS üben, während jede Kiber in uns vor Bertangen .iilcrt. zu wissen, wie das Ende sein wird. In icher Vage zeigt sich uns die innere Einigkeit und Ge- Nlojsenheii mehr als je als das höchste nationale «Gebot. Nur ui dem seilen inneren Zn-aivmiitichin« könne» wir ,e ütilichc «rast siudc», die »»>.> beuhigl. in den .Zeiten oer Drama! unverzagt Sen Blick zu der Eoiftuing aui eine heisere Zukunft cmporzurichtcn. Amerika und die Entschädigungs- Forderungen. Parts, !. Mai. Wie „Echo de Paris" initteilt. wenden sich Sie iranzösiichen Delegierten gegen die „nur" tprozentige Erhöhung der Ansiuhradgabe ans 'W Prozent mit aller Lchärse. Tie Dringlichkeit, mit der die Alliierten bei der Ausstellung der Forderungen in Deutschland neuerdings Vorgehen, scheint ihre Erklärung in einer Meldung deS .Malin" zu finden, nach der Amerika beim Keindbund dahin eingemirki hat. daß die rechtliche Grundlage einer eventuellen Aktion gegen Deutschland außerhalb der Dis- »ssion stehen müsse, d. h.. daß di« Alliierten nur solche Forderungen erheben dürfen, die sich auS dem KriedenS- vertrag rechtfertigen lassen. Aufgabe des Goldraubplanes? Eonsvn. t. Mai. Der Oberst« Rai setzte «inen Ausschuß ein. der damrii beschäftigt El. dieGaranlien die man von Deutschland verlange» muß. auszuarbetten. ES gilt al» sicher, daß mau den Plan der Revarationskommissiou. die Goldreserve nach» Köln zu verleaeu, endgültig auf- egebe » bat. Es wird dafür vorgelchlag«». ein« KDiitrolle Mer alle deuiicleen Zchlle einzusübren. Danoben besteht auch die ÄLsichk. inländisch« Zölle zu übernehmen. Die Alliierten rwarten. in den ersten Jahren SZ Milliarden Goldmark lN jährlich aus Deutschland herausziehen zu können. Nach zehi! Jahren, wenn dar -Kandel sich aanz er-hott habe, könnte» --»gar 7 Milliarden vog D-eittschland gezahlt werde». k!!s Die Strafverfolgung Erzbergers im Reichstage. Berlin» 1. Mai. Pttlfttzent Lvbe gibt Kenntnis von einem Delegrnm« bei Liboter Landtags, ln dem dieser für den frennbllchen Glückwunsch zum Ergebnis der Ablttmuiung t» Tirol keinen Dank ausspricht. Die E r - aänznng de» Oekrtzes zur Berfolouug von Krtegbverbrechen «>ü Krieg so ergeben wirb t« dritter Sesnng «nge»o«a>en. «achdein Relch»l»stt»«>»lV«r Dr. Kelnze auf eine »nfrn« des Abg. Leutheuker lD. Bp.f erkttttt batte, daß bie Hauptverhanblungen. ble auch ohne Anklageschrikt anberauml werden können, in berselben Form vor sich gehen sollen, al» ob eine Anklageschrift vor- lutnbeo wäre. Der Gesetzentwurf zur Ae» deruna des Elfenbahnpoftaesetze». wonach der Geltungsbereich dieses Gesetzes auch auf Bayer» und Württemberg aus gedehnt wird, wird nach kurzer Befürivvrtnna deS Reichs postinitiisieriums tu alle» drei Lesungen »»geiiomine». Das Gesetz zur Aenderuug des G e r i cht s k v st e »- geseves gellt au den Recht-auSschirß. der Gesetzentwurf über dte vorläufige Neuansftellung deS Lrisklaffenoerzeichnisfes ivtrd in zweiter n»d dritter Lesung augenommen ui-lt Ent schließungen deS Abg. M » u> m lD.