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Dresdner Nachrichten : 13.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-13
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.04.1899
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Bervasaebüb« »» »««>,«« »»« «nN»»»I«m,s»» s »i«s u« «aaT^mimiL nur Marrenm »«» .. >^r UbrMltta»«. Anzeisentarif. Dle.rwaM«eDc»ndrc«le>kcl «Eilt»«» >b Pb.lriil>.n5iouu,cn aul der Anval. Iklle «eile »p PI, :Dorwkl»Ile ..unrcrvr Lnich" <ckine:ia»dl> <c> AI. Nrund- /eile lur Mculkicc oder »am klcmaaen roPI,. »ur llomiliennackrichlcn :e >. Slrnou» l>w Veutrum 4«r L^olt) VanrSnOvlin« »Mel^suas-Mtsl kür Oesetrittts- nnck nur «kor» Nora„?be,abl»na. I IV ^ / BeltattkIIkrwerd m roPI.bkiccknet. - v«rn>»rr»ani«l,Iub: ^ ^ NEÄEiLL O 44. Jahrgang. » taalich Morgen». iVäMriliclite ^«ppv«, Mvvlvek«,! vor»ü«I1eI»« Vsnrk »«»»epxvrvübolleL diUix« krviev. ! nur frsusnslf. 7.12 Tekear.-Adresse: tachrichien, Dresden. Vsr^nrixunxs-Leisem!«, > kamrUen uuä lonristsn. K s dlur scbts liiere. ß köniZI. ii«fplwt»xsllpli K. üreiil ! H vnrmrtl» krevumani» « Z vlLwsrvkplströ 1818. § kdolOLrspdlsü, Verkrii.-'d's-rimxttn u. 8. 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Der Gedanke, die deutschen Eisen bahnen einheitlich auf das Reich zu übernehmen, hatte ursprüng lich leinen Geringeren als den Fürsten Bismarck selbst zum Befür worter. Es wurde in Folge dessen in der zweite» Hälfte der 70er Jahre eine Aktion »ach dieser Richtung in die Wege geleitet, die jedoch an den, cinmüthigen Widerstand der deutschen Mittelstaaten scheiterte. Fürst Bismarck, der auch in der Eiscnbahnsrage seinem unabänderlichen Grundsätze getreu blieb, daß »ur im unbedingt Nothwcndigen die Einheit anznstreben sei. im klebrigen aber die Bewegungsfreiheit der Bundesstaaten gewahrt werden müsse, be stand nach jenem erstmalige» Mißerfolge mit der ihm eigenen weisen Mäßigung nicht weiter aus dem Projekt, sondern wandte seine ganze Aufmerksamkeit nunmehr den Angelegenheiten der preußischen Eisenbahnen zu. die dann Anfang der Mer Jahre all gemein in staatlichen Betrieb übergcführt wurden. Das Eisen bahnwesen ist seitdem im Deutschen Reiche Landcssache geblieben, indessen sind in den letzten Jahren von preußischer Seite erneute Versuche unternommen worden, um den in Berlin keineswegs aus- gegebenen Plan einer Neichseisenbahngemeinschast in stiller und langsamer, aber allem Anscheine nach unablässig fortschreitender Arbeit wenigstens i» seinen ersten Anfänge» zu verwirklichen. Eine bemerkcnswerthe Etappe in der von Preußen gewünschten Entwickelung bildete der Abschluß der preußisch-hessischen Eisen- bahngenieinschast im Jahre 1M> Ans diesem Anlaß wurde es seiner Zeit in allen größeren bundesstaatlichen Lagern lebendig und es traten so lebhaft Befürchtungen hervor, daß der preußische Eisenbahnmiiiister sich genöthigt sah. im Herrenhause eine be schwichtigende Erklärung abzngebcn. in der das letzte Ziel der preußischen Eisenbahnverwaltung ehrlicher Weise nicht direkt ab- geleugnct, sondern nur gesagt wurde, daß kein Einzelstaat anders als freiwillig zum Anschluß an iene Gemeinschaft bewogen werden solle. Ganz zur Ruhe ist inzwischen die Sache nicht wieder ge kommen. vielmehr haben wiederholte Kundgebungen im Sinne der