Rufsland. 45 Percent); freigefprochen find demnach 926 (circa 24 Percent},und zwar 720 unter Hinzuziehung von Gefchworenen und 206 ohne diefelben. Was das Gefchlecht betrifft, fo kommen auf 100 verurtheilte Männer unge fähr 10 Weiber. Strafmafs. Unter den Strafen nimmt die Verurtheilung zu Strafcompa gnien die erfte Stelle ein; diefelbe wurde 1126 Perfonen zuerkannt (circa 39 Per cent). Die häufige Anwendung diefer Strafe ei klärt fich durch die Frequenz von Diebflahl und Vagabundiren, für welche vom Strafgefetzbuche als normale Strafe die erwähnte feflgefetzt ift. Nächft den Strafcompagnien wird am häufigften Gefängnifs ohneVerluft der Rechte angetroffen—404 Perfonen (circa 14 Percent), Arbeitshaus 34Öinal (circa 12 Percent). Zur Zwangsarbeit und dazu nur geringeren Grades wurden 100 Perfonen (3% Percent) verurtheilt. R e ci d i vi ft e n. 74 Percent oder . 2114 Perfonen waren zum erften Male angeklagt worden; die Zahl der Recidiviften beläuft fich auf 585 (20y 2 Percent) und von ihnen wiederum wurden 400 für dasfelbe Verbrechen wie früher beflraft. Von 152 Perfonen endlich ift es nicht bekannt, zum wievielten Male fie vor Gericht ftanden. Stand. Dem Stande nach gehörte die Hälfte fämmtlicher Verurtheilten dem Bauernftande an: 1421; nächft ihnen nahmen den gröfsten Theil Vaga bunden, nämlich 551. Bildung. Gramotnüie waren nur 744 oder 27 Percent; Bildung in höheren und höcliftenLehranftalten hatten aber gar nur 3 erhalten ( '/io Percent); abgefehen von dem ungeheueren Abftande zwifchen völlig Ungebildeten und den Letzteren (70 Percent und i/ 10 Percent), verhält fich die Zahl der Gramotnüie zu folchen, die weder lefen noch fchreiben konnten, doch immer nur wie 3:8. Alter. Hinfichtlich des Alters zeigten die Tabellen das überwiegende Vorkommen von Verbrechen in den Jahren 25 bis 30 ; diefe Fälle machen 25 Per cent der Gefammtmenge aus; je weiter wir dann von diefem Alter hinunter oder hinauf gehen, defto kleiner wird auch der Percentfatz. Zum Schluffe mögen noch über diejenigen Verbrechen, die am häufigften Vorkommen, einige genauere Daten folgen. Es find das: 1.'Diebflahl. — 1835 Angeklagte (48 Percent). Verurtheilt wurden — 1414, und zwar unter Hinzuziehung von Gefchworenen — 1281 Männer und 133 Frauen. Wie fchon oben bemerkt worden ift, nahm unter den Strafarten die Straf compagnie den erften Platz ein — 634 Perfonen (44 Percent), Gefängnifs ohne Verluft der Rechte erfolgte hei 315 Perfonen (22 Percent), Arbeitshaus bei 296 (20 Percent) und Anfiedlung in Sibirien bei 56 (circa 4 Percent). Ueber ein Drittel von diefen Verurtheilten waren fchon ein oder mehrere Mal für Diebflahl beflraft worden, fo dafs auf Nichtrecidiviften nur 900 kommen. Dem Stande nach ftellte das gröfste Contingent der Bauernftand, der fich mit 844 Perfonen bezif fert; 238 gehörten den niederen Rangclaffen des Militärs an, 208 den Bürgern (Mefchtfchane). 29 den erblichen und perfönlichen Edelleuten (2 Percent); der geiftliche Stand dagegen hat nui 2 für Diebflahl Beftrafte aufzuweifen und Colo- nift war nur ein Verurtheilter. Der gröfste Theil ferner war verheirathet — 636 Perfonen; ledig waren 589, verwitwet nur 98 und gefchieden 7. Dafs s / 4 der Gefammtzahl weder lefen noch fchreiben konnte und nur 15 eine Bildung in den mittleren, niederen und Privat-Lehranftalten genoffen hatten, wird nach den früher angeführten Daten über die Bildung nicht auffallen; ebenfo ftimmt das im erften Abfchnitte über das Verhältnifs der Frequenz des Diebftihls zu den einzelnen Altersilufen Gefagte mit geringen Abweichungen mit den in der allgemeinen Straf rechtspflege gewonnenen Erfahrungen überein. Was die Befchäftigung betrifft, fo flehen die Ackerbautreibenden mit 28 Percent an der Spitze; 27 Percent fallen auf Perfonen mit nnbeftimmter Befchäfti- gung, Handlanger und Tagelöhner, 20 Percent auf Handwerker und verfchiedene Gewerbetreibende, 7 Percent auf im Privatdienfte flehende Perfonen. Der Han-