-R.t, wonach det der end gültigen NeuausstcUuna des Ortsklassenverzeichnisles mehr als letzt die Notlazse und die Teuerungsverbällnille mittlerer und lteinerer Orte berücksichtigt werde» svlle». und des Abg. «eppel auf besondere Berücküchligung der Orte, die tu der Nähr von Großstädten und von Jndustrievrte» liegen. Da» Gesetz über die Verteilung des G e w i n n ö d c r Reichs bank für IllLü wird in zweiter Leinng an genommen. ebenso daS Gesetz zur Aenderung des Bankgesetzes mit fotgeudrr Entschließung der Regie rungsparteien: ..Angesichts des UmsiandeS. daß das Vermögen der Reichs bank, eines mit selbständiger Rechtspersönlichkeit ausgeitalteten Instituts, sich als reines, vom Reichsvermögen völlig getrenntes und von der Reichsiinanzverivalt-ing völlig unabhängiges P r i v a t v e r m ü g e n dar- stellt, enthält die aus die Anslieserung des Goldvorrates der Rcichsbank gertchte-tr Forderung der R c p a r a t t v n S k o in m t s- tion einen Eingriff in das Privateigentum, der mit den Bestimmungen des KrietensvertrageS und des Völkerrechts unvereinbar, also rechtswidrig ist. Ein« solche Maßnahme würde aber auch den Kredit der Reichs- bank und der Reichsoanknoteu erschüttern, die deurch« Währung ernstlich schädige» und iveiter entiverte» und da mit nicht nur die deutsche Vollsiviriiäio'l. sondern auch die sämtlichen ausivärligeii Gläubiger Deutschlands, sowohl die Noteninhaver wie die sonstige» F-orderungsverechtigte». empfindlich benachteiligen. Len Wiederaufbau niEeres Wiriichastslebens aufs äußerste erschweren und es Deuisch- land unmöglich mockren. die aus dem Kriedensverlrag« sich ergebenden Verpflichtungen zu erfüllen. Der Reichstag cr- iimriet deshalb, daß die Regierung diese J-ordcrung nach wie vor unbedingt a v l e h n t." Es folgen die zurückgeslellren Abstimmungen über die schleunigen Anträge Ader hold ltt. S. PF vetr. Aufhebung der Verordnung vom März ll>21 znr Verlängerung des AuSnahmeznstaudcö. Der Antrag auf Aushebung der für Groß. Hamburg erlassenen Verordnung wird im Hammelsprung mit I5«> gegen lütt Stimmen der sozialisnsll-en Gruppen abge- lehnt,- -er Antrag auf Aufhebung der Verordnung süi die Provinz Sachte» wird gegen Unabhängig« und üommumsteu ab ge lehnt, ebenso der Antrag bezüglich Düsseldors, ArnSberg und Münster gegen die drei sozia- Ustischen Grupven und der Antrag auf Aushebung der Bei ordnung über die Bildung außerordentlicher Gerichte gegen Unabiiänchge und Äoinmrliitsleu. Der Antrag Müller Kranken lSvzF, der Aenderung über die Verordnung über die Sondergerichte vorschlägt, wird denn Rechts- auSschuß überwiesen. Ein weiterer Antrag Müller-Kranken betreffend Außerkraftsetzung -er für Ostpreußen erlassene» Verordnung wird abgelehnt. — Darauf wird die Anssprache über die Behebung der Erwerbslosigkeit fortgesetzt. tLebhaite R»»c: BertagcnF Abg. Tr. vugv iD. VpF: Ter frei« Wettbewerb bei Ausschreibnnee» ist das beste Mittel, die Gewinne c> in »ich ranken und den Staat vor Schaden zu bciaahren. Höchstpreise nützen nichts, das haben die Erfahrungen der Kriegszcit gezeigt. Gegen die Mitwirkung der Gewerkschaften bei Veraebnna der Auitraac baben wir große Bedenken, denn sie würde leicht m einer BevorzugriNii bestimmter Betriebe führen. Tic Luxus neuer erdrosselt die Qualitätsarbeit. Frankreich hat cs bester verstanden, leine Einfuhr gegenüber der AuSiubr hera-dziidiücken. Die Preiskontrolle fetzt nnö außer- irande, Uebrrseegeschäfie zu m«xi:en. — Ab«. Erkelenz tDcm.t: Der w>r-hr« Grund der Arbeitslosigkeit lei die durch den Weltkrieg a-eschaffen« Lage. Die Verbretterung und Verstärkung umereS inneren Marktes könne nur durch eine innere Liedlungötätigkeit aus dem Lande ge schehen. DaS zweite wichtigste Moment iei die Stärkung und Anregung deS Bau Marktes. Abg. Barth lD.