Anfrcchtcrhaltnng des einzclstoatlichen Eisenbahnbetriebes statt gefunden. io im Vorjahre im badischen Landtage, wo der Minister v. Brauer die Selbstständigkeit der badischen Landesbahnen auf recht erhalten zu wollen erklärte, und jetzt in der württembergischen Abgeordnetenkammer, in der Ministerpräsident Freiherr v. Mitt- nncht in sehr temperamentvoller Form ebenfalls zu Gunsten der Nichtänderung des bestehenden Zustandes eingetreten ist. Das Interesse Sachsens kommt dabei insofern in Betracht, als die prak tische Durchführung der von Preußen gewollten Reichseisenbahn» gemelnschatt so lange nicht angängig erscheint, wie sie dem ge schlossenen Widerstande Sachsens zusammen mit den süddeutschen Staaten begegnet, während jede Schwankung der süddeutschen Staaten nach der Richtung des preußischen Projekts nothgedrungen auch hier zu Lande die Chancen verschlechtern muß. Daß die Be wahrung der Selbstständigkeit gerade unseres erheblich entwickelten sächsischen Eisenbahnwesens durchaus im Landesinteresse liegt, kann dem Kenner der einschlägigen Verhältnisse nicht zweifelhaft sein. Wenn man daher vom Standpunkte des sächsischen Lokal- patriotismuS sich gegen die Reichseisenbahngemeinschaft wendet, so ist das mit Richten ein „partikularislisches" Gebahren im üblen Sinne des Wortes, sondern lediglich ein Eintreten für eine jener vollberechtigten wesentlichen Eigenthümlichkeiten. die der Altreichs kanzler in allen Einzelstaatcn aus das Sorgfältigste geschont wissen wollte, zum Zwecke der ungeschmälerten streng loyalen Aufrccht- erhaltung des föderativen Prinzips, das die verfassungsmäßige und natürlich nothwendige Grundlage des Reiches bildet. Unter diesem Gesichtswinkel, und nur unter diesem wollen alle Einwendungen ersaßt und beurtheilt sein, die mit Rücksicht auf das sächsische Londesintcresse gegen die etwaige Uebernahme unserer Eisenbahnen aus daS Reich erhoben werden müssen. Wollte man blos nach dem urtheilen. was ietzt in der württem- bergischsn Abgeordnetenkammer von Seiten der Negierung und der Parteien des Hauses zu Gehör gebracht worden ist. so brauchte man sich hierorts wegen der preußischen Ncichseiscnbahnpläike auch kein einziges graues Haar wachsen zu lassen. Den Anlaß zu der Debatte bot ein in der württembergischen Presse veröffentlichter Artikel des Abgeordneten Freiherr» v. Wöllwerth über die Frage einer preußisch-württembergischen Eisenbahngemeinschaft. Der ge nannte Abgeordnete, früher ein ausgesprochener Gegner der Reichs- eisenbahngemelnschaft, ist letzt anderer Ansicht geworden und hatte in dem fraglichen Artikel die Bortheile auseinandergesetzt. die Württemberg nach seiner Meinung von dem Anschluß an die preu ßische Eisendahnverwaltung haben würde. Aus Grund dieser Aus führungen unternahmen die herrschenden Parteien in der Kammer «inen Vorstoß gegen die Regierung, um diese zur Abgabe einer Erklärung zu veranlassen. Der Erfolg entsprach ganz den Erwart ungen, die die Gegner des ReichseisenbahnplaneS aus den Minister» Präsidenten in dieser Frage gesetzt hatten. Herr v. Mittnacht er klärte sich nämlich mit der denkbar größten Schärfe gegen den An schluß an die preußische Eiscnbahnverwaltung. Der Minister leug nete allerdings nicht, daß Württemberg bei der Sache ein ..gutes Geschäft- mache» werde, stellt« aber den finanziellen Gesichtspunkt ganz hinter die .politischen" Rücksichten, die bei dem Abschluß eines solchen Uebereinkommcns in Frage kämen, zurück und legte sogar der Kammer die Befürchtung nahe, daß sie mitsammt der Regierung dann gar nichts mehr werde zu sagen haben, weil dann Alles in Berlin gemacht würde. Unter der Heiterkeit des Hauses meinte er, man könnte ja dann die Eisenbahnpetenten nach Berlin ver weisen und den Präsidenten der Generaldirektion nach Berlin versetzen. In Betress der Herbeiführung einer Tarifresorm theilte der Minister noch mit, daß in Folge einer Anregung des Reichscisenbahnamtes Vertreter der verschiedenen Regierungen zu einer Berathung zu- sammengetreten seien. Falls die Verhandlungen das erwünschte Ergebniß nicht haben sollten, so würden, wie Herr v. Mittnacht unter dem Beifall der Kammer andeutete, die süddeutschen Eisen bahnverwaltungen unter sich den Versuch zur Herbeiführung einer allgemeinen Vereinbarung über die Personentaxe unternehmen. Die ganze Rede des Freiherrn v. Mittnacht trug einen gewissen antipreußischen Zug, der von einer rein sachlichen Würdigung der aus dem Sviele stehenden wichtigen Interessen durchaus nicht ge boten war und wohl nur dem taktischen Bedürfniß eines Entgegen kommens gegen die Partikularistischen Neigungen entsprang, die sich in Süddeutschland mit Angelegenheiten solcher Art immer noch mehr oder weniger zu verknüpfen pflegen und in der Furcht vor einer allgemeinen „Äerpreirßmrg" zum Ausdruck kommen: ein Standpunkt, der. wie nochmals betont sein mag, mit der säch sischen Benrtheilung des Reichseisenbahnprojektes durchaus nichts zu schaffen bat. Trotz der scharfen Stellungnahme« des württembergischen Ministerpräsidenten bleibt aber die Frage offen, ob die Verhältnisse nicht schließlich einmal stärker sein werden als der Wille der leiten den Persönlichkeiten des Landes. Die süddeutschen Eisenbahnen stehe» im Allgemeinen überhaupt nicht auf einer solche» Höhe des Betriebs wie die sächsischen, daß sie aus eigner Kraft heraus einen erfolgreichen Kamps gegen die preußische Konkurrenz aus die Dauer führen können. Insbesondere haben sich die Schwierigkeiten der württembergischen Eisenbahnverwaltung seit der Ablenkung des Verkehrs, die die vrcußiich-hessische Eisenbahngemcinschaft zur Folge gehabt hat. erheblich gesteigert. ES ist ein merklicher Ausfall an Einnahmen eingetreten und man ist in allen Tarisangelegenheiten in eine wachsende Abhängigkeit von Preußen gerathen. Ein recht erschwerender ilmstand für die württembergische Verwaltung liegt ferner in der starken Unzufriedenheit der Landeseisenbahnbeamten, die im Vcrhältniß zu ihren preußischen Kollegen wesentlich schlechter gestellt sind. Die badischen Bahnen haben ebenfalls durch die preußisch-hessische Eisenbahngemeinschast eine bedeutende finanzielle Einbuße erlitten, und Bayern wird aus demselben Anlaß berrach- lheiligt. weil es die Zinsgarantie für die pfälzischen Eisenbahnen übernommen hat, denen desgleichen durch das mehrgedachte preu ßisch-hessische Uebereiukommcn empfindlicher Schaden zugefügt worden ist. Alle diese Verhältnisse lassen es mindestens als frag lich erscheinen, ob die Selbstständigkeit der süddeutschen Eisen bahnen für die Dauer genügend snndirt sei gegenüber