-RF: ES kommt nicht auf viel Reden, sondern aus praktische Intereaenpolitik an. Besonder» schwierig liegen die Verhältnisse im Frcistaatc Sachsen. Im letzten Etattahre hat Sachsen allein l 5 s> MiIlivneu für die ErmerbSIosensürsorge auö- aegeben. Da muß das Reich einen größeren Anteil über nehmen. Der BerkehrSmlnister könnte viel mehr Nvtslands- arbeiteii vergeben. Im Vogtlands könnten Talsperren ge baut werden, in Zwickau ein Ferngasivcrk. Da sollte sich das Reich beteiligen. Mit Aufträgen sollte das Reich iiaupfsächlich die sNMckien NioißgiidSgebiete beoenkc,,. -- Die Ans rage gehen an den Volkswittschgsiliitien Ausschuß. — ES folgt die Be rat» na des Berichtes deS Gei'ckiästSordnnugs- auSfchuste» über en> Schreiben des ReichsinttmterS des Innern betreffend die Verfolgung de» Abg. Erzberger wegen E i ii k o m »i e n ste ue rh i n t e r z i e h u n g und Kapitalflucht. Der Ausschuß 1>ai gegen vier Stimmen Das en-gülttge Protokoll über London. London, -1. Mai. Die Ankunst der Reparation», tommisst vn ivtrd heut« vormittag erwartet. Die Kvm- miMon soll unter anderem das endgültige Protokoll der Be- ratung der deutschen Regierung übermitteln. Dte llebcr- gabe soll morgen stausinden. „Daily Ehroniclc" teilt mtt, baß die eventuellen wart timen Maßnahmen sich gegen vier deutsche Häfen, nämlich Hamburg Bremen, Stettin und Lübeck richten sollen. Dte Blockade wird sich nur aus dte Schiffe erstrecken, die di« Häfen verlassen. Die Kriegsschiffe werden Abteilungen der Mannschaften landen, um durch sie die deutschen Zölle kontrollieren zu lassen. Der Oberste Rat bat während seiner diesmaligen Beratungen in ständiger Berbtn. düng mit Washington gestanden unk seine Beschlüsse dorthin übermittelt. Die Regierung der Bereinigten Staaten soll diese Beschlüsse als unvermeidbar be- zeichnet baben. Mehrere Mitglieder des Obersten Rates sollen gestern spät abends ein Telegramm aus Berlin erhalten haben mtt der Mittetlunq. baß dte Regierung an gesichts der Wendung der Dinge beschlossen haben soll, zurückzutrete« uud daß bie neu« deutsche Regierung jedenfalls die Annahme der Pariser B e sch l ü sse s?Z vorschlagen wirb. Ueber die Festsetzung der Zahlung ist nunmehr Eiuiakett erzielt worden. Die deutsche Schuld zvird auf üö Milliarden Iehwert berechnet, nachdem der verlt»«r , >», beschlösset», di« Immunität de» Abcir Erzberger Mr tztske« Fall culszrchebe» und die Genehmigung zur Stvakoerfolauog zu erteilen. rlllbi». Kahl <D. tlsPF erklärt als BcrtzLteMatter, dich «tz «tcht bie Auf.,Me des Ausschusses >var. eln Urteil tu her Mtzuldfr«»ae adzwaebe». Das sei Lactu- der gerichtliche» End- scheidumr — Abg. KeU IGvz.» legt sich unter bekttaen Am grksßeu aulf die Rechtsparteien eifrig für Erzberger t» das Zen.*. Dleie Lnaeloaenbeit s«l ein Teil teneS Netze«, da« dte Feind« der d«motrattsck>en Republik raffiniert g«i»onnen »ätlen. um ihr« Gegner zu sängen. Den llrrter-arund bilde dl« TMiakrtt de» ebemallgen FtnanzmtnlsterS Erivberaer. der sich den tödliche» Hgß aller Besitzenden, namenlltch detz am stiuvevsten delasielen Dr. -Hrlffertche zugezoae» diltte. MiierhSrt! recht«.» I„ den nächsten Tagen werde wochl be kannt werde». d,iß der Staatsanwalt die Einstellung b«L Pkeineidsversahreiis g-egen Erzdevger beantrag«. (Hört, hört.