den er drückenden Betriebsmitteln, über die Preußen verfügt. Man hat deshalb vorgescluagen. Bayern. Württemberg und Baden sollten sich zu einer süddeutschen Eisenbahngeineinichnft zusammcnthnn: nur aus diesem Wege sei noch eine Rettung möglich vor der voll ständigen Umklammerung durch die preußische Konkurrenz. Be- merkenSwertb ist. daß sogar in Bayern der Gedanke eines Eisen bahnanschlusses an Preuße» keineswegs in allen führenden Kreisen mit voller grundsätzlicher Schärse von der Hand gewiesen wird. Münch. N. N." folgende bedingte l man sich in Süddeutfchland sür Preußen erwärmen, so müßte jeden falls in Berti» eine andere Eisenbahnpolitik getrieben werden, weniger fiskalisch, mehr sür das Allgemeinwohl, sür den Verkehr selbst." Nach alledem werden wir in Sachsen für eine entferntere Zu kunft mit der Möglichkeit rechnen muffen, daß der süddeutlche Widerstand gegen die Reichsciienbahngcmeiiischast einmal an den Ihatsächlichen Verhältnissen Schiffbruch erleidet. Was dann? Eine gewaltsame Ausdrängung der Reichseiienbahngemeinichaft durch eine» Machtspruch Preußens erscheint unter allen Umstände: ausgeschlossen. In dieser Beziehung ist auf das maßgebliche Uv tkieil des Fürsten Bismarck zu verweisen, der sich folgendermaßen ausgesprochen hat: „Nach meiner Uebcrzcugung wären wir gar nicht in der Möglichkeit, den anderen Staaten wrder ihren Willen ihre Staatsbalmen zu nehmen. Die gesetzliche Kompetenz in Artikel 4 der Reichsverfassnng. daß das Eisenbahnwesen der Gesetz gebung und Aufsicht des Reiches unterliegt, wirkt meines Erachtens doch ko weit nicht. Juristisch unmöglich scheint es nur, daß wir ein Rcichsgesetz machen, nach welchem es hieße. Sachsen soll seine Eisenbahnen, sein Eigenthum an denselben an das Reich abgcben. So weit habe ich die Rcichskompetenz nie ausgelegt." Stände aber einmal Sachsen allein einer allgemeinen Reicdselsenbahir- gemeinschast gegenüber, so wäre sein Wille in Wirklichkeit nicht mehr vollkommen frei. Für diesen Fall muß Alles daran gesetzt werden, daß dem sächsischen Staate wenigstens eine nach Kräften ebenbürtige Stellung im Eisenbahnwesen gegenüber dem preußischen Staate gewahrt bleibt, damit Sachsen sich eventuell die Anschluß- bedingungen von Preußen nicht diktirr» zu lassen brauchte, son dern sic selbst vorschreiben könnte. Die Erörterungen ln der württembergischen Kammer über die Reichsei!e»bah„aemelnschaft mögen daher snr Negierung und Landtag ein weiterer Anspom sein u rastloser Ausbildung der unbedingten Konkurrenzfähigkeit unserer cimischen Eisenbahnen: darin liegt die beste Gewähr gegen alle Möglichkeiten der Zukunft. Im klebrigen wird in erster Linie für den sächsischen Patrioten immerdar der Wunsch bestehen bleiben daß unserem Baterlande der eigene Betrieb seiner Eisenbahnen, aus die es neben den materiellen Opfern ein so ausgiebiges unwäg bares Kapital von stammesmäßiger Eigenart verwendet hat. stets ungeschmälert erhalten bleiben möge. Ferns-reib- und Ferusprech-Bertchte vom iS. «pr». britischen Matrosen wurden wiederholt von den Angreifern, welche sie durch ihre numerische klebermacht zu bewältigen luchten, zurück- geschlagen. Die Leichen der gefallenen Offiziere und Matrosen wurden mit militärischen Ehren in Mulen»» bestattet. 