« Rcichasinanzininister Dr. Wirth erklärt, das Ergebutö der Untersuchung der R e i ch s tt euern ErzLergerS habe keinen Anlaß zu eineltt Verfahren gegeben. WaS die K i, p i t a l u e r sch i e b u n g e n anlangt, so seien vom AuS- iväptiigeii Amt. wie Dr. Simons mitteilte, unter Vermitt lung des Reichstagsabgeordneten späteren Neichsftnanz- uiinitters Erzdcrgei Geldsummen für politische .Zwecke nach dem Ausland« uberwielcu i vor den. dl« Lrzberger gemäß de» ihn! erteilten Weisungen verwendet habe. Di« Untersuchnag gegen vrzderger sei in jeder Bezieh»»» völlig eraedntslas »erlaufe». Di« heutige Stellungnahme des Reichseago s«t von arvtzer pol'.tilckxr Bedeutung, da der Finanzminister daraus ent nehmen müsse, wie er tick verhalten solle, wenn in der Prelle politischen Persönlichkeiten der Vorwurf der Steuerhinter- zieh Nim gcnmcht werde. Abg. Burlage <ZF ei klärt die Zustlmmuttg de» Zen trums zur Aushebung der Immuniläi im Einklang mtt de» drin,rcnde» Ersuchen des Abg. Erzver>ser. Abg. Gras «DuF stellt fest, daß schuld an der Verzöge- < ruitg des Ausschußberlchtes zum Teil der Reichs- s i na nz u, int ste r war. der fünf Wochen habe vergchen lassen. el>e ei seine Beilagen zum Bericht liefert«. Die Pariei des Herrn Keil sei Erz beiger zu großem Danke ve, pflichtet und ihre Sehnsucht nach ErzbergerS Rückkehr daher wohl verständlich. Die Vergeh«», die man Lrzbergcr heule oovwers«. seien nicht politischer Ar«. Ein Diebstahl der Erzbeigerschen Steuerakten ist nicht bekannt. iLürnr ttnkS und im ZeiitrumF Erwiesen ist nur. daß die Akteu phtv g raphicrt ivv> de„ sind. lLochen linkSF H-abeu die Meheheitsso-lalisten ciu Recht, sich darüber morat-sch zu entrüsten? Dr. Wirth hat weiter erklärt, wer gestohle nes Gut mißbraucht, dessen 'Name soll hier nicht genannt werde». Ich lürchte, Herr Erzbeiger wird dann überhaupt liier nicht mehr genannt i. criLen. tHetterkeit rechts.j Ich erinnere »nr an den Akte, diebstahl im Kolonialprozeß und an den Einbruch beim Flottenverein. t-Höril hörtü ES ivird gesagt. Erzberger sei Württemberger und als solcher in den preußischen Steuergcsetzen nicht zu Haufe. Das sagt man von einem Manne mtt solcher Gedachn iS kraft, der 2H Jahre in Eharlvttcnburg gewohnt hat. Erzberger wird VB dieser Behauptung vergnüglich ge schmunzelt haben. Da» Strafverfahren wird auch die Ausgabe haben, f-e-stzuftelleu- oh der Abgeordnete Erzberger. wie in der Oesfenllichkeit behauptet wird, owi den Summen, die er amtlich erhalten lxit. etwas tu lein« Tasche hat fließen lallen. lStü-rmilche Psuiruse. Zuruf: Ebrahsclmeiderl G'ock« de- Präsident«». Präsident VSVc: Si« haben behauptet, der Abgeordnete Erzberger habe amtliche Gelder in seine Tasche fließen lallen . . F Al»,. Gr äs: Das habe ich nicht gesagt. Ich Hab« erklärt. Ausgabe de» gerichtlicl»«» Strafverfahrens wird eS sein zu lnttersucheil. ob von den Lleldern. die Erzberger in amtlicher Weise erlmlten hat. wie in der Oessentlichkett er hobene AnichutSitzungen behaupt«». — ob mit Recht od«r Unrecht, lasse ich vollständig offen — ctivaS in seine Tasche geflossen ist. lStürmische Pfuirnse. Beifall rechiSF Atzg. Dr. Kahl stellt fest, daß der Brief ErzbergerS. in den» er um Genehmigung zur Einleitung des Verfahrens gegen sich ersucht, nicht in den Ausschußvericht ausgenommen wurde, weil er sämtlichen Atze«ordneten ztvgegangen war. — Präsident Löbe erklärt, daß nach dem Stenogramm der Aba. Graf sich am Sclßnß seiner nie de mit io viel Vorbehalt ge äußert habe daß ein Einichretten nicht möglich ist. Ihm persönlich sei das Gerücht, als ob an ErzbergerS Taschen etwas hangen geblieben sei. nicht zu Ohren geßmumen. Auch der weitere Verlaus der Sitzung ist sehr stürmisch. Tie Abgg. Breitscheid tllnab-lch und Andrae tZentr.t treten unter lebhaften persönlichen Angriffen gegen Tr. Helfferich für Embcrger ein. — Tr. Helfserich. von der Linken mit Lärm empfange», weist diese Angriff« scbars zu rück. Wenn der Abß Andrae seine Behauptung, er <R«d- ner> habe seine amtlichen Bczic-lmngen im Privattnterclle inißbiüucht. nur hler unter dea» Sckintze der Immunität er- heb«, so erkläre er ihn für einen elenden Feigling. sUnrüh«. Der Redner erhält einen OrdnunqSrufF Nachdem bie Abgg. Dr. Brettscheid. Andrae und Dr. HcVfferich wiederholt unter großem Lärm gesprochen, schließt dte AuSltprache. Der Berichterstatter Abg. Kahl bemerkt, daß über bie Immuni. täts-sraa« in dieser vierstündlaen Debatte überhaupt nicht ge>- Grockien worden sei. Ti« Auo'orache sei völlig entgleist. Er bedauere, daß die Verliondlungen in dieser Schicksals« stunde io ausgcart«! seien. lSärm kinks.f Der AuL- schußantrag wird darauf angenommen. Freitags Mr Anfragen, kleine Vorlagen. — Schlu ff 11 Mr. Ein neuer Vizepräsident des Reichstages. Berlin, s. Mai. Der Aeltestrnansichuß deS Reichstages beschäftigte sich heute in einer rein geschäftlichen Sitzung mit der Frage der Besetzung des Präsidium». Durch die Ver schiebung des SkürkeverhättnilleS der Unabhängigen und der Deutschen Volkspartei steht der letzteren Partei der Posten eine Vizepräsidenten zu. Gegen die Stimmen der Deutichnationalen wurde die Errichtung einer vierten Vize Präsidenten st eile beschlossen dte von der Deutschen Volkspartei zu besetzen wäre. Oberste Rat beschlossen hat, die belgische Schuld gletchfallS dem deutschen Lchlildkonto znznkctneiben. London, l. Mgj. Di« Repa rationSkom Mission ist heule mit dem Obersten Rat zu einer Beratung zusammcngetretru. Koch und Greossct sind nach Pari-Z zurücktzelehrt. ,W. T. BF Verschiebung der letzten Sitzung. Paris. I. Mai. Wie die Havaö-Agentur aus London er fährt. ist die Sitzung des Obersten Rates, bie von 3 Uhr auf N Uhr vertagt worden war weiterhin ans 9)4 Uhr abend» verschoben worben. lW. T. BF Besprechungen der Diplomaten. Paris. 1. Mat. Nach einer Havaümeldung au« Lowüvn batte der deutsch« Botschafter in London Gthamer heute vormittag mtt Graf Sforza «in« Unterrednna. Der eirg» lißlze Botschafter ln Berlin Lord d'Abernv» hatte längere Uesprechnwgen mit dem französischen Minister Lvnchenr nnd dem Generaksekretär Berthelol. sA. T. BF Seine neuen deutschen Vorschläge. Land»«, 4. Mat. Die beute vororittag »o« der »TrmeS* verbreltett Nachricht, di« deutsche Botschaft 1« Pari« hg»e gestern, dem llkepavationsausschuß neue deutsch« Bor« schläge lmterbreitet. wird fo-wichl vom MinisterprüPdnz- ten Brian» als auch von dem Vorsitzenden de« ReparaffonS^ auSschusseS Dubots und vom deutschen Botschafter Sthamrr für unb « grün de t erklärt. lW. T. B j
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