40 Macaafo Leute sind getödtet und eine Anzahl derselben verwundet worden: die letzteren wurden von den Aufständischen mitgenommen. * Akjerman iBessarabierr). In der hiesigen fiskalischen Spiritusrektisikation erfolgte heute eine wahrscheinlich durch einen in den Spiritus gefallenen Feuerfunken verursachte Explosion. Sechs Personen wurden getödtet und neun verletzt. Das Gebäude wurde zerstört. Berlin. Reichstag. Aus der Tagesordnung steht die erste Lesung der drei postalischen Vorlagen, zunächst des Gesetzes betr. Abänderung der Bestimmungen über das Po st wesen. — Staatssekretär v. Podbielski konstatirt. daß die Vorschläge betr. Erhöhung des einfachen BriesgewichtS, sowie betr. den Nachbarort-Verkehr überall sympathische Ausnahme ge sunde» haben. Die geplante Neunormirung der Postzcitunas- Provision habe vielfach Angriffe erfahren, obgleich doch offenbar der Zustand unhaltbar sei. daß die Provision sich nur nach dem . aa der Hcinfigkeit"des Erscheinens und nach dem Gewichte der Zeitung Retmer erwähnt einzelne gegen den neuen Daris beständig gerichtete Angriffe, so den Angriff der „Dresdner Nachrichten", welche die Vorlage einen Wechselbalg genannt hätten. Eine ähnliche scharfe Kritik hätten verschiedene Berliner Blätter geübt. Von anderer Seite sei von einer Mißgeburt gesprochen worden, wobei heftige Angriffe gegen die Postverwaltung unternommen worden seien. Die in Artikel 3 vorgeschlagene Ausdehnung des Postzwanges aus ver schlossene Briefe im Ortsverkehr sei eine Nvthwendigkeit, ebenso die Beschränkung der Brief- rmd Zeitungs-Beförderung durch erpresse Boten auf ein Gewicht von 5 Kilo. Daß private Anstalten nicht mehr bestehen könnten, wenn man ihnen die Be förderung verschlossener Ortsbriefe nähme, sei unzutreffend. Was die Entschädigung der Anstalt betresse, so sei dies nur eine Frage der Billigkeit und nicht des Rechts Die Entschädigung könne nicht io hoch ausfalle», da die Anstalten noch jung seien. In Bezug aus die Uebernahme der Privatpost-Angestellten aus die Postverwaltung könne er eine bindende Erklärung noch nicht abgeben. — Äbg Dr. Marco ur iCentr.s erkennt mit Dank an. daß Artikel 1 Gewichtserhöhung sür einsache Briese und Erleichterung im Nach barortsverkehr vorschlägt und bittet in Bezug hieraus nur daß der Reichskanzler nicht nur die Großstädte mit ihrer Umgebung berücksichtige, sondern auch das flache Land. Andernfalls aber habe seine Partei auch große Bedenken gegen die Vortage. Er wolle nicht näher aus die grundsätzliche Frage der Beschränkung der Privatanstalten durch Erweiterung des Postmonopols eingehen, aber seine Partei meine jedenfalls, daß eine solche Beschränkung nicht ohne völlig ausreichende Entschädigung eintreten dürfe. Die Kommission werde darüber genau zu erwägen haben. Ganz ent schieden zu verwerfen sei namentlich Art. 3. Wolle man den Privataiistalte» auch den Verkehr mit unverschlossenen Briefen. Drucksachen rc. entziehe», so müsse das klar ausgesprochen werden. Es gehe nicht an. jede einzelne Anstalt abhängig zu mckchen von einer Konzession, von dem Belieben der Regierung. Der Art. 3 müsse auSgestrichen oder doch ganz nmgeändert werben. Der neue Zeitungstaris sei zu billigen, abgesehen allerdings von der Frage, ob nicht die Sätze des Tarifs zu hoch seien, was die Komirrjjsion näher zu erwäge» habe. Der Tarif werde aber noch zu Gunsten der kleineren, historisch berechtigten Provinzzeitungen zu rescmniren sein, denn es mache doch einen Unterschied, ob z. B. 10.000 Exem plare einer Zeitung in kleinen Palleten in alle Welt hinaxsainaen. oder ob sie I» Palleten von 500 Exemplaren nur in die nächste Um gebung gehen. Ganz unannehmbar sei die Bestimmung >n Art. 2, welche sich gegen die Zeilungsbesörderung durch Exvreßboten richte. Von der Streichung dieser Bestimmung mache leine Partei ihre Stellung zu der ganzen Borlage unbedingt abhängig. Man dürfe nicht zahlreichen Personen, die zu anderem Erwerb wegen Gebrech lichkeit nicht mehr fähig leien, aus solche Weise das Brot nehmen, blos im fiskalischen Interesse der Post. In einem iv ausgedehnten Monopol der Reichsvost liege außerdem an sich schon eine Gefahr, wenigstens in bewegten Feiten. Zeitungen. Flugblätter würde» vielleicht z. B. zu Wablzerten zurückgehalten werden, bis sie zu spät ankämen, natürlich ohne Absicht! Diese Bestimmung be treffend die Exvreßboten sei also unannehmbar. Im klebrigen aber werde seine Parier objektiv an die Vorlage herantreten. — Staats- sekrctär v- Podbielski bestreitet zunächst, daß bei Art. 3 wirk lich eine fiskalische Absicht vorliege. Was die Bestimmung über die Exvreßboten anlange, so gelle für seine Verwaltung - Gleiches Recht für Alle. Die Postverwaltung sei keine politische Verwaltung. — Aba. v. Waldow-Reitzenstein Ikons.): Wir begrüßen die verschiedenen Fortschritte, die uns die Vorlage bringt, nament lich auch die Erweiterung des Regals auf Kosten der Privat anstalten. Tie Bedenken des Vorredners betreffend die Bestimm ungen über die Exvreßboten theilcn aber auch wir. Ebenso waren uns auch Bedenken Wrsichtlich des Art. 3 aufgetaucht. In Bezug wie sich ande * San F eingeganaenen von Apia am n c i S c o. 1° April sehr (Reuter-Meldung.) Aus Auckkand ' 'ge war der Kampf in der Nähe eftig. Die amerikanischen und die Häufigkeit des Erscheinens, gelegt wird. Man wird in der Kommission wohl doch »och über einen etwas eren Weg einigen können. Der Zeitungstaris, wie er vorliegt, würde die theuerc» Zeitungen verbilligen und ie kleinen vertheuern: dazu möchten wir nicht die Hand bieten. Wir behalten unS unsererseits Vorschläge vor. — Abg Singer (Soz.) bedauert, daß die Postverwaltnng auch hier mied« Plusmacherei betreibe und sich die gewünschten Vcrkehrsreformeu mit Mehreinnahmen bezahlen lassen wolle. Dabet vergesse der Staatssekretär, in seine Rechnung das ohnehin zu Mehrein nahmen führende Moment der Verkehrsvermehrung ernzuschtteßen. welches aus der Tarifreform erwachsen würde. Der wichtigste Punkt der Vorlage sei die Erweiterung des Postrcgals. Grund sätzlich müßten lerne Freunde zu einer solchen Erweiterung der Macht der Staatsreaierung znstimmen. wenn sie nicht befürchten müßten, dadurch die politische Macht der Verwaltung noch mehr zu erhöhen,und wenn sie nicht einen Mißbrauch Vieler Macht befürchten müßten. Sie würden sich daher ihre Stellung zu diesem Punkte Vorbehalte» und Anträge stellen, welche geeignet erscheinen, ihnen die Zu stimmung zur Erweiterung des Monopols zu ermöglichen. Redner PsmrS'S «M »ittSermttq. VrrsSver Molkerei Gebr. Pfund. Vautziitrikr